(19)
(11) EP 3 444 414 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.2019  Patentblatt  2019/08

(21) Anmeldenummer: 17186487.9

(22) Anmeldetag:  16.08.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 5/06(2006.01)
E04G 7/24(2006.01)
E04G 7/08(2006.01)
E04G 1/15(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Tobler AG
9424 Rheineck (CH)

(72) Erfinder:
  • Tamer, Hasim
    8280 Kreuzlingen (CH)
  • Kuster, Timo
    9424 Rheineck (CH)
  • Stäheli, Jan
    9424 Rheineck (CH)

(74) Vertreter: Hepp Wenger Ryffel AG 
Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) GERÜST UND KONSOLE


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerüst umfassend zumindest ein Gerüstelement (20) und zumindest eine Rohrkupplung (10) und zumindest eine Konsole (30) zur Auflage eines Gerüstbrettes. Die Konsole weist eine oder mehrere Öffnungen (31) zur lösbaren Befestigung der Konsole (30) an der Rohrkupplung (10) auf. Die Rohrkupplung (10) weist ein T-förmiges Anschlusselement (11) zur lösbaren Befestigung der Konsole (30) auf. Die eine oder Mehröffnungen (31) der Konsole (30) ist als Langloch mit einer Länge (V1) und einer Breite (V2) ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerüst gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.

[0002] Bei der Erstellung von Bauwerken verschiedenster Art wie beispielsweise Häusern, Fabriken und dergleichen ist es notwendig, die Bauwerke mit Gerüsten einzudecken. Die Gerüste bestehen im Wesentlichen aus Vertikalrahmen, zwischen denen Bohlen oder Gerüstbretter liegen, die es ermöglichen, das Gerüst zu begehen.

[0003] Neuartige Bauweisen von Gebäuden verlangen zunehmend umfangreichere Isolationen, welche an der Gebäudehülle angebracht werden. Dies bedingt, dass Gerüste mit einem gewissen Abstand zum Rohbau aufgestellt werden müssen. Somit entsteht zwischen Gerüst und Rohbau eine Lücke, welche für die Sicherheit von Personen sowie zum Arbeiten ebenfalls mit Gerüstbrettern abgedeckt werden muss.

[0004] Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise Befestigungskonsolen zur Befestigung an Gerüsten bekannt, welche eine Länge aufweisen, die dem jeweiligen Gerüstbrett entspricht. Zur Einhaltung von Sicherheitsabständen müssen diese Befestigungskonsolen entsprechend gewählt werden, um je nach Fortschritt der Isolation auf der Gebäudehülle ausgetauscht zu werden.

[0005] Aus der EP 2 949 834 A1 ist eine Befestigungskonsole bekannt geworden, an der Gerüstbretter verstellbar angebracht werden können. Diese Befestigungskonsolen sind an einer vorbestimmten Position mit dem Gerüst verbunden und lediglich mit einer bestimmten Sorte von Gerüst verwendbar, da am Gerüst eine entsprechende Schnittstelle vorgesehen sein muss.

[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbesondere soll eine Befestigungskonsole bereitgestellt werden, welche universelle einsetzbar ist und den Arbeitsaufwand beim Austausch der Gerüstbretter reduziert und/oder für mehrere Gebäudeabstände einsetzbar ist.

[0007] Zusätzlich oder alternativ soll Montage und Demontage der Befestigungskonsole erleichtert werden.

[0008] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.

[0009] Ein erfindungsgemässes Gerüst umfasst zumindest ein Gerüstelement, insbesondere einen Vertikalrahmen, und zumindest eine Rohrkupplung zur lösbaren Befestigung an dem Gerüstelement. Das Gerüst umfasst weiter zumindest eine Konsole zur Auflage eines Gerüstbrettes, wobei die Konsole eine oder mehrere Öffnungen zur lösbaren Befestigung der Konsole an der Rohrkupplung aufweist. Die Rohrkupplung weist ein T-förmiges Anschlusselement zur lösbaren Befestigung der Konsole auf, insbesondere zum Eingriff in eine der einen oder mehreren Öffnungen der Konsole. Die eine oder mehrere Öffnungen der Konsole ist als Langloch mit einer Länge und einer Breite ausgebildet. Die Länge des Langloches ist vorzugsweise zumindest 1,1, vorzugsweise 1,5 und besonders bevorzugt mindestens 2 mal grösser als die Breite.

