(19)
(11) EP 3 447 194 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.2019  Patentblatt  2019/09

(21) Anmeldenummer: 17001439.3

(22) Anmeldetag:  22.08.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01F 13/12(2006.01)
E01F 13/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Jaster, Joerg
25746 Ostrohe (DE)

(72) Erfinder:
  • Jaster, Joerg
    25746 Ostrohe (DE)

   


(54) ÜBERFAHRBARE ANTITERRORSPERRE


(57) Überfahrbare Antiterrorsperre (1) zur passiven Abwehrlösung gegen terroristische Anschläge mit Großlastwagen oder Fahrzeugen, z.B. bei Großveranstaltungen. Die Antiterrorsperre ist mit einer beweglichen Sperrwand (4) versehen und ist zudem transportabel, um an verschiedenen Orten eingesetzt zu werden. Die bewegliche Sperrwand kann zum Überfahren um eine starke Welle (2) runter gedreht werden, um vor allem Rettungsfahrzeugen einen schnellen Zugang zum inneren Gelände einer derartigen Veranstaltung zu ermöglichen. Das Öffnen in der Sperrstellung kann je nach Ausführung sogar technisch von außen per Funksignal erfolgen.




Beschreibung


[0001] Bei verschiedenen Versuchen mit den unterschiedlichsten Gewichtsklassen von Transportern bis Großlastwagen hat sich bislang noch keine den verschiedenen Anforderungen gerechte Lösung gefunden. Es wurden starre dreieckige Stahlkonstruktionen, Betongewichte als auch Betonpoller getestet. All diese Vorrichtungen sperren aber ein Gebiet restlos ab und benötigen zur Öffnung fremde von außen agierende Hilfskrane für eine Öffnung zum zu schützenden Gebiet. Damit sind diese Systeme zu zeitaufwändig, um das Gebiet spontan und schnell öffnen zu können.

[0002] Eine Antiterrorsperre muss folgenden Erwartungen gerecht werden.
  1. 1. Sie (1) muss in der Lage sein, einen LKW, und damit alle weiteren Fahrzeuge auch, konkret bei einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h bei einem Aufprall nach wenigen Metern, also < 15 m, zum Halten zu bringen. Bei längeren Abbremswegen würde ein Gefährderfahrzeug zu weit in das zu schützende Gebiet reinrutschen.
  2. 2. Die ÜATS (1) sollte transportabel sein, um an verschiedenen Terminen wie Orten eingesetzt werden zu können. Damit sollte das Gewicht so bemessen sein, dass die Anlage mit einem Autokran aufladbar ist und die Anlage mit wenigen Handgriffen vor Ort installiert wie demontiert werden kann.
  3. 3. Die Sperre sollte sich selber durch einen Aufprall und die damit entstehende Krafteinwirkung im Untergrund verankern und nicht weggleiten.
  4. 4. Während einer Veranstaltung kann immer ein Notfall eintreten. Für diesen Fall sollte eine Antiterrorsperre (1) die Möglichkeit bieten, sie jederzeit wie kurzfristig zu öffnen.


[0003] Bislang wurde eine derartige Lösung nicht vorgestellt.

Beschreibung



[0004] Die hier zu beschreibende "Überfahrbare Antiterrorsperre" (ÜATS) (1) soll den vor genannten Anforderungen gerecht werden.

[0005] Die ÜATS (Fig. 1 bis 3) bildet mit zwei gegeneinander drehbaren Grundplatten (3 und 4), einer fest liegenden (3) und einer schräg nach hinten aufrichtbaren Sperrplatte (4) dann eine Barriere und je nach der in Überfahrtrichtung gewählten Länge der beiden Hälften (3 und 4) eine Höhe von ungefähr 1 m. Mittels einer Getriebe- oder Hydrauliklösung kann die stehende Hälfte (4) bewegt und damit flach gelegt werden. Beide Hälften (3 und 4) werden z. B. mit Riffelblechen (11) abdeckt, sodass die ÜATS (1) im runter geklappten und damit offenen Zustand bei Bedarf überfahren werden kann. Bei der ÜATS (1) soll bei einem Attentatsversuch ein Fahrzeug an der mit ungefähr 120° schräg nach hinten gestellten beweglichen Sperrplatte (4, Fig. 2) gegen die in dieser Position an verschweißten Anlageplatten (8) der Grundplatte (3) sich abstützenden Tragplatten (6) hoch gleiten. Die ÜATS (1) als ein nach hinten offenes stabiles zweiflügeliges Dreieck wird dabei durch das aus dem durch den Aufprall eines auffahrenden Fahrzeuges entstehenden Drehmomentes und damit einem auftretenden zusätzlichen Druck in den liegenden Tragplatten (5) belastet womit die Dornen (7) am Ende der Tragplatten (5) zusätzlich in den Grund gepresst und damit verankert werden. Das Fahrzeug hebt sich auf die oberen freistehenden Spitzen (9) der stehenden Sperrplatte (4), setzt sich dort auf und im weiteren Fall sollte das ÜATS (1) bei genügender Bewegungsenergie aus dem auflaufenden Fahrzeug sogar zum Überkanten gebracht werden, womit das so ausgehobene Fahrzeug zunehmenden gewollten Behinderungen wie Zerstörungen unterliegt, da die spitzen Tragplattenenden (10) der Tragplatten (5) dann noch oben kommen und wiederum das Fahrzeug schwer schädigen. Dabei wird das Fahrzeug mit dem ÜATS (1) eine enge Verbindung eingehend derart das ÜATS (1) belasten, dass dieses dann entstandene zerstörte gemeinsame Konvolut baldigst zum Stehen kommt.

[0006] Im Normalfall eines Einsatzes einer ÜATS (1) ohne Gefährdung kann eine Bewegungstechnik (nicht dargestellt) manuell oder mit einer installierten elektronischen Zusatzausrüstung von Rettungskräften als auch aus Hilfsfahrzeugen schon von diesen aus einiger Entfernung betätigt werden und womit ein Öffnen oder Schliessen der Anlage (1) statt findet.

Zeichenerklärung


Blatt 1, Zeichnung (als beispielhafte Skizze)



[0007] 
  1. 1 - ÜATS, Überfahrbare Antiterrorsperre
  2. 2 - Welle
  3. 3 - Grundplatte liegend
  4. 4 - Sperrplatte aufrichtbar
  5. 5 - Tragplatte von 3, liegend
  6. 6 - Tragplatte von 4, aufrichtbar
  7. 7 - Dorn an 3
  8. 8 - Anlageplatte an 5 für 4
  9. 9 - Spitze an 4
  10. 10 - Tragplattenenden an 3, spitz
  11. 11 - Riffelblech auf 3 und 4, Überfahrabdeckung
  12. 12 - Winkel zwischen 3 und 4, außen
  13. 13 - Ösen bei 7
  14. 14 - Drehantrieb, elektro-hydraulisch oder -getriebetechnisch
    • technischer Antrieb zum Öffnen oder Schliessen der ÜATS ist nicht dargestellt, da als Standarttechnik erstellbar.



Ansprüche

1. Eine "Überfahrbare Antiterrorsperre" ÜATS (1, Blatt 1) zur Absicherung gegen Terroranschläge mit Fahrzeugen von zu schützenden Plätzen, Straßenabschnitten und ähnlichen Gebieten wie z. B. bei Großveranstaltungen jeglicher Art dadurch gekennzeichnet,
dass eine aus zwei Grundplatten (3 und 4) und um eine starke gemeinsame Welle (2) teildrehbare bestehende Konstruktion wie folgend erstellt, zueinander flach gelegt zum Überfahren (Fig. 1) oder zur Absperrung (Fig. 2) die Sperrplatte (4) technisch aufgerichtet (nicht dargestellt) das zu schützende Gebiet absichert, in dem auf den in einem konstruktiv zu wählenden Abstand mit z. B. 40 cm zueinander entfernten Tragplatten (5), der liegenden wie stützenden Grundplatte (3) einmal zur Überfahrabdeckung (11) z. B. Riffelbleche vorgesehen sind als auch auf den Tragplatten (6) der aufrichtbaren Sperrplatte (4), sodass eine bis ungefähr 1 m hohe Absperrung in zu wählender Breite, z. B. 3 oder mehr m, die Zufahrten des zu schützenden Gebietes absperrt, wobei die Sperrplatte (4) im aufgestellten Modus mit ihren Tragplatten (6) schräge mit einem Winkel (12) von ungefähr 120° gegen einen möglichen Gefährder und sein Fahrzeug absteht, die Überfahrabdeckung (11) also nach innen zum zu schützenden Gebiet, und somit sein Fahrzeug gegen die Tragplatten (6) fahrend sich an diesen hoch schiebt wie damit auf Grund eines entstehenden Drehmomentes aus der Bewegungsenergie des Fahrzeuges sich die an den Tragplatten (5) der liegenden Grundplatte (3) befindenden Dorne (7) in die Strassenbefestigung einpressen und damit diese Konstruktion der ÜATS (1) arretiert im weiteren Verlauf sogar überkanten kann wobei die Tragplattenenden (10) noch oben kommend sich nochmals in ein Gefährderfahrzeug bohren und damit das entstehende wie sich verhakende Konvolut aus Fahrzeug und der ÜATS (1) zum baldigen Stehen kommt wobei die statische Stabilität der ÜATS (1) absolut gewährleistet sein muss was durch die Anlageplatten (8) für die Tragplatten (5) an der Grundplatte (4) vorgesehen ist.
 
2. Eine "Überfahrbare Antiterrorsperre" ÜATS (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass die technische Bewegung der Sperrplatte (4) getriebetechnisch, hydraulisch, elektrisch oder ähnlich bewerkstelligt wird wobei die Steuerung für Sicherheitskräfte neben händisch zu bedienender Konstruktionen mit elektronischen Hilfsmitteln, Sendeeinrichtungen von außen und aus einiger Entfernung veranlasst werden kann.
 
3. Eine "Überfahrbare Antiterrorsperre" ÜATS (1) nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
dass die aufzurichtende Sperrplatte (4) in einem oder versetzt mehreren Feldern zwischen den Tragplatten (6) keine Überfahrabdeckung (11) erhält und damit eine ca. 40 cm oder breitere Öffnung für das Passieren von einzelnen Menschen besonders im Notfall genutzt werden kann wobei die Abdeckungen derart positioniert werden, dass ein Fahrzeug sektional geplant mit seinem Achsabstand zwischen ungefähr 1,80 bis 3 m auf abgedeckten Tragplatten (6) über die offenen Felder zwischen den Tragplatten (6) der Antiterrorsperre ÜATS rollen kann.
 
4. Eine "Überfahrbare Antiterrorsperre" ÜATS (1) nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
dass bei glatten wie harten Flächen eine zusätzliche Verankerung der ÜATS (1) notwendig sein wird, um ein anfängliches Drehmoment aus der Geschwindigkeitsenergie des die ÜATS angreifenden Fahrzeuges und um damit die sich damit steigernde Druckkraft bei den Dornen (7) am Anfang des einwirkenden Krafteintrages so zu erhöhen, indem seitlich der Dorne (7) eine Platte mit Ösen (13) für Nägel, die in die Ritzen z. B. von Granitpflaster oder ähnlichem eingetrieben werden, oder aber mit Schäkeln an diesen Ösen (13) eine Verbindung zu einer seitlichen zusätzlichen Sicherung vorgehalten werden.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht