[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilpistole für ein Hochdruckreinigungsgerät, mit einem
Gehäuse und einem im Gehäuse angeordneten Ventil, das einen Schließkörper aufweist,
der in einer Schließstellung an einem Ventilsitz dicht anliegt und von einem Ventilstößel
mit einer Öffnungskraft beaufschlagbar ist zum Verschieben des Schließkörpers in eine
zum Ventilsitz beabstandete Offenstellung, und mit einem um eine erste Schwenkachse
verschwenkbar gelagerten Auslösehebel, der mit dem Ventilstößel mechanisch gekoppelt
ist und manuell aus einer Ruhestellung, in der der Schließkörper seine Schließstellung
einnimmt, in eine Freigabestellung verschwenkbar ist, in der der Schließkörper seine
Offenstellung einnimmt.
[0002] Mit Hilfe derartiger Ventilpistolen kann die Abgabe von Flüssigkeit, die von einem
Hochdruckreinigungsgerät unter Druck gesetzt wurde, gesteuert werden. An einen Einlass
des Ventils kann beispielsweise ein Druckschlauch angeschlossen werden und an einen
Auslass des Ventils kann beispielsweise eine Sprühlanze angeschlossen werden. Über
den Druckschlauch kann der Ventilpistole unter Druck stehende Flüssigkeit zugeführt
werden, und über die Sprühlanze kann die Flüssigkeit auf einen Gegenstand gerichtet
werden. Zur Steuerung der Flüssigkeitsabgabe hat der Benutzer die Möglichkeit, den
Auslösehebel aus einer Ruhestellung in eine Freigabestellung zu verschwenken. Der
Auslösehebel ist mechanisch mit einem Ventilstößel gekoppelt. Vom Ventilstößel kann
eine Öffnungskraft auf den Schließkörper des Ventils gerichtet werden, so dass der
Schließkörper entgegen dem in der Ruhestellung auf den Schließkörper einwirkenden
Druck der Flüssigkeit vom Ventilsitz abhebt und dadurch eine Strömungsverbindung vom
Einlass des Ventils zum Auslass des Ventils freigibt. Zusätzlich zum Druck der Flüssigkeit
wirkt auf den Schließkörper üblicherweise die Kraft einer Rückstellfeder ein, die
sicherstellt, dass nach erfolgter Flüssigkeitsabgabe der Schließkörper selbsttätig
wieder seine Schließstellung einnimmt, sofern der Benutzer den Auslösehebel freigibt.
[0003] Wie bereits erwähnt, erfolgt der Übergang des Schließkörpers aus der Schließstellung
in die Offenstellung entgegen dem Druck der Flüssigkeit. Zum Öffnen des Ventils muss
daher eine beträchtliche Öffnungskraft auf den Schließkörper ausgeübt werden und zum
Halten des Schließkörpers in der Offenstellung ist eine nicht unbeträchtliche Haltekraft
auf den Schließkörper auszuüben. Entsprechend groß sind die Betätigungskräfte, die
der Benutzer auf den Auslösehebel ausüben muss. Dies erschwert die Handhabung der
Ventilpistole.
[0004] Um die Betätigungskräfte insbesondere zum Öffnen des Ventils zu reduzieren, wird
in der
DE 35 18 492 vorgeschlagen, den Auslösehebel ausgehend von der Ruhestellung zunächst um einen
ersten Drehpunkt und anschließend um einen zweiten Drehpunkt zu verschwenken. Der
erste Drehpunkt ist in einem geringeren Abstand zum Ventilstößel angeordnet als der
zweite Drehpunkt. Der geringe Abstand des ersten Drehpunkts zum Ventilstößel hat zur
Folge, dass beim Öffnen des Ventils zunächst eine große Öffnungskraft auf den Ventilstößel
und von diesem auf den Schließkörper des Ventils ausgeübt werden kann, wobei allerdings
nur ein verhältnismäßig geringer Verschiebeweg des Ventilstößels erzielbar ist. Beim
weiteren Verschwenken des Auslösehebels wechselt dessen Drehpunkt. Der zweite Drehpunkt
hat einen größeren Abstand zum Ventilstößel, so dass die vom Benutzer erzielbare Öffnungskraft
geringer ist, allerdings kann nun ein größerer Verschiebeweg erzielt werden. Die aus
der
DE 35 18 492 bekannte Ventilpistole zeichnet sich somit durch eine verbesserte Handhabung aus,
allerdings erfordert die Bereitstellung zweier Drehpunkte für den Auslösehebel einen
beträchtlichen konstruktiven Aufwand.
[0005] Um den konstruktiven Aufwand zu verringern, wird in der
EP 0 408 865 A2 eine Ventilpistole vorgeschlagen, bei der der Schwenkbewegung des Auslösehebels eine
Verschiebebewegung überlagert ist. Die Schwenkachse des Auslösehebels ist in einem
Langloch gehalten und ändert beim Verschwenken des Auslösehebels ihre Position.
[0006] In der
DE 196 14 663 A1 ist eine Ventilpistole beschrieben, bei der im Auslösehebel ein Betätigungsteil verschiebbar
gelagert ist, das zwischen den Ventilstößel und eine Stützrolle eingeschwenkt werden
kann. In der Freigabestellung des Auslösehebels stützt sich das Betätigungsteil an
der Stützrolle ab.
[0007] In der
DE 35 27 922 wird eine Ventilpistole beschrieben, bei der zusätzlich zu einem Auslösehebel ein
Rasthebel zum Einsatz kommt, der in der Freigabestellung des Auslösehebels den Auslösehebel
abstützt und dadurch die vom Benutzer auszuübende Betätigungskraft zum Halten des
Schließkörpers in der Offenstellung reduziert.
[0008] Es wurden auch schon Ventilpistolen vorgeschlagen, bei denen die Kopplung des Auslösehebels
mit dem Ventilstößel über einen Kniehebel (
GB 513 013 A) oder über eine mehrteilige Hebelmechanik (
EP 2 165 768 B1) erfolgt, um dadurch die Handhabung der Ventilpistole zu vereinfachen. Dies erfordert
allerdings einen erheblichen konstruktiven Aufwand.
[0009] Aus der
EP 1 389 495 A1 ist eine Ventilpistole bekannt, bei der die zum Öffnen des Ventils erforderliche
Betätigungskraft dadurch verringert wird, dass ein Kolben, auf den der stromaufwärts
des Ventilsitzes herrschende Druck der Flüssigkeit einwirkt, am Auslösehebel anliegt.
Der Kolben ist in einem Kanal verschiebbar und abgedichtet gelagert.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ventilpistole der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass sie einen einfachen konstruktiven Aufbau, eine einfache
Handhabung und eine geringe Störungsanfälligkeit aufweist.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einer Ventilpistole der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Auslösehebel über einen um eine zweite Schwenkachse schwenkbar
gelagerten Kopplungshebel mit dem Ventilstößel gekoppelt ist, wobei der Kopplungshebel
ein Betätigungselement aufweist, über das der Ventilstößel mit der Öffnungskraft beaufschlagbar
ist, und wobei der Kopplungshebel ein erstes und ein zweites Kraftaufnahmeelement
aufweist, wobei beim Verschwenken des Auslösehebels aus der Ruhestellung in die Freigabestellung
zuerst das erste Kraftaufnahmeelement und dann das zweite Kraftaufnahmeelement mit
einer Auslösekraft beaufschlagbar sind, wobei das erste Kraftaufnahmeelement einen
größeren Abstand zur zweiten Schwenkachse aufweist als das zweite Kraftaufnahmeelement.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Ventilpistole erfolgt die Kopplung des Auslösehebels mit
dem Ventilstößel über einen um eine zweite Schwenkachse schwenkbar gelagerten Kopplungshebel.