[0010] Die Rohrkupplung ermöglicht es, diese im Wesentlichen unabhängig von der Ausgestaltung des Gerüstelementes oder daran vorgesehener oder befestigter weiterer Elemente an diesem Gerüstelement zu befestigen. Das heisst, eine relative Höhe zwischen der Rohrkupplung und beispielsweise einem Querrohr des Gerüstelementes oder eines darauf aufliegenden Gerüstbrettes ist individuell einstellbar.

[0011] Die Ausgestaltung der Öffnungen als Langloch ermöglicht es, ein T-förmiges Anschlusselement der Rohrkupplung mit der Öffnung in Wirkverbindung zu bringen und beispielsweise durch einfache 90° Drehung des Langlochs (des Elementes mit dem Langloch) oder des T-förmigen Anschlusselementes zu sichern.

[0012] T-förmig oder auch hammerförmig wird hier synonym verstanden. Das Element weist je einen Steg der sich entlang einer Längsachse erstreckt und einen daran befestigten Querbalken oder Balken der sich entlang einer zur Längsachse senkrechten Querachse erstreckt. Der Balken erstreckt sich typischerweise in einer zu einer Anschlagfläche parallelen Ebene und ist im Wesentlichen rechtwinklig zum Steg, der sich im Wesentlichen rechtwinklig aus dieser Ebene erstreckt.

[0013] Das Langloch kann eine Erweiterung aufweisen, die eine grösste Ausdehnung aufweist, welche grösser ist als die Breite und kleiner als die Länge des Langlochs.

[0014] Dies ermöglicht den Einsatz eines T-förmigen Anschlusselementes an der Rohrkupplung, welches im Bereich des Steges einen Querschnitt aufweist, der zwei unterschiedliche Aussenabmessungen aufweist. Vorzugsweise ist eine erste Aussenabmessung zumindest 1,1-mal, vorzugsweise 1,5-mal und besonders bevorzugt mindestens 2-mal grösser als eine zweite, zur ersten Aussenabmessung im Wesentlichen senkrecht verlaufende, Aussenabmessung.

[0015] Dabei erstreckt sich die erste Aussenabmessung vorzugsweise in Richtung des Balkens des T-Profils.

[0016] Durch Einführen in das Langloch, Verschieben des T-Profils in Richtung der Erweiterung und 90° Drehung des T-Profils ist dieses gegen ein zufälliges Verschieben und/oder gegen Verlust gesichert.

[0017] Die Konsole kann einen ersten Schenkel mit einer ersten Schenkellänge und einen zweiten Schenkel mit einer zweiten Schenkellänge aufweisen. Die erste Schenkellänge ist vorzugsweise unterschiedlich zur zweiten Schenkellänge und vorzugsweise länger.

[0018] Dies ermöglicht das Bereitstellen zweier unterschiedlicher Schenkellängen und damit, je nach Montage der Konsole, zweier unterschiedlicher Abstände zu einer Gebäudehülle die überbrückt werden kann.

[0019] Dabei kann es vorgesehen sein, dass der erste Schenkel im Wesentlichen rechtwinklig an einer Verbindung mit dem zweiten Schenkel verbunden ist.

[0020] Die rechtwinklige Verbindung ermöglicht das Einnehmen von zwei definierten Lagen in Bezug zum Gerüstelement.

[0021] Die Verbindung kann geschweisst sein. Das ermöglicht eine einfache, kostengünstige und sichere Verbindung. Es wäre aber ebenso vorstellbar, Schraub- oder Nietenverbindungen oder andere alternative Verbindungselemente vorzusehen.

