[0001] Die Erfindung betrifft ein Bestuhlungssystem gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Bestuhlungssysteme werden insbesondere in Hörsälen, Auditorien, Besprechungsräumen,
Theken usw. eingesetzt und sind meist als stationäre Reihenbestuhlung ausgeführt.
[0002] Ein derartiges Bestuhlungssystem ist beispielsweise in der Schweizer Patentschrift
CH651738A5 gezeigt und weist einen Steher mit einer Tischplatte und mit einem mit dem Steher
verbundenen Trägerarm auf, welcher an seinem freien Ende einen Sitz trägt, wobei Trägerarm
und Sitz aus einer Endposition in eine Nutzposition in horizontaler Ebene verschwenkbar
sind.
[0003] Die
US6899385B2 offenbart ein vergleichbares ein Bestuhlungssystem für Hörsäle und Klassenräume und
dergleichen, welches zusätzlich eine Mechanik zur federnden Lagerung und Verstellung
des Sitzes zeigt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternatives Bestuhlungssystem
bereitzustellen und dieses hierbei hinsichtlich der Schwenkfunktion und des Nutzungskomforts
zu verbessern. Unter anderem soll der Zugang zur Sitzfläche erleichtert werden. Ein
weiteres Ziel ist, dass das Bestuhlungssystem eine möglichst lange Lebensdauer hat
und dabei wenig anfällig für Beschädigungen ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Bestuhlungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Erfindungsgemäss weist daher das Bestuhlungssystem gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1 ein Hubelement auf, welches die Sitzschale zwischen einer Sperrposition und einer
Sitzposition bewegt, wobei die Sitzschale im unbelasteten Zustand in einer Sperrposition
verriegelt ist, um ein Verschwenken der Sitzschale gegenüber dem Trägerarm zu verhindern.
[0006] Die im Folgenden angeführten vorteilhaften Ausführungsvarianten führen allein oder
in Kombination miteinander zu weiteren Verbesserungen des erfindungsgemässen Bestuhlungssystems.
[0007] So kann gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung die Sitzschale im belasteten
Zustand entriegelt werden, um ein Verschwenken der Sitzschale zu ermöglichen. Unter
Belastung ist hierbei insbesondere das Hinsetzen einer Person auf die Sitzschale zu
verstehen, was zur Folge hat, dass die Person die Sitzschale und damit das Hubelement
mit ihrem Gewicht belastet.
[0008] Das Hubelement ist in einer bevorzugten Ausführungsform als Gasdruckfeder ausgebildet.
Gasdruckfedern haben den Vorteil, dass diese neben ihrer Federkraft mit einem integrierten
Dämpfungsmechanismus ausgestattet sind, was zusammen mit der stetigen Kraftentfaltung
zu gleichmässiger, ruckfreien Schwenkbewegungen ohne abrupte Bewegungsstopps führt.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Sitzschale mit einer Rückstelleinrichtung
versehen sein, welche die Sitzschale selbsttätig aus einer Sitzposition in die Sperrposition
zurück schwenkt. Hierbei kann die Rückstelleinrichtung durch das insbesondere als
Gasdruckfeder ausgebildete Hubelement und durch ein erstes Führungselement gebildet
sein, wobei am ersten Führungselement eine Steuerfläche angeordnet ist, welche die
Hubbewegung des Hubelements im Zusammenspiel mit einem zweiten Führungselement in
eine Drehbewegung umwandelt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Bestuhlungssystems ist
das als Gasdruckfeder ausgebildete Hubelement am freien Ende des Trägerarms in einem
Aufnahmetopf angeordnet ist, wobei das Zylindergehäuse der Gasdruckfeder fest mit
dem Aufnahmetopf verbunden ist und die Sitzschale mit der Kolbenstange der Gasdruckfeder
verbunden ist. Die Kolbenstange ist im Zylindergehäuse derart gelagert, dass diese
um ihre eigene Längsachse gedreht werden kann.
[0011] Es sei hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Verwendung von Gasdruckfedern
bevorzugt wird, weil sie gegenüber herkömmlichen Federn den Nutzungskomfort erhöht
und Lärmentwicklungen vermeidet.