Der Kopplungshebel weist ein Betätigungselement auf, über das der Ventilstößel mit
der Öffnungskraft beaufschlagt werden kann. Um den Kopplungshebel um die zweite Schwenkachse
zu verschwenken, kann er mit einer Auslösekraft beaufschlagt werden. Hierzu weist
der Kopplungshebel ein erstes Kraftaufnahmeelement und ein zweites Kraftaufnahmeelement
auf. Das erste Kraftaufnahmeelement ist in einem größeren Abstand zur zweiten Schwenkachse
angeordnet als das zweite Kraftaufnahmeelement. Wird der Auslösehebel ausgehend von
seiner Ruhestellung in seine Freigabestellung verschwenkt, so wird der Kopplungshebel
zuerst über das erste Kraftaufnahmeelement mit einer Auslösekraft beaufschlagt und
beim weiteren Verschwenken des Auslösehebels wird der Kopplungshebel über das zweite
Kraftaufnahmeelement mit einer Auslösekraft beaufschlagt. Beim Übergang von der Ruhestellung
in die Freigabestellung des Auslösehebels ändern sich somit die Hebelverhältnisse
des Kopplungshebels. In einer ersten Phase des Übergangs kann aufgrund des günstigen
Hebelverhältnisses, das sich aus dem großen Abstand zwischen dem ersten Kraftaufnahmeelement
und der zweiten Schwenkachse ergibt, eine große Öffnungskraft auf den Ventilstößel
ausgeübt werden, selbst wenn der Benutzer den Auslösehebel nur mit einer verhältnismäßig
geringen Betätigungskraft beaufschlagt. Der große Abstand zwischen dem ersten Kraftaufnahmeelement
und der zweiten Schwenkachse hat zur Folge, dass während der ersten Phase der Schwenkbewegung
des Auslösehebels nur ein geringer Hub des Ventilstößels, das heißt nur ein verhältnismäßig
geringer Verschiebeweg des Ventilstößels, erzielt werden kann. Dieser verhältnismäßig
geringe Hub reicht allerdings aus, um den Schließkörper so weit vom Ventilsitz des
Ventils abzuheben, dass sich der Druck der Flüssigkeit stromaufwärts des Ventilsitzes
beträchtlich abbaut. In einer zweiten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels
erfolgt dann die Beaufschlagung des Kopplungshebels über das zweite Kraftbeaufschlagungselement,
das einen geringeren Abstand zur zweiten Schwenkachse aufweist als das erste Kraftaufnahmeelement.
Der geringere Abstand des zweiten Kraftaufnahmeelements hat zur Folge, dass ein größerer
Verschiebeweg des Ventilstößels erzielt werden kann, so dass der Schließkörper des
Ventils in einen verhältnismäßig großen Abstand zum Ventilsitz überführt werden kann.
[0013] Günstigerweise beträgt der Abstand des Schließkörpers zum Ventilsitz in der Offenstellung
des Schließkörpers mindestens 1 mm. Dadurch können Strömungsverluste der Flüssigkeit
gering gehalten werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Ventilpistole zeichnet sich durch eine einfache Handhabung aus,
da der Benutzer auf den Auslösehebel nur eine verhältnismäßig geringe Betätigungskraft
ausüben muss und dennoch der Ventilstößel mit einer hohen Öffnungskraft beaufschlagt
werden kann. Die Kraftverhältnisse werden auf konstruktiv einfache Weise durch die
Ausgestaltung des Kopplungshebels bestimmt, über den der Auslösehebel mit dem Ventilstößel
gekoppelt ist. Der Ventilstößel wird vom Kopplungshebel über dessen Betätigungselement
mit der Öffnungskraft beaufschlagt. Der Abstand des Betätigungselements zur zweiten
Schwenkachse kann gering sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Abstand,
den das Betätigungselement zur zweiten Schwenkachse aufweist, etwa ein Zehntel des
Abstands beträgt, den das erste Kraftbeaufschlagungselement zur zweiten Schwenkachse
aufweist.
[0015] Der Abstand des zweiten Kraftbeaufschlagungselements zur zweiten Schwenkachse beträgt
günstigerweise etwa 40 % bis 80 %, insbesondere ca. 65 % bis 75 %, des Abstandes,
den das erste Kraftbeaufschlagungselement zur zweiten Schwenkachse aufweist.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Auslösehebel und dem Kopplungshebel mindestens
ein weiteres mechanisches Kopplungselement angeordnet ist.
[0017] Um den konstruktiven Aufwand besonders gering zu halten, ist es von Vorteil, wenn
vom Auslösehebel eine Auslösekraft unmittelbar auf das Kopplungselement ausübbar ist.
Hierzu kann vorgesehen sein, dass das erste Kraftaufnahmeelement und das zweite Kraftaufnahmeelement
an den Auslösehebel anlegbar sind.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Auslösehebel ein erstes und ein zweites
Kraftbeaufschlagungselement auf, wobei das erste Kraftaufnahmeelement des Kopplungshebels
an das erste Kraftbeaufschlagungselement des Auslösehebels anlegbar ist und wobei
das zweite Kraftaufnahmeelement des Kopplungshebels an das zweite Kraftbeaufschlagungselement
des Auslösehebels anlegbar ist. Wird der Auslösehebel ausgehend von seiner Ruhestellung
in seine Freigabestellung verschwenkt, so kontaktiert zunächst das erste Kraftaufnahmeelement
des Kopplungshebels das erste Kraftbeaufschlagungselement des Auslösehebels, so dass
der Kopplungshebel um die zweite Schwenkachse verschwenkt wird und hierbei den Ventilstößel
mit einer großen Öffnungskraft beaufschlagt. Nach Abschluss der ersten Phase der Schwenkbewegung
des Auslösehebels kontaktiert das zweite Kraftaufnahmeelement des Kopplungshebels
das zweite Kraftbeaufschlagungselement des Auslösehebels, so dass die Schwenkbewegung
des Kopplungshebels weitergeführt wird, wobei nun vom Betätigungselement des Kopplungshebels
eine geringere Öffnungskraft auf den Ventilstößel ausgeübt wird, dieser jedoch um
einen beträchtlichen Weg verschoben werden kann.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Kraftaufnahmeelement und das erste Kraftbeaufschlagungselement eine erste Führungsfläche
und ein die erste Führungsfläche kontaktierendes und entlang der ersten Führungsfläche
bewegbares erstes Kontaktelement ausbilden, und dass das zweite Kraftaufnahmeelement
und das zweite Kraftbeaufschlagungselement eine zweite Führungsfläche und ein die
zweite Führungsfläche kontaktierendes und entlang der zweiten Führungsfläche bewegbares
zweites Kontaktelement ausbilden.
[0020] Um die zum Abheben des Schließkörpers vom Ventilsitz des Ventils erforderliche Betätigungskraft,
die der Benutzer auf den Auslösehebel ausüben muss, besonders gering zu halten, ist
es von Vorteil, wenn der Neigungswinkel der Tangente der ersten Führungsfläche an
der momentanen Kontaktstelle des ersten Kontaktelements bezogen auf eine senkrecht
zu einer Verbindungslinie zwischen der momentanen Kontaktstelle des ersten Kontaktelements
und der ersten Schwenkachse ausgerichtete erste Referenzlinie geringer ist als der
Neigungswinkel der Tangente der zweiten Führungsfläche an der momentanen Kontaktstelle
des zweiten Kontaktelements bezogen auf eine senkrecht zu einer Verbindungslinie zwischen
der momentanen Kontaktstelle des zweiten Kontaktelements und der ersten Schwenkachse
ausgerichteten zweiten Referenzlinie. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung
bewegt sich beim Verschwenken des Auslösehebels aus der Ruhestellung in die Freigabestellung
zunächst das erste Kontaktelement entlang der ersten Führungsfläche, wobei das erste
Kontaktelement die erste Führungsfläche kontaktiert, und anschließend bewegt sich
das zweite Kontaktelement entlang der zweiten Führungsfläche, wobei das zweite Kontaktelement
die zweite Führungsfläche kontaktiert. Die erste Führungsfläche ist derart ausgebildet,
dass die Tangente der ersten Führungsfläche an der momentanen Kontaktstelle, an der
das erste Kontaktelement die erste Führungsfläche bei seiner Bewegung entlang der
ersten Führungsfläche kontaktiert, zu einer ersten Referenzlinie geneigt ist. Die
zweite Führungsfläche ist derart ausgebildet, dass die Tangente der zweiten Führungsfläche
an der momentanen Kontaktstelle, an der das zweite Kontaktelement die zweite Führungsfläche
bei seiner Bewegung entlang der zweiten Führungsfläche kontaktiert, zu einer zweiten
Referenzlinie geneigt ist. Der Neigungswinkel zwischen der Tangente der ersten Führungsfläche
und der ersten Referenzlinie ist geringer als der Neigungswinkel zwischen der Tangente
der zweiten Führungsfläche und der zweiten Referenzlinie. Die erste Referenzlinie
ist senkrecht zu einer Verbindungslinie ausgerichtet, die die momentane Kontaktstelle
des ersten Kontaktelements mit der ersten Schwenkachse verbindet. Die zweite Referenzlinie
ist senkrecht zu einer Verbindungslinie ausgerichtet, die die momentane Kontaktstelle
des zweiten Kontaktelements mit der ersten Schwenkachse verbindet. Während der ersten
Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels bewegt sich das erste Kontaktelement entlang
der ersten Führungsfläche und über die erste Führungsfläche und das erste Kontaktelement
wird vom Auslösehebel eine erste Auslösekraft auf den Kopplungshebel übertragen. Während
der zweiten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels bewegt sich das zweite Kontaktelement
entlang der zweiten Führungsfläche und über die zweite Führungsfläche und das zweite
Kontaktelement wird vom Auslösehebel eine zweite Auslösekraft auf den Kopplungshebel
übertragen. Der geringere Neigungswinkel der Tangente der ersten Führungsfläche hat
zur Folge, dass der Kopplungshebel während der ersten Phase der Schwenkbewegung des
Auslösehebels nur wenig bewegt wird. Der Auslösehebel kann deshalb während der der
ersten Phase seiner Schwenkbewegung mit verhältnismäßig geringer Kraft gegen den Kopplungshebel
verschwenkt werden. Während der zweiten Phase der Schwenkbewegung wird der Kopplungshebel
aufgrund des größeren Neigungswinkels der Tangente der zweiten Führungsfläche stärker
bewegt, so dass ein beträchtlicher Hub des Schließkörpers erzielt werden kann. Maßgeblich
für das Ausmaß der Bewegung des Kopplungshebels in der ersten Phase der Schwenkbewegung
des Auslösehebels ist der Neigungswinkel zwischen der Tangente der ersten Führungsfläche
an der momentanen Kontaktstelle des ersten Kontaktelements und der ersten Referenzlinie.
