[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubsauger zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen
mit einem Gebläse zur Erzeugung eines Unterdruckes zur Aufnahme von Schmutz mittels
eines Luftstromes und einem Abscheidesystem zur Reinigung der aufgenommenen Luft vom
Schmutz, einer Einstellvorrichtung zur Einstellung der Leistung des Gebläses, wobei
der Staubsauger eine für einen Dauerbetrieb des Staubsaugers über die Einstellvorrichtung
einstellbare Maximalleistung und eine für einen kurzzeitigen Betrieb des Staubsaugers
über die Einstellvorrichtung einstellbare Booststufe aufweist, wobei die in der Booststufe
einstellbare Leistung des Gebläses höher als die Maximalleistung ist, wobei der Staubsauger
mindestens einen Sensor aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Einstellung einer Gebläseleistung eines Staubsaugers.
[0002] Im privaten Haushalt sowie im Gewerbe kommen Staubsauger zur Reinigung von Flächen
wie textilen Bodenbelägen und glatten Böden zum Einsatz. Dabei wird zur Staubaufnahme
eine Bodendüse des Staubsaugers auf einer Bodenfläche kontinuierlich vor- und zurückgeschoben.
Im Zuge des Energy-Labels für Staubsauger werden für Haushaltsstaubsauger nun Energieklassen
vorgegeben, in denen wesentlich niedrigere Aufnahmeleistungen zulässig sind. Dies
führt dazu, dass die aerodynamischen Leistungswerte der Staubsauger zurückgehen, was
für das normale Saugen noch völlig ausreicht, bei einer Stelle mit einer besonders
hartnäckigen Verschmutzung, insbesondere auf Glattböden, jedoch zu einer Einschränkung
in der Performance führen kann. Die Staubaufnahmeeffektivität des Staubsaugers hängt
dabei stark von der Einstellung des Gebläses ab. Im Rahmen der Reduzierung von Energieverbräuchen
bei Staubsaugern spielt die Einstellung der Gebläse eine zunehmend wichtigere Rolle.
Die Dimensionierung von Staubsaugergebläsen folgt einem Trend hin zu weniger Leistung,
was erstmal zu geringeren, an der Bodendüse zur Verfügung stehenden, Volumenströmen
führt, sodass sich aufgrund der Kontinuitätsbeziehung an den Bodendüsen in der Regel
geringere Strömungsgeschwindigkeiten ergeben. Um dennoch ausreichend Staub aufzunehmen,
werden die Bodendüsen insbesondere durch zusätzliche Lippen an den Saugmündern an
die geringeren Volumenströme angepasst. Diese zusätzlichen Lippen erhöhen allerdings
die an den Bodendüsen wirkenden Schiebekräfte, sodass die Handhabung für den Benutzer
erschwert wird. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Bodendüsen mit Agitatoren wie
Bürstenwalzen auszustatten, welche die Bodenfläche aktiv bearbeiten und so anhaftende
Schmutzpartikel von der Bodenfläche, insbesondere aus Teppichfasern, lösen. Eine zufriedenstellende
Reinigung insbesondere auf Glattböden ist mit diesen Lösungen jedoch nicht zu erreichen.
Die Reduzierung der Volumenströme führt bei der praktischen Nutzung der Staubsauger
auf Glattböden zu ungenügenden Reinigungsergebnissen.
[0003] Aus der
DE 10 2014 108 479 A1 und aus der
EP 2 842 471 A1 sind Staubsauger der eingangs genannten Art bekannt. Nachteilig an den hier beschriebenen
Lösungen ist, dass über der für den Dauerbetrieb des Staubsaugers vorgesehen Maximalleistung
für einen kurzzeitigen Betrieb nur eine intensivere Leistungsstufe zur Verfügung steht.
