[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fenster- oder Türprofils
nach dem auf zumindest einer Oberfläche des Fenster- oder Türprofils ein Dekormuster
mittels Digitaldruck aus Farbtropfen erzeugt wird.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Fenster- oder Türprofil mit einem Grundkörper,
der auf zumindest einer Oberfläche ein Dekormuster aufweist, das nach einem Druckverfahren
auf der Oberfläche des Grundkörpers hergestellt ist.
[0003] Im Wesentlichen werden heute Profile für Fenster oder Türen aus Holz, Metall oder
Kunststoff hergestellt. Für viele Menschen ist Holz noch immer der Wertigste Werkstoff,
sodass die Fenster- und Türenindustrie versucht, Holzoberflächen auf Metallen oder
Kunststoffen zu imitieren. Dazu kann auf die Metalloberfläche oder die Kunststoffoberfläche
eine Dekorfolie aufgebracht werden. Dies ist jedoch aufwändig und aufgrund der komplexen
Geometrien der Profile u.U. relativ schwierig.
[0004] Aus der
WO 2007/131754 A1 ist ein Verfahren zum Bedrucken von Fensterprofilen aus Kunststoff mit einem Dekor
bekannt, nach dem eine Dekorvorlage in Echtfarben-Teilbilder zerlegt wird, die überlagert
das Dekor ergeben, und die Teilbilder mit den bereitgestellten Farben auf das Substrat
gedruckt werden, z.B. mittels Tintenstrahldruck, wodurch das gedruckte Dekor auf dem
Substrat entsteht. Es sollen damit Fensterprofile auch in Kleinserien mit geringen
Aufwand mit einer farbgetreuen Wiedergabe von Dekorvorlagen bedruckt werden können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen,
mit der das Druckbild von mittels einem Digitaldruckverfahren bedruckten Fenster-
oder Türprofilen verbessert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, dass die
Farbtropfen bis zu einem Abstand von einer in Druckrichtung verlaufenden Kante des
Fenster- oder Türprofils in einer ersten Richtung, insbesondere senkrecht, auf die
Oberfläche des Fenster- oder Türprofils aufgedruckt werden und dass die Farbtropfen
in dem durch den Abstand von der Kante definierten Bereich der Oberfläche in einer
zweiten Richtung aufgedruckt werden, die zur ersten Richtung verschieden ist, insbesondere
schräg ist.
[0007] Weiter wird die Aufgab der Erfindung mit dem eingangs genannten Fenster- oder Türprofil
gelöst, bei dem eine Schichtdicke des Dekormusters im Bereich von zumindest einer
Kante des Grundkörpers kleiner ist, als die Schichtdicke des Dekormusters in einem
an diesen Bereich anschließenden Bereich.
[0008] Von Vorteil ist dabei, dass mit dieser Verfahrensweise ein Druckbild, also das Dekormuster,
auf der Oberfläche erzeugt werden kann, das weniger bzw. keine "verschwommenen" Bereiche
aufweist. Mit anderen Worten kann damit die Schärfe des gedruckten Dekormusters verbessert
werden. Dies kann einerseits dadurch erreicht werden, dass weniger Farbe über die
Kante hinaus in andere Oberflächenbereiche des Fenster- oder Türprofils gelangt, in
denen das damit erzeugte Dekormuster ein anderes Aussehen haben soll. Dies "Überdrucken"
der Kante ist durch Toleranzen des Fenster- oder Türprofils bedingt, wodurch Kanten
des Fenster-oder Türprofils nicht genau parallel zur Druckrichtung verlaufen. Springt
also die Kante geringfügig zurück, wird sie überdruckt, sodass Farbtropfen in Bereiche
gelangen, in die sich nicht hingehören. Es können also Farbungenauigkeiten bzw. Druckbildungenauigkeiten
vermieden werden. Darüber hinaus kann damit eine bereichsweise Vergröberung des Druckbildes
vermieden werden, die dadurch ausgelöst wird, dass Farbtropfen, die unabsichtlich
teilweise über die Kante hinausgelangen, einen längeren Weg zurücklegen, bevor sie
auf eine Oberfläche auftreffen und dadurch beim Auftreffen auf die Oberfläche weiter
auseinanderspreiten.
[0009] Vorzugsweise werden die Farbtropfen in mehreren Schritten aufgedruckt, wobei in einem
ersten Schritt die Farbtropfen mit der ersten Richtung auf die Oberfläche aufgedruckt
werden, und in einem auf den ersten Schritt folgenden weiteren Schritt die Flugrichtung
der Farbtropfen im Vergleich zur Flugrichtung der Farbtropfen im ersten Schritt verändert
wird, sodass die Farbtropfen im zweiten Schritt in der zweiten Richtung auf die im
ersten Schritt nichtbedruckte Oberfläche des Fenster- oder Türprofils im Bereich der
Kante auftreffen. Es ist damit die Steuerung des Druckverfahrens, insbesondere der
Druckköpfe der Druckvorrichtung, einfacher ausbildbar, da die Flugrichtung der Farbtopfen
nicht innerhalb eines Schrittes verändert werden muss, sondern das Bedrucken auf mehrere
Schritte aufgeteilt wird und die Flugrichtung innerhalb eines Schrittes unverändert
gelassen werden kann.