[0012] Um die Drehbewegung im Zusammenspiel mit einem Gegenelement der Sitzschale zu begrenzen,
kann das erste Führungselement Anschlagnasen aufweisen. Wird das erste Führungselement
am oberen Ende des Aufnahmetopfs angeordnet, so kann dieses bevorzugt als ein Anschlagring
ausgebildet sein, an den die Anschlagnasen angeformt sind. Dieses Gegenelement kann
als Profilstab ausgeführt sein, welcher exzentrisch zur Drehachse an der Sitzschale
angebracht ist.
[0013] Die Steuerfläche des ersten Führungselementes kann an der Unterseite einer am Aussenumfang
des Anschlagringes - in radialer Richtung gesehen - nach aussen abstehenden Federzunge
angeformt sein, wobei die Federzunge oder wenigstens die Steuerfläche gegenüber der
Ebene des Anschlagringes geneigt ist. Die Steuerfläche wirkt mit einem zweiten Führungselement
zusammen, welches am freien Ende des Profilstabes angebracht sein kann. Das zweite
Führungselement kann bevorzugt als Kugellager ausgeführt sein. Hierbei ist das Kugellager
so angeordnet, dass die Rotationsachse des Kugellagers radial zur Drehachse der Sitzschale
ausgerichtet ist. Hierdurch wird ermöglicht, dass das Kugellager bei Ausführung einer
Drehbewegung der Sitzschale auf der Steuerfläche abrollt.
[0014] Erfindungsgemäss kann beispielsweise der Anschlagring einen Abschnitt aufweisen,
welcher durch zwei Anschlagnasen begrenzt ist und mit dem zweiten Führungselement
zusammenwirkt, wobei das zweite Führungselment und die Anschläge nur dann im Wirkeingriff
sind, wenn sich die Gasdruckfeder im unbelasteten Zustand befindet und der Kolben
maximal aus dem Zylindergehäuse ausgefahren ist. Hierdurch ist eine Ausführungsform
für eine funktionssichere und rationell herstellbare Vorrichtung geschaffen, durch
welche die Verriegelung der Sitzschale in der Sperrposition gewährleistet ist.
[0015] Vorteilhafterweise kann das freie Ende der nach aussen abstehenden Federzunge hakenartig
geformt sein, umso eine der Anschlagnasen zu bilden.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Bestuhlungssystems ist der
Trägerarm zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem mit dem Steher verbundenen
Haltearm und aus einem mit der Sitzschale verbundenen Schwenkarm, wobei Haltearm und
Schwenkarm über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind. Dieses Drehgelenk kann
aus einer stirnseitig am Schwenkarm angebrachten Zylinderbüchse und ein am freien
Ende des Haltearms angebrachter Aufnahmebacken gebildet sein, welche durch einen Lagerbolzen
miteinander verbunden sind. In vorteilhafter Weise ist im oder am Haltearm eine weitere
Gasdruckfeder verbaut, deren Kolbenstange mit dem Aufnahmezylinder des Schwenkarms
verbunden ist. Hierdurch kann die weitere Gasdruckfeder den Schwenkarm und damit die
Sitzschale in die Endposition drücken. Auch hier wirken sich die zuvor beschriebene
Funktionsweise einer Gasdruckfeder komfortsteigemd in der Form aus, als dass die Schwenkbewegungen
gleichmässig und ohne abrupte Stopps ausgeführt wird.
[0017] In noch einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
trägt ein Steher zwei Sitzeinheiten, welche vorzugsweise jeweils aus einem Haltearm,
einem Schwenkarm und einer Sitzschale gebildet sind. Zweckmässigerweise kann ein Steher
des erfindungsgemässen Bestuhlungssystems als Hohlprofil ausgeführt sein und im Inneren
des Hohlprofils können elektrische Versorgungsleitungen zur Unterseite der Tischplatte
geführt werden.