[0022] Dies kann insbesondere abhängig vom Material der Konsole sein. Die Konsole kann aus Aluminium oder einer seiner Legierungen oder aus Eisen oder einer seiner Legierungen wie Stahl gefertigt sein.

[0023] Zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel kann sich eine Querstrebe erstrecken.

[0024] Die Konsole wird dadurch stabiler, der Kraftfluss verbessert.

[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist im ersten Schenkel mindestens eine Öffnung und im zweiten Schenkel mindestens eine Öffnung angeordnet.

[0026] Die Konsole kann somit in zwei unterschiedlichen Positionen am Gerüstelement befestigt werden.

[0027] Die mindestens eine Öffnung des ersten Schenkels und die mindestens eine Öffnung des zweiten Schenkels sind vorzugsweise mit einem gleichen Abstand zur Verbindung angeordnet.

[0028] Das heisst, in gattungsgemässem Gebrauch weisen die Öffnungen zu einer Oberkante der Konsole den gleichen oder im Wesentlichen gleichen Abstand auf.

[0029] Das heisst, bei gleichbleibender am Gerüst befestigter Rohrkupplung bleibt die relative Lage der Oberkante eines auf der Konsole aufliegenden Gerüstbrettes gleich, unabhängig davon, mit welcher Öffnung die Konsole in Verbindung mit der Rohrkupplung ist.

[0030] Vorzugsweise erstreckt sich das Langloch mit seiner Länge in Richtung der Schenkellänge des jeweils zugehörigen Schenkels der Konsole.

[0031] Dies erhöht die Festigkeit des jeweiligen Schenkels gegenüber Schenkeln mit zu dieser Lage verdrehten Anordnungen des Langlochs.

[0032] Die Erweiterung des Langlochs kann an einem Ende des Langlochs angeordnet sein, insbesondere an einem Ende des Langlochs, welches zu der Verbindung der Schenkel abgewandt angeordnet ist.

[0033] Es ist aber vorstellbar, die Erweiterung an dem der Verbindung zugewandten Ende des Langlochs anzubringen.

[0034] Somit lässt sich eine einfache, schnelle und sichere Befestigung erreichen.

[0035] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind an den Schenkeln der Konsolen an ihren, der Verbindung gegenüberliegenden Enden, je ein Abstützelement zum Abstützen am Gerüstelement angeordnet.

[0036] Mit dem Abstützelement ist eine definierte Einbaulage für die Konsole vorgebbar. Ebenso kann das Abstützelement dazu eingesetzt werden, die Konsole gegen Verdrehen zu sichern und/oder in einer sicheren Lage zu halten.

[0037] Dabei kann es vorgesehen sein, dass das Abstützelement einen Teil des Gerüstelementes umfasst, beispielsweise kann das Abstützelement derart ausgebildet sein, dass es einen Ausschnitt aufweist, der im Wesentlichen einem Rohr eines Vertikalrahmens entspricht und so mit dem Rohr dieses Vertikalrahmens in eine im Wesentlichen formschlüssige Verbindung gebracht werden kann.

[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Rohrkupplung eine erste Schale und eine zweite Schale auf, wobei die erste und die zweite Schale mit einem Gelenk gelenkig miteinander verbunden sind.

[0039] Die Rohrkupplung ist damit leicht auf- und zuklappbar. Das heisst, einfach an einem Gerüstelement wie einem Vertikalrahmen oder einem Vertikalrohr eines Vertikalrahmens befestigbar.

[0040] Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Rohrkupplung ein Spannelement, insbesondere eine Spannschraube, zum Verspannen der ersten Schale gegen die zweite Schale aufweist.

[0041] Dabei ist es vorstellbar, dass das Spannelement alternativ als Keil oder als Exzenterverbindung ausgebildet ist.

