[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern von Material,
insbesondere von Wertstoffen, Restholz und Datenträgern, umfassend ein Maschinengestell,
wenigstens einen am Maschinengestell drehbar gelagerten Zerkleinerungsrotor und wenigstens
eine Zuführvorrichtung, mit welcher das zu zerkleinernde Material zum wenigstens einen
Zerkleinerungsrotor beförderbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zum
Betrieb einer solchen Zerkleinerungsvorrichtung.
[0002] Zerkleinerungsvorrichtungen gemäß dem Oberbegriff sind aus dem Stand der Technik
bereits bekannt. Häufig ist es vorgesehen, dass die wenigstens eine Zuführvorrichtung
zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung bewegbar ist. Dabei
ist bei den beiden Endstellungen jeweils ein induktiver Sensor angeordnet, welcher
erfasst, ob sich die Zuführvorrichtung in einer der beiden Endstellungen befindet.
Soll die Zuführvorrichtung in eine bestimmte, von den Endstellungen abweichende Position
bewegt werden, so ist dies nur durch ein Schaltintervall möglich, d.h. durch eine
einstellbare Zeit, in welcher der Schieber in eine Position gefahren wird, welcher
vermutlich der gewünschten Position entspricht. Ob die Zuführvorrichtung die gewünschte
Position tatsächlich erreicht, ist unkontrollierbar. Dies ist zum Beispiel dann nachteilig,
wenn die Zuführvorrichtung zu Wartungszwecken in eine bestimmte Position bewegt werden
soll. Auch die Abtragleistung des Materials lässt sich nicht ermitteln. Und schließlich
können Fehlfunktionen, welche zwischen den beiden Endstellungen auftreten, steuerungstechnisch
weder erfasst noch behoben werden. Zu den Fehlfunktionen zählt beispielsweise eine
reduzierte Durchsatzleistung, welche bei bestimmten zu zerkleinernden Materialien
oder bei einer ungenügenden Schnittfunktion des Schneidsystems auftritt, und umgangssprachlich
als "Freischneiden" bezeichnet wird. Dieses Freischneiden führt zu einer unerwünschten
Erwärmung des Zerkleinerungsrotors und/oder des zu zerkleinernden Materials, welches
teilweise zu schmelzen, zu brennen oder zu verkohlen beginnt. Es besteht eine Brandgefahr
für den Endanwender. Eine weitere Fehlfunktion besteht in einem Verklemmen der Zuführvorrichtung.
[0003] Es sei darauf hingewiesen, dass es auch Zerkleinerungsvorrichtungen gibt, bei denen
die wenigstens eine Zuführvorrichtung nicht zwischen zwei Endstellungen, sondern in
einem Kreis bewegbar ist. Die Erfindung betrifft auch solche Zerkleinerungsvorrichtungen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gegenüber dem Stand der
Technik verbesserte Zerkleinerungsvorrichtung anzugeben, welche insbesondere die genannten
Probleme zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, behebt und eine volle steuerungstechnische
Kontrolle zumindest der Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung ermöglicht.
Weiterhin soll ein verbessertes Verfahren zum Betrieb einer solchen Zerkleinerungsmaschine
angegeben werden.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und
6.
[0006] Bei der Zerkleinerungsvorrichtung ist es also erfindungsgemäß vorgesehen, dass wenigstens
eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen
Zuführvorrichtung, eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung zumindest zur Steuerung
und/oder Regelung der Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung und eine Signalübertragungsvorrichtung
vorgesehen ist, über welche von der wenigstens einen Messeinrichtung generierte Messsignale
der Steuer- und/oder Regelvorrichtung zuführbar sind.
[0007] Unter einer Messeinrichtung zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens
einen Zuführvorrichtung ist eine Messeinrichtung zu verstehen, welche dazu eingerichtet
ist, die Position der wenigstens eine Zuführvorrichtung kontinuierlich, also an einer
Vielzahl von aufeinanderfolgenden Stellen zu messen - in Abgrenzung zum Stand der
Technik, bei welchem eine Messung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
nur an einzelnen Punkten möglich ist.
[0008] Durch die kontinuierliche Erfassung ist es möglich, dass die Position der wenigstens
einen Zuführvorrichtung in jeder Stellung steuerungs- bzw. regelungstechnisch eindeutig
und reproduzierbar erfassbar ist. Ergänzend kann natürlich auch wie beim Stand der
Technik eine Erfassung der wenigstens einen Zuführvorrichtung an zwei Endstellungen
vorgesehen sein, und zwar dann, wenn die wenigstens eine Zuführvorrichtung zwischen
einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung bewegbar ist, und die wenigstens
eine Messeinrichtung dazu eingerichtet ist, die Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
zwischen den beiden Endstellungen kontinuierlich zu erfassen, wie dies gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen ist.
[0009] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist wenigstens eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung
zur Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung vorgesehen, wobei die wenigstens
eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung wenigstens einen Zuleitung und wenigstens
eine Ableitung für ein Hydraulikfluid aufweist, und wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
dazu eingerichtet ist, den Volumenstrom des Hydraulikfluids in der Zuleitung und/oder
Ableitung zu messen.
[0010] Die wenigstens eine Zuführvorrichtung kann alternativ oder ergänzend auch elektrisch
oder pneumatisch angetrieben werden.
[0011] Alternativ kann die wenigstens eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen Erfassung
der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung als Wegmesseinrichtung ausgebildet
sein, vorzugsweise wobei die Wegmesseinrichtung ein Seilzugpotentiometer umfasst.
[0012] Es kann auch vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen
Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung dazu eingerichtet ist,
einen Schwenkwinkel der wenigstens einen Zuführvorrichtung zu messen, vorzugsweise
wobei die wenigstens eine Messeinrichtung einen Drehwinkelgeber umfasst, und/oder
die wenigstens eine Zuführvorrichtung schwenkbar am Maschinengestell gelagert ist
und die Messeinrichtung dazu eingerichtet ist, einen Drehwinkel der wenigstens einen
Zuführvorrichtung zu messen.
[0013] Die Messung eines Drehwinkels setzt nicht zwingend voraus, dass die wenigstens eine
Zuführvorrichtung schwenkbar am Maschinengestell gelagert ist. Es ist beispielsweise
auch möglich, dass die wenigstens eine Zuführvorrichtung als Linearschieber ausgebildet
ist und mittels einer Kette antreibbar ist, wobei die Kette in Eingriff mit einem
Zahnrad steht, wobei der Drehwinkel des Zahnrads messbar ist.
[0014] Es ist natürlich auch möglich, die drei bevorzugten Möglichkeiten zur Ausgestaltung
der Messeinrichtung in einer Zerkleinerungsvorrichtung beliebig miteinander zu kombinieren,
um zum Beispiel die Genauigkeit der Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
zu erhöhen, oder eine Vorkehrung für den Fall zutreffen, dass eine Messeinrichtung
ausfällt.
[0015] Zu der erfindungsgemäß vorgesehenen Signalübertragungsvorrichtung sei noch angemerkt,
dass diese auf jeglicher Form einer physikalischen Datenübertragung basieren kann,
also beispielsweise auch drahtlos.
[0016] Die Art und Form der wenigstens einen Zuführeinrichtung ist nicht entscheidend. Es
kann sich um eine bogenförmig angeordnete als auch um eine linearförmig angeordnete
Zuführeinheit handeln.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- die wenigstens einen Zuführvorrichtung wird, vorzugsweise zwischen einer ersten Endstellung
und einer zweiten Endstellung, bewegt,
- die wenigstens eine Messeinrichtung generiert Messsignale, welche der aktuellen Position
der wenigstens einen Zuführvorrichtung, vorzugsweise zwischen den beiden Endstellungen,
entsprechen,
- die von der wenigstens einen Messeinrichtung generierten Messsignale werden mittels
der Signalübertragungsvorrichtung der Steuer- und/oder Regelvorrichtung zugeführt,
und
- die aktuelle Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung wird von der Steuer-
und/oder Regelvorrichtung anhand der Messsignale ermittelt.
[0018] Entsprechend den drei im Zusammenhang mit der Zerkleinerungsvorrichtung genannten
Möglichkeiten zur Ausgestaltung der wenigstens einen Messeinrichtung können die folgenden
bevorzugten Ausführungsbeispiele - einzeln oder in Kombination miteinander - vorgesehen
sein:
[0019] Die wenigstens eine Zuführvorrichtung wird mittels wenigstens einer hydraulischen
Kolben-Zylinder-Vorrichtung bewegt, die wenigstens eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung
wird über wenigstens eine Zuleitung und wenigstens eine Ableitung mit einem Hydraulikfluid
versorgt, und die wenigstens eine Messeinrichtung misst den Volumenstrom des Hydraulikfluids
in der Zuleitung und/oder Ableitung.
[0020] Die wenigstens eine Messeinrichtung misst eine von der wenigstens einen Zuführvorrichtung
zurückgelegten Wegstrecke, vorzugsweise relativ zu zumindest einer Endstellung.
[0021] Die wenigstens eine Messeinrichtung misst einen Drehwinkel, vorzugsweise wobei die
wenigstens eine Zuführvorrichtung zwischen zwei Endstellungen bewegt wird, dabei eine
Schwenkbewegung vollzieht und die wenigstens eine Messeinrichtung einen Drehwinkel
der wenigstens einen Zuführvorrichtung misst.
[0022] Die Positionserfassung der wenigstens einen Zuführvorrichtung zwischen den beiden
Endstellungen ist die Grundlage für eine Reihe von vorteilhaften Betriebsformen der
Zerkleinerungsvorrichtung. Beispielsweise ist es möglich, die wenigstens eine Zuführvorrichtung
zu Wartungszwecken in eine exakt vorgegebene Position zu bewegen. Dies kann beispielsweise
dann besonders relevant sein, wenn eine Wartungsklappe vorgesehen ist, und die wenigstens
eine Zuführvorrichtung eine bestimmte Position relativ zu dieser Wartungsklappe einnehmen
muss, damit sich die Wartungsklappe überhaupt öffnen lässt oder eine bestimmte Wartungsaufgabe
durchgeführt werden kann.
[0023] Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass von der Steuer- und/oder Regelvorrichtung
anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung generierten Messsignale eine Geschwindigkeit
der wenigstens einen Zuführvorrichtung ermittelt wird.
[0024] Die Geschwindigkeit der wenigstens einen Zuführvorrichtung kann in weiterer Folge
dazu herangezogen werden, dass eine Abtragleistung des Materials ermittelt wird.