[0018] Bevorzugterweise schlägt die Rückenlehne der drehbaren Sitzschale beim Verschwenken
des Trägerarms von der Sperrposition in die Sitzposition und umgekehrt, weder an der
Tischplatte noch an einer benachbarten Sitzeinheit an. Insbesondere erfolgt die Rückstellung
der Sitzschale in die Sperrposition beim Aufstehen des Benutzers rascher als die Rückstellung
des Trägerarms in die Sperrposition. Dadurch können Beschädigungen an der Rückenlehne
und an der Tischkante vermieden werden.
[0019] Zusätzliche Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Figuren.
[0020] Es zeigen in nicht massstabsgetreuer, schematischer Darstellung:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung eines bei einem erfindungsgemässen Bestuhlungssystem
eingesetzten Schwenkarms mit Hubelement und einem Sitzträger in unbelastetem Zustand;
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung des bei einem erfindungsgemässen Bestuhlungssystem
eingesetzten Schwenkarms mit Hubelement nach Figur 1 und einem Sitzträger im belastetem
Zustand;
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung eines bei einem erfindungsgemässen Bestuhlungssystem
eingesetzten Schwenkarms mit Hubelement nach Figur 1 und einem Sitzträger im belastetem
Zustand, wobei der Sitzträger zusätzlich verschwenkt ist;
- Figur 4:
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems entsprechend
den vorigen Figuren in einer zweisitziger Ausführungsform mit Schwenkarmen in Endposition
und mit Sitzelementen in Sperrposition;
- Figur 5:
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems gemäss
Figur 4 in einer zweisitziger Ausführungsform mit Sitzelementen in der Sperrposition
und mit Schwenkarmen in einer freien Position;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems gemäss
Figur 4 in einer zweisitziger Ausführungsform mit Sitzelementen in einer Sitzposition
und mit Schwenkarmen in einer freien Position;
- Figur 7:
- ausschnittsweise in perspektivischer Explosionsdarstellung das Detail A aus Fig. 11;
- Figur 8:
- ausschnittsweise in perspektivischer Explosionsdarstellung das Detail B aus Fig. 11;
- Figur 9:
- eine Draufsicht auf ein Hubelement gemäss Figur 1 in Sperrposition;
- Figur 10
- eine Draufsicht auf ein Hubelement gemäss Figur 1 in verschwenkter Position;
- Figur 11:
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems gemäss
Figuren 4 bis 6 mit teilweise in Explosionsdarstellung dargestellten Elementen;
- Figur 12
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems gemäss
Figur 11 ;
- Figur 13
- einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Bestuhlungssystems gemäss Figur 12.
[0021] Im Folgenden stehen gleiche Bezugsziffern für gleiche oder funktionsgleiche Elemente.
Ein zusätzlicher Apostroph kann zur Unterscheidung mehrerer gleicher, gleichartiger,
funktionsgleicher oder funktionsähnlicher Elemente in einer weiteren Ausführung dienen.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine perspektivische Darstellung eines bei einem erfindungsgemässen
Bestuhlungssystem eingesetzten Schwenkarms 14 mit einem Hubelement 21 und einem Sitzträger
12 mit unterschiedlichem Hub. Demgegenüber unterscheidet sich die Figur 3 lediglich
dadurch, dass sich der Sitzträger in einer anderen Position befindet.
[0023] Das Hubelement 21 ist in einen Aufnahmetopf 22 eingebaut und in der Ausführungsform
nach Figur 1 als Gasdruckfeder ausgebildet. Nicht sichtbar ist das Zylindergehäuse
der Gasdruckfeder. An der Oberseite des Aufnahmetopfs 22 ist ein diesen umschliessender
Anschlagring 24 montiert. Dieser weist zwei Anschlagnase 27, 27' auf, wobei auf die
Anschlagnase 27 ein kappenartiger Kunststoffanschlag 28 aufgesteckt ist. Ausserdem
weist der Anschlagring 24 eine Federzunge 26 auf, die einstückig am Aussenumfang des
Anschlagringes 24 angeformt ist und deren freies Ende gegenüber dem Aussenumfang geringfügig
beabstandet ist. Die Basis der Federzunge 26 schliesst unmittelbar an die Anschlagnase
27' an. Die Federzunge 26 ist ausserdem gegenüber der Ebene des Anschlagringes 24
geneigt, mit anderen Worten die Federzunge 26 ist in geringem Masse nach unten gebogen.