Bei einem Neigungswinkel von 0° hätte eine Schwenkbewegung des Auslösehebels keine
Bewegung des Kopplungshebels zur Folge. Je größer der Neigungswinkel ist, desto größer
ist das Ausmaß der Bewegung des Kopplungshebels.
[0021] Die Neigung der Tangente der ersten Führungsfläche an der momentanen Kontaktstelle
des ersten Kontaktelements bezogen auf die erste Referenzlinie kann beispielsweise
etwa 10° bis 40° betragen, insbesondere etwa 15° bis 30°.
[0022] Die Neigung der Tangente der zweiten Führungsfläche an der momentanen Kontaktstelle
des zweiten Kontaktelements bezogen auf die zweite Referenzlinie kann beispielsweise
40° bis 70° betragen, insbesondere 45° bis 65°.
[0023] Die erste Führungsfläche und/oder die zweite Führungsfläche können gekrümmt sein,
insbesondere bogenförmig gekrümmt.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die erste Führungsfläche
und die zweite Führungsfläche eben ausgestaltet. Die beiden Führungsflächen bilden
bei einer derartigen Ausführungsform jeweils eine schiefe Ebene aus, an der sich das
erste Kontaktelement bzw. das zweite Kontaktelement beim Verschwenken des Auslösehebels
entlang bewegen. Die erste Führungsfläche bildet in Kombination mit dem ersten Kontaktelement
ein erstes Keilgetriebe aus und die zweite Führungsfläche bildet in Kombination mit
dem zweiten Kontaktelement ein zweites Keilgetriebe aus. Über die beiden Keilgetriebe
ist der Auslösehebel mit dem Kopplungshebel mechanisch verbunden.
[0025] Die erste Führungsfläche und/oder die zweite Führungsfläche sind vorzugsweise parallel
zur zweiten Schwenkachse ausgerichtet.
[0026] Günstig ist es, wenn die erste Führungsfläche und die zweite Führungsfläche am Auslösehebel
angeordnet sind und das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement am Kopplungshebel
angeordnet sind.
[0027] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die erste Führungsfläche und die zweite
Führungsfläche am Kopplungshebel und das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement
am Auslösehebel angeordnet sind.
[0028] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das erste Kontaktelement
und/oder das zweite Kontaktelement als frei drehbare Kontaktrollen ausgestaltet.
[0029] Die Kontaktrollen können beispielsweise am Kopplungshebel drehbar gelagert sein.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die erste Führungsfläche und
die zweite Führungsfläche an einer dem Kopplungshebel zugewandten Seite des Auslösehebels
angeordnet.
[0031] Vorteilhafterweise sind die erste und die zweite Führungsfläche an einer der ersten
Schwenkachse abgewandte Stirnseite des Auslösehebels angeordnet.
[0032] Befindet sich der Schließkörper des Ventils in seiner Offenstellung, so wird er von
unter Druck stehender Flüssigkeit umströmt und günstigerweise zusätzlich von einer
Schließfeder des Ventils mit einer Schließkraft beaufschlagt. Der Benutzer muss daher
den Auslösehebel mit einer gewissen Haltekraft beaufschlagen, um den Schließkörper
in seiner Offenstellung zu halten. Dies kann zu einer Ermüdung des Benutzers führen.
Zur Erzielung einer verbesserten Handhabung der Ventilpistole ist es wünschenswert,
die erforderliche Haltekraft zu reduzieren. Hierzu ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass das zweite Kontaktelement in der Freigabestellung des
Auslösehebels an einer Stützfläche anliegt, wobei der Neigungswinkel der Tangente
der Stützfläche bezogen auf eine senkrecht zu einer Verbindungslinie zwischen der
Stützfläche und der ersten Schwenkachse ausgerichteten dritten Referenzlinie geringer
ist als der Neigungswinkel der Tangente der zweiten Führungsfläche an der momentanen
Kontaktstelle des zweiten Kontaktelements bezogen auf die zweite Referenzlinie. Wie
bereits erwähnt, kann durch die Bereitstellung der zweiten Führungsfläche und des
zweiten Kontaktelements während der zweiten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels
ein verhältnismäßig großer Verschiebeweg des Ventilstößels erzielt werden. Der Neigungswinkel
der Tangente der zweiten Führungsfläche weist bezogen auf die zweite Referenzlinie
bevorzugt einen verhältnismäßig großen Wert auf, insbesondere einen Wert von mindestens
etwa 45°. Gelangt der Schließkörper am Ende der Schwenkbewegung des Auslösehebels
in seine Offenstellung, so ist eine weitere Verschiebebewegung des Ventilstößels nicht
mehr erforderlich und der Schließkörper kann anschließend in seiner Offenstellung
gehalten werden. Das zweite Kontaktelement kann hierzu in der Freigabestellung des
Auslösehebels eine Position in einer Stützfläche einnehmen. Die Neigung der Stützfläche
zu einer dritten Referenzlinie ist geringer als die Neigung der Tangente der zweiten
Führungsfläche zur zweiten Referenzlinie. Die dritte Referenzlinie ist senkrecht zu
einer Verbindungslinie ausgerichtet, die die Stützfläche mit der ersten Schwenkachse
verbindet. Je geringer der Neigungswinkel der Tangente der Stützfläche bezogen zur
dritten Referenzlinie ist, desto geringer ist die Haltekraft, die der Benutzer auf
den Auslösehebel ausüben muss. Beträgt der Neigungswinkel 0°, so ist die Stützfläche
senkrecht zur Verbindungslinie zwischen der Stützfläche und der ersten Schwenkachse
ausgerichtet, so dass sich der Kopplungshebel über das zweite Kontaktelement am Auslösehebel
abstützen kann, wobei die vom Kopplungshebel auf den Auslösehebel ausgeübte Kraft
auf die erste Schwenkachse gerichtet ist und von dieser aufgenommen wird. Bei einem
Neigungswinkel der Tangente der Stützfläche bezogen auf die dritte Referenzlinie von
0° muss somit der Benutzer auf den Auslösehebel überhaupt keine Kraft ausüben, um
den Schließkörper des Ventils in seiner Offenstellung zu halten. Dies hat dann allerdings
zur Folge, dass der Schließkörper selbst dann in seiner Offenstellung verbleibt, wenn
der Benutzer die Ventilpistole unbeabsichtigt aus der Hand legt. Um in einem solchen
Fall zu vermeiden, dass der Schließkörper in seiner Offenstellung verbleibt, ist es
günstig, wenn der Neigungswinkel der Tangente der Stützfläche bezogen auf die dritte
Referenzlinie etwa 1° bis ca. 20°, insbesondere etwa 5° bis 15° beträgt.
