[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers zur Verbesserung unterschiedlicher Eigenschaften eines Textils. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung auch ein Waschmittel für Textilien, das bei einer gleichzeitigen
hervorragenden Reinigungsleistung die Weichheit, die Drapierfähigkeit und/oder die
Reißfestigkeit von mit diesem Waschmittel behandelten Textilien verbessert und/oder
Pills und/oder eine Vergrauung dieser Textilien vermeidet bzw. entfernt. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Waschverfahren zum Erhalt der o.g. Effekte.
[0002] Durch das Waschen von Textilien mit Waschmittel mit anschließendem Trocknen kann
es zu einem Verhärten der Fasern kommen und die Textilien verlieren ihre ehemals weiche
Haptik. Ebenso lässt oft die Drapierfähigkeit der Textilien nach der Wäsche nach,
und es ist auch zu beobachten, dass Textilien nach häufigen Wäschen leichter an bestehenden
Einschnitten wie Taschenecken, Schlitzen oder Knopflöchern weiterreißen. Weiterhin
können wiederholte Waschvorgänge zu einer Vergrauung der Textilien führen und im Laufe
der Zeit entstehen immer mehr Pills auf ihrer Oberfläche.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 10 044 472 A1 sind Waschmittel bekannt, die Amodimethicone enthalten. Das Amodimethicone sorgt
hier für einen besonderen Weichgriff.
[0004] Die Druckschrift
WO 2015/091108 A1 beschreibt den Einsatz von 0,01 bis 10 Gew.-% Alkylcarbonsäureestern, um die Weichheit
gewaschener Textilien zu erhöhen sowie deren Vergrauung zu vermindern.
[0005] Der Einsatz von 0,001 bis 30 Gew.-% von Isoparaffinen in Waschmitteln zur Verminderung
der Knitterneigung wird in der Druckschrift
WO 2017/063960 A1 beschrieben. Die Gegenwart der Isoparaffine in dem Waschmittel führt auch zu einer
erhöhten Weichheit der mit diesem Mittel gewaschenen Textilien.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
Verwendungen eines Amodimethicone/Organosilizium Copolymers anzugeben sowie ein Waschmittel
bereitzustellen, das sich bei sehr guter Reinigungsleistung durch eine hohe Weichheit,
gute Drapierfähigkeit und/oder hohe Reißfestigkeit der behandelten Textilien auszeichnet,
bzw. die Vermeidung von Pills ermöglicht und/oder die Entfernung von Pills verbessert
und dabei eine Vergrauung der behandelten Textilien vermindert oder sogar verhindert,
sich also auch durch eine Vergrauungsinhibierung und/oder Grauentfernung der behandelten
Textilien auszeichnet. Darüber hinaus ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Waschverfahren anzugeben, durch das die vorstehend beschriebenen Effekte erzielt werden
können.
[0007] Überraschenderweise wurde gefunden, dass diese Aufgabe durch die Verwendung eines
Amodimethicone/Organosilizium Copolymers gelöst wird.
[0008] Ein Amodimethicone/Organosilizium Copolymer ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein Copolymer aus Amodimethicone und einer organischen Siliziumverbindung. Organische
Siliziumverbindungen, oder mit anderen Worten Organosiliziumverbindungen, sind Verbindungen
mit einer oder mehreren Si-C und/oder Si-O-Verbindungen. Zu den erfindungsgemäß besonders
geeigneten organischen Siliziumverbindungen ist Silsesquioxane zu zählen. Weitere
erfindungsgemäß sehr gut geeignete organische Siliziumverbindungen sind insbesondere
lineare und/oder zyklische Silikone, also vorzugsweise lineare oder zyklische Polydimethylsiloxane.
[0009] Amodimethicone ist ein aminofunktionalisiertes Silikon, also ein durch Amingruppen
funktionalisiertes Siloxanpolymer. Amodimethicone ist dabei der INCI (International
Nomenclature of Cosmetic Ingredients) dieser Verbindung. Siloxanpolymere, also kurz
Polysiloxane, sind Polymere mit einer Hauptkette, die aus alternierenden Siliziumatomen
und Sauerstoffatomen besteht, und organische Substituenten an den Siliziumatomen aufweisen.
Enthalten die Polysiloxane Amingruppen, so spricht man von Aminosiloxanen, wobei Amodimethicone
neben einer oder mehreren Amingruppen auch Methylgruppen an den Siliziumatomen aufweist.
Die Amingruppen können entweder endständig an der Hauptkette des Polysiloxans vorliegen,
oder sie sind Bestandteil der organischen Seitenkette. Besonders bevorzugte Amodimethicone
sind Polydimethylsiloxane mit einer Aminoethylaminopropyl-Seitenkette.
[0010] Das erfindungsgemäß eingesetzte Amodimethicone/Organosilizium Copolymer vereint die
Eigenschaften beider Copolymerpartner in sich. Hierbei wurde gefunden, dass das Amodimethicone
sehr gut auf Textilien aufzieht und Quervernetzungen zu der Textiloberfläche ausbildet,
so dass das Amodimethicone/Organosilizium Copolymer sehr gut an Textilien haftet.
Die organische Siliziumverbindung unterstützt diese Eigenschaft, indem sie sich wie
ein Film auf der Textiloberfläche verteilt und somit eine homogen über das Textil
ausgebildete Verankerung des Amodimethicones fördert. Es kommt somit nicht zu lokalen
Anhäufungen an Amodimethicone im oder am Textil. Hierdurch werden die positiv auf
das Textil wirkenden Eigenschaften des Amodimethicones verbessert.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung des Amodimethicone/ Organosilizium
Copolymers zur Verbesserung der Weichheit von Textilien nach dem Waschen beschrieben.
