[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hammereinrichtung, vorzugsweise eine handgeführte
Hammereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Werkzeug zur Verwendung
in einer derartigen Hammereinrichtung gemäß des Patentanspruchs 13 sowie ein Hammersystem
mit einer derartigen Hammereinrichtung und mit einem derartigen Werkzeug gemäß des
Patentanspruchs 16.
[0002] Es sind verschiedene Anwendungen bekannt, bei denen ein Werkzeug in ein Material
getrieben werden soll. Beispielsweise ist es seit Urzeiten bekannt, dass ein Meißel
oder ein vergleichbares Werkzeug mittels eines Hammers von einem Bediener von Hand
in ein Gestein oder dergleichen getrieben werden kann. Dies ist auch heute noch bekannt,
jedoch werden üblicherweise Vorrichtungen wie z.B. Drucklufthämmer z.B. im Bergbau,
im Straßenbau und bei sonstigen Bauarbeiten und insbesondere bei Abbrucharbeiten verwendet,
welche zwar von Hand von einem Bediener geführt werden können, jedoch z.B. mittels
Druckluft, Strom, hydraulisch oder benzinbetrieben angetrieben werden. Derartige Vorrichtungen
können auch von einer Maschine wie z.B. von einem Bagger in der Ausführungsart eines
Hydraulikhammers geführt werden.
[0003] Ein Drucklufthammer funktioniert üblicherweise derart, dass durch einen Kompressor
außerhalb des Drucklufthammers Luft verdichtet und über einen ausreichend robusten
Schlauch zum Drucklufthammer hingeführt wird. Dort gelangt die Druckluft im Betrieb
bei Betätigung eines Ventils durch den Bediener über einen Ventilmechanismus und über
eine Steuerung in den Arbeitszylinder des Drucklufthammers. Ein Kolben wird durch
die einströmende verdichtete Luft in Richtung Meißelspitze beschleunigt und trifft
dort auf ein Schlagstück, welches üblicherweise als Amboss bezeichnet wird, oder auf
das Werkzeug direkt. Durch das rasche Abbremsen des Kolbens wird der Impuls auf das
Schlagstück oder bei Ausführung ohne Schlagstück direkt auf das Werkzeug übertragen.
Die Schlagenergie gelangt so auf das Werkzeug wie z.B. den Meißel, welches hierdurch
nach vorne, d.h. entlang der Längsachse in axialer Richtung von dem Kolben bzw. von
dem Schlagstück weg, in das Werkstück hineingetrieben werden kann. Die Rückholung
des Kolbens in die Ausgangslage erfolgt durch umgesteuerte Luft aus einer oder aus
mehreren Bohrungen auf der dem Werkzeug zugewandten Zylinderseite. Die Kombination
aus einer hohen Impulsenergieübertragung, kleiner Meißelspitze und dem Ansetzen des
Drucklufthammers kann eine enorme Schlagkraft ergeben, welche auf das Werkstück ausgeübt
werden kann.
[0004] Nachteilig ist bei der Verwendung von Drucklufthämmern und anderen derartigen Hammereinrichtungen,
dass ein Schlag bzw. ein Impuls lediglich in eine axiale Richtung entlang der Längsachse
ausgeführt werden kann. Dies schränkt die Nutzung von Hammereinrichtungen auf Anwendungen
ein, welche lediglich ein Schlagen bzw. ein Hämmern in die axiale Richtung erfordern.
[0005] Nachteilig ist ferner, dass es bei Drucklufthämmern und anderen derartigen Hammereinrichtungen
dazu kommen kann, dass durch einen axialen Schlag das Werkzeug wie z.B. der Meißel
im Werkstück wie z.B. in einem Gestein durch Klemmen festgesetzt werden kann, so dass
der Meißel nicht mehr bewegt werden kann. Wird dann der Drucklufthammer unter Anpressdruck
des Bedieners oder durch eine Vorrichtung wie z.B. durch eine Maschine wie z.B. durch
einen Bagger weiter betrieben, so verstärkt dies in der Regel die bestehende Klemmwirkung.
Zieht der Bediener oder die Vorrichtung am schlagenden Hammer, so unterbricht er die
Übertragung der Schlagenergie vom Kolben auf das Werkstück, aber bewirkt damit keine
signifikante Verbesserung zum Losbrechen des klemmenden Werkzeugmeißels. Auch kann
sich der Drucklufthammer hierdurch selbst beschädigen, da der Kolben ungedämpfte Schläge
gegen das eigene Zylinder- oder Schlagwerksgehäuse ausübt.
[0006] Das "Befreien" des festgesetzten Werkzeugs kann dann z.B. nur unvorteilhaft durch
Hebeln des Hammers mit oder ohne gleichzeitige Schlagwirkung erfolgen, um die Klemmwirkung
des klemmenden Materials zu verringern und ein Ziehen des Werkzeugs insgesamt wieder
zu ermöglichen.
[0007] Nachteilig ist zudem, dass diese hebelnden Befreiungsversuche in Bezug auf das geklemmte
Werkzeug sowohl das Werkzeug sehr stark, häufig bis zum Bruch, beanspruchen als auch
den Hammer selbst stark verschleißen können. Der Verschleiß kann insbesondere die
Werkzeughalteverriegelung des Hammers betreffen.
[0008] Im äußersten Fall muss das Befreien des festgesetzten Werkzeugs durch andere Werkzeuge
erfolgen.
[0009] Während dieser Zeit des Festklemmens kann der Drucklufthammer nicht zur Nutzung zur
Verfügung stehen.
[0010] Ferner muss die Bearbeitung des Werkstücks an dieser Stelle während dieser Zeit unterbrochen
werden.
[0011] Die
DE 10 2016 101 675 A1 beschreibt eine Hammereinrichtung mit einem Schlagwerk, welches ausgebildet ist,
in axialer Richtung entlang der Längsachse auf ein Werkzeug schlagend wirken zu können.
Die Hammereinrichtung weist wenigstens ein Schlagkraftspeichermittel auf, welches
ausgebildet ist, eine Schlagkraft des Schlagwerks in axialer Richtung über das Werkzeug
zumindest teilweise speichernd aufzunehmen und zumindest teilweise als eine Schlagkraft
in gegenaxialer Richtung wieder an das Werkzeug in entgegengesetzter Richtung abzugeben.
Auf diese Weise kann nicht nur ein Schlagen des Werkzeugs vom Bediener als die Hammereinrichtung
handhabende Person weg, sondern auch ein Schlagen des Werkzeugs zum Bediener hin ermöglicht
werden. Dies kann dazu dienen, ein Werkstück von hinten zu bearbeiten und zum Bediener
hin zu treiben. Als Anwendungsfall kann z.B. ein in axialer Richtung festgesetztes
Objekt in gegenaxialer Richtung durch das Werkzeug wieder gelöst werden.
[0012] Dabei wird das Schlagkraftspeichermittel durch ein lösbares Halteelement der Hammereinrichtung
derart gehalten, dass das Schlagkraftspeichermittel in durchgängigem oder zeitweisem
Kontakt mit dem Schlagwerk stehen oder derart in axialer Richtung zum Schlagwerk beabstandet
sein kann, dass eine Übertragung der Schlagkraft vom Schlagwerk auf das Schlagkraftspeichermittel
vollständig vermieden werden kann. Hierdurch kann entweder ein rein axialer Schlag
des Werkzeugs wie bisher bekannt und zuvor beschrieben erfolgen oder dessen Schlagkraft
kann teilweise bis vollständig über das Schlagkraftspeichermittel in einen gegenaxialen
Rückschlag des Werkzeugs umgewandelt werden.
[0013] Auf diese Weise ist die Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 zwar geeignet, bei einer entsprechenden Einstellung des lösbaren Halteelements einen
axialen Schlag des Schlagwerks teilweise oder vollständig in einen gegenaxialen Rückschlag
des Werkzeugs umzuwandeln, um von hinten gegen ein Werkstück schlagen zu können. Jedoch
muss ein festgesetztes Werkzeug auch bei einer derartigen Hammereinrichtung durch
andere Techniken oder Werkzeuge gelöst werden, weil bei der Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 ebenso wie bei den zuvor beschriebenen bekannten Drucklufthämmern stets eine axiale
Schlagkraftübertragung vom Schlagwerk auf das Werkzeug erfolgt, so dass bei einem
feststeckenden Werkzeug keine Bewegung des Werkzeugs erzeugt werden kann.
[0014] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hammereinrichtung der eingangs
beschriebenen Art bereitzustellen, so dass auch auf ein festgesetztes Werkzeug der
Hammereinrichtung eine Schlagkraft in gegenaxialer Richtung übertragen werden kann.
Insbesondere soll eine Hammereinrichtung der eingangs beschriebenen Art bereitgestellt
werden, so dass ein feststeckendes Werkzeug der Hammereinrichtung durch eine Schlagkraft
der Hammereinrichtung in gegenaxialer Richtung beaufschlagt werden kann, um das Werkzeug
wieder zu lösen. Alternativ oder zusätzlich soll eine alternative Möglichkeit zur
Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 geschaffen werden, ein Schlagkraftspeicherelement mit kinetischer Energie aufzuladen,
so dass eine Bewegung eines Werkzeugs ausschließlich in gegenaxialer Richtung bewirkt
werden kann, die es ermöglicht, durch starre Ankoppelung von zu lösenden Objekten
an das Werkzeug, z.B. mittels geeigneter Haken- oder Greifelemente, diese rein zugschlagend
aus Materialien zu lösen bzw. zu entfernen oder Kräfte zu entfalten. Ferner sollen
gezielte Vibrationen mit erregenden Kräften in axialer und/oder gegenaxialer Richtung
erzielbar sein.
[0015] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hammereinrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1, durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 sowie
durch ein Hammersystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0016] Somit betrifft die vorliegende Erfindung eine Hammereinrichtung wie z.B. einen Drucklufthammer.
Vorzugsweise kann diese Hammereinrichtung handgeführt sein, d.h. von einer Person
als Bediener in einer Hand bzw. mit beiden Händen gehalten und geführt werden. Die
Hammereinrichtung kann jedoch auch durch eine Vorrichtung wie z.B. durch eine Maschine
wie z.B. durch einen Bagger geführt werden. Ferner ist ein Einsatz bei Hammersystemen
im Bereich der Erdgasförderung, der Erdölförderung, der Geothermie und grundsätzlich
bei Tiefbohranwendungen denkbar, da auch hier kombinierte axiale und fallweise gegenaxiale
Schlagfunktionalitäten von Interesse sind.
[0017] Die Hammereinrichtung weist ein Schlagwerk auf, welches ausgebildet ist, in axialer
Richtung entlang der Längsachse auf ein Werkzeug schlagend wirken zu können. Das Werkzeug
kann in einer Werkzeugaufnahme der Hammereinrichtung z.B. mittels eines Halteelements
aufgenommen werden, wie weiter unten näher beschrieben werden wird. Das Werkzeug kann
dabei austauschbar oder dauerhaft aufgenommen werden. Das Werkzeug kann vorzugsweise
ein Meißel sein, um z.B. eine schlagende Zertrümmerung von z.B. Gestein, Mauerwerk,
Beton, Asphalt oder dergleichen bewirken zu können.
[0018] Die Hammereinrichtung weist ferner wenigstens ein Schlagkraftspeicherelement auf,
welches ausgebildet ist, eine Schlagkraft des Schlagwerks in axialer Richtung entlang
der Längsachse zumindest teilweise speichernd aufzunehmen und zumindest teilweise
als eine Schlagkraft des Schlagwerks in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse
wieder abzugeben. Unter einem Schlagkraftspeicherelement wird dabei jedes Mittel verstanden,
welches in der Lage ist, kinetische Energie in axialer Richtung aufzunehmen und zumindest
teilweise, vorzugsweise möglichst vollständig, wieder in gegenaxialer Richtung abzugeben.
Das Schlagkraftspeicherelement kann vorzugsweise ein elastisches Mittel sein, welches
die kinetische Energie des Schlagwerks aus der axialen Richtung in die gegenaxiale
Richtung umlenken kann.
[0019] Die axiale Richtung bezeichnet dabei eine der beiden Richtungen entlang der Längsachse
der Hammereinrichtung; die gegenaxiale Richtung bezeichnet die entgegengesetzte Richtung
entlang der Längsachse der Hammereinrichtung.
[0020] Die Hammereinrichtung weist darüber hinaus ein Schlagkraftumleitungselement auf,
welches ausgebildet ist und derart im Kraftfluss zwischen dem Schlagwerk und dem Schlagkraftspeicherelement
angeordnet ist oder angeordnet werden kann, so dass die Schlagkraft des Schlagwerks
in axialer Richtung unter zumindest teilweiser, vorzugsweise vollständiger, Umgehung
des Werkzeugs zumindest teilweise speichernd an das Schlagkraftspeicherelement abgegeben
werden kann.