[0025] Auch ist es möglich, dass die ermittelte Geschwindigkeit mit einer Soll-Geschwindigkeit
verglichen wird, vorzugsweise wobei für den Fall, dass die wenigstens eine Zuführvorrichtung
mittels wenigstens einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung bewegt wird, bei
einer Abweichung der ermittelten Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit eine
Steuerschieberauslenkung angepasst wird.
[0026] In diesem Zusammenhang bietet es sich an, dass bei der Maschinenhydraulik ein Proportionalventil
für die Ansteuerung der wenigstens einen Zuführvorrichtung zur Anwendung kommt. Mittels
eines Proportionalventils ergibt sich die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der wenigstens
einen Zuführvorrichtung stufenlos von 0% - 100% anzusteuern. Durch die Messung der
aktuell vorliegenden Geschwindigkeit der wenigstens einen Zuführvorrichtung im Verhältnis
zu der theoretisch vom Ventil vorgegebenen Geschwindigkeit, also der Soll-Geschwindigkeit,
kann diese geregelt werden, d.h. bei Nichterreichen der theoretisch Geschwindigkeit
kann die Steuerschieberauslenkung geändert werden, so lange bis die theoretische mit
der ermittelten Geschwindigkeit übereinstimmt. Durch diese Regelung wird der Steuerschieber
nur so weit ausgelenkt, wie das zu zerkleinernde Material es vorgibt, mit dem Resultat,
dass die aufgenommene Leistung im Aggregat reduziert wird und die Ölerwärmung sinkt,
was wiederum zu einer Senkung der verbrauchten Energie beiträgt. Beim aktuellen Stand
der Technik ist dies nur mit einem erhöhten Aufwand möglich. Hier erfolgt die Steuerschieberauslenkung
mit 100% der von der Hydraulikpumpe gelieferten maximalen Durchflussmenge. Bei einer
Abweichung der theoretischen zur praktischen Geschwindigkeit der Zuführvorrichtung
wird das überschüssige Ölvolumen über einen Bypass wieder in den Tank zurückgeführt
und erneut in den Kreislauf eingebracht.
[0027] Als günstig hat es sich auch erwiesen, dass die Geschwindigkeit mit wenigstens einem
vorbestimmten Schwellwert verglichen wird, bevorzugt wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
- bei einem Erreichen des wenigstens einen Schwellwerts die Bewegung der wenigstens
einen Zuführvorrichtung stoppt oder eine Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
in die entgegengesetzte Richtung einleitet, und/oder
- bei einem wiederholten Erreichen des Schwellwerts eine Reinigungsprozedur für den
wenigstens einen Zerkleinerungsrotor startet, besonders bevorzugt wobei der die Drehrichtung
des wenigstens einen Zerkleinerungsrotors umgekehrt und die wenigstens eine Zuführvorrichtung
an den wenigstens einen Zerkleinerungsrotor angepresst wird.
[0028] Der vorbestimmte Schwellwert kann beispielsweise aus der Ausführung des Schneidsystems,
d.h. der Anzahl der Messerreihen, der maximal mögliche Spandicke und der vorherrschenden
Drehzahl, bestimmt werden. Aus den genannten Parametern folgt, wieviel Material pro
Umdrehung bzw. pro Zeiteinheit abgetragen werden kann.
[0029] Durch die genannten Maßnahmen kann die Steuer- und/oder Regelvorrichtung aktiv einer
Ineffizienz des Schneidsystems entgegenwirken und im Falle eines "Freischneidens"
eine zusätzliche Erwärmung des wenigstens einen Zerkleinerungsrotors verhindern und
die wenigstens eine Zuführvorrichtung entlasten.
[0030] Da zeitgleich, wenn keine Änderung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
bzw. der Vorschubgeschwindigkeit vorliegt, auch die Stromaufnahme von bevorzugt vorgesehenen
Antriebsmotoren sinkt, bietet es sich an, diesen Parameter ergänzend für die Erkennung
eines "Freischneidens" heranzuziehen.
[0031] Die angeführte Reinigungsprozedur kann in vorteilhafter Weise im Einzelnen wie folgt
durchgeführt werden: Das Schneidwerk wird zuerst deaktiviert, d.h. stromlos geschalten,
und läuft aus. Nach dem Stillstand wird die Rotationsrichtung des wenigstens einen
Zerkleinerungsrotors umgekehrt, die wenigstens eine Zuführvorrichtung fährt in eine
rückwärtige Position, holt erneut Material und befördert dies aktiv in Richtung des
wenigstens einen Zerkleinerungsrotors. Durch die Umkehrung der Drehrichtung und den
Anpressvorgang der wenigstens einen Zuführvorrichtung wird das am wenigstens einen
Zerkleinerungsrotor anhaftende Material durch die Gegenrotation des wenigstens einen
Zerkleinerungsrotors in eine undefinierte neue Lage gebracht. Die Dauer der Rotorreinigung
ist materialabhängig und vorteilhafterweise über die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
einstellbar. Nach Beendigung der Rotoreinigung, dem erneuten Stillstand des Schneidsystems
und dem Anlauf in normale Laufrichtung beginnt der Zerkleinerungsprozess von vorne.
Die selbständige Erkennung der Ineffizienz und die automatische Einleitung der Abhilfemaßnahme
werden erst durch die erfindungsgemäße Positions- bzw. Vorschuberkennung ermöglicht.
[0032] Es bietet sich an, die Reinigungsprozedur dann zu aktivieren, wenn der Schwellwert
x-mal erreicht wird, wobei die Anzahl bevorzugt einstellbar ist.
[0033] Eine weitere bevorzugte Betriebsform besteht darin, dass die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
die Lage einer Endstellung der wenigstens einen Zuführvorrichtung verändert.
[0034] Das bedeutet, dass durch die Positionserkennung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
die Möglichkeit gegeben ist, den maximal möglichen Hub der wenigstens einen Zuführvorrichtung
elektronisch zu begrenzen. Bietet die wenigstens eine Zuführvorrichtung z.B. einen
maximal möglichen Hub von ca. 1100mm von der vordersten bis zur hintersten Endstellung
und wird in der Zerkleinerungsvorrichtung Material zerkleinert, welches nicht einen
Hub von 1100mm benötigt, so kann durch eine elektronische Begrenzung der Hub reduziert
werden, beispielsweise auf 50%. Die wesentlichen Steuerungsparameter bleiben dabei
unangetastet. Durch die elektronische Begrenzung wird die Durchsatzleistung erhöht,
da die Totzeit für den nicht benötigten Hub entfällt und die Zykluszeit sinkt. Dies
bietet dem Kunden die Möglichkeit, materialspezifisch reagieren zu können, ohne mechanische
Einstellarbeiten an der Zerkleinerungsvorrichtung, wie beispielsweise eine zeitaufwändige
Verstellung von Sensoren, vornehmen zu müssen. Das liefert eine erhöhte Durchsatzleistung
in Bezug auf die Laufzeit der Zerkleinerungsvorrichtung.
[0035] Eine weitere bevorzugte Betriebsform besteht darin, dass die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung generierten Messsignale eine Änderung
der von der wenigstens einen Zuführvorrichtung zurückgelegten Wegstrecke ermittelt,
bevorzugt wobei die Wegstreckenänderung mit wenigstens einem vorbestimmten Schwellwert
verglichen wird und im Falle eines Erreichens des wenigstens einen Schwellwerts die
Bewegungsrichtung der wenigstens einen Zuführvorrichtung umgekehrt wird.
[0036] Dadurch kann beispielsweise eine Verklemmung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
durch Material automatisch frühzeitig erkannt werden: Befindet sich die wenigstens
eine Zuführeinheit im aktiven Betrieb, so wird über die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
eine Wegstreckenänderung registriert. Fällt der Wert unter einen definierten Schwellwert
und sinkt der Motorstrom unter einen bestimmten Schwellwert, so liegt ein Freischneiden
vor. Es wird automatisch eine Einfahrbewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
ausgeführt. Kommt es auch hierbei zu keiner Positions- bzw. Wegstreckenänderung der
wenigstens einen Zuführvorrichtung, so ist dies ein eindeutiges Indiz dafür, dass
die wenigstens eine Zuführvorrichtung verklemmt ist. Diese automatische Erkennung
einer Verklemmung ist beim Stand der Technik nicht möglich.
[0037] Und schließlich hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die Steuer- und/oder
Regelvorrichtung eine von ihr anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung
generierten Messsignale detektierte Fehlfunktion an wenigstens eine Anzeigevorrichtung
weitergibt, vorzugsweise wobei die wenigstens eine Anzeigevorrichtung einen Bildschirm
umfasst. Auf diese Weise ist die Fehlfunktion sofort für einen Endanwender erkennbar.
[0038] Konkret bietet es sich beispielsweise an, dass eine Weitergabe an die wenigstens
eine Anzeigevorrichtung dann erfolgt, wenn nach einer mehrmalig aktivierten Reinigungsprozedur
für den wenigstens einen Zerkleinerungsrotor keine Verbesserung der Vorschubgeschwindigkeit
bzw. der Abtragleistung festgestellt wird.
[0039] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern von Material in einer schematischen
perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Fig. 2,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Zerkleinerungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik, wobei
in dieser Ansicht ein Teil der Seitenabdeckung zeichnerisch weggelassen wurde,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei in dieser Ansicht ein Teil der Seitenabdeckung
zeichnerisch weggelassen wurde,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei in dieser Ansicht ein Teil der Seitenabdeckung
zeichnerisch weggelassen wurde, und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem dritten
bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei in dieser Ansicht ein Teil der Seitenabdeckung
zeichnerisch weggelassen wurde.
[0040] Figur 1 zeigt eine Zerkleinerungsvorrichtung 1, mit einem Maschinengestell 2. Das
Maschinengestell 2 kann ein Grundgerüst, eine Abstützvorrichtung, über welche die
Zerkleinerungsvorrichtung 1 am Untergrund abgestützt wird, Wandungen sowie Verkleidungen
nach außen umfassen.
[0041] Über einen Materialaufgaberaum 20 wird zu zerkleinerndes Material der Zerkleinerungsvorrichtung
1 zugeführt. Weiterhin ist an den Seitenwänden der Zerkleinerungsvorrichtung 1 einen
Zuführvorrichtung 4 schwenkbar um eine Drehachse 22 gelagert. Diese befördert das
zu zerkleinernde Material weiter zu einem Zerkleinerungsrotor 3 (in der Figur 1 nicht
zu sehen).
[0042] Wie in der Schnittdarstellung gemäß Figur 2 ersichtlich ist, umfasst die Zuführvorrichtung
4 einen Schieber 24 mit einer Nachdrückfläche 33. Der Schieber 24 kann beispielsweise
im Querschnitt im Wesentlichen keilförmig ausgebildet sein. Der Schieber 24 ist über
zwei voneinander beabstandete Hebel 23 mit einem Drehpunkt 34 verbunden.
[0043] Anstelle einer solchen schwenkbaren Zuführvorrichtung 4 kann auch eine linear verstellbare
Zuführvorrichtung zum Einsatz kommen.
[0044] Der Schieber 24 bzw. die Zuführvorrichtung 4 bewegt sich an einem Wandabschnitt 21
entlang, und zwar zwischen einer ersten Endstellung 5 und einer zweiten Endstellung
6, wobei die erste Endstellung 5 benachbart zu einem Zerkleinerungsrotor 3 angeordnet
ist und die zweite Endstellung 6 davon beabstandet ist. Dabei kann der Schieber 24
bzw. die Zuführvorrichtung 4 jede beliebige Position zwischen diesen beiden Endstellungen
5 und 6 einnehmen. Die dabei durchlaufenen Positionen sind mit einer strichpunktierten
Linie 35 angedeutet. Um den Schieber 24 bzw. die Zuführvorrichtung 4 aus der ersten
Endstellung 5 in die zweite Endstellung 6 zu bewegen, dreht sich bei der Ansicht gemäß
Figur 2 der Schieber 24 um den Drehpunkt 34 gegen den Uhrzeigersinn. Die umgekehrte
Bewegung erfolgt im Uhrzeigersinn. Die Bewegungsrichtungen des Schiebers 24 bzw. der
Zuführvorrichtung 4 sind durch einen Doppelpfeil 18 angedeutet.
[0045] Angetrieben wird die Zuführvorrichtung 4 über zwei hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtungen
15, welche jeweils einen Zylinder 29 sowie einen darin beweglichen Kolben mit einer
Kolbenstange 30 umfassen. Im dargestellten Fall ist der Zylinder 29 am Maschinengestell
2 festgelegt. Die Kolbenstange 30 ist gelenkig über einen Zwischenhebel 25 mit dem
Hebelarm 23 verbunden. Natürlich kann auch eine umgekehrte Konfiguration verwendet
werden, bei welcher die Kolbenstange 30 am Maschinengestell 2 festgelegt ist und der
Zylinder 29 auf den Zwischenhebel 25 einwirkt.
[0046] Die Kolben-Zylinder-Vorrichtung 15 sowie der Zwischenhebel 25 sind jeweils in einer
Seitenwand der Zerkleinerungsvorrichtung 1 angeordnet. Der Zwischenhebel 25 ist drehfest
mit dem Hebelarm 23 verbunden.
[0047] Das von der Zuführvorrichtung 4 an den Zerkleinerungsrotor 3 herangeführte Material
wird von Schneidvorrichtungen, welche an dem Mantel des Zerkleinerungsrotors 3 angeordnet
sind, und stationären Gegenmessern 26 zerkleinert, und zwar so lange, bis das Material
einen bestimmten Zerkleinerungsgrad aufweist, welcher über eine Siebvorrichtung 27
einstellbar ist. Über die Siebvorrichtung 27 gelangt das zerkleinerte Material nach
außen und kann beispielsweise über Förderbänder abtransportiert werden.
[0048] Der Zerkleinerungsrotor 3 ist drehbar um einen Drehpunkt 36 am Maschinengestell 2
gelagert. Die Drehrichtungen sind mit dem Bezugszeichen 17 und einem Doppelpfeil gekennzeichnet.
[0049] Wie bereits einleitend ausgeführt und in Figur 3 dargestellt, ist es beim Stand der
Technik vorgesehen, dass die Anwesenheit der Zuführvorrichtung 4 in einer der beiden
Endstellungen 5 und 6 durch zwei ortsfeste Sensoren 28, welche als induktive Sensoren
ausgebildet sein können, festgestellt werden kann. Die Sensoren 28 sind über eine
Signalübertragungsvorrichtung 11 mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung 10 verbunden.
Die Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung 4 zwischen diesen beiden Endstellungen
5 und 6 ist nicht ermittelbar. Die damit verbundenen Nachteile sind weiter oben ausführlich
beschrieben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass solche Sensoren auch bei der vorliegenden
Erfindung zum Einsatz kommen.
[0050] Figur 4 zeigt ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Zerkleinerungsvorrichtung
1 bzw. des Verfahrens zum Betrieb der Zerkleinerungsvorrichtung 1. Dabei erfolgt die
Versorgung der hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung 15 mit einem Hydraulikfluid
über eine Zuleitung 12 und eine Ableitung 13. Das Hydraulikfluid kann in einem Tank
31 gespeichert werden, welcher über eine Pumpe 37 und ein Proportionalventil 32 mit
der Zuleitung 12 und der Ableitung 13 in Verbindung steht. Es ist nun eine Messeinrichtung
7 vorgesehen, welche dazu eingerichtet ist, den Volumenstrom des Hydraulikfluids in
der Zuleitung 12 und der Ableitung 13 zu messen. Die Messsignale werden über eine
Signalübertragungsvorrichtung 11 an die Steuer- und/oder Regelvorrichtung 10 weitergeleitet,
in welcher aus den bereitgestellten Messsignalen fortlaufend die Position der Zuführvorrichtung
4 zwischen den beiden Endstellungen 5 und 6 bestimmt wird.
[0051] Figur 5 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Zerkleinerungsvorrichtung
1 bzw. des Verfahrens zum Betrieb der Zerkleinerungsvorrichtung 1. Dabei kommt eine
Wegmesseinrichtung 8 zum Einsatz, welche im dargestellten Fall ein Seilzug potentiometer
umfasst. Mit dieser Wegmesseinrichtung 8 kann die von der Zuführvorrichtung 4 zurückgelegte
Wegstrecke 16 relativ zu den beiden Endstellungen 5 und 6 gemessen werden. Die Messsignale
werden über eine Signalübertragungvorrichtung 11 an die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
10 weitergeleitet, in welcher aus den bereitgestellten Messsignalen fortlaufend die
Position der Zuführvorrichtung 4 zwischen den beiden Endstellungen 5 und 6 bestimmt
wird.
[0052] Figur 6 zeigt ein drittes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Zerkleinerungsvorrichtung
1 bzw. des Verfahrens zum Betrieb der Zerkleinerungsvorrichtung 1. Dabei kommt eine
Messeinrichtung 9 zum Einsatz, welche dazu ausgebildet ist, einen Schwenkwinkel 14
der Zuführvorrichtung 4 zu messen, wobei die Messeinrichtung 9 einen Drehwinkelgeber
umfasst. Die Messsignale werden über eine Signalübertragungvorrichtung 11 an die Steuer-
und/oder Regelvorrichtung 10 weitergeleitet, in welcher aus den bereitgestellten Messsignalen
fortlaufend die Position der Zuführvorrichtung 4 zwischen den beiden Endstellungen
5 und 6 bestimmt wird.
[0053] Die solchermaßen bestimmte Position der Zuführvorrichtung 4 dient als Ausgangspunkt
für die weiter oben beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen des Verfahrens zum
Betrieb der Zerkleinerungsvorrichtung 1.
[0054] Die Steuer- und/oder Regelvorrichtung 10 kann signaltechnisch mit einer Anzeigevorrichtung
19 verbunden sein, um einem Nutzer der Zerkleinerungsvorrichtung 1 Informationen bereitzustellen,
beispielsweise über Fehlfunktionen, welche nicht automatisch behebbar sind.
[0055] Die Anordnung der in den Figuren angedeuteten Messeinrichtungen 28, 7, 8 und 9 muss
nicht an den dargestellten Orten der Zuführvorrichtung 4 erfolgen. Es kann hier jeder
sich anbietende Ort verwendet werden. Die Messeinrichtungen müssen auch nicht zwingend
direkt an die wenigstens eine Zuführvorrichtung gekoppelt sein. Beispielsweise ist
auch eine Anordnung in einer Wand, an welcher sich die wenigstens eine Zuführvorrichtung
entlang bewegt, möglich. Hier bietet sich eine Ausbildung in Form eines magnetoresistiven
Sensors an.
1. Zerkleinerungsvorrichtung (1) zum Zerkleinern von Material, insbesondere von Wertstoffen,
Restholz und Datenträgern, umfassend ein Maschinengestell (2), wenigstens einen am
Maschinengestell (2) drehbar gelagerten Zerkleinerungsrotor (3) und wenigstens eine
Zuführvorrichtung (4), mit welcher das zu zerkleinernde Material zum wenigstens einen
Zerkleinerungsrotor (3) beförderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) zur kontinuierlichen Erfassung der Position
der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4), eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) zumindest zur Steuerung und/oder Regelung der Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) und eine Signalübertragungsvorrichtung (11) vorgesehen ist, über welche von der
wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierte Messsignale der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung (10) zuführbar sind.
2. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) zwischen einer ersten Endstellung (5) und einer zweiten Endstellung (6) bewegbar
ist, und die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) dazu eingerichtet ist, die
Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) zwischen den beiden Endstellungen
(5, 6) kontinuierlich zu erfassen.
3. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens eine hydraulische
Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) zur Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) vorgesehen ist, wobei die wenigstens eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung
(15) wenigstens einen Zuleitung (12) und wenigstens eine Ableitung (13) für ein Hydraulikfluid
aufweist, und wobei die wenigstens eine Messeinrichtung (7) zur kontinuierlichen Erfassung
der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) dazu eingerichtet ist, den
Volumenstrom des Hydraulikfluids in der Zuleitung (12) und/oder Ableitung (13) zu
messen.
4. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(8) zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) als Wegmesseinrichtung ausgebildet ist, vorzugsweise wobei die Wegmesseinrichtung
ein Seilzugpotentiometer umfasst.
5. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(9) zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) dazu eingerichtet ist, einen Drehwinkel (14) zu messen, vorzugsweise wobei die
wenigstens eine Messeinrichtung (9) einen Drehwinkelgeber umfasst, und/oder die wenigstens
eine Zuführvorrichtung (4) schwenkbar am Maschinengestell (2) gelagert ist und die
Messeinrichtung (9) dazu eingerichtet ist, einen Drehwinkel der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) zu messen.
6. Verfahren zum Betrieb einer Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- die wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) wird, vorzugsweise zwischen einer ersten
Endstellung (5) und einer zweiten Endstellung (6), bewegt,
- die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) generiert Messsignale, welche der
aktuellen Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4), vorzugsweise zwischen
den beiden Endstellungen (5, 6), entsprechen,
- die von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale werden
mittels der Signalübertragungsvorrichtung (11) der Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) zugeführt, und
- die aktuelle Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) wird von der Steuer-
und/oder Regelvorrichtung (10) anhand der Messsignale ermittelt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung (4) mittels
wenigstens einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) bewegt wird, die wenigstens
eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) über wenigstens eine Zuleitung
(12) und wenigstens eine Ableitung (13) mit einem Hydraulikfluid versorgt wird, und
die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) den Volumenstrom des Hydraulikfluids
in der Zuleitung (12) und/oder Ableitung (13) misst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8,
9) eine von der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) zurückgelegten Wegstrecke (16)
misst, vorzugsweise relativ zu zumindest einer Endstellung (5, 6).
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(9) einen Drehwinkel (14) misst, vorzugsweise wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) zwischen zwei Endstellungen (5, 6) bewegt wird, dabei eine Schwenkbewegung vollzieht
und die wenigstens eine Messeinrichtung (9) einen Drehwinkel (14) der wenigstens einen
Zuführvorrichtung (4) misst.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei von der Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale
eine Geschwindigkeit der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) ermittelt wird, vorzugsweise
wobei aus der Geschwindigkeit eine Abtragleistung des Materials ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die ermittelte Geschwindigkeit mit einer Soll-Geschwindigkeit
verglichen wird, vorzugsweise wobei für den Fall, dass die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) mittels wenigstens einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) bewegt
wird, bei einer Abweichung der ermittelten Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit
eine Steuerschieberauslenkung angepasst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Geschwindigkeit mit wenigstens einem
vorbestimmten Schwellwert verglichen wird, bevorzugt wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10)
- bei einem Erreichen des wenigstens einen Schwellwerts die Bewegung der wenigstens
einen Zuführvorrichtung (4) stoppt oder eine Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) in die entgegengesetzte Richtung einleitet, und/oder
- bei einem wiederholten Erreichen des Schwellwerts eine Reinigungsprozedur für den
wenigstens einen Zerkleinerungsrotor (3) startet, besonders bevorzugt wobei der die
Drehrichtung (17) des wenigstens einen Zerkleinerungsrotors (3) umgekehrt und die
wenigstens eine Zuführvorrichtung (4) an den wenigstens einen Zerkleinerungsrotor
(3) angepresst wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12, wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) die Lage einer Endstellung (5, 6) der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4)
verändert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13, wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale
eine Änderung der von der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) zurückgelegten Wegstrecke
(16) ermittelt, bevorzugt wobei die Wegstreckenänderung mit wenigstens einem vorbestimmten
Schwellwert verglichen wird und im Falle eines Erreichens des wenigstens einen Schwellwerts
die Bewegungsrichtung (18) der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) umgekehrt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 14, wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) eine von ihr anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten
Messsignale detektierte Fehlfunktion an wenigstens eine Anzeigevorrichtung (19) weitergibt,
vorzugsweise wobei die wenigstens eine Anzeigevorrichtung (19) einen Bildschirm umfasst.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Zerkleinerungsvorrichtung (1) zum Zerkleinern von Material, insbesondere von Wertstoffen,
Restholz und Datenträgern, umfassend ein Maschinengestell (2), wenigstens einen am
Maschinengestell (2) drehbar gelagerten Zerkleinerungsrotor (3) und wenigstens eine
Zuführvorrichtung (4), mit welcher das zu zerkleinernde Material zum wenigstens einen
Zerkleinerungsrotor (3) beförderbar ist, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) an Seitenwänden der Zerkleinerungsvorrichtung (1) schwenkbar um eine Drehachse
(22) gelagert ist, die Zerkleinerungsvorrichtung (1) einen Materialaufgaberaum (20)
umfasst, über welchen zu zerkleinerndes Material der Zerkleinerungsvorrichtung (1)
zuführbar ist, und die Zuführvorrichtung (4) das zu zerkleinernde Material durch eine
Schwenkbewegung um die Drehachse (22) weiter zum Zerkleinerungsrotor (3) befördert,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) zur kontinuierlichen Erfassung der Position
der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4), eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) zumindest zur Steuerung und/oder Regelung der Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) und eine Signalübertragungsvorrichtung (11) vorgesehen ist, über welche von der
wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierte Messsignale der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung (10) zuführbar sind.
2. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) zwischen einer ersten Endstellung (5) und einer zweiten Endstellung (6) bewegbar
ist, und die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) dazu eingerichtet ist, die
Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) zwischen den beiden Endstellungen
(5, 6) kontinuierlich zu erfassen.
3. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens eine hydraulische
Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) zur Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) vorgesehen ist, wobei die wenigstens eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung
(15) wenigstens einen Zuleitung (12) und wenigstens eine Ableitung (13) für ein Hydraulikfluid
aufweist, und wobei die wenigstens eine Messeinrichtung (7) zur kontinuierlichen Erfassung
der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) dazu eingerichtet ist, den
Volumenstrom des Hydraulikfluids in der Zuleitung (12) und/oder Ableitung (13) zu
messen.
4. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(8) zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) als Wegmesseinrichtung ausgebildet ist, vorzugsweise wobei die Wegmesseinrichtung
ein Seilzugpotentiometer umfasst.
5. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(9) zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) dazu eingerichtet ist, einen Drehwinkel (14) zu messen, vorzugsweise wobei die
wenigstens eine Messeinrichtung (9) einen Drehwinkelgeber umfasst, und/oder die wenigstens
eine Zuführvorrichtung (4) schwenkbar am Maschinengestell (2) gelagert ist und die
Messeinrichtung (9) dazu eingerichtet ist, einen Drehwinkel der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) zu messen.
6. Verfahren zum Betrieb einer Zerkleinerungsvorrichtung (1) zum Zerkleinern von Material,
insbesondere von Wertstoffen, Restholz und Datenträgern, umfassend ein Maschinengestell
(2), wenigstens einen am Maschinengestell (2) drehbar gelagerten Zerkleinerungsrotor
(3) und wenigstens eine Zuführvorrichtung (4), mit welcher das zu zerkleinernde Material
zum wenigstens einen Zerkleinerungsrotor (3) beförderbar ist, wobei wenigstens eine
Messeinrichtung (7, 8, 9) zur kontinuierlichen Erfassung der Position der wenigstens
einen Zuführvorrichtung (4), eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung (10) zumindest
zur Steuerung und/oder Regelung der Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) und eine Signalübertragungsvorrichtung (11) vorgesehen ist, über welche von der
wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierte Messsignale der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung (10) zuführbar sind, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte
aufweist:
- die wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) wird, vorzugsweise zwischen einer ersten
Endstellung (5) und einer zweiten Endstellung (6), bewegt,
- die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) generiert Messsignale, welche der
aktuellen Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4), vorzugsweise zwischen
den beiden Endstellungen (5, 6), entsprechen,
- die von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale werden
mittels der Signalübertragungsvorrichtung (11) der Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) zugeführt, und
- die aktuelle Position der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) wird von der Steuer-
und/oder Regelvorrichtung (10) anhand der Messsignale ermittelt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- von der Steuer- und/oder Regelvorrichtung (10) anhand der von der wenigstens einen
Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale eine Geschwindigkeit der wenigstens
einen Zuführvorrichtung (4) ermittelt wird, vorzugsweise wobei aus der Geschwindigkeit
eine Abtragleistung des Materials ermittelt wird, und/oder
- die Steuer- und/oder Regelvorrichtung (10) die Lage einer Endstellung (5, 6) der
wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) verändert, und/oder
- die Steuer- und/oder Regelvorrichtung (10) anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung
(7, 8, 9) generierten Messsignale eine Änderung der von der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) zurückgelegten Wegstrecke (16) ermittelt, bevorzugt wobei die Wegstreckenänderung
mit wenigstens einem vorbestimmten Schwellwert verglichen wird und im Falle eines
Erreichens des wenigstens einen Schwellwerts die Bewegungsrichtung (18) der wenigstens
einen Zuführvorrichtung (4) umgekehrt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung (4) mittels
wenigstens einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) bewegt wird, die wenigstens
eine hydraulische Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) über wenigstens eine Zuleitung
(12) und wenigstens eine Ableitung (13) mit einem Hydraulikfluid versorgt wird, und
die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8, 9) den Volumenstrom des Hydraulikfluids
in der Zuleitung (12) und/oder Ableitung (13) misst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung (7, 8,
9) eine von der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) zurückgelegten Wegstrecke (16)
misst, vorzugsweise relativ zu zumindest einer Endstellung (5, 6).
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die wenigstens eine Messeinrichtung
(9) einen Drehwinkel (14) misst, vorzugsweise wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
(4) zwischen zwei Endstellungen (5, 6) bewegt wird, dabei eine Schwenkbewegung vollzieht
und die wenigstens eine Messeinrichtung (9) einen Drehwinkel (14) der wenigstens einen
Zuführvorrichtung (4) misst.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei von der Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten Messsignale
eine Geschwindigkeit der wenigstens einen Zuführvorrichtung (4) ermittelt wird, vorzugsweise
wobei aus der Geschwindigkeit eine Abtragleistung des Materials ermittelt wird, und
wobei die ermittelte Geschwindigkeit mit einer Soll-Geschwindigkeit verglichen wird,
vorzugsweise wobei für den Fall, dass die wenigstens eine Zuführvorrichtung (4) mittels
wenigstens einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Vorrichtung (15) bewegt wird, bei einer
Abweichung der ermittelten Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit eine Steuerschieberauslenkung
angepasst wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Geschwindigkeit mit wenigstens einem vorbestimmten
Schwellwert verglichen wird, bevorzugt wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10)
- bei einem Erreichen des wenigstens einen Schwellwerts die Bewegung der wenigstens
einen Zuführvorrichtung (4) stoppt oder eine Bewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung
(4) in die entgegengesetzte Richtung einleitet, und/oder
- bei einem wiederholten Erreichen des Schwellwerts eine Reinigungsprozedur für den
wenigstens einen Zerkleinerungsrotor (3) startet, besonders bevorzugt wobei der die
Drehrichtung (17) des wenigstens einen Zerkleinerungsrotors (3) umgekehrt und die
wenigstens eine Zuführvorrichtung (4) an den wenigstens einen Zerkleinerungsrotor
(3) angepresst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, wobei die Steuer- und/oder Regelvorrichtung
(10) eine von ihr anhand der von der wenigstens einen Messeinrichtung (7, 8, 9) generierten
Messsignale detektierte Fehlfunktion an wenigstens eine Anzeigevorrichtung (19) weitergibt,
vorzugsweise wobei die wenigstens eine Anzeigevorrichtung (19) einen Bildschirm umfasst.