[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum entfernten Bedienen einer
Vorrichtung.
[0002] Bei Vorgängen bei denen ein Benutzer oder Bediener einer Einrichtung einer Gefahr
ausgesetzt sein kann, ist es notwendig, dass der Benutzer einen Sicherheitsabstand
zu der Einrichtung oder zu einem gefahrenpotential aufweisenden Bereich einhält. Ein
solcher Bereich kann durch bewegte Maschinenteile, wie z.B. Ausleger gegeben sein.
Auch räumlich bewegte Ladungen können ein gefahrenpotential darstellen.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit
eines Benutzers oder Bedieners einer Einrichtung zu erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung,
eine Vorrichtung mit einer Einrichtung zum entfernten Bedienen und ein Verfahren zum
entfernten Bedienen einer Einrichtung gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen.
Die jeweiligen abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen gerichtet.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale
in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise, miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausführungsformen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden in den
Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert,
wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
[0005] Die erfindungsgemäße Einrichtung zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung umfasst
eine Funkfernbedienung, die einen ersten Funktransceiver aufweist, und eine der Vorrichtung
zuordenbare Steuerung, die einen zweiten Funktransceiver aufweist. Des Weiteren ist
eine Abstandsüberwachung vorgesehen, die zu einem Ermitteln eines Abstands D zwischen
der Funkfernbedienung und der Steuerung eingerichtet und geeignet ist.
[0006] Der erste Funktransceiver und der zweite Funktransceiver sind miteinander kommunikativ
verbindbar und zu einem gegenseitigen Datenaustausch über Funksignale in einem verbundenen
Zustand eingerichtet. Die Abstandsüberwachung und zumindest die Funkfernbedienung
oder die Steuerung sind kommunikativ verbunden und zu einem Übertragen des Abstands
D oder eines dem Abstand D entsprechenden Signals von der Abstandsüberwachung an zumindest
die Funkfernbedienung oder die Steuerung eingerichtet.
[0007] Des Weiteren ist die Steuerung oder die Funkfernbedienung zu einem Ableiten eines
Freigabesignals für einen sicherheitsrelevanten Vorgang aus dem entsprechend von der
Funkfernbedienung oder der Abstandsüberwachung an die Steuerung bzw. die Funkfernbedienung
übertragenen Abstand D oder eines dem Abstand D entsprechenden Signals und einem vorbestimmten
Sicherheitsabstand D
min sowie entsprechend zu einem Übertragen des Freigabesignals an die Steuerung eingerichtet.
Zudem ist die Steuerung zu einem Auslösen eines sicherheitsrelevanten Vorgangs basierend
auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten Startsignals und des Freigabesignals
an der Steuerung eingerichtet.
[0008] Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Treppenlift oder Hebeeinrichtungen
handeln. Die Vorrichtung kann beispielsweise ein Teil eines komplexen Systems sein.
So kann es sich bei der Vorrichtung beispielsweise um ein Teil einer Arbeitsstation
handeln. Die in der Arbeitsstation durchzuführenden Vorgänge oder Abläufe werden so
gesteuert, dass diese lediglich in einem definierten Bereich, beispielsweise einen
definierten Umkreis, auch im räumlichen Sinne, durchgeführt werden können. Durch die
erfindungsgemäße Einrichtung zum entfernten Bedienen der Vorrichtung wird der Schutz
eines Benutzers der Vorrichtung erhöht.
[0009] Die Steuerung der Einrichtung weist vorzugsweise eine eigene Energieversorgung auf.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Steuerung der Einrichtung über die
Vorrichtung mit elektrischer Energie versorgt wird. Dabei kann die Vorrichtung eine
Energieversorgung wie eine Batterie, einen Akkumulator oder ein mit einem Stromnetz
verbundenes Netzteil aufweisen. Die Steuerung kann als separates Modul mit einer Vorrichtung
verbunden werden. Dies eröffnet die Möglichkeit bereits vorhandene Vorrichtungen mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung auszustatten. Vorzugsweise ist die Steuerung ein
integraler Bestandteil einer Vorrichtung.
[0010] Weist die Vorrichtung ein elektrisch betriebenes Bauteil auf, deren Energieversorgung
mittels einer Batterie oder eines Akkumulators erfolgt, so ist die Steuerung vorzugsweise
derart ausgestaltet, dass ein sicherheitsrelevanter Vorgang nur dann ausgelöst werden
kann, wenn genug elektrische Energie für die Durchführung eines vollständigen sicherheitsrelevanten
Vorgang vorhanden ist.
[0011] Die Funkfernbedienung wird vorzugsweise durch eine eigene Energiequelle wie eine
Batterie mit elektrischer Energie versorgt. Die elektrische Energie kann mit einer
Spannung von 5 V [Volt] bereitgestellt werden.
[0012] Die Funkfernbedienung und/oder die Steuerung können eine integrierte Schaltung zur
Signalverarbeitung umfassen. Die integrierte Schaltung kann ein Mikrokontroller (µC)
oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (application-specific-integrated
circuit, ASIC) oder ein anwendungsspezifisches Standardprodukt (application specific
standard product, ASSP) oder eine im Feld programmierbare Logik-Gatter-Anordnung (field
programmable gate array, FPGA) oder dergleichen sein. Die integrierte Schaltung kann
einen flüchtigen oder einen nicht-flüchtigen Speicher umfassen. Der flüchtige Speicher
kann ein Speicher mit wahlfreiem/direktem Zugriff (Random Access Memory, RAM) sein.
Der nicht-flüchtige Speicher kann ein Sekundärspeicher wie z. B. eine Festplatte,
eine CD, eine DVD, eine Diskette oder ein Halbleiterspeicher (z. B. EPROM oder Flash-Speicher
oder dergleichen) sein.
[0013] Sobald die Funkfernbedienung über den ersten Funktransceiver mit der Steuerung über
den zweiten Funktransceiver kommunikativ verbunden ist, kann der Benutzer den sicherheitsrelevanten
Vorgang auslösen. Dazu muss er zum einen das Startsignal auslösen, indem er eine entsprechende
Eingabe an der Funkfernbedienung oder der Steuerung vornimmt. Damit der sicherheitsrelevante
Vorgang von der Steuerung ausgelöst wird, muss zudem der Abstand D mindestens gleich
dem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min oder größer sein. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, gibt die Steuerung das Freigabesignal
aus. Der sicherheitsrelevante Vorgang wird dabei von der Steuerung immer nur dann
ausgelöst, wenn sowohl das Startsignal, das durch den Benutzer ausgelöst wurde, und
das Freigabesignal, das auf dem Abstand D basiert, vorliegen. Statt eines vordefinierten
minderst Sicherheitsabstand D
min kann auch ein maximaler Sicherheitsabstand D
max definiert werden. Hierdurch wird erzwungen, dass ein Vorgang nur dann Ausgelöst werden
kann, wenn der Benutzer sich innerhalb eines Sicherheitsbereichs befindet. Dies wäre
beispielsweise dann der Fall, wenn der Benutzer eine Rollstuhlhilfe benutz.
[0014] Die Abstandsüberwachung kann integraler Bestandteil der Steuerung oder alternativ
der Funkfernbedienung sein. So kann der Abstand D zwischen Funkfernbedienung und Steuerung
entweder von der Steuerung (mittels der Abstandsüberwachung) bestimmt und direkt in
der Steuerung für die Ableitung des Freigabesignals verwendet werden oder von der
Funkfernbedienung (mittels der Abstandsüberwachung) bestimmt und über den ersten Funktransceiver
an den zweiten Funktransceiver der Steuerung für die Ableitung des Freigabesignals
gesendet werden.
[0015] Ist die Abstandsüberwachung in die Steuerung integriert, so hat dies den Vorteil,
dass der Abstand D nicht erst an die Steuerung gesendet werden muss, sondern direkt
zur Ableitung des Freigabesignals in der Steuerung vorliegt. Die Ableitung des Freigabesignals
aus dem aktuellen Abstand D zwischen der Funkfernbedienung und der Steuerung sowie
dem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min kann mit einer Periode von 1 kHz [Kilohertz] in der Steuerung erfolgen. Es wäre alternativ
auch denkbar, dass die Ableitung des Freigabesignals in der Funkfernbedienung erfolgt
und das Freigabesignal an die Steuerung gesendet wird, um den Sicherheitsrelevanter
Vorgang auszulösen.
[0016] Der erste Funktransceiver und der zweite Funktransceiver können in einem
ISM-Band (Industrial, Scientific and Medical Band) vorzugsweise in einem Frequenzband zwischen
ungefähr 2,4 GHz [Gigahertz] - 5 GHz betrieben werden und miteinander kommunizieren.