[0021] Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass ein Werkzeug
einer Hammereinrichtung durch Schläge mit einer Schlagkraft des Schlagwerks in axialer
Richtung in ein Werkstück bzw. in ein zu bearbeitendes Material getrieben (Stemmschlag)
und hierdurch ggfs. festgesetzt werden kann. Um das festgesetzte Werkzeug zu befreien,
d.h. wieder freizusetzen, könnte ein Bediener bzw. eine Maschine wie z.B. ein Bagger,
welcher bzw. welche die Hammereinrichtung führen und zur Bearbeitung des Werkstücks
in axialer Richtung entlang der Längsachse zum Werkstück hindrücken kann, die Hammereinrichtung
zum Freisetzen des Werkzeugs in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse von dem
Werkstück weg ziehen. Hierbei können jedoch zum einen die Zugkräfte nicht ausreichend
sein, um das Werkzeug der Hammereinrichtung zu befreien. Zum anderen können die zur
Befreiung erforderlichen Zugkräfte die Hammereinrichtung beschädigen.
[0022] Daher kann es vorteilhaft sein, stattdessen Schläge in gegenaxialer Richtung entlang
der Längsachse auf das festgesetzte Werkzeug auszuüben, um die festklemmende Wirkung
der vorangegangenen Schläge in axialer Richtung entlang der Längsachse wieder aufzuheben.
Dies ist jedoch üblicherweise aus der Richtung der Werkzeugspitze nicht möglich, weil
die Werkzeugspitze im Werkstück feststeckt.
[0023] Erfindungsgemäß können jedoch seitens der Hammereinrichtung selbst Schläge in gegenaxialer
Richtung entlang der Längsachse auf das Werkzeug ausgeübt werden, um dieses z.B. aus
einer feststeckenden Lage innerhalb eines Werkstücks zu befreien (Zugschlag). Hierzu
kann mittels des Schlagkraftumleitungselements die Schlagkraft des Schlagwerks in
axialer Richtung entlang der Längsachse an dem Werkzeug vorbei in das Schlagkraftspeicherelement
geleitet werden, so dass die Schlagkraft dort gespeichert und in gegenaxialer Richtung
entlang der Längsachse wieder abgegeben werden kann. Dabei kann die gespeicherte Energie
sowohl teilweise wieder zurück an das Schlagkraftumleitungselement und an das Werkzeug
als auch vollständig und ausschließlich an das Werkzeug abgegeben werden.
[0024] Auf diese Weise kann erfindungsgemäß die Schlagkraft des Schlagwerks unter Umgehung
des Werkzeugs an diesem vorbei auf das Schlagkraftspeicherelement geleitet und durch
dieses in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse auf das Werkzeug teilweise
oder vollständig übertragen werden, so dass das Werkzeug in gegenaxialer Richtung
entlang der Längsachse angetrieben werden kann. Hierdurch kann ein Werkzeug, welches
durch die Benutzung der Hammereinrichtung festgesetzt wurde, auch durch die Hammereinrichtung
selbst wieder freigesetzt werden. Somit kann auf weitere mühevolle oder unsachgemäße
Techniken, Werkzeuge und sonstige Hilfsmittel verzichtet werden, um das festgesetzte
Werkzeug zu befreien. Dies kann den Aufwand dieser Maßnahme reduzieren und insbesondere
die eingesetzten Mittel vor Fehlbenutzung oder unnötigem Verschleiß oder sogar vor
Bruch bewahren und in erheblichem Maße die Zeit der Unterbrechung der Bearbeitung
des Werkstücks an dieser Stelle deutlich reduzieren.
[0025] Vorteilhaft ist weiterhin, dass diese Wirkung auch bei einem in der Richtung entlang
der Längsachse beweglichen Werkzeug genutzt werden kann, um hierdurch eine Bewegung
in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse auf alternative Art und Weise wie
aus der Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 bekannt zu erzeugen. Steckt jedoch das Werkzeug fest, z.B. durch Festklemmen in einem
Werkstück, so stellt die Umleitung der Schlagkraft durch das Schlagkraftumleitungselement
an dem feststeckenden Werkzeug vorbei die einzige bekannte Möglichkeit dar, das Schlagkraftspeicherelement
auch in dieser Lage mit kinetischer Energie aufzuladen und hierdurch befreiende Schläge
in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse auf das Werkstück auszuüben. Bei der
Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 ist dies nicht möglich, weil es dort an der Möglichkeit der Umgehung des Werkzeugs
fehlt.
[0026] Das Schlagkraftumleitungselement kann dabei durchgängig zwischen dem Schlagwerk und
dem Werkzeug angeordnet sein, so dass in diesem Fall z.B. durch eine variable Beabstandung
des Schlagkraftumleitungselements zum Schlagkraftspeicherelement z.B. durch den Bediener
ausgewählt werden kann, ob durch das Schlagkraftumleitungselement eine Übertragung
der axialen Schlagkraft des Schlagwerks auf das Werkzeug und bzw. oder auf das Schlagkraftspeicherelement
erfolgen soll, wie weiter unten näher beschrieben werden wird. Alternativ kann das
Schlagkraftumleitungselement jedoch auch außerhalb des Kraftflusses zwischen dem Schlagwerk
und dem Werkzeug angeordnet sein, falls das Werkzeug von dem Schlagwerk mittels eines
Stemmschlags direkt schlagend auf das Werkstück getrieben werden soll.
[0027] Zur Ausübung eines reinen Zugschlages kann das Schlagkraftumleitungselement z.B.
durch den Bediener z.B. mittels Längsverstellung eines Halteelements entlang der Längsachse
in einen direkten Kontakt mit dem Schlagwerk auf der einen Seite und mit dem Schlagkraftspeicherelement
auf der gegenüberliegende Seite gebracht werden, sodass ein Kraftfluss von dem Schlagwerk
über das Schlagkraftumleitungselement an dem Werkzeug vorbei auf das Schlagkraftspeicherelement
bewirkt werden kann, um das Werkzeug dann nach Entladung des Schlagkraftspeicherelements
von hinten, d.h. in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse, schlagend anzutreiben.
Alternativ ist es auch vorstellbar, das Schlagkraftumleitungselement zur Ausübung
eines reinen Zugschlages bei Bedarf z.B. seitlich zur Längsachse in den Kraftfluss
zwischen dem Schlagwerk und dem Werkzeug einzuführen, um diese Funktion zu schaffen.
[0028] Dabei kann die Umleitung der axialen Schlagkraft des Schlagwerks mittels des Schlagkraftumleitungselements
vollständig an dem Werkzeug vorbei zum einen als eine rückschlagende Funktion eines
Werkzeugs, welches in der Hammereinrichtung aufgenommen ist, verwendet werden, um
ein feststeckendes Werkzeug rückschlagend aus dem Werkstück zu befreien. Zum anderen
kann die rückschlagende Funktion eines Werkzeugs verwendet werden, um eine Kraftausübung
des Werkzeugs auf ein Werkstück in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse wie
z.B. zum Lösen von Bolzen, Nägeln, festgefahrenen Meißeln, Bohrgestänge oder dergleichen
zu erreichen, wie hinsichtlich der Hammereinrichtung der
DE 10 2016 101 675 A1 dort beschrieben. In diesem Fall kann das Werkzeug in starrer Ausführung an das zu
lösende Bauteil angekoppelt werden, so dass eine gute Führung des Werkzeugs bei der
Handhabung zum Lösen von Werkstücken bewirkt werden kann.
[0029] Ferner besteht die Möglichkeit, die axiale Schlagkraft teilweise auf das Werkzeug
auszuüben, so dass dieser Anteil der Schlagkraft eines Schlages des Schlagwerks auf
ein Werkstück in axialer Richtung entlang der Längsachse übertragen werden kann, und
gleichzeitig die axiale Schlagkraft teilweise speichernd auf das Schlagkraftspeicherelement
zu übertragen, so dass anschließend dieser Anteil der Schlagkraft des Schlages des
Schlagwerks in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse genutzt werden kann, z.B.
um das Werkzeug sicher wieder aus dem Werkstück entfernen zu können. Hierdurch kann
eine weitere Funktion geschaffen werden, um ein Feststecken des Werkzeugs im Werkstück
durch Stemmschläge präventiv zu verhindern, indem jedem Stemmschlag ein Zugschlag
folgt. Dabei kann es zu bevorzugen sein, einen größeren Teil bis sogar den wesentlichen
Anteil der kinetischen Energie eines Schlages des Schlagwerks dem Werkzeug direkt
für den Stemmschlag zuzuführen und lediglich einen vergleichsweise geringen Anteil
der kinetischen Energie des Schlages des Schlagwerks für den Zugschlag zur Verfügung
zu stellen. Dies kann die Bearbeitung des Werkstücks wirkungsvoller werden lassen,
wobei gleichzeitig die Möglichkeit der Vermeidung des Feststeckens genutzt werden
kann.
[0030] Vorteilhaft ist bei dieser Möglichkeit auch, dass über die Beabstandung des Schlagkraftumleitungselements
zum Schlagkraftspeicherelement die durchgeführte Stemmschlagtiefe beeinflusst werden
kann. Hierdurch kann es ermöglichst werden, die Stemmschlagtiefe für eine exakte Bearbeitung
eines Werkstücks vorzugeben. Dies kann die Qualität der Bearbeitung erhöhen.
[0031] In jedem Fall ist die erfindungsgemäße Hammereinrichtung jedoch vorzugsweise ausgebildet,
die Funktionen des teilweisen und bzw. oder des vollständigen Zugschlags zusätzlich
zum Stemmschlag anzubieten. Mit anderen Worten ist die erfindungsgemäße Hammereinrichtung
vorzugsweise ausgebildet, sowohl alleinige Stemmschläge auf ein Werkstück in axialer
Richtung entlang der Längsachse als auch alleinige Zugschläge auf ein Werkstück von
hinten in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse sowie auf ein in einem Werkstück
feststeckendes Werkzeug ausüben zu können. Ferner kann vorzugsweise zusätzlich die
Möglichkeit geschaffen werden, einen Schlag des Schlagwerks in einen Stemmschlag mit
anschließendem Zugschlag umzusetzen. Auf diese Art und Weise kann die erfindungsgemäße
Hammereinrichtung wie bisher bekannt zur Ausübung von reinen Stemmschlägen verwendet
und durch die optionale Möglichkeit zur Ausübung von vollständigen oder teilweisen
Zugschlägen sowie vorzugsweise ferner von kombinierten Stemm-/Zugschlägen um zusätzliche
Funktionen erweitert werden.
[0032] Die zumindest teilweise bzw. wahlweise Umgehung des Werkzeugs hinsichtlich des Kraftflusses
zwischen dem Schlagwerk und dem Schlagkraftspeicherelement durch das Schlagkraftumleitungselement
kann dabei durch jeden Körper erfolgen, welcher angeordnet und ausgebildet ist, eine
kinetische Energie eines axialen Schlags des Schlagwerks teilweise oder vollständig
anstelle des Werkzeugs auf das Schlagkraftspeicherelement zu übertragen, so dass ein
zuvor beschriebener Zugschlag ausgeübt werden kann.
[0033] Dieser Körper bzw. eine Mehrzahl von Körpern, wie weiter unten näher beschrieben
werden wird, kann dabei als einteiliger oder einstückiger Bestandteil des Schlagkraftumleitungselements
und bzw. oder als Bestandteil des Schlagkraftspeicherelements oder als hiervon separates
und in Richtung entlang der Längsachse zumindest abschnittsweise dazwischen angeordnetes
Element ausgebildet sein. Eine Einteiligkeit sowie eine separate Ausbildung kann dabei
eine separate Herstellung des Körpers ermöglichen, was die Herstellung vereinfachen
kann. Auch können hierdurch unterschiedliche Materialien für den Körper, das Schlagkraftumleitungselement
und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement verwendet werden, was den Gestaltungsspielraum
der Körper und Elemente erhöhen kann. Eine Einstückigkeit kann die Herstellung vereinfachen,
weil der Körper bereits vor der Montage als Bestandteil des Schlagkraftumleitungselements
bzw. des Schlagkraftspeicherelements ausgebildet sein kann, was wenigstens einen Montageschritt
sparen sowie die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Körper und dem Element verbessern
kann. Letzteres kann die Langlebigkeit der Verbindung gerade aufgrund der impulsartigen
Belastungen durch die Schlagkräfte erhöhen.
