[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelanordnung mit einem ortsfesten Rahmen und einem
am Rahmen gelagerten Flügel eines Fensters oder einer Tür, wobei der Flügel relativ
zum Rahmen kippbar und verschwenkbar ist, und wobei der Flügel mittels eines Ausstellarms
mit dem Rahmen gekoppelt ist.
[0002] Derartige Flügelanordnungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei solchen Flügelanordnungen
kann der Flügel relativ zum Rahmen verschwenkt oder gekippt werden. Der Ausstellarm
koppelt den Flügel mit dem Rahmen. Am Ausstellarm ist eine Lasche vorgesehen, die
jeweils über einen Drehpunkt einends schwenkbar am Flügel und andernends schwenkbar
am Ausstellarm gelagert ist. In Kippstellung wirken durch Krafteinwirkung der Lasche
auf den Ausstellarm Biegemomente. Die Krafteinwirkung setzt sich aus einer statischen
Komponente (erforderliche Haltekraft) und einer dynamischen Komponente ("Kippschlag")
zusammen. Der Kippschlag beschreibt die Krafteinwirkung durch das Abbremsen des Flügels
am Ende der Kippbewegung. Dies kann zur Beschädigung oder Zerstörung des Ausstellarms
führen. Bei einer aus
DE 75 28 778 U bekannten Ausstellvorrichtung ist der Zusatzarm (Lasche) über ein Langloch mit der
Ausstellstange gekoppelt, so dass Biegemomente auf den Ausstellarm reduziert sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Mitteln die
auf den Ausstellarm wirkenden Belastungen zu reduzieren.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Flügelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Danach zeichnet sich die Flügelanordnung dadurch aus, dass an dem Ausstellarm ein
relativ zum Ausstellarm ortsfestes erstes Anschlagteil angeordnet ist und dass an
dem Flügel ein relativ zum Flügel ortsfestes zweites Anschlagteil angeordnet ist,
wobei die Anschlagteile bei geschlossenem und/oder verschwenktem Flügel (Geschlossen-
und/oder Drehstellung des Flügels) in Kontakt sind, so dass der Flügel relativ zum
Ausstellarm ausgerichtet bzw. justiert ist.
[0005] Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass in der gekippten Stellung des Flügels
keine oder nur vernachlässigbar geringe Querkräfte auf den Ausstellarm (Scherenarm)
wirken. Dies wird dadurch ermöglicht, dass auf eine den Ausstellarm mit dem Flügel
koppelnde Lasche gänzlich verzichtet wird (laschenlose Ausgestaltung). Dadurch ist
der Ausstellarm lediglich einends mit dem Rahmen und andernends mit dem Flügel gekoppelt.
Daher unterliegt der Ausstellarm insbesondere in Kippstellung praktisch keinem Biegemoment.
Aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an Komponenten und deren konstruktiv
einfachen Ausgestaltung ist eine insgesamt konstruktiv einfache Flügelanordnung realisiert.
Die Anschlagteile dienen zur Positionierung bzw. Justierung des Flügels relativ zum
Schwenklager (bspw. Scherenlager) bzw. relativ zum Rahmen in Drehstellung/Geschlossenstellung
des Flügels. Die Anschlagteile können im einfachsten Fall als Stift oder Bolzen ausgebildet
sein.
[0006] Der Flügel ist insbesondere um eine erste, bspw. in Einbaulage horizontale, Achse
kippbar (Kippachse) und um eine zweite, bspw. in Einbaulage vertikale, Achse drehbar
oder verschwenkbar (Drehachse oder Schwenkachse). Die erste Achse und die zweite Achse
können orthogonal zueinander orientiert sein.
[0007] Der Flügel ist insbesondere am auskippbaren Flügelende mittels eines Drehkippbeschlags
an dem Rahmen gelagert. Der Drehkippbeschlag weist insbesondere einen Ausstellarm
(bspw. ein Scherenarm) und eine Ausstellarmlagerung zur Befestigung am Rahmen auf
(bspw. ein Scherenlager). Der Ausstellarm kann einends in einem flügelseitigen Längsschlitz
geführt sein und andernends rahmenseitig gelagert sein, bspw. mittels der Ausstellarmlagerung.
