[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hubscherensystem für Badewannenlifter, aufweisend
eine Bodenplatte und eine Deckplatte und zwischen diesen angeordnete Hubscherenarme,
wobei Enden der Hubscherenarme jeweils in an der Boden- bzw. Deckplatte angeordneten
Führungen beweglich geführt ausgebildet sind und wobei die gleichorientierten Enden
zweier zueinander horizontal beabstandeter Hubscherenarme durch eine Welle miteinander
verbunden ausgebildet sind.
[0002] Badewannenlifter bieten für viele körperlich eingeschränkte Menschen eine unfall-
und möglichst schmerzfreie Möglichkeit der Körperhygiene. Dabei ist es essentiell,
dass die Badewannenlifte so ausgestaltet sind, dass sie eine möglichst komfortable
und sichere Bedienung ermöglichen. Unruhige, schwankende Bewegungen des Lifters, welche
durch weiche Materialien und fehlende stabilisierende Verbindungen und Führungen verursacht
werden, führen zu Verletzungsgefährdungen und einem unsicheren Gefühl beim Benutzer,
ihnen ist daher entgegenzuwirken.
[0003] Das Hubscherensystem eines solchen Lifters ermöglicht eine Abstandsveränderung zwischen
Boden- und Deckplatte, die üblicherweise einen Sitz trägt oder als solcher ausgebildet
ist. Der Antrieb hierfür ist üblicherweise in einer Rückenlehne angeordnet und treibt
ein oder mehrere Zahnräder an, die auf einer vertikalen, an der Bodenplatte befestigten
bzw. angelenkten Zahnstange laufen. Zur Stabilisierung dieser vertikalen Bewegung
werden Hubscheren verwendet, deren Enden jeweils horizontal in Boden- und Deckplatte
geführt sind. Diese Führung begrenzt zwar die Bewegung der Hubscherenarme nach außen,
verhindern jedoch nicht ein Verdrehen der Hubscherenarmenden zueinander. Das führt
zu starken seitlichen Neigebewegungen der Deckplatte unter Last, was einem Benutzer
ein Unsicherheitsgefühl vermittelt.
[0004] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es daher, ein sicheres
Hubscherensystem anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Hubscherensystem für Badewannenlifter, aufweisend eine
Bodenplatte und eine Deckplatte und zwischen diesen angeordnete Hubscherenarme, wobei
Enden der Hubscherenarme jeweils in an der Boden- bzw. Deckplatte angeordneten Führungen
beweglich geführt ausgebildet sind und wobei die gleichorientierten Enden zweier zueinander
horizontal beabstandeter Hubscherenarme durch eine Welle miteinander verbunden ausgebildet
sind, dadurch gelöst, dass die Führungen jeweils als Zahnstange ausgebildet sind und
die Welle jeweils im Bereich eines Wellenendes eine Zahnung aufweist.
[0006] Das erfindungsgemäße Hubscherensystem weist eine Boden- und eine Deckplatte auf,
die insbesondere aus Kunststoff hergestellt sein können. Alternativ können auch andere
Materialien verwendet werden, allerdings erweist sich Kunststoff aufgrund des geringen
Preises und der zufriedenstellenden Stabilität und Wasserfestigkeit als besonders
vorteilhaft. Erfindungsgemäß weist die Deckplatte dabei eine Sitzmulde auf, in der
der Anwender Platz findet. Alternativ kann auch ein Sitz durch Befestigungsmittel
an der Deckplatte angebracht sein, sodass eine derartige Sitzmulde nicht notwendig
ist. Auch die im Stand der Technik bekannten Führungen sind für das erfindungsgemäße