[0012] Die Weichheit eines Textilstücks kann mittels der sogenannten "Extraktionsmethode",
auch "Stoffdurchzugsmethode" genannt, ermittelt werden. Bei dieser Methode werden
alle relevanten Informationen von textilen Erzeugnissen in Bezug auf ihre Griffigkeit
(u.a. Zug-, Scher-, Biege- und Reibungskräfte) erfasst. Bei der Extraktionsmethode,
die mit Hilfe eines PhabrOmeter® (Firma Nu Cybertek, Inc., CA, USA) durchgeführt wird,
wird eine Stoffprobe durch eine genau definierte Tülle gezogen und der Widerstand
des Stoffes beim Durchziehen in einer Kraft-Wege-Kurve erfasst. Der Durchzug ist umso
leichter, und damit der Kraftaufwand (Energieaufwand) geringer, je weicher der Stoff
ist. Zur Bestimmung der Weichheit wird die Fläche unter der erhaltenen Kraft-Wege-Kurve
berechnet. Je geringer dieser Wert ist, umso größer ist die Weichheit des Textils.
[0013] Des Weiteren wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Verwendung des Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers zur Verbesserung der Drapierfähigkeit von Textilien nach dem Waschen beschrieben.
[0014] Die Drapierfähigkeit eines Textils beschreibt hierbei seine Fähigkeit, sich an räumliche
Strukturen anzupassen. Auch die Drapierfähigkeit kann unter Verwendung der mittels
des vorstehend beschriebenen PhabrOmeter® durchgeführten Stoffdurchzugsmethode bestimmt
werden. Dieses Verfahren simuliert die Formbarkeit (Drapierfähigkeit) einer textilen
Fläche unter Einfluss des eigenen Gewichts und der Schwerkraft. Der Parameter wird
aus den Daten der Kraft-Wege-Kurve ermittelt. Je geringer dieser Wert ausfällt, desto
drapierfähiger bzw. weicher, fließender ist der Fall des jeweiligen Textils.
[0015] Ebenfalls wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Verwendung des Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers zur Verbesserung der Reißfestigkeit von Textilien nach dem Waschen beschrieben.
[0016] Die Reißfestigkeit von Textilien wird durch Bestimmung der Weiterreißkraft ermittelt.
Die Bestimmung der Weiterreißkraft von Textilien mit dem ballistischen Pendel (Elmendorf)
erfolgt nach DIN EN ISO 13937-1:2000 und dient zur Bewertung der Durchreißkraft von
Textilien. Der Test simuliert den praxisnahen Fall, bei dem das textile Flächengebilde
einer plötzlichen Belastung ausgesetzt wird und dadurch - ausgehend von einer bestehenden
Schnittstelle (z.B. Taschenecken einer Hose oder eines Rocks, ein Schlitz, ein Knopfloch)
- weiterreißt. Mit dem ballistischen Pendel wird die Durchreißarbeit direkt gemessen
und wird im Allgemeinen vorzugsweise als Durchreißkraft angegeben. Je größer der ermittelte
Wert ist, umso höher ist die Reißfestigkeit der Textilien.
[0017] Auch wird erfindungsgemäß die Verwendung eines Amodimethicone/ Organosilizium Copolymers
zur Vermeidung und/oder Entfernung von Pills offenbart.
[0018] Beim Gebrauch von Textilien, aber auch bei Waschverfahren sowie einer Textilreinigung,
kann es zur Flusenbildung der Stoffe kommen. Dabei handelt es sich um eine Aufrauhung
der Oberflächenfasern und/oder ein Herausarbeiten der Fasern aus dem textilen Flächengebilde,
was zu einer sichtbaren Veränderung der Oberfläche führt. Sich dabei bildende Pills
sind mehr oder minder kugelförmige Gebilde, die durch Ankerfasern mit dem Flächengebilde
verbunden sind und deren Dichte derartig ist, dass kein Licht hindurchdringt und ein
Schatten geworfen wird. Parallel zur Bildung der Pills können weitere Oberflächenfasern
entstehen, aber auch die Pills abgescheuert werden. Die visuelle Bestimmung der Anzahl
an Pills eines textilen Flächengebildes kann gemäß der in DIN EN ISO 12945-2:2000
beschriebenen Auswertmethode erfolgen.
[0019] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird auch die Verwendung eines Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers zur Verringerung der Vergrauung von Textilien beschrieben. Der erzielte
Effekt wird auch als "Rewhite-Boost"-Effekt oder "Whitening-Boost" Effekt beschrieben.
Die Textilien wirken durch die Verwendung des Amodimethicone/Organosilizium Copolymers
weißer. Die Beurteilung der Helligkeit der Textilien nach Behandlung kann spektrometrisch
erfolgen. Hierzu wurden die Y-Werte der verschiedenen Textilien durch eine achtfache
Bestimmung mit einem Data Colour Spektraflash 600 aufgenommen.
[0020] Ein gemäß der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt verwendetes Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer ist hydroxy-terminiertes Poly[3-((2-aminoethyl)amino)propyl]methyl(dimethyl)siloxan,
also mit anderen Worten gemäß INCI ein Amodimethicone/Morpholinomethyl Silsesquioxane
Copolymer. Hierbei handelt es sich um ein Siloxanpolymer, das durch Reaktion eines
Amodimethicones mit entweder Morpholinomethyltriethoxysilan oder Mormorpholinomethyltrimethoxysilan
in wässriger Umgebung erhalten wird. Das hydroxy-terminierte Poly[3-((2-aminoethyl)amino)propyl]methyl(dimethyl)siloxan
zieht besonders gut auf Textilien auf, insbesondere auf cellulosebasierte Textilien,
und bildet besonders gleichmäßige Vernetzungen mit dem Textil aus. Die ausgebildeten
Quervernetzungen zeichnen sich zudem durch eine hohe Stabilität aus, sodass die erfindungsgemäßen
Effekte, wie die Weichheit von Textilien nach dem Waschen, die Drapierfähigkeit, die
Reißfestigkeit, die Vermeidung und/oder Entfernung von Pills und/oder die Verringerung
der Vergrauung dauerhaft erzielt werden.