Diese intensivere Leistung führt allerdings regelmäßig, insbesondere auf Teppichböden,
zum Festsaugen des Staubsaugers bzw. der an den Staubsauger angeschlossenen Bodendüse,
sodass sich die Schiebekräfte, die der Benutzer zur Reinigung der Bodenfläche auf
den Staubsauger oder die an den Staubsauger angeschlossenen Bodendüse ausüben muss
erheblich erhöhen. Auf Glattböden hingegen wirkt sich die Leistungssteigerung weniger
negativ auf die Schiebekräfte und damit die Handhabung aus und führt hier zu zufriedenstellenden
Reinigungsergebnissen. Insbesondere wenn die automatische Saugleistungsregulierung
außer Kraft gesetzt wird, führt die einfache Erhöhung der Gebläseleistung allerdings
zu einer erschwerten Handhabung. Für ein zufriedenstellendes Reinigungsergebnis auf
unterschiedlichen Bodenflächen reicht somit eine einfache Leistungssteigerung nicht
aus. Insbesondere auf Teppichböden und bei hartnäckiger Verschmutzung ist die einfache
Erhöhung der Gebläseleistung für optimale Reinigungsergebnisse und sowie für eine
einfache Handhabung des Staubsaugers nicht ausreichend.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen verbesserten Staubsauger und ein
verbessertes Verfahren zur Einstellung einer Gebläseleistung eines Staubsaugers anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Staubsauger mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zur Einstellung einer Gebläseleistung eines Staubsaugers
gemäß Anspruch 6 gelöst. Dadurch, dass der Sensor dazu ausgebildet ist, ein vom erzeugten
Unterdruck abhängiges Signal zu erzeugen, wobei die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet
ist, die Leistung des Gebläses bei eingestellter Booststufe abhängig von dem Signal
des Sensors auf eine Boostleistung einzustellen, kann die Gebläseleistung gezielt
gesteigert werden, sodass auch auf Teppichböden und bei hartnäckiger Verschmutzung
der zu reinigenden Bodenfläche optimale Reinigungsergebnisse erzielt werden, ohne
dass sich die Erhöhung der Leistung negativ auf die daraus resultierenden Schiebekräfte
auswirkt. Die genaue Einstellung des in der Booststufe erzeugten Unterdruckes durch
die vom Sensorsignal abhängige Einstellung der Boostleistung verhindert ein Festsaugen
der am Staubsauger angeschlossenen Bodendüse. Hierdurch kann eine am Staubsauger angeschlossene
Bodendüse sehr effektiv gelöste Schmutzpartikel aufnehmen und so eine effektive Staubaufnahme,
insbesondere auf Teppichböden, gewährleisten. Hierdurch kann auch mit im Dauerbetrieb
effizient arbeitenden Gebläsen eine effektive Reinigung der Bodenfläche, sowohl auf
Glattböden als auch auf textilen Bodenbelägen, mit ausreichend hohen Strömungsgeschwindigkeiten
bei gezielt gesteigerter Gebläseleistung erreicht werden. Mit einem solchen Staubsauger
kann die Staubaufnahmeeffektivität also vorteilhaft erhöht werden, sodass auch bei
niedrigen Aufnahmeleistungen im Dauerbetrieb kurzzeitig gute Staubaufnahmewerte insbesondere
auf Glattböden aber auch auf Teppichböden erreicht werden können. Außerdem kann der
im Dauerbetrieb erforderliche Volumenstrom für eine effektive Reinigung weiter gesenkt
werden, sodass sparsamere Gebläse im Staubsauger verbaut werden können. Die Verringerung
der Volumenströme im Dauerbetrieb führt außerdem zu geringeren Strömungsverlusten,
insbesondere bei beutellosen Abscheidern, sodass hier weiter Energie eingespart werden
kann, wobei bei Bedarf ein höherer Volumenstrom einstellbar ist, falls eine hartnäckige
Verschmutzung von der Bodenfläche entfernt werden muss. Die mit der Erfindung erreichbaren
Vorteile bestehen neben der Möglichkeit einer kurzzeitigen Erhöhung der Gebläseleistung
des Staubsaugers über die Maximalleistung des Staubsaugers für den Dauerbetreib hinaus
darin, dass die Leistungssteigerung durch die Booststufe gezielt gesteigert werden
kann. Hierdurch lässt sich die Leistungssteigerung auf den jeweiligen Anwendungsfall
genau einstellen. Die Einstellvorrichtung, welche für einen kurzzeitigen Betrieb des
Staubsaugers eine einstellbare Booststufe vorsieht, deren Boostleistung höher ist
als die Maximalleistung im Dauerbetrieb, gewährt eine effektive Leistungsreserve,
da die gezielt steigerbare Leistung des Gebläses optimale Handhabungs- und Reinigungsmöglichkeiten
auf unterschiedlichen Bodenflächen bietet.
[0006] Die Bodenfläche kann durch einen textilen Bodenbelag wie einen Teppich oder Teppichboden
oder durch einen Glattboden wie z. B. ein Holzparkett, Laminat oder einen PVC-Bodenbelag
gebildet werden.
[0007] Der Staubsauger weist ein Gebläse zur Erzeugung eines Unterdruckes auf, durch den
die über eine zu reinigende Bodenfläche geführte Bodendüse Staub und Schmutz von der
Bodenfläche aufnimmt. Hierzu wird die Bodendüse durch den Benutzer mittels Schub-
und Zugbewegungen in Bearbeitungsrichtung vor und zurück bewegt. Hierdurch gleitet
die Bodendüse über die zu reinigende Bodenfläche. Insbesondere bei langflorigen Teppichen
gleitet die Unterseite der Bodendüse über den Teppich, während die Unterseite bei
Glattböden beabstandet, gegebenenfalls durch Abstandsborsten, über diese Bodenflächen
hinweg schwebt. Der Benutzer kann dazu beispielsweise einen mit dem Saugrohr verbundenen
Griff des Staubsaugers handhaben. Damit die Reinigung und Pflege des Bodenbelags möglichst
effektiv ausgeführt werden kann, ist der Saugmund der Bodendüse länglich ausgebildet
und verläuft im Wesentlichen quer zur Bearbeitungsrichtung. Länglich ausgebildet bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass der vorzugsweise im Wesentlichen rechteckige Saugmund
eine größere Länge quer zur Bearbeitungsrichtung aufweist, als Breite in Bearbeitungsrichtung.
Der Saugmund ist vorzugsweise zwischen 20 und 30 cm quer zur Bearbeitungsrichtung
lang. Der Staubsauger kann auch als selbstständig fahrender Staubsauger, insbesondere
Saugroboter, ausgebildet sein, sodass die Bearbeitungsrichtung der Bodendüse der Fahrtrichtung
des selbstständig fahrenden Staubsaugers entspricht. Ein Staubsaugergehäuse des Staubsaugers
kann eine Staubaufnahmekammer aufweisen, in welcher der über die Bodendüse aufgenommene
Staub beispielsweise in einem Staubbeutel gesammelt werden kann. Mit der sensorischen
Erfassung des erzeugten Unterdruckes ist außerdem ein zusätzlicher Schutz vor Verstopfung
durch zu große eingesaugte Objekte, wie Textilien, Blätter oder ähnliches gegeben.
Hierdurch ist eine Unterdruckbegrenzung gegeben, die in der Booststufe verhindert,
dass Schaden am Sauggut oder Staubsauger entsteht. Die Leistungssteigerung des Staubsaugergebläses
liegt vorzugsweise bei 300 bis 400 Watt Maximalleistung im Dauerbetrieb zu 500 bis
900 Watt Boostleistung in der Booststufe. Um eine Überhitzung des Gebläses zu verhindern
wird die Booststufe für einen kurzzeitigen Betrieb von 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise
10 bis 15 Minuten Dauer aktiviert. Der Sensor zur Erfassung des vom Gebläse erzeugten
Unterdruckes kann in einem an den Staubsauger angeschlossenen Saugschlauch oder im
Staubraum des Staubsaugers angeordnet sein.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einstellvorrichtung
dazu ausgebildet, die Boostleistung in der Booststufe in einem Bereich oberhalb der
Maximalleistung zu regeln. Die sensorische Überwachung des vom Gebläse erzeugten Unterdrucks
und die Regelung der Boostleistung in der Booststufe stellen sicher, dass sich durch
die Einschaltung der Booststufe nicht zu hohe Schiebekräfte an der Bodendüse bzw.
dem Staubsauger einstellen können. So wird die Einstellung unvorteilhafter Arbeitspunkte
wirksam vermieden. Vorzugsweise ist in der Staubbeutelaufnahme, also im Unterdruckbereich
vor dem Sauggebläse, ein als Drucksensor ausgebildeter Sensor vorgesehen, der mit
der Einstellvorrichtung in Verbindung steht. Die Signale des Sensors sollen bewirken,
dass bei Einschalten der Booststufe verhindert wird, dass sich der Staubsauger bzw.
die an den Staubsauger angeschlossene Bodendüse an der zu reinigenden Bodenfläche
festsaugt. Bei Überschreitung eines vorbestimmten Grenzwerts für den Unterdruck hat
eine Erhöhung der Leistung lediglich einen höheren Unterdruck und daraus resultierend
höhere Schiebekräfte an der Bodendüse des Staubsaugers zur Folge. Höhere Schiebekräfte
schränken jedoch den Reinigungskomfort des Kunden in erheblicher Weise ein. Aus diesem
Grund verhindert die Einstelleinrichtung, bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwerts
für den Unterdruck, ein Festsaugen der Bodendüse und damit erhöhte Schiebekräfte,
indem die Boostleistung in einem Bereich oberhalb der Maximalleistung abhängig vom
Signal des Sensors geregelt wird. Als Grenzwert für diese Druckregelung ist ein Wert
im Bereich von 90 bis 120 mbar vorgesehen. Dies ist für die Anwendung auf Teppichen
und Glattböden und für die Anwendung von angeschlossenem Saugzubehör, wie Polsterdüsen,
Fugendüsen, Turbodüsen oder ähnliches vorteilhaft und sinnvoll. Bei eingestellter
Booststufe werden bessere Reinigungsergebnisse bei gleichzeitig begrenzten Schiebekräften
an einer angeschlossenen Bodendüse erreicht, da der Unterdruck gezielt nur so weit
erhöht wird, wie es nötig ist und nicht wie es mit dem verbauten Gebläse möglich wäre.
Im angegebenen Unterdruckbereich funktionieren die Zubehöre und Bodendüsen besonders
effizient und haben die besten Reinigungsergebnisse.
[0010] Eine vorteilhafte Ausführung ist, dass die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet ist,
die Gebläseleistung unter Verwendung eines Anforderungssignals zum Erhöhen der Gebläseleistung
auf die Boostleistung zu erhöhen. Das Anforderungssignal kann ein elektrisches Signal
darstellen. Durch das Anforderungssignal kann eine Anforderung eines Benutzers oder
einer Komponente des Staubsaugers, beispielsweise eine spezielle Bodendüse, zum Erhöhen
der Gebläseleistung über die Maximalleistung des Dauerbetriebes erfolgen. So kann
beispielsweise durch das Aufstecken von speziellem Saugzubehör auf den Staubsauger
eine kurzzeitige Erhöhung der Gebläseleistung auf Boostleistung erfolgen. Somit kann
das Anforderungssignal verwendet werden, um eine Boost-Funktion des Staubsaugers zu
aktivieren, bei der die Gebläseleistung des Staubsaugers kurzzeitig über die Maximalleistung
für den Dauerbetrieb erhöht werden kann.
[0011] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass eine Benutzerschnittstelle dazu ausgebildet
ist, ein Anforderungssignal zum Erhöhen der Gebläseleistung vom Benutzer des Staubsaugers
zu erhalten. Die Benutzerschnittstelle für den Erhalt des Anforderungssignals durch
den Benutzer des Staubsaugers kann als Drucktastenschalter oder Schieberegler oder
dergleichen ausgebildet sein. Eine solche Benutzerschnittstelle kann sowohl an einem
Handgriff des Staubsaugers befestigt sein, als auch an dem Gehäuse des Staubsaugers.
Dabei ist vorgesehen den Staubsauger so zu betreiben, dass durch Betätigung der im
oder am Handgriff angeordneten Benutzerschnittstelle oder der im oder am Gerätegehäuse
des Staubsaugers angeordneten Benutzerschnittstelle eine erhöhte Gebläseleistung abgerufen
wird. Die Signale der an einem Handgriff angeordneten Benutzerschnittstelle können
per Funk an die Einstellvorrichtung im Gerätegehäuse des Staubsaugers übertragen werden.
Hierzu weist die Benutzerschnittstelle im oder am Handgriff vorzugsweise eine eigene
Stromversorgung in Form eines Akkumulators oder einer Batterie auf.
[0012] Besonders vorteilhaft ist auch die Ausführung, dass die Einstellvorrichtung dazu
ausgebildet ist, nach einem kurzzeitigen Betrieb des Gebläses in der Booststufe automatisch
in die Maximalleistung zurückzuschalten. Mit der automatischen Zurückschaltung auf
Maximalleistung kann über die Einstellvorrichtung sichergestellt werden, dass der
Staubsauger im Dauerbetrieb energieeffizient arbeitet, sodass die kurzzeitigen Leistungssteigerungen
nicht in die Bewertung des Energielabels eingehen.
[0013] Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Einstellung einer Gebläseleistung
eines bereits und im Folgenden näher beschriebenen Staubsaugers zur Reinigung und
Pflege von Bodenflächen, wobei der Staubsauger eine für einen Dauerbetrieb des Staubsaugers
vorgesehene Maximalleistung und eine für einen kurzzeitigen Betrieb des Staubsaugers
vorgesehene Booststufe aufweist, wobei die in der Booststufe vorgesehene Leistung
des Gebläses höher als die Maximalleistung ist, wobei der Staubsauger mindestens einen
Sensor aufweist, wobei der Sensor ein vom erzeugten Unterdruck abhängiges Signal erzeugt,
wobei die Leistung des Gebläses bei aktivierter Booststufe abhängig von dem Signal
des Sensors auf eine Boostleistung eingestellt wird. Mit diesem Verfahren kann die
Gebläseleistung eines so betriebenen Staubsaugers gezielt gesteigert werden, sodass
auch auf Teppichböden und bei hartnäckiger Verschmutzung der zu reinigenden Bodenfläche
optimale Reinigungsergebnisse erzielt werden, ohne dass sich die Erhöhung der Gebläseleistung
negativ auf die daraus resultierenden Schiebekräfte auswirkt. Auch mit einem im Dauerbetrieb
bei Maximalleistung effizient arbeitenden Gebläse kann durch dieses Verfahren eine
Gebläseleistung eingestellt werden, die eine effektive Reinigung der Bodenfläche,
sowohl auf Glattböden als auch auf textilen Bodenbelägen, mit ausreichend hohen Strömungsgeschwindigkeiten
bei gezielt gesteigerter Gebläseleistung ermöglicht. Bei Bedarf kann ein höherer Volumenstrom
durch Aktivierung der Booststufe erreicht werden, falls eine hartnäckige Verschmutzung
von der Bodenfläche entfernt werden muss. Die Einstellung der Gebläseleistung sollte
bei vorzugsweise 300 bis 400 Watt Maximalleistung im Dauerbetrieb zu 500 bis 900 Watt
Boostleistung in der Booststufe liegen. Die Booststufe wird für einen kurzzeitigen
Betrieb von 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 15 Minuten Dauer aktiviert, um eine
Überhitzung des Gebläses zu verhindern.
[0014] Weiter vorteilhaft ist die Ausgestaltung des Verfahrens, dass die Boostleistung in
der Booststufe in einem Bereich oberhalb der Maximalleistung geregelt wird. Mit der
sensorischen Überwachung des vom Gebläse erzeugten Unterdrucks und der davon abhängigen
Regelung der Boostleistung in der Booststufe kann sichergestellt werden, dass durch
die Einschaltung der Booststufe nicht zu hohe Schiebekräfte an der Bodendüse bzw.
dem Staubsauger entstehen. Auf diese Weise wird die Einstellung unvorteilhafter Arbeitspunkte
wirksam vermieden. Die sensorische Überwachung des vom Gebläse erzeugten Unterdruckes
verhindert, dass bei Einschalten der Booststufe sich der Staubsauger bzw. die an den
Staubsauger angeschlossene Bodendüse an der zu reinigenden Bodenfläche festsaugt.
Dies wird verhindert, indem der vom Gebläse erzeugte Unterdruck auf einen vorbestimmten
Grenzwert eingestellt wird. Bei Überschreitung dieses festgelegten Grenzwertes führt
eine Erhöhung der Gebläseleistung nur zu einem höheren Unterdruck, der für höhere
Schiebekräfte an der Bodendüse des Staubsaugers mitverantwortlich ist. Diese höhere
Schiebekräfte beeinflussen die Handhabung eines so betrieben Staubsaugers negativ.
Bei Überschreiten des vorbestimmten Grenzwerts für den Unterdruck wird ein Festsaugen
der Bodendüse bei aktivierter Booststufe verhindert, indem die Boostleistung in einem
Bereich oberhalb der Maximalleistung abhängig vom Signal des Sensors zur Einstellung
des vorbestimmten Grenzwertes geregelt wird. Als Grenzwert für diese Druckregelung
ist ein Wert im Bereich von 90 bis 120 mbar vorgesehen.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass die Einstellung
der Gebläseleistung unter Verwendung eines Anforderungssignals zum Erhöhen der Gebläseleistung
auf die Booststufe erfolgt. Das Anforderungssignal kann ein elektrisches Signal darstellen.
Mit dem Anforderungssignal kann eine Boost-Funktion eines so betriebenen Staubsaugers
aktiviert werden, bei der die Gebläseleistung des Staubsaugers kurzzeitig über die
Maximalleistung für den Dauerbetrieb erhöht werden kann.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Anforderungssignal
vom Benutzer über eine Benutzerschnittstelle aktiviert wird. Über die Benutzerschnittstelle
kann das Anforderungssignal durch den Benutzer des Staubsaugers ausgelöst werden.
Dabei ist vorgesehen den Staubsauger so zu betreiben, dass durch Betätigung der Benutzerschnittstelle
eine gegenüber der Maximalleistung im Dauerbetrieb erhöhte Gebläseleistung abgerufen
wird.
[0017] Eine bevorzugte Ausführung des Verfahrens sieht vor, dass nach einem kurzzeitigen
Betrieb in der Booststufe automatisch in die Maximalleistung zurückgeschaltet wird.
Die automatische Zurückschaltung auf Maximalleistung stellt sicher, dass der so betriebene
Staubsauger im Dauerbetrieb energieeffizient arbeitet und angeforderte Leistungssteigerungen
den Verbrauch des Staubsaugers nicht dauerhaft erhöhen.
[0018] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der
nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen. Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in den folgenden Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden
nachfolgend näher beschrieben. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind
in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt
- Figur 1
- Erfindungsgemäßer Staubsauger mit Bodendüse.
[0019] In der Figur mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist ein Staubsauger 1 mit Bodendüse
5 rein schematisch dargestellt. Die Darstellung gemäß Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen
Staubsauger 1 mit einer an den Staubsauger 1 angeschlossenen Bodendüse 5. Bei dem
im Ausführungsbeispiel dargestellten Staubsauger 1 handelt es sich um einen sogenannten
Kanister-Staubsauger. Die Bodendüse 5 ist hier über ihren Anschlussstutzen 6 mit einem
vorzugsweise teleskopierbar ausgestalteten Saugrohr 7 verbunden. Weiterhin weist die
Bodendüse 5 bei diesem gezeigten Ausführungsbeispiel ein eigenes vom Staubsaugergehäuse
8, 8a unabhängiges Gehäuse 9 auf. Das teleskopierbare Saugrohr 7 geht in einen Handgriff
10 über, an dem ein Saugschlauch 11 angeschlossen ist, der mit dem Staubsaugergehäuse
8, 8a verbunden ist. Über ein elektrisches Anschlusskabel 12 wird ein in dem Staubsaugergehäuse
8, 8a integriertes (nicht gezeigtes) Gebläse des Staubsaugers 1 mit Strom betrieben,
um einen Unterdruck zu erzeugen. Mittels dieses Unterdruckes werden Schmutz und Dreck
von der zu reinigenden Bodenfläche 30 durch einen Luftstrom über den Saugmund der
Bodendüse 5 aufgenommen und über das Saugrohr 7 und den Saugschlauch 11 in das Gehäuse
8, 8a des Staubsaugers 1 abtransportiert. In diesem Gehäuse 8, 8a vorgesehen ist ein
Abscheidesystem 2, welches im Ausführungsbeispiel als Staubbeutel ausgebildet ist.
Dieses Abscheidesystem 2 befindet sich in einem durch die Gehäuseteile 8, 8a und des
Staubsaugers 1 gebildeten Staubraum 13. Dieser Staubraum 13 ist durch einen Klappmechanismus
zwischen den Staubsaugergehäuseteilen 8 und 8a zugänglich und geöffnet dargestellt,
sodass das Abscheidesystem 2 sichtbar und entnehmbar ist. Für den Betrieb des Staubsaugers
1 wird der Staubraum 13 geschlossen und ein Unterdruck erzeugt. Der durch den Unterdruck
erzeugte Luftstrom wird in dem Abscheidesystem 2 von Schmutz und Dreck befreit und
über ein Abluftgitter 14 aus dem Staubsauger 1 herausgeleitet. Zum Ein- und Ausschalten
des Staubsaugers 1 weist dieser eine Benutzerschnittstelle 4 in Form einer Trittschaltung
4 auf. Diese Trittschaltung 4 umfasst Schalter, die ausreichend groß sind, damit ein
Benutzer diese mit dem Fuß betätigen kann. Die Trittschaltung 4 weist üblicherweise
auch einen Schalter zur Betätigung der im Staubsaugergehäuse 8, 8a integrierten (nicht
gezeigten) Wickelautomatik für das Anschlusskabel 12 auf. An dem Handgriff 10 befindet
sich zudem Benutzerschnittstelle 3 in Form einer Handschaltung 3, mit der Funktionen
des Staubsaugers 1 aktiviert werden können. Außerdem kann der Staubsauger 1 über die
Handschaltung 3 ein- und ausgeschaltet werden und es können Leistungsstufen des (nicht
gezeigten) Gebläses ausgewählt werden. Über die Benutzerschnittstelle 4 am Staubsaugergehäuse
8, 8a und über die Benutzerschnittstelle 3 am Handgriff 10 kann ein Anforderungssignal
zum Erhöhen der Gebläseleistung auf eine Boostleistung vom Benutzer erzeugt werden.
Der Staubsauger 1 weist hierzu eine (nicht gezeigte) Einstellvorrichtung zur Einstellung
der Leistung des Staubsaugergebläses auf, die mit den Benutzerschnittstellen 3, 4
verbunden ist. Über diese Einstellvorrichtung ist eine für den Dauerbetrieb einstellbare
Maximalleistung vorgesehen. Unterhalb dieser einstellbaren Maximalleistung für den
Dauerbetrieb können weitere schwächere Leistungsstufen für den Dauerbetrieb vorgesehen
sein. Für einen kurzzeitigen Betrieb ist über die Einstellvorrichtung eine Booststufe
auswählbar. Diese Booststufe stellt kurzzeitig eine Gebläseleistung zur Verfügung,
die höher als die Maximalleistung für den Dauerbetrieb ist. Der Staubsauger 1 verfügt
über mindestens einen (nicht gezeigten) Sensor, der den vom Gebläse erzeugten Unterdruck
erfasst und bei aktivierter Booststufe ein vom erzeugten Unterdruck abhängiges Signal
erzeugt. Die Einstellvorrichtung ist dazu ausgebildet, die Leistung des Gebläses in
der auswählbaren Booststufe abhängig vom Signal des Sensors einzustellen. Hierdurch
lässt sich die Boostleistung in der Booststufe druckabhängig in einem Bereich oberhalb
der Maximalleistung regeln. Nach einem kurzzeitigen Betrieb des Gebläses in der Booststufe
von etwa 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 15 Minuten Dauer schaltet die Einstellvorrichtung
des Staubsaugers 1 die Gebläseleistung automatisch in die Maximalleistung für den
Dauerbetrieb zurück. Ein Benutzer des Staubsaugers 1 kann diesen an dem Handgriff
10 ergreifen und so die Bodendüse 5 in einer mittels einer Schub- und Zugbewegung
in der als Doppelpfeil gekennzeichneten Bearbeitungsrichtung 15 vor- und zurückschieben,
um die Bodenfläche 30 zu reinigen. Hierbei gleitet die Bodendüse 5 über die zu reinigende
Bodenfläche 30. Besonders bei langflorigen Teppichen gleitet die Unterseite der Bodendüse
5 über die Bodenfläche 30, während die Unterseite bei Hartböden beabstandet, gegebenenfalls
durch Abstandsborsten, über diese Bodenflächen 30 hinweg schwebt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Bodendüse 5 außerdem Abstützelemente 16 in Form von
Rädern auf, welche einen definierten Abstand der Unterseite zu den zu reinigenden
Bodenflächen 30 und eine einfache Handhabung beim Vor- und Zurückschieben der Bodendüse
5 sicherstellen. Mit der vorgeschlagenen Booststufe lassen sich so unterschiedliche
Bodenflächen 30 effektiv auch von hartnäckiger Verschmutzung reinigen, wobei die Schiebekräfte
beim Vor- und Zurückschieben der Bodendüse 5 begrenzt bleiben.