[0033] Die Stützfläche ist günstigerweise eben ausgestaltet.
[0034] Bevorzugt ist das zweite Kopplungselement am Kopplungshebel angeordnet und die Stützfläche
ist am Auslösehebel angeordnet.
[0035] Günstig ist es, wenn die Stützfläche an der dem Kopplungshebel zugewandten Seite
des Auslösehebels angeordnet ist.
[0036] Von Vorteil ist es, wenn die Stützfläche zwischen der ersten Führungsfläche und der
zweiten Führungsfläche angeordnet ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung sind an
der Seite des Auslösehebels, die dem Kopplungshebel zugewandt ist, sowohl die erste
und die zweite Führungsfläche als auch die Stützfläche angeordnet. Die Stützfläche
nimmt hierbei eine Position zwischen der ersten Führungsfläche und der zweiten Führungsfläche
ein.
[0037] Der Kopplungshebel ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung geradlinig
ausgestaltet.
[0038] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Kopplungshebel L-förmig ausgestaltet ist.
[0039] Eine weitere Vereinfachung der Handhabung der Ventilpistole wird bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung dadurch erzielt, dass das Ventil einen Ventileinlass
und einen Ventilauslass aufweist, wobei der Ventilauslass aus einer Vorderseite des
Gehäuses der Ventilpistole herausragt, und dass das Gehäuse einen vom Benutzer mit
der Hand umgreifbaren Griff aufweist, wobei der Auslösehebel in seiner Ruhestellung
aus einer dem Ventilauslass abgewandten Rückseite des Griffs herausragt. Bei einer
derartigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilpistole kann der Benutzer den
Auslösehebel mit seinem Handballen betätigen. Wird von der Ventilpistole unter Druck
stehende Flüssigkeit abgegeben, so übt die Flüssigkeit auf die Ventilpistole einen
Rückstoß aus. Die Positionierung des Auslösehebels auf der dem Ventilauslass abgewandten
Rückseite des Griffs hat zur Folge, dass die Ventilpistole unter dem Einfluss des
Rückstoßes der Flüssigkeit gegen den Handballen des Benutzers gedrückt wird. Der Handballen
des Benutzers wirkt somit nach Art eines Wiederlagers, an dem sich die Ventilpistole
abstützt. Die Finger des Benutzers werden somit entlastet.
[0040] Günstig ist es, wenn der Griff von einem zentralen oder rückwärtigen Bereich des
Gehäuses der Ventilpistole absteht und die erste Schwenkachse in einem dem zentralen
bzw. rückwärtigen Bereich des Gehäuses abgewandten Endbereich des Griffs angeordnet
ist.
[0041] Der zentrale Gehäusebereich nimmt günstigerweise den Kopplungshebel zumindest teilweise
auf, über den der Auslösehebel mit dem Ventilstößel gekoppelt ist.
[0042] Das Gehäuse der Ventilpistole wird günstigerweise von zwei Gehäuseschalen gebildet,
an denen der Kopplungshebel und/oder der Auslösehebel schwenkbar gelagert sind.
[0043] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Kopplungshebel an einem Ventilgehäuse des
Ventils schwenkbar gelagert ist.
[0044] Um ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Auslösehebels aus der Ruhestellung in die
Freigabestellung zu verhindern, weist die Ventilpistole bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung mindestens ein zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung
hin und her bewegbares Arretierungsglied auf, wobei der Auslösehebel von dem mindestens
einen Arretierungsglied in der ersten Stellung arretierbar und in der zweiten Stellung
freigebbar ist.
[0045] Bevorzugt weist die Ventilpistole ein erstes und ein zweites Arretierungsglied auf,
die jeweils zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung hin und her
bewegbar sind.
[0046] Günstig ist es, wenn mindestens ein Arretierungsglied an einem vom Benutzer mit der
Hand umgreifbaren Griff des Gehäuses bewegbar, insbesondere verschiebbar oder verschwenkbar
gelagert ist.
[0047] Von besonderem Vorteil ist es, wenn ein Arretierungsglied in der ersten Stellung
aus einer dem Ventilauslass zugewandten Vorderseite des Griffs herausragt. Umgreift
der Benutzer mit seiner Hand den Griff des Gehäuses, so kann er intuitiv das an der
Vorderseite des Griffs angeordnete Arretierungsglied aus der ersten Stellung in die
zweite Stellung bewegen, so dass der Benutzer anschließend den Auslösehebel aus der
Ruhestellung in die Freigabestellung verschwenken kann, um unter Druck stehende Flüssigkeit
über den Ventilauslass abzugeben.
[0048] Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass ein Arretierungsglied an einem
in der Ruhestellung des Auslösehebels aus dem Griff herausragenden Bereich des Auslösehebels
bewegbar, insbesondere verschiebbar gelagert ist, wobei das Arretierungsglied in seiner
ersten Stellung aus dem Auslösehebel herausragt und in seiner zweiten Stellung vollständig
in den Auslösehebel eintaucht. In seiner ersten Stellung blockiert das Arretierungsglied
eine Bewegung des Auslösehebels in Richtung auf den Griff und in der zweiten Stellung
des Arretierungsglieds kann der Auslösehebel in Richtung auf den Griff bewegt werden.
Das Arretierungsglied kann beispielsweise parallel zur ersten Schwenkachse verschiebbar
am Auslösehebel gelagert sein. Bevorzugt weist der Auslösehebel in seinem in der Ruhestellung
aus dem Griff herausragenden Bereich eine Durchbrechung auf, in der das Arretierungsglied
verschiebbar gelagert ist.
[0049] Die nachfolgende Beschreibung vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer ersten vorteilhaften Ausführungsform einer Ventilpistole;
- Figur 2:
- eine Schnittansicht der Ventilpistole längs der Linie 2-2 in Figur 1, wobei ein Arretierungsglied
eine erste Stellung einnimmt;
- Figur 3:
- eine Schnittansicht entsprechend Figur 2, wobei das Arretierungsglied eine zweite
Stellung einnimmt;
- Figur 4:
- eine schematische Schnittansicht der Ventilpistole aus Figur 1, wobei ein Auslösehebel
eine Ruhestellung einnimmt;
- Figur 5:
- eine schematische Schnittansicht der Ventilpistole aus Figur 1, wobei der Auslösehebel
eine Zwischenstellung einnimmt;
- Figur 6:
- eine schematische Schnittansicht der Ventilpistole aus Figur 1, wobei der Auslösehebel
eine Freigabestellung einnimmt;
- Figur 7:
- eine schematische Schnittansicht einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform einer
Ventilpistole, wobei ein Auslösehebel eine Ruhestellung einnimmt;
- Figur 8:
- eine schematische Schnittansicht der Ventilpistole aus Figur 7, wobei der Auslösehebel
eine Zwischenstellung einnimmt;
- Figur 9:
- eine schematische Schnittansicht der Ventilpistole entsprechend Figur 7, wobei der
Auslösehebel eine Freigabestellung einnimmt.
[0050] In den Figuren 1 bis 6 ist eine erste vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Ventilpistole schematisch dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegt.
Die Ventilpistole 10 umfasst ein Gehäuse 12, das von einer ersten Gehäuseschale 14
und einer zweiten Gehäuseschale 15 gebildet wird. Das Gehäuse 12 weist einen zentralen
Gehäusebereich 16 auf, der zwischen einem vorderen Gehäusebereich 18 und einem rückwärtigen
Gehäusebereich 22 angeordnet ist. Der vordere Gehäusebereich 18 nimmt ein Ventil 20
auf und vom hinteren Gehäusebereich 22 steht ein Griff 24 ab, von dessen freiem Endbereich
26 sich ein Schutzbügel 28 zum vorderen Gehäusebereich 18 erstreckt. Der Schutzbügel
28, der zentrale Gehäusebereich 16 und der Griff 24 umgeben eine Grifföffnung 30,
in die der Benutzer beim Umgreifen des Griffs 24 mit seinen Fingern eingreifen kann.