[0021] Des Weiteren erfindungsgemäß wird auch ein Waschmittel für Textilien offenbart, das
mindestens ein Amodimethicone/Organosilizium Copolymer und Cellulase enthält. Mit
anderen Worten enthält das erfindungsgemäße Waschmittel eine Wirkstoffkombination
aus mindestens einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer und Cellulase.
[0022] Hierbei wird unter "Waschmittel" im Sinne der vorliegenden Erfindung jegliches Wasch-,
Reinigungs- und Pflegemittel verstanden, das zur Reinigung und Pflege von Textilien,
wie Heim- und Bekleidungstextilien, verwendet wird, die insbesondere einen Baumwollanteil
aufweisen oder aus Baumwolle bestehen. Hierzu zählen insbesondere Vollwaschmittel,
Spezialwaschmittel, wie z.B. Feinwaschmittel, Wollwaschmittel und dergleichen, Waschhilfsmittel,
Wäschepflegemittel, Wäschevorbehandlungsmittel und Wäschenachbehandlungsmittel.
[0023] Zur Vermeidung von Redundanz, wird bezüglich der Definition des Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers auf die vorstehenden Erläuterungen verwiesen. Es wird jedoch angeführt,
dass das erfindungsgemäße Waschmittel mindestens ein Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer enthält. Das Waschmittel kann also auch Kombinationen von Amodimethicone/Organosilizium
Copolymeren enthalten.
[0024] Die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete Cellulase ist ein Enzym, das Cellulose
abbauen kann. Hierdurch können insbesondere auf Cellulose basierende Textilien, wie
z.B. baumwollene oder Baumwolle enthaltende Textilien, geglättet werden, da die Cellulase
insbesondere von gewobenem Textilmaterial abstehende Cellulosefasern durch enzymatischen
Abbau entfernt. Ein In-Kontakt-Bringen eines cellulosebasierten Textils mit Cellulase
über einen längeren Zeitraum, beispielsweise während eines Waschvorgangs, kann jedoch
dazu führen, dass das Textil geschädigt wird, da die Cellulase auch bestehendes Cellulosegewebe
anzugreifen vermag.
[0025] Es hat sich jedoch überraschend herausgestellt, dass Cellulase, die in Kombination
mit mindestens einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer angewandt wird, zwar
insbesondere cellulosebasierte Textilien - wie gewünscht, glättet und dadurch dem
Textil einen weichen Griff und ein glattes Aussehen verleiht, durch das gerade farbige
Textilien mit einer höheren Farbbrillanz erscheinen, die Textilfasern jedoch nicht
dauerhaft geschädigt, sondern vielmehr gestärkt und stabilisiert werden. Ohne an die
Theorie gebunden zu sein wird angenommen, dass das erfindungsgemäß verwendete Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer auf das Textil aufzieht und durch das Ausbilden von Quervernetzungen eine
Stärkung der Fasern bzw. des Gewebes bewirkt.
[0026] Eine Verwendung des erfindungsgemäßen Waschmittels bewirkt somit nicht nur, dass
das mit dem Waschmittel behandelte Textil sauber und frisch wird, sondern dass das
Textil auch seine ursprüngliche Form erhält, das Textil also seine Eigenelastizität
beibehält, stabil und reißfest ist und dennoch einen hohen Weichgriff aufweist. Zudem
kann durch das erfindungsgemäße Waschmittel einer Vergrauung vorgebeugt und das weiße
Aussehen erhöht werden, so dass insbesondere weiße Textilien heller bzw. weißer erscheinen
und die Farbe von farbigen Textilien brilliert. Auch wird die Bildung von Pills zuverlässig
unterdrückt bzw. werden bestehende Pills entfernt.
[0027] Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination aus mindestens einem Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer und Cellulase hat zudem keinerlei negativen Effekt auf das Waschverhalten
oder die Textilien. Insbesondere wird die Wasseraufnahmefähigkeit der Textilien nicht
vermindert, so dass ein sehr gutes Waschergebnis erzielt wird.
[0028] Aus vorstehend genanntem Grund der Verbesserung der gleichmäßigen und dauerhaft stabilen
Ausbildung von Quervernetzungen auf bzw. in dem Textil, ist das Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer vorzugsweise ein hydroxy-terminiertes Poly[3-((2-aminoethyl)amino)propyl]methyl(dimethyl)siloxan.
[0029] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Waschmittels zeichnet sich
dadurch aus, dass ein Massenanteil an Amodimethicone/Organosilizium Copolymer, bezogen
auf die Gesamtmasse des Waschmittels, 0,001 % bis 5 % und insbesondere 0,01 % bis
1 %, beträgt. Werden mehrere Amodimethicone/Organosilizium Copolymere in Kombination
eingesetzt, so bezieht sich der Massenanteil auf die Gesamtmasse aller im Waschmittel
enthaltenen Amodimethicone/Organosilizium Copolymere. Bereits ein geringer Massenanteil
von 0,001 % und insbesondere von 0,01 %, bewirkt eine Stabilisierung der textilen
Fasern unter Ausgleich der eher faserabbauenden Wirkung der Cellulase. Die Textilfasern
werden sozusagen durch die Ausbildung von Quervernetzungen mit dem Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer repariert. Je geringer hierbei der Massenanteil an Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer ist, desto kostengünstiger kann das Waschmittel hergestellt werden. Unterhalb
von 0,001 Massenanteilen Amodimethicone/Organosilizium Copolymer lässt sich jedoch
kein wesentlicher Effekt im Hinblick auf eine Stabilisierung der Textilien feststellen.
Hohe Massenanteile von mehr als 1 % oder insbesondere von mehr als 5 % sind hingegen
schwierig in das Waschmittel einarbeitbar, insbesondere wenn es sich um Flüssigwaschmittel
oder gelförmige Waschmittel handelt. Bevorzugt im Hinblick auf ein ausgewogenes Wirkungsspektrum
liegt ein Massenanteil an Amodimethicone/Organosilizium Copolymer in einem Bereich
von 0,01 % bis 1 %.
[0030] Weiter vorteilhaft beträgt ein Massenanteil an Cellulase, bezogen auf die Gesamtmasse
des Waschmittels, 0,001 % bis 1 % und insbesondere 0,005 % bis 0,3 %. Bereits bei
einem geringen Massenanteil an Cellulase von 0,001 % und insbesondere von 0,005 %,
ist ein Effekt der Glättung eines mit dem erfindungsgemäßen Waschmittel gewaschenen
Textils bemerkbar, der umso größer ist, je höher der Massenanteil an Cellulase im
Waschmittel ist. Sehr hohe Massenanteile von mehr als 0,3 % und insbesondere von mehr
als 1 % können jedoch zur Schädigung der Textilien führen, die mit dem Waschmittel
gewaschen werden, so dass ein bevorzugter Massenanteil an Cellulase 0,005 % bis 0,3
% beträgt.
[0031] Hierbei ist es besonders bevorzugt, wenn ein Massenverhältnis an Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer zu Cellulase 5:1 bis 1:1 du insbesondere 2:1, beträgt. Der Anteil an Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer in Masse% ist damit in dem erfindungsgemäßen Waschmittel immer mindestens
genauso groß wie der Anteil an Cellulase, so dass ein mit der Cellulase potentiell
einhergehender Effekt des Abbaus von Cellulosefasern immer durch den gewebestabilisierenden
Effekt des Amodimethicone/Organosilizium Copolymers aufgehoben bzw. überlagert wird.
Hierdurch wird eine sehr gute Gewebestabilisierung des Textils erhalten, wodurch die
Drapierfähigkeit und Stabilität des Textils bei gleichzeitig hoher Weichheit verbessert
werden. Auch verbessert sich durch das angegebene Massenverhältnis der Rewhite-Effekt
bzw. "Whitening-Boost"-Effekt des Textils, das somit heller bzw. weißer erscheint,
und die Bildung von Pills wird minimiert bzw. vollständig verhindert.
[0032] Zur Verbesserung der Waschkraft enthält das erfindungsgemäße Waschmittel vorteilhafterweise
mindestens ein Tensid. Ein Tensid im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine oberflächenaktive
Substanz, die durch Micellenbildung in der Lage ist, Schmutzpartikel während eines
Waschvorganges mit dem Waschmittel aus dem Textil bzw. den Textilien zu lösen. Geeignete
Tenside umfassen kationische, anionische, nichtionische und amphotere Tenside. Auch
beliebige Mischungen von zwei oder mehreren Tensiden können je nach gewünschter Waschleistung
eingesetzt werden.
[0033] Geeignete anionische Tenside umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Alkylbenzolsulfonate,
Olefinsulfonate, Alkansulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate oder
eine Mischung aus zwei oder mehr dieser anionischen Tenside. Von diesen anionischen
Tensiden sind Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholethersulfate und Mischungen daraus
besonders bevorzugt.
[0034] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate,
d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie
beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C
12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0035] Alkylbenzolsulfonate sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten Mono-
und Dialkylbenzolsulfonaten. Die Alkylreste können einzeln oder zusammen 9 bis 19,
vorzugsweise 9 bis 15, und insbesondere 9 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders
bevorzugter Vertreter ist Natriumdodecylbenzylsulfonat.
[0036] Als Alk(en)ylsulfate werden die Salze der Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxo-Alkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
[0037] Auch Alkylethersulfate mit der Formel
R
1-O-(AO)
n-SO
3-X
+
sind geeignet. In dieser Formel steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Oktadecyl-, Nonadecyl- und Eicosyl-Resten sowie deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
1 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl- , Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen.
[0038] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxid-Gruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis
50, vorzugsweise von 1 bis 20, und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges Kation
oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen
und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X
+ können ausgewählt sein aus NH
4+, ½ Zn
2+, ½ Mg
2+, ½ Ca
2+, ½ Mn
2+ und deren Mischungen.
[0039] Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesium- oder
Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer
Natriumsalze und/oder Ammoniumsalze vor. Zur Neutralisation einsetzbare Amine sind
vorzugsweise Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin,
Metyhlethylamin oder eine Mischung daraus, wobei Monoethanolamin bevorzugt ist.
[0040] Geeignete nicht-ionische Tenside umfassen alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte
Oxo-Alkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide,
Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglykolether, Aminoxide, Alkyl(poly)glukoside
und Mischungen daraus.
[0041] Bevorzugte Waschmittel enthalten mindestens ein Fettalkoholalkoxylat der Formel
R
2-O-(AO)
m-H
in der
- R2
- für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
- AO
- für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO)-Gruppierung,
- m
- für ganze Zahlen von 1 bis 50 stehen.
[0042] In der vorstehend genannten Formel steht R
2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
2 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Oktadecyl-, Nonadecyl- und Eicosylresten sowie deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
2 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxo-Alkoholen.