[0010] Nach einer Ausführungsvariante des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Farbtropfen
im zweiten Schritt mit einem Winkel auf die Oberfläche des Fenster- oder Türprofils
aufgebracht werden, der ausgewählt ist aus einem Bereich von 20 ° bis 70 °. Insbesondere
mit einem Winkel aus diesem Bereich kann einfacher und mit höherer Sicherheit erreicht
werden, dass die Farbtropfen einerseits in Richtung auf die Kante des Grundkörpers
weit genug spreiten, ohne dabei jedoch Stellen mit einer wesentlichen Menge an Farbe
zu versehen, die mit dem jeweiligen Farbtropfen nicht bedruckt werden sollen.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass
der Abstand zur Kante zumindest so groß ist, wie die zulässige Abweichung der Ist-Abmessungen
des Fenster- oder Türprofils von den Soll-Abmessungen. Es ist damit möglich, die Toleranzen,
die das Fenster-oder Türprofil aufweist, in das Druckbild miteinzubeziehen, ohne dass
dadurch das Druckbild an sich, also das Dekormuster, übermäßig gestört wird. Es ist
damit besser möglich, Toleranzen beim Drucken zu berücksichtigen. Es kann damit auch
über das Auslaufen des Druckbildes ein sanfter Auslauf realisiert werden.
[0012] Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Farbtropfen, die im ersten Schritt auf die
Oberfläche des Fenster- oder Türprofils aufgebracht werden, nur teilweise getrocknet
oder gehärtet werden, sodass mit den Farbtropfen des zweiten Schrittes eine Vermischung
stattfindet. Mit dieser Verfahrensvariante kann erreicht werden, dass die Farbtropfen,
die im Bereich der Kante auf das Fenster- oder Türprofil aufgedruckt werden, sich
bereits unmittelbar nach dem Aufdrucken mit den bereits auf der Oberfläche des Fenster-
oder Türprofils beginnen sich zu vermischen, sodass sie besser im Kantenbereich haften
bleiben. Das Verlaufen der Farbe über die Kante hinaus kann damit besser vermieden
werden. Generell kann damit auch eine farbgetreuere Darstellung des Dekormusters erreicht
werden, da den Farbtropfen der übereinander gedruckten Schichten aus Farbtropfen über
einen längeren Zeitraum erlaubt wird, sich zu vermischen und damit Mischfarben auszubilden.
[0013] Nach einer anderen Ausführungsvariante des Verfahrens kann vorgesehen werden, dass
das Fenster- oder Türprofil mit einem Extrusionsverfahren hergestellt wird, das Fenster-
oder Türprofil danach kalibriert wird und dass der erste Schritt unmittelbar nach
der Kalibrierung des Fenster- oder Türprofil durchgeführt wird. Es kann also mit dieser
Ausführungsvariante vorgesehen werden, dass das noch warme Profil bedruckt wird. Damit
ist eine entsprechende Verfahrensverkürzung erreichbar, da die Restwärme des Profils
zumindest teilweise zur (Teil-Trocknung bzw. (Teil-)Härtung der Farbtropfen ausgenutzt
werden kann. Zudem kann damit eine detailgetreuere Ausbildung des Dekormusters erreicht
werden, da die Farbtropfen sich auf der Profiloberfläche beim Auftreffen auf diese
weniger stark verbreitern.
[0014] Es kann auch vorgesehen werden, dass ein Abstand der Düsen, aus denen die Farbtropfen
austreten, von der Oberfläche des Fenster- oder Türprofils zwischen 1 mm und 20 mm
beträgt. Mit der Einhaltung dieses Abstandes kann ebenfalls einfacher vermieden werden,
dass über die voranstehend genannte Kante des Grundkörpers hinausgedruckt wird, die
an die Kante unmittelbar anschließende unbedruckte Fläche von den Farbtropfen jedoch
vollflächig bedruckt wird. Die Qualität des gedruckten Dekormusters kann damit weiter
gesteigert werden.
[0015] Nachdem im unmittelbar an die genannte Kante anschließenden Oberflächenbereich die
Schichtdicke des Dekormusters geringer sein kann, als in der restlichen Fläche, kann
es von Vorteil sein, wenn in dem im ersten Schritt nichtbedruckten Bereich eine höhere
Farbsättigung erzeugt wird, als in den im ersten Schritt bedruckten Bereichen. Auch
mit dieser Ausführungsvariante kann die Qualität des gedruckten Dekormusters weiter
verbessert werden.