[0051] Der zentrale Gehäusebereich 16 nimmt einen im Wesentlichen geradlinigen Kopplungshebel
32 auf und im Griff 24 ist ein Auslösehebel 34 angeordnet. Der Auslösehebel 34 ist
um eine erste Schwenkachse 36 verschwenkbar an den beiden Gehäuseschalen gelagert
und kann vom Benutzer mit dem Handballen aus einer in den Figuren 1 bis 4 dargestellten
Ruhestellung über eine in Figur 5 dargestellte Zwischenstellung in eine in Figur 6
dargestellte Freigabestellung verschwenkt werden. Die erste Schwenkachse 36 ist im
freien Endbereich 26 des Griffs 24 angeordnet. In seiner Ruhestellung ragt der Auslösehebel
34 mit einem hinteren Hebelbereich 37 aus der dem Ventil 20 abgewandten Rückseite
des Griffs 24 heraus.
[0052] Der Auslösehebel 34 wird von einer ersten Rückstellfeder 38 mit einer federelastischen
Rückstellkraft beaufschlagt.
[0053] Der Auslösehebel 34 kann in seiner in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ruhestellung
arretiert werden. Hierzu ist am Griff 24 ein im Wesentlichen L-förmiges erstes Arretierungsglied
40 schwenkbar gelagert und im hinteren Hebelbereich 37 ist ein bolzenartiges zweites
Arretierungsglied 41 parallel zur ersten Schwenkachse 36 verschiebbar gelagert.
[0054] Ein erster Schenkel 42 des ersten Arretierungsgliedes 40 ragt in der in den Figuren
1 bis 4 dargestellten ersten Stellung des ersten Arretierungsgliedes 40 aus der dem
Ventil 20 zugewandten Vorderseite des Griffs 24 heraus und ein freies Ende 44 eines
zweiten Schenkels 46 des ersten Arretierungsglieds 40 liegt in der ersten Stellung
des ersten Arretierungsglieds 40 am Auslösehebel 34 an und hindert diesen an einer
Schwenkbewegung.
[0055] Umgreift der Benutzer mit seiner Hand den Griff 24, so verschwenkt er mit seinen
Fingern intuitiv das erste Arretierungsglied 40 entgegen der federelastischen Rückstellkraft
einer zweiten Rückstellfeder 48 in eine in den Figuren 5 und 6 dargestellte zweite
Stellung, in der der zweite Schenkel 46 des ersten Arretierungsglieds 40 in eine Ausnehmung
50 des Auslösehebels 34 eintaucht, so dass der Auslösehebel 34 aus seiner Ruhestellung
in seine Freigabestellung verschwenkt werden kann. Gibt der Benutzer den Griff 24
wieder frei, so wird der Auslösehebel 34 von der ersten Rückstellfeder 38 selbsttätig
in seine Ruhestellung verschwenkt und das erste Arretierungsglied 40 wird von der
zweiten Rückstellfeder 48 selbsttätig in seine erste Stellung verschwenkt, so dass
der Auslösehebel 34 wieder arretiert ist.
[0056] Das zweite Arretierungsglied 41 ist in einer Durchgangsöffnung 43 parallel zur ersten
Schwenkachse 36 zwischen einer in Figur 2 dargestellten ersten Stellung und einer
in Figur 3 dargestellten zweiten Stellung hin und her verschiebbar gelagert. Die Durchgangsöffnung
43 ist in dem hinteren Hebelbereich 37 des Auslösehebels 34 angeordnet und ragt somit
in der Ruhestellung des Auslösehebels 34 aus der Rückseite des Griffs 24 hervor. In
dieser Stellung kann das zweite Arretierungsglied 41, das nach Art eines Bolzens ausgebildet
ist, in die erste Stellung verschoben werden, in der es mit einem Teilbereich 45 aus
der Durchgangsöffnung 43 hervorsteht und an einer rückseitigen Kante 47 des Griffs
24 anliegt. Dadurch ist der Auslösehebel 34 blockiert und kann aus seiner Ruhestellung
nicht in seine Freigabestellung verschwenkt werden. Zum Freigeben des Auslösehebels
34 muss das zweite Arretierungsglied 41 vollständig in die Durchgangsöffnung 43 eingeschoben
werden, so dass das zweite Arretierungsglied 41 die rückseitige Kante 47 des Griffs
24 freigibt. In dieser zweiten Stellung kann dann der Auslösehebel 34 in die Freigabestellung
verschwenkt werden, ohne durch das zweite Arretierungsglied 41 behindert zu werden.
[0057] Der Auslösehebel 34 weist auf seiner der ersten Schwenkachse 36 abgewandten Stirnseite
52, die dem Kopplungshebel 32 zugewandt ist, ein erstes Kraftbeaufschlagungselement
in Form einer ersten ebenen Führungsfläche 54 sowie ein zweites Kraftbeaufschlagungselement
in Form einer zweiten ebenen Führungsfläche 56 auf, und zwischen der ersten Führungsfläche
54 und der zweiten Führungsfläche 56 ist an der Stirnseite 52 des Auslösehebels 34
eine ebene Stützfläche 58 angeordnet.
[0058] Der Kopplungshebel 32 ist im Gehäuse 12 um eine zweite Schwenkachse 60 verschwenkbar.
Die zweite Schwenkachse 60 ist parallel zur ersten Schwenkachse 36 ausgerichtet und
an einem Ventilgehäuse 62 des Ventils 20 gelagert. In geringem Abstand zur zweiten
Schwenkachse 60 weist der Kopplungshebel 32 ein justierbares Betätigungselement 64
auf, das an einem Ventilstößel 66 anliegt. Der Ventilstößel 66 ist im Ventilgehäuse
62 verschiebbar gelagert und liegt mit seinem dem Betätigungselement 64 abgewandten
Ende an einem kugelförmigen Schließkörper 68 des Ventils 20 an, der von einer dritten
Rückstellfeder 70 mit einer federelastischen Schließkraft in Richtung auf einen Ventilsitz
72 beaufschlagt wird.
[0059] Das Ventilgehäuse 62 weist einen Ventileinlass 74 und einen Ventilauslass 76 auf.
Der Ventileinlass 74 ragt aus einer Unterseite 78 des vorderen Gehäusebereichs 18
hervor und der Ventilauslass 76 ragt aus einer Vorderseite 80 des vorderen Gehäusebereichs
18 hervor. An den Ventileinlass 74 kann eine Flüssigkeitszufuhrleitung, beispielsweise
ein Druckschlauch, angeschlossen werden, über die der Ventilpistole 10 unter Druck
stehende Flüssigkeit zugeführt werden kann. An den Ventilauslass 76 kann beispielsweise
eine Sprühlanze angeschlossen werden, über die die unter Druck stehende Flüssigkeit
abgegeben werden kann.
[0060] Der Ventilsitz 72 ist im Strömungsweg zwischen dem Ventileinlass 74 und dem Ventilauslass
76 angeordnet. Befindet sich der Schließkörper 68 in seiner in Figur 1 dargestellten
Schließstellung, so liegt er dicht am Ventilsitz 72 an, so dass die Strömungsverbindung
zwischen dem Ventileinlass 74 und dem Ventilauslass 76 unterbrochen ist. In seiner
Schließstellung wird der Schließkörper 68 von dem stromaufwärts des Ventilsitzes 72
herrschenden Druck der Flüssigkeit beaufschlagt. Mittels des Ventilstößels 66 kann
der Schließkörper 68 entgegen der Rückstellkraft der dritten Rückstellfeder 70 und
entgegen des auf ihn einwirkenden Druckes der Flüssigkeit vom Ventilsitz 72 abgehoben
werden, so dass er die Strömungsverbindung zwischen dem Ventileinlass 74 und dem Ventilauslass
76 freigibt. Hierbei baut sich der in der Schließstellung des Schließkörpers 68 stromaufwärts
des Ventilsitzes 72 herrschende Flüssigkeitsdruck ab.
[0061] Der Kopplungshebel 32 weist an seinem dem Betätigungselement 64 abgewandten Ende
ein erstes Kraftaufnahmeelement in Form eines ersten Kontaktelements 82 auf, das in
der dargestellten Ausführungsform als am Kopplungshebel 32 frei drehbar gelagerte
erste Kontaktrolle 84 ausgestaltet ist.
[0062] Im Abstand zum ersten Kontaktelement 82 weist der Kopplungshebel 32 an seiner dem
Griff 24 zugewandten Unterseite ein zweites Kraftaufnahmeelement in Form eines zweiten
Kontaktelementes 86 auf, das in der dargestellten Ausführungsform als am Kopplungshebel
32 frei drehbar gelagerte zweite Kontaktrolle 88 ausgestaltet ist. Der Abstand, den
die zweite Kontaktrolle 88 zur zweiten Schwenkachse 60 aufweist, ist kleiner als der
Abstand, den die erste Kontaktrolle 84 zur zweiten Schwenkachse 60 aufweist. Günstigerweise
beträgt der Abstand der zweiten Kontaktrolle 88 zur zweiten Schwenkachse 60 etwa 40
% bis 80 % des Abstands, den die erste Kontaktrolle 84 zur zweiten Schwenkachse 60
aufweist.
[0063] Der Abstand zwischen dem Betätigungselement 64 und der zweiten Schwenkachse 60 beträgt
bevorzugt etwa 10 % des Abstands zwischen der ersten Kontaktrolle 84 und der zweiten
Schwenkachse 60.
[0064] In der Ruhestellung des Auslösehebels 34 kann die erste Kontaktrolle 84 an der ersten
Führungsfläche 54 des Auslösehebels 34 anliegen. Der Bereich der ersten Führungsfläche
54, in dem die erste Kontaktrolle 84 die erste Führungsfläche 54 momentan kontaktiert,
bildet eine momentane erste Kontaktstelle 90.
[0065] Wird der Auslösehebel 34 ausgehend aus seiner Ruhestellung um die erste Schwenkachse
36 verschwenkt, so rollt die erste Kontaktrolle 84 an der ersten Führungsfläche 54
entlang, bis die erste Kontaktrolle 84 das der Stützfläche 58 abgewandte hintere Ende
der ersten Führungsfläche 54 erreicht. Mit der
[0066] Änderung der Position der ersten Kontaktrolle 84 ändert sich auch die Position der
momentanen ersten Kontaktstelle 90. Während dieser ersten Phase der Schwenkbewegung
des Auslösehebels 34 wird der Kopplungshebel 32 um die zweite Schwenkachse 60 so weit
verschwenkt, dass der Schließkörper 68 vom Ventilsitz 72 abhebt und sich dadurch der
stromaufwärts des Ventilsitzes 72 herrschende Druck der Flüssigkeit abbaut.
[0067] Erreicht die erste Kontaktrolle 84 das dem Ventil 20 abgewandte hintere Ende der
ersten Führungsfläche 54, wie dies in Figur 2 dargestellt ist, so kontaktiert die
zweite Kontaktrolle 88 das dem Ventil 20 zugewandte vordere Ende der zweiten Führungsfläche
56. Der Bereich der zweiten Führungsfläche 56, in dem die zweite Kontaktrolle 88 die
zweite Führungsfläche 56 momentan kontaktiert, bildet eine momentane zweite Kontaktstelle
92. Beim weiteren Verschwenken des Auslösehebels 34 in dessen Freigabestellung rollt
die zweite Kontaktrolle 88 an der zweiten Führungsfläche 56 entlang, wobei der Kopplungshebel
32 weiter um die zweite Schwenkachse 60 verschwenkt wird und hierbei den Ventilstößel
66 verschiebt, so dass der Schließkörper 68 schließlich einen deutlichen Abstand zum
Ventilsitz 72 einnimmt.
[0068] Erreicht der Auslösehebel 34 seine in Figur 3 dargestellte Freigabestellung, so nimmt
die zweite Kontaktrolle 88 eine Position auf der Stützfläche 58 ein. Dies ist in Figur
3 dargestellt.
[0069] Die erste Führungsfläche 54 bildet ebenso wie die zweite Führungsfläche 56 eine schiefe
Ebene aus. Die erste Führungsfläche 54 weist an der ersten Kontaktstelle 90 eine erste
Tangente 94 auf und die zweite Führungsfläche 56 weist an der zweiten Kontaktstelle
92 eine zweite Tangente 96 auf. Bezogen auf eine erste Referenzlinie 98, die senkrecht
zu einer ersten Verbindungslinie 100 ausgerichtet ist, die die erste Kontaktstelle
90 mit der ersten Schwenkachse 36 verbindet, ist die erste Tangente 94 um einen ersten
Neigungswinkel 102 geneigt. Die zweite Tangente 96 ist bezogen auf eine zweite Referenzlinie
104, die senkrecht zu einer die zweite Kontaktstelle 92 mit der ersten Schwenkachse
36 verbindenden zweiten Verbindungslinie 106 ausgerichtet ist, um einen zweiten Neigungswinkel
108 geneigt. Der erste Neigungswinkel 102 ist deutlich kleiner als der zweite Neigungswinkel
108. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der erste Neigungswinkel 10° bis 40°,
insbesondere 15° bis 30° beträgt, wohingegen der zweite Neigungswinkel beispielsweise
40° bis 70°, insbesondere 45° bis 65° beträgt.
[0070] Da der erste Neigungswinkel 102 kleiner gewählt ist als der zweite Neigungswinkel
108, wird der Kopplungshebel 32 während einer ersten Phase der Schwenkbewegung des
Auslösehebels 34 um einen verhältnismäßig kleinen Schwenkwinkel verschwenkt, solange
die erste Kontaktrolle 84 an der ersten Führungsfläche 54 abrollt, und anschließend
wird der Kopplungshebel 32 während einer zweiten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels
34 um einen größeren Schwenkwinkel verschwenkt, solange die zweite Kontaktrolle 88
an der zweiten Führungsfläche 56 abrollt. Der größere Abstand, den die erste Kontaktrolle
84 zur zweiten Schwenkachse 60 aufweist, hat in Kombination mit dem kleineren Neigungswinkel
102 zur Folge, dass der Benutzer zum Öffnen des Ventils 20 nur eine verhältnismäßig
geringe Betätigungskraft auf den Auslösehebel 34 ausüben muss. Dies erleichtert die
Handhabung der Ventilpistole 10. Während der ersten Phase der Schwenkbewegung des
Auslösehebels 34 hebt der Schließkörper 68 so weit vom Ventilsitz 72 ab, dass sich
der stromaufwärts des Ventilsitzes 72 herrschende Druck der Flüssigkeit beträchtlich
abbaut und anschließend der Schließkörper 68 mit geringerer Öffnungskraft weiter in
seine Offenstellung bewegt werden kann, indem die zweite Kontaktrolle 88 an der zweiten
Führungsfläche 56 abrollt.
[0071] Erreicht der Auslösehebel 34 seine in Figur 3 dargestellte Freigabestellung, in der
der Schließkörper 68 seine Offenstellung einnimmt, so stützt sich der Kopplungshebel
32 über die zweite Kontaktrolle 88 an der Stützfläche 58 ab. Die ebene Stützfläche
58 weist eine dritte Tangente 110 auf, die bezogen auf eine dritte Referenzlinie 112
einen dritten Neigungswinkel 114 aufweist, der kleiner ist als der zweite Neigungswinkel
108. Die dritte Referenzlinie 112 ist senkrecht zu einer dritten Verbindungslinie
116 ausgerichtet, die die Stützfläche 58 mit der ersten Schwenkachse 36 verbindet.
Der dritte Neigungswinkel 114 ist bevorzugt kleiner als der erste Neigungswinkel 102.
Günstig ist es, wenn der dritte Neigungswinkel 114 etwa 1° bis ca. 20° beträgt, insbesondere
etwa 5° bis 15° beträgt.
[0072] Aufgrund der verhältnismäßig geringen Neigung der Stützfläche 58 zur dritten Referenzlinie
112 muss vom Benutzer nur eine verhältnismäßig geringe Haltekraft auf den Auslösehebel
34 ausgeübt werden, um den Schließkörper 68 in seiner Offenstellung zu halten. Die
Handhabung der Ventilpistole 10 gestaltet sich somit sehr einfach, insbesondere kann
die Ventilpistole 10 vom Benutzer mit geringen Kräften betätigt werden.
[0073] Ein ermüdungsfreies Betätigen der Ventilpistole 10 wird auch dadurch unterstützt,
dass der Auslösehebel 34 an der dem Ventil 20 abgewandten Rückseite des Griffs 24
angeordnet ist, denn dadurch wird die Ventilpistole 10 unter dem Einfluss des Rückstoßes
der über den Ventilauslass 76 abgegebenen Flüssigkeit in die Handfläche des Benutzers
gedrückt, die den Griff 24 umgreift.
[0074] In den Figuren 7, 8 und 9 ist eine zweite vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Ventilpistole schematisch dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 120 belegt.
Die Ventilpistole 120 umfasst ein Gehäuse 122, das von einer ersten Gehäuseschale
124 und einer in der Zeichnung nicht dargestellten zweiten Gehäuseschale gebildet
wird. Das Gehäuse 122 weist einen zentralen Gehäusebereich 126 auf, der zwischen einem
vorderen Gehäusebereich 128 und einem hinteren Gehäusebereich 130 angeordnet ist.
