(19)
(11) EP 3 450 339 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2019  Patentblatt  2019/10

(21) Anmeldenummer: 17188370.5

(22) Anmeldetag:  29.08.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 1/26(2006.01)
B65D 85/34(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Huhtamäki Oyj
02100 Espoo (FI)

(72) Erfinder:
  • KRETZSCHMAR, Dirk
    56864 Bad Bertrich (DE)
  • GÜNTHER, Markus
    56859 Bullay (DE)
  • BARZEN, Peter
    56867 Briedel (DE)

(74) Vertreter: Kutzenberger Wolff & Partner 
Waidmarkt 11
50676 Köln
50676 Köln (DE)

   


(54) BEHÄLTER ZUR AUFNAHME VON SENSIBLEN PRODUKTEN


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter (1), der aus einer Folienbahn tiefgezogen ist, mit einer Seitenwand (2) und einem Boden (3), die gemeinsam ein Füllvolumen definieren, das ein Verpackungsgut aufnimmt und der eine verschließbare Einfüll-/Entnahmeöffnung (18) und zusätzlich mindestens eine Lüftungsöffnung (7) aufweist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters sowie ein Werkzeug (15).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, der aus einer Folienbahn tiefgezogen ist, mit einer Seitenwand und einem Boden, die gemeinsam ein Füllvolumen definieren, das ein Verpackungsgut aufnimmt und der eine verschließbare Einfüll-/Entnahmeöffnung und zusätzlich mindestens eine Lüftungsöffnung aufweist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters sowie ein Werkzeug.

[0002] Die gattungsgemäßen Behälter sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielweise zum Verkauf von sensiblen Lebensmitteln, insbesondere Obst oder Gemüse eingesetzt, der Form und/oder Oberfläche leicht verletzt wird. Beispielsweise werden derartige Behälter zum Verpacken von Cocktail-Tomaten eingesetzt. Gemäß dem Stand der Technik werden die Lüftungsöffnungen gebohrt oder ausgestanzt, was jedoch aufwendig und/oder unhygienisch ist.

[0003] Es besteht deshalb die Aufgabe diese Verpackungen ständig zu verbessern und/oder ein Verfahren und/oder ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.

[0004] Gelöst wird die Aufgabe mit einem Behälter, der aus einer Folienbahn tiefgezogen ist, mit einer Seitenwand und einem Boden, die gemeinsam ein Füllvolumen definieren, das ein Verpackungsgut aufnimmt und der eine verschließbare Einfüll-/Entnahmeöffnung und zusätzlich mindestens eine Lüftungsöffnung aufweist, wobei die Luftöffnung einen Bord aufweist.

[0005] Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt. Merkmale der Offenbarung dieses Gegenstands der vorliegenden Erfindung können in andere Gegenstände der vorliegenden Erfindung übernommen werden und umgekehrt.

[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, der aus einer Kunststofffolie geformt, insbesondere tiefgezogen ist. Dafür weist die Folie vorzugsweise eine Temperatur von > 20° C auf. Insbesondere weist die Folie eine Temperatur im Bereich der Plastifizierungstemperatur und/oder Glastemperatur des Kunststoffs, aus dem die Folie gefertigt ist, oder eine etwas geringere Temperatur auf. Der Behälter weist eine Seitenwand auf, die beispielsweise zylindrisch oder konisch geformt ist und an deren einem Ende sich der Boden des Behälters, insbesondere einstückig, anschließt. An ihrem anderen Ende weist die Seitenwand eine Einfüll-/Entnahmeöffnung auf, durch die der Behälter befüllt bzw. entleert werden kann. Die Seitenwand und der Boden definieren das Füllvolumen des Behälters. Der Behälter kann mit einer Deckelfolie und/oder einem Deckel, der an die/der beispielsweise an der Seitenwand im Bereich der Einfüll-/Entnahmeöffnung des Behälters befestigt wird, insbesondere reversibel, verschlossen werden.

[0007] Des Weiteren weist der Behälter mindestens eine, vorzugsweise mehrere Belüftungsöffnungen auf, durch die Luft aus dem Füllvolumen entweichen bzw. einströmen kann. Diese Belüftungsöffnungen sind vorzugsweise im Bereich des Bodens des Behälters vorgesehen. Vorzugsweise werden 2 - 8 Öffnungen vorgesehen, die einen bevorzugten Durchmesser von 2 - 12 mm aufweisen.

[0008] Erfindungsgemäß weisen diese Öffnungen nun ein Bord, insbesondere einen umlaufenden Bord auf. Dieser Bord, der auch als Wulst bezeichnet wird, entsteht bei der Herstellung des Behälters, wenn die Öffnung nicht gestanzt oder gebohrt sondern mit einem Werkzeug, beispielweise einer Nadel, in die Folie eingebracht wird, solang diese noch erwärmt ist, d.h. eine Temperatur aufweist, die oberhalb, insbesondere deutlich oberhalb, der Temperatur liegt, bei der der Behälter später eingesetzt wird. Dadurch wird kein oder fast kein Material von der Folie bzw. dem geformten Behälter bei der Herstellung der Öffnung abgetrennt, sondern das Material wird verformt und bleibt in dieser Form, wenn der Behälter abkühlt. Dieses Material ist dann bold-/wulst-förmig angeordnet. Vorzugsweise weist die Folie beim Einbringen der Lüftungsöffnung eine Temperatur auf, die deren Temperatur beim Formen zu dem Behälter entspricht oder die um vorzugsweise 1 - 30 °C, besonders bevorzugt 1,5 - 25 °C unterhalb der Temperatur beim Formen liegt. Die noch warme Folie wird von der Spitze des Werkzeugs durchstochen und danach wird das Werkzeug noch eine Wegstrecke, vorzugsweise 0,5 - 10 mm in Richtung des Füllvolumens des Behälters bewegt. Dabei entsteht der Bord/die Wulst. Der Bord/Wulst erstreckt sich vorzugweise in Richtung des Füllvolumens des Behälters und ist vorzugsweise in einem Winkel, insbesondere einem spitzen Winkel, zur Querschnittsfläche der Ausnehmung vorgesehen. Der Bord/Wulst erstreckt sich vorzugsweise um den gesamten Umfang der Lüftungsöffnung herum.

[0009] Der erfindungsgemäße Behälter ist sehr hygienisch, weil er keine abgetrennten Kunststoffteile, Späne und/oder Bohrschnitzel aufweist. Der erfindungsgemäße Behälter ist einfach herzustellen, weil das Formen und Einbringen der Lüftungsöffnungen in einem Werkzeug erfolgen kann.

[0010] Vorzugsweise ist die Lüftungsöffnung in einer Einbuchtung, insbesondere im Boden des Behälters, vorgesehen. Diese Einbuchtung kann beispielsweise als nutförmiger Kreisring vorsehen sein, der in Richtung des Füllvolumens geöffnet ist. Diese Breite dieser Öffnung ist vorzugsweise so dimensioniert, dass die Luftströmung in dem Füllvolumen hinreichend groß ist. Vorzugsweise ist die Breite aber auch so vorgesehen, dass das zu verpackende Produkt nicht in die Einbuchtung fallen kann oder nur begrenzt in die Einbuchtung eindringen. Vorzugsweise ist zwischen der Oberkante des Bords und Oberkante der Einbuchtung ein Abstand vorgesehen. Vorzugsweise ist dieser Abstand so groß, dass bei einer bestimmten Breite der Öffnung der Einbuchtung ein Kontakt zwischen der Oberkannte des Bordes/Wulstes und dem zu verpackenden Produkt ausgeschlossen ist, so dass das Produkt von dem Bord/Wulst nicht verletzt werden kann.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Behälter mindestens einen Fuß auf, mit der er auf einer Aufstandsfläche, beispielsweise einer Verkaufsfläche, steht. Der Fuß ist dabei so dimensioniert, dass eine im Boden des Behälters vorgesehene Lüftungsöffnung von einer Aufstandsfläche des Behälters beabstandet ist, so dass ein Luftstrom durch die Lüftungsöffnungen stattfinden kann. Vorzugsweise weist der Behälter mindestens 3 Füße auf.

[0012] Vorzugsweise weist der Behälter mehrere voneinander beabstandete Füße auf, so dass der Luftaustausch zwischen dem Füllvolumen des Behälter und der Umgebung zwischen den Füssen stattfinden kann. Vorzugsweise sind die Füße äquidistant an dem Boden des Behälters angeordnet.

[0013] Gelöst wird die Aufgabe außerdem mit einem Verfahren zur Herstellung eines Behälters, insbesondere des erfindungsgemäßen Behälters, bei dem der Behälter in eine plane, warme Folie eingeformt und beim und/oder nach dem Formen mindestens eine, vorzugsweise mehrere Öffnung(en), insbesondere gleichzeitig, mit einem Werkzeug in die Folie gestochen wird/werden, wobei beim Stechen ein Bord entsteht.

[0014] Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt. Merkmale der Offenbarung dieses Gegenstands der vorliegenden Erfindung können in andere Gegenstände der vorliegenden Erfindung übernommen werden und umgekehrt.

[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Behälter in eine plane noch von deren Herstellung warme und/oder aufgeheizte, plane Folie beispielsweise mittels Druck und/oder Unterdruck und/oder mittels eines Stempels in eine Matrize geformt. Beim und/oder nach dem Formen des Behälters, vorzugsweise wenn das Formen des Behälters bereits abgeschlossen ist, wird mindestens eine, vorzugsweise mehrere Lüftungsöffnungen mit einem Werkzeug in die geformte noch erwärmte Folienbahn bzw. den geformten jedoch noch warmen Behälter gestochen, wobei beim Stechen ein Bord/eine Wulst entsteht. Dieser Bord/Wulst formt sich allenfalls teilweise elastisch zurück, bleibt also auch nachdem das Werkzeug wieder aus dem Behälter/ der Folie entfernt wird. Die Wulst ist auch noch vorhanden, wenn der Behälter auf seine Gebrauchstemperatur abgekühlt ist.

[0016] Vorzugsweise erfolgt das Formen der Folie zu dem Behälter durch Unter- und/oder Überdruck. Dieser Druck bleibt vorzugsweise beim Stechen des jeweiligen Lochs zumindest zeitweise erhalten.

[0017] Vorzugsweise ist zwischen der Beendigung des Formens des Behälters und dem Beginn des Einstechens ein Zeitverzug vorgesehen. Dieser Zeitverzug beträgt vorzugsweise weniger als eine Sekunde, vorzugsweise 1 - 9 Zehntelsekunden.

[0018] Vorzugsweise werden mehrere Behälter gleichzeitig in einem Werkzeug hergestellt. Das Werkzeug weist also mehrere Nutzen auf.

[0019] Vorzugsweise werden mehrere Stechwerkzeuge von einem gemeinsamen Antrieb gleichzeitig angetrieben. Dabei handelt es sich vorzugsweise nicht nur um die Werkzeuge, die für die Herstellung der Lüftungsöffnungen für einen Behälter benötigt werden, sondern besonders bevorzugt für alle Stechwerkzeuge auch bei mehreren Nutzen. Bei einer Vielzahl von Nutzen treibt ein Antrieb die Stechwerkzeuge mehrerer Nutzen aber nicht die Stechwerkzeuge aller Nutzen an.

[0020] Der Antrieb ist vorzugsweise ein Pneumatikantrieb, der das jeweilige Stechwerkzeug in zwei entgegengesetzte Richtungen bewegt.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Stechen der Öffnung in die Folie unabhängig von dem Formen der Folie zu dem Behälter. Beispielsweise erfolgt die Steuerung des Drucks, mit dem die Folie in die Matrize geformt wird unabhängig von der Steuerung des Antriebs des Werkzeugs, mit dem die Lüftungsöffnung in die Folie bzw. den geformten Behälter gestochen wird. Beides wird vorzugsweise von einem Computermittel gesteuert.

[0022] Gelöst wird die Aufgabe auch mit einem Werkzeug zur Herstellung eines Behälters aus einer planen Folie, mit einer Matrize zur Formgebung der Seitenwand und des Bodens des Behälters, wobei es mindestens ein, vorzugsweise mehrere, bewegliche und angetriebene Nadeln aufweist, die eine Öffnung in die Folienbahn stechen.

[0023] Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt. Merkmale der Offenbarung dieses Gegenstands der vorliegenden Erfindung können in andere Gegenstände der vorliegenden Erfindung übernommen werden und umgekehrt.

[0024] Vorzugsweise weist das Werkzeug mehrere Nutzen auf, wobei alle Nadeln aller Nutzen gemeinsam von einem, vorzugsweise mehren Antrieben angetrieben sind.