Weiter ist der Flügel insbesondere am dem auskippbaren Flügelende gegenüberliegenden
Flügelende mittels eines Ecklagers am Rahmen gelagert. Das Ecklager ermöglicht eine
Schwenkbewegung des Flügels um die erste Achse (Kippachse) und die zweite Achse (Drehachse
oder Schwenkachse).
[0008] Des Weiteren kann am Flügel insbesondere eine Handhabe zur Betätigung vorgesehen
sein. Die Handhabe dient zum Schließen und Öffnen des Flügels sowie zum Umstellen
zwischen Kippbetrieb (Kippstellung) und Schwenkbetrieb (Drehstellung/Geschlossenstellung).
Zur Positionierung bzw. Verriegelung des Ausstellarms am Flügel (Verriegelung für
Drehstellung/Geschlossenstellung) kann an einem flügelseitigen Beschlagteil (bspw.
einem Scherenstulp) ein Schließzapfen vorgesehen sein, der mit einer am Ausstellarm
(Scherenarm) angeordneten Schließplatte korrespondiert.
[0009] Die vorgeschlagene Flügelanordnung eignet sich insbesondere für Dreh-Kipp-Fenster
mit aufliegenden oder verdeckt liegenden Beschlägen.
[0010] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das zweite Anschlagteil an einem flügelseitigen
Beschlagelement angeordnet sein. Hiermit ist eine einfache und stabile Zuordnung des
zweiten Anschlagteils am Flügel sichergestellt. Dieses kann auf einfache Weise zusammen
mit dem flügelseitigen Beschlagelement am Flügel montiert werden. Bei dem Beschlagelement
kann es sich insbesondere um eine Komponente handeln, die in Drehstellung und/oder
Geschlossenstellung des Flügels in Überdeckung mit dem Ausstellarm ist, bspw. einem
Stulp oder Scherenstulp.
[0011] In zweckmäßiger Weise kann das erste Anschlagteil oder das zweite Anschlagteil einstellbar
ausgebildet sein. Auf diese Weise ist die Ausrichtung des Flügels mit einer einfachen
Ausgestaltung einstellbar. Bspw. kann das zweite (flügelseitige) Anschlagteil einstellbar
ausgebildet sein, da dieses bei gekipptem Flügel zur Flügeljustierung gut zu erreichen
ist. Das erste (ausstellarmseitige) Anschlagteil kann als Stift oder Bolzen oder Sechskant
(6-Kant) ausgebildet sein. Ebenfalls denkbar ist, dass beide Anschlagteile einstellbar
ausgebildet sind. Hiermit kann ein großer Verstellbereich erzielt werden.
In vorteilhafter Weise kann das erste Anschlagteil oder das zweite Anschlagteil als
Exzenter ausgebildet sein. Hiermit ist eine konstruktiv einfache und platzsparende
Einstellmöglichkeit geschaffen. Am Exzenter kann ein Angriffs- oder Eingriffsabschnitt
für ein Werkzeug ausgebildet sein. Bspw. kann der Exzenter einen Innensechskant oder
Außensechskant aufweisen. Ebenfalls denkbar ist, dass beide Anschlagteile einstellbar
ausgebildet sind. Hiermit kann bei einer konstruktiv einfachen und platzsparenden
Einstellmöglichkeit ein großer Verstellbereich erzielt werden.
[0012] Die übliche Seitenverstellung am Scherenwinkel (Komponente zwischen Ausstellarm/Scherenarm
und Ausstellarmlagerung) kann entfallen, weil die Seitenverstellung des Flügels relativ
zur Ausstellarmlagerung von dem einstellbaren Anschlagteil (flügelseitiges Anschlagteil),
insbesondere von dem Exzenter, übernommen wird. Damit kann ein gesonderter Scherenwinkel
entfallen. Ausstellarm/Scherenarm und Scherenwinkel können somit ein einziges Bauteil
bilden, insbesondere einstückig ausgebildet sein. Dies trägt zur einer konstruktiv
einfachen, stabilen und kostengünstigen Ausgestaltung bei.
