[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen eines als Mörtel- oder Estrichmischung
aus mehreren Komponenten gebildeten Mischguts mit einem ein durch eine Mischerwelle
drehbares Mischwerk enthaltenden, über eine mittels eines Deckels verschließbare Befüllöffnung
mit zumindest einer Komponente des Mischguts befüllbaren Druckkessel, dessen im Arbeitsbetrieb
mit Druck beaufschlagbarer Innenraum ein von dem Mischwerk durchsetztes Mischvolumen
aufweist, und einem Motor zum Drehantrieb der Mischerwelle.
[0002] Seit der Vorstellung des ersten Estrichförderers im Jahre 1966 durch die Fa. Putzmeister
Werk werden Sand, Zement und Wasser in einem zylinderförmigen Druckbehälter als zentrales
Funktionselement gemischt und anschließend durch eine Förderleitung zum Verlegeort
gepumpt. Ein in den Druckbehälter geleiteter Luftstrom hilft als Luftpolster oberhalb
der Estrichmischung, zusammen mit dem kontinuierlich drehenden Mischwerk, bei der
Austragung des Materials in den Abgang. Problematisch ist häufig, dass Bediener den
Druckkessel vollständig mit Material befüllen, um etwa die Befüllintervalle zu vergrößern.
Bei vollständiger Befüllung kommt es aber zu Verdichtungseffekten im Mischgut, die
kurzzeitig eine erhebliche Überhöhung der nötigen Antriebsleistung des Motors erfordern.
D.h., die Vorrichtung bzw. Maschine muss der Fehlbedienung wegen mit einem deutlich
leistungsfähigeren Antrieb ausgestattet werden, als dies bei korrekter Bedienung erforderlich
wäre.
[0003] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik
bekannten Vorrichtungen weiter zu verbessern und eine hinsichtlich der erforderlichen
Motorleistung optimierte und gegenüber Fehlbedienung abgesicherte Konstruktion anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, ein Ausweich- bzw. Ausgleichsvolumen zu
schaffen, das durch den Bediener nicht mit Material befüllt werden kann. Dementsprechend
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Innenraum ein oberhalb bzw. über der
Höhe der Befüllöffnung angeordnetes Ausweichvolumen umfasst, wobei das Ausweichvolumen
jedenfalls bei geschlossenem Deckel mit dem Mischvolumen kommuniziert und dem Mischgut
beim Mischen Raum zum Ausweichen gibt. Durch die Anordnung des Ausweichvolumens oberhalb
der Befüllöffnung ist es dem Bediener ohne besonderen Aufwand nicht möglich, den Druckbehälter
unzulässig zu überfüllen. Zugleich wird sichergestellt, dass ein genügend großer Freiraum
zur Verfügung steht, in welchen Material beim Mischen verdrängt werden kann. Weiterhin
wird so ein Bereich freigehalten, der beim Einleiten von Druckluft als anfänglicher
Kompressionsraum dienen kann.
[0006] Eine baulich besonders vorteilhafte Konstruktion sieht vor, dass der Deckel das Ausweichvolumen
begrenzt.
[0007] Eine weitere Verbesserung lässt sich dadurch erreichen, dass der Deckel als auf die
Befüllöffnung aufsetzbare, nach oben geschlossene Haube ausgebildet ist.
[0008] In diesem Zusammenhang ist es auch günstig, wenn der Deckel über ein Deckelscharnier
gegen die Befüllöffnung verschwenkbar ist.
[0009] Zur Schaffung eines Freiraums oberhalb der Befüllöffnung ist es auch vorteilhaft,
wenn der Druckkessel an seiner Oberseite einen nach oben sich erstreckenden Dom zur
Begrenzung des Ausweichvolumens aufweist.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Befüllöffnung durch den
unteren Rand eines von oben in den Innenraum hineinragenden Einfüllstutzens gebildet
ist, und dass der den Einfüllstutzen umgebende Bereich des Innenraums das Ausweichvolumen
bildet.
[0011] In dieser Ausgestaltung ist es auch von Vorteil, wenn die horizontal angeordnete
Mischerwelle exzentrisch bezüglich einer Horizontalmittelachse des Druckkessels nach
unten versetzt oder versetzbar ist.
[0012] Um genügend Verdrängungsraum zu schaffen, sollte das Ausweichvolumen mindestens 1/10,
vorzugsweise mindestens 1/5 und bevorzugt etwa 1/4 des Gesamtvolumens des Innenraums
umfassen.
[0013] In der erfindungsgemäßen Konfiguration ist es vorgesehen, dass das Mischwerk eine
auf der Mischerwelle sitzende Mischwendel oder eine Mehrzahl von quer zur Mischerwelle
abstehende Mischflügel besitzt.
[0014] Um das Mischgut auszubringen, ist es vorteilhaft, wenn der Druckkessel einen Druckluftanschluss
für einen mittels des Motors betriebenen Kompressor aufweist. Auch hier kann das Ausgleichsvolumen
vorteilhaft für die Begrenzung der erforderlichen maximalen Motorleistung wirken.
[0015] In der erfindungsgemäßen Konfiguration ist es weiter vorteilhaft, wenn der Druckkessel
an seiner Unterseite einen Anschluss für eine Förderleitung zum Austragen des Mischguts
aufweist.
[0016] Vorteilhafterweise ist der Druckkessel auf einem Fahrgestell für einen Fahrtransport
zum Einsatzort angeordnet.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Estrichmischer mit einem Ausweichvolumen für die Estrichmischung in einer teils
blockschaltbildartigen, teil schematisch geschnittenen Darstellung;
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform mit einem domartigen Aufsatz als Ausweichvolumen;
- Fig. 3
- noch eine weitere Ausführungsform mit tiefliegendem Einfüllstutzen zur Freihaltung
eines Ausweichvolumens.
[0018] Der in der Zeichnung dargestellte Estrichmischer 10 zum Mischen und Fördern einer
Estrichmischung umfasst einen Druckkessel 12, ein darin angeordnetes, mittels Mischerwelle
14 drehbares Mischwerk 16 und einen Antriebsmotor 18 zum Antrieb des Mischwerks 14
und eines Kompressors 20. Die gesamte Anordnung kann als Fahrmischer für einen Fahrtransport
zum Einsatzort angeordnet sein.
[0019] Der Druckkessel 12 ist über eine nach oben weisende Befüllöffnung 22 mit den trockenen
und flüssigen Komponenten der Estrichmischung beaufschlagbar, wie es durch Pfeil 24
angedeutet ist. Die Befüllöffnung 22 lässt sich durch einen an einem Scharnier 30
schwenkbar gehaltenen Deckel 32 druckdicht verschließen. Im geschlossenen Zustand
kann der Druckkessel 12 über den Druckluft-Kompressor 20 unter Überdruck gesetzt werden,
so dass das Mischgut über einen Auslass 34 in eine durch Pfeil 36 angedeutete Förderleitung
ausbringbar ist.
[0020] Das Mischwerk 16 kann eine auf der Mischerwelle 14 sitzende Mischwendel 38 besitzen
und an einem Wellenende mit dem als Brennkraftmaschine ausgebildeten Antriebsmotor
16 gekoppelt sein. Dieser kann zugleich als Antrieb für den Kompressor 20 dienen,
welcher druckseitig über einen Anschluss 40 an den Druckkessel 12 angeschlossen ist.
[0021] Um während des Mischvorgangs bei geschlossenem Deckel 30 dem Mischgut einen Freiraum
zum Ausweichen zu geben, ist ein Ausweichvolumen 42 vorgesehen, das von dem Bediener
nicht zusätzlich mit Estrichbestandteilen befüllbar ist. Dadurch können Verdichtungseffekte
im Mischgut vermieden werden, die kurzzeitig eine erhebliche Überhöhung der nötigen
Antriebsleistung des Motors 18 bewirken würden. Zweckmäßig sollte das Ausweichvolumen
42 mindestens 1/10 und bevorzugt etwa 1/4 des Gesamtvolumens des Druckkessels 12 umfassen.
[0022] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel begrenzt der Deckel 30 das Ausweichvolumen
42, das bei geschlossenem Deckel mit dem darunterliegenden, von dem Mischwerk 16 bzw.
dessen Mischwendel 38 durchsetzen Mischvolumen 44 kommuniziert. Zu diesem Zweck ist
der Deckel 30 als nach oben geschlossene, langgezogene Haube 46 ausgebildet.
[0023] Bei den weiteren Ausführungsbeispielen sind gleiche oder ähnlich Teile mit denselben
Bezugszeichen wie vorstehend beschrieben versehen. Die Ausführungsform nach Fig. 2
unterscheidet sich dadurch, dass Das Ausweichvolumen 42 gesondert von dem Deckel 30
durch einen Dom 48 gebildet ist, der sich auf der Oberseite des Druckkessels 12 nach
oben erstreckt und mit dessen Mischraum 44 kommuniziert.
[0024] In der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die wirksame Befüllöffnung durch den unteren
Rand eines von oben in den Innenraum hineinragenden Einfüllstutzens 50 gebildet. Der
tiefliegende Einfüllstutzen 50 verhindert ein einfaches Befüllen des oberen Innenraumbereichs,
der somit das Ausweichvolumen 42 bildet. Um eine Trennung von dem Mischvolumen 44
zu schaffen, ist die horizontal angeordnete Mischerwelle 14 exzentrisch bezüglich
einer Horizontalmittelachse 52 des zylindrischen Druckkessels 12 nach unten versetzt
angeordnet.
1. Vorrichtung zum Mischen eines als Mörtel- oder Estrichmischung aus mehreren Komponenten
gebildeten Mischguts mit einem ein durch eine Mischerwelle (14) drehbares Mischwerk
(16) enthaltenden, über eine mittels eines Deckels (32) verschließbare Befüllöffnung
(22) mit zumindest einer Komponente des Mischguts befüllbaren Druckkessel (12), dessen
im Arbeitsbetrieb mit Druck beaufschlagbarer Innenraum ein von dem Mischwerk (16)
durchsetztes Mischvolumen (44) aufweist, und einem Motor (18) zum Drehantrieb der
Mischerwelle (14), dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum ein über der Höhe der Befüllöffnung (22) angeordnetes Ausweichvolumen
(42) umfasst, wobei das Ausweichvolumen (42) bei geschlossenem Deckel (32) mit dem
Mischvolumen (44) kommuniziert und dem Mischgut beim Mischen Raum zum Ausweichen gibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (32) das Ausweichvolumen (42) begrenzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (32) als auf die Befüllöffnung (22) aufsetzbare, nach oben geschlossene
Haube (46) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (32) über ein Deckelscharnier (32) gegen die Befüllöffnung (22) verschwenkbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkessel (12) an seiner Oberseite einen nach oben sich erstreckenden Dom (48)
zur Begrenzung des Ausweichvolumens (42) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllöffnung (22) durch den unteren Rand eines von oben in den Innenraum hineinragenden
Einfüllstutzens (50) gebildet ist, und dass der den Einfüllstutzen (50) umgebende
Bereich des Innenraums das Ausweichvolumen (42) bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontal angeordnete Mischerwelle (14) exzentrisch bezüglich einer Horizontalmittelachse
(52) des Druckkessels (12) nach unten versetzt oder versetzbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichvolumen (42) mindestens 1/10, vorzugsweise mindestens 1/5 und bevorzugt
etwa 1/4 des Gesamtvolumens des Innenraums umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischwerk (16) eine auf der Mischerwelle (14) sitzende Mischwendel (38) oder
eine Mehrzahl von quer zur Mischerwelle (14) abstehende Mischflügel besitzt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkessel (12) einen Druckluftanschluss (40) für einen mittels des Motors (18)
betriebenen Kompressor (20) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkessel (12) an seiner Unterseite einen Anschluss (34) für eine Förderleitung
(36) zum Ausbringen des Mischguts aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkessel (12) auf einem Fahrgestell für einen Fahrtransport zum Einsatzort
angeordnet ist.