[0024] Die Unterseite der Federzunge 26 bildet eine Steuerfläche 35, welche mit einem im
folgenden erläuterten Gegenelement 23 zusammenwirkt. Dieses Gegenelement 23 ist als
rinnenartiges Profilteil 36 ausgebildet, welches exzentrisch an den Sitzträger 12
angebaut ist. Hierbei ist die Rinne nach innen zur Drehachse A des Sitzträgers 12
und zu dieser parallel ausgerichtet. Am freien Ende des Profilteils 36 ist ein Profilstab
37 angeformt mit einer Bohrung 38, durch welche eine Flachkopfschraube 33 gesteckt
wird, welche als Achse für ein Kugellager 31 dient. Das Kugellager 31 und die Flachkopfschraube
33 sowie eine Unterlagsscheibe 34 werden mittels einer Kopfmutter 32 gegen Herausfallen
gesichert. Hierbei ist das Kugellager 31 auf der der Seite des Anschlagringes 24 zugewandten
Seite des Anschlagringes 24 zusammen mit einer Unterlagsscheibe 34 verbaut und die
Flachkopfschraube 33 erstreckt sich in radialer Richtung bezüglich der Drehachse A.
Details des im Wesentlichen aus dem Kugellager 31, und dem Profilstab 37 gebildeten
zweiten Führungselementes 55 sind der Figur 8 zu entnehmen.
[0025] Der Sitzträger 12 ist am Ende einer Kolbenstange 29 des als Gasdruckfeder ausgeführten
Hubelements 21 montiert. Die Längsachse der Gasdruckfeder bildet gleichzeitig die
Drehachse A um die der Sitzträger 12 gedreht werden kann. In Figur 1 befindet sich
der Sitzträger im unbelasteten Zustand, das heisst, dass die Druckfeder mit keiner
oder nur einer sehr kleinen Gewichtskraft belastet ist. Die Kolbenstange 29 ist damit
maximal ausgefahren. Diese Position der Kolbenstange 29 hat zur Folge, dass sich das
Kugellager 31 zwischen den Anschlagsnasen 27 und 27' befindet. Somit blockieren diese
Anschlagsnasen jede Drehbewegung des Sitzträgers und damit die in Figur 1 nicht dargestellte
Sitzschale 11. Der Sitzträger 12 befindet sich damit in einer Sperrposition. Wird
nun der Schwenkarm 14 gegenüber dem Haltearm 15 verschwenkt, so verbleibt die Sitzschale
11 in der Sperrposition. Im Anwendungsfall bedeutet dies, dass wenn eine Person den
Schwenkmechanismus betätigt, um die unbelastete Sitzschale 11 von einer Endposition
in eine freie Position zu verschwenken, sich die Ausrichtung der Sitzschale 11 gegenüber
dem Schwenkarm 14 nicht ändert, aber gegenüber der nicht dargestellten Tischkante
um maximal etwa 90° gedreht wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Person sehr bequem
niedersetzen kann, weil die Sitzschale 11 ihr zugewandt ausgerichtet ist. Setzt sich
nun die Person, wird die Sitzschale 11 und damit das Hubelement 21 belastet und die
Kolbenstange 29 wird nach unten gedrückt. Hierdurch wird das am Sitzträger 12 verbaute
Gegenelement 23 ebenfalls nach unten bewegt, was zur Folge hat, dass das Kugellager
31 sich nicht mehr zwischen den beiden Anschlagnasen 27 und 27' befindet (siehe hierzu
Fig. 2). Grundsätzlich ist daher die Sitzschale 11 nun drehbar. Allerdings bildet
die Anschlagnase 27 im Zusammenspiel mit dem Profilstab 37 eine weitere Limitierung
des Drehbewegungsspiels. Somit kann die Sitzschale 11 aus dieser gelösten Sperrposition
nur in Richtung des Pfeiles B bewegt werden.