Der vordere Gehäusebereich 126 nimmt ein Ventil 132 auf, das identisch ausgestaltet
ist wie das voranstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 6 erläuterte Ventil
20. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden daher für Einzelteile des Ventils 132
dieselben Bezugszeichen verwendet wie für das Ventil 20 und bezüglich dieser Einzelteile
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die voranstehenden Erläuterungen Bezug
genommen.
[0075] Vom hinteren Gehäusebereich 130 steht ein Griff 134 ab, von dessen freiem Endbereich
136 sich ein Schutzbügel 138 zum vorderen Gehäusebereich 128 erstreckt. Der Schutzbügel
138, der zentrale Gehäusebereich 126 und der Griff 134 umgeben eine Grifföffnung 140,
in die der Benutzer beim Umgreifen des Griffs 134 mit seinen Fingern eingreifen kann.
[0076] Vom zentralen Gehäusebereich 126 erstreckt sich bis in den Bereich des Griffs 134
ein L-förmiger Kopplungshebel 142, der an seinem vorderen, dem Ventil 132 zugewandten
Ende ein Betätigungselement 144 trägt und dem Betätigungselement 144 unmittelbar benachbart
an einem Gehäuse des Ventils 132 verschwenkbar gelagert ist. An seinem dem Ventil
132 abgewandten hinteren Endbereich weist der Kopplungshebel 142 ein erstes Kraftaufnahmeelement
in Form eines ersten Kontaktelements 146 auf, das in der dargestellten Ausführungsform
als am Kopplungshebel 142 frei drehbar gelagerte erste Kontaktrolle 148 ausgestaltet
ist.
[0077] Ungefähr mittig zwischen dem Betätigungselement 144 und dem ersten Kontaktelement
142 weist der Kopplungshebel 142 ein zweites Kraftaufnahmeelement in Form eines zweiten
Kontaktelements 150 auf, das in der dargestellten Ausführungsform als am Kopplungshebel
142 frei drehbar gelagerte zweite Kontaktrolle 152 ausgestaltet ist.
[0078] Im Griff 134 ist ein Auslösehebel 154 um eine erste Schwenkachse 156 verschwenkbar
an den beiden Gehäuseschalen gelagert und kann vom Benutzer mit den Fingern aus der
in Figur 7 dargestellten Ruhestellung über die in Figur 8 dargestellte Zwischenstellung
in die in Figur 9 dargestellte Freigabestellung verschwenkt werden. Die erste Schwenkachse
156 ist in dem dem zentralen Gehäusebereich 128 abgewandten Endbereich 136 des Griffs
134 angeordnet. Die erste Schwenkachse 156 ist parallel zu einer zweiten Schwenkachse
158 ausgerichtet, um die der Kopplungshebel 142 relativ zum Ventil 132 verschwenkbar
ist.
[0079] Bei der in den Figuren 7, 8 und 9 dargestellten Ausführungsform ragt somit der Auslösehebel
154 in seiner Ruhestellung aus der dem Ventil 132 zugewandten Vorderseite des Griffs
134 heraus und kann vom Benutzer in den Griff 134 eingeschwenkt werden.
[0080] Mittels einer Rückstellfeder 160 wird der Auslösehebel 154 mit einer Federkraft in
Richtung auf die Ruhestellung beaufschlagt. Die Rückstellfeder 160 ist zwischen das
Gehäuse 122 und den Auslösehebel 154 eingespannt.
[0081] In der Ruhestellung des Auslösehebels 154 liegt die erste Kontaktrolle 148 an einem
ersten Kraftbeaufschlagungselement in Form einer ersten Führungsfläche 162 des Auslösehebels
154 an. Die erste Führungsfläche 162 ist auf der der Grifföffnung 140 abgewandten
Rückseite des Auslösehebels 154 angeordnet.
[0082] Der zweiten Kontaktrolle 152 ist ein zweites Kraftbeaufschlagungselement in Form
einer zweiten Führungsfläche 164 zugeordnet, die der Auslösehebel in seinem der ersten
Schwenkachse 156 abgewandten vorderen Endbereich aufweist. Wird der Auslösehebel 154
ausgehend aus seiner Ruhestellung um die erste Schwenkachse 156 verschwenkt, so rollt
die erste Kontaktrolle 148 an der ersten Führungsfläche 162 entlang, wobei der Kopplungshebel
142 um die zweite Schwenkachse 158 verschwenkt wird und sich dadurch der Schließkörper
des Ventils 132 vom zugeordneten Ventilsitz abhebt und sich der stromaufwärts des
Ventilsitzes herrschende Druck der Flüssigkeit abbaut.
[0083] Während der ersten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels 154 nähert sich die
zweite Führungsfläche 164 zunehmend der zweiten Kontaktrolle 152, die die zweite Führungsfläche
164 in der in Figur 8 dargestellten Zwischenstellung erreicht. Beim weiteren Verschwenken
des Auslösehebels 154 hebt die erste Kontaktrolle 148 von der ersten Führungsfläche
162 ab und die zweite Kontaktrolle 152 rollt an der zweiten Führungsfläche 164 entlang.
Der Kopplungshebel 142 wird hierbei weiter um die zweite Schwenkachse 158 verschwenkt,
so dass der Schließkörper des Ventils 132 einen zunehmenden Abstand zum Ventilsitz
einnimmt.
[0084] Erreicht der Auslösehebel 154 seine in Figur 9 dargestellte Freigabestellung, so
nimmt die zweite Kontaktrolle 152 eine Position auf einer Stützfläche 166 ein, die
sich an die zweite Führungsfläche 164 anschließt.
[0085] Der Abstand der ersten Kontaktrolle 148 zur zweiten Schwenkachse 158 ist deutlich
größer als der Abstand der zweiten Kontaktrolle 152 zur zweiten Schwenkachse 158.
Dies hat zur Folge, dass mit einer verhältnismäßig geringen Betätigungskraft, die
der Benutzer auf den Auslösehebel 154 ausübt, eine sehr starke Auslösekraft vom Kopplungshebel
152 auf den Ventilstößel des Ventils 132 ausgeübt werden kann. Allerdings kann in
dieser ersten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels 154 nur ein verhältnismäßig
geringer Hub des Ventilstößels erzielt werden. Ein beträchtlich größerer Hub wird
in der zweiten Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels 154 erzielt, in der die
zweite Führungsfläche 164 an der zweiten Kontaktrolle 152 anliegt.
[0086] Auch bei der in den Figuren 7, 8 und 9 dargestellten zweiten vorteilhaften Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ventilpistole kommt mindestens ein Arretierungsglied zum Einsatz,
mit dessen Hilfe der Auslösehebel 154 in seiner Ruhestellung arretiert werden kann.
Lediglich zur Erzielung einer besseren Übersicht ist das Arretierungsglied in den
Figuren 7, 8 und 9 nicht dargestellt. Das Arretierungsglied kann beispielsweise am
Gehäuse 122 bewegbar, insbesondere verschwenkbar oder verschiebbar gehalten sein zwischen
einer ersten Stellung, in der es am Auslösehebel 154 anliegt, und einer zweiten Stellung,
in der es den Auslösehebel 154 freigibt.
[0087] Aufgrund der unterschiedlichen Hebelverhältnisse, die in der ersten und der zweiten
Phase der Schwenkbewegung des Auslösehebels 154 erzielt werden, ist die Handhabung
der Ventilpistole 120 sehr einfach, insbesondere kann die Ventilpistole 120 vom Benutzer
mit geringen Kräften betätigt werden.