[0025] Vorzugsweise werden die Nadeln durch eine bewegliche Platte angetrieben. Diese Platte ist einerseits mit den Nadeln und anderseits mit einem Antrieb, insbesondere mehreren pneumatischen Antrieben, verbunden, der die Platte in zwei entgegengesetzte Richtungen bewegt und dabei die Nadeln durch die Folie treibt und wieder aus dieser herauszieht.

[0026] Vorzugsweise beträgt der Weg der Nadeln in eine Richtung 1 - 10 Millimeter.

[0027] Die Nadeln sind vorzugsweise aus einem Stahl, insbesondere 1.4301 (X5CrNi18-10) gefertigt.

[0028] Im Folgenden werden die Erfindungen anhand der Figuren erläutert. Diese Erläuterung sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
Figuren 1, 3 - 4, 13, 14
zeigen den erfindungsgemäßen Behälter.
Figuren 5 - 12
zeigen das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise das erfindungsgemäße Werkzeug.


[0029] Figuren 1, - 3 und 4 zeigen den erfindungsgemäßen Behälter 1, der in dem vorliegenden Fall eine Verpackung für Cocktailtomaten ist. Dieser Behälter 1 weist eine Seitenwand, in dem vorliegenden Fall eine konische Seitenwand 2 auf, an die sich ein Boden 3 anschließt. Die Seitenwand 2 sowie der Boden 3 definieren ein Füllvolumen 4, das mit dem Verpackungsgut 8, beispielsweise den Cocktailtomaten, befüllt werden kann. Der erfindungsgemäße Behälter ist in dem vorliegenden Fall aus einer planen Kunststofffolie tiefgezogen, die dabei eine Temperatur in der Nähe der sogenannten Glastemperatur aufweist. Zur Formung des Behälters kann ein Stempel, Überdruck und/oder Unterdruck eingesetzt werden, um die Folie in eine Matrize zu ziehen/drücken, die das negativ der gewünschten Form aufweist. Das Verformen erfolgt vorzugsweise inline mit dem Herstellungsverfahren der Folie, so dass die Folie im vorliegenden Fall vorzugsweise noch eine hinreichende Temperatur für ein Tiefziehverfahren aufweist. Der Fachmann versteht jedoch, dass die Folie vor dem Tiefziehen auch angewärmt werden kann.

[0030] Wie insbesondere Figur 3 entnommen werden kann, weist der Behälter am oberen Ende der Seitenwand 2 eine Einfüll- bzw. Entnahmeöffnung 18 auf, durch die das Verpackungsgut eingefüllt bzw. entnommen werden kann. Diese Öffnung ist vorzugsweise durch einen Deckel und/oder eine Deckelfolie verschließbar vorgesehen.

[0031] Details des Bodens des erfindungsgemäßen Behälters können den Figuren 1 und 4 entnommen werden. Der Boden weist in dem vorliegenden Fall die erfindungsgemäß vorgesehenen Lüftungsöffnungen 7 auf, die zum Belüften des Füllvolumens eingesetzt werden. In dem vorliegenden Fall sind sechs derartige Öffnungen 7 vorgesehen, die in dem vorliegenden Fall kreisringförmig sowie äquidistant angeordnet sind.

[0032] Die Öffnungen werden erfindungsgemäß durch Ein- und Durchstechen eines Werkzeugs, vorzugsweise einer Nadel, in die noch warme Folie erzeugt, vorzugsweise während der Formgebung des Behälters und/oder nachdem die Formgebung abgeschlossen und/oder nachdem ein gewisses Zeitfenster nach Abschluss der Verformung verstrichen ist. In dem vorliegenden Fall sind die Öffnungen 7 in einer Einbuchtung 6, die in dem vorliegenden Fall als Sicke oder Nut ausgebildet ist, angeordnet. Die Einbuchtung 6 ist so vorgesehen, dass sie sich von dem Füllvolumen 4 des Behälters weg erstreckt. Details zu der Anordnung der Öffnungen in der Einbuchtung und/oder zur Form des Bords/Wulst werden später noch einmal anhand der Figuren 13 und 14 erläutert. In dem vorliegenden Fall ist die Einbuchtung 6 Kreisring-förmig vorgesehen. Vorzugsweise sind des Weiteren am Boden des Behälters 1 Füße 5 angeordnet, hier sechs Füße 5, zwischen denen jeweils ein Abstand vorgesehen ist. Die Füße sind so dimensioniert, dass der Behälter auf ihnen aufsteht und ein Abstand zwischen den Öffnungen und der Aufstandfläche des Behälters, beispielsweise einem Regalbrett, vorgesehen ist, so dass immer sichergestellt ist, dass ein Luftaustausch zwischen der Umgebung und dem Füllvolumen stattfindet. Zwischen zwei Füßen ist jeweils ein Abstand angeordnet, der ebenfalls für den Luftstrom benötigt wird. Vorzugsweise sind der Abstand zwischen zwei Füßen 5 und jede Lüftungsöffnung 7 in einer radialen Flucht zueinander angeordnet.

[0033] In den Figuren 13 und 14 sind Details der Einbuchtung 6 bzw. der Öffnung 7 dargestellt. Insbesondere kann in Figur 14 erkannt werden, dass die Öffnung 7 einen Bord 9 bzw. eine Wulst 9 aufweist, die durch das Einstechen der Nadel in die noch warme Folie entsteht. Dieser Bord/Wulst bleibt auch erhalten, nachdem das Werkzeug wieder aus der Folie entfernt worden ist und nachdem der Behälter 1 seine Gebrauchstemperatur aufweist. Die Wulst 9 erstreckt sich, vorzugsweise kreisringförmig um den gesamten Umfang der Ausnehmung 7 und weist zu der Querschnittsfläche der Öffnung vorzugsweise einen spitzen Winkel auf. Ebenfalls kann Figur 14 entnommen werden, dass die Öffnung 9 vorzugsweise in einer Einbuchtung 6 vorgesehen ist, deren Höhe und/oder Breite vorzugsweise so dimensioniert ist, dass ein Verpackungsgut 8, das in dem vorliegenden Fall kugelförmig dargestellt ist, nicht in Kontakt mit der Oberkannte der/des Bordes/Wulst gelangt bzw. immer ein Abstand 10 zwischen der Oberkannte der Wulst und der Unterkannte des Verpackungsgutes 8 vorhanden ist. Dadurch wird sichergestellt, dass der Bord/Wulst die Oberfläche des Verpackungsgutes, beispielsweise einer Cocktailtomate, nicht verletzt.

[0034] Den Figuren 2 und 5 - 12 können Details des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Werkzeuges entnommen werden. Das Werkzeug 15, hier eine Matrize, ist derart ausgestaltet, dass es ein Negativ des herzustellenden Behälters darstellt. Insbesondere Figur 2 kann entnommen werden, dass das Formwerkzeug 11 für den Boden des Behälters Ausnehmungen 12 und 13 aufweist, in die die Folie zur Formung der Füße bzw. der kreisringnutförmigen Einbuchtung hineingedrückt oder gezogen werden.

[0035] Erfindungsgemäß weist das Formwerkzeug 15 mehrere Werkzeuge 16, hier Nadeln, auf, mit denen die Öffnungen 7 in den Behälter, hier den Behälterboden, gestochen werden. Diese Nadeln werden vorzugsweise gemeinsam so angetrieben, dass sie sich zum Stechen bzw. Durchstechen der Folie nach oben und dann wieder zurückbewegen. Vorzugsweise weist das Werkzeug 15 mehrere Nutzen auf, so dass eine Mehrzahl von Behältern gleichzeitig produziert werden kann. Vorzugsweise werden die Werkzeuge/Nadeln 16 der jeweiligen Nuten zumindest teilweise gemeinsam angetrieben. Um die Bewegung der Werkzeuge/Nadeln in Richtung des Bodens des Behälters zu ermöglichen, weist das Formwerkzeug für den Boden des Behälters 11 mehrere Ausnehmungen 14 für die Aufnahme der Werkzeuge/Nadeln auf. Die Bewegung der Werkzeuge/Nadeln 16 ist vorzugsweise von dem Formen des Behälters unabhängig, so dass die Bewegung der Werkzeuge/Nadeln unabhängig von dem Fortschritt des Formens erfolgen kann. Vorzugsweise werden die Werkzeuge/Nadeln 16 so angetrieben, dass sie sich erst nach oben bewegen, wenn das Formen des Behälters bereits abgeschlossen ist. Besonders bevorzugt ist zwischen den Abschluss des Formens und dem Start der Bewegung der Werkzeuge ein, vorzugsweise festlegbarer, Zeitverzug vorgesehen. Vorzugsweise ist das Werkzeug 11 in dem Werkzeug 15 auswechselbar vorgesehen, so dass ein Behälter mit unterschiedlichen Böden geformt werden kann. Die Nadeln sind auf den Antrieben ebenfalls auswechselbar vorgesehen, sodass eine leichte Wartung bzw. eine leichte Erneuerung des Werkzeugs 15 gegeben ist.

[0036] Insbesondere den Figuren 5 und 6 kann die Bewegung der Werkzeuge/Nadeln 16 entnommen werden. Während sich in der Abbildung gemäß Figur 5 die Werkzeuge/Nadeln 16 in einer zurückgezogenen Wartestellung befinden, sind sie in der Abbildung gemäß Figur 16 bereits soweit in Richtung des Behälters bewegt worden, dass die Folie des Behälters ein- und durchstochen worden ist.

[0037] Die Werkzeuge/Nadeln 16 sind vorzugsweise mit einer Platte verbunden, die sie gemeinsam hoch und runter bewegt. Diese Platte kann sich über ein oder mehrere Nutzen des Werkzeugs 15 erstrecken.

Bezugszeichenliste:



[0038] 
1
Behälter, Verpackung
2
Seitenwand
3
Boden
4
Füllvolumen
5
Fuß
6
Einbuchtung, Sicke, umlaufende Sicke
7
Öffnung, Lüftungsöffnung
8
Verpackungsgut
9
Bord, Wulst
10
Abstand
11
Formwerkzeug für den Boden des Behälters
12
Einbuchtung für die Herstellung der Aufstandsfläche
13
Einbuchtung, Nut zum Formen der Einbuchtung 6
14
Aufnahme für eine Nadel
15
Werkzeug zum Formen des Behälters
16
Werkzeug, Nadel zum Einbringen der Öffnung 7
17
Antrieb des Werkzeugs 16
18
Einfüll-, Entnahmeöffnung



Ansprüche

1. Behälter (1), der aus einer Folienbahn tiefgezogen ist, mit einer Seitenwand (2) und einem Boden (3), die gemeinsam ein Füllvolumen definieren, das ein Verpackungsgut aufnimmt und der eine verschließbare Einfüll-/Entnahmeöffnung (18) und zusätzlich mindestens eine Lüftungsöffnung (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftöffnung einen Bord (9) aufweist.
 
2. Behälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsöffnung (7) in einer Einbuchtung (6) vorgesehen ist.
 
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Oberkante des Bords (9) und Oberkante der Einbuchtung (6) ein Abstand (10) vorgesehen ist.
 
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen Fuß (5) aufweist, der eine im Boden des Behälters vorgesehene Lüftungsöffnung (7) von einer Aufstandsfläche des Behälters beabstandet.
 
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass er mehrere voneinander beabstandete Füße aufweist.
 
6. Verfahren zur Herstellung eines Behälters, insbesondere gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Behälter (1) in eine plane, warme Folie eingeformt und beim und/oder nach dem Formen mindestens eine, vorzugsweise mehrere Öffnung(en) (7), insbesondere gleichzeitig, mit einem Werkzeug (16) in die Folie gestochen wird/werden, wobei beim Stechen ein Bord (9) entsteht.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Formen durch Unter- und/oder Überdruck erfolgt.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Beendigung des Formens des Behälters und dem Stechen der Öffnung (7) ein Zeitverzug vorgesehen wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Behälter (1) gleichzeitig in einem Werkzeug (15) hergestellt werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch, dass alle Werkzeuge (15) von einem Antrieb gleichzeitig angetrieben werden.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Stechen der Öffnungen (7) in die Folie unabhängig von dem Formen der Folie zu dem Behälter (1) erfolgt.
 
12. Werkzeug (15) zur Herstellung eines Behälters, insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 - 5 oder insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 6 - 11 aus einer planen Folie, mit einer Matrize zur Formgebung der Seitenwand (2) und des Bodens des Behälters, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein, vorzugsweise mehrere bewegliche und angetriebene Nadeln (16) aufweist, die eine Öffnung in die Folienbahn stechen.
 
13. Werkzeug (15) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Nutzen aufweist und dass alle Nadeln (16) aller Nutzen gemeinsam angetrieben sind.
 
14. Werkzeug (15) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (16) durch eine bewegliche Platte angetrieben werden.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht












Recherchenbericht