Hubscherensystem essentiell, wobei die Hubscherenarme in den Führungen verschiebbar
beweglich angeordnet sind. Das erfindungsgemäße Hubscherensystem weist eine Verbindungsachse
zwischen zwei gleich orientierten, in Bezug auf die Platten verschieblichen Hubscherenarmen
auf, also vorne unten und vorne oben. Die Welle kann erfindungsgemäß auf beliebiger
Höhe der Hubscherenarme angeordnet sein, erfindungsgemäß ist aber eine Welle an den
auf der Boden- und/oder Deckplatte verschieblichen, bzw. entlangfahrenden Hubscherenarmenden
besonders vorteilhaft, die eine möglichst geringe Distanz zur Boden- bzw. Deckplatte
aufweist. Hierdurch kann die Welle selber zumindest teilweise zur Führung an der Boden-und/oder
Deckplatte eingesetzt werden. Hierzu ist mit großem Vorteil vorgesehen, dass die Welle
im Bereich der jeweiligen Wellenden eine Zahnung aufweist, die jeweils in eine als
Zahnstange ausgebildete Führung der Boden- und/oder Deckplatte eingreifend und an
dieser abrollbar geführt ist. Durch die ineinandergreifenden Zahnungen sind die Hubscherenarme
gegen unerwünschtes Abrollen beispielsweise durch Materialverformungen, aber auch
zu einem gewissen Ausmaß gegen Verschiebungen in Richtung vertikal zur Scherrichtung
resistent. Dies führt zu einer formschlüssigen, verschiebungssicheren und steifen
Führung der Hubscherenarme in den Führungen, eine Schieflage der Deckplatte wird mit
großem Vorteil vermieden. Die Zahnung kann dabei ein- oder mehrstückig mit der Welle
sein, sie kann als Anformung oder als Zahnrad oder Zahnradabschnitt ausgebildet sein.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Zahnung in die
Welle eingearbeitet ist. Eine derart ausgestaltete Welle ist unkompliziert und entsprechend
günstig in der Herstellung. Die Welle ist beweglich in den Zahnstangen geführt, wobei
die in die Welle eingearbeiteten Zähne in die Ausnehmungen der Zahnstangen eingreifend
sind. Die Welle ist drehbar in den Hubscherenarmen gelagert, sodass die Welle bei
einem Aus- oder Einfahren der Hubscheren entlang der Zahnstangen abrollbar ist. Dabei
ist durch eine derartige Ausgestaltung gewährleistet, dass beide Seiten der Welle
gleichzeitig abrollbar sind, sodass die Deckplatte auch bei einseitigen Belastungen
gleichmäßig heb-oder sinkbar ist. Von besonders großem Vorteil ist es, wenn die Enden
der Hubscherenarme auf der Bodenplatte aufliegen und auf dieser verschiebbar gelagert
sind, während die Welle mit der Zahnung lediglich in die Zahnstangen eingreifend,
nicht aber auf diesen aufliegend ist. Dadurch werden eine erhöhte Lebensdauer der
Zahnung und Zahnstange und ein einfaches Abrollen mit möglichst wenig Reibung gewährleistet.
[0008] Alternativ dazu ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Zahnung als
mindestens ein Zahnrad ausgebildet ist und drehfest, insbesondere formschlüssig mit
der Welle verbunden ist. Aufgrund der drehbar an den Hubscherenarmen gelagerten Welle
sind die Zahnräder erfindungsgemäß auf beiden Seiten gleich gelagert, sodass ein gleichmäßiges
Abrollen der Zahnräder ermöglicht und auch bei einer einseitigen Belastung des Systems
ein gleichmäßiges Heben oder Senken der Deckplatte ermöglicht ist.