[0042] Dies ermöglicht es, die Rohrkupplung am Vertikalrahmen zu befestigen, ohne weitere, insbesondere separate, Einzelelemente der Rohrkupplung hinzuzufügen.

[0043] Das Anschlusselement kann in einer Ebene parallel zu einer, durch eine sich durch eine Längsachse des Spannelementes und das Gelenk definierte, Ebene angeordnet sein. Die Längsachse des Spannelementes ist dabei definiert durch die jeweiligen Angriffspunkte des Spannelementes an der ersten und zweiten Schale der Rohrkupplung.

[0044] Das heisst, das Anschlusselement ist an der Rohrkupplung exzentrisch angeordnet.

[0045] Der Angriffspunkt einer Kraft, die auf das Anschlusselement wirkt, ist somit definiert. Somit wird im Gebrauchszustand das Anschlusselement auf Zug belastet, wobei eine Fläche unterhalb des Anschlusselementes auf Druck belastet wird und Druckkräfte aufnimmt. Das sichert eine feste Position.

[0046] Vorzugsweise ist das Anschlusselement derart angeordnet, dass es sich im gattungsgemässem Gebrauch im Wesentlichen radial von der Längsachse eines Rohres erstreckt, an welchem die Rohrkupplung mit der ersten Schale und der zweiten Schale gehalten ist.

[0047] Dies ermöglicht eine zum Rohr eines in der Rohrkupplung befestigten Vertikalrahmens im Wesentlichen symmetrische Kraftverteilung und/oder Krafteinleitung.

[0048] Das Anschlusselement und die zweite Schale sind vorzugsweise einstückig gefertigt.

[0049] Dies ermöglicht eine einfache Fertigung, beispielsweise kann die zweite Schale mit dem Anschlusselement aus einem Stück gefräst werden. Alternativ wäre es möglich, diese Kombination gemeinsam zu giessen.

[0050] Der erste Schenkel der Konsole kann die doppelte Länge des zweiten Schenkels der Konsole aufweisen. Dies ermöglicht die Auflage von zwei Elementen auf dem ersten Schenkel und eines dieser beiden Elemente auf dem zweiten Schenkel. Typischerweise sind diese Elemente Gerüstbretter mit einer vorgegebenen Breite. Das heisst, der erste Schenkel ist dazu eingerichtet zwei Standardgerüstbretter aufzunehmen, und der zweite Schenkel ist dazu eingerichtet ein Standardgerüstbrett aufzunehmen.

[0051] Dies erleichtert die Verbreiterung des Gerüstes um ein einzelnes Gerüstbrett.

[0052] Die Schenkel der Konsole können aus einem Rundrohr gefertigt sein.

[0053] Rundrohre weisen eine hohe Stabilität auf und sind daher besonders geeignet für den Gerüstbau. Vorzugsweise sind beispielsweise die Rohre des Vertikalrahmens und die Rohre der Konsole aus dem gleichen Material gefertigt und/oder weisen zumindest die gleiche Dimension auf.

[0054] Zur Lösung der Aufgabe führt weiterhin eine Konsole für ein Gerüst, insbesondere ein Gerüst wie vorhergehend beschrieben. Die Konsole weist einen ersten Schenkel mit einer ersten Schenkellänge und einer ersten Öffnung und einen zweiten Schenkel mit einer zweiten Schenkellänge und einer zweiten Öffnung auf. Die Schenkel sind im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet. Die erste Schenkellänge ist grösser als die zweite Schenkellänge, insbesondere entspricht die erste Schenkellänge im Wesentlichen dem Doppelten der zweiten Schenkellänge.

[0055] Die Öffnungen sind bevorzugt Langlochöffnungen wie vorgehend bereits beschrieben.

[0056] Eine derartige Konsole kann sehr einfach auf einen Abstand zur Wand eingestellt werden und ist trotz der einfachen Befestigung durch Einhängen der Öffnungen an einem Befestigungselement am Gerüst sicher am Gerüst befestigt.