[0013] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Flügel in Kippstellung mit seiner
Unterseite, insbesondere seiner bezogen auf die Schwerkraftrichtung unteren Seite,
abschnittsweise auf dem Rahmen, insbesondere einem bezogen auf die Schwerkraftrichtung
unteren Rahmenabschnitt, aufliegen, vorzugsweise am freien Ende des Flügels (Bandgegenseite).
Dadurch wird in Kippstellung ein Teil der Gewichtskraft des Flügels an der Bandgegenseite
aufgenommen. Die auf den Ausstellarm (Scherenarm) wirkende Kraft des Flügels (Anteil
des Flügelgewichts) ist somit reduziert. Dies begünstigt eine querkraftfreie Ausgestaltung
des Ausstellarms. Der Flügel liegt insbesondere derart auf dem Rahmen auf, dass der
Flügel statisch nicht überbestimmt ist. Dadurch können Biegebelastungen auf den Ausstellarm
vermieden werden.
[0014] Im Konkreten kann der Flügel mit seiner Unterseite unmittelbar auf dem Rahmen aufliegen.
Hiermit ist konstruktiv einfacher und kostengünstiger Flügel geschaffen.
[0015] Alternativ hierzu kann der Flügel an seiner Unterseite ein, insbesondere separat
zum Flügel ausgebildetes und/oder am Flügel befestigtes, Auflageelement aufweisen,
mittels dem der Flügel auf dem Rahmen aufliegt. Ein Aufliegen und damit ggf. einhergehender
Verschleiß findet nicht unmittelbar am Flügel, sondern am Auflageelement statt. Dadurch
können Verletzungen des Flügels vermieden werden. Das Auflageelement kann auf einfache
Weise an die jeweilige Flügelanordnung angepasst und am Flügel montiert werden, bspw.
verschraubt werden. Auch ein verschleißbedingter Austausch des Auflageelements ist
somit auf einfache Weise möglich.
[0016] Alternativ oder ergänzend kann der Rahmen, insbesondere an seinem unteren Rahmenabschnitt,
ein Gegenauflageelement (bspw. eine Kippschließplatte) aufweisen, mittels dem der
Flügel auf dem Rahmen aufliegt. Ein Aufliegen und damit ggf. einhergehender Verschleiß
findet nicht unmittelbar am Rahmen, sondern am Gegenauflageelement statt. Dadurch
können Verletzungen des Rahmens vermieden werden. Das Gegenauflageelement kann an
die jeweilige Flügelanordnung angepasst und am Rahmen montiert, bspw. verschraubt
werden. Ein verschleißbedingter Austausch des Gegenauflageelements ist auf einfache
Weise möglich.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktionale Elemente ggf. lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen sind. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine Ausführungsform einer Flügelanordnung in mit Flügel in gekippter Stellung in
einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Flügelanordnung aus Figur 1 mit Flügel in gekippter
Stellung;
- Figur 3
- die Flügelanordnung aus Figur 1 mit Flügel in geschlossener Stellung in einer teilweise
geschnittenen Ansicht; und
- Figur 4
- einen Beschlag der Flügelanordnung aus Figur 1 in einer teilweisen Seitenansicht und
einer Draufsicht.
[0018] Figur 1 zeigt eine Flügelanordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Flügelanordnung 10 weist einen ortsfesten Rahmen 12 und einen am Rahmen 12
gelagerten Flügel 14 eines Fensters oder einer Tür auf. Der Flügel 14 ist relativ
zum Rahmen 12 kippbar und verschwenkbar. Weiter ist der Flügel 14 mittels eines Ausstellarms
16 mit dem Rahmen 12 gekoppelt, bspw. mittels eines Scherenarms.
[0019] Der Rahmen 12 weist einen oberen Rahmenholm 18, einen unteren Rahmenholm 20 und zwei
Vertikalholme 22, 24 auf. Der Flügel 14 weist einen Flügelrahmen 26 auf, der ein Flügelfeld
28 begrenzt. Das Flügelfeld 28 kann bspw. durch eine Verglasung gebildet sein. Der
Flügelrahmen 18 weist ein oberes Profil 30, ein unteres Profil 32 sowie Vertikalprofile
34 und 36 auf.