[0020] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann
die Bodendüse auch als Teil eines selbstfahrenden Staubsaugers ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Abscheidesystem
- 3
- Handschaltung (Benutzerschnittstelle)
- 4
- Trittschaltung (Benutzerschnittstelle)
- 5
- Bodendüse
- 6
- Anschlussstutzen
- 7
- Saugrohr
- 8
- 8a Staubsaugergehäuse
- 9
- Gehäuse (Bodendüse)
- 10
- Handgriff
- 11
- Saugschlauch
- 12
- Anschlusskabel
- 13
- Staubraum
- 14
- Abluftgitter
- 15
- Bearbeitungsrichtung
- 16
- Abstützelemente
- 30
- Bodenfläche
1. Staubsauger (1) zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen (30) mit einem Gebläse zur
Erzeugung eines Unterdruckes zur Aufnahme von Schmutz mittels eines Luftstromes und
einem Abscheidesystem (2) zur Reinigung der aufgenommenen Luft vom Schmutz, einer
Einstellvorrichtung zur Einstellung der Leistung des Gebläses, wobei der Staubsauger
(1) eine für einen Dauerbetrieb des Staubsaugers (1) über die Einstellvorrichtung
einstellbare Maximalleistung und eine für einen kurzzeitigen Betrieb des Staubsaugers
(1) über die Einstellvorrichtung einstellbare Booststufe aufweist, wobei die in der
Booststufe einstellbare Leistung des Gebläses höher als die Maximalleistung ist, wobei
der Staubsauger (1) mindestens einen Sensor aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor dazu ausgebildet ist, ein vom erzeugten Unterdruck abhängiges Signal zu
erzeugen, wobei die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Leistung des Gebläses
bei eingestellter Booststufe abhängig von dem Signal des Sensors auf eine Boostleistung
einzustellen.
2. Staubsauger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet, die Boostleistung in der Booststufe in
einem Bereich oberhalb der Maximalleistung zu regeln.
3. Staubsauger (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Gebläseleistung unter Verwendung
eines Anforderungssignals zum Erhöhen der Gebläseleistung auf die Boostleistung zu
erhöhen.
4. Staubsauger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Benutzerschnittstelle (3, 4) dazu ausgebildet ist, ein Anforderungssignal zum
Erhöhen der Gebläseleistung vom Benutzer des Staubsaugers (1) zu erhalten.
5. Staubsauger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet ist, nach einem kurzzeitigen Betrieb des
Gebläses in der Booststufe automatisch in die Maximalleistung zurückzuschalten.
6. Verfahren zur Einstellung einer Gebläseleistung eines Staubsaugers (1) zur Reinigung
und Pflege von Bodenflächen (30), wobei der Staubsauger (1) eine für einen Dauerbetrieb
des Staubsaugers (1) vorgesehene Maximalleistung und eine für einen kurzzeitigen Betrieb
des Staubsaugers (1) vorgesehene Booststufe aufweist, wobei die in der Booststufe
vorgesehene Leistung des Gebläses höher als die Maximalleistung ist, wobei der Staubsauger
(1) mindestens einen Sensor aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor ein vom erzeugten Unterdruck abhängiges Signal erzeugt, wobei die Leistung
des Gebläses bei aktivierter Booststufe abhängig von dem Signal des Sensors auf eine
Boostleistung eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Boostleistung in der Booststufe in einem Bereich oberhalb der Maximalleistung
geregelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Gebläseleistung unter Verwendung eines Anforderungssignals zum
Erhöhen der Gebläseleistung auf die Booststufe erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anforderungssignal vom Benutzer über eine Benutzerschnittstelle (3, 4) aktiviert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem kurzzeitigen Betrieb in der Booststufe automatisch in die Maximalleistung
zurückgeschaltet wird.