1. Ventilpistole für ein Hochdruckreinigungsgerät, mit einem Gehäuse (12; 122) und einem
im Gehäuse (12; 122) angeordneten Ventil (20; 132), das einen Schließkörper (68) aufweist,
der in einer Schließstellung an einem Ventilsitz (72) dicht anliegt und von einem
Ventilstößel (66) mit einer Öffnungskraft beaufschlagbar ist zum Verschieben des Schließkörpers
(68) in eine zum Ventilsitz (72) beabstandete Offenstellung, und mit einem um eine
erste Schwenkachse (36; 156) verschwenkbar gelagerten Auslösehebel (34; 154), der
mit dem Ventilstößel (66) mechanisch gekoppelt ist und manuell aus einer Ruhestellung,
in der der Schließkörper (68) seine Schließstellung einnimmt, in eine Freigabestellung
verschwenkbar ist, in der der Schließkörper (68) seine Offenstellung einnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (34; 154) über einen um eine zweite Schwenkachse (60; 158) schwenkbar
gelagerten Kopplungshebel (32; 142) mit dem Ventilstößel (66) gekoppelt ist, wobei
der Kopplungshebel (32; 142) ein Betätigungselement (64; 144) aufweist, über das der
Ventilstößel (66) mit der Öffnungskraft beaufschlagbar ist, und wobei der Kopplungshebel
(32; 142) ein erstes und ein zweites Kraftaufnahmeelement aufweist, wobei beim Verschwenken
des Auslösehebels (34; 154) aus der Ruhestellung in die Freigabestellung zuerst das
erste Kraftaufnahmeelement und dann das zweite Kraftaufnahmeelement mit einer Auslösekraft
beaufschlagbar sind, wobei das erste Kraftaufnahmeelement einen größeren Abstand zur
zweiten Schwenkachse (60; 158) aufweist als das zweite Kraftaufnahmeelement.
2. Ventilpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kraftaufnahmeelement und das zweite Kraftaufnahmeelement an den Auslösehebel
(34; 154) anlegbar sind.
3. Ventilpistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (34; 154) ein erstes und ein zweites Kraftbeaufschlagungselement
aufweist, wobei das erste Kraftaufnahmeelement an das erste Kraftbeaufschlagungselement
anlegbar ist und wobei das zweite Kraftaufnahmeelement an das zweite Kraftbeaufschlagungselement
anlegbar ist.
4. Ventilpistole nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kraftaufnahmeelement und das erste Kraftbeaufschlagungselement eine erste
Führungsfläche (54; 162) und ein die erste Führungsfläche (54; 162) kontaktierendes
und entlang der ersten Führungsfläche (54; 162) bewegbares erstes Kontaktelement (82;
146) ausbilden, und dass das zweite Kraftaufnahmeelement und das zweite Kraftbeaufschlagungselement
eine zweite Führungsfläche (56; 164) und ein die zweite Führungsfläche (56; 164) kontaktierendes
und entlang der zweiten Führungsfläche (56; 164) bewegbares zweites Kontaktelement
(86; 150) ausbilden.
5. Ventilpistole nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (102) der Tangente (94) der ersten Führungsfläche (54) an der
momentanen Kontaktstelle (90) des ersten Kontaktelements (82) bezogen auf eine senkrecht
zu einer Verbindungslinie (100) zwischen der momentanen Kontaktstelle (90) des ersten
Kontaktelements (82) und der ersten Schwenkachse (36) ausgerichteten ersten Referenzlinie
(98) geringer ist als der Neigungswinkel (108) der Tangente (96) der zweiten Führungsfläche
(56) an der momentanen Kontaktstelle (92) des zweiten Kontaktelements (86) bezogen
auf eine senkrecht zu einer Verbindungslinie (106) zwischen der momentanen Kontaktstelle
(92) des zweiten Kontaktelements (86) und der ersten Schwenkachse (36) ausgerichteten
zweiten Referenzlinie (104).
6. Ventilpistole nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsfläche (54; 162) und die zweite Führungsfläche (56; 164) eben ausgestaltet
sind.
7. Ventilpistole nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsfläche (54, 162) und/oder die zweite Führungsfläche (56, 164) parallel
zur zweiten Schwenkachse (60, 158) ausgerichtet sind.
8. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsfläche (54; 162) und die zweite Führungsfläche (56; 164) am Auslösehebel
(34; 154) angeordnet sind und dass das erste Kontaktelement (82; 146) und das zweite
Kontaktelement (86; 150) am Kopplungshebel (32; 142) angeordnet sind.
9. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kontaktelement (82; 146) und/oder das zweite Kontaktelement (86; 150) als
frei drehbare Kontaktrollen (84, 88; 148, 152) ausgestaltet sind.
10. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsfläche (54; 162) und die zweite Führungsfläche (56; 164) an einer
dem Kopplungshebel (32; 142) zugewandten Seite (52) des Auslösehebels (34; 154) angeordnet
sind.
11. Ventilpistole nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsfläche (54) und die zweite Führungsfläche (56) an einer der ersten
Schwenkachse (36) abgewandten Stirnseite (52) des Auslösehebels (34) angeordnet sind.
12. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kontaktelement (86) in der Freigabestellung des Auslösehebels (34) an
einer Stützfläche (58) anliegt, wobei der Neigungswinkel (114) der Tangente (110)
der Stützfläche (58) bezogen auf eine senkrecht zu einer Verbindungslinie (116) zwischen
der Stützfläche (58) und der ersten Schwenkachse (36) ausgerichteten dritten Referenzlinie
(112) geringer ist als der Neigungswinkel (108) der Tangente (96) der zweiten Führungsfläche
(56) an der momentanen Kontaktstelle des zweiten Kontaktelements (86) bezogen auf
die zweite Referenzlinie (104).
13. Ventilpistole nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (114) der Tangente (110) der Stützfläche (58) bezogen auf die
dritte Referenzlinie (112) 1° bis 20°, insbesondere 5° bis 15° beträgt.
14. Ventilpistole nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (58) eben ausgestaltet ist.
15. Ventilpistole nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (58) an der dem Kopplungshebel (32) zugewandten Seite (52) des Auslösehebels
(34) angeordnet ist.
16. Ventilpistole nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (58) zwischen der ersten Führungsfläche (54) und der zweiten Führungsfläche
(56) angeordnet ist.
17. Ventilpistole nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungshebel (32; 142) geradlinig oder L-förmig ausgestaltet ist.
18. Ventilpistole nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (20) einen Ventileinlass (74) und einen Ventilauslass (76) aufweist, wobei
der Ventilauslass (76) aus einer Vorderseite (80) des Gehäuses (12) herausragt und
dass das Gehäuse (12) einen vom Benutzer mit der Hand umgreifbaren Griff (24) aufweist,
wobei der Auslösehebel (34) in seiner Ruhestellung aus einer dem Ventilauslass (76)
abgewandten Rückseite des Griffs (24) herausragt.
19. Ventilpistole nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12; 122) einen vom Benutzer mit der Hand umgreifbaren Griff (24; 134)
aufweist, der von einem zentralen oder rückwärtigen Bereich (16, 22; 126, 130) des
Gehäuses (12; 122) absteht, und dass die erste Schwenkachse (36; 156) in einem dem
zentralen bzw. rückwärtigen Bereich (16, 22; 126, 130) des Gehäuses (12; 122) abgewandten
Endbereich (26; 136) des Griffs (24; 134) angeordnet ist.
20. Ventilpistole nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungshebel (32; 142) zumindest teilweise im zentralen Bereich (16; 126) des
Gehäuses (12; 122) angeordnet ist.
21. Ventilpistole nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungshebel (32; 142) an einem Gehäuse (62) des Ventils (20; 132) schwenkbar
gelagert ist.
22. Ventilpistole nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilpistole (10; 120) mindestens ein zwischen einer ersten Stellung und einer
zweiten Stellung hin und her bewegbares Arretierungsglied (40, 41) aufweist, wobei
der Auslösehebel (34; 154) von dem mindestens einen Arretierungsglied (40, 41) in
der ersten Stellung arretierbar und in der zweiten Stellung freigebbar ist.
23. Ventilpistole nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilpistole (10) ein erstes und ein zweites Arretierungsglied (40, 41) aufweist,
die jeweils zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung hin und her
bewegbar sind.
24. Ventilpistole nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Arretierungsglied (40) an einem vom Benutzer mit der Hand umgreifbaren
Griff (24) des Gehäuses (12) bewegbar gelagert ist.
25. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass ein Arretierungsglied (40) in der ersten Stellung aus einer einem Auslass (76) des
Ventils (20) zugewandten Vorderseite des Griffs (24) herausragt.
26. Ventilpistole nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass ein Arretierungsglied (41) an einem in der Ruhestellung des Auslösehebels (34) aus
dem Griff (24) herausragenden Bereich (37) des Auslösehebels (34) bewegbar gelagert
ist, wobei das Arretierungsglied (41) in seiner ersten Stellung aus dem Auslösehebel
(34) herausragt und in seiner zweiten Stellung vollständig in den Auslösehebel (34)
eintaucht.