Ein Informationsaustausch zwischen der Funkfernbedienung und der Steuerung bzw. dem
ersten Funktransceiver und dem zweiten Funktransceiver kann in definierten Zeitintervallen,
bevorzugt in Zeitintervallen von 0.5 s [Sekunden] erfolgen. Der Informationsaustausch
erfolgt vorzugsweise verschlüsselt.
[0017] Sollte während eines bereits laufenden sicherheitsrelevanten Vorgangs der vorgegebene
Sicherheitsabstand D
min unterschritten werden, so kann ein akustisches und/oder optisches Warnsignal für
den Benutzer ausgegeben werden. Der Mindestabstand D
min kann in einem Setup eingestellt werden und so an verschiedene Vorgaben für unterschiedliche
sicherheitsrelevante Vorgänge und/oder Situationen angepasst werden. Es kann auch
vorgesehen werden, eine Wahlmöglichkeit zwischen einem sicherheitsrelevanten Modus
und einem normalen Modus bereitzustellen, sodass je nach aktueller Aufgabe und/oder
Situation ein sicherheitsrelevanter Vorgang oder ein normaler Vorgang durchgeführt
werden kann.
[0018] Die Einrichtung zum entfernten Bedienen der Vorrichtung bietet eine sicherere aktive
Überwachung des Abstands zwischen Benutzer und Vorrichtung. Die Sicherheit für den
Benutzer wird durch die erfindungsgemäße Einrichtung deutlich erhöht, da eine direkte
Abstandsmessung erfolgt und der sicherheitsrelevanten Vorgang nur dann ausgelöst und
durchgeführt wird, wenn der Sicherheitsabstand eingehalten ist. Zudem kann bei Vorrichtungen
mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Entfernten Bedienen auf eine drahtgebunden
Bedienung mit einer Länge entsprechend des Sicherheitsabstands D
min verzichtet werden, da der Sicherheitsabstand D
min zwischen dem Benutzer und der Vorrichtung durch die Einrichtung zum entfernten Bedienen
sichergestellt wird.
[0019] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt ist die Abstandsüberwachung zu einem Messen
von Feldstärken der Funksignale zwischen dem ersten Funktransceiver und dem zweiten
Funktransceiver und einem Ableiten des Abstands D aus den gemessenen Feldstärken eingerichtet
und bestimmt.
[0020] Die Funkfernbedienung und die Steuerung senden über die Funktransceiver Informationen
bzw. Daten. Diese Daten können auch nur dem Zweck dienen, den Abstand D zwischen der
Funkfernbedienung und der Steuerung und somit der Einrichtung zu ermitteln. Die Feldstärke
P der Funksignale zwischen dem ersten Funktransceiver und dem zweiten Funktransceiver
ist im Wesentlichen umgekehrt proportional zu dem Abstand D zwischen Quelle und Messpunkt
im Kubik:

[0021] Hier können der erste Funktransceiver und der zweite Funktransceiver als Quelle und/oder
als Messpunkt dienen. Über eine Amplitude der Funksignale am empfangenden Transceiver,
die der Feldstärke P entspricht, kann, wenn die ursprüngliche Amplitude (Sendeleistung)
bekannt ist, der Abstand D zwischen dem sendenden Transceiver und dem empfangenden
Transceiver über die obenstehende Beziehung ermittelt werden.
[0022] Die Ermittlung des Abstands D über die Feldstärke bietet eine genaue und robuste
Möglichkeit, den Abstand D und somit die Einhaltung des vorgegebenen Sicherheitsabstands
D
min zu gewährleisten.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt ist die Abstandsüberwachung zu einem Berechnen von Wegstrecken
der Funkfernbedienung basierend auf Messwerten wenigstens einer räumlichen Bewegungseinheit,
insbesondere auf Beschleunigungswerten eines Beschleunigungsmessers , der an der Funkfernbedienung
angeordnet ist und einem Ableiten des Abstands D aus den berechneten Wegstrecken oder
aus den gemessenen Feldstärken und den berechneten Wegstrecken eingerichtet und bestimmt.
[0024] Die räumliche Bewegungseinheit ist vorzugsweise durch eine inertiale Messeinheit
gebildet. Die inertiale Messeinheit, umfasst vorzugsweise eine räumliche Kombination
mehrerer Inertialsensoren wie Beschleunigungssensoren, Rotationsmesser, Rotationsfühler,
Drehmomentgeber, Gyroskopen, elektronischer Kompass.
[0025] Die inertiale Messeinheit kann vorzugsweise für drei senkrecht zueinander stehende
Richtungen je einen Beschleunigungssensor umfassen. Aus den Beschleunigungswerten
kann durch Aufsummieren bzw. Integration über die Zeit die zurückgelegte Wegstrecke
in jede der drei Richtungen ermittelt werden. Basierend auf diesen Wegstrecken kann
der Abstand D von einem Startpunkt und der aktuellen Position der Funkfernbedienung
und somit des Benutzers abgeleitet werden.
[0026] Durch die Ableitung des Abstands aus den Wegstrecken kann beispielsweise ein horizontaler
Abstand abgeleitet werden und somit die Einhaltung des Sicherheitsabstands in einer
im Wesentlichen horizontalen Ebene sichergestellt werden.
[0027] Ferner kann die Ableitung des Abstands D sowohl aus der gemessenen Feldstärke als
auch aus den berechneten Wegstrecken erfolgen, um die Präzision zu erhöhen, bzw. um
eine Plausibilitätsüberprüfung der jeweils ermittelten Abstände durchführen zu können.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt weist die Funkfernbedienung eine Eingabeeinrichtung auf,
die mit dem ersten Funktransceiver kommunikativ verbunden ist. Weiterhin ist die Funkfernbedienung
zu einem Senden des Startsignals über den ersten Funktransceiver auf eine Eingabe
mittels der Eingabeeinrichtung hin eingerichtet. Ferner ist die Steuerung zu einem
Empfangen des Startsignals über den zweiten Funktransceiver eingerichtet.
[0029] Der Benutzer kann über die Funkfernbedienung das Startsignal auslösen. Dies bietet
verschiedene Möglichkeiten den sicherheitsrelevanten Vorgang auszulösen. Der Benutzer
kann zuerst das Startsignal an der Funkfernbedienung auslösen und sich dann von der
Vorrichtung entfernen, sodass der sicherheitsrelevanter Vorgang erst dann ausgelöst
wird, wenn er den vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min erreicht hat. Alternativ kann sich der Benutzer auch erst um den Sicherheitsabstand
D
min oder mehr entfernen und dann das Startsignal über die Fernbedienung absetzen. Es
ist jedoch nicht möglich, den sicherheitsrelevanten Vorgang auszulösen, wenn der Benutzer
zunächst weit genug entfernt ist und sich dann wieder in einen Bereich begibt, der
einen Abstand D aufweist, der geringer als der Sicherheitsabstand D
min ist. Denn dann würde zwar zunächst das Freigabesignal vorliegen, da der Sicherheitsabstand
eingehalten wurde, jedoch fällt das Freigabesignal sofort weg, wenn sich der Benutzer
nichtmehr weit genug entfernt aufhält, sodass auch wenn er das Starsignal auslöst,
der sicherheitsrelevanter Vorgang nicht ausgelöst wird. Dies würde erst geschehen,
wenn sich der Benutzer wieder weit genug entfernt und der Sicherheitsabstand D
min erreicht ist und ein Startsignal erneut abgibt. Bei einem Unterschreiten des Sicherheitsabstandes
kann auch ein Warnsignal erzeugt werden.
[0030] Dies bietet eine variablere Gestaltung des Arbeitsablaufs für den Benutzer, ohne
dabei die Sicherheit des Benutzers zu gefährden, da die Einhaltung des Sicherheitsabstands
beim Auslösen des sicherheitsrelevanten Vorgangs immer gewährleistet ist.
[0031] Die Funkfernbedienung kann eingerichtet sein, um auf eine Eingabe durch den Benutzer
hin ein Rückstellsignal an die Steuerung zu senden. Dieses Rückstellsignal veranlasst
die Steuerung einen Rückstellvorgang durchzuführen, um in eine Ausgangsposition zu
kommen.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt weisen die Funkfernbedienung und Steuerung jeweils eine
eindeutige Adresse auf. Mittels der eindeutigen Adressen sind die Funkfernbedienung
und die Steuerung eindeutig miteinander koppelbar.