[0026] Wird - wie in Figur 3 gezeigt - die Sitzschale wieder entlastet, so hebt das Hubelement
31 die Sitzschale und damit das Gegenelement 23 wieder an. Diese Hubbewegung wird
ausgeführt bis die Lauffläche des Kugellagers 31 auf die Steuerfläche 35 trifft. Weil
diese Steuerfläche 35 geneigt gegenüber der Ebene des Anschlagringes 24 ist und weil
das Hubelement weiterhin die gesamte Anordnung aus Sitzfläche und Gegenelement 23
nach oben drückt, rollt das Kugellager entlang der Steuerfläche und die Hubbewegung
wird in eine Drehbewegung umgewandelt. Dieser Vorgang dauert solange bis der Profilstab
37 wiederum an der Anschlagnase 27' anschlägt. Final wird dann wiederum eine vertikale
Hubbewegung ausgeführt, welche das Kugellager 31 in die Sperrposition zwischen den
Anschlagsnasen 27 und 27' bringt. In vorteilhafter Weise ist die Anschlagnase 27 mit
einem kappenartigen Kunststoffanschlag 28 überzogen, welcher die Geräuschentwicklung
beim Anprallen des Profilstabes 37 auf den Anschlag 27 vermindert und dämpfend wirkt.
[0027] Im Detail ist das zuvor Gesagte hinsichtlich der Rückstelleinrichtung auch in den
Figuren 9 und 10 zu erkennen. Hierbei ist wesentlich, dass die Anschlagnase 27 weiter
nach aussen ragt als die Anschlagnase 27'. Dadurch ist es nämlich möglich, dass das
Kugellager zwischen den Anschlagnasen 27 und 27' zu liegen kommt, wenn sich das zweite
Führungselement 55 in der Sperrposition befindet. Wir das Kugellager 55 aus der Sperrposition
hinaus bewegt, gelangt dieses unter den Anschlagring 24. In Richtung des Pfeils B
ist dann die in Figur 9 nicht dargestellte Sitzschale verschwenkbar bis der Profilstab
37, wie in Figur 10 gezeigt, am Anschlag 26 anstösst.
[0028] Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
entsprechend in einer zweisitziger Ausführungsform mit Schwenkarmen 14, 14' in Endposition
und mit Sitzelementen in ihren jeweiligen Sperrpositionen. Hierbei ist ein Sitzelement
in Form einer Sitzschale 11 gezeigt, wobei der Sitzträger in der Figur nicht ersichtlich
ist und ein Sitzträger 12. Es sei hierbei erwähnt, dass Sitzträger und Sitzelement
in bekannter Weise miteinander verbunden werden können. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden Sitzträger und Sitzelement verschraubt. Die Schwenkarme 14, 14'
sind an Haltearmen 15, 15' angelenkt. Am oberen Ende eines Stehers 16 ist ein Trägerprofil
angebracht, welches eine nicht dargestellte Tischplatte trägt. Der Steher 16 ist als
Hohlprofil ausgeführt und weist halbkreisförmige Ausnehmungen auf. Im Innern des Hohlprofils
können elektrische Leitungen zur Stromzuführung oder zur Informationsübertragung geführt
werden, welche durch die Ausnehmungen 49, 49' zur Unterseite der Tischplatte bzw.
zu in die Tischplatte eingebaute oder angebaute Steckdosen geführt werden können.
[0029] In Figur 5 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
gemäss Figur 4 gezeigt, mit Sitzelementen gemäss Figur 4 in einer Sitzposition und
mit Schwenkarmen 14, 14' in freien Positionen. Hierbei ist gut vorstellbar, wie die
Sitzschale 11 zur nicht dargestellten Tischkante ausgerichtet ist. Die Haltearme 14,
14' sind gegenüber ihrer Position in Figur 4 nach hinten verschwenkt, wobei die Sitzelemente
im belastetem Zustand in Sitzposition gezeigt sind.