[0057] Dabei kann es vorgesehen sein, dass der erste Schenkel im Wesentlichen rechtwinklig an einer Verbindung mit dem zweiten Schenkel verbunden ist.

[0058] Die rechtwinklige Verbindung ermöglicht das Einnehmen von zwei definierten Lagen in Bezug zum Gerüstelement.

[0059] Die Verbindung kann geschweisst sein. Das ermöglicht eine einfache, kostengünstige und sichere Verbindung. Es wäre aber ebenso vorstellbar, Schraub- oder Nietenverbindungen oder andere alternative Verbindungselemente vorzusehen.

[0060] Dies kann insbesondere abhängig vom Material der Konsole sein. Die Konsole kann aus Aluminium oder einer seiner Legierungen oder aus Eisen oder einer seiner Legierungen wie Stahl gefertigt sein.

[0061] Zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel kann sich eine Querstrebe erstrecken.

[0062] Die Konsole wird dadurch stabiler, der Kraftfluss verbessert.

[0063] In einer bevorzugten Ausführungsform ist im ersten Schenkel mindestens eine Öffnung und im zweiten Schenkel mindestens eine Öffnung angeordnet.

[0064] Die Konsole kann somit in zwei unterschiedlichen Positionen am Gerüstelement befestigt werden.

[0065] Die mindestens eine Öffnung des ersten Schenkels und die mindestens eine Öffnung des zweiten Schenkels sind vorzugsweise mit einem gleichen Abstand zur Verbindung angeordnet.

[0066] Das heisst, in gattungsgemässem Gebrauch weisen die Öffnungen zu einer Oberkante der Konsole den gleichen oder im Wesentlichen gleichen Abstand auf.

[0067] Das heisst, bei gleichbleibender am Gerüst befestigter Rohrkupplung bleibt die relative Lage der Oberkante eines auf der Konsole aufliegenden Gerüstbrettes gleich, unabhängig davon, mit welcher Öffnung die Konsole in Verbindung mit der Rohrkupplung ist.

[0068] Vorzugsweise erstreckt sich das Langloch mit seiner Länge in Richtung der Schenkellänge des jeweils zugehörigen Schenkels der Konsole.

[0069] Dies erhöht die Festigkeit des jeweiligen Schenkels gegenüber Schenkeln mit zu dieser Lage verdrehten Anordnungen des Langlochs.

[0070] Die Erweiterung des Langlochs kann an einem Ende des Langlochs angeordnet sein, insbesondere an einem Ende des Langlochs, welches zu der Verbindung der Schenkel abgewandt angeordnet ist.

[0071] Es ist aber vorstellbar, die Erweiterung an dem der Verbindung zugewandten Ende des Langlochs anzubringen.

[0072] Somit lässt sich eine einfache, schnelle und sichere Befestigung erreichen.

[0073] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind an den Schenkeln der Konsolen an ihren, der Verbindung gegenüberliegenden Enden, je ein Abstützelement zum Abstützen am Gerüstelement angeordnet.

[0074] Mit dem Abstützelement ist eine definierte Einbaulage für die Konsole vorgebbar. Ebenso kann das Abstützelement dazu eingesetzt werden, die Konsole gegen Verdrehen zu sichern und/oder in einer sicheren Lage zu halten.

[0075] Dabei kann es vorgesehen sein, dass das Abstützelement einen Teil des Gerüstelementes umfasst, beispielsweise kann das Abstützelement derart ausgebildet sein, dass es einen Ausschnitt aufweist, der im Wesentlichen einem Rohr eines Vertikalrahmens entspricht und so mit dem Rohr dieses Vertikalrahmens in eine im Wesentlichen formschlüssige Verbindung gebracht werden kann.

[0076] Anhand der nachfolgenden Figuren ist ein erfindungsgemässes Gerüst beispielhaft erklärt. Es zeigen:
Figur 1:
Ein Gerüst mit daran befestigten Konsolen,
Figur 2:
eine Rohrkupplung,
Figur 3a - 3c:
verschiedene Ansichten einer Konsole,
Figur 4a - 4d:
der Vorgang zum Befestigen einer Konsole am Gerüst.


[0077] Figur 1 zeigt ein Gerüst 100 mit einem ersten nur teilweise dargestellten Vertikalrahmen 20, der in der Figur im oberen Bereich mit einer Querstrebe und zwei Diagonalstreben verbunden ist. Darauf angebracht ist ein zweiter, nur teilweise dargestellter Vertikalrahmen 20. In der Figur links und in der Figur rechts ist je eine Konsole 30 befestigt. Dabei sind zwei mögliche Einbaulagen der Konsole 30 gezeigt. Die Konsolen 30 sind je mit einer Rohrkupplung 10 am Vertikalrahmen befestigt. Auf der in der Figur rechten Konsole 30 liegt ein Gerüstbrett einfacher Breite, auf der in der Figur linken Konsole 30 ein Gerüstbrett doppelter Breite.

[0078] Figur 2 zeigt eine Rohrkupplung 10. Die Rohrkupplung 10 weist eine erste Schale 12 und eine zweite Schale 13 auf. Die erste Schale 12 und die zweite Schale 13 sind mit einem Gelenk 15 gelenkig miteinander verbunden. Dem Gelenk 15 gegenüber ist eine Spannvorrichtung 14 angeordnet, welche vorliegend als Hammerkopfschraube ausgebildet ist.

[0079] Am Spannelement 14 befindet sich eine Mutter, die in ein Gewinde der Schraube eingreift und die erste Schale 12 relativ zur zweiten Schale 13 bewegt, derart, dass der lichte Abstand zwischen der ersten Schale 12 und der zweiten Schale 13 verringert wird.

[0080] Befindet sich beispielsweise ein Rohr eines Vertikalrahmens innerhalb dieses lichten Abstandes, so wird dieses beim Betätigen des Spannelementes 14 zwischen der ersten Schale 12 und der zweiten Schale 13 geklemmt.

[0081] An der zweiten Schale 13 befindet sich in der vorliegenden Figur 2 im oberen Bereich das T-förmige Anschlusselement 11. In Bezug auf die Rohrkupplung ist das T- oder hammerförmige Anschlusselement exzentrisch angeordnet. Das T-förmige Anschlusselement 11 ist in einer Ebene, welche parallel zu einer Ebene E durch das Spannelement 14 und das Gelenk 15 aufgespannt ist, angeordnet.

[0082] Das Anschlusselement 11 weist einen Steg 111 auf, der zwei unterschiedliche Dimensionen aufweist. Die erste Dimension erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur Ebene E und ist vorliegend im Wesentlichen gleich gross wie eine entsprechend parallel beabstandete Dimension oder Dicke durch den am T-förmigen Anschlusselement 11 oben liegenden Balken 112 des T. Die zweite Dimension erstreckt sich im Wesentlichen in Richtung des Balkens 112 des T.

[0083] Die zweite Dimension in Richtung des Balkens 112 des T ist grösser als die erste Dimension quer zu dieser Richtung.

[0084] Die zweite Dimension ist ebenfalls grösser als die zweite Dimension V2 des Langlochs (siehe Figur 3c).

[0085] Die Figur 3a zeigt eine Konsole mit einem ersten Schenkel 32 und einem zweiten Schenkel 33. In beiden Schenkeln ist je eine Öffnung 31 angeordnet (siehe dazu Figur 3c). Der erste Schenkel 32 ist mit dem zweiten Schenkel 33 an einer Verbindung 34 (siehe Figur 3b) verbunden. Die Verbindung 34 ist vorliegend als Schweissverbindung ausgebildet.

[0086] Zwischen dem ersten Schenkel 23 und dem zweiten Schenkel 33 erstreckt sich eine Querstrebe 35 zur Stabilisation. An den der Verbindung abgewandten Enden der Schenkel 32 und 33 befindet sich je ein Abstützelement 36, welches eine kreissegmentartige Öffnung zur Anlage an einem Vertikalrahmen aufweist.