[0009] Von besonders großem Vorteil ist es bei der vorliegenden Erfindung, wenn zum mindestens
einen Zahnrad jeweils mindestens ein Rollrad vorgesehen ist, insbesondere mit diesem
einteilig ist, wobei das Rollrad drehfest mit der Welle verbunden ist. Dabei ist es
erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Rollrad die auf die Deckplatte wirkende Belastung
über die Hubscherenarme auf die Bodenplatte überträgt, während das Zahnrad in die
Zahnstange greift. Dabei ist es entscheidend, dass das Zahnrad von eben dieser Belastung
entlastet wird, um eine erhöhte Lebensdauer des Zahnrads und der Zahnstange und ein
einfaches Abrollen mit möglichst wenig Reibung zu gewährleisten. Das Rollrad kann
dabei direkt auf der Boden- und/oder Deckplatte oder in einer darin eingearbeiteten
Führungsnut abrollbar ausgebildet sein. Entsprechend ist der Durchmesserunterschied
zwischen Rollrad und Zahnrad so anzupassen, dass die Belastung vom Rollrad getragen
wird und das Zahnrad in die Zahnstange greifend ist. Erfindungsgemäß ist es besonders
vorteilhaft, wenn Zahnrad und Rollrad einteilig sind, allerdings sind sonstige Verbindungen
zwischen Zahnrad und Rollrad ebenfalls erfindungsgemäß. Auch ein vom Zahnrad gesondertes
drehfestes Befestigen des Rollrads auf der Welle ist erfindungsgemäß vorgesehen.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein Zahnrad in einem
gabelförmig ausgebildeten Ende eines Hubscherenarms geführt ausgebildet ist. Dadurch
wird ein zur Welle axiales Verschieben der Zahnräder entgegengewirkt. Insgesamt wird
das Hubscherensystem durch diese Ausgestaltung deutlich stabilisiert und für den Benutzer
deutlich angenehmer, da insbesondere horizontalen Instabilitäten entgegengewirkt wird.
[0011] Es wird weiter eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, nach
der die Zahnstange mit der Boden- und/oder Deckplatte einteilig verbunden ist, insbesondere
in diese eingeformt ist. Insbesondere in der Herstellung des Boden- und/oder Deckenplatte
wird die Erfindung durch eine derartige Ausgestaltung deutlich günstiger und einfacher
in der Umsetzung.
[0012] Weiterhin ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Zahnstange als
Separatteil ausgebildet und in eine entsprechende Aufnahme der jeweiligen Platte einsetzbar
ggf. auch umspritzbar, ist und aus einem Material besteht, welches ausgewählt ist
aus der Gruppe: Kunststoffe, insbesondere PA oder POM, Metalle und Legierungen. Erfindungsgemäß
wird eine derartig ausgestaltete Zahnstange in eine entsprechende Ausnehmung in der
Boden- und/oder Deckplatte eingesetzt und mit dieser stoff- oder formschlüssig verbunden.
Vorteilhaft ist dabei, dass das Material der Zahnstange nicht dem der Boden- und/oder
Deckplatte entsprechen muss. Vielmehr kann hier aus Stabilitäts- und Verschleißgründen
ein Material verwendet werden, welches resistenter gegen Reibungen ist.
[0013] Von besonders großem Vorteil ist es bei der vorliegenden Erfindung, wenn die Welle
Torsionskräfte aufnehmend ist und/oder aus einem Metall gebildet ist. Hierdurch wird
ein Verdrehen der Hubscherenarme und damit der Deckplatte in Relation zur Bodenplatte
verhindert. Auch einer Verschiebung in Scherrichtung, beispielsweise durch Materialverformungen
wird entgegengewirkt, da die Hubscherenarme in Scherrichtung fest miteinander gekoppelt
sind und die Kräfte in Scherrichtung auch bei einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung
auf der Deckplatte oder auf dem darauf befindlichen Sitz auf beide Hubscherenarme
weitestgehend gleichmäßig verteilt werden.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist ebenfalls vorgesehen, dass die Welle im Querschnitt
mehreckig, insbesondere vier- oder sechseckig ausgebildet ist. Eine derartige Ausgestaltung
der Welle erlaubt ein einfaches Auf- und Abstecken der Zahnräder und Rollräder, welche
so ohne weitere Befestigungsmittel drehfest mit der Welle verbunden sind.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungen an Boden -und/oder
Deckplatte zusätzlich als Umgriff für ein Wellenende ausgebildet sind. Derartige Führungen
verhindern ein Ausspringen der Wellen aus den Zahnstangen bei Erschütterungen oder
Verschiebungen und gewährleisten eine gleichbleibende Justierung, nach der die Welle
an beiden Wellenden in einer Zahnung auf gleicher Höhe eingreifend ist. Eine derartige
Führung wirkt auch gegen ungewöhnlich hohe Kraftspitzen auf die Hubscherenarme, wie
sie beispielsweise bei Fehlbelastungen auftreten können. Die Zahnstange kann dabei
bei einem oder beiden Umgriffen an der der Boden- beziehungsweise Deckplatte gegenüberliegenden
Seite des Umgriffs angebracht sein.