[0033] Beim Koppeln gleichen die Funkfernbedienung und/oder die Steuerung eine gespeicherte
eindeutige Adresse (aus Einlernvorgang bekannt) mit der Adresse des jeweils anderen
ab. Stimmen die gespeicherte und die Adresse des Kommunikationspartners überein, wird
die Verbindung zwischen Funkfernbedienung und Steuerung aufgebaut und aufrechterhalten.
[0034] Die eindeutige Kopplung von Funkfernbedienung und Steuerung erhöht die Sicherheit
der Vorrichtung, da es nicht zu falschen Datenübertragungen und somit ungewollten
Eingaben oder falschen Abstandsableitungen durch andere Funkgeräte kommen kann.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Einrichtung eine Sturzüberwachung, die zu
einem Ermitteln eines Vorliegens eines Sturzes eingerichtet ist. Dabei ist die Sturzüberwachung
zu einem Ableiten des Vorliegens eines Sturzes basierend auf den Beschleunigungswerten
des Beschleunigungsmessers oder basierend auf Winkelbeschleunigungswerten eines Winkelbeschleunigungsmessers,
der an der Funkfernbedienung angeordnet ist, eingerichtet. Ferner ist die Steuerung
oder die Funkfernbedienung zum Ableiten des Freigabesignals zusätzlich unter Berücksichtigung
des Vorliegens eines Sturzes eingerichtet.
[0036] Der Winkelbeschleunigungsmesser kann Winkelbeschleunigungssensoren für drei Drehungen
umfassen, die senkrecht zueinander stehen, um Winkelbeschleunigungswerte in den drei
senkrechten Drehrichtungen zu ermitteln. Durch die Überwachung der Beschleunigungswerte
und/oder der Winkelbeschleunigungswerte kann beispielsweise ein Sturz eines Benutzers
erkannt werden, da dabei besonders hohe Beschleunigungswerte und Winkelbeschleunigungswerte
vorliegen. Basierend auf der Erkennung eines Sturzes kann die Auslösung des sicherheitsrelevanten
Vorgangs verhindert werden. Dazu wird bei der Ableitung des Freigabesignals mitberücksichtigt,
ob ein Sturz vorliegt. Falls dem so ist, wird der sicherheitsrelevante Vorgang auch
wenn der Sicherheitsabstand eingehalten wurde nicht gestartet bzw. kein Freigabesignal
erzeugt. Höhere Beschleunigungswerte und/oder Winkelbeschleunigungswerte können auch
dann vorliegen, wenn die Funkfernbedienung fallengelassen oder geworfen wird.
[0037] Durch die Sturzüberwachung wird die Sicherheit bei der Benutzung der Vorrichtung
noch weiter gesteigert, da über die Bereitschaft des Benutzers indirekt mitüberwacht
wird. Liegen höhere Beschleunigungswerte und/oder Winkelbeschleunigungswerte vor,
so können diese ein Indiz für eine unsachgemäße Handhabung im Zusammenhang mit der
Vorrichtung stehen.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt weist die Funkfernbedienung zumindest eine Anzeigeeinrichtung,
bevorzugt zumindest eine Leuchtdiode oder eine graphische Anzeige als Anzeigeeinrichtung,
und besonders bevorzugt zumindest eine Status-LED und eine Aktivitäts-LED und ein
graphisches Display als Anzeigeeinrichtung auf.
[0039] Dem Benutzer werden über die Anzeigeeinrichtung der Funkfernbedienung Informationen
im Zusammenhang mit der Vorrichtung und/oder dem sicherheitsrelevanten Vorgang bereitgestellt.
So kann dem Benutzer beispielsweise mittels der Status-LED der momentane Status der
Vorrichtung angezeigt werden. Mittels der Aktivitäts-LED kann dem Benutzer der Verbindungsstatus
der Funkverbindung zwischen der Funkfernbedienung und der Steuerung angezeigt werden.
Zudem kann dem Benutzer das Erreichen des vorbestimmten Sicherheitsabstands D
min über das grafische Display oder weitere LEDs angezeigt werden.
[0040] Durch die Bereitstellung von Informationen zu der Vorrichtung und/oder dem sicherheitsrelevanten
Vorgang an der Funkfernbedienung wird die Handhabung für den Benutzer erleichtert
und komfortabler.
[0041] Die Eingabeeinrichtung der Funkfernbedienung kann durch Druckknöpfe, Drehknöpfe,
Schalter und dergleichen gebildet werden. Bevorzugt kann ein berührungsempfindliches
Display als kombinierte Eingabe- und Anzeigeeinrichtung bei der Funkfernbedienung
Verwendung finden.
[0042] Gemäß einem weiteren Aspekt ist die Funkfernbedienung zu einem Anzeigen des von der
Abstandsüberwachung oder der Steuerung an die Funkfernbedienung übertragenen Abstands
durch die Anzeigeeinrichtung eingerichtet.
[0043] Der momentane Abstand D kann beispielsweise über das grafische Display dem Benutzer
angezeigt werden.
[0044] Durch die Bereitstellung des momentanen Abstands kann der Benutzer noch schneller
den sicherheitsrelevanten Vorgang auslösen, da er mit einem Blick sieht, wann er den
benötigten Sicherheitsabstand erreicht hat.
[0045] Gemäß einem weiteren Aspekt weist die Steuerung zumindest eine Anzeigeeinrichtung,
bevorzugt zumindest eine Leuchtdiode oder eine graphische Anzeige als Anzeigeeinrichtung,
und besonders bevorzugt zumindest eine Status-LED oder ein graphisches Display als
Anzeigeeinrichtung auf.
[0046] Dem Benutzer werden über die Anzeigeeinrichtung der Steuerung Informationen zu der
Einrichtung und/oder dem sicherheitsrelevanten Vorgang bereitgestellt. So kann dem
Benutzer beispielsweise mittels der Status-LED der momentane Status der Einrichtung
angezeigt werden. Dabei kann die Status-LED der Funkfernbedienung die Status-LED der
Steuerung wiederspiegeln, sodass beide Status-LEDs immer die gleiche Anzeige liefern
und damit in gleicher Weise über den momentanen Zustand der Einrichtung informieren.
Mittels der Aktivitäts-LED kann dem Benutzer der Verbindungsstatus der Funkverbindung
zwischen der Funkfernbedienung und der Steuerung angezeigt werden.
[0047] Durch die Bereitstellung von Informationen zu der Einrichtung und/oder dem sicherheitsrelevanten
Vorgang an der Steuerung wird die Handhabung für den Benutzer erleichtert und komfortabler.
[0048] Gemäß einem weiteren Aspekt ist die Steuerung mit zumindest einem Sensor der Vorrichtung
verbunden und zu einem Auslesen eines Fortschrittswerts des sicherheitsrelevanten
Vorgangs eingerichtet. Dabei sind die Steuerung und die Funkfernbedienung zu einem
Übertragen des Fortschrittswerts von der Steuerung an die Funkfernbedienung eingerichtet.
Ferner ist die Funkfernbedienung zu einem Anzeigen des Fortschrittswerts durch die
Anzeigeeinrichtung eingerichtet.
[0049] Der Sensor kann beispielsweise ein Positions-, ein Lagesensor und/oder ein Druck-
bzw. Kraftsensor sein, dessen Sensorwert Auskunft über den Fortschritt des sicherheitsrelevanten
Vorgangs gibt. Aus dem Sensorwert wird ein Fortschrittswert zu dem sicherheitsrelevanten
Vorgang abgeleitet und mittels Funksignalen von dem zweiten Transceiver der Steuerung
an den ersten Transceiver der Funkfernbedienung übertragen. An der Funkfernbedienung
wird der Fortschrittswert, beispielsweise über einen Fortschrittsbalken auf dem grafischen
Display der Anzeigeeinrichtung, dargestellt.
[0050] Die Bereitstellung von Informationen über den Fortschritt des sicherheitsrelevantes
Vorgangs, führt zu einem erhöhten Komfort und einer erhöhten Sicherheit für den Benutzer,
da er mitverfolgen kann wie der sicherheitsrelevanter Vorgang verläuft und wann dieser
endgültig abgeschlossen ist und gefahrlos der Sicherheitsabstand wieder unterschritten
werden kann.
[0051] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung mit einer Einrichtung
zum entfernten Bedienen der Vorrichtung. Die Einrichtung umfasst eine Funkfernbedienung,
die einen ersten Funktransceiver aufweist, und eine an der Vorrichtung angeordnet
Steuerung, die einen zweiten Funktransceiver aufweist. Des Weiteren ist eine Abstandsüberwachung,
die zu einem Ermitteln eines Abstands D zwischen der Funkfernbedienung und der Steuerung
eingerichtet ist, vorgesehen.
[0052] Der erste Funktransceiver und der zweite Funktransceiver sind miteinander kommunikativ
verbindbar und zu einem gegenseitigen Datenaustausch über Funksignale in einem verbundenen
Zustand eingerichtet und bestimmt.
[0053] Weiterhin sind die Abstandsüberwachung und zumindest die Funkfernbedienung oder die
Steuerung kommunikativ verbunden und zu einem Übertragen des Abstands D von der Abstandsüberwachung
entsprechend an zumindest die Funkfernbedienung oder die Steuerung eingerichtet. Ferner
ist die Steuerung oder die Funkfernbedienung zu einem Ableiten eines Freigabesignals
für einen Sicherheitsrelevanter Vorgang aus dem entsprechend von der Funkfernbedienung
oder der Abstandsüberwachung an die Steuerung bzw. die Funkfernbedienung übertragenen
Abstand D und einem vorbestimmten Sicherheitsabstand D
min sowie entsprechend zu einem übertragen des Freigabesignals an die Steuerung eingerichtet.
Zudem ist die Steuerung zu einem Starten des sicherheitsrelevantes Vorgangs basierend
auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten Startsignals und des Freigabesignals
an der Steuerung eingerichtet.
[0054] Die Steuerung kann an eine Steuerung der Vorrichtung direkt oder über einen Adapter
angeschlossen werden. Alternativ, kann die Steuerung integraler Bestandteil der Steuerung
der Vorrichtung sein.
[0055] Gemäß einem weiteren Aspekt ist bei der Vorrichtung die Einrichtung zum entfernten
Bedienen der Vorrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgeführt.
[0056] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum entfernten Bedienen einer
Vorrichtung. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Ermitteln eines Abstands D zwischen einer Funkfernbedienung und einem zweiten Funktransceiver,
der einem sicherheitsrelevanten Bereich der Vorrichtung zugeordnet ist.
- b) Ableiten eines Freigabesignals für einen Sicherheitsrelevanten Vorgang aus dem
ermittelten Abstand D und einem vorbestimmten Sicherheitsabstand Dmin.
- c) Starten des sicherheitsrelevantes Vorgangs basierend auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten
Startsignals und des Freigabesignals an der Steuerung.
[0057] In Schritt a) wird ermittelt, wie weit die Funkfernbedienung und damit der Benutzer
einem sicherheitsrelevanten Bereich der Vorrichtung entfernt ist. Sobald der Abstand
D mindestens gleich dem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min ist, wird ein Freigabesignal ausgegeben. Erst wenn das Freigabesignal und ein vom
Benutzer induziertes Starsignal vorliegen, wird der sicherheitsrelevante Vorgang gestartet.
[0058] Durch die direkte Überwachung des Abstands D wird die Sicherheit von Vorrichtungen
signifikant erhöht, da der sicherheitsrelevante Vorgang erst gestartet werden kann,
wenn mindestens der Sicherheitsabstand eingehalten ist.
[0059] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Ermitteln des Abstands D die folgenden Schritte:
a1.1) Messen von Feldstärken von Funksignalen zwischen einem ersten Funktransceiver
der Funkfernbedienung und einem zweiten Funktransceiver
a1.2) Ableiten des Abstands D aus den gemessenen Feldstärken.
[0060] Über die Beziehung

kann eine Amplitude der Funksignale am empfangenden Transceiver, die der Feldstärke
P entspricht, wenn die ursprüngliche Amplitude (Sendeleistung) bekannt ist, der Abstand
D zwischen dem sendenden Transceiver und dem empfangenden Transceiver und somit zwischen
Funkfernbedienung und Steuerung oder umgekehrt ermittelt werden.
[0061] Die Ermittlung des Abstands D über die Feldstärke bietet eine genaue und robuste
Möglichkeit, den Abstand D und somit die Einhaltung des vorgegebenen Sicherheitsabstands
D
min zu gewährleisten.
[0062] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Ermitteln des Abstands D die folgenden Schritte
umfasst:
a2.1) Berechnen von Wegstrecken der Funkfernbedienung basierend auf Beschleunigungswerten
aus einem Beschleunigungsmesser, der an der Funkfernbedienung angeordnet ist.
a2.2) Ableiten des Abstands D aus den berechneten Wegstrecken oder aus den gemessenen
Feldstärken und den berechneten Wegstrecken.
[0063] Aus den Beschleunigungswerten, die in drei zueinander senkrechten Richtungen ermittelt
werden, kann durch Aufsummieren bzw. Integration über die Zeit die zurückgelegte Wegstrecke
in jede der drei Richtungen berechnet werden. Basierend auf diesen Wegstrecken kann
der Abstand D von einem Startpunkt, hier der Vorrichtung und der aktuellen Position
der Funkfernbedienung und somit des Benutzers abgeleitet werden.
[0064] Da der Sicherheitsabstand in vielen Fällen in einer horizontalen Ebenen eingehalten
werden muss, kann durch die Ableitung des Abstands aus den Wegstrecken ein rein horizontaler
Abstand abgeleitet werden und somit die Einhaltung des Sicherheitsabstands in der
horizontalen Ebene sichergestellt werden.
[0065] Ferner kann das Ableiten des Abstands D sowohl aus der gemessenen Feldstärke als
auch aus den berechneten Wegstrecken erfolgen. Dies erhöht die Genauigkeit des abgeleiteten
Abstands. Zudem kann eine Plausibilitätsüberprüfung der auf die beiden Arten ermittelten
Abstände erfolgen. Dies erhöht die Sicherheit des Verfahrens noch weiter.
[0066] Gemäß einem weiteren Aspekt erfolgt in Schritt c) ein Senden des Startsignals von
der Funkfernbedienung an die Steuerung auf eine Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung
der Funkfernbedienung hin.
[0067] Der Benutzer kann über die Funkfernbedienung das Startsignal auslösen. Dies bietet
verschiedene Möglichkeiten den Sicherheitsrelevanter Vorgang zu starten. Der Benutzer
kann zuerst das Startsignal an der Funkfernbedienung auslösen und sich dann von der
Vorrichtung entfernen, sodass der sicherheitsrelevanter Vorgang erst dann gestartet
wird, wenn er den vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min erreicht hat. Alternativ kann sich der Benutzer auch erst um den Sicherheitsabstand
D
min oder mehr entfernen und dann das Startsignal über die Fernbedienung absetzen.
[0068] Dies bietet eine variablere Gestaltung des Arbeitsablaufs für den Benutzer, ohne
dabei dessen Sicherheit zu gefährden, da die Einhaltung des Sicherheitsabstands beim
Starten des sicherheitsrelevanten Vorgangs immer gewährleistet ist.
[0069] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren zumindest einen der folgenden Initialisierungsschritte
vor Schritt a):
i1) Aufbauen einer Funkverbindung zwischen dem ersten Funktransceiver der Funkfernbedienung
und dem zweiten Funktransceiver der Steuerung.
i2) Eindeutiges Koppeln der Funkfernbedienung und der Steuerung über jeweils der Funkfernbedienung
und der Steuerung zugeordnete eindeutige Adressen.
[0070] Bevor mit dem Verfahren ein Sicherheitsrelevanter Vorgang gestartet werden kann,
muss die Funkfernbedienung mit der Steuerung verbunden werden.
[0071] Zudem oder alternativ kann initial das Koppeln erfolgen. Dabei gleichen die Funkfernbedienung
und/oder die Steuerung eine gespeicherte eindeutige Adresse mit der Adresse des jeweils
anderen ab. Stimmen die gespeicherte und die Adresse des Kommunikationspartners überein,
wird die Verbindung zwischen Funkfernbedienung und Steuerung aufgebaut und aufrechterhalten.
[0072] Das eindeutige Koppeln des ersten Funktransceivers und des zweiten Funktransceivers
über jeweils dem ersten Funktransceiver und dem zweiten Funktransceiver eindeutig
zugeordnete Adressen. erhöht die Sicherheit der Vorrichtung, da es nicht zu falschen
Datenübertragungen und somit ungewollten Eingaben oder falschen Abstandsableitungen
durch andere Funkgeräte kommen kann.
[0073] Gemäß einem weiteren Aspekt werden die jeweils dem ersten Funktransceiver und dem
zweiten Funktransceivers eindeutig zugeordnete Adressen entsprechend gegenseitig in
einem Einlernvorgang bekanntgemacht. Der erste Funktransceiver ist ein Bestandteil
der Funkfernbedienung. Der zweite Funktransceiver ist ein Bauelement einer Steuerung.
Die Steuerung und die Funkfernbedienung werden vor der Benutzung der Einrichtung in
dem Einlernvorgang miteinander bekannt gemacht. Die Steuerung und/oder die Funkfernbedienung
speichern dabei eine entsprechende eindeutige Adresse des anderen ab und kommunizieren
fortan nur mit diesem einen Kommunikationspartner. Somit sind die Steuerung und die
Funkfernbedienung eindeutig miteinander gekoppelt. Dabei kann die Kopplung der gleichen
Steuerung mit der gleichen Funkfernbedienung immer wieder ohne erneuten Einlernvorgang
erfolgen.
[0074] Durch den Einlernvorgang gibt es immer nur eine gültige Paarung von Funkfernbedienung
und Steuerung. dies erhöht die Sicherheit des Verfahrens, da keine Verbindung zwischen
einer unbekannten Funkfernbedienung und einer Steuerung aufgebaut werden kann.
[0075] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren ferner zumindest einen der folgenden
Schritte:
d) Ableiten eines Vorliegens eines Sturzes basierend auf den Beschleunigungswerten
des Beschleunigungsmessers oder auf Winkelbeschleunigungswerten eines Winkelbeschleunigungsmessers,
der an der Funkfernbedienung angeordnet ist, wobei in Schritt b) das Ableiten des
Freigabesignals zusätzlich auf dem Vorliegen eines Sturzes basiert;
e) Übermitteln des Abstands D an die Funkfernbedienung und Darstellen des Abstands
D auf einer grafischen Anzeige der Funkfernbedienung;
f) Übermitteln eines Fortschrittswerts des sicherheitsrelevantes Vorgangs an die Funkfernbedienung
und Darstellen des Fortschrittswerts auf der grafischen Anzeige der Funkfernbedienung;
g) kontinuierliches Aufzeichnen und Überprüfen eines Bewegungsablaufs der Funkfernbedienung.
[0076] Der Winkelbeschleunigungsmesser kann Winkelbeschleunigungssensoren für drei Drehungen
umfassen, die senkrecht zueinander stehen, um Winkelbeschleunigungswerte in den drei
senkrechten Drehrichtungen zu ermitteln. Durch Überwachen der Beschleunigungswerte
und/oder der Winkelbeschleunigungswerte kann ein Sturz erkannt werden, da dabei besonders
hohe Beschleunigungswerte und Winkelbeschleunigungswerte vorliegen. Basierend auf
der Erkennung eines Sturzes kann die Auslösung des sicherheitsrelevanten Vorgangs
verhindert werden. Dazu wird bei der Ableitung des Freigabesignals mitberücksichtigt,
ob ein Sturz vorliegt. Falls dem so ist, wird der sicherheitsrelevante Vorgang auch
wenn der Sicherheitsabstand eingehalten wurde nicht gestartet bzw. kein Freigabesignal
erzeugt.
[0077] Durch die Sturzüberwachung wird die Sicherheit bei der Benutzung der Vorrichtung
weiter gesteigert, da über die Bereitschaft des Benutzers indirekt mitüberwacht wird.
[0078] Der momentane Abstand D kann von der Anstandsüberwachung direkt oder über die Steuerung
an die Funkfernbedienung übertragen und beispielsweise über ein grafisches Display
dem Benutzer angezeigt werden.
[0079] Durch die Bereitstellung des momentanen Abstands kann der Benutzer noch schneller
den Sicherheitsrelevanter Vorgang auslösen, da er mit einem Blick sieht, wann er den
benötigten Sicherheitsabstand erreicht hat.
[0080] Aus dem Sensorwert z.B. eines Positions-, eines Lagesensor und/oder eines Druck-
bzw. Kraftsensor Drucksensors der Vorrichtung kann ein Fortschrittswert über den sicherheitsrelevanten
Vorgang abgeleitet und an die Funkfernbedienung übertragen werden. An der Funkfernbedienung
wird der Fortschrittswert, beispielsweise über einen Fortschrittsbalken auf dem grafischen
Display der Anzeigeeinrichtung, dargestellt.
[0081] Das Darstellen des Fortschrittswerts des sicherheitsrelevantes Vorgangs, führt zu
einem erhöhten Komfort und einer erhöhten Sicherheit für den Benutzer, da er live
mitverfolgen kann wie der sicherheitsrelevanter Vorgang verläuft und wann dieser endgültig
abgeschlossen ist und gefahrlos der Sicherheitsabstand wieder unterschritten werden
kann.
[0082] Der Abstand D kann fortlaufend aufgezeichnet und abgespeichert werden, sodass der
Bewegungsablauf der Funkfernbedienung und somit des Benutzers überprüft werden kann.
[0083] Dies kann bei der Diagnose von Fehlern oder bei der Rekonstruktion von Unfällen hilfreich
sein.
[0084] Durch die Beschränkung der Gültigkeit des Freigabesignals wird beispielsweise ein
ungewolltes erneutes Starten eines Sicherheitsrelevanter Vorgangs vermieden.
[0085] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren ferner zumindest einen der folgenden
Überprüfungsschritte:
p1) kontinuierliches Überprüfen eines flüchtigen Speichers der Steuerung, bevorzugt
mittels Prüfsummenverfahren;
p2) kontinuierliches Überprüfen eines nicht-flüchtigen Speichers der Steuerung, bevorzugt
mittels Prüfsummenverfahren;
p3) kontinuierliches Überprüfen einer Betriebsspannung und eines Prozessors der Steuerung,
bevorzugt mittels eines Watchdog;
p4) kontinuierliches Überprüfen einer integrierten Schaltung der Steuerung, bevorzugt
mittels Plausibilitätsüberprüfungsverfahren.
[0086] Durch die Integration von automatischen Systemprüfungsmechanismen wird die Sicherheit
des Verfahrens zusätzlich erhöht. Vorzugsweise umfasst die Plausibilitätsüberprüfung
auch die Bedieneingabesignale.
[0087] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft
näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte
Ausführungsvariante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Funkfernbedienung der Einrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum entfernten Bedienen einer Einrichtung;
- Fig. 4
- ein beispielhaftes Ablaufdiagramm des Verfahrens aus Fig. 3;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer mobilen Vorrichtung.
[0088] Fig. 1 zeigt schematisch eine Einrichtung 1 zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung
2.
[0089] Eine Funkfernbedienung 3 der Einrichtung 1 umfasst eine Eingabeeinrichtung 4 und
einen ersten Funktransceiver 5. Eine Steuerung 6 der Einrichtung 1 umfasst einen zweiten
Funktransceiver 7. Die Steuerung 6 ist an der Vorrichtung 2 angeordnet und über einen
Adapter (nicht dargestellt) mit dieser verbunden. Der erste Funktransceiver 5 und
der zweite Funktransceiver 7 sind kommunikativ verbunden. Eine Abstandsüberwachung
8 ist in der Steuerung 6 integriert und mit dieser Kommunikativ verbunden. Alternativ
könnte die Abstandsüberwachung 8 auch in der Funkfernbedienung 3 integriert und mit
dieser kommunikativ verbunden sein (gestrichelter Pfeil).
[0090] Die Abstandsüberwachung 8 ermittelt kontinuierlich einen Anstand D zwischen der Funkfernbedienung
3 und der Steuerung 6. Dazu wird zum einen die Feldstärke P bzw. die Amplitude von
Funksignalen, die von der Funkfernbedienung 3 an die Steuerung 6 gesendet werden analysiert
und daraus zusammen mit einer bekannten Sendeleistung der Funkfernbedienung 3 ein
erster Abstand D
1 ermittelt. Zum anderen werden Wegstrecken in eine horizontale x- Richtung und eine
dazu senkrechte horizontale y-Richtung aus Beschleunigungswerten der Funkfernbedienung
durch zeitliche Summation bzw. Integration berechnet und aus den Wegstrecken ebenfalls
der Abstand D
2 in der horizontalen x-y-Ebene ermittelt. Die beiden Abstände D
1 und D
2 werden zu einem Abstand D kombiniert. Es kann auch eine direkte Ableitung des Abstands
D aus den gemessenen Feldstärken und den berechneten Wegstrecken erfolgen. Sobald
der Abstand D größer oder gleich einem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min ist, wird von der Steuerung 6 ein Freigabesignal erzeugt. Der Benutzer kann über
die Eingabeeinrichtung 4 ein Startsignal auslösen. Sobald das Freigabesignal und das
Startsignal vorliegen, wird der sicherheitsrelevante Vorgang von der Steuerung 6 gestartet.
Die Steuerung 6 ist signaltechnisch mit der Anlagensteuerung der Vorrichtung 2 verbunden.
Liegen Freigabesignal und Startsignal der Steuerung 6 vor, so generiert diese ein
Signal an die Anlagensteuerung, sodass die Anlagensteuerung einen sicherheitsrelevanten
Vorgang der Vorrichtung auslösen kann.
[0091] Fig. 2 zeigt die Funkfernbedienung 3 mit der Eingabeeinrichtung 4 und dem ersten
Funktransceiver 5. Ferner umfasst die Funkfernbedienung 3 einen Beschleunigungsmesser
9 und einen Winkelbeschleunigungsmesser 10. Der Beschleunigungsmesser umfasst drei
Beschleunigungssensoren, von denen je einer in die x-Richtung, in die y-Richtung und
in eine dazu senkrechte z-Richtung die Beschleunigung misst. Aus den Beschleunigungswerten
in die drei Richtungen werden die Wegstrecken in die x-Richtung und in die y-Richtung
berechnet. In ähnlicher Weise umfasst der Winkelbeschleunigungsmesser 10 drei Winkelbeschleunigungssensoren,
von denen je einer die Winkelbeschleunigung um die x-Richtung, um die y-richtung und
um die z-Richtung misst. Mithilfe der Beschleunigungswerte und der Winkelbeschleunigungswerte,
kann der Abstand D2 in der x-y-Ebene auch dann mit hoher Präzision bestimmt werden,
wenn die Funkfernbedienung 3 nicht lagestabil gehalten wird, sondern bei der Bewegung
von der Vorrichtung weg kippt bzw. hin und her gekippt wird. Aus den Beschleunigungswerten
und den Winkelbeschleunigungswerten kann durch eine Sturzüberwachung (nicht explizit
dargestellt) auch ein Sturz abgeleitet werden. Sollte ein Sturz von der Sturzüberwachung
erkannt worden sein, wird der sicherheitsrelevanter Vorgang nicht ausgelöst, bzw.
das Freigabesignal nicht erzeugt, auch wenn der Sicherheitsabstand D
min erreicht ist.
[0092] Es kann optional auch eine Abstandsmessung über ein optisches Verfahren erfolgen,
wobei an der Funkfernsteuerung 3 ein Marker 11 angebracht ist. An der Steuerung 6
ist dazu ebenfalls ein Marker angebracht (nicht dargestellt). Über eine optische 3D-Kamera
(z. B. im Infrarotbereich) kann die Position der Funkfernbedienung 3 relativ zu der
Steuerung 6 ermittelt und daraus ein Abstand D
3 bestimmt werden.
[0093] Eine Anzeigeeinrichtung 12 der Funkfernbedienung 3 besteht aus einer Status-LED 13,
einer Aktivitäts-LED 14 und einem graphischen Display 15.
[0094] Die Status-LED 13 zeigt den momentanen Zustand der Vorrichtung 2 an. Die Aktivitäts-LED
14 zeigt an, ob die Funkfernbedienung 3 mit der Steuerung 6 verbunden ist. Das grafische
Display 15 kann den Abstand D und/oder einen Fortschritt des sicherheitsrelevanten
Vorgangs anzeigen.
[0095] Fig. 3 zeigt schematisch ein Verfahren zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung
2 gemäß Fig. 1. In einem Initialisierungsschritt i1) erfolgt ein Aufbauen einer Funkverbindung
zwischen dem ersten Funktransceiver 5 der Funkfernbedienung 3 und dem zweiten Funktransceiver
7 der Steuerung 6. Dabei werden Daten per Funk übermittelt, wobei die Kommunikation
nach einem standardisierten Protokoll (z. B. Bluetooth, WLAN/WiFi, ZigBee, usw.) ablaufen
kann. Sobald die Funkverbindung aufgebaut ist, erfolgt in einem Initialisierungsschritt
i2) ein eindeutiges Koppeln der Funkfernbedienung 3 und der Steuerung 6 bzw. des ersten
Funktransceivers 5 und des zweiten Funktransceivers 7. Dazu senden die Funkfernbedienung
3 und/oder die Steuerung 6 ihre eindeutigen Adressen an den jeweils anderen. Die Funkfernbedienung
3 und/oder die Steuerung 6 vergleichen die gesendete Adresse des Kommunikationspartners
mit jeweils einer gespeicherten Adresse, die in einem Einlernvorgang abgespeichert
wurde. Stimmen die gesendete und die gespeicherte Adresse überein, wird der Kommunikationspartner
akzeptiert und die Funkfernbedienung 3 und die Steuerung 6 sind eindeutig miteinander
gekoppelt.
[0096] In einem Schritt a) erfolgt ein Ermitteln eines Abstands D zwischen der Funkfernbedienung
3 und der Steuerung 6. Dazu werden in einem Schritt a1.1) Feldstärken P von Funksignalen
zwischen dem ersten Funktransceiver 5 und dem zweiten Funktransceiver 6 gemessen.
in einem Schritt a2.1) werden Wegstrecken der Funkfernbedienung 3 basierend auf Beschleunigungswerten
aus der Beschleunigungsmesser 9 berechnet. Anschließend erfolgt in einem Schritt a2.2)
ein Ableiten des Abstands D aus den gemessenen Feldstärken P über die Beziehung P
∼ 1/D
3 und den berechneten Wegstrecken durch zeitliche Integration der Beschleunigungswerte
in der x-y-Ebene. In einem Schritt d) erfolgt ein Ableiten eines Vorliegens eines
Sturzes basierend auf den Beschleunigungswerten des Beschleunigungsmessers 9 oder
auf Winkelbeschleunigungswerten des Winkelbeschleunigungsmessers 10. Anschließend
wird in Schritt b) das Freigabesignal für einen sicherheitsrelevanten Vorgang aus
dem ermittelten Abstand D und dem vorbestimmten Sicherheitsabstand D
min abgeleitet, wobei das Ableiten des Freigabesignals zusätzlich auf dem Vorliegen des
Sturzes basiert, sodass wenn ein Sturz erkannt wurde, der sicherheitsrelevante Vorgang
nicht gestartet bzw. das Freigabesignal nicht erzeugt wird. In Schritt c) wird schließlich
der sicherheitsrelevante Vorgang basierend auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten
Startsignals und des Freigabesignals an der Steuerung 6 gestartet, wobei das Startsignal
von der Funkfernbedienung 3 an die Steuerung 6 auf eine Eingabe mittels der Eingabeeinrichtung
4 hin gesendet wird. Das Freigabesignal ist dabei jeweils nur für einen einzigen Sicherheitsrelevanter
Vorgang gültig. Zusätzlich wird in einem Schritt f) ein Fortschrittswert des sicherheitsrelevanten
Vorgangs, der aus Sensorwerten eines Lagesensors und/oder eines Drucksensors ermittelt
wird, an die Funkfernbedienung 3 gesendet und auf dem grafischen Display 15 dargestellt.
[0097] Weiterhin erfolgt in einem Schritt e) ein Übermitteln des Abstands D an die Funkfernbedienung
3, wobei der Abstand D auf dem grafischen Display 15 angezeigt wird. Zudem wird in
einem Schritt g) kontinuierlich ein Bewegungsablauf der Funkfernbedienung basierend
auf den Wegstrecken aufgezeichnet und überprüft.
[0098] Durch verschiedene Überprüfungsschritte wird die Einrichtung 1, auf der das Verfahren
ausgeführt wird, kontinuierlich auf ihre Funktionsbereitschaft hin überprüft. Diese
Überprüfungen sind optional, tragen jedoch zu einer erhöhten Sicherheit für den Benutzer
bei. Dazu erfolgt in einem Überprüfungsschritt p1) ein kontinuierliches Überprüfen
eines flüchtigen Speichers der Steuerung 6, bevorzugt mittels Prüfsummenverfahren.
Weiterhin wird in einem Überprüfungsschritt p2) kontinuierlich ein nicht-flüchtiger
Speicher der Steuerung 6, bevorzugt mittels Prüfsummenverfahren, überprüft. Ferner
erfolgt in einem Überprüfungsschritt p3) ein kontinuierliches Überprüfen einer Betriebsspannung
und eines Prozessors der Steuerung 6, bevorzugt mittels eines Watchdog. Zudem wird
in einem Überprüfungsschritt p4) kontinuierlich eine integrierte Schaltung der Steuerung
6, bevorzugt mittels Plausibilitätsüberprüfungsverfahren, überprüft.