[0087] Figur 3b erörtert die Grössenverhältnisse der Konsole 30. Der erste Schenkel 32 weist eine Länge L1 auf, welche doppelt so lang ist wie die Länge L2 des zweiten Schenkels 33. In der Darstellung gemäss Figur 3b ist die Oberkante des Schenkels 32 die Kante, auf der das Gerüstbrett zu liegen kommt. Ein Abstand A2 zwischen dieser Kante und der Öffnung 31 im zweiten Schenkel 33 ist gleichgross wie der Abstand A1 zur Öffnung 31 des ersten Schenkels.

[0088] Das heisst, beim Eingriff eines Elementes in die jeweilige Öffnung 31 ist entweder der erste Schenkel 32 oder der zweite Schenkel 33 nach oben ausgerichtet. Die relative Lage der Oberkante der jeweiligen Schenkel 32 oder 33 in der jeweiligen Lage gegenüber beispielsweise einem Vertikalrahmen, bleibt unverändert.

[0089] Die Figur 3c zeigt eine spezifische Ausführungsform der Öffnung 31 in einem der Schenkel der Konsole 30. Die Öffnung 31 ist als Langloch ausgebildet und weist eine Länge V1 auf und eine Breite V2. In der vorliegenden Figur am unten liegenden Ende des Langlochs ist eine Erweiterung B ausgebildet. Die grösste Dimension der Erweiterung B ist kleiner als die Länge V1 und grösser als die Breite V2.

[0090] Die Figuren 4a bis 4d zeigen das Befestigen der Konsole am Gerüst. Dabei wird in einem ersten Schritt (Figur 4a) die Rohrkupplung 10 an einem Vertikalrahmen 20 befestigt. Dazu wird die erste Schale 12 und die zweite Schale 13 (siehe Figur 2) um ein Rohr des Vertikalrahmens 20 gelegt und die Rohrkupplung 10 wird mit dem Spannelement 14 (siehe Figur 2) in der gewünschten Höhe am Vertikalrahmen 20 fixiert.

[0091] In einem zweiten Schritt (Figur 4b) wird eine Konsole mit ihrer Öffnung 31 in Eingriff mit dem T-förmigen Anschlusselement 11 der Rohrkupplung (siehe Figur 2) gebracht. Dazu ist die Konsole in eine zur späteren Endlage um 90° verdrehte Lage gedreht. Die Länge V1 des Langlochs 20 (Figur 3c) erstreckt sich im Wesentlichen in Richtung des T-Balkens 112 der Rohrkupplung (siehe Figur 2).

[0092] Gemäss der Figur 4c muss nun die Konsole 30 in Richtung der Rohrkupplung 10 (Pfeilrichtung) bewegt werden, derart dass der T-Balken 112 (Figur 2) in den Schenkel der Konsole hineinreicht, so weit, bis der T-Balken hinter einer Innenwandung der Konsole liegt.

[0093] Im Anschluss (Figur 4d) wird die Konsole 30 um 90° in die Endlage gedreht. Die Konsole 30 ist damit am T-Anschlusselement 11 (Figur 2) sicher gehalten. Ein Abstützelement 36 wird in Wirkverbindung mit einem Vertikalrohr des Vertikalrahmens 20 gebracht. In der Position gemäss Figur 4d ist die Konsole30 bereit zur Aufnahme eines Gerüstbrettes.

[0094] Dabei kann vorgesehen sein, dass am Gerüstbrett beispielsweise ebenfalls ein Vorsprung vorgesehen ist, der in die zweite, in der vorliegenden Figur 4d obenliegende Öffnung eingreift.