[0016] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0017] Es zeigen jeweils in vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- den ersten Schritt des Bedruckens einer Oberfläche eines Fenster- oder Türprofils;
- Fig. 2
- den zweiten Schritt des Bedruckens einer Oberfläche eines Fenster- oder Türpro-fils
- Fig. 3
- den zweiten Schritt des Bedruckens einer Oberfläche eines Fenster- oder Türprofils
gemäß einer Ausführungsvariante.
[0018] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Fenster- oder Türprofil 1 im Querschnitt.
[0020] In der dargestellten Ausführungsvariante ist das Fenster- oder Türprofil 1 ein Hohlkammerprofil
2, das zumindest eine Hohlkammer 3, vorzugweise mehrere durch Stege 4 voneinander
getrennte Hohlkammern 3, aufweist.
[0021] Das Hohlkammerprofil 2 besteht aus einem Kunststoff, beispielsweise PVC, oder umfasst
zumindest einen Kunststoff. Mit letzterem ist gemeint, dass das Hohlkammerprofil 2
auch aus einem WPC (Wood Plastic Composite) bestehen kann.
[0022] Es ist aber auch möglich, dass das Hohlkammerprofil 2 aus einem Metall besteht.
[0023] Wenngleich die Ausbildung des Fenster- oder Türprofils 1 als Hohlkammerprofil 2 aus
Kunststoff die bevorzugte Ausführungsvariante ist, kann dieses aber auch anders ausgeführt
sein. Beispielsweise kann es aus einem anderen Werkstoff bestehen, wie z.B. aus Holz,
und/oder es kann ein Profil ohne Hohlkammern 3 sein. So kann es beispielsweise von
Vorteil sein, wenn ein Holzprofil mit einem anderen Dekor, insbesondere einer anderen
Maserung, versehen wird, da in diesem Fall mit günstigeren Holzsorten teurere nachgeahmt
werden können und somit nicht nur Kosten eingespart werden können, sondern auch eine
umweltverträglichere Produktion von Fenstern oder Türen erfolgen kann, indem beispielsweise
nicht auf Tropenhölzer zurückgegriffen werden muss, sondern mit heimischen Hölzern
gearbeitet werden kann.
[0024] Da Profile zur Herstellung von Fenster oder Türen aus dem Stand der Technik bekannt
sind, sei darauf verwiesen, insbesondere hinsichtlich der geometrischen Ausführung
oder der verwendeten Werkstoffe.
[0025] Das Fenster- oder Türprofil 1 weist einen Grundkörper 5 auf, auf dem auf zumindest
einer Oberfläche 6 ein Dekormuster 7 angeordnet bzw. ausgebildet ist.
[0026] Das Dekormuster 7 wird mittels eines Digitaldruckverfahrens auf der Oberfläche 6
erzeugt. Somit bestehen hinsichtlich der optischen Ausgestaltung des Dekormusters
7 keinerlei Einschränkungen, da im Prinzip jedes Dekormuster 7 mittels Digitaldruck
hergestellt werden kann.
[0027] Zur Herstellung des Dekormusters 7 wird bevorzugt ein Tintenstrahldrucker eingesetzt.
Dieser sprüht aus einem Druckkopf 8 mit zumindest einer Düse 9 Farbtropfen 10 auf
die Oberfläche 6 des Grundkörpers 5.
[0028] Da Tintenstrahldrucker ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt sind, sei zu weiteren
Ausführungen dazu auch auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen, wie beispielsweise
hinsichtlich der Erzeugung der Farbtropfen 10 mittels CIJ (Continuous Ink Jet) oder
DOD (Drop On Demand), der Steuerung des zumindest einen Druckkopfes 8 mit der zumindest
einen Düse 9, der Steuerung der Flugbahn der Farbtropfen 10, etc.
[0029] In der Regel werden für den Farbdruck vier Farben in Digitaldruckverfahren verwendet,
nämlich die Farbtönen Cyan, Magenta, Gelb und die Schlüsselfarbe Schwarz (entsprechend
dem CMYK-Farbmodell). Die Farben können pigmentbasiert oder farbstoffbasiert sein.
Um den Farbraum noch zu optimieren, können auch sogenannte Light Farben zusätzlich
eingesetzt. Damit sind Pastell-Farben besser herstellbar.
[0030] Für den Farbdruck können die einzelnen Farben nacheinander oder gleichzeitig gedruckt
werden. Werden sie nacheinander gedruckt, wird vorzugsweise bei stillstehendem Fenster-
oder Türprofil 1 und mit verfahrbaren Druckkopf 8 gedruckt.
[0031] Werden sie gleichzeitig bedruckt, erfolgt das Bedrucken vorzugsweise in single-pass
Verfahren mit mehreren Druckköpfen, die in Druckrichtung hintereinander angeordnet
sein können.
[0032] Bevorzugt werden Tintenstrahldrucker eingesetzt, die mehrere Druckköpfe 8 und mehrere
Düsen 9 pro Druckkopf 8 aufweisen, wobei weiter bevorzugt ist, wenn pro Farbe zumindest
ein Druckkopf 8 vorhanden ist.
[0033] Prinzipiell ist es möglich, dass Mischfarben bereits vorgemischt eingesetzt werden.
In der Regel werden diese aber entweder durch direkte Vermischung auf dem Substrat
und/oder rein optisch durch entsprechendes Nebeneinandersetzen von Farbtropfen der
Grundfarben erzeugt, wie dies an sich bekannt ist.
[0034] Bei dem Verfahren, zu dem in Fig. 1 ein erster Verfahrensschritt dargestellt ist,
werden die Farbtropfen 8 mit den unterschiedlichen Farben nacheinander auf die Oberfläche
6 aufgedruckt. Dazu werden in dem ersten Schritt die Farbtropfen 8 nicht ganz bis
zu einer Kante 11 aufgedruckt, sondern wird das Bedrucken im ersten Schritt unterbrochen,
wenn ein Abstand 12 von der Kante 11 erreicht ist, sodass also die Farbtropfen 8 des
ersten Schrittes sich zumindest in dem Abstand 12 von der Kante 11 befinden.
[0035] Die Kante 11 ist in dargestellten Ausführungsbeispiel keine Seitenkante des Grundkörpers
5 des Fenster- oder Türprofils 1, sondern eine Kante die im Verlauf der Oberfläche
7 ausgebildet ist, beispielsweise durch die Ausbildung eines Falzes, der z.B. als
Anschlag dienen kann.
[0036] Es sei darauf hingewiesen, dass die konkrete Darstellung der Geometrie des Falzes
in Fig. 1 keinen einschränkenden Charakter hat.
[0037] Die Kante 11 wird also zwischen zwei Bereichen der Oberfläche 6 ausgebildet, die
in unterschiedlichen Richtungen verlaufen, also beispielsweise zumindest annähernd
waagrecht, wie im linken Teil der Fig. 1, und zumindest annähernd senkrecht, wie im
daran anschließenden Teil der Fig. 1. Die Kante 11 kann also beispielsweise dadurch
entstehen, dass in der Oberfläche 6 eine Vertiefung 13 ausgebildet ist.
[0038] Es sei jedoch erwähnt, dass das Bedrucken der Oberfläche 6 bzw. generell der sichtbaren
Oberflächen des Fenster- oder Türprofils 1 entsprechend dieser Beschreibung durchgeführt
werden kann, dass also die Flugrichtung der Farbtropfen 8 in einem oder mehreren Kantenbereichen
geändert wird, also nicht nur im Bereich der zu Fig. 1 beschriebenen Kante 11. Auch
für diese weiteren Kanten des Fenster- oder Türprofils 1, also beispielsweise auch
Seitenkanten, können die Ausführungen in diese Beschreibung angewandt werden, beispielsweise
hinsichtlich des Abstandes 12.
[0039] Bei Erreichen des Mindestabstandes von der Kante 11, also des Abstandes 12, wird
in dieser Ausführungsvariante des Verfahrens das Bedrucken der Oberfläche 6 unterbrochen.
[0040] In einem zweiten, an den ersten Schritt anschließenden Schritt des Verfahrens wird
nun der im ersten Schritt nicht bedruckte, an die Kante 11 unmittelbar anschließende
Bereich der Oberfläche 6 bedruckt. Dazu wird die Richtung verändert, mit der die Farbtropfen
10 auf die Oberfläche 6 auftreffen. Im einfachsten Fall wird hierzu der Druckkopf
8 schräg gestellt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, sodass also auch die Farbtropfen
10 schräg auf die Oberfläche auftreffen. Die Druckrichtung an sich, also die Vorschubrichtung
des Druckkopfes 8 bleibt unverändert. Es wird also in Richtung des Verlaufs der Kante
11, d.h. in Längsrichtung des Fenster- oder Türprofils 1, gedruckt. Mit anderen Worten
verläuft die Kante 11 in Druckrichtung. (In den Fig. 1 und 2 verläuft die Druckrichtung
in Richtung senkrecht auf die Papierebene.)
[0041] Aufgrund dieser Schrägstellung des Druckkopfes 8 bzw. dessen Düsen 9 breiten sich
die einzelnen Farbtropfen 8 im Vergleich zur senkrechten Richtung ovaler (in Druckrichtung)
auf der Oberfläche 6 aus, sodass also der Druckkopf 8 weiter von der Kante 11 entfernt
bleiben kann und trotzdem Farbe bis zur Kante 11 gelangt.
[0042] Mit "ovaler" ausbreiten ist gemeint, dass die Drucktropfen in Draufsicht beim Drucken
keine kreisförmige Fläche bilden, sondern eine ovale.
[0043] Bedingt durch diese Verfahrensweise entsteht ein Dekormuster 7 auf der Oberfläche
6 des Fenster- oder Türprofils 1, das eine Schichtdicke14 aufweist, die einem Bereich
15 der zumindest einen Kante 11 des Grundkörpers 5 kleiner ist, als in einem an diesen
Bereich 15 anschließenden Bereich 16, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Bedingt
dadurch gelangt auch weniger Farbe in den Bereich 17 nach der Kante 11 (bezogen auf
die Druckrichtung). Die Angabe "weniger" bezieht sich dabei auf die Menge an Farbe
im Vergleich zum Bedrucken der Oberfläche senkrecht von oben.
[0044] Der Grund, warum Farbe in den Bereich 17 nach der Kante 11 gelangt, ist, dass der
Grundköper 5 herstellungsbedingt nicht das Sollmaß aufweist, sondern das Istmaß mit
zulässigen Toleranzen versehen ist bzw. sein kann. Aufgrund dieser Toleranzen verläuft
auch die Kante 11 unter Umständen nicht exakt parallel zur Druckrichtung. Die aus
dem Bereich 16 stammende Farbe im Bereich 17 wiederum führt zu Ungenauigkeiten bzw.
Unschärfen des Dekormusters 7. Mit dem bzw. den in dieser Beschreibung beschriebenen
Verfahren kann dies vermieden bzw. dieser Effekt reduziert werden.
[0045] Würde man mit einem Durchgang die Gesamte Fläche bedrucken wollen, müsste man um
die Toleranz über die Kante 11 drucken, um auch bei toleranzbedingt größeren Profilen
sicher alles zu bedrucken. Dies würde unweigerlich dazu führen, dass die ins Leere
treffenden Düsen 9 ein Überdrucken im Fenster- oder Türprofil 1 verursachen würden,
welcher unerwünscht ist. Um dies zu verhindern, wird schräg auf die Kante 11 gedruckt.
[0046] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich das Dekormuster 7 über die
gesamte Oberfläche 6 bzw. über sämtliche sichtbaren Oberflächen des Grundkörpers 5
des Fenster- oder Türprofils 1 erstreckt. Es werden also nicht nur Teilbereiche der
Oberfläche(n) 6 sondern diese zur Gänze bedruckt.
[0047] Bei der voranstehend beschriebenen Ausführungsvariante des Verfahrens werden die
Farbtropfen 10 nur einlagig auf die Oberfläche aufgedruckt. Es ist aber auch möglich,
dass auch der bereits im ersten Schritt bedruckte Bereich 16 im zweiten Schritt noch
einmal überdruckt wird, insbesondere ebenfalls mit dem schräggestellten Druckkopf
8. Generell kann das Dekormuster 7 aus mehreren übereinander gedruckten Lagen von
Farbtropfen 10 erzeugt werden, wobei zumindest eine Lage zumindest im Bereich unmittelbar
anschließend an die Kante 11, also im Bereich 15, mit schräger Flugbahn der Farbtropfen
10 (im voranstehenden Sinne) gedruckt wird.
[0048] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante des zweiten Schrittes des Bedruckens
des Fenster- oder Türprofils 1 dargestellt. Wiederum ist der Druckkopf 8 mit den Düsen
9 schräg zur Oberfläche 6 des Fenster- oder Türprofils 1 angestellt. Die Flugrichtung
der Farbtropfen 10 ist als unterschiedlich zur Flugrichtung der Farbtropfen 10 im
ersten Schritt. Anders als bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante ist
der Druckkopf 8 aber nun in die andere Richtung geneigt, also nicht in Richtung auf
die bedruckte Oberfläche 6 sondern von dieser weg in Richtung auf den Bereich 17 des
Fenster- oder Türprofils 1
[0049] In Fig. 3 ist strichliert auch angedeutet, dass auch der an den im zweiten Schritt
bedruckten Bereich 15 anschließende Bereich 17 bedruckt sein kann. Dabei kann vorgesehen
werden, dass im ersten Schritt der Bereich 16 und der Bereich 17 bedruckt werden,
und dass daran anschließend der um die Kante 11 noch unbedruckte Bereich 15 mit den
schräg gestellten Düsen 9 bedruckt wird, wodurch die "Lücke" zwischen den beiden bereits
bedruckten Bereichen 16, 17 geschlossen wird.
[0050] Anstelle der tatsächlichen Schrägstellung des Druckkopfes 8 oder der Druckköpfe 8
zum Bedrucken des unmittelbar an die Kante 11 anschließenden Bereichs 15 (generelle
eines unmittelbar an eine Kante anschließenden Bereichs) kann auch vorgesehen werden,
dass nur die Flugbahn an sich der Farbtropfen 10 verändert wird, sodass die Farbtropfen
10 schräg auf die Oberfläche 6 des Grundkörpers 5 auftreffen. Beispielsweise kann
dies mit Hilfe eines elektrischen Feldes erreicht werden, durch das die Farbtropfen
10 beim Drucken hindurch müssen, sofern eine elektrisch leitfähige Farbe bzw. Tinte
verwendet wird. Die Farbtropfen 10 können dabei je nach Stärke des elektrischen Feldes
mehr oder weniger aus ihrer ursprünglichen Flugbahn abgelenkt werden. Es sind auch
andere physikalische Effekte für diesen Zweck einsetzbar bzw. ausnutzbar.
[0051] Die Erfindung schlägt somit generell eine Verfahren zur Herstellung eines Fenster-
oder Türprofils 1 vor, nach dem auf zumindest der Oberfläche 6 des Fenster- oder Türprofils
1 das Dekormuster 7mittels Digitaldruck aus Farbtropfen 10 erzeugt wird, wobei die
Farbtropfen 10 bis zu dem Abstand 12 von der in Druckrichtung verlaufenden Kante 11
des Fenster- oder Türprofils 1 in einer ersten Richtung, insbesondere senkrecht, auf
die Oberfläche des Fenster-oder Türprofils 1 aufgedruckt werden und die Farbtropfen
10 in dem durch den Abstand 12 von der Kante 11 definierten Bereich der Oberfläche
6 in einer zweiten Richtung aufgedruckt werden, die zur ersten Richtung verschieden
ist, insbesondere schräg ist.
[0052] Es sei angemerkt, dass es auch möglich ist, dass die Druckrichtung senkrecht auf
die Kante 11 verläuft, also beispielsweise in Fig. 2 von links nach rechts. Die Druckrichtung
in Längsrichtung des Fenster- oder Türprofils 1 wird jedoch bevorzugt, da sich das
Verfahren damit besser in die Produktionslinie für ein Fester- oder Türprofil 1 einbetten
lässt.
[0053] Durch die Veränderung der Flugrichtung der Farbtropfen 10 kann das Überdrucken vermieden
bzw. reduziert werden, sodass keine oder weniger Farbe, die für den Bereich 15, der
unmittelbar an die Kante 11 anschließt, in den zweiten unmittelbar an die Kante 11
anschließenden Bereich 17 gelangt.
[0054] Sofern das Dekormuster 7 mehrlagig aufgebaut wird, können für die einzelnen Lagen
jeweils eine Grundfarbe verwendet werden, also beispielsweise jeweils eine der Farben
des CMYK-Farbschemas.
[0055] Um eine bessere Haftung des Dekormuster 7 auf der Oberfläche 6 zu erreichen, kann
diese vorab mit einem Haftvermittler versehen werden, der gegebenenfalls ebenfalls
aufgedruckt werden kann, beispielsweise mit einem Tintenstrahldrucker.
[0056] Weiter kann vorgesehen werden, dass anschließend an die Erzeugung des Dekormusters
7 dieses noch zur Gänze mit einem transparenten Schutzlack und/oder mit einem transparenten
Glanzlack überdruckt wird, um das Dekormuster 7 besser vor Witterungseinflüssen schützen
zu können.
[0057] Nach einer Ausführungsvariante des Verfahrens kann vorgesehen werden, dass die Farbtropfen
10 im zweiten Schritt in einem Winkel 18 auf die Oberfläche 6 des Fenster- oder Türprofils
1 aufgebracht werden, der ausgewählt ist aus einem Bereich von 20 ° bis 70 °, insbesondere
aus einem Bereich zwischen 30 ° und 60 °. Der Winkel 18 ist dabei jener Winkel, den
die Flugbahn der Farbtropfen 10 bzw. die Längsmittelachse des Druckkopfes 8 mit der
Oberfläche 6 einschließen, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0058] In der Ausführungsvariante des Verfahrens gemäß Fig. 3 beträgt der Winkel 18 zwischen
110 ° und 160 °, insbesondere zwischen 120 ° und 150 °, ist also komplementär zur
vorangehend genanntem Winkel 18.
[0059] Wie bereits voranstehend erwähnt, kann das Verfahren auch dazu eingesetzt werden,
um toleranzbedingte Fehler des Fenster- oder Türprofils 1 hinsichtlich ihres Einflusses
auf das auf die Oberfläche 6 des Fenster- oder Türprofils 1 aufgedruckte Dekormuster
7 abzuschwächen bzw. ganz zu verhindern. Aus diesem Grund kann gemäß einer weiteren
Ausführungsvariante des Verfahrens der Abstand 12 zur Kante 11 zumindest so groß ist,
wie die zulässige Abweichung der Ist-Abmessungen des Fenster- oder Türprofils 1 von
den Soll-Abmessungen. Beispielsweise kann also der Abstand 12 zumindest zwischen 0,5
mm und 2 mm betragen.
[0060] Gemäße einer Ausführungsvariante wird die Breite des Drucks im zweiten Schritt dabei
bevorzugt so gewählt, dass in den Sichtflächen leicht überlappend mit dem ersten Schritt
gedruckt wird und je nach Toleranzsituation der über die Kante verlaufende Bereich
breiter oder schmäler wird. Da sich die Toleranz des Fenster- oder Türprofils 1 über
den Profilverlauf wenig ändert ist diese Kante relativ gleich zur Kante 11 und macht
damit ein schönes Bild. Es kann hier über Auslaufen des Druckbildes bei Bedarf auch
ein sanfter Auslauf realisiert werden.
[0061] Es kann auch vorgesehen werden, dass die Farbtropfen 10, die im ersten Schritt auf
die Oberfläche des Fenster- oder Türprofils 1 aufgebracht werden, nur teilweise getrocknet
oder gehärtet werden, sodass mit den Farbtropfen 10 des zweiten Schrittes eine Vermischung
stattfindet, sobald diese auf die erste Schicht auf Farbtropfen 10 aufgedruckt werden.
Die Teilhärtung kann beispielsweise mittels UV-Licht oder durch nur teilweise Entfernung
des Lösungsmittels der Tinten erfolgen.
[0062] Wie voranstehend ausgeführt, ist das Fenster- oder Türprofil 1 vorzugsweise ein Kunststoffprofil.
Üblicherweise werden diese mit einem Extrusionsverfahren hergestellt. Die Druckvorrichtung,
d.h. zumindest der Druckkopf 8 oder die Druckköpfe 8 können nach einer weiteren Ausführungsvariante
auch in die Herstellungslinie für die Profile integriert werden, indem er oder sie
nach einer Kalibrierungsstufe für die Profile angeordnet wird oder werden. Das Bedrucken
kann damit zumindest teilweise unmittelbar anschließend an das Kalibrieren erfolgen.
[0063] Ein Abstand 19 der Düsen 9, aus denen die Farbtropfen 10 austreten, von der Oberfläche
6 des Fenster- oder Türprofils 1 kann zwischen 1 mm und 20 mm, insbesondere zwischen
1 mm und 8 mm, betragen. Dieser Abstand 19 bezeichnet dabei die Entfernung der Oberfläche
6 in der Verlängerung der schräg gestellten Düsen 9, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist. Sind die Düsen 9 senkrecht auf die Oberfläche gestellt, kann der Abstand der
Düsen von der Oberfläche zwischen 1 mm und 2 mm betragen.
[0064] Um eine geringere Schichtdicke des Dekormusters 7 im unmittelbar an die Kante 11
anschließenden Bereiche 15 hinsichtlich des Erscheinungsbildes ausgleichen zu können,
kann vorgesehen werden, dass in dem im ersten Schritt nichtbedruckten oder generell
den schräg bedruckten Bereich 15 eine höheren Farbsättigung erzeugt wird, als in den
im ersten Schritt bedruckten Bereichen 16. Dies kann durch entsprechende Veränderung
der Mischung der Farbtropfenanzahl rechnerisch ermittelt bzw. mit einem PC gesteuert
werden.
[0065] Es ist weiter möglich, dass die sich aufgrund der Richtungsänderung der Flugbahn
der Farbtropfen 10 sich ergebenden geänderte Abstand der Düse(n) 9 zur Oberfläche
6 ebenfalls rechnerisch mit einem entsprechenden Programm eines PCs berücksichtigt
wird, um damit die Qualität des Druckbildes, also des Dekormusters 7, weiter zu verbessen.
[0066] Die Größe des Abstandes 12 von der Kante 11 kann in einem PC entsprechend hinterlegt
sein, sodass im Verfahren über den PC bzw. generell einen Computer anhand der Software
bestimmt wird, wann während des Druckens für ein bestimmtes Profil, d.h. einen bestimmten
Profilquerschnitt, der Abstand 12 erreicht ist. Es ist aber auch möglich, dass der
Abstand 12 von der Kante 11 während des Druckens laufend ermittelt wird, beispielsweise
mittels einer Kamera, und anhand dieser Daten der Zeitpunkt für die Änderung der Flugrichtung
der Farbtropfen 10 im voranstehenden Sinne ermittelt wird.
[0067] Es ist weiter möglich, dass der Bereich 15 um die Kante 11 abgedeckt wird, beispielsweise
mit einer Dichtung.
[0068] Mit der Kombination der in den Fig. 1 und 3 dargestellten Verfahrensschritten ist
es möglich ein bedrucktes Fenster- oder Türprofil 1 herzustellen, das einen fließenden
Übergang des Druckbildes vom Bereich 16 in der Bereich 17 über den Bereich 15 um die
Kante 11 erlaubt, d.h. mit beidseitig der Kante 11 sanft auslaufenden Farben in diesem
Bereich 15.
[0069] Durch die Schrägstellung des Druckkopfes 8 bzw. der Düse(n) 9 sollte softwaretechnisch
das Druckbild, d.h. das Dekormuster, verzerrt werden, da nun die reale Fläche entsprechend
dem Anstellwinkel (Winkel 18) des Druckkopfes 8 bzw. der Düse(n) 9 verlängert ist
und somit die aus dem Druckkopf 8 bzw. den Düse(n) 9 applizierte Tinte ein gestauchtes
Bild druckt.
[0070] Ich glaube aber nicht, dass diese Tatsache in das Patent aufgenommen werden muss.
Es könne jedoch hilfreich sein um die Komplexität einer Schrägstellung des Druckkopfes
zu unterstreichen.
[0071] Die Ausführungsbeispiele zeigen bzw. beschreiben mögliche Ausführungsvarianten, wobei
an dieser Stelle bemerkt sei, dass auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten
untereinander möglich sind.
[0072] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus Elemente in den Figuren nicht notwendigerweise maßstäblich dargestellt
wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0073]
- 1
- Türprofil
- 2
- Hohlkammerprofil
- 3
- Hohlkammer
- 4
- Steg
- 5
- Grundkörper
- 6
- Oberfläche
- 7
- Dekormuster
- 8
- Druckkopf
- 9
- Düse
- 10
- Farbtropfen
- 11
- Kante
- 12
- Abstand
- 13
- Vertiefung
- 14
- Schichtdicke
- 15
- Bereich
- 16
- Bereich
- 17
- Bereich
- 18
- Winkel
- 19
- Abstand
1. Verfahren zur Herstellung eines Fenster- oder Türprofils (1) nach dem auf zumindest
einer Oberfläche (6) des Fenster- oder Türprofils (1) ein Dekormuster (7) mittels
Digitaldruck aus Farbtropfen (10) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbtropfen (10) bis zu einem Abstand (12) von einer in Druckrichtung verlaufenden
Kante (11) des Fenster- oder Türprofils (1) in einer ersten Richtung, insbesondere
senkrecht, auf die Oberfläche (6) des Fenster- oder Türprofils (1) aufgedruckt werden
und dass die Farbtropfen (10) in dem durch den Abstand (12) von der Kante (11) definierten
Bereich (15) der Oberfläche (6) in einer zweiten Richtung aufgedruckt werden, die
zur ersten Richtung verschieden ist, insbesondere schräg ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbtropfen (10) in mehreren Schritten aufgedruckt werden, wobei in einem ersten
Schritt die Farbtropfen (10) mit der ersten Richtung auf die Oberfläche (6) aufgedruckt
werden, und in einem auf den ersten Schritt folgenden weiteren Schritt die Flugrichtung
der Farbtropfen (6) im Vergleich zur Flugrichtung der Farbtropfen (10) im ersten Schritt
verändert wird, sodass die Farbtropfen (10) im zweiten Schritt in der zweiten Richtung
auf die im ersten Schritt nichtbedruckte Oberfläche (6) des Fenster- oder Türprofils
(1) im Bereich der Kante (11) auftreffen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbtropfen (10) im zweiten Schritt mit einem Winkel (18) auf die Oberfläche
(6) des Fenster- oder Türprofils (1) aufgebracht werden, der ausgewählt ist aus einem
Bereich von 20 ° bis 70 °.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (12) zur Kante (11) zumindest so groß ist, wie die zulässige maximale
Abweichung der Ist-Abmessungen des Fenster- oder Türprofils (1) von den Soll-Abmessungen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbtropfen (10), die im ersten Schritt auf die Oberfläche (6) des Fenster- oder
Türprofils (1) aufgebracht werden, nur teilweise getrocknet oder gehärtet werden,
sodass mit den Farbtropfen (10) des zweiten Schrittes eine Vermischung stattfindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster-oder Türprofil (1) mit einem Extrusionsverfahren hergestellt wird, das
Fenster- oder Türprofil (1) danach kalibriert wird und dass der erste Schritt unmittelbar
nach der Kalibrierung des Fenster- oder Türprofils (1) durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (19) der Düsen (9), aus denen die Farbtropfen (10) austreten, von der
Oberfläche (6) des Fenster- oder Türprofils (1) zwischen 1 mm und 20 mm beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem im ersten Schritt nichtbedruckten Bereich (15) eine höheren Farbsättigung
erzeugt wird, als in den im ersten Schritt bedruckten Bereichen (16).
9. Fenster- oder Türprofil (1) mit einem Grundkörper (5), der auf zumindest einer Oberfläche
(6) ein Dekormuster (7) aufweist, das nach einem Druckverfahren auf der Oberfläche
(6) des Grundkörpers (5) hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schichtdicke (14) des Dekormusters (7) im Bereich (15) von zumindest einer Kante
(11) des Grundkörpers (5) kleiner ist, als die Schichtdicke (14) des Dekormusters
(7) in einem an diesen Bereich (15) anschließenden Bereich (16).