[0034] Vorzugsweise kann ein Werkzeug von der Hammereinrichtung entlang der Längsachse aufgenommen
werden und der Körper ist entlang der Längsachse beabstandet, insbesondere radial
beabstandet, angeordnet. Hierdurch kann eine Kraftübertragung und eine Kraftleitung
außenseitig an dem Werkzeug vorbei erfolgen, wodurch eine möglichst gleichmäßige Kraftübertragung
erreicht werden kann. Dies kann insbesondere bei der Verwendung von mehreren um die
Längsachse herum, vorzugsweise in Umfangsrichtung, verteilten Körpern bzw. bei einem
um die Längsachse herum, vorzugsweise in Umfangsrichtung, geschlossenen Körper bewirkt
werden.
[0035] Vorzugsweise ist das Schlagwerk mittels Druckluft, mittels Druckfluid, mittels eines
kraftstoffbetriebenen Antriebs wie z.B. mittels eines Benzinmotors und bzw. oder elektromechanisch
betreibbar. Hierdurch können verschiedene Varianten von Antriebsmitteln genutzt werden.
Bei mit Druckluft oder mit Druckfluid betriebenen Schlagwerken kann eine Schlagfunktion
auf das Werkzeug in axialer Richtung entlang der Längsachse mittels eines bewegbaren
Kolbens oder Schlagwerks und in der gegenaxialen Richtung entlang der Längsachse durch
mindestens ein beim vorangegangenen Schlag aufgeladenes Schlagkraftspeicherelement
bewirkbar sein.
[0036] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Schlagkraftumleitungselement
ausgebildet, in der Richtung entlang der Längsachse auf einer Seite die Schlagkraft
des Schlagwerks in axialer Richtung entlang der Längsachse aufzunehmen, und das Schlagkraftumleitungselement
ist ferner ausgebildet, in der Richtung entlang der Längsachse auf der gegenüberliegenden
Seite die Schlagkraft des Schlagwerks in axialer Richtung entlang der Längsachse an
das Werkzeug und bzw. oder an das Schlagkraftspeicherelement abzugeben. Auf diese
Weise kann über das Schlagkraftumleitungselement eine Verteilung der aufgenommenen
axialen Schlagkraft dahingehend erfolgen, dass die axiale Schlagkraft entweder vollständig
an ein aufgenommenes Werkzeug oder vollständig an das Schlagkraftspeicherelement weitergeleitet
werden kann. Hierdurch kann entweder ein reiner Stemmschlag oder ein reiner Zugschlag
durch das Werkzeug ausgeübt werden. Alternativ kann auch eine Verteilung der axialen
Schlagkraft auf das Werkzeug und auf das Schlagkraftspeicherelement erfolgen, was
zur Ausübung zuerst eines Stemmschlags des Werkzeugs mit paralleler Aufladung des
Schlagkraftspeicherelements und anschließendem Zugschlag in gegenaxialer Richtung
entlang der Längsachse (kombinierter Stemm-/Zugschlag) führen kann, wie zuvor bereits
beschrieben.
[0037] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bzw. sind das Schlagkraftumleitungselement
und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement zumindest abschnittsweise in der Richtung
entlang der Längsachse ausgebildet, sich zumindest abschnittsweise an dem Werkzeug,
vorzugsweise parallel, vorbei zu erstrecken. Auf diese Weise kann eine räumliche Umgehung
des Werkzeugs durch entweder nur das Schlagkraftumleitungselement oder nur das Schlagkraftspeicherelement
oder teilweise sowohl durch das Schlagkraftumleitungselement als auch durch das Schlagkraftspeicherelement
erreicht werden, so dass durch einen berührenden Kontakt zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
und dem Schlagkraftspeicherelement eine Übertragung der kinetischen Energie eines
Schlags des Schlagwerks in axialer Richtung entlang der Längsachse erfolgen kann,
um das Schlagkraftspeicherelement mit dieser kinetischen Energie aufzuladen, welche
anschließend wieder in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse abgegeben werden
kann.
[0038] Durch den zurückgelegten Weg bis zum berührenden Kontakt berührenden Kontakts, welcher
durch das Maß des Abstands zwischen dem Schlagkraftumleitungselement und dem Schlagkraftspeicherelement
in der Richtung entlang der Längsachse bzw. durch die Vermeidung eines derartigen
Abstands erreicht werden kann, kann das Maß der Übertragung der kinetischen Energie
ggfs. beeinflusst werden, um im ersten Fall einen kombinierten Stemmschlag mit anschließendem
Zugschlag und im zweiten Fall einen reinen Zugschlag ausführen zu können.
[0039] Wird dieser berührende Kontakt zur Durchführung eines Stemmschlags des Werkzeugs
vermieden, kann auch eine Übertragung der kinetischen Energie eines Schlags des Schlagwerks
in axialer Richtung entlang der Längsachse von dem Schlagkraftumleitungselement auf
das Schlagkraftspeicherelement vermieden werden, was erforderlich sein kann, um die
maximale kinetische Energie eines Schlags des Schlagwerks auf das Werkzeug zu übertragen.
Dies kann durch einen entsprechend großen Abstand zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
und dem Schlagkraftspeicherelement in der Richtung entlang der Längsachse erreicht
werden.
[0040] Es kann vorteilhaft sein, wenn sich das Schlagkraftumleitungselement und bzw. oder
das Schlagkraftspeicherelement vorzugsweise parallel an dem Werkzeug vorbei erstrecken,
um die zuvor beschriebenen Eigenschaften auf einem möglichst geringen Bauraum realisieren
zu können.
[0041] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist bzw. weisen das Schlagkraftumleitungselement
und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement zumindest abschnittsweise wenigstens
einen Steg, vorzugsweise eine Mehrzahl von Stegen, auf, welcher bzw. welche sich zumindest
abschnittsweise an dem Werkzeug, vorzugsweise parallel, vorbei erstreckt bzw. erstrecken.
Auf diese Weise kann eine Kraftübertragung an dem Werkzeug vorbei mittels eines möglichst
geringen Bauraums erfolgen. Dies kann insbesondere bei der Verwendung lediglich eines
Stegs der Fall sein. Dabei kann unter einem Steg ein sich in der Richtung entlang
der Längsachse erstreckender Körper verstanden werden, welcher in Umfangsrichtung
des Werkzeugs betrachtet lediglich abschnittsweise vorhanden ist. Dies kann für die
Erreichung der zuvor beschriebenen Eigenschaften ausreichend sein. Dabei kann der
Steg vollständig als Bestandteil des Schlagkraftumleitungselements oder vollständig
als Bestandteil des Schlagkraftspeicherelements oder teilweise als jeweiliger Bestandteil
oder als eigenständiges Bauteil bzw. als eigenständige Bauteile ausgebildet sein.
Ferner kann der Steg aus den bereits zuvor erläuterten Gründen einteilig und vorzugsweise
einstückig mit dem Schlagkraftumleitungselement bzw. mit dem Schlagkraftspeicherelement
ausgebildet sein.
[0042] Vorzugsweise eine Mehrzahl von Stegen zu verwenden kann vorteilhaft sein, weil hierdurch
in Umfangsrichtung um die Längsachse herum eine gleichmäßigere Kräfteübertragung und
Kräfteverteilung erfolgen kann. Hierdurch können auch die impulsartigen Belastungen
zwischen den Kontaktpartnern gleichmäßiger verteilt werden. Dies kann das Schlagkraftumleitungselement
und das Schlagkraftspeicherelement schonen und dessen Langlebigkeit erhöhen. Ferner
können hierdurch z.B. Verkantungen des Schlagkraftumleitungselements und bzw. oder
des Schlagkraftspeicherelements vermieden werden.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Schlagkraftumleitungselement
und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement zumindest abschnittsweise wenigstens
ein Paar, vorzugsweise eine Mehrzahl von Paaren, einander diametral zur Längsachse
gegenüberliegender Stege auf, welches bzw. welche sich zumindest abschnittsweise an
dem Werkzeug, vorzugsweise parallel, vorbei erstreckt bzw. erstrecken. Durch ein Paar
von Stegen können die zuvor bereits beschriebenen Vorteile von mehreren Stegen genutzt
werden. Diese Stege des Paares einander diametral zur Längsachse gegenüberliegend
anzuordnen kann jedoch dazu beitragen, mit möglichst wenigen Stegen zugunsten des
reduzierten Bauraums dennoch eine möglichst gleichmäßige Kräfteübertragung und Kraftverteilung
zu erreichen, so dass die zuvor beschriebenen hiermit einhergehenden Vorteile erreicht
werden können. Dies gilt entsprechend für die Verwendung von mehreren Paaren einander
diametral zur Längsachse gegenüberliegender Stege, wobei diese Paare von Stegen vorzugsweise
in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt und zueinander beabstandet sein können, um
diese Vorteile bei möglichst geringer Anzahl von Stegpaaren weiter zu erhöhen.
[0044] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist bzw. weisen das Schlagkraftumleitungselement
und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement zumindest abschnittsweise wenigstens
einen in Umfangsrichtung um die Längsachse geschlossenen Körper, vorzugsweise wenigstens
einen ringförmigen Körper und bzw. oder einen eckigen, vorzugsweise sechseckigen,
Körper, auf, welcher sich zumindest abschnittsweise an dem Werkzeug, vorzugsweise
parallel, vorbei erstreckt.
[0045] Durch einen derartigen Körper kann eine entsprechend gleichmäßige Kräfteverteilung
und Kräfteübertragung in Umfangsrichtung erfolgen. Ferner kann ein sehr stabiler Körper
für die impulsartige Kraftübertragung geschaffen werden, so dass z.B. auf seitliche
Führungselemente in Umfangsrichtung zwischen einzelnen Stegen verzichtet werden kann.
Auch kann bei einer einteiligen Ausbildung die Montage vereinfacht werden, weil lediglich
ein einziger Körper an dem Schlagkraftumleitungselement und bzw. oder an dem Schlagkraftspeicherelement
montiert werden muss.
[0046] Dabei kann der Körper vollständig als Bestandteil des Schlagkraftumleitungselements
oder vollständig als Bestandteil des Schlagkraftspeicherelements oder teilweise als
jeweiliger Bestandteil oder als eigenständiges Bauteil bzw. als eigenständige Bauteile
ausgebildet sein. Ferner kann der Körper aus den bereits zuvor erläuterten Gründen
einteilig und vorzugsweise einstückig mit dem Schlagkraftumleitungselement bzw. mit
dem Schlagkraftspeicherelement ausgebildet sein.
[0047] Den Körper ringförmig auszubilden kann vorteilhaft sein, um einen möglichst kostengünstigen
Körper zu schaffen, welcher z.B. als Drehzeit hergestellt werden kann. Alternativ
kann jedoch auch ein eckiger und insbesondere ein sechseckiger, d.h. hexagonaler,
Körper verwendet werden, welcher mit seiner Innenkontur das Werkzeug verdrehsicher
aufnehmen kann. Ein eckiger Körper kann dabei aufwendiger zu fertigen und damit teurer
sein, so doch eine Verdrehung des Werkzeugs um die Längsachse verhindern. Hierzu weist
die Hammereinrichtung vorzugsweise eine Werkzeugaufnahme auf, welche korrespondierend
eckig ausgebildet ist.
[0048] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Schlagkraftumleitungselement
in der Richtung entlang der Längsachse dem Schlagkraftspeicherelement zugewandt eine
Kontaktfläche auf und das Schlagkraftspeicherelement weist in der Richtung entlang
der Längsachse dem Schlagkraftumleitungselement zugewandt eine erste Kontaktfläche
auf, wobei die Kontaktfläche des Schlagkraftumleitungselements ausgebildet ist, die
Schlagkraft des Schlagwerks in axialer Richtung entlang der Längsachse durch Berührung
auf die erste Kontaktfläche des Schlagkraftspeicherelements übertragen zu können.
Auf diese Weise kann eine ausreichende flächige Übertragungsmöglichkeit geschaffen
werden, um den Impuls der axialen Schlagkraft des Schlagwerks von dem Schlagkraftumleitungselement
auf das Schlagkraftspeicherelement zu übertragen. Dabei können die beiden Kontaktflächen
vorzugsweise derart zueinander angeordnet sein, d.h. ihre Überdeckung bei Berührung
in der Richtung entlang der Längsachse derart dimensioniert sein, dass die impulsartige
Schlagkraft der jeweiligen Anwendung wirkungsvoll übertragen werden kann. Gleichzeitig
können die Kontaktflächen ausreichend groß dimensioniert sein, dass auch bei längerem
Gebrauch eine Langlebigkeit der Kontaktflächen bzw. deren Elemente erreicht werden
kann.
[0049] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Schlagkraftspeicherelement
in der Richtung entlang der Längsachse dem Werkzeug zugewandt eine zweite Kontaktfläche
auf, wobei die zweite Kontaktfläche des Schlagkraftspeicherelements ausgebildet ist,
die Schlagkraft des Schlagwerks in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse durch
Berührung auf eine Kontaktfläche des Werkzeugs, vorzugsweise auf eine Kontaktfläche
eines radialen Vorsprungs des Werkzeugs, übertragen zu können. Hierdurch können gegenüber
dem Werkzeug die gleichen Eigenschaften und Vorteile erreicht werden wie zuvor beschrieben.
[0050] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Schlagkraftspeicherelement
ausgebildet, in einer ersten Stellung gegenüber dem Schlagkraftumleitungselement in
der Richtung entlang der Längsachse derart beabstandet zu sein, so dass die Schlagkraft
des Schlagwerks in axialer Richtung nicht aufgenommen werden kann, und das Schlagkraftspeicherelement
ist ferner ausgebildet, in einer zweiten Stellung gegenüber dem Schlagkraftumleitungselement
in der Richtung entlang der Längsachse derart nahe angeordnet zu sein, so dass die
Schlagkraft des Schlagwerks in axialer Richtung zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig, von dem Schlagkraftumleitungselement aufgenommen werden kann. Auf diese
Weise kann eine erste Stellung eingenommen werden, um einen reinen Stemmschlag wie
bisher bekannt ausführen zu können. Ferner kann eine weitere Stellung eingenommen
werden, um einen kombinierten Stemmschlag mit anschließendem Zugschlag oder vorzugsweise
einen reinen Zugschlag ausführen zu können. Vorzugsweise kann in einer zweiten Stellung
ein kombinierter Stemmschlag mit anschließendem Zugschlag und in einer dritten Stellung
ein reiner Zugschlag ausgeführt werden. Hierdurch kann ein Umschalten zwischen diesen
Funktionen durch den Bediener erfolgen, um diese Funktionen bedarfsgerecht wahlweise
nutzen zu können.
[0051] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Schlagkraftspeicherelement
mittels einer Drehbewegung um die Längsachse zwischen der ersten Stellung und der
zweiten Stellung in der Richtung entlang der Längsachse hin und her bewegt werden,
wobei die Drehbewegung vorzugweise um weniger als eine volle Umdrehung um die Längsachse,
besonders vorzugsweise um ca. eine halbe Umdrehung um die Längsachse, ausgeführt werden
kann. Auf diese Weise kann ein sehr einfaches und bzw. oder intuitives Umschalten
zwischen den zuvor beschriebenen Funktionen durch den Bediener erfolgen. Dies gilt
insbesondere für eine handgeführte Hammereinrichtung. Dabei kann es besonders einfach
und bzw. intuitiv für den Bediener sein, die Drehbewegung über lediglich einen vergleichsweise
geringen Winkelbereich wie z.B. weniger als 360° als volle Umdrehung bzw. um ca. 180°
als halbe Umdrehung um die Längsachse ausführen zu müssen, um ein Umschalten zwischen
zwei Funktionen bewirken zu können. Gerade bei einer lediglich halben Umdrehung um
die Längsachse kann diese ohne Umgreifen der Hand ausgeführt werden, was die Art des
Umschaltens besonders einfach gestalten kann.
[0052] Dabei kann durch die Drehbewegung z.B. über ein Gewinde mit einer entsprechenden
Steigung ein Abstand zwischen dem Schlagkraftumleitungselement und dem Schlagkraftspeicherelement
in der Richtung entlang der Längsachse bewirkt werden. Je größer dabei die Steigung
des Gewindes ist, desto geringer muss das Maß der Drehbewegung um die Längsachse sein,
um eine Abstandsänderung in der Richtung entlang der Längsachse zu bewirken. Alternativ
kann auch eine rein translatorische Annäherung des Schlagkraftumleitungselements in
Richtung des Schlagkraftspeicherelements entlang der Längsachse erfolgen, wobei die
einzunehmende Stellung dann vorzugsweise durch eine Arretierung fixiert werden kann.
[0053] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Schlagkraftspeicherelement
ausgebildet, mittels eines Halteelements an einem Gehäusekörper der Hammereinrichtung
gehalten zu werden, wobei das Halteelement samt Schlagkraftspeicherelement in der
Richtung entlang der Längsachse gegenüber dem Gehäusekörper verstellbar, vorzugsweise
um die Längsachse verdrehbar, ausgebildet ist und bzw. oder wobei das Schlagkraftspeicherelement
in der Richtung entlang der Längsachse gegenüber dem Halteelement verstellbar, vorzugsweise
um die Längsachse verdrehbar, ausgebildet ist.
[0054] Durch ein Halteelement wie z.B. durch eine Haltekappe kann ein Abschluss der Hammereinrichtung
in der Richtung entlang der Längsachse zum Werkstück hin erfolgen, durch welche hindurch
das aufgenommene Werkzeug geführt werden kann. Dabei kann das Halteelement vorzugsweise
abnehmbar und besonders vorzugsweise abschraubbar sein, um das Werkzeug aufnehmen
zu können. Das Werkzeug kann vorzugsweise einen Bund in Form eines radialen Rands
bzw. eines radialen Vorsprungs aufweisen, um bei der Ausführung von Stemmschlägen
durch den radialen Vorsprung innerhalb des Halteelements gehalten zu werden, d.h.
nicht durch die Schlagkraft aus der Hammereinrichtung herausgetrieben zu werden.
[0055] Ein derartiges oder sonstiges Halteelement kann dazu verwendet werden, das Schlagkraftspeicherelement
zu halten, wobei entweder das Halteelement samt Schlagkraftspeicherelement gegenüber
dem Gehäusekörper der Hammereinrichtung oder das Schlagkraftspeicherelement gegenüber
dem Halteelement der Hammereinrichtung zumindest entlang der Längsachse derart beweglich
sein können, so dass durch diese Relativbewegung der Abstand entlang der Längsachse
zwischen dem Schlagkraftumleitungselement und dem Schlagkraftspeicherelement z.B.
durch den Bediener verstellt werden kann. Dies kann grundsätzlich durch eine Relativbewegung
der entsprechenden Bewegungspartner der Hammereinrichtung in der Richtung entlang
der Längsachse erfolgen. Vorzugsweise kann diese Abstandsänderung in der Richtung
entlang der Längsachse durch eine separate Drehbewegung entweder der Haltekappe oder
des Schlagkraftspeicherelements erreicht werden, wobei auch eine kombinierte Drehbewegung
beider Elemente sowie eine kombinierte Dreh- und translatorische Bewegung in der Richtung
entlang der Längsachse möglichst ist, welche sowohl alleinig durch die Haltekappe
oder das Schlagkraftspeicherelement sowie durch beide Körper teilweise oder vollständig
gemeinsam ausgeführt werden kann.
[0056] Dabei kann es zu bevorzugen sein, das Schlagkraftspeicherelement feststehend in der
Haltekappe anzuordnen und die Abstandsänderung zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
und dem Schlagkraftspeicherelement in der Richtung entlang der Längsachse durch eine,
vorzugsweise ungefähr halbe, Drehbewegung der Haltekappe um die Längsachse auszuführen,
so dass ein Bediener zwischen zwei der zuvor beschriebenen Funktionen, vorzugsweise
zwischen den drei zuvor beschriebenen Funktionen, durch eine einfache, intuitive und
direkte Handbewegung umschalten kann.
[0057] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Schlagkraftspeicherelement
elastisch rückstellend, vorzugsweise inkompressibel elastisch rückstellend, ausgebildet,
wobei das Schlagkraftspeicherelement vorzugsweise einen Elastomerkörper aufweist,
besonders vorzugsweise aus einem Elastomerkörper besteht, und bzw. oder vorzugsweise
eine metallische Feder, besonders vorzugsweise eine metallische Schraubenfeder, aufweist,
vorzugsweise aus dieser besteht. Auf diese Weise kann eine Speicherung und Abgabe
der aufgenommenen kinetischen Energie eines Schlags in entgegengesetzter Richtung
entlang der Längsachse umgesetzt werden. Insbesondere kann ein elastisch rückstellendes
Schlagkraftspeicherelement seine Energie schnell und verlustarm entgegen der vorangegangenen
Schlagrichtung zurück an das Werkzeug wieder abgeben. Dabei kann der Wirkungsgrad
erhöht werden, indem ein nahezu inkompressibles Schlagkraftspeicherelement verwendet
wird.
[0058] Mittels eines Elastomerkörpers, welcher auch als Elastomerfeder bezeichnet werden
kann, oder einer metallischen Feder kann die Funktion einer Schlagkraftspeicherung
und Abgabe in entgegengesetzter Richtung umgesetzt werden. Elastomerkörper können
dabei einfach hergestellt und durch die Wahl des Materials auf die gewünschte Shore-Härte
eingestellt werden, um die gewünschte Schlagkraftspeicherung für den jeweiligen Anwendungsfall
bereitzustellen. Auch können metallische Federn durch ihre Geometrie, Werkstoffauswahl
etc. auf die gewünschte Federkonstante eingestellt werden. Insbesondere können für
eine Einfederung in Richtung entlang der Längsachse Schraubendruckfedern verwendet
werden. Es können auch mehrere Elastomerkörper und bzw. oder mehrere metallische Federn
gemeinsam eingesetzt werden. Auch kann mindestens ein Elastomerkörper mit mindestens
einer metallischen Feder gemeinsam als Schlagkraftspeicherelement eingesetzt werden.
[0059] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Werkzeug zur Verwendung in einer Hammereinrichtung
wie zuvor beschrieben, wobei das Werkzeug ausgebildet ist, die Schlagkraft des Schlagwerks
der Hammereinrichtung in axialer Richtung entlang der Längsachse, vorzugsweise über
ein einer Werkzeugspitze axial gegenüberliegendes Werkzeugeinsteckende, besonders
vorzugsweise über ein einer Werkzeugspitze axial gegenüberliegendes Werkzeugeinsteckende
eines Werkzeugschafts, aufzunehmen, wobei das Werkzeug wenigstens einen radialen Vorsprung
aufweist, welcher ausgebildet ist, die Schlagkraft des Schlagwerks der Hammereinrichtung
in gegenaxialer Richtung entlang der Längsachse zumindest teilweise von dem Schlagkraftspeicherelement
der Hammereinrichtung aufzunehmen. Auf diese Weise kann ein Werkzeug bereitgestellt
werden, welches die Umsetzung der zuvor beschriebenen Eigenschaften und Vorteile einer
erfindungsgemäßen Hammereinrichtung ermöglichen kann. Ein derartiges Werkzeug kann
genutzt werden, einige oder alle zuvor beschrieben möglichen Funktionen der Hammereinrichtung
wie alleiniger Stemmschlag, alleiniger Zugschlag sowie kombinierter Stemmschlag mit
anschließendem Zugschlag ausführen zu können.
[0060] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der radiale Vorsprung in der
Richtung entlang der Längsachse eine dem Schlagkraftspeicherelement der Hammereinrichtung
zugewandte Kontaktfläche auf, wobei die Kontaktfläche des radialen Vorsprungs ausgebildet
ist, die Schlagkraft des Schlagwerks der Hammereinrichtung in gegenaxialer Richtung
entlang der Längsachse von dem Schlagkraftspeicherelement der Hammereinrichtung aufzunehmen.
Für die Dimensionierung dieser Kontaktfläche gilt entsprechend, was zuvor bereits
hinsichtlich der Kontaktflächen des Schlagkraftumleitungselements und bzw. oder des
Schlagkraftspeicherelements beschrieben wurde.
[0061] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Werkzeug ein Werkzeugende
zur Bearbeitung eines Werkstücks auf, wobei das Werkzeugende auswechselbar ausgebildet
ist. Das Werkzeugende zur Bearbeitung eines Werkstücks kann auch als Werkzeugspitze
bezeichnet werden. Insbesondere kann das Werkzeugende bzw. die Werkzeugspitze gegenüber
einem Schaft des Werkzeugs auswechselbar ausgebildet sein. Vorzugsweise kann das Werkzeugende
bzw. die Werkzeugspitze durch eine Schraubbewegung an dem Schaft des Werkzeugs befestigt
bzw. von diesem entfernt werden. Auf diese Art und Weise wird es ermöglicht, das entsprechende
Ende des Werkzeugs bzw. des Werkzeugschafts je nach gewünschter Funktion mit einem
passenden Werkzeugende bzw. mit einer passenden Werkzeugspitze zu versehen, so dass
das Werkzeug vielfältig eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann für einen Stemmschlag
eine Meißelspitze verwendet werden, welche für einen Zugschlag gegen einen Haken getauscht
werden kann. Auch können je nach Aufgabe unterschiedliche Meißelspitzen (Meißelspitzenbits)
bzw. Haken verwendet werden. Das Werkzeug an sich kann hierdurch als universeller
Wechseladapter betrachtet werden, welcher der Verbindung zwischen der auswechselbaren
Werkzeugspitze und der Hammereinrichtung dient und je nach Aufgabe umgerüstet und
eingesetzt werden kann.