[0030] In Figur 6 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
gemäss Figur 4 gezeigt, mit Sitzelementen gemäss Figur 4 in der Sperrposition und
mit Schwenkarmen 14, 14' in freien Positionen. Hierbei ist erkennbar wie die Sitzschale
11 um etwa 90° verschwenkt gegenüber der strichliert angedeuteten Tischplatte 54 platziert
ist. Es ist gut vorstellbar, dass eine auf diese Weise zugänglich gemachte Sitzschale
11 komfortabel erreichbar ist und eine Person sich ohne Mühe hinsetzen kann.
[0031] In Figur 7 ist ein als Gasdruckfeder ausgebildetes Hubelement 21 perspektivisch dargestellt.
Zu beachten ist, dass es sich um eine Explosionsdarstellung handelt. Grundsätzlich
ist der Anschlagring 24 mit Kunststoffanschlag 28 und den Anschlagnasen 27 und 27'
auf das Zylindergehäuse der Gasdruckfeder zentrisch aufgesetzt.
[0032] Im eingebauten Zustand liegt der Ring - wie beispielsweise in Figur 1 erkennbar -
etwas unterhalb der Oberkante des Aufnahmetopfs 22. In diesem Bereich weist der Aufnahmetopf
22 einen L-förmige Führungsschlitze 58 und 59 auf, in welche radial nach innen gerichtete
und am Anschlagring 24 angeformte Zapfen 56 und 57 eingeführt werden können. Somit
kann der Anschlagring 24 in begrenztem Rahmen verdreht werden. Schlussendlich wird
der Anschlagring mittels Schrauben fest fixiert. Durch die verdrehbare Anordnung des
Anschlagrings 24 ist es möglich, festzulegen in welchem Umfang die Sitzschale 11 gedreht
werden kann, weil durch die Positionierung und Fixierung des Anschlagringes 24 natürlich
auch die Positionen der Anschläge 26, 27 und 27' bestimmt sind.
[0033] Figur 11 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
gemäss Figuren 4 bis 6 mit teilweise in Explosionsdarstellung dargestellten Elementen.
Insbesondere ist erkennbar, wie die Trägerarme jeweils aus den Haltearmen 14 und 14'
bzw. und 15 und 15' realisiert sind. Zwischen Schwenkarm 14 und Haltearm 15 bzw. zwischen
Schwenkarm 14' und Haltearm 15' befindet sich ein Gelenk, welches aus jeweils einem
Lagerbolzen 53, einem Aufnahmezylinder 51 und Aufnahmebacken 52 besteht. An der Ober
- und der Unterseite des Aufnahmezylinders sind Messinghülsen eingebracht, um eine
wartungsfreie Gleitlagerung zu ermöglichen. Zur Kaschierung der in den Haltearmen
15, und 15' verbauten Mechanik werden diese mit einer Abdeckung 17 überdeckt. Figur
12 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bestuhlungssystems
gemäss Figur 11 mit Sitzschalen 11, 11', Schwenkarmen 14, 14', Haltearmen 15,15',
wobei zu beachten ist, dass der Haltearm 15' durch die Abdeckung 17 verdeckt ist.
Die Sitzschalen 11, 11', befinden sich in ihrer Sperrposition und die Schwenkarme
14,14' in der Endposition.
[0034] In Figur 13 ist einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Bestuhlungssystems gemäss
Figur 12 gezeigt. Es handelt sich beim Haltearm 15 um ein Hohlprofil, in dessen Inneren
eine Mechanik verbaut ist. Die Mechanik hat die Aufgabe den Schwenkarm 14 mittels
der im Aufnahmetopf 22 verbauten weiteren Gasdruckfeder 41 zu verschwenken. Insbesondere
stellt die Gasdruckfeder 41 sicher, dass die auf dem Schwenkarm 14 montierte Sitzschale
11' im ungenutzten Zustand in die Endposition gefahren wird.
[0035] Die Rückenlehne der Sitzschale 11 ist in der Endposition mit minimierten Abstand
zur Tischplatte 54 angeordnet. Ein Aufliegen an der Kante der Tischplatte 54 soll
vermieden werden, um Anprallgeräusche beim Zurückschwenken zu vermeiden.