[0016] Desweiteren ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass Hubscherenarme als
Gleichteile ausgebildet sind. Gleichteile vereinfachen die Konstruktion und die Herstellung
sowie die Lagerhaltung.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Hubscherenarme
aus einem Kunststoff gebildet sind, beispielsweise einem PA mit Glasfaser. Diese sind
ausreichend stabil und wasserfest.
[0018] Schließlich ist erfindungsgemäß noch vorgeschlagen, die Hubscherenarme einer Seite
an einer gemeinsamen Verbindungsachse in ihrem Mittenbereich derart aneinander anliegend
anzuordnen, dass die Hubscherenarme einer Seite an einer gemeinsamen Verbindungsachse
in ihrem Mittenbereich derart aneinander anliegend ausgebildet sind, dass ein Abstand
zwischen den aufeinander zuweisenden Seiten der jeweiligen Hubscherenarme weniger
als 1 mm beträgt, insbesondere deutlich weniger als 1 mm beträgt. Eine derartige Ausgestaltung
dient der weiteren Stabilisierung des Hubscherensystems, insbesondere in horizontaler
Richtung und vor allem in nur geringfügig oder halb ausgefahrenen Zustand, da in einem
derartigen Zustand eine so große Überschneidung der Hubscherenarme vorliegt, dass
die sich gegenseitig überschneidenden Flächen aufgrund des geringen Abstands ohne
größere Verformungen bei hohen Belastungen gegenseitig stützen können.
[0019] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ebenfalls durch einen Badewannenlifter,
aufweisend ein Hubscherensystem gemäß den vorangegangenen Beschreibungen, gelöst.
[0020] Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf folgende
Figuren beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren
zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0021] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- Schematische Ansicht des Hubscherensystems;
- Figur 2:
- Seitenansicht eines Wellenendes und der Führung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 3:
- Seitenansicht der Welle gemäß zwei verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen;
- Figur 4:
- Seitenansicht eines Endes eines Hubscherenarms gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
[0022] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Hubscherensystems 1 gemäß einer ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsform. Die Hubscherenarme 4 sind so ausgebildet, dass sie den Abstand zwischen
Bodenplatte 2 und Deckplatte 3, welche erfindungsgemäß eine Sitzmulde aufweisen kann,
verändernd sind. Dabei sind die hinteren, in der rechten Bildhälfte dargestellten
Enden 5 der Hubscherenarme 4 an der Boden- 2 und der Deckplatte 3 drehbar befestigt,
sodass eine ordnungsgemäße Scherbewegung möglich ist. Entsprechend sind die anderen,
vorderen Enden 5 der Hubscherenarme 4 verschiebbar gelagert. Um eine Verschiebung
vertikal zur Scherrichtung zu verhindern, sind erfindungsgemäß Führungen 6 an den
Seiten der Boden- 2 und der Deckplatte 3 vorgesehen. Weiterhin ist vorgesehen, dass
die vier vorderen Enden 5 der Hubscherenarme 4 paarweise jeweils durch eine Welle
7 miteinander verbunden sind, wobei die Welle 7 drehbar an den Enden 5 der Hubscherenarme
4 gelagert ist. Dadurch sind die Hubscherenarme 4 so miteinander verbunden, dass eine
Kraftübertragung möglichst gleichmäßig auf beide Seiten durchgeführt wird. Dazu ist
es von Vorteil, wenn die Welle 7 aus einem Metall gebildet ist und Torsionskräfte
aufnehmend ist, sodass eine Verdrehung des Hubscherensystems 1 verhindert und ein
gleichmäßiges Auf- und Abfahren des Systems 1 ermöglicht ist. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn die Zahnungen 10 auf beiden Seiten der Welle 7 in der gleichen Position befindlich
sind, sodass Torsionskräfte auf die Hubscherenarme 4 verhindert werden, die eine dauerhafte
Verdrehung oder Verspannung der Hubscherenarme 4 verursachen könnten. Erfindungsgemäß
ist weