[0001] Die Erfindung betrifft eine Direktdruckmaschine und ein Direktdruckverfahren zur
Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck nach den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 bzw. 13.
[0002] Üblicherweise werden Behälter, wie beispielsweise Getränkebehälter, in einer Etikettiermaschine
mit einem Etikett versehen, um den Behälterinhalt zu kennzeichnen und/oder zu bewerben.
[0003] In jüngster Zeit werden dazu jedoch zunehmend Direktdruckmaschinen und -verfahren
eingesetzt, wobei die Behälter anstatt oder zusätzlich zu den Etiketten mit einem
Direktdruck nach dem Tintenstrahlprinzip versehen werden. Dadurch ist es möglich,
die Behälter in einem Behälterstrom jeweils individuell zu bedrucken.
[0004] Derartige Direktdruckmaschinen umfassen üblicherweise wenigstens eine stationäre
Direktdruckstation mit einem Direktdruckkopf und einem Transporteur zum Vorbeitransport
der Behälter an der wenigstens einen Direktdruckstation. Mit dem Transporteur werden
die Behälter beispielsweise in Behälteraufnahmen aufgenommen und zu der wenigstens
einen stationären Direktdruckstation transportiert. Dort werden die Behälter mittels
der Behälteraufnahmen gedreht und dabei mit dem Direktdruckkopf aus einer Vielzahl
von Druckdüsen mit Drucktinte bedruckt. Die Druckdüsen werden so gesteuert, dass die
auf den Behälter abgegebenen Tintentropfen das gewünschte Druckbild erzeugen. Ist
ein mehrfarbiger Direktdruck gewünscht, so werden die Behälter an mehreren Direktdruckstation
vorbeitransportiert und dort sequenziell mit Drucktinten verschiedener Farben bedruckt.
Zudem umfassen derartige Direktdruckmaschinen ein Tintenversorgungssystem mit einem
Vorlauf für die Drucktinte, um einen Tintenfluss von einem Vorratstank zum Direktdruckkopf
herzustellen. Für Drucktinte mit einer höheren Pigmentierung umfasst das Tintenversorgungssystem
optional einen Rücklauf für die Drucktinte, um einen Tintenfluss vom Direktdruckkopf
zurück zum Vorratstank herzustellen. Dadurch wird die Drucktinte in einem kontinuierlichen
Fluss gehalten, sodass sich Partikel in der Drucktinte nicht absetzen können.
[0005] Die
DE 10 2013 217 679 A1 offenbart eine Druckmaschine für den Tintenstrahldruck auf Behälter, umfassend wenigstens
ein stationäres Druckwerk zum Bedrucken der Behälter und eine dem Druckwerk zugeordnete
Befüllstation für Drucktinte.
[0006] Die
DE 10 2009 020 702 A1 offenbart ein Drucksystem zum Bedrucken von Flaschen, mit einem entlang einer Transportstrecke
für die Behälter bewegbaren, nach dem Tintenstrahlprinzip arbeitenden Druckkopf zum
Bedrucken des jeweilig an einer Druckposition angeordneten Behälters, sowie mit einem
Versorgungssystem des Druckkopfs mit Druckfarbe. Da sich der Druckkopf mit der zu
bedruckenden Flasche bewegt, wird vorgeschlagen, das Versorgungssystem in einen statischen
Teil und in einen bewegten Teil zu gliedern, wobei der bewegte Teil zusätzlich zu
dem Druckkopf einen Hilfstank für die Druckfarbe aufweist, um eine hohe Druckqualität
zu gewährleisten.
[0007] Nachteilig dabei ist, dass bei einer Wartung des Direktdruckkopfs oder bei der Inbetriebnahme
der Vor- und/oder Rücklauf des Tintenversorgungssystems abgetrennt werden muss und
es aufgrund dessen zeitaufwändig ist, anschließend einen geschlossenen Tintenfluss
wieder herzustellen. Zudem ist kein automatisches Durchspülen des Tintenversorgungssystems
oder des Direktdruckkopfs möglich.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, für eine Direktdruckmaschine mit
wenigstens einer stationären Direktdruckstation und einem Transporteur ein Tintenversorgungssystem
bereitzustellen, bei dem das Herstellen eines geschlossenen Tintenflusses vereinfacht
und ein automatisiertes Durchspülen des Tintenversorgungssystems oder des Direktdruckkopfs
möglich ist. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, die Anzahl der Tintenpumpen zu reduzieren,
ohne die Druckqualität zu beeinträchtigen.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung stellt die Erfindung eine Direktdruckmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen genannt.
[0010] Dadurch, dass das Tintenversorgungssystem den wenigstens einen im Vorlauf und/oder
Rücklauf angeordneten Headertank umfasst, kann ein vordefinierten Meniskusdruck der
Drucktinte am Direktdruckkopf genau eingestellt und die Zirkulation so gesteuert werden,
dass das Druckergebnis eine besonders hohe Qualität aufweist.
[0011] Dadurch, dass zwischen dem wenigstens einen Headertank und dem Direktdruckkopf die
Ventilinsel angeordnet ist, kann der Fluss der Drucktinte wahlweise durch den Direktdruckkopf
hindurch oder über die Überbrückungsleitung geschaltet werden. Dadurch ist es möglich,
das Tintenversorgungssystem bei der Wartung oder Inbetriebnahme automatisch mit Drucktinte
durchzuspülen und daraus Blasen oder Fremdkörper zu entfernen. Zudem ist es möglich,
die Ventile in der Ventilinsel stoßweise zu öffnen und so ein Purgen (Stoßreinigung)
mit erhöhtem Druck durzuführen. Dadurch kann der Direktdruckkopf unabhängig von weiteren
mit dem Tintenversorgungssystem verbundenen Direktdruckköpfen besonders gut gereinigt
werden. Beispielsweise können dadurch die Luft und/oder Luftbläschen aus dem Drucksystem
entfernt werden.
[0012] Folglich ist es mit der erfindungsgemäßen Direktdruckmaschine möglich, eine hohe
Qualität des Direktdrucks bei geringeren Anschaffungskosten für die Tintenversorgung
zu erzielen.
[0013] Die Direktdruckmaschine kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein.
Die Direktdruckmaschine kann einer Abfüllanlage zum Abfüllen eines Produkts in die
Behälter und/oder einem Verschließer zum Verschließen der Behälter mit Verschlüssen
nachgeordnet sein. Die Direktdruckmaschine kann dem Füllprozess aber auch vorgeschaltet
sein und/oder einem Behälterherstellungsprozess direkt nachgeschaltet sein. Losgelöst
davon, kann es sich auch um eine Direktdruckmaschine handeln, die keiner Anlage zugeordnet
ist, sondern im sogenannten Stand-alone-Betrieb arbeitet.
[0014] Die Behälter können dazu vorgesehen sein, Getränke, Hygieneartikel, Pasten, chemische,
biologische und/oder pharmazeutische Produkte aufzunehmen. Im Allgemeinen können die
Behälter für jegliche fließfähige bzw. abfüllbare Medien vorgesehen sein. Die Behälter
können aus Kunststoff, Glas und/oder Metall bestehen, aber auch hybride Behälter mit
Materialmischungen sind denkbar. Die Behälter können Flaschen, Dosen, Getränkebehälter
und/oder Tuben sein. Denkbar ist, dass es sich bei den Behältern um Formbehälter handelt,
die von der Rotationssymmetrie abweicht.
[0015] Der Transporteur kann ein Karussell und/oder daran mitlaufend angeordnete Behälteraufnahmen
umfassen. Dadurch können die Behälter in einem vorbestimmten Raster transportiert
und gegenüber der Direktdruckstation beim Bedrucken gedreht werden. Der Transporteur
kann dazu ausgebildet sein, die Behälter intermittierend zu transportieren. Dabei
werden die Behälter jeweils beim Bedrucken gegenüber der wenigstens einen stationären
Direktdruckstation kurz angehalten und anschließend weitertransportiert. Ebenso ist
denkbar, dass der Transporteur dazu ausgebildet ist, die Behälter kontinuierlich zu
transportieren, vorzugsweise falls es sich bei den Behältern um Formbehälter handelt.
[0016] Die wenigstens eine stationäre Direktdruckstation kann wenigstens einen weiteren
Direktdruckkopf mit jeweils einer weiteren Ventilinsel und mit jeweils wenigstens
einem weiteren Headertank umfassen. Vorzugsweise kann nach dem Vorratstank eine Verteilereinheit
angeordnet sein, um die Drucktinte auf den Direktdruckkopf und auf den wenigstens
einen weiteren Direktdruckkopf zu verteilen, vorzugsweise über den Headertank und
den wenigstens einen weiteren Headertank und/oder über die Ventilinsel und die wenigstens
eine weitere Ventilinsel. Dadurch können die Direktdruckköpfe aus demselben Vorratstank
mit Drucktinte einer Farbe versorgt werden. Anders ausgedrückt, kann die stationäre
Direktdruckstation auch mehrere des zuvor beschriebenen Direktdruckkopfs bzw. des
Direktdruckkopfs nach Anspruch 1 umfassen, um die Behälter jeweils mit mehreren Direktdruckköpfen
gleichzeitig zu bedrucken, wobei das Tintenversorgungssystem zur Versorgung der Direktruckköpfe
aus dem Vorratstank ausgebildet ist, wobei das Tintenversorgungssystem die Verteilereinheit
und davon abgehend für die Direktruckköpfe jeweils einen Vorlauf und jeweils einen
Rücklauf für die Drucktinte umfasst, um einen Tintenfluss vom Vorratstank zu den Direktdruckköpfen
und zurück herzustellen. Durch den Einsatz der Verteilereinheit zwischen dem wenigstens
einen Headertank und dem Direktdruckkopf kann das Tintenversorgungssystem eine Vielzahl
von Direktdruckköpfen versorgen. Der Einsatz von kostenintensiven Tintenpumpen wird
so auf ein Minimum reduziert. Durch den Einsatz mehrere Direktdruckköpfe kann der
Druckbereich an den Behältern vergrößert werden. Vorzugsweise kann das Tintenversorgungssystem
pro Direktdruckkopf jeweils wenigstens einen in dessen Vorlauf und/oder in dessen
Rücklauf angeordneten Headertank umfassen, um einen Meniskusdruck der Drucktinte zum
jeweiligen Direktdruckkopf hin einzustellen, und wobei jeweils zwischen dem Headertank
und dem Direktdruckkopf eine Ventilinsel im Vorlauf und im Rücklauf angeordnet ist,
um den Tintenfluss über den jeweiligen Direktdruckkopf zu unterbrechen und ihn dafür
in einer zugeordneten Überbrückungsleitung parallel zum jeweiligen Direktdruckkopf
herzustellen. Die Ventilinseln können jeweils einzeln schaltbar ausgebildet sein.
Dadurch können die Versorgungsstränge bzw. die Direktdruckköpfe jeweils einzeln gespült
werden.
[0017] Zudem kann der Headertank optional eine Heizeinrichtung umfassen, womit eine bessere
Viskosität bzw. eine bessere Tintentemperaturkontrolle erfolgen kann.
[0018] Der Direktdruckkopf kann mit einem Digital- bzw. Tintenstrahldruckverfahren arbeiten,
bei dem die Tinte mittels einer Vielzahl von Druckdüsen an die Behälter abgegeben
wird. "Tintenstrahldruckverfahren" kann hier bedeuten, dass in Kammern einer Druckdüse
ein plötzlicher Druckanstieg über Piezo- oder Thermoelemente derart erzeugt wird,
dass eine kleine Menge an Druckflüssigkeit durch die Druckdüse gedrückt und als Drucktropfen
an den Behälter abgegeben wird. Der Direktdruckkopf kann jeweils eine Anzahl von Druckdüsen
in einem Bereich von 100 bis 10000, insbesondere in einem Bereich von 500 bis 5000
Düsen aufweisen. Die Druckdüsen können in einer oder mehreren Düsenreihen angeordnet
sein (beispielsweise 1 - 4), die insbesondere parallel zur Behälterachse angeordnet
sind. Der Direktdruckkopf kann einen Vorlaufanschluss und/oder einen Rücklaufanschluss
umfassen, um den Direktdruckkopf die Drucktinte zuzuführen bzw. abzuführen. Der Vorlauf
kann mit dem Vorlaufanschluss und der Rücklauf kann mit dem Rücklaufanschluss des
Direktdruckkopfs verbunden sein.
[0019] Die Direktdruckmaschine kann eine Steuerungseinheit zur Steuerung des Direktdruckkopfs
und/oder des Transporteurs, vorzugsweise der daran angeordneten Behälteraufnahmen
und/oder des Tintenversorgungssystems umfassen oder mit dieser zusammenarbeiten bzw.
damit verbunden sein. Die Steuerungseinheit kann eine CPU, einen Bildschirm und/oder
eine Eingabeeinheit umfassen.
[0020] Das Tintenversorgungssystem kann im Vorlauf und/oder im Rücklauf jeweils eine Tintenpumpe
umfassen, um den Tintenfluss herzustellen. Vorzugsweise kann die Tintenpumpe im Vorlauf
ein Überdruckventil umfassen, um Druckspitzen im Vorlauf zu verhindern. Das Tintenversorgungssystem
kann die Verteilereinheit umfassen, um die Drucktinte aus dem Vorratstank auf den
Direktdruckkopf und einen oder mehrere weitere Direktdruckköpfe zu verteilen. Vorzugsweise
kann die Verteilereinheit im Vorlauf und im Rücklauf jeweils mehrere steuerbare Schaltventile
umfassen, um den Tintenfluss zu den jeweiligen Direktdruckköpfen hin zu steuern.
[0021] Vorzugsweise kann die Ventilinsel im Vorlauf und/oder im Rücklauf angeordnet sein.
Denkbar ist auch, dass die Ventilinsel mit einem Vorlaufanschluss und/oder Rücklaufanschluss
des Direktdruckkopfs verbunden ist.
[0022] Die Ventilinsel kann ein schaltbares Vorlaufventil, ein schaltbares Rücklaufventil
und ein schaltbares Überbrückungsventil in der Überbrückungsleitung umfassen. Dadurch
kann der Vorlauf und der Rücklauf des Direktdruckkopfs unterbrochen und die Überbrückungsleitung
freigeschaltet werden, um den Tintenfluss über den Direktdruckkopf zu unterbrechen
und ihn dafür in der Überbrückungsleitung parallel zum Direktdruckkopf herzustellen.
Dadurch kann für das Purgen ein Staudruck im Vorlauf und/oder im Rücklauf aufgebaut
werden. Anschließend werden mittels der Ventilinsel der Vorlauf und/oder der Rücklauf
des Direktdruckkopfs wieder freigeschaltet und die Überbrückungsleitung unterbrochen,
sodass der aufgebaute Staudruck über den Direktdruckkopf zu einem erhöhten Ausstoß
der Drucktinte führt. Dadurch wird der Direktdruckkopf besonders effektiv gereinigt.
Das Vorlaufventil und das Rücklaufventil können im Vorlauf bzw. Rücklauf angeordnet
sein. Vorzugsweise können das Vorlaufventil mit dem Vorlaufanschluss und das Rücklaufventil
mit dem Rücklaufanschluss des Direktdruckkopfs verbunden sein, insbesondere direkt
über Tintenleitungen.
[0023] Zwischen der Ventilinsel und dem Direktdruckkopf kann wenigstens eine Schnellkupplung
angeordnet sein, um den Direktdruckkopf wahlweise mit dem Tintenversorgungssystem
zu verbinden oder davon abzukoppeln. Dadurch kann der Direktdruckkopf besonders einfach
und schnell gewechselt werden. Darüber hinaus ist es möglich, bei einem Wechsel des
Direktdruckkopfs den Tintenfluss mittels der Ventilinsel zu unterbrechen und ihn dafür
über die Überbrückungsleitung parallel zum Direktdruckkopf herzustellen, so dass der
Tintenfluss durch den Wechsel des Direktdruckkopfs nicht behindert wird. Vorzugsweise
kann die wenigstens eine Schnellkupplung im Vorlauf und/oder im Rücklauf angeordnet
sein. Insbesondere kann je eine Schnellkupplung dem Vorlaufanschluss bzw. dem Rücklaufanschluss
des Direktdruckkopfs zugeordnet sein.
[0024] Zwischen der Ventilinsel und dem Direktdruckkopf können im Vorlauf ein Vorlaufdrucksensor
und optional im Rücklauf ein Rücklaufdrucksensor angeordnet sein, um den Meniskusdruck
zu erfassen. Dadurch kann der Meniskusdruck von der zuvor genannten Steuerungseinheit
erfasst und aufgrund dessen der Druck in dem wenigstens einen Headertank geregelt
werden. Folglich wird der Meniskusdruck besonders genau eingestellt. Vorzugsweise
können der Vorlaufdrucksensor und/oder der Rücklaufdrucksensor unmittelbar vor bzw.
nach dem Direktdruckkopf im Vorlauf bzw. Rücklauf angeordnet sein. Dadurch ist die
Messung des Meniskusdrucks besonders genau.
[0025] Der Vorlaufdrucksensor und optional der Rücklaufdrucksensor kann zwischen der jeweiligen
Schnellkupplung und dem Direktdruckkopf angeordnet sein. Dadurch bleibt die Messung
des Meniskusdrucks von Druckabfällen in den Schnellkupplungen unberührt und ist somit
besonders genau.
[0026] Zwischen der Ventilinsel und dem Direktdruckkopf kann im Vorlauf ein Vorlauffilter
und optional im Rücklauf ein Rücklauffilter für die Drucktinte angeordnet sein, um
den Druckkopf vor Partikeln in der Drucktinte zu schützen.
[0027] Vorzugsweise kann der Vorlauffilter und optional der Rücklauffilter zwischen der
jeweiligen Schnellkupplung und dem Direktdruckkopf angeordnet sein. Dadurch werden
die Partikel aus der Drucktinte herausgefiltert, die beispielsweise beim Öffnen und
Schließen der Schnellkupplungen eindringen, so dass sie nicht in den feinen Druckdüsen
des Direktdruckkopfs hängen bleiben können.
[0028] Der Direktdruckkopf, die Ventilinsel und der wenigstens eine Headertank können mit
einer gemeinsamen Verstelleinheit verfahrbar ausgebildet sein. Dadurch ändert sich
die Höhe zwischen dem Headertank und dem Direktdruckkopf aufgrund einer Verstellung
nicht, so dass der Meniskusdruck unabhängig von der Verfahrbewegung des Direktdruckkopfs
konstant gehalten wird. Mit der Verstelleinheit ist es möglich, die Position des Direktdruckkopfs
gegenüber den Behältern anzupassen, beispielsweise beim Wechsel auf einen anderen
Behältertyp. Die Verstelleinheit kann einen Linearmotor umfassen, um den Direktdruckkopf,
die Ventilinsel und den wenigstens einen Headertank vorzugsweise vertikal zu verfahren.
[0029] Im Vorlauf kann zwischen dem Vorratstank und der Ventilinsel eine austauschbare Wartungseinheit
mit einem Tintenfilter und einer Entgasungspatrone angeordnet sein, die insbesondere
mittels Schnellkupplungen austauschbar ausgebildet ist. Dadurch werden Partikel, gelöste
Gase und Gasbläschen in der Drucktinte herausgefiltert, so dass sie nicht mittels
des Tintenversorgungssystems zum Direktdruckkopf hin gefördert werden. Mittels der
Schnellkupplungen ist es möglich, die Wartungseinheit besonders schnell auszutauschen.
Dadurch entsteht ein besonders geringer Aufwand bei der Wartung.
[0030] Dem wenigstens einen Headertank kann eine Pneumatikeinheit zugeordnet sein, um den
Druck eines Luftposters in dem wenigstens einen Headertank zu regulieren, wobei die
Pneumatikeinheit bevorzugt ein Piezo-Proportionalventil umfasst. Mit dem Druck des
Luftpolsters in dem wenigstens einen Headertank kann der Meniskusdruck und die Zirkulation
unabhängig von einem Förderdruck der Tintenpumpe reguliert werden. Vorzugsweise ist
der Vorratstank mit dem Headertank mittels Tintenleitungen über die Tintenpumpe im
Vorlauf, die Wartungseinheit und/oder die Verteilereinheit verbunden, so dass kontinuierlich
oder intervallweise Drucktinte in den Headertank förderbar ist. Die Pneumatikeinheit
kann ein Proportionalventil zu einer Überdruckversorgung und/oder ein Proportionalventil
zu einer Vakuumversorgung umfassen, um den Druck des Luftpolsters im Headertank zu
regulieren. Vorzugsweise kann die Pneumatikeinheit eine Auffangeinheit für rückfließende
Drucktinte vom Direktdruckkopf her umfassen. Dadurch ist die Pneumatikeinheit vor
dem Ansaugen von Drucktinte aus dem wenigstens einen Headertank bei einem Unterdruck
durch eine Fehlfunktion besonders gut geschützt.
[0031] Der Vorratstank kann zur Vermeidung von Sedimentation der Drucktinte ein Rührwerk
umfassen. Dadurch werden die flüssigen und die partikelartigen Bestandteile der Drucktinte
im Vorratstank fortlaufend gemischt, sodass eine gleichbleibende Konsistenz der Drucktinte
gewährleistet ist.
[0032] Darüber hinaus stellt Erfindung zur Lösung der Aufgabenstellung ein Direktdruckverfahren
zum Bedrucken von Behältern mit einem Direktdruck nach den Merkmalen des Anspruchs
13 bereit.
[0033] Dadurch, dass der Meniskusdruck der Drucktinte zum Direktdruckkopf hin mit dem wenigstens
einen im Vorlauf und/oder Rücklauf angeordneten Headertank eingestellt wird, kann
er so eingestellt werden, so dass das Druckergebnis ohne den Einsatz einer zusätzlichen
Tintenpumpe eine besonders hohe Qualität aufweist.
[0034] Dadurch, dass der Tintenfluss über den Direktdruckkopf mit der Ventilinsel unterbrochen
und dafür in der Überbrückungsleitung parallel zum Direktdruckkopf hergestellt wird,
ist es möglich, das Tintenversorgungssystem bei der Wartung oder Inbetriebnahme automatisch
mit Drucktinte durchzuspülen und daraus Blasen oder Fremdkörper zu entfernen. Zudem
ist es möglich, die Ventile in der Ventilinsel stoßweise zu öffnen und so ein Purgen
(Stoßreinigung) mit erhöhtem Druck durzuführen. Dadurch kann der Direktdruckkopf unabhängig
von weiteren mit dem Tintenversorgungssystem verbundenen Direktdruckköpfen besonders
gut gereinigt werden. Beispielsweise können dadurch die Luft und/oder Luftbläschen
aus dem Drucksystem entfernt werden.
[0035] Folglich ist es mit dem erfindungsgemäßen Direktdruckverfahren möglich, eine hohe
Qualität des Direktdrucks bei geringeren Anschaffungskosten für die Tintenversorgung
zu erzielen.
[0036] Vorzugsweise kann der Tintenfluss über den Direktdruckkopf mit der zwischen dem wenigstens
einen Headertank und dem Direktdruckkopf angeordneten Ventilinsel hergestellt und
dafür der Tintenfluss in der Überbrückungsleitung parallel zum Direktdruckkopf unterbrochen
werden. Dadurch kann mit dem Direktdruckkopf wieder in einem normalen Druckbetrieb
gedruckt werden.
[0037] Darüber hinaus kann das Direktdruckverfahren die zuvor in Bezug auf die Direktdruckmaschine
beschriebenen Merkmale, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1-12, einzeln oder in
beliebigen Kombinationen sinngemäß umfassen. Das Direktdruckverfahren kann mit der
zuvor beschriebenen Direktdruckmaschine, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1-12
durchgeführt werden.
[0038] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den
Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Direktdruckmaschine zur Bedruckung
von Behältern mit einem Direktdruck in einer Übersichtsdarstellung von oben;
- Figur 2
- das Tintenversorgungssystem aus der Figur 1 als zirkulierende Variante in einer Diagrammansicht;
und
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform des Tintenversorgungssystems aus der Figur 1 als nicht-zirkulierende
Variante in einer Diagrammansicht.
[0039] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Direktdruckmaschine
1 zur Bedruckung von Behältern 2 mit einem Direktdruck in einer Übersicht dargestellt.
Zu sehen ist, dass die Behälter 2, beispielsweise von einem Füller und einem Verschließer
kommend, mit dem Zulaufstern 9 dem Transporteur 3 zugeführt werden.
[0040] An dem Transporteur 3 sind die Behälteraufnahmen 4 angeordnet, die hier lediglich
schematisch dargestellt sind. Die Behälteraufnahmen 4 können beispielsweise einen
Drehteller und eine Zentrierglocke umfassen, um den Behälterboden bzw. den Mündungsbereich
des jeweiligen Behälters 2 aufzunehmen. Der Transporteur 3 ist beispielsweise als
Karussell ausgebildet und dreht sich um die Achse A, so dass die Behälter 2 in den
Behälteraufnahmen 4 in Transportrichtung T an den stationären Direktdruckstationen
5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K vorbeitransportiert werden.
[0041] Umfänglich am Transporteur 3 sind die stationären Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K angeordnet, die jeweils drei Direktdruckköpfe 50 umfassen. Denkbar ist jedoch auch,
dass die stationären Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K jeweils nur einen, zwei oder mehr als drei Direktdruckköpfe 50 umfassen. Die stationären
Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K sind zum Druck mit Drucktinten unterschiedlicher Farben ausgebildet, entsprechend
der Bezugszeichen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K mit Weiß, Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dadurch kann ein mehrfarbiger Direktdruck
auf die Behälter 2 aufgedruckt werden. Die Drucktinten sind vorzugsweise UVhärtend,
um einen raschen Trocknungsprozess zu ermöglichen.
[0042] Ferner ist der Transporteur 3 zu einem intermittierenden Transport der Behälter 2
ausgebildet, wobei die Behälteraufnahmen 4 jeweils an Druckpositionen gegenüber den
stationären Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K angehalten werden. Beim Druck werden die Behälter 2 mittels der Behälteraufnahmen
4 um ihre Längsachsen gedreht und dabei von den Direktdruckköpfen 50 nach dem Tintenstrahlprinzip
bedruckt. Ebenso ist denkbar, dass der Transporteur 3 zu einem kontinuierlichen Transport
der Behälter 2 ausgebildet ist, insbesondere beim Bedrucken von Formbehältern. Dabei
werden die Behälter 2 mit den Behälteraufnahmen 4 gegenüber den Direktdruckköpfen
50 um einen Winkel derart geschwenkt, dass der Druckabstand in einem möglichst kleinen
Bereich variiert.
[0043] Die Direktdruckköpfe 50 weisen jeweils wenigstens eine Düsenreihe mit einer Vielzahl,
beispielsweise 1000 Druckdüsen auf, die durch die Steuerungseinheit 8 so angesteuert
werden, dass einzelne Tintentröpfchen auf die Behälter 2 abgegeben werden. Die wenigstens
eine Düsenreihe ist im Wesentlichen parallel zu den Behälterachsen ausgerichtet, sodass
über die Drehung mittels der Behälteraufnahmen 4 ein flächiger Direktdruck erzeugt
wird.
[0044] Nach dem Aufbringen des Direktdrucks werden die Behälter 2 mittels des Transporteurs
3 an der Aushärtestation 7 vorbeigefahren und die Drucktinte mittels UV-Licht ausgehärtet.
Denkbar ist auch, dass zwischen den einzelnen stationären Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K weitere Pinning-Stationen angeordnet sind, um die einzelnen Farben zu fixieren.
[0045] Anschließend werden die Behälter 2 vom Transporteur 3 zum Auslaufstern 10 transportiert
und weiteren Verarbeitungsstationen zugeführt, beispielsweise einer Verpackungsmaschine.
[0046] Weiterhin ist exemplarisch am Beispiel des Druckkopfs 5
Y in der Figur 1 zu sehen, dass die Direktdruckmaschine 1 das Tintenversorgungssystem
6 zur Versorgung der Direktdruckköpfe 50 mit Drucktinte aus einem Vorratstank umfasst.
Es versteht sich, dass ein dementsprechendes Tintenversorgungssystem auch an den stationären
Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
K angegliedert ist.
[0047] Das Tintenversorgungssystem 6 besteht aus einem unmittelbar an die Direktdruckköpfe
50 angegliederten Teil 6a und aus einem zweiten Teil 6b mit dem Vorratstank. Die beiden
Teile 6a, 6b sind über Abschnitte des Vorlaufs 6v und des Rücklaufs 6r miteinander
verbunden.
[0048] Zu sehen ist auch die Steuerungseinheit 8, mit der die Direktdruckmaschine 1, insbesondere
der Transporteur 3, die Behälteraufnahmen 4, die stationären Direktdruckstationen
5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K, das Tintenversorgungssystem 6, die Auswerteeinheit 7, der Einlaufstern 9 und der
Auslaufstern 10 gesteuert werden.
[0049] Das Tintenversorgungssystem 6 wird nachfolgend anhand der in den Figuren 2 und 3
dargestellten Varianten näher erläutert:
In der Figur 2 ist eine zirkulierende Variante des Tintenversorgungssystems 6 aus
der Figur 1 als Diagrammansicht dargestellt. Das Tintenversorgungssystem 6 ist zur
Versorgung der Direktdruckköpfe 50 aus der Figur 1 mit Drucktinte 60a aus dem Vorratstank
60 ausgebildet. In der Figur 2 ist der Übersichtlichkeit halber ab den Verteilereinheiten
66v und 66r nur ein einzelner Versorgungsstrang zu einem der Direktdruckköpfe 50 hin
dargestellt. Es versteht sich, dass an den Verteilereinheiten 66v, 66r zwei entsprechende
Versorgungsstränge mit den zwei übrigen Direktdruckköpfen 50 angegliedert sind. Zudem
können die Verteilereinheiten 66v und 66r auch zum Verteilen der Drucktinte auf nur
zwei oder mehr als drei der Direktdruckköpfe 50 ausgebildet sein.
[0050] Zu sehen ist der Vorratstank 60, in dem sich ein Vorrat an Drucktinte 60a befindet.
Der Vorrat wird ständig mit dem Rührwerk 60b umgerührt, um aus dem Rücklauf 6r rückfließende
Drucktinte 60a unterzumischen und so eine hohe Homogenität zu gewährleisten. Zudem
wird dadurch generell ein Absetzen von Pigmenten aus der Drucktinte 60a verhindert.
Über den Vorlauf 6v wird die Drucktinte aus dem Vorratstank 60 entnommen und mittels
der Vorlauf-Tintenpumpe 67a zu den Direktdruckköpfen 50 hin gefördert. Parallel zur
Vorlauf-Tintenpumpe 67a befindet sich ein Überdruckventil 67b, um Druckspitzen abzufangen.
[0051] Anschließend an die Vorlauf-Tintenpumpe 67a befindet sich im Vorlauf 6v die austauschbare
Wartungseinheit 68 mit dem Tintenfilter 68a und der Entgasungspatrone 68b, die mittels
der Schnellkupplungen 68d, 68e vom Tintenfluss abgetrennt und ausgetauscht werden
kann. Mit dem Tintenfilter 68a werden Partikel und mit der Entgasungspatrone 68b Bläschen
und/oder gelöste Gase aus der Drucktinte 60a entfernt. Zum Abzug der Bläschen ist
die Entgasungspatrone 68b über das Ventil 68c mit der Vakuumversorgung 70b verbunden.
Vorzugsweise wird das Ventil 68c nur geöffnet, wenn die Vorlauftintenpumpe 67a die
Drucktinte 60a fördert. Dadurch wird die Drucktinte 60a gleichmäßig entgast.
[0052] Nachfolgend wird die Drucktinte über die erste Verteilereinheit 66v auf die Direktdruckköpfe
50 verteilt, die jeweils über die Anschlüsse 66.1v, 66.2v und 66.3v mit Drucktinte
versorgt werden. Dazu ist je Anschluss 66.1v, 66.2v, 66.3v ein Schaltventil vorgesehen,
um den Tintenfluss zu steuern.
[0053] Nach der Verteilereinheit 66v wird die Drucktinte mit dem Vorlauf 6v über den Vorlauf-Headertank
61a, die Ventilinsel 62 bis zum Direktdruckkopf 50 und von dort mit dem Rücklauf 6r
zurück über die Ventilinsel 62, den Rücklauf-Headertank 61b zur zweiten Verteilereinheit
66r geführt.
[0054] Mit der zweiten Verteilereinheit 66r im Rücklauf 6r wird die rückfließende Drucktinte
von den einzelnen Direktdruckköpfen 50 ab den Anschlüssen 66.1r, 66.2r bzw. 66.3r
wieder zusammengefasst und optional über die Rücklauf-Tintenpumpe 71 zurück in den
Vorratstank 60 gefördert. Auch hier ist je Anschluss 66.1r, 66.2r, 66.3r ein Schaltventil
vorgesehen, um den Tintenfluss zu steuern.
[0055] Der Vorlauf-Headertank 61a und der Rücklauf-Headertank 61b dienen dazu, den Meniskusdruck
und die Zirkulation der Drucktinte 60a durch den Direktdruckkopf 50 einzustellen.
Dazu ist dem Vorlauf-Headertank 61a die erste Pneumatikeinheit 69a und dem Rücklauf-Headertank
61b die zweite Pneumatikeinheit 69b zugeordnet. Sie umfassen jeweils einen Drucksensor,
um den Druck mit zwei Proportionalventilen von einer Druckluftversorgung 70a bzw.
einer Vakuumversorgung 70b so zu regulieren, dass in dem jeweiligen Headertank 61a,
61b ein Luftpolster mit dem gewünschten Druck entsteht. Folglich wird zwischen dem
Vorlauf-Headertank 61a und dem Rücklauf-Headertank 61b ein Druckgefälle erzeugt, wodurch
die Zirkulation durch den Direktdruckkopf 50 gesteuert werden kann. Der Meniskusdruck
ergibt sich durch den Mittelwert der Drücke im Vorlauf- und Rücklaufheadertank 61a,
61b Dadurch wird der Direktdruck mit einer besonders hohen Qualität gedruckt.
[0056] Darüber hinaus sind am Vorlauf-Headertank 61a und am Rücklauf-Headertank 61b die
Füllstandssensoren 61d angeordnet, über die die Füllstände erfasst und darauf basierend
geregelt werden.
[0057] Ferner umfasst der Vorlauf-Headertank 61a eine Heizeinheit 61c, mit der die Drucktinte
auf die gewünschte Temperatur für einen optimalen Direktdruck gebracht wird.
[0058] Darüber hinaus ist zu sehen, dass sich zwischen den Pneumatikeinheiten 69a, 69b und
den beiden Headertanks 61a, 61b jeweils Auffangeinheiten 69c, 69d für mitgerissene
Drucktinte befinden. Dadurch werden die Pneumatikeinheiten 69a, 69b sowie die Vakuumversorgung
70b im Fehlerfall vor mitgerissener Drucktinte geschützt.
[0059] Weiter ist zu sehen, dass zwischen den beiden Headertanks 61a, 61b und dem Direktdruckkopf
50 die Ventilinsel 62 im Vorlauf 6v und im Rücklauf 6r angeordnet ist. Dazu umfasst
die Ventilinsel 62 ein schaltbares Vorlaufventil 62a im Vorlauf 6v, ein schaltbares
Rücklaufventil 62b im Rücklauf 6r und ein schaltbares Überbrückungsventil 62c in der
Überbrückungsleitung 62d.
[0060] Zudem ist zu sehen, dass zwischen der Ventilinsel 62 und dem Direktdruckkopf 50 im
Vorlauf 6v bzw. im Rücklauf 6r jeweils eine Schnellkupplung 63a, 63b angeordnet ist,
um den Direktdruckkopf wahlweise mit dem Tintenversorgungssystem 6 zu verbinden oder
davon abzukoppeln.
[0061] Mit der Ventilinsel 62 und den Schnellkupplungen 63a, 63b ist es möglich, den Tintenfluss
über den Direktdruckkopf 50 zunächst zu unterbrechen und ihn dafür in der Überbrückungsleitung
62d parallel zum Direktdruckkopf 50 herzustellen. Folglich fließt also die Drucktinte
nicht mehr über den Direktdruckkopf 50 sondern über die Überbrückungsleitung 62d.
Gleichzeitig können die Schnellkupplungen 63a, 63b gelöst werden und der Direktdruckkopf
50 zur Wartung oder zum Ersatz ausgetauscht werden.
[0062] Umgekehrt wird nach der Inbetriebnahme des neuen oder gewarteten Direktdruckkopfs
50 das Überbrückungsventil 62c wieder geschlossen und das Vorlaufventil 62a und das
Rücklaufventil 62b wieder geöffnet, um den Tintenfluss über den Direktdruckkopf 50
herzustellen.
[0063] Es ist mit der Ventilinsel 62 auch möglich, den Tintenfluss zum Druckkopf bei einem
Stillstand der Direktdruckmaschine 1 zu unterbrechen, um die Zeit für ein Spülen des
Tintenversorgungssystems 6 zu nutzen.
[0064] Folglich ist es möglich, das Tintenversorgungssystem 6 bei der Wartung, Inbetriebnahme
oder beim Stillstand der Direktdruckmaschine 1 automatisch mit Drucktinte durchzuspülen
und alle Blasen oder Fremdkörper zu entfernen. Dadurch wird eine besonders hohe Druckqualität
erzielt.
[0065] Ferner kann die Ventilinsel 62 dazu eingesetzt werden, den Tintenfluss über den Direktdruckkopf
50 für einen Druckaufbau durch die Headertanks 61a, 61b zu unterbrechen, so dass anschließend
ein besonders effektives Purgen der Druckdüsen im Direktdruckkopf 50 unter erhöhtem
Druck erfolgt.
[0066] Darüber hinaus ist zu sehen, dass zwischen der Ventilinsel 62 und dem Direktdruckkopf
50 im Vorlauf 6v der Vorlaufdrucksensor 64a und im Rücklauf 6r der Rücklaufdrucksensor
64b angeordnet sind. Dadurch werden die Druckverhältnisse über den Direktdruckkopf
50 erfasst und somit kann der Meniskusdruck besonders genau erfasst und eingestellt
werden. Da die beiden Drucksensoren 64a, 64b zudem jeweils zwischen der Schnellkupplung
63a, 63b und dem Direktdruckkopf 50 angeordnet sind, können Druckverluste durch die
Schnellkupplungen 63a, 63b das Messergebnis nicht verfälschen.
[0067] Ferner kann zwischen der Ventilinsel 62 und dem Direktdruckkopf 50 im Vorlauf 6v
ein Vorlauffilter 65a und im Rücklauf 6r ein Rücklauffilter 65b für die Drucktinte
60a angeordnet sein, um den Druckkopf 50 vor Partikeln in der Drucktinte 60a zu schützen.
Diese sind beispielsweise zwischen der jeweiligen Schnellkupplung 63a, 63b und dem
Direktdruckkopf 50 angeordnet.
[0068] Darüber hinaus ist zu sehen, dass der am Direktdruckkopf 50 angegliederte Teil 6a
des Tintenversorgungssystems 6 die beiden Headertanks 61a, 61b, die Ventilinsel 62,
die Schnellkupplungen 63a, 63b, den Vorlauffilter 65a, den Rücklauffilter 65b, den
Vorlaufdrucksensor 64a und den Rücklaufdrucksensor 64b umfasst, und dass der Teil
6a gemeinsam mit der Verstelleinheit 51 verfahrbar ausgebildet ist. Dadurch ändert
sich der Flüssigkeitsspiegel in den Headertanks 61a, 61b gegenüber dem Direktdruckkopf
50 nicht, sodass die Druckverhältnisse durch das Verfahren des Direktdruckkopfs 50
nicht geändert werden.
[0069] Die zirkulierende Variante der Tintenversorgung 6 ist insbesondere zur Verwendung
von weißer Drucktinte mit höherer Pigmentierung geeignet, die ansonsten zum Absetzen
neigt.
[0070] In der Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform des Tintenversorgungssystems 6 aus
der Figur 1 als nicht-zirkulierende Variante in einer Diagrammansicht dargestellt.
Diese weist alle zuvor in Bezug auf die Figur 2 beschriebenen Merkmale auf, jedoch
entfallen das Rührwerk, die Rücklauftintenpumpe, die Schaltventile in der zweiten
Verteilereinheit 66r, der Rücklauf-Headertank und der Rücklaufdrucksensor am Direktdruckkopf
50.
[0071] Alle anderen Merkmale gelten entsprechend. Dadurch kann die Tintenversorgung 6 noch
einfacher aufgebaut werden und ist insbesondere zur Verwendung mit farbigen Drucktinten
mit geringerer Pigmentierung geeignet. Der Rücklauf 6r bleibt im Gegensatz zum vorangegangenen
Ausführungsbeispiel in der Figur 2 beim regulären Druckbetrieb ungenutzt. Lediglich
bei der Inbetriebnahme wird darüber das Füllen des Tintenversorgungssystems 6 mit
der Drucktinte 60a unterstützt. Ebenso ist denkbar, dass über den Rücklauf 6r das
Tintenversorgungssystem 6 entleert wird.
[0072] Die in Bezug auf die Figur 1 - 3 beschriebene Direktdruckmaschine 1 und das Tintenversorgungssystem
6 werden wie folgt im regulären Druckbetrieb eingesetzt:
Die Behälter 2 werden mit dem Transporteur 3 an den stationären Direktdruckstationen
5w, 5c, 5
M, 5
Y, 5
K vorbeitransportiert, wobei die Behälter 2 an den stationären Direktdruckstationen
5w, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K jeweils von drei Direktdruckköpfen 50 mit einem Direktdruck bedruckt werden.
[0073] Die Direktdruckköpfe 50 einer Farbe werden mittels des Tintenversorgungssystems 6
aus dem Vorratstank 60 mit Drucktinte 60a versorgt, wobei über den Vorlauf 6v des
Tintenversorgungssystems 6 ein Tintenfluss vom Vorratstank 60 zum Direktdruckkopf
50 hergestellt wird. Zusätzlich wird bei dem Ausführungsbeispiel in der Figur 2 im
regulären Druckbetrieb über den Rücklauf 6r ein Tintenfluss vom Direktdruckkopf 50
zurück zum Vorratstank 60 hergestellt.
[0074] Dabei wird der Meniskusdruck der Drucktinte 60a zum Direktdruckkopf 50 mit den im
Vor- und optional im Rücklauf 6v, 6r angeordneten Headertanks 61a, 61b so eingestellt,
dass eine besonders hohe Druckqualität erreicht wird.
[0075] Zudem kann der Tintenfluss über den Direktdruckkopf 50 bei einer Inbetriebnahme,
einer Wartung, einem Stillstand und bei einem Druckkopfwechsel mit der im Vor- und
Rücklauf 6v, 6r zwischen den Headertanks 61a, 61b und dem Direktdruckkopf 50 angeordneten
Ventilinsel 62 unterbrochen und dafür in der Überbrückungsleitung 62d parallel zum
Direktdruckkopf 50 hergestellt werden.
[0076] Dadurch kann das Tintenversorgungssystem 60 gespült werden, während der Direktdruckkopf
50 mit möglichst wenig Verlust an Drucktinte gewechselt wird.
[0077] Darüber hinaus ist es möglich, mittels der Ventilinsel 62 den Tintenfluss über den
Direktdruckkopf 50 zu unterbrechen, um für ein nachfolgendes Purgen den Druck der
Drucktinte 60a mit den beiden Headertank 61a, 61b aufzubauen.
[0078] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese Kombinationen beschränkt sind, sondern auch einzelnen oder
in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.
1. Direktdruckmaschine (1) zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck, mit
- wenigstens einer stationären Direktdruckstation (5W, 5C, 5M, 5Y, 5K) mit einem Direktdruckkopf (50) zur Bedruckung der Behälter (2) mit dem Direktdruck,
- einem Tintenversorgungssystem (6) zur Versorgung des Direktdruckkopfs (50) mit Drucktinte
(60a) aus einem Vorratstank (60), und
- mit einem Transporteur (3) zum Vorbeitransport der Behälter (2) an der wenigsten
einen stationären Direktdruckstation (5W, 5C, 5M, 5Y, 5K),
wobei das Tintenversorgungssystem (6) einen Vorlauf (6
v) und / oder einen Rücklauf (6
r) für die Drucktinte (60a) umfasst, um einen Tintenfluss vom Vorratstank (60) zum
Direktdruckkopf (50) und / oder zurück herzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tintenversorgungssystem (6) wenigstens einen im Vorlauf (6
v) und/oder Rücklauf (6
r) angeordneten Headertank (61a, 61b) umfasst, um einen Meniskusdruck der Drucktinte
(60a) zum Direktdruckkopf (50) hin einzustellen, und
dass zwischen dem wenigstens einen Headertank (61a, 61b) und dem Direktdruckkopf (50)
eine Ventilinsel (62) angeordnet ist, um den Tintenfluss über den Direktdruckkopf
(50) zu unterbrechen und ihn dafür in einer Überbrückungsleitung (62d) parallel zum
Direktdruckkopf (50) herzustellen.
2. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Ventilinsel (62) ein schaltbares
Vorlaufventil (62a) im Vorlauf (6v) und / oder ein schaltbares Rücklaufventil (62b) im Rücklauf (6r) und / oder ein schaltbares Überbrückungsventil (62c) in der Überbrückungsleitung
(62d) umfasst.
3. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen der Ventilinsel (62)
und dem Direktdruckkopf (50) wenigstens eine Schnellkupplung (63a, 63b) angeordnet
ist, um den Direktdruckkopf (50) wahlweise mit dem Tintenversorgungssystem (6) zu
verbinden oder davon abzukoppeln.
4. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei zwischen der
Ventilinsel (62) und dem Direktdruckkopf (50) im Vorlauf (6v) ein Vorlaufdrucksensor (64a) und optional im Rücklauf (6r) ein Rücklaufdrucksensor (64b) angeordnet sind, um den Meniskusdruck zu erfassen.
5. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 3 und 4, wobei der Vorlaufdrucksensor (64a)
und optional der Rücklaufdrucksensor (64b) zwischen der jeweiligen Schnellkupplung
(63a, 63b) und dem Direktdruckkopf (50) angeordnet sind.
6. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei zwischen der
Ventilinsel (62) und dem Direktdruckkopf (50) im Vorlauf (6v) ein Vorlauffilter (65a) und optional im Rücklauf (6r) ein Rücklauffilter (65b) für die Drucktinte (60a) angeordnet sind, um den Druckkopf
(50) vor Partikeln in der Drucktinte (60a) zu schützen.
7. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 3 und 6, wobei der Vorlauffilter (65a) und optional
der Rücklauffilter (65b) zwischen der jeweiligen Schnellkupplung (63a, 63b) und dem
Direktdruckkopf (50) angeordnet sind.
8. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Direktdruckkopf
(50), die Ventilinsel (62) und der wenigstens eine Headertank (61a, 61b) mit einer
gemeinsamen Verstelleinheit (51) verfahrbar ausgebildet sind.
9. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei im Vorlauf (6v) zwischen dem Vorratstank (60) und der Ventilinsel (62) eine austauschbare Wartungseinheit
(68) mit einem Tintenfilter (68a) und einer Entgasungspatrone (68b) angeordnet ist,
die insbesondere mittels Schnellkupplungen (68d, 68e) austauschbar ausgebildet ist.
10. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei dem wenigstens
einen Headertank (61a, 61b) eine Pneumatikeinheit (69a, 69b) zugeordnet ist, um den
Druck eines Luftposters in dem wenigstens einen Headertank (61a, 61b) zu regulieren,
und wobei die Pneumatikeinheit (69a, 69b) bevorzugt ein Piezo-Proportionalventil umfasst.
11. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Vorratstank
(60) zur Vermeidung von Sedimentation der Drucktinte (60a) ein Rührwerk (60b) umfasst.
12. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die wenigstens
eine stationäre Direktdruckstation (5W, 5C, 5M, 5Y, 5K) wenigstens einen weiteren Direktdruckkopf mit wenigstens einer weiteren Ventilinsel
und mit wenigstens einem weiteren Headertank umfasst, und wobei nach dem Vorratstank
eine Verteilereinheit (66v) angeordnet ist, um die Drucktinte (60a) auf den Direktdruckkopf (50) und den wenigstens
einen weiteren Direktdruckkopf zu verteilen.
13. Direktdruckverfahren zum Bedrucken von Behältern (2) mit einem Direktdruck, wobei
die Behälter (2) mit einem Transporteur (3) an wenigstens einer stationären Direktdruckstation
(5W, 5C, 5M, 5Y, 5K) vorbeitransportiert werden, wobei die Behälter (2) an der wenigstens einen stationären
Direktdruckstation (5W, 5C, 5M, 5Y, 5K) von einem Direktdruckkopf (50) mit dem Direktdruck bedruckt werden, wobei der Direktdruckkopf
(50) mittels eines Tintenversorgungssystems (6) aus einem Vorratstank (60) mit Drucktinte
(60a) versorgt wird, wobei über einen Vorlauf (6v) und / oder einen Rücklauf (6r) des Tintenversorgungssystems (6) ein Tintenfluss vom Vorratstank (60) zum Direktdruckkopf
(50) und / oder zurück hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Meniskusdruck der Drucktinte (60a) zum Direktdruckkopf (50) hin mit wenigstens
einem im Vorlauf (6v) und/oder Rücklauf (6r) angeordneten Headertank (61a, 61b) eingestellt wird, und
dass der Tintenfluss über den Direktdruckkopf (50) mit einer im Vorlauf (6v) und / oder im Rücklauf (6r) zwischen dem wenigstens einen Headertank (61a, 61b) und dem Direktdruckkopf (50)
angeordneten Ventilinsel (62) unterbrochen und dafür in einer Überbrückungsleitung
(62d) parallel zum Direktdruckkopf (50) hergestellt wird.