[0043] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO)- oder Propylenoxid- (PO)-Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxid-Gruppierung. Der Index m steht für eine ganze Zahl von 1 bis
50, vorzugsweise von 1 bis 20, und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht m für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
[0044] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist, um eine besonders gute Waschleistung
mit hoher Schmutzanlösekraft zu erhalten, vorgesehen, dass ein Massenanteil an Tensid,
bezogen auf die Gesamtmasse des Waschmittels, 1 % bis 50 % und insbesondere 3 % bis
20 % beträgt. Bei der Verwendung einer Kombination aus zwei oder mehreren Tensiden
bezieht sich der Massenanteil auf die Gesamtmasse der eingesetzten Tenside.
[0045] Weiter vorzugsweise liegt das Waschmittel pulverförmig, flüssig, gelförmig, in Form
von Tabs oder Kapseln vor.
[0046] Das Waschmittel kann weitere übliche Inhaltsstoffe enthalten. Alle im Zusammenhang
mit den hierin beschriebenen Inhaltsstoffen des Waschmittels angegebenen Mengenangaben
beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf Massenanteile in %, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse des Waschmittels.
[0047] Des Weiteren beziehen sich derartige Mengenangaben, die sich auf mindestens einen
Inhaltsstoff beziehen, immer auf die Gesamtmenge dieser Art von Inhaltsstoff, die
im Waschmittel enthalten ist, sofern nicht explizit etwas anderes angegeben ist. Das
heißt, dass sich derartige Mengenangaben, beispielsweise im Zusammenhang mit "mindestens
einer oberflächenaktiven Substanz", auf die Gesamtmenge von oberflächenaktiven Substanzen
die im Waschmittel enthalten sind, beziehen.
[0048] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bezieht sich auf 1 oder mehr, beispielsweise
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr. Im Zusammenhang mit Inhaltsstoffen des hierin
beschriebenen Waschmittels bezieht sich diese Angabe nicht auf die absolute Menge
an Molekülen, sondern auf die Art des Bestandteils. "Mindestens ein Enzym" oder "mindestens
eine oberflächenaktive Substanz" bedeutet daher beispielsweise ein oder mehrere verschiedene
Enzyme oder oberflächenaktive Substanzen, d.h. eine oder mehrere verschiedene Arten
von Enzymen oder oberflächenaktiven Substanzen. Zusammen mit Mengenangaben beziehen
sich die Mengenangaben auf die Gesamtmenge der entsprechend bezeichneten Art von Bestandteil,
wie bereits oben definiert.
[0049] Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Waschmittel auch weitere Inhaltsstoffe enthalten,
die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Waschmittels
weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Waschmittel vorzugsweise
zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Komplexbildner,
Gerüststoffe, Elektrolyte, nicht-wässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfüme,
Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien,
Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachende Komponenten
sowie UV-Absorber.
[0050] Als Bleichmittel können alle Stoffe dienen, die durch Oxidation, Reduktion oder Adsorption
Farbstoffe zerstören bzw. aufnehmen und dadurch Materialien entfärben. Dazu gehören
u.a. hypohalogenithaltige Bleichmittel, Wasserstoffperoxid, Perborat, Percarbonat,
Peroxoessigsäure, Diperoxoazelainsäure, Diperoxododecandisäure und oxidative Enzymsysteme.
[0051] Als Gerüststoffe, die in dem Waschmittel enthalten sein können, sind insbesondere
Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer
Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0052] Organische Gerüststoffe, welche in dem Waschmittel vorhanden sein können, sind beispielsweise
die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren
solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise
sind diese Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren sowie Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäure, die Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
[0053] Als Gerüststoffe sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet. Dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, z.B. solche
mit einer relativen Molekülmasse von 600 bis 750.000 g/mol.
[0054] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 1.000 bis 15.000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1.000
bis 10.000 g/mol und besonders bevorzugt von 1.000 bis 5.000 g/mol aufweisen, bevorzugt
sein.
[0055] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie Allyloxybenzolsulfonsäure
und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
[0056] In flüssigen Waschmitteln werden bevorzugt lösliche Gerüststoffe, wie beispielsweise
Citronensäure, oder Acrylpolymere mit einer Molmasse von 1.000 bis 5.000 g/mol eingesetzt.
[0057] Flüssige Waschmittel enthalten weiter vorzugsweise Wasser als Hauptlösungsmittel.
Dabei ist es bevorzugt, dass das Waschmittel Massenanteile von mehr als 5 %, bevorzugt
mehr als 15 % und insbesondere bevorzugt mehr als 25 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse
an Waschmittel, an Wasser enthält. Besonders bevorzugte flüssige Waschmittel enthalten
Massenanteile von 5 bis 90 %, bevorzugt 10 bis 85 %, besonders bevorzugt 25 bis 75
% und insbesondere bevorzugt 35 bis 65 % Wasser. Alternativ kann es sich bei dem erfindungsgemäßen
Waschmittel um ein wasserarmes bis wasserfreies Waschmittel handeln, wobei der Massenanteil
an Wasser in einer bevorzugten Ausführungsform weniger als 10 % und mehr bevorzugt
weniger als 8 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Waschmittels, beträgt.
[0058] Daneben können dem Waschmittel nicht-wässrige Lösungsmittel zugesetzt werden. Geeignete
nicht-wässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolamine
oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar
sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol,
Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol, Glycerin, Diglykol, Propyldiglykol,
Butyldiglykol, Hexylenglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether,
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Es ist allerdings bevorzugt,
dass das Waschmittel einen Alkohol, insbesondere Ethanol und/oder Glycerin, in Massenanteilen
zwischen 0,5 und 5 %, bezogen auf die Gesamtmasse des Waschmittels, enthält.