[0099] Fig. 4 zeigt schematisch eine mögliche zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte des
Verfahrens aus Fig. 3. Nach dem initialen Aufbau der Funkverbindung zwischen Steuerung
6 und Funkfernbedienung 3 in Initialisierungsschritt i1) und der eindeutigen Kopplung
in Initialisierungsschritt i2) wird in Schritt a) kontinuierlich der Abstand D zwischen
der Funkfernbedienung 3 und der Steuerung 6 ermittelt. Dazu wird in Schritt a1.1)
die Feldstärke P und in Schritt a2.1) die Wegstrecken in der x-y-Ebene aus den Beschleunigungswerten
des Beschleunigungsmessers 9 ermittelt. in Schritt a2.2) wird anschließend aus der
Feldstärke P und den Wegstrecken der Abstand D abgeleitet. Parallel zu Schritt a)
erfolgt in Schritt d) die Ermittlung eines Sturzes über die Beschleunigungswerte und
die Winkelbeschleunigungswerte des Winkelbeschleunigungsmessers 10. In Schritt b)
wird dann basierend auf dem Abstand D und dem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min das Freigabesignal unter Berücksichtigung des Vorliegens eines Sturzes abgeleitet.
Weiterhin wird in Schritt g) kontinuierlich der Bewegungsablauf der Funkfernbedienung
3 aufgezeichnet und überprüft. Ferner wird in Schritt e) kontinuierlich der Abstand
D an die Funkfernbedienung 3 übermittelt, sodass der Abstand D über das grafische
Display 15 der Anzeigeeinrichtung 12 dem Benutzer angezeigt werden kann. In Schritt
c) wird der sicherheitsrelevanter Vorgang gestartet, sobald das Freigabesignal und
das Startsignal, das durch den Benutzer über die Eingabeeinrichtung 4 der Funkfernbedienung
3 gegeben wird, an der Steuerung 6 anliegen. In Schritt f) wird kontinuierlich der
Fortschritt des sicherheitsrelevanten Vorgangs basierend auf dem Sensorwert der Vorrichtung
2 dem Benutzer mittels des grafischen Displays 15 der Anzeigeeinrichtung 12 angezeigt.
[0100] Die in Fig. 4 nicht dargestellten Überprüfungsschritte p1) bis p4) können direkt
nach den Einschalten der Steuerung 6 bzw. der Funkfernbedienung 3 und/oder nach den
Initialisierungsschritten i1) und i2) und/oder zu vorbestimmten Zeitpunkten während
des Betriebs durchgeführt werden.
[0101] Fig. 5 zeigt schematisch eine mobile Vorrichtung 16 mit einer Einrichtung 1 zum entfernten
Bedienen der Vorrichtung 16. Bei der Vorrichtung 16 kann es sich beispielsweise um
einen Kran handeln.
[0102] Die mobile Vorrichtung 16 weist eine Steuerung 6 der Einrichtung 1 auf. Die Steuerung
6 ist vorzugsweise ein Bestandteil einer nicht dargestellten Steuerung der Vorrichtung
16.
[0103] Eine Funkfernbedienung 3 der Einrichtung 1 umfasst eine Eingabeeinrichtung 4 und
einen ersten Funktransceiver 5. Eine Steuerung 6 der Einrichtung 1 umfasst einen zweiten
Funktransceiver 7. Der erste Funktransceiver 5 und der zweite Funktransceiver 7 sind
kommunikativ verbunden. Eine Abstandsüberwachung 8 ist in der Steuerung 6 integriert
und mit dieser Kommunikativ verbunden. Alternativ könnte die Abstandsüberwachung 8
auch in der Funkfernbedienung 3 integriert und mit dieser kommunikativ verbunden sein
(gestrichelter Pfeil).
[0104] Die Abstandsüberwachung 8 ermittelt kontinuierlich einen Anstand D zwischen der Funkfernbedienung
3 und der Steuerung 6. Dazu wird zum einen die Feldstärke P bzw. die Amplitude von
Funksignalen, die von der Funkfernbedienung 3 an die Steuerung 6 gesendet werden analysiert
und daraus zusammen mit einer bekannten Sendeleistung der Funkfernbedienung 3 ein
erster Abstand D
1 ermittelt. Zum anderen werden Wegstrecken in eine horizontale x- Richtung und eine
dazu senkrechte horizontale y-Richtung aus Beschleunigungswerten der Funkfernbedienung
durch zeitliche Summation bzw. Integration berechnet und aus den Wegstrecken ebenfalls
der Abstand D
2 in der horizontalen x-y-Ebene ermittelt. Die beiden Abstände D
1 und D
2 werden zu einem Abstand D kombiniert. Es kann auch eine direkte Ableitung des Abstands
D aus den gemessenen Feldstärken und den berechneten Wegstrecken erfolgen. Sobald
der Abstand D größer oder gleich einem vorgegebenen Sicherheitsabstand D
min ist, wird von der Steuerung 6 ein Freigabesignal erzeugt. Der Benutzer kann über
die Eingabeeinrichtung 4 ein Startsignal auslösen. Sobald das Freigabesignal und das
Startsignal vorliegen, kann ein sicherheitsrelevante Vorgang gestartet. Die Steuerung
6 ist signaltechnisch mit der Anlagensteuerung der Vorrichtung 16 verbunden. Liegen
Freigabesignal und Startsignal der Steuerung 6 vor, so generiert diese ein Signal
an die Anlagensteuerung, sodass die Anlagensteuerung einen sicherheitsrelevanten Vorgang
der Vorrichtung auslösen kann.
Bezugszeichenliste
[0105]
- 1
- Einrichtung zum entfernten Bedienen
- 2
- Vorrichtung
- 3
- Funkfernbedienung
- 4
- Eingabeeinrichtung
- 5
- erster Funktransceiver
- 6
- Steuerung
- 7
- zweiter Funktransceiver
- 8
- Abstandsüberwachung
- 9
- Beschleunigungsmesser
- 10
- Winkelbeschleunigungsmesser
- 11
- Marker
- 12
- Anzeigeeinrichtung
- 13
- Status-LED
- 14
- Aktivitäts-LED
- 15
- graphisches Display
- 16
- Mobile Vorrichtung
1. Einrichtung (1) zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung (2) umfassend:
eine Funkfernbedienung (3), die einen ersten Funktransceiver (5) aufweist;
eine der Vorrichtung (2) zuordenbare Steuerung (6), die einen zweiten Funktransceiver
(7) aufweist; und
eine Abstandsüberwachung (8), die zu einem Ermitteln eines Abstands D zwischen der
Funkfernbedienung (3) und der Steuerung (6) eingerichtet ist,
wobei der erste Funktransceiver (5) und der zweite Funktransceiver (7) miteinander
kommunikativ verbindbar sind und zu einem gegenseitigen Datenaustausch über Funksignale
in einem verbundenen Zustand eingerichtet sind,
wobei die Abstandsüberwachung (8) und zumindest die Funkfernbedienung (3) oder die
Steuerung (6) kommunikativ verbunden sind und zu einem Übertragen eines dem Abstand
D oder eines dem Abstand D entsprechenden Signals von der Abstandsüberwachung (8)
entsprechend an zumindest die Funkfernbedienung (3) oder die Steuerung (6) eingerichtet
sind und
wobei die Steuerung (6) oder die Funkfernbedienung (3) zu einem Ableiten eines Freigabesignals
für einen Sicherheitsrelevanter Vorgang aus dem entsprechend von der Funkfernbedienung
(3) oder der Abstandsüberwachung (8) an die Steuerung (6) bzw. die Funkfernbedienung
(3) übertragenen Abstand D oder eines dem Abstand D entsprechenden Signals und einem
vorbestimmten Sicherheitsabstand Dmin sowie entsprechend zu einem übertragen des Freigabesignals an die Steuerung (6) eingerichtet,
wobei die Steuerung zu einem Aktivieren der Vorrichtung basierend auf einem Anliegen
eines benutzerinduzierten Startsignals und des Freigabesignals an der Steuerung (6)
eingerichtet ist.
2. Einrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Abstandsüberwachung (8) eingerichtet ist
zu:
einem Messen von Feldstärken der Funksignale zwischen dem ersten Funktransceiver (5)
und dem zweiten Funktransceiver (7) und
einem Ableiten des Abstands D aus den gemessenen Feldstärken.
3. Einrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Abstandsüberwachung (8) eingerichtet
ist zu:
einem Berechnen von Wegstrecken der Funkfernbedienung (3) basierend auf Beschleunigungswerten
eines Beschleunigungsmessers (9), der an der Funkfernbedienung (3) angeordnet ist
und
einem Ableiten des Abstands D den berechneten Wegstrecken oder aus den gemessenen
Feldstärken und den berechneten Wegstrecken.
4. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Funkfernbedienung (3) eine Eingabeeinrichtung
(4) aufweist, die mit dem ersten Funktransceiver (5) kommunikativ verbunden ist, und
zu einem Senden des Startsignals über den ersten Funktransceiver (5) auf eine Eingabe
mittels der Eingabeeinrichtung (4) hin eingerichtet ist und wobei die Steuerung (6)
zu einem Empfangen des Startsignals über den zweiten Funktransceiver (7) eingerichtet
ist.
5. Einrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Funkfernbedienung
(3) und Steuerung (6) jeweils eine eindeutige Adresse aufweisen und mittels der eindeutigen
Adressen eindeutig miteinander koppelbar sind.
6. Einrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, umfassend eine Sturzüberwachung,
die zu einem Ermitteln eines Vorliegens eines Sturzes eingerichtet ist,
wobei die Sturzüberwachung zu einem Ableiten des Vorliegens eines Sturzes basierend
auf den Beschleunigungswerten des Beschleunigungsmessers oder auf Winkelbeschleunigungswerten
eines Winkelbeschleunigungsmessers (10), der an der Funkfernbedienung (3) angeordnet
ist, eingerichtet ist, und
wobei die Steuerung (6) oder die Funkfernbedienung (3) zum Ableiten des Freigabesignals
zusätzlich unter Berücksichtigung des Vorliegens eines Sturzes eingerichtet ist.
7. Einrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Steuerung (6) mit
zumindest einem Sensor der Vorrichtung (2) verbindbar ist und zu einem Auslesen eines
Fortschrittswerts eines sicherheitsrelevanten Vorgangs eingerichtet ist,
wobei die Steuerung (6) und die Funkfernbedienung (3) zu einem übertragen des Fortschrittswerts
von der Steuerung (6) an die Funkfernbedienung (3) eingerichtet sind, und
wobei die Funkfernbedienung (3) zu einem Anzeigen des Fortschrittswerts durch die
Anzeigeeinrichtung (12) eingerichtet ist.
8. Vorrichtung (2), insbesondere bewegte mobile Transport- und Hebevorrichtungen mit
einer Einrichtung (1) zum entfernten Bedienen der Vorrichtung (2) umfassend:
eine Funkfernbedienung (3), die einen ersten Funktransceiver (5) aufweist;
eine Steuerung (6), die einen zweiten Funktransceiver (7) aufweist, wobei die Steuerung
(6) an der Vorrichtung (2) angeordnet ist; und
eine Abstandsüberwachung (8), die zu einem Ermitteln eines Abstands D zwischen der
Funkfernbedienung (3) und der Steuerung (6) eingerichtet ist,
wobei der erste Funktransceiver (5) und der zweite Funktransceiver (7) miteinander
kommunikativ verbindbar sind und zu einem gegenseitigen Datenaustausch über Funksignale
in einem verbundenen Zustand eingerichtet sind,
wobei die Abstandsüberwachung (8) und zumindest die Funkfernbedienung (3) oder die
Steuerung (6) kommunikativ verbunden sind und zu einem Übertragen des Abstands D oder
eines dem Abstand D entsprechenden Signals von der Abstandsüberwachung (8) entsprechend
an zumindest die Funkfernbedienung (3) oder die Steuerung (6) eingerichtet sind und
wobei die Steuerung (6) oder die Funkfernbedienung (3) zu einem Ableiten eines Freigabesignals
für einen sicherheitsrelevanten Vorgang aus dem entsprechend von der Funkfernbedienung
(3) oder der Abstandsüberwachung (8) an die Steuerung (6) bzw. die Funkfernbedienung
(3) übertragenen Abstand D oder eines dem Abstand D entsprechenden Signals und einem
vorbestimmten Sicherheitsabstand Dmin sowie entsprechend zu einem übertragen des Freigabesignals an die Steuerung (6) eingerichtet,
wobei die Steuerung zu einem Starten des sicherheitsrelevanten Vorgangs basierend
auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten Startsignals und des Freigabesignals
an der Steuerung (6) eingerichtet ist.
9. Vorrichtung (2) nach Anspruch 8, wobei die Einrichtung (1) zum entfernten Bedienen
der Vorrichtung (2) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7 ausgeführt ist.
10. Verfahren zum entfernten Bedienen einer Vorrichtung (2) umfassend die folgenden Schritte:
a) Ermitteln eines Abstands D zwischen einer zwischen einem ersten Funktransceiver
(5) einer Funkfernbedienung (3) und einem zweiten Funktransceiver (7) einem sicherheitsrelevanten
Bereich der Vorrichtung (2) zugeordnet ist;
b) Ableiten eines Freigabesignals für einen sicherheitsrelevanten Vorgang aus dem
ermittelten Abstand D und einem vorbestimmten Sicherheitsabstand Dmin;
c) Starten des sicherheitsrelevanten Vorgangs basierend auf einem Anliegen eines benutzerinduzierten
Startsignals und des Freigabesignals an einer Steuerung (6).
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei das Ermitteln des Abstands D die folgenden Schritte
umfasst:
a1.1) Messen von Feldstärken von Funksignalen zwischen dem ersten Funktransceiver
(5) der Funkfernbedienung (3) und dem zweiten Funktransceiver (7) und
a1.2) Ableiten des Abstands D aus den gemessenen Feldstärken.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei das Ermitteln des Abstands D
die folgenden Schritte umfasst:
a2.1) Berechnen von Wegstrecken der Funkfernbedienung (3) basierend auf Beschleunigungswerten
aus einem Beschleunigungsmesser (9), der an der Funkfernbedienung (3) angeordnet ist,
und
a2.2) Ableiten des Abstands D aus den berechneten Wegstrecken oder aus den gemessenen
Feldstärken und den berechneten Wegstrecken.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10, 11 oder 12, wobei in Schritt c) ein Senden
des Startsignals von der Funkfernbedienung (3) an eine Steuerung (6) der Vorrichtung
(2) auf eine Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung (4) der Funkfernbedienung (3)
hin erfolgt.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, ferner umfassend zumindest einen der
folgenden Initialisierungsschritte vor Schritt a):
i1) Aufbauen einer Funkverbindung zwischen dem ersten Funktransceiver (5) der Funkfernbedienung
(3) und dem zweiten Funktransceiver (7) sowie
i2) eindeutiges Koppeln des ersten Funktransceivers (5) und des zweiten Funktransceivers
(7) über jeweils dem ersten Funktransceiver (5) und dem zweiten Funktransceiver (7)
eindeutig zugeordnete Adressen.
15. Verfahren gemäß Anspruch 16, wobei die jeweils dem ersten Funktransceiver (5) und
dem zweiten Funktransceiver (7) zugeordnete eindeutige Adressen entsprechend gegenseitig
in einem Einlernvorgang bekanntgemacht werden.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 15, ferner umfassend zumindest einen der
folgenden Schritte:
d) Ableiten eines Vorliegens eines Sturzes basierend auf den Beschleunigungswerten
des Beschleunigungsmessers (9) oder auf Winkelbeschleunigungswerten eines Winkelbeschleunigungsmessers
(10), der an der Funkfernbedienung (3) angeordnet ist, wobei in Schritt b) das Ableiten
des Freigabesignals zusätzlich auf dem Vorliegen eines Sturzes basiert;
e) Übermitteln des Abstands D an die Funkfernbedienung (6) und Darstellen des Abstands
D auf einer grafischen Anzeige (15) der Funkfernbedienung (3);
f) Übermitteln eines Fortschrittswerts des sicherheitsrelevanten Vorgangs an die Funkfernbedienung
(3) und Darstellen des Fortschrittswerts auf der grafischen Anzeige (15) der Funkfernbedienung
(3);
g) kontinuierliches Aufzeichnen und Überprüfen eines Bewegungsablaufs der Funkfernbedienung
(3).
17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 16, ferner umfassend zumindest einen der
folgenden Überprüfungsschritte:
p1) kontinuierliches Überprüfen eines flüchtigen Speichers einer Steuerung (6), bevorzugt
mittels Prüfsummenverfahren;
p2) kontinuierliches Überprüfen eines nicht-flüchtigen Speichers einer Steuerung (6),
bevorzugt mittels Prüfsummenverfahren;
p3) kontinuierliches Überprüfen einer Betriebsspannung und eines Prozessors einer
Steuerung (6), bevorzugt mittels eines Watchdog;
p4) kontinuierliches Überprüfen einer integrierten Schaltung einer Steuerung (6),
bevorzugt mittels Plausibilitätsüberprüfungsverfahren.