[0062] Vorteilhaft kann hierbei auch sein, dass bei einem Verschleiß des Werkzeugendes bzw.
der Werkzeugspitze lediglich diese ausgewechselt werden muss, das Werkzeug an sich
jedoch weiterverwendet werden kann. Dies kann die Betriebskosten reduzieren sowie
die Verfügbarkeit erhöhen.
[0063] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Hammersystem mit einer Hammereinrichtung
wie zuvor beschrieben und mit einem Werkzeug wie zuvor beschrieben. Hierdurch kann
die Umsetzung der zuvor beschriebenen Eigenschaften und Vorteile erfolgen.
[0064] Mehrere Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend
im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Hammereinrichtung gemäß
eines ersten Ausführungsbeispiels ohne Werkzeug;
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs;
- Figur 3
- eine Detaildarstellung der Figur 1 mit aufgenommenem Werkzeug;
- Figur 4
- eine vergrößerte Darstellung der Figur 3;
- Figur 5
- eine Detaildarstellung vergleichbar der Figur 3 für eine erfindungsgemäße Hammer-einrichtung
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit Werkzeug;
- Figur 6
- eine Detaildarstellung vergleichbar der Figur 3 für eine erfindungsgemäße Hammer-einrichtung
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel mit Werkzeug;
- Figur 7
- eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Hammereinrichtung gemäß
des ersten Ausführungsbeispiels mit Werkzeug in einem ersten Schritt eines Stemmschlags;
- Figur 8
- die Darstellung der Figur 7 in einem zweiten Schritt des Stemmschlags;
- Figur 9
- die Darstellung der Figur 7 in einem dritten Schritt des Stemmschlags;
- Figur 10
- eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Hammereinrichtung gemäß
des ersten Ausführungsbeispiels mit Werkzeug in einem ersten Schritt eines Zugschlags;
- Figur 11
- die Darstellung der Figur 10 in einem zweiten Schritt des Zugschlags;
- Figur 12
- die Darstellung der Figur 10 in einem dritten Schritt des Zugschlags; und
- Figur 13
- die Darstellung der Figur 10 in einem vierten Schritt des Zugschlags.
[0065] Figur 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Hammereinrichtung
1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ohne Werkzeug 2. Die Hammereinrichtung 1
erstreckt sich im Wesentlichen entlang einer Längsachse X, zu der eine radiale Richtung
R senkrecht orientiert ist. Dabei kann eine der beiden Richtungen entlang der Längsachse
X als axiale Richtung A und die entgegengesetzte Richtung entlang der Längsachse X
als gegenaxiale Richtung B bezeichnet werden. Figur 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs 2.
[0066] Die Hammereinrichtung 1 lässt sich in einen feststehenden Gehäuseteil 10, welcher
auch als Gehäusekörper 10 bezeichnet werden kann, und in einen verstellbaren Gehäuseteil
16, welcher auch als Halteelement 16 oder als Haltekappe 16 bezeichnet werden kann,
unterteilen. Dabei kann die Haltekappe 16 gegenüber dem Gehäusekörper 10 entlang der
Längsachse X bewegt werden, wie weiter unten noch erläutert werden wird. Der Gehäusekörper
10, die Haltekappe 16 sowie alle weiteren diesen zugeordneten Elemente der Hammereinrichtung
1 sind vorzugsweise zylindrisch und rotationssymmetrisch zur Längsachse X ausgebildet.
[0067] In den hier betrachteten Ausführungsbeispielen ist die Hammereinrichtung 1 als handgeführte
Hammereinrichtung 1 und vorzugsweise als Drucklufthammer 1 ausgebildet. Daher weist
der Gehäusekörper 10 an seinem einen Ende entlang der Längsachse X einen Handgriff
11 auf, der von einem Bediener, der den Drucklufthammer 1 von Hand führt, mit einer
Hand gegriffen werden kann. Vom Handgriff 11 weg erstreckt sich entlang der Längsachse
X in der axialen Richtung A als Bestandteil des Gehäusekörpers 10 eine Schlagwerkaufnahme
12, welche auch als Schlagwerkgehäuse 12 bezeichnet werden kann. In der Schlagwerkaufnahme
12 ist das Schlagwerk 13 angeordnet, welches auch als Schlagkolben 13 oder als Schlagstück
13 bezeichnet werden kann. Im Falle der Umsetzung der Hammereinrichtung 1 als Drucklufthammer
1 wird das Schlagwerk 13 durch Druckluft betrieben, welche von außerhalb des Drucklufthammers
1 z.B. seitens eines Kompressors über einen Schlauch zugeführt werden kann (nicht
dargestellt).
[0068] An die Schlagwerkaufnahme 12 schließt sich als weiterer Bestandteil des Gehäusekörpers
10 entlang der Längsachse X in der axialen Richtung A eine Werkzeugaufnahme 14 an,
welche auch als Werkzeuggehäuse 14 bezeichnet werden kann. Innerhalb der Werkzeugaufnahme
14 kann ein Werkzeug 2, wie z.B. in der Figur 2 dargestellt, aufgenommen werden. Der
Übergangsbereich zwischen der Schlagwerkaufnahme 12 und der Werkzeugaufnahme 14 ist
radial enger ausgebildet und stellt ein Trennelement 14a der beiden Aufnahmen 12,
14 dar. Das Trennelement 14a dient in der axialen Richtung A als Anschlagsfläche entlang
der Längsachse X für den radial äußeren Teil des Schlagwerks 13 sowie in der gegenaxialen
Richtung B als Anschlagfläche entlang der Längsachse X für den radial äußeren Teil
eines Schlagkraftumleitungselements 15, welches weiter unten beschrieben werden wird.
Durch eine radial innenseitige Durchgangsöffnung des Trennelement 14a, welche sich
entlang der Längsachse X erstreckt, können sich die beiden radial inneren Bereich
des Schlagwerks 13 und des Schlagkraftumleitungselements 15 hindurch kräfteübertragend
berühren.
[0069] Das Werkzeug 2 ist in diesem Fall als Meißel 2 ausgebildet und weist einen zylindrischen
Werkzeugschaft 20 auf, welcher sich entlang der Längsachse X erstreckt, siehe Figur
2. Alternativ könnte auch ein hexagonaler Werkzeugschaft 20 verwendet werden. Der
Werkzeugschaft 20 weist an seinem Ende in axialer Richtung A ein Werkzeugende 21 auf,
welches als Werkzeugspitze 21 in Form einer Meißelspitze 21 ausgebildet ist, welche
durch Ab- bzw. Aufschrauben auswechselbar ist. An seinem entlang der Längsachse X
der Meißelspitze 21 gegenüberliegenden Ende weist der Werkzeugschaft 20 ein Werkzeugeinsteckende
22 als Schlagende 22 auf, welches eine Schlagfläche 22a besitzt. Ist das Werkzeug
2 in der Werkzeugaufnahme 14 der Hammereinrichtung 1 aufgenommen, so kann das Schlagwerk
13 der Hammereinrichtung 1 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X Schläge
auf die Schlagfläche 22a des Schlagendes 22 des Werkzeugs 2 ausüben und hierdurch
die Meißelspitze 21 des Werkzeugs 2 in ein Werkstück 3 wie z.B. in eine Steinwand
3, eine Betonwand 3, ein Gestein 3 oder dergleichen hineintreiben, siehe z.B. Figuren
7 bis 13. Weitere Details des Werkzeugs 2 werden weiter unten beschrieben.
[0070] Auf das aufgenommene Werkzeug 2 können somit bei Betrieb der Hammereinrichtung 1
Schläge D bzw. Schlagkräfte D des Schlagwerks 13 in axialer Richtung A entlang der
Längsachse X ausgeübt werden, um das Werkzeug 2 mittels Stemmschlägen schlagend auf
ein Werkstück 3 wirken zu lassen, wie weiter unten näher erläutert werden wird, vgl.
Figuren 7 bis 9. Mit anderen Worten kann kinetische Energie impulsartig von dem Schlagwerk
13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X wiederholend auf das Werkzeug 2
übertragen werden, welche dann auf das Werkstück 3 weitergeleitet werden kann, um
dieses z.B. zu zertrümmern.
[0071] Bei bekannten Hammereinrichtungen 1 ist es dabei üblich, dass das Schlagwerk 13 direkt
schlagend auf das Werkzeug 2 wirken kann. Hierdurch kann jedoch zum einen lediglich
eine Kraftübertragung in axialer Richtung A entlang der Längsachse X erfolgen, so
dass lediglich Stemmschläge ausgeübt werden können. Ferner kann ein in einem Werkstück
3 feststeckendes Werkzeug 2 lediglich weiter mit Schlagkräften D beaufschlagt werden,
ohne dass diese zu einer Bearbeitung des Werkstücks 3 führen können. Auch muss ein
feststeckendes Werkzeug 2 durch weitere Werkzeuge oder hebelnde Handhabungstechniken
aufwändig gelöst werden.
[0072] Um diese Nachteile bekannter Hammereinrichtungen 1 zu überwinden, weist die erfindungsgemäße
Hammereinrichtung 1 ein Schlagkraftumleitungselement 15 auf, welches auch als Schiebewerkzeugaufnahme
15 bezeichnet werden kann. Das Schlagkraftumleitungselement 15 ist innerhalb der Werkzeugaufnahme
14 derart in Richtung entlang der Längsachse X angeordnet, so dass die Schlagkraft
D des Schlagwerks 13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X bei Bedarf an
dem Werkzeug 2 vorbei geleitet und dem Werkzeug 2 nach Richtungsumkehr mittels eines
Schlagkraftspeicherelements 18 in gegenaxialer Richtung B als Schlagkraft D' entlang
der Längsachse X zugeführt werden kann. Zu diesem Zweck weist das Schlagkraftumleitungselement
15 einen radial inneren Teil auf, welcher entlang der Längsachse X in die Durchgangsöffnung
des Trennelement 14a hineinragend ausgebildet ist, um im Falle eines Schlags des korrespondierenden
zylindrischen radial inneren Teils des Schlagwerks 13 kraftübertragend berührt zu
werden und hierdurch die Schlagkraft D aufzunehmen, siehe z.B. Figur 1.
[0073] In diesem Fall kann über das Schlagkraftumleitungselement 15 eine Aufteilung der
aufgenommenen kinetischen Energie eines Schlags D des Schlagwerks 13 zwischen dem
Werkzeug 2 und dem zuvor bereits erwähnten Schlagkraftspeicherelement 18 erfolgen,
welches auch als Rückschlagfederelement 18 bezeichnet und vorzugsweise durch einen
Elastomerkörper 18 als Elastomerfeder 18 oder durch eine metallische Feder 18, insbesondere
durch eine metallische Schraubenfeder 18, realisiert werden kann. Auch können mehrere
gleiche oder unterschiedliche Schlagkraftspeicherelemente 18 miteinander kombiniert
eingesetzt werden. In den hier betrachteten Ausführungsbeispielen wird eine zylindrische
Elastomerfeder 18 als Schlagkraftspeicherelement 18 verwendet, durch welche hindurch
das Werkzeug 2 geführt werden kann.
[0074] Das Schlagkraftspeicherelement 18 wird dabei von der Haltekappe 16 umfasst und gehalten,
so dass das Schlagkraftspeicherelement 18 innerhalb der Haltekappe 16 sowie innerhalb
der Werkzeugaufnahme 14 angeordnet ist. Die Haltekappe 16 weist eine Durchlassöffnung
17 auf, durch die ein in der Werkzeugaufnahme 14 aufgenommenes Werkzeug 2 hindurch
nach außen geführt werden kann. Dabei ist die Durchlassöffnung 17 derart ausgebildet,
so dass das Werkzeug 2 innerhalb der Werkzeugaufnahme 14 gehalten werden kann, indem
ein radialer Vorsprung 23 des Werkzeugschafts 20 des Werkzeugs 2, vgl. Figur 2, zumindest
abschnittsweise radial größer als die Durchlassöffnung 17 der Haltekappe 16 ausgebildet
ist. Hierdurch kann das Werkzeug 2 durch die Schläge D des Schlagwerks 13 der Hammereinrichtung
1 nicht aus dieser herausgetrieben werden, da der radiale Vorsprung 23 des Werkzeugschafts
20 von innen in axialer Richtung A entlang der Längsachse X gegen die Haltekappe 16
anschlagen und hierdurch in axialer Richtung A entlang der Längsachse X blockiert
werden kann.
[0075] Das Schlagkraftspeicherelement 18 ist entlang der Längsachse X in Verlängerung des
Schlagkraftumleitungselements 15 an einem aufgenommenen Werkzeug 2 vorbei angeordnet.
Dabei kann zwischen dem Schlagkraftumleitungselement 15 und dem Schlagkraftspeicherelement
18 entlang der Längsachse X ein Abstand e eingenommen werden, indem die Haltekappe
16, welche das Schlagkraftspeicherelement 18 feststehend aufnimmt, durch eine Dreh-
bzw. Schraubbewegung von vorzugsweise ca. 180° um die Längsachse X herum gegenüber
dem Gehäusekörper 10 entlang der Längsachse X bewegt wird. Dies kann bei einhändig
geführten Hammereinrichtungen 1 mit Faustgriff durch die zweite Hand des Bedieners
erfolgen, welche die Haltekappe 16 halten und gleichzeitig drehen kann. Der verstellbare
Abstand e zwischen dem Schlagkraftumleitungselement 15 und dem Schlagkraftspeicherelement
18 entlang der Längsachse X kann dabei dem Abstand zwischen dem Gehäusekörper 10 und
der Haltekappe 16 entsprechen.
[0076] Über die Veränderung des Abstands e ist es für den Bediener möglich, die Wirkung
des Schlagkraftumleitungselements 15 wie folgt einzustellen:
- Wird der verstellbare Abstand e derart groß gewählt, dass ein Kontakt zwischen dem
Schlagkraftumleitungselement 15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 bei einem Schlag
D des Schlagwerks 13 sicher vermieden werden kann, so wird wie bisher bekannt die
Schlagkraft D des Schlagwerks 13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X vom
Schlagwerk 13 über einen radial innenliegenden Bereich des Schlagkraftumleitungselements
15 direkt auf das aufgenommene Werkzeug 2 übertragen. Dabei wird die Hammereinrichtung
1 vom Bediener in axialer Richtung A entlang der Längsachse X auf das Werkstück 3
gedrückt, um dieses zu bearbeiten. Hierdurch wird das Werkzeug 2, welches sonst entlang
der Längsachse X in einem gewissen Maße lose beweglich ist, durch den Kontakt mit
dem Werkstück 3 möglichst nahe an das Schlagwerk 13 in axialer Richtung A entlang
der Längsachse X herangedrückt, so dass das Werkzeug 2 die Schlagkraft D des Schlagwerks
13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X vom Schlagwerk 13 über das Schlagkraftumleitungselement
15 möglichst direkt aufnehmen kann. Gleichzeitig wird die dem Werkzeug 2 abgewandte
Seite des radial äußeren Bereichs des Schlagkraftumleitungselements 15 entlang der
Längsachse X in gegenaxialer Richtung B gegen das Trennelement 14a gedrückt, so dass
das Werkzeug 2 durch die Kraft C des Bedieners auf das Werkstück 3 gedrückt werden
kann. Hierdurch kann ein Stemmschlag wie bisher bekannt ausgeübt werden, vgl. Figuren
7 bis 9.
- Wird der verstellbare Abstand e zu Null gewählt, kommt es zu einem Kontakt zwischen
dem Schlagkraftumleitungselement 15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 entlang
der Längsachse X, so dass ein Schlag D des Schlagwerks 13 sofort eine Schlagenergieübertragung
auf das Schlagkraftspeicherelement 18 bewirkt. Da das Werkzeug 2 der Hammereinrichtung
1 stets entlang der Längsachse X relativ beweglich zur Hammereinrichtung 1 im Schlagkraftumleitungselement
15 aufgenommen wird, liegt der radiale Vorsprung 23 des Werkzeugs 2 bei Einsatz der
Kraft C' des Bedieners zu sich hin vor Schlagausführung an der ersten Kontaktfläche
18a des Schlagkraftspeicherelements 18 an und nicht am Schlagkraftumleitungselement
15. In diesem Fall wird die Schlagkraft D des Schlagwerks 13 über das Schlagkraftumleitungselement
15 vollständig entlang der Längsachse X am Werkzeug 2 vorbei auf das Schlagkraftspeicherelement
18 übertragen. Auf diese Weise kann die kinetische Energie des Schlags D des Schlagwerks
13 von dem Schlagkraftumleitungselement 15 speichernd auf das Schlagkraftspeicherelement
18 übertragen werden.
[0077] Anschließend kann die gespeicherte kinetische Energie des Schlagkraftspeicherelements
18 als Schlagkraft D' in gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse X wieder abgegeben
werden. Da in diesem Moment das Schlagwerk 13 nicht mehr auf das Schlagkraftumleitungselement
15 wirkt und das Schlagkraftumleitungselement 15 entlang der Längsachse X in einem
gewissen Maße, d.h. um einen Abstand f', in die gegenaxiale Richtung B lose beweglich
ist, wird der Hauptanteil der freigesetzten kinetischen Energie des umgekehrten Schlags
nicht wieder vom Schlagkraftumleitungselement 15 aufgenommen. Vielmehr wird die Hammereinrichtung
1 vom Bediener durch die Kraft C' in gegenaxialer Richtung B entweder vom Werkstück
3 weggezogen, um z.B. ein feststeckendes Werkzeug 2 zu befreien, oder von rückseitig
zu einem Werkstück 3 hingezogen, um das Werkstück 3 mit dem Werkzeug 2 entlang der
Längsachse X von hinten zu bearbeiten. In beiden Fällen bewirkt die Kraft C' des Bedieners
in gegenaxialer Richtung B, dass das Werkzeug 2 in axialer Richtung A entlang der
Längsachse X an dem Schlagkraftspeicherelement 18 an der ersten Kontaktfläche 18c
anliegt, siehe z.B. Figuren 4 und 13, und somit die dort gespeicherte kinetische Energie
erhalten kann. Hierdurch kann eine Schlagkraft D' des Schlagwerks 13 in gegenaxialer
Richtung B entlang der Längsachse X auf das Werkstück 3 ausgeübt werden. Somit kann
zum einen ein Zugschlag wie aus der
DE 10 2016 101 675 A1 bekannt auf alternative Art und Weise ausgeführt werden. Zum anderen kann ein Zugschlag
auf ein feststeckendes Werkzeug 2 auf bisher unbekannte Art und Weise ausgeübt werden,
vgl. Figuren 10 bis 13.
- Als weitere Möglichkeit kann der verstellbare Abstand e entlang der Längsachse X zwischen
den beiden zuvor beschrieben extremen Einstellungen gewählt werden, so dass bei einem
Andrücken der Hammereinrichtung 1 durch den Bediener an das Werkstück 3 die kinetische
Energie des Schlags D des Schlagwerks 13 teilweise und vorzugsweise größtenteils für
einen Stemmschlag wie zuvor beschrieben verwendet werden kann, jedoch parallel ein
Teil der kinetischen Energie des Schlags D des Schlagwerks 13 an dem Werkzeug 2 vorbei
in das Schlagkraftspeicherelement 18 eingeleitet und anschließend für einen zumindest
geringen Zugschlag verwendet werden kann. Hierdurch kann ein Stemmschlag mit einem
Zugschlag innerhalb desselben Schlags D des Schlagwerks 13 kombiniert werden, um z.B.
ein Feststecken des Werkzeugs 2 in dem Werkstück 3 durch den anschließenden Zugschlag
zu vermeiden. Dabei kann über die Wahl des verstellbaren Abstands e vom Bediener das
Maß der Aufteilung der kinetischen Energie zwischen Stemmschlaganteil und Zugschlaganteil
vorgegeben werden. Figur 3 zeigt eine Detaildarstellung der Figur 1 mit aufgenommenem
Werkzeug 2. Figur 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Figur 3. Die Figuren 3
und 4 betreffen das erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hammereinrichtung
1 der Figur 1. Dargestellt wird hierbei eine Situation zur Durchführung eines Stemmschlags
kurz nach einem Schlag des Schlagwerks 13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse
X. In diesem Fall ist das Schlagwerk 13 entlang der Längsachse X zu der ihm zugewandten
Seite des Schlagkraftumleitungselements 15 bereits etwas beabstandet, da sich das
Schlagwerk 13 nach der Schlagabgabe schon auf dem Umkehrweg befindet. Gleichzeitig
wird ein sich radial erstreckender Bereich des Schlagkraftumleitungselements 15 in
der gegenaxialen Richtung B entlang der Längsachse X gegen einen sich radial nach
innen erstreckenden Vorsprung des Gehäusekörpers 10, welcher die Schlagwerkaufnahme
12 entlang der Längsachse X von der Werkzeugaufnahme 14 trennt, geschoben.
[0078] Das Schlagkraftspeicherelement 18, welches in der Haltekappe 16 integrierend aufgenommen
ist, ist hierbei entlang der Längsachse X um den verstellbaren Abstand e derart zu
dem Schlagkraftumleitungselement 15 beabstandet, dass ein berührender Kontakt vermieden
werden kann. Hierdurch kann die kinetische Energie eines Schlags D des Schlagwerks
13 in der axialen Richtung A direkt über das Schlagkraftumleitungselement 15 auf eine
Schlagfläche 22a des Schlagendes 22 des Werkzeugs 2 übertragen und in ein Werkstück
3 eingeleitet werden, ohne, dass es zu einer Energieeinleitung in das Schlagkraftspeicherelement
18 kommt.
[0079] Es ist alternativ ebenso umsetzbar, das Schlagkraftspeicherelement 18 entlang der
Längsachse X beweglich innerhalb der Haltekappe 16 anzuordnen. Bei Nutzung des verstellbaren
Abstands e kann es dann während einer Schlagenergieübertragung zwar zu einer Berührung
zwischen Schlagkraftumleitungselement 15 und Schlagkraftspeicherelement 18 kommen,
jedoch kann infolge der axialen Beweglichkeit des Schlagkraftspeicherelements 18 mit
der Bewegungsweite e und aufgrund der mangelnden axialen Abstützung des Schlagkraftspeicherelements
18 an der Haltekappe 16 keine Energie speichernd aufgenommen werden.
[0080] Wird dieser verstellbare Abstand e bzw. der eingeräumte Beweglichkeitsbereich e zwischen
dem Schlagkraftumleitungselement 15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 entlang
der Längsachse X jedoch auf null reduziert und gleichzeitig die Hammereinrichtung
1 durch den Bediener in gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse X zu sich hin
gezogen, vgl. Figuren 10 bis 13, so stehen das Schlagkraftumleitungselement 15 und
das Schlagkraftspeicherelement 18 durchgehend in Kontakt und der radiale Vorsprung
23 des Werkzeugschafts 20 des Werkzeugs 2 liegt an dem Schlagkraftspeicherelement
18 an, so dass eine Übertragung der kinetischen Energie von dem Schlagwerk 13 über
das Schlagkraftumleitungselement 15 an dem Werkzeug 2 vorbei in axialer Richtung A
entlang der Längsachse X in das Schlagkraftspeicherelement 18 und von dort in gegenaxialer
Richtung B entlang der Längsachse X in das Werkzeug 2 erfolgen kann.
[0081] Hierzu weist das Schlagkraftumleitungselement 15 eine dem Schlagkraftspeicherelement
18 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X zugewandte Kontaktfläche 15a auf,
welche bei einem entsprechend geringen Abstand e in berührendem Kontakt mit einer
korrespondierenden ersten Kontaktfläche 18a des Schlagkraftspeicherelements 18 stehen
kann. Über den Kontakt dieser beiden Kontaktflächen 15a, 18a kann eine Kraftübertragung
in axialer Richtung A entlang der Längsachse X erfolgen. Zwischen diesen beiden Kontaktflächen
15a, 18a wird der verstellbare Abstand e zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 eingenommen.
[0082] Für die entsprechende Kraftübertragung von dem Schlagkraftspeicherelement 18 auf
das Werkzeug 2 weist der radiale Vorsprung 23 des Werkzeugschafts 20 eine entsprechenden
Kontaktfläche 23a auf, welche bei einem entsprechend geringen Abstand e in berührendem
Kontakt mit einer korrespondierenden zweiten Kontaktfläche 18c des Schlagkraftspeicherelements
18 stehen kann. Über den Kontakt dieser beiden Kontaktflächen 18c, 23a kann eine Kraftübertragung
in gegenaxialer Richtung B erfolgen.
[0083] Die Kontaktflächen 15a, 18a, 18c, 23a sind dabei derart ausgebildet, dass die jeweilige
kinetische Energie sicher und möglichst schonend für das Schlagkraftumleitungselement
15, das Schlagkraftspeicherelement 18 und das Werkzeug 2 übertragen werden kann. Hierdurch
können entsprechend robuste Materialien für die Kontaktpartner verwendet werden. Auch
können die Kontaktflächen 15a, 18a, 18c, 23a entsprechend großflächig dimensioniert
sein. Dies kann die Langlebigkeit der Kontaktflächen 15a, 18a, 18c, 23a erhöhen.