[0036] Die Gasdruckfeder 41 ist wie die beim Hubelement 21 verwendete Gasdruckfeder in bekannter
Weise aufgebaut und weist ein Zylindergehäuse 43 auf, aus dem eine verschieblich gelagerte
Kolbenstange 44 austritt. Am Ende der Kolbenstange 44 ist ein Gabelkopf 45 angebracht,
welcher an eine Aufnahmelasche 46 des Schwenkarms 14 angelenkt ist. In unbelastetem
Zustand ist die Kolbenstange 44 maximal ausgefahren und drückt somit den Schwenkarm
14 in die Endposition. Die Gasdruckfeder 41 ist mittels eines Flansches 42, welcher
mit dem Zylindergehäuse 43 verbunden ist, im Hohlprofil fest fixiert. Um die benötigten
Kräfte zum Verschwenken aufzubringen sind im Ausführungsbeispiel nach Figur 13 zwei
baugleiche Gasdruckfedern verbaut.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0037]
- 11
- Sitzschale
- 12
- Sitzträger
- 13
- Trägerarm
- 14
- Schwenkarm
- 15
- Haltearm
- 16
- Steher
- 17
- Abdeckung
- 21
- Hubelement
- 22
- Aufnahmetopf
- 23
- Gegenelement
- 24
- Anschlagring
- 25
- Federzunge
- 26
- hakenförmige Anschlagnase
- 27
- Anschlagnase
- 28
- Kunststoffanschlag
- 29
- Kolbenstange
- 30
- Zylindergehäuse
- 31
- Kugellager (Miniaturkugellager)
- 32
- Kopfmutter
- 33
- Flachkopfschraube
- 34
- Unterlagsscheibe
- 35
- Steuerfläche
- 36
- Profilteil
- 37
- Profilstab
- 41
- weitere Gasdruckfeder
- 42
- Flansch
- 43
- Zylindergehäuse
- 44
- Kolbenstange
- 45
- Gabelkopf
- 46
- Aufnahmelasche
- 47
- Flanschbüchse
- 48
- Trägerprofil
- 49
- Ausnehmung
- 50
- erstes Führungselement
- 51
- Aufnahmezylinder
- 52
- Aufnahmebacken
- 53
- Lagerbolzen
- 54
- Tischplatte
- 55
- zweites Führungselement
- 56
- Zapfen
- 57
- Zapfen
- 58
- Führungsschlitz
- 59
- Führungsschlitz
1. Bestuhlungssystem aufweisend einen Steher (16) mit einer Tischplatte (54) und mit
einem mit dem Steher (16) verbundenen Trägerarm (13), welcher an seinem freien Ende
eine Sitzschale (11) trägt, wobei Trägerarm (13) und Sitzschale (11) gemeinsam aus
einer Endposition in freie Positionen in horizontaler Ebene verschwenkbar sind, und
die Sitzschale (11) um eine Drehachse (A) schwenkbar mit dem Trägerarm (13) verbunden
ist, und mit einem Hubelement (21), welches die Sitzschale (11) gegenüber dem Trägerarm
(13) anhebt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzschale (11) durch das Hubelement (21) zwischen einer Sperrposition und einer
Sitzposition bewegbar ist, wobei die Sitzschale (11) im unbelasteten Zustand in der
Sperrposition verriegelt ist, um ein Verschwenken der Sitzschale (11) gegenüber dem
Trägerarm (13) zu verhindern.
2. Bestuhlungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzschale (11) im belasteten Zustand entriegelt ist und ein Verschwenken der
Sitzschale (11) ermöglicht ist.
3. Bestuhlungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzschale (11) mit einer Rückstelleinrichtung versehen ist, welche die Sitzschale
(11) selbsttätig aus einer Sitzposition in die Sperrposition zurück schwenkt.
4. Bestuhlungssystem nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückstelleinrichtung durch das Hubelement (21) und durch ein erstes Führungselement
(50) gebildet ist, wobei am ersten Führungselement (50) eine Steuerfläche (35) angeordnet
ist, welche die Hubbewegung des Hubelements (21) im Zusammenspiel mit einem Gegenelement
(23) in eine Drehbewegung umwandelt.
5. Bestuhlungssystem nach dem Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Führungselement (50) am oberen Ende des Aufnahmetopfs (22) angeordnet ist
und als ein Anschlagring (24) ausgebildet ist, welcher Anschlagnasen (26, 27, 27')
aufweist, die das Drehbewegungsspiel der Sitzschale durch ein an dieser angebrachtes
und mit den Anschlagnasen zusammenwirkendes Gegenelement (23) begrenzen.
6. Bestuhlungssystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerfläche des ersten Führungselementes (50) an der Unterseite einer am Aussenumfang
des Anschlagringes - in radialer Richtung gesehen - nach aussen abstehenden Federzunge
(25) angeformt ist, wobei die Federzunge (25) oder wenigstens die Steuerfläche (35)
gegenüber der Ebene des Anschlagringes (24) geneigt ist.
7. Bestuhlungssystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegenelement (23) ein Profilstab (37) ist, welcher exzentrisch zur Drehachse
(A) an der Sitzschale (11) angebracht ist und dass das zweite Führungselement (55)
am freien Ende des Profilstabes (37) angebracht ist, wobei dieses durch ein Kugellager
(31) gebildet ist.
8. Bestuhlungssystem nach dem Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kugellager (31) bei Ausführung einer Drehbewegung der Sitzschale (11) es auf
der Steuerfläche (35) abrollt.
9. Bestuhlungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagring (24) einen Abschnitt aufweist, welcher durch zwei Anschlagnasen
(27, 27') begrenzt ist und mit dem zweiten Führungselement (55) zusammenwirkt, wobei
das zweite Führungselement (55) und die Anschlagnasen (27, 27') nur dann im Wirkeingriff
sind, wenn sich das vorzugsweise als Gasdruckfeder ausgeführte Hubelement (21) im
unbelasteten Zustand befindet und die Kolbenstange (29) maximal aus dem Zylindergehäuse
(30) ausgefahren ist.
10. Bestuhlungssystem nach einem oder mehreren der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hubelement (21) am freien Ende des Trägerarms (13) in einem Aufnahmetopf (22)
angeordnet ist, und gebildet ist aus einer Gasdruckfeder, wobei das Zylindergehäuse
(30) der Gasdruckfeder fest mit dem Aufnahmetop (22) verbunden ist und die Sitzschale
(11) mit der Kolbenstange (29) der Gasdruckfeder verbunden ist.
11. Bestuhlungssystem nach einem oder mehreren der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trägerarm (13) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem mit dem Steher (16) verbundenen
Haltearm (15) und aus einem mit der Sitzschale (11) verbundenen Schwenkarm (14) besteht,
wobei Haltearm (15) und Schwenkarm (14) über ein Drehgelenk miteinander verbunden
sind.
12. Bestuhlungssystem nach dem Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehgelenk aus einer stirnseitig an den Schwenkarm (14) angeformten Aufnahmezylinder
(51) und ein am freien Ende des Haltearms (15) angebrachter Aufnahmebacken (52) gebildet
ist, welche durch einen Lagerbolzen (53) miteinander verbunden sind.
13. Bestuhlungssystem nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im oder am Haltearm (15) eine weitere Gasdruckfeder (41) verbaut ist, deren Kolbenstange
(44) mit dem Aufnahmezylinder (51) des Schwenkarms (14) verbunden ist, wobei die weitere
Gasdruckfeder (41) den Schwenkarm (14) und damit die Sitzschale (11) in die Endposition
drückt.
14. Bestuhlungssystem nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Steher (16) ein oder zwei Sitzeinheiten trägt, welche jeweils aus einem Haltearm
(15, 15'), einem Schwenkarm (14, 14') und einer Sitzschale (11, 11') gebildet sind.
15. Bestuhlungssystem nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steher (16) als Hohlprofil ausgeführt ist und dass im Inneren des Hohlprofils
elektrische Versorgungsleitungen zur Unterseite einer Tischplatte (54) geführt werden.