[0020] Die Schwerkraftrichtung G weist in Figur 1 nach unten. Der Flügel 14 ist um eine
erste Achse 38 relativ zum Rahmen 12 kippbar (Kippachse). Zudem ist der Flügel 14
in nicht gekipptem Zustand (Drehstellung oder Schwenkstellung) um eine zweite Achse
40 (Drehachse oder Schwenkachse) relativ zum Rahmen 12 drehbar bzw. verschwenkbar.
Der Flügel 14 ist am auskippbaren Flügelende 42 mittels eines Drehkippbeschlags 44
am Rahmen 12 gelagert. Der Drehkippbeschlag 44 weist den Ausstellarm 16 (Scherenarm)
und eine Ausstellarmlagerung 46 (Scherenlager) zur Befestigung am Rahmen 12 auf (siehe
Figur 2). Der Ausstellarm 16 ist einends mittels eines Zapfens 47 in einem Längsschlitz
48 eines flügelseitigen Beschlagelements 50 (Scherenstulp) geführt. Andernends ist
der Ausstellarm 16 mittels der Ausstellarmlagerung 46 am Rahmen 12 gelagert.
[0021] Am dem auskippbaren Flügelende 42 gegenüberliegenden Flügelende 52 ist der Flügel
14 mittels eines Ecklagers 54 am Rahmen 12 gelagert (siehe Figur 1). Das Ecklager
54 ermöglicht eine Schwenkbewegung des Flügels 14 um die erste Achse 38 (Kippachse)
und die zweite Achse 40 (Drehachse oder Schwenkachse).
[0022] Am Flügel 14 ist weiter eine Handhabe 56 zur Betätigung vorgesehen. Die Handhabe
56 dient zum Schließen und Öffnen des Flügels 14 sowie zum Umstellen des Flügels 14
von Kippbetrieb auf Schwenkbetrieb bzw. umgekehrt. Dabei wirkt die Handhabe 56 mittels
Treibelementen, bspw. Treibstangen, zusammen.
[0023] An dem Ausstellarm 16 ist ein relativ zum Ausstellarm 16 ortsfestes erstes Anschlagteil
58 angeordnet (siehe Figur 2). Das erste Anschlagteil 58 ragt vom Ausstellarm 16 in
Richtung des Flügels 14 ab (in Figur 2 nach unten). An dem Flügel 14 ist ein relativ
zum Flügel 14 ortsfestes zweites Anschlagteil 60 angeordnet. Das Anschlagteil 60 ragt
in Richtung des Ausstellarms 16 vom Flügel 14 ab (in Figur 2 nach oben).
[0024] Die Anschlagteile 58, 60 sind bei geschlossenem und/oder verschwenktem Flügel 14
in Kontakt, wodurch der Flügel 14 relativ zum Ausstellarm 16 ausgerichtet bzw. justiert
ist. Der Ausstellarm 16 und das flügelseitige Beschlagelement 50 sind dann nahezu
parallel zueinander und in Überdeckung miteinander (siehe Figur 3 und 4). "Nahezu
parallel zueinander" schließt Abweichungen von ±5° von der parallelen Orientierung
mit ein.
[0025] Insbesondere sind bei geschlossenem und/oder verschwenktem Flügel 14 das erste Anschlagteil
58 und das zweite Anschlagteil 60 derart miteinander in Kontakt, dass das erste Anschlagteil
58 das zweite Anschlagteil 60 aus Blickrichtung der Ausstellarmlagerung 46 hintergreift,
so dass zumindest ein Teil der Last des Flügels 14 über die Ausstellarmlagerung 46
in den Rahmen 12 eingeleitet wird (siehe Figur 3).
[0026] In der gekippten Stellung des Flügels 14 sind das erste Anschlagteil 58 und das zweite
Anschlagteil 60 nicht miteinander in Kontakt (siehe Figur 2). Dadurch wirkt auf den
Ausstellarm 16 keine oder nur eine vernachlässigbar geringe Querkraft. Dadurch sind
die auf den Ausstellarm 16 wirkenden Kräfte reduziert (siehe Pfeil F2 an Ecke B in
Figur 1)
[0027] Das zweite Anschlagteil 60 ist an einem flügelseitigen Beschlagelement angeordnet,
und zwar an dem zuvor bereits beschriebenen flügelseitigen Beschlagelement 50. Bei
dem Beschlagelement 50 kann es sich um einen Scherenstulp handeln.
[0028] Das erste Anschlagteil 58 oder das zweite Anschlagteil 60 können einstellbar ausgebildet
sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das zweite Anschlagteil 60 einstellbar
ausgebildet. Das erste Anschlagteil 58 ist nicht einstellbar ausgeführt.
[0029] Das erste Anschlagteil 58 oder das zweite Anschlagteil 60 können als Exzenter ausgebildet
sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das zweite Anschlagteil 60 als Exzenter
ausgebildet. Der Exzenter kann zur Einstellung relativ zum Beschlagelement 50 gedreht
werden. Das erste Anschlagteil 58 ist als Stift oder Bolzen ausgeführt. Je weiter
die Kontur des als Exzenter ausgebildeten zweiten Anschlagteils 60 in Richtung des
ersten Anschlagteils 58 ragt, desto mehr wird das flügelseitige Beschlagelement 50
und damit der Flügel 14 insgesamt in Richtung an den (rechten) Vertikalholm 24 herangeholt
(siehe Figur 3 und 4).
[0030] Eine weitere Positionierung bzw. Verriegelung des Flügels 14 erfolgt durch einen
im flügelseitigen Beschlagelement 50 geführten Schließzapfen 62. Der Schließzapfen
62 ist mit einer Treibstange 64 der flügelseitigen Beschlageinrichtung 66 gekoppelt
und kann durch die Treibstange 64 verlagert werden. Der Schließzapfen 62 greift in
eine Nut 70 einer am Ausstellarm 16 befestigten Schließplatte 68 ein. Der Schließzapfen
62 kann optional als (weiterer) Exzenter ausgebildet sein, um den Anpressdruck des
Flügels 14 auf den Rahmen 12 einstellen zu können (siehe Figur 4).
[0031] Die Flügelanordnung 10 ist derart eingerichtet, dass der Flügel 14 in der gekippten
Stellung mit seiner Unterseite (Unterseite des unteren Profils 32) abschnittsweise
auf dem Rahmen 12 (unterer Rahmenholm 20) aufliegt, und zwar am freien Ende des Flügels
14 (Bandgegenseite). Hierdurch wird in der gekippten Stellung ein Teil der Gewichtskraft
des Flügels 14 an der Bandgegenseite aufgenommen (siehe Kraft F3 an Ecke C in Figur
1). Ein weiterer Teil der Gewichtskraft des Flügels 14 wird an der Bandseite aufgenommen,
und zwar durch das Ecklager 54 (siehe Kraft F1 an Ecke A in Figur 1).
[0032] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt der Flügel 14 mit seiner Unterseite (Unterseite
des unteren Profils 32) unmittelbar auf dem Rahmen 14 (unterer Rahmenholm 20) auf.
[0033] Optional kann der Flügel 14 an seiner Unterseite ein Auflageelement aufweisen, mittels
dem der Flügel 14 auf dem Rahmen 12 aufliegt. Unabhängig davon kann optional der Rahmen
12, insbesondere an seinem unteren Rahmenabschnitt (unterer Rahmenholm 20), ein Gegenauflageelement,
bspw. eine Kippschließplatte aufweisen, mittels dem der Flügel 14 auf dem Rahmen 12
aufliegt.
[0034] Figur 4 zeigt eine Beschlageinrichtung 65 (Flügelbeschlag) die eine flügelseitige
Beschlageinrichtung 66 aufweist, die am Flügel 14 montiert ist (nicht dargestellt).
Zudem weist die Beschlageinrichtung 66 eine rahmenseitige Beschlageinrichtung 67 auf,
die am Rahmen 12 montiert ist (nicht dargestellt).
[0035] Die Beschlageinrichtung 65 bildet eine Komponente der Flügelanordnung 10. Durch die
voranstehend beschriebenen Optimierungen sind die Beschlageinrichtung 65 und damit
die Flügelanordnung 10 insgesamt konstruktiv erheblich vereinfacht.
1. Flügelanordnung (10) mit einem ortsfesten Rahmen (12) und einem am Rahmen (12) gelagerten
Flügel (14) eines Fensters oder einer Tür, wobei der Flügel (14) relativ zum Rahmen
(12) kippbar und verschwenkbar ist, und wobei der Flügel (14) mittels eines Ausstellarms
(16) mit dem Rahmen (12) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausstellarm (16) ein relativ zum Ausstellarm (16) ortsfestes erstes Anschlagteil
(58) angeordnet ist und dass an dem Flügel (14) ein relativ zum Flügel (14) ortsfestes
zweites Anschlagteil (60) angeordnet ist, wobei die Anschlagteile (58, 60) bei geschlossenem
und/oder verschwenktem Flügel (14) in Kontakt sind, so dass der Flügel (14) relativ
zum Ausstellarm (16) ausgerichtet ist.
2. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anschlagteil (60) an einem flügelseitigen Beschlagelement (50) angeordnet
ist.
3. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlagteil (58) oder das zweite Anschlagteil (60) einstellbar ausgebildet
ist.
4. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlagteil (56) oder das zweite Anschlagteil (60) als Exzenter ausgebildet
ist.
5. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) in Kippstellung mit seiner Unterseite abschnittsweise auf dem Rahmen
(12) aufliegt, insbesondere am freien Ende des Flügels (14).
6. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) mit seiner Unterseite unmittelbar auf dem Rahmen (12) aufliegt.
7. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) an seiner Unterseite ein Auflageelement aufweist, mittels dem der
Flügel (14) auf dem Rahmen (12) aufliegt.
8. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (12), insbesondere an seinem unteren Rahmenabschnitt, ein Gegenauflageelement
aufweist, mittels dem der Flügel (14) auf dem Rahmen (12) aufliegt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Flügelanordnung (10) mit einem ortsfesten Rahmen (12) und einem am Rahmen (12) gelagerten
Flügel (14) eines Fensters oder einer Tür, wobei der Flügel (14) relativ zum Rahmen
(12) kippbar und verschwenkbar ist, und wobei der Flügel (14) mittels eines Ausstellarms
(16) mit dem Rahmen (12) gekoppelt ist, wobei an dem Ausstellarm (16) ein relativ
zum Ausstellarm (16) ortsfestes erstes Anschlagteil (58) angeordnet ist und wobei
an dem Flügel (14) ein relativ zum Flügel (14) ortsfestes zweites Anschlagteil (60)
angeordnet ist, wobei die Anschlagteile (58, 60) bei geschlossenem und/oder verschwenktem
Flügel (14) in Kontakt sind, so dass der Flügel (14) relativ zum Ausstellarm (16)
ausgerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung am Flügel (14) eine Handhabe (56) zum Schließen und Öffnen des Flügels
(14) sowie zum Umstellen zwischen Kippbetrieb und Schwenkbetrieb vorgesehen ist, wobei
die Handhabe (56) hierzu mit Treibstangen zusammenwirkt.
2. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anschlagteil (60) an einem flügelseitigen Beschlagelement (50) angeordnet
ist.
3. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlagteil (58) oder das zweite Anschlagteil (60) einstellbar ausgebildet
ist.
4. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlagteil (56) oder das zweite Anschlagteil (60) als Exzenter ausgebildet
ist.
5. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) in Kippstellung mit seiner Unterseite abschnittsweise auf dem Rahmen
(12) aufliegt, insbesondere am freien Ende des Flügels (14).
6. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) mit seiner Unterseite unmittelbar auf dem Rahmen (12) aufliegt.
7. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) an seiner Unterseite ein Auflageelement aufweist, mittels dem der
Flügel (14) auf dem Rahmen (12) aufliegt.
8. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (12), insbesondere an seinem unteren Rahmenabschnitt, ein Gegenauflageelement
aufweist, mittels dem der Flügel (14) auf dem Rahmen (12) aufliegt.