[0084] Um bei der Kraftübertragung zur Bewirkung eines Zugschlags das Werkzeug 2 im Kraftfluss
umgehen zu können, sind das Schlagkraftumleitungselement 15 und bzw. oder das Schlagkraftspeicherelement
18 derart ausgebildet, dass sie bei einem entsprechend geringen Abstand e in berührendem
Kontakt miteinander an dem Werkzeug 2 vorbei stehen können.
[0085] Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel z.B. der Figur 3 erstreckt sich das Schlagkraftumleitungselement
15 mittels eines Seitenelements 15b in der axialen Richtung A entlang der Längsachse
X mit einem radial größeren Bereich parallel an dem Teil des Werkzeugschafts 20 vorbei,
welcher das Schlagende 22 aufweist. Anschließend erstreckt sich das Seitenelement
15b des Schlagkraftumleitungselements 15 in der axialen Richtung A entlang der Längsachse
X mit einem radial kleineren Bereich parallel an dem Teil des Werkzeugschafts 20 vorbei,
welcher den radialen Vorsprung 23 aufweist. Dabei ragt das Seitenelement 15b des Schlagkraftumleitungselements
15 in der axialen Richtung A entlang der Längsachse X über den radialen Vorsprung
23 hinaus und schließt mit seiner Kontaktfläche 15a ab. Das Schlagkraftspeicherelement
18 ist in diesem Fall mit einer in gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse
X zeigenden Fläche ausgebildet, welche radial innenseitig die zweite Kontaktfläche
18c und radial außenseitig die erste Kontaktfläche 18a ausbildet.
[0086] Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Figur 5 erstreckt sich das Seitenelement
15b des Schlagkraftumleitungselements 15 in der axialen Richtung A entlang der Längsachse
X lediglich mit dem radial größeren Bereich des ersten Ausführungsbeispiels parallel
an dem Teil des Werkzeugschafts 20 vorbei, welcher das Schlagende 22 aufweist, und
schließt dann direkt mit seiner Kontaktfläche 15a ab. Im Gegenzug erstreckt sich nun
ein Seitenelement 18b des Schlagkraftspeicherelements 18 in der gegenaxialen Richtung
B entlang der Längsachse X entsprechend parallel an dem Teil des Werkzeugschafts 20
vorbei, welcher die Meißelspitze 21 aufweist, vgl. Figur 2, so dass der gleiche Abstand
e wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel zwischen den beiden Kontaktflächen 15a, 18a
der beiden Seitenelemente 15b, 18b erreicht wird. Hierdurch werden die beiden Kontaktflächen
18a, 18c des Schlagkraftspeicherelements 18 separat voneinander ausgebildet.
[0087] Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der Figur 6 erstreckt sich das Schlagkraftumleitungselement
15 gar nicht in der axialen Richtung A entlang der Längsachse X parallel an dem Teil
des Werkzeugschafts 20 vorbei, welcher den radialen Vorsprung 23 aufweist. Dafür erstreckt
sich das Seitenelement 18b des Schlagkraftspeicherelements 18 entsprechend weit in
gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse X parallel an dem Werkzeug 2 vorbei.
Zusätzlich ist ein Führungselement 19 für das Werkzeugeinsteckende 22a in Form einer
Meißelbuchse 19 radial zwischen dem Seitenelement 18b des Schlagkraftspeicherelements
18 und dem Werkzeug 2 angeordnet, welches der Führung des Werkzeugeinsteckendes 22a
dient. Auch in diesem Fall werden die beiden Kontaktflächen 18a, 18c des Schlagkraftspeicherelements
18 separat voneinander ausgebildet.
[0088] In allen drei Ausführungsbeispielen können die Seitenflächen 15b, 18b in Form von
einzelnen Stegen 15b, 18b ausgebildet sein, welche vorzugsweise paarweise vorgesehen
sind. In den schematischen Schnittdarstellungen der Figuren 1 und 3 bis 12 kann daher
jeweils ein Paar von Seitenflächen 15b, 18b dargestellt sein, wobei die einzelnen
Stege 15b, 18b gleichmäßig in Umfangsrichtung zueinander beabstandet angeordnet sein
können. Die Stege 15b, 18b können dabei derart positioniert sein, so dass die Kontaktflächen
15a, 18a des Schlagkraftumleitungselements 15 und des Schlagkraftspeicherelements
18 einander entlang der Längsachse X berühren können. Alternativ können die Seitenflächen
15b, 18b jeweils in Form eines hexagonalen oder vielflächigen radialen Körpers 15b,
18b ausgebildet sein, welcher in Umfangsrichtung um die Längsachse X herum geschlossen
ausgebildet ist. Auch dies kann durch die schematischen Schnittdarstellungen der Figuren
1 und 3 bis 12 dargestellt sein.
[0089] Ferner können die Seitenflächen 15b, 18b unterschiedlich ausgebildet sein. So kann
das Schlagkraftumleitungselement 15 z.B. eine vollständig zylindrisch ausgebildete
Seitenfläche 15b aufweisen und die Seitenfläche 18b des Schlagkraftspeicherelements
18 kann durch wenigstens ein Paar von Stegen 18b gebildet werden. Auch kann der radial
größere Bereich des Seitenelements 15b des Schlagkraftspeicherelements 15 der Figur
3 als ein zylindrischer Körper ausgebildet sein, an den sich radial kleinere Stege
15b in axialer Richtung A entlang der Längsachse X anschließen. Ebenso kann das Schlagkraftumleitungselement
15 Stege 15b als Seitenelemente 15b aufweisen und das Seitenelement 18b des Schlagkraftspeicherelements
18 kann als zylindrischer Körper 18b ausgebildet sein. Darüber hinaus sind weitere
derartige Kombinationen möglich. Auch ist es möglich, dass die Seitenflächen 15b,
18b jeweils als eigenständige lösbare Elemente ausgebildet sind, welche bei Bedarf
eingesetzt zu werden, um die Schlagenergieübertragung vom Schlagkraftumleitungselement
15 auf das Schlagkraftspeicherelement 18 zu ermöglichen.
[0090] Die Nutzung einer erfindungsgemäßen Hammereinrichtung 1 gemäß des ersten Ausführungsbeispiels
soll nun für einen Stemmschlag anhand der Figuren 7 bis 9 näher erläutert werden.
Figur 7 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Hammereinrichtung
1 gemäß des ersten Ausführungsbeispiels mit Werkzeug 2 in einem ersten Schritt eines
Stemmschlags. Figur 8 zeigt die Darstellung der Figur 7 in einem zweiten Schritt des
Stemmschlags. Figur 9 zeigt die Darstellung der Figur 7 in einem dritten Schritt des
Stemmschlags.
[0091] In dem ersten Schritt wird die Hammereinrichtung 1 durch die Kraft C eines Bedieners
in axialer Richtung A entlang der Längsachse X gegen ein Werkstück 3 in Form eines
Gesteins 3 gedrückt. Hierdurch wird das Werkzeug 2 innerhalb der Hammereinrichtung
1 von dem Gestein 3 gegen das Schlagkraftumleitungselement 15 und dieses gegen das
Trennelement 14a gedrückt. Zur Ausführung von reinen Stemmschlägen ist die Haltekappe
16 von dem Bediener axial verstellt, z.B. um ca. 180° um die Längsachse X gedreht,
worden, wodurch über ein Gewinde zwischen der Werkzeugaufnahme 14 und der Haltekappe
16 ein Abstand e bzw. eine Bewegungsweite e zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 entlang der Längsachse X eingenommen wird,
welcher einen energieübertragenden Kontakt zwischen dem Schlagkraftumleitungselement
15 und dem Schlagkraftspeicherelement 18 im Betrieb entlang der Längsachse X verhindern
kann.
[0092] Wird nun in dem ersten Schritt eines Stemmschlags der Figur 7 eine Schlagkraft D
vom Schlagwerk 13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X ausgeübt, so wird
diese Schlagkraft D in dem zweiten Schritt der Figur 8 in axialer Richtung A entlang
der Längsachse X vollständig auf das Schlagkraftumleitungselement 15 und in dem dritten
Schritt der Figur 9 weiter entlang der Längsachse X auf das Werkzeug 2 übertragen,
so dass ein Stemmschlag auf das Gestein 3 ausgeübt wird.
[0093] Die alternative Nutzung einer erfindungsgemäßen Hammereinrichtung 1 gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels für einen Zugschlag auf ein in einem Werkstück 3 feststeckendes
Werkzeug 2 soll nun anhand der Figuren 10 bis 12 näher erläutert werden. Figur 10
zeigt eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Hammereinrichtung
1 gemäß des ersten Ausführungsbeispiels mit Werkzeug 2 in einem ersten Schritt eines
Zugschlags. Figur 11 zeigt die Darstellung der Figur 10 in einem zweiten Schritt des
Zugschlags. Figur 12 zeigt die Darstellung der Figur 10 in einem dritten Schritt des
Zugschlags. Figur 13 zeigt die Darstellung der Figur 10 in einem vierten Schritt des
Zugschlags.
[0094] Für einen derartigen Zugschlag wird die Hammereinrichtung 1 vom Bediener mit einer
Kraft C' in die gegenaxiale Richtung B entlang der Längsachse X von dem Werkstück
3 als Gestein 3 weg gezogen, in dem das Werkzeug 2 als Meißel 2 feststeckt. Hierdurch
liegt der radiale Vorsprung 23 mit seiner Kontaktfläche 23a, vgl. Figuren 2 und 4,
an der korrespondierenden zweiten Kontaktfläche 18c des Schlagkraftspeicherelements
18, vgl. z.B. Figur 4, an. Zuvor wurde durch eine Drehung der Haltekappe 16 um die
Längsachse X das Schlagkraftspeicherelement 18 mit dem zylindrischen Seitenelement
15b des Schlagkraftumleitungselements 15, vgl. z.B. Figur 3, entlang der Längsachse
X in Kontakt gebracht, so dass die Kontaktfläche 15a des Schlagkraftumleitungselements
15, vgl. z.B. Figur 4, und die radial außenseitige Kontaktfläche 18a des Schlagkraftspeicherelements
18, vgl. z.B. Figur 4, entlang der Längsachse X aneinander anliegen, vgl. Figur 10.
[0095] Wird nun in dem ersten Schritt eines derartigen Zugschlags der Figur 10 eine Schlagkraft
D vom Schlagwerk 13 in axialer Richtung A entlang der Längsachse X ausgeübt, so wird
diese Schlagkraft D in dem zweiten Schritt der Figur 11 in axialer Richtung A entlang
der Längsachse X vollständig auf das Schlagkraftumleitungselement 15 übertragen. In
diesem Fall wird die aufgenommene Schlagkraft D in axialer Richtung A entlang der
Längsachse X über das Seitenelement 15b des Schlagkraftumleitungselements 15 parallel
zum Werkzeug 2 an diesem vorbei direkt auf das Schlagkraftspeicherelement 18 weitergeleitet,
so dass dort in dem dritten Schritt der Figur 12 eine Speicherung der kinetischen
Energie erfolgt. Diese elastische Speicherung der kinetischen Energie führt zu einer
Einfederung des Schlagkraftspeicherelements 18 in der axialen Richtung A (nicht dargestellt),
so dass sich ein Abstand f' zwischen der in axialer Richtung A zeigenden Fläche des
Trennelements 14a und dem radial äußeren Bereich des Schlagkraftumleitungselements
15 einstellt.
[0096] In dem anschließenden vierten Schritt der Figur 13 hat das Schlagwerk 13 bereits
seinen Schlag D in axialer Richtung A entlang der Längsachse X beendet und befindet
sich in einer zum Schlagkraftumleitungselement 15 entlang der Längsachse X beabstandeten
eingefederten Position mit einer Federweglänge, welche einem Abstand f entspricht,
so dass sich das Schlagkraftumleitungselement 15 in der gegenaxialen Richtung B entlang
der Längsachse X um den Abstand f frei bewegen kann. Wird somit die aufgenommene kinetische
Energie der Schlagkraft D des Schlagwerks 13 vom Schlagkraftspeicherelement 18 in
gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse X abgegeben, so wird diese kinetische
Energie als Schlag D' von rückseitig über den radialen Vorsprung 23 auf das Werkzeug
2 übertragen, da der radiale Vorsprung 23 durch die Kraft C' des Bedieners in gegenaxialer
Richtung B entlang der Längsachse X am Schlagkraftspeicherelement 18 anliegt während
das Schlagkraftumleitungselement 15 aufgrund seiner Bewegungsmöglichkeit um den Abstand
f entlang der Längsachse X der kinetischen Energie des Schlagkraftspeicherelements
18 in gegenaxialer Richtung B entlang der Längsachse X ausweichen kann. Auf diese
Art und Weise kann ein feststeckendes Werkzeug 2 durch die Hammereinrichtung 1 selbst
wieder befreit werden.
BEZUGSZEICHENLISTE (Teil der Beschreibung)
[0097]
- A
- axiale Richtung entlang der Längsachse X (in Richtung des zu bearbeitenden Materials)
- B
- gegenaxiale Richtung entlang der Längsachse X (in Gegenrichtung des zu bearbeitenden
Materials)
- C
- Richtung der Kraft des Bedieners (in Richtung des zu bearbeitenden Materials)
- C'
- Richtung der Kraft des Bedieners (in Gegenrichtung des zu bearbeitenden Materials)
- D
- Richtung des Schlags bzw. der Schlagkraft des Schlagwerks 13
- D'
- Richtung der Kraft, die vom Schlagkraftspeicherelement auf das Werkzeug übertragen
wird
- e
- verstellbarer Abstand bzw. eingeräumte Bewegungsweite zwischen Schlagkraftumleitungs-element
15 und Schlagkraftspeicherelement 18
- f
- Abstand zwischen Schlagkraftumleitungselement 15 und Trennelement 14a bzw. Einfederweg
des Schlagkraftspeicherelements 15
- f'
- maximaler Abstand zwischen Schlagkraftumleitungselement 15 und Trennelement 14a bzw.
maximaler Einfederweg des Schlagkraftspeicherelements 15
- R
- radiale Richtung senkrecht zur Längsachse X
- X
- Längsachse
- 1
- (handgeführte) Hammereinrichtung; Drucklufthammer
- 10
- feststehender Gehäuseteil; Gehäusekörper
- 11
- Handgriff
- 12
- Schlagwerkaufnahme; Schlagwerkgehäuse
- 13
- Schlagwerk; Schlagkolben; Schlagstück
- 14
- Werkzeugaufnahme; Werkzeuggehäuse
- 14a
- Trennelement
- 15
- Schlagkraftumleitungselement; Schiebewerkzeugaufnahme; Schiebeadapter
- 15a
- Kontaktfläche des Schlagkraftumleitungselements 15
- 15b
- Seitenelement(e) des Schlagkraftumleitungselements 15; Steg(e); ringförmiger bzw.
(sechs)eckiger Körper
- 15c
- Kontaktfläche für Schlagfläche 22a des Werkzeugs 2
- 16
- Halteelement; verstellbarer Gehäuseteil; Haltekappe
- 17
- Durchlassöffnung des Halteelements 16 für Werkzeug 2
- 18
- Schlagkraftspeicherelement; Rückschlagfederelement; Elastomerkörper; (metallische)
Feder; (metallische) Schraubenfeder
- 18a
- erste Kontaktfläche des Schlagkraftspeicherelements 18
- 18b
- Seitenelement(e) des Schlagkraftspeicherelements 18; Steg(e); ringförmiger bzw. (sechs)eckiger
Körper
- 18c
- zweite Kontaktfläche des Schlagkraftspeicherelements 18
- 19
- Führungselement für Werkzeugeinsteckende 22a; Meißelbuchse
- 2
- Werkzeug; Meißel
- 20
- Werkzeugschaft
- 21
- Werkzeugende; (auswechselbare) Werkzeugspitze; Meißelspitze
- 22
- Werkzeugeinsteckende; Schlagende
- 22a
- Schlagfläche des Werkzeugs 2
- 23
- radialer Vorsprung des Werkzeugschafts 20
- 23a
- Kontaktfläche des radialen Vorsprungs 23
- 3
- Werkstück; zu bearbeitender Körper; Steinwand; Betonwand; Gestein;
1. Hammereinrichtung (1), vorzugsweise handgeführte Hammereinrichtung (1), mit
einem Schlagwerk (13), welches ausgebildet ist, in axialer Richtung (A) entlang der
Längsachse (X) auf ein Werkzeug (2), vorzugsweise auf einen Meißel (2), schlagend
wirken zu können, und
wenigstens einem Schlagkraftspeicherelement (18), welches ausgebildet ist, eine Schlagkraft
(D) des Schlagwerks (13) in axialer Richtung (A) entlang der Längsachse (X) zumindest
teilweise speichernd aufzunehmen und zumindest teilweise als eine Schlagkraft (D')
des Schlagwerks (13) in gegenaxialer Richtung (B) entlang der Längsachse (X) wieder
abzugeben,
gekennzeichnet durch
ein Schlagkraftumleitungselement (15), welches ausgebildet ist und derart im Kraftfluss
zwischen dem Schlagwerk (13) und dem Schlagkraftspeicherelement (18) angeordnet ist
oder angeordnet werden kann, so dass die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13) in axialer
Richtung (A) entlang der Längsachse (X) unter zumindest teilweiser, vorzugsweise vollständiger,
Umgehung des Werkzeugs (2) zumindest teilweise speichernd an das Schlagkraftspeicherelement
(18) abgegeben werden kann.
2. Hammereinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) ausgebildet ist, in der Richtung entlang der
Längsachse (X) auf einer Seite die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13) in axialer
Richtung (A) aufzunehmen, und
das Schlagkraftumleitungselement (15) ferner ausgebildet ist, in der Richtung entlang
der Längsachse (X) auf der gegenüberliegenden Seite die Schlagkraft (D) des Schlagwerks
(13) in axialer Richtung (A) an das Werkzeug (2) und/oder an das Schlagkraftspeicherelement
(18) abzugeben.
3. Hammereinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) und/oder das Schlagkraftspeicherelement (18)
zumindest abschnittsweise in der Richtung entlang der Längsachse (X) ausgebildet ist/sind,
sich zumindest abschnittsweise an dem Werkzeug (2), vorzugsweise parallel, vorbei
zu erstrecken.
4. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) und/oder das Schlagkraftspeicherelement (18)
zumindest abschnittsweise wenigstens einen Steg (15b, 18b), vorzugsweise eine Mehrzahl
von Stegen (15b, 18b), aufweist/aufweisen, welche(r) sich zumindest abschnittsweise
an dem Werkzeug (2), vorzugsweise parallel, vorbei erstreckt/erstrecken.
5. Hammereinrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) und/oder das Schlagkraftspeicherelement (18)
zumindest abschnittsweise wenigstens ein Paar, vorzugsweise eine Mehrzahl von Paaren,
einander diametral zur Längsachse (X) gegenüberliegender Stege (15b, 18b) aufweist,
welche(s) sich zumindest abschnittsweise an dem Werkzeug (2), vorzugsweise parallel,
vorbei erstreckt/erstrecken.
6. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) und/oder das Schlagkraftspeicherelement (18)
zumindest abschnittsweise wenigstens einen in Umfangsrichtung um die Längsachse (X)
geschlossener Körper (15b, 18b), vorzugsweise wenigstens einen ringförmigen Körper
(15b, 18b) und/oder einen eckigen, vorzugsweise sechseckigen, Körper (15b, 18b), aufweist/aufweisen,
welcher sich zumindest abschnittsweise an dem Werkzeug (2), vorzugsweise parallel,
vorbei erstreckt.
7. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftumleitungselement (15) in der Richtung entlang der Längsachse (X) dem
Schlagkraftspeicherelement (18) zugewandt eine Kontaktfläche (15a) aufweist, und
das Schlagkraftspeicherelement (18) in der Richtung entlang der Längsachse (X) dem
Schlagkraftumleitungselement (15) zugewandt eine erste Kontaktfläche (18a) aufweist,
wobei die Kontaktfläche (15a) des Schlagkraftumleitungselements (15) ausgebildet ist,
die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13) in axialer Richtung (A) durch Berührung auf
die erste Kontaktfläche (18a) des Schlagkraftspeicherelements (18) übertragen zu können.
8. Hammereinrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftspeicherelement (18) in der Richtung entlang der Längsachse (X) dem
Werkzeug (2) zugewandt eine zweite Kontaktfläche (18c) aufweist,
wobei die zweite Kontaktfläche (18c) des Schlagkraftspeicherelements (18) ausgebildet
ist, die Schlagkraft (D') des Schlagwerks (13) in gegenaxialer Richtung (B) durch
Berührung auf eine Kontaktfläche (23a) des Werkzeugs (2), vorzugsweise auf eine Kontaktfläche
(23a) eines radialen Vorsprungs (23) des Werkzeugs (2), übertragen zu können.
9. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftspeicherelement (18) ausgebildet ist, in einer ersten Stellung gegenüber
dem Schlagkraftumleitungselement (15) in der Richtung entlang der Längsachse (X) derart
beabstandet zu sein, so dass die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13) in axialer Richtung
(A) nicht aufgenommen werden kann, und
das Schlagkraftspeicherelement (18) ferner ausgebildet ist, in einer zweiten Stellung
gegenüber dem Schlagkraftumleitungselement (15) in der Richtung entlang der Längsachse
(X) derart nahe angeordnet zu sein, so dass die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13)
in axialer Richtung (A) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, von dem Schlagkraftumleitungselement
(15) aufgenommen werden kann.
10. Hammereinrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftspeicherelement (18), vorzugsweise zusammen mit einem das Schlagkraftspeicherelement
(18) aufnehmenden Halteelement (16), vorzugsweise mittels einer Drehbewegung um die
Längsachse (X), zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung in der Richtung
entlang der Längsachse (X) hin und her bewegt werden kann,
wobei die Drehbewegung vorzugweise um weniger als eine volle Umdrehung um die Längsachse
(X), besonders vorzugsweise um ca. eine halbe Umdrehung um die Längsachse (X), ausgeführt
werden kann.
11. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftspeicherelement (18) ausgebildet ist, mittels eines Halteelements (16)
an einem Gehäusekörper (10) der Hammereinrichtung (1) gehalten zu werden,
wobei das Halteelement (16) samt Schlagkraftspeicherelement (18) in der Richtung entlang
der Längsachse (X) gegenüber dem Gehäusekörper (10) translatorisch verstellbar, vorzugsweise
um die Längsachse (X) verdrehbar, ausgebildet ist, und/oder
wobei das Schlagkraftspeicherelement (18) in der Richtung entlang der Längsachse (X)
gegenüber dem Halteelement (16) translatorisch verstellbar, vorzugsweise um die Längsachse
(X) verdrehbar, ausgebildet ist.
12. Hammereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlagkraftspeicherelement (18) elastisch rückstellend, vorzugsweise inkompressibel
elastisch rückstellend, ausgebildet ist,
wobei das Schlagkraftspeicherelement (18) vorzugsweise einen Elastomerkörper (18)
aufweist, besonders vorzugsweise aus einem Elastomerkörper (18) besteht, und/oder
vorzugsweise eine metallische Feder (18), besonders vorzugsweise eine metallische
Schraubenfeder (18), aufweist, vorzugsweise aus dieser besteht.
13. Werkzeug (2) zur Verwendung in einer Hammereinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12,
wobei das Werkzeug (2) ausgebildet ist, die Schlagkraft des Schlagwerks (13) der Hammereinrichtung
(1) in axialer Richtung (A), vorzugsweise über ein einer Werkzeugspitze (21) axial
gegenüberliegendes Werkzeugeinsteckende (22), besonders vorzugsweise über ein einer
Werkzeugspitze (21) axial gegenüberliegendes Werkzeugeinsteckende (22) eines Werkzeugschafts
(20), aufzunehmen,
wobei das Werkzeug (2) wenigstens einen radialen Vorsprung (23) aufweist, welcher
ausgebildet ist, die Schlagkraft (D) des Schlagwerks (13) der Hammereinrichtung (1)
in gegenaxialer Richtung (B) zumindest teilweise vom dem Schlagkraftspeicherelement
(18) der Hammereinrichtung (1) aufzunehmen.
14. Werkzeug (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der radiale Vorsprung (23) in der Richtung entlang der Längsachse (X) eine dem Schlagkraftspeicherelement
(18) der Hammereinrichtung (1) zugewandte Kontaktfläche (23a) aufweist,
wobei die Kontaktfläche (23a) des radialen Vorsprungs (23) ausgebildet ist, die Schlagkraft
(D') des Schlagwerks (13) der Hammereinrichtung (1) in gegenaxialer Richtung (B) von
dem Schlagkraftspeicherelement (18) der Hammereinrichtung (1) aufzunehmen.
15. Werkzeug (2) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass wobei das Werkzeug (2) ein Werkzeugende (21) zur Bearbeitung eines Werkstücks (3)
aufweist, wobei das Werkzeugende (21) auswechselbar ausgebildet ist.
16. Hammersystem, mit
einer Hammereinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, und
einem Werkzeug (2) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15.