[0059] Zu den gegebenenfalls, insbesondere in flüssigen Waschmitteln vorhandenen, üblichen
Enzymstabilisatoren gehören Aminoalkohole, beispielsweise Mono-, Di-, Triethanol-
und Propanolamin und deren Mischungen, niedere Carbonsäuren, Borsäure, Alkaliborate,
Borsäure-Carbonsäure-Kombinationen, Borsäureester, Borsäurederivate, Calciumsalze,
beispielsweise Ca-Ameisensäure-Kombination, Magnesiumsalze, und/oder schwefelhaltige
Reduktionsmittel.
[0060] Als weitere oberflächenaktive Inhaltsstoffe kommen Seifen in Betracht, wobei Seifen
von C
12-C
18-Fettsäuren bevorzugt sind. Sie können ebenfalls in Form ihrer Natrium-, Kalium-,
Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen.
[0061] Das erfindungsgemäße Waschmittel kann neben Cellulase zusätzlich ein oder mehrere
Enzyme enthalten.
[0062] Prinzipiell sind diesbezüglich alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten
Enzyme einsetzbar. Vorzugsweise handelt es sich um eines oder mehrere Enzyme, die
in einem Waschmittel eine katalytische Aktivität entfalten können, insbesondere eine
Protease, Amilase, Lipase, Mannanase, Pektin-spaltendes Enzym, Tannase, Xylanase,
Xanthanase,
β-Glukosidase, Carrageenase, Perhydrolase, Oxidase, Oxidoreduktase sowie deren Gemische.
Bevorzugte hydrolytische Enzyme umfassen insbesondere Proteasen, Amylasen, insbesondere
α-Amylasen, Lipasen, insbesondere Pektinase, Mannanase,
β-Glukanasen, sowie deren Gemische. Diese Enzyme sind im Prinzip natürlichen Ursprungs.
Ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz in Waschmitteln verbesserte
Derivate zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt eingesetzt werden.
[0063] Ferner erfindungsgemäß wird auch ein Waschverfahren beschrieben, das die nachfolgenden
Verfahrensschritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines wie vorstehend definierten Waschmittels und
- b) In-Kontakt-Bringen eines Textils mit dem Waschmittel.
[0064] Das Waschmittel kann hierzu in Form einer Lösung zubereitet werden, um das Kontaktieren
mit dem Textil zu erleichtern. Durch Anwendung bzw. Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die Weichheit, die Drapierfähigkeit und/oder die Reißfestigkeit des
Textils verbessert werden. Alternativ oder additiv können Pills vermieden oder entfernt
werden und einer Vergrauung vorgebeugt bzw. eine Vergrauung entfernt werden, wodurch
die behandelten Textilien heller oder weißer erscheinen.
[0065] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auch die Verwendung eines
wie vorstehend offenbarten Waschmittels zur Verbesserung der Weichheit, Drapierfähigkeit
und/oder Reißfestigkeit, zur Entfernung oder Vermeidung von Pills und zur Verbesserung
des Rewhite-Effekts, also zur Verringerung der Vergrauung von Textilien, beschrieben.
Diese Effekte werden durch die im erfindungsgemäßen Waschmittel vorliegende Wirkstoffkombination
aus mindestens einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer und Cellulase erzielt.
Beispiele
Beispiel 1: Waschmittel
[0066] Die folgenden Waschmittel wurden durch Mischen hergestellt. Die Waschmittel B, C
und E sind erfindungsgemäße Ausführungsformen, während die Waschmittel A und D als
Referenz verwendet wurden und keine Kombination aus mindestens einem Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer und Cellulase enthielten.
Tabelle 1: Zusammensetzung Flüssigwaschmittel
| |
A (Referenz) Massenanteile [%] |
B (erfindungsgemäß) Massenanteile [%] |
C (erfindungsgemäß) Massenanteile [%] |
| Borsäure |
0,50 |
0,50 |
0,50 |
| Zitronensäure |
0,23 |
0,23 |
0,23 |
| Glycerin |
0,50 |
0,50 |
0,50 |
| Anionische Tenside |
5,5 |
5,5 |
5,5 |
| Nichtionische Tenside |
3,1 |
3,1 |
3,1 |
| NaOH |
0,70 |
0,70 |
0,70 |
| Seife |
0,50 |
0,50 |
0,50 |
| Konservierungsmittel |
0,050 |
0,050 |
0,050 |
| Phosphonat DTPMP |
0,20 |
0,20 |
0,20 |
| Aufheller |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
| Cellulase |
0,01 |
0,01 |
0,01 |
| Enzymmix (ohne Cellulase) |
0,99 |
0,99 |
0,99 |
| Parfüm |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
| Farbstoff |
0,003 |
0,003 |
0,003 |
| Amodimethicone/Organosilizium Copolymer* |
0 |
0,05 |
0,1 |
| Wasser |
auf 100 |
auf 100 |
auf 100 |
| *Als Amodimethicone/Organosilizium Copolymer wurde hydroxy-terminiertes Poly[3-((2-aminoethyl)amino)propyl]methyl(dimethyl)siloxan
(Belsil® ADM 8301 E, Fa. Wacker) verwendet. |
Tabelle 2: Zusammensetzung Pulverwaschmittel
| |
D (Referenz) Massenanteile [%] |
E (erfindungsgemäß) Massenanteile [%] |
| C12-18 Fettalkohol mit 7 EO |
2 |
2 |
| C12-18 Fettalkoholsulfat mit 7 EO, Natriumsalz |
1,5 |
1,5 |
| Lineares Alkylbenzolsulfonat, Natriumsalz |
10 |
10 |
| Natriumcarbonat |
20 |
20 |
| Natriumhydrogencarbonat |
6,5 |
6,5 |
| N atriumdisilikat |
4 |
4 |
| Natriumpercarbonat |
17 |
17 |
| TAED |
4 |
4 |
| Polyacrylat, Natriumsalz |
3 |
3 |
| Carboxymethylcellulose |
1 |
1 |
| Natriumphosphonat |
1 |
1 |
| Natriumsulfat |
29 |
28,9 |
| Cellulase |
0,01 |
0,01 |
| Enzymmix (ohne Cellulase) |
0,99 |
0,99 |
| Amodimethicone/Organosilizium Copolymer |
0 |
0,1 |
| *Als Amodimethicone/Organosilizium Copolymer wurde hydroxy-terminiertes Poly[3-((2-aminoethyl)amino)propyl]methyl(dimethyl)siloxan
(Belsil® ADM 8301 E, Fa. Wacker) verwendet. |
Beispiel 2: Verbesserung der Weichheit
[0067] Strickwaren aus 100 % Viskose wurden auf ihre Weichheit nach dem Waschen mit den
Waschmitteln A, B und C des Beispiels 1 überprüft. Die getesteten Textilien wurden
in einer Miele Novotronic W1514 im Pflegeleicht+-Programm bei 40 °C bei 16 °DH, 800
UpM mit einer Dosierung von jeweils 60 ml der Waschmittel A, B und C aus Beispiel
1 und einer Beladung von 2,5 kg zehnmal in Anwesenheit eines SBL 2004-Tuchs gewaschen
und anschließend auf der Leine getrocknet.
[0068] Die Messungen wurden mittels eines PhabrOmeter (Firma Nu Cybertek) nach der "Extraktionsmethode"
durchgeführt.
[0069] Bei dieser Methode werden alle relevanten Informationen von textilen Erzeugnissen
in Bezug auf ihre Griffigkeit (u.a. Zug-, Scher-, Biege- und Reibungskräfte) erfasst.
Bei der Extraktionsmethode, die mit Hilfe eines PhabrOmeter® (Firma Nu Cybertek, Inc.,
CA, USA) durchgeführt wird, wird eine Stoffprobe durch eine genau definierte Tülle
gezogen und der Widerstand des Stoffes beim Durchziehen in einer Kraft-Wege-Kurve
erfasst. Der Durchzug ist umso leichter, und damit der Kraftaufwand (Energieaufwand)
geringer, je weicher der Stoff ist. Zur Bestimmung der Weichheit wird die Fläche unter
der erhaltenen Kraft-Wege-Kurve berechnet. Je geringer dieser Wert ist, umso größer
ist die Weichheit des Textils.
Tabelle 3: Ergebnisse der Weichheitsmessung
| Waschmittel |
Messwerte |
| Zusammensetzung A |
11,69 |
| Zusammensetzung B |
10,42 |
| Zusammensetzung C |
10,44 |
[0070] Es zeigt sich, dass durch den Einsatz einer Wirkstoffkombination aus Cellulase und
Amodimethicone/Organosilizium Copolymer niedrigere Messwerte erzielt wurden. Eine
geringere gemessene Energie bedeutet einen geringeren Kraftaufwand zum Durchziehen
des Textils und damit eine größere Weichheit des Stoffs. Die erhaltenen Versuchsergebnisse
belegen, dass durch den Zusatz einer Kombination aus Cellulase und eines Amodimethicone/Organosilizium
Copolymers die Weichheit des Textils nach dem Waschen verbessert ist.
Beispiel 3: Verbesserung der Drapierfähigkeit
[0071] Die in Beispiel 2 gewaschenen Textilien wurden zusätzlich auf ihre Drapierfähigkeit
nach den Waschgängen untersucht. Die Werte hierfür wurden ebenfalls aus der gemessenen
Kraft-Wege-Kurve ermittelt.
Tabelle 4: Ergebnisse der Drapierfähigkeit
| Waschmittel |
Messwerte |
| Zusammensetzung A |
11,37 |
| Zusammensetzung B |
9,98 |
| Zusammensetzung C |
9,99 |
[0072] Je niedriger der ermittelte Wert ist, umso besser lassen sich Textilien drapieren.
Anhand des Versuchs wurde gezeigt, dass durch den Zusatz einer Kombination aus Cellulase
und einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer die Drapierfähigkeit verbessert
wird.
Beispiel 4: Verbesserung der Reißfestigkeit
[0073] Zur Bestimmung der Weiterreißkraft von Textilien nach wiederholten Waschgängen wurden
die getesteten Textilien in einer Miele Novotronic W1514 mit einer Pulverformulierung
fünfmal vorgeschädigt und anschließend im Pflegeleicht+-Programm bei 40 °C, 16 °DH,
800 UpM mit einer Dosierung von 60 ml der Waschmittel A, B und C aus Beispiel 1 und
einer Beladung von 2,5 kg zehnmal in Anwesenheit eines SBL 2004-Tuches gewaschen und
jeweils auf der Leine getrocknet. Bei den getesteten Textilien handelt es sich um
Standard WFK Gewebe (10A 100% Baumwolle, 20A 50% Polyester/50% Baumwolle, 30A 100%
Polyester) und käufliche Textilien (100% Baumwolle, 50% Baumwolle/50% Polyester, 100%
Polyester).
[0074] Die Weiterreißkraft der mit und ohne Zusatz einer Kombination aus Cellulase und einem
Amodimethicone/Organosilizium Copolymer gewaschenen Textilien wurde nach der Elmendorf-Methode
(DIN EN ISO 13937-1:2000) mit dem ballistischen Pendel (Textest FX 3750 Elmendorf-Tester,
Textest AG, Schwerzenbach, Schweiz) bestimmt. Hierzu wurde eine Messprobe in Einspannklemmen
vorgelegt, 20 mm (± 0,5 mm) tief eingeschnitten, so dass ein Weiterreißweg von 43
mm (± 0,5 mm) verblieb. Anschließend wurde das Pendel ausgelöst und nach einem ganzen
Pendelschlag angehalten. Die Weiterreißkraft in Newton wurde über eine Digitalanzeige
der Messeinrichtung angezeigt und statistisch ausgewertet. Hieraus wurde der arithmetische
Mittelwert der Durchreißkraft errechnet.
[0075] Die Ergebnisse für den Weiterreißtest in Kettrichtung sind in Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle 5: Ergebnisse des Weiterreißtests
| |
WFK10A [cN] |
WFK20A [cN] |
WFK30A [cN] |
Fabric 100% Co [cN] |
Fabric 100% PES [cN] |
| Ungewaschen |
1662 |
2216 |
6800 |
1216 |
1114 |
| Vorgeschädigt |
1400 |
1962 |
4054 |
884 |
1084 |
| Zusammensetzung A |
1154 |
1866 |
4016 |
860 |
1188 |
| Zusammensetzung B |
1150 |
2096 |
4136 |
865 |
1160 |
| Zusammensetzung C |
1228 |
2014 |
4052 |
872 |
1192 |
[0076] Es zeigt sich, dass durch den Zusatz einer Kombination aus Cellulase und einem Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer höhere Messwerte als für Textilien, die mit dem Referenz-Waschmittel ohne
Zusatz einer Kombination aus Cellulase und einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer
gewaschen wurden, erzielt werden. Diese höheren Messwerte stehen für eine verbesserte
Reißfestigkeit der Textilien nach Waschgängen mit einem Waschmittel, das eine Kombination
aus Cellulase und einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer enthält.
Beispiel 5: Anti-Pilling Boosting
[0077] Zur Beurteilung der Antipilling-Leistung wurde EMPA 253-Gewebe in dem Waschgang eingesetzt.
Die getesteten Textilien wurden in einer Miele Novotronic W1514 im Pflegeleicht+-Programm
bei 40 °C bei 16 °DH, 800 UpM mit einer Dosierung von 60 ml der Waschmittel A, B und
C aus Beispiel 1 und einer Beladung von 2,5 kg 20-mal in Anwesenheit eines SBL 2004-Tuches
gewaschen und anschließend auf der Leine getrocknet. Die EMPA 253-Gewebe wurden visuell
auf einer Skala von 1 bis 5 nach zehn, 15 und 20 Waschzyklen gemäß DIN EN ISO 12945-2:2000
bewertet. Die Ergebnisse wurden in %-Entfernung Pills umgerechnet.
Tabelle 6: Ergebnisse der Pill-Entfernung
| %-Entfernung Pills nach |
Zusammensetzung A |
Zusammensetzung B |
Zusammensetzung C |
| 10 Waschzyklen |
27,8 |
33,3 |
33,3 |
| 15 Waschzyklen |
63,9 |
66,7 |
69,4 |
| 20 Waschzyklen |
72,2 |
75,0 |
75,0 |
[0078] Es zeigte sich, dass durch den Zusatz einer Kombination aus Cellulase und einem Amodimethicone/Organosilizium
Copolymer die Entfernung der Pills gesteigert wird.
Beispiel 6: Verringerung der Vergrauung (Rewhite-Effekt - Whitening-Boost Effekt)
[0079] Die Verringerung der Vergrauung und damit eine Aufhellung der Textilien, wurde an
Baumwoll-, Polyester-, Polyacryl- und Polyamid-Textilien getestet. Die getesteten
Textilien wurden in einer Miele Novotronic W1514 im Pflegeleicht-Programm (bei 40
°C bei 16 °DH, 800 UpM mit einer Dosierung von 40 ml des jeweils anschließend zu verwendenden
Waschmittels (Waschmittel A in Reihe A, Waschmittel B in Reihe B usw.) einer Beladung
von 2,5 kg zweimal in Anwesenheit eines Greying Swatches gewaschen und anschließend
auf der Leine getrocknet.
[0080] Anschließend wurden die Textilien weitere fünfmal im Pflegeleicht+-Programm bei 40
°C bei 16 °DH, 800 UpM mit einer Dosierung von 60 ml der Waschmittel A und B aus Beispiel
1 und einer Beladung von 2,5 kg gewaschen und zwischendurch auf der Leine getrocknet.
[0081] Die Bewertung der Helligkeit erfolgte spektrometrisch. Hierzu wurden die Y-Werte
der verschiedenen Textilien durch eine achtfache Bestimmung mit einem Data Colour
Spektraflash 600 aufgenommen. Die Leistung wurde aufgrund der Helligkeitsunterschiede
vor Beginn und am Ende der fünf Waschzyklen ermittelt (Y).
Tabelle 7: Ergebnisse der Helligkeitsmessung
| |
Ausgangswert |
Zusammensetzung A |
Zusammensetzung B |
| WFK 12A Terry towel 100% CO |
75 |
83,5 |
84,4 |
| EMPA 221 100% CO |
75 |
81,2 |
81,3 |
| 100% PA |
80 |
83,3 |
83,4 |
| WFK 30A 100% PES |
76 |
83,4 |
83,6 |
| Polyacrylat 100% PAN |
86 |
87,1 |
87,3 |
[0082] Wie man erkennen kann, liegen die Werte bei Verwendung eines Waschmittels mit einer
Kombination aus Cellulase und einem Amodimethicone/Organosilizium Copolymer höher,
was anzeigt, dass die Wäsche heller geworden ist.