Ansprüche

1. Gerüst (100) umfassend
zumindest ein Gerüstelement (20), insbesondere einen Vertikalrahmen und
zumindest eine Rohrkupplung (10) zur lösbaren Befestigung an dem Gerüstelement (20), und
zumindest eine Konsole (30) zur Auflage eines Gerüstbrettes mit einer oder mehreren Öffnungen (31) zur lösbaren Befestigung der Konsole (30) an der Rohrkupplung (10),
wobei die Rohrkupplung (10) ein T-förmiges Anschlusselement (11) zur lösbaren Befestigung der Konsole (30) aufweist, insbesondere zum Eingriff in eine der einen oder mehr Öffnungen (31) der Konsole (30),
dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehr Öffnungen (31) der Konsole (30) als Langloch mit einer Länge (V1) und einer Breite (V2) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die Länge (V1) zumindest 1.1, vorzugsweise 1.5 und besonders bevorzugt mindestens 2 mal grösser als die Breite (V2) ist.
 
2. Gerüst (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Langloch eine Erweiterung (B) aufweist, wobei die Erweiterung (B) eine grösste Ausdehnung aufweist, welche grösser als die Breite (V2) und kleiner als die Länge (V1) ist.
 
3. Gerüst (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole einen ersten Schenkel (32) mit einer ersten Schenkellänge (L1) und einen zweiten Schenkel (33) mit einer zweiten, vorzugsweise zur ersten Schenkellänge (L1) unterschiedlichen, Schenkellänge (12) aufweist, wobei der erste Schenkel (32) im Wesentlichen rechtwinklig an einer Verbindung (34) mit dem zweiten Schenkel (33) verbunden ist.
 
4. Gerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (34) geschweisst ist.
 
5. Gerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Querstrebe (35) zwischen dem ersten Schenkel (32) und dem zweiten Schenkel (33) erstreckt.
 
6. Gerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Schenkel (32) mindestens eine Öffnung (31) und im zweiten Schenkel (33) mindestens eine Öffnung (31) angeordnet ist.
 
7. Gerüst nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (31) des ersten Schenkels (32) und die mindestens eine Öffnung (31) des zweiten Schenkels (33) mit einem gleichen Abstand zur Verbindung (34) angeordnet sind.
 
8. Gerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Langloch mit der Länge (V1) in Richtung der Schenkellänge (L1, L2) erstreckt.
 
9. Gerüst (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung (B) an einem Ende des Langlochs angeordnet ist, insbesondere an einem der Verbindung (34) abgewandten Ende.
 
10. Gerüst (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schenkeln (32, 33) der Konsole (30) an ihren der Verbindung (34) gegenüberliegenden Enden je ein Abstützelement (36) zum Abstützen am Gerüstelement (20) angeordnet ist.
 
11. Gerüst (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrkupplung (10) eine erste Schale (12) und eine zweite Schale (13) aufweist, wobei die erste Schale (12) und die zweite Schale (13) mit einem Gelenk (15) gelenkig miteinander verbunden sind.
 
12. Gerüst (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrkupplung (10) ein Spannelement (14), insbesondere eine Schraube, zum Verspannen der ersten Schale (12) gegen die zweite Schale (13) aufweist.
 
13. Gerüst nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (11) in einer Ebene parallel zu einer durch das Spannelement (14) und das Gelenk (15) definierten Ebene (E) angeordnet ist.
 
14. Gerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (32) die doppelte Länge des zweiten Schenkels (33) aufweist.
 
15. Konsole für ein Gerüst, insbesondere ein Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole einen ersten Schenkel (32) mit einer ersten Schenkellänge (L1) und einer ersten Öffnung, insbesondere Langlochöffnung, und einen zweiten Schenkel (33) mit einer zweiten Schenkellänge (L2) und einer zweiten Öffnung, insbesondere Langlochöffnung, aufweist, die im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet sind und wobei die erste Schenkellänge (L1) grösser ist als die zweite Schenkellänge (L2), insbesondere die erste Schenkellänge (L1) im Wesentlichen dem Doppelten der zweiten Schenkellänge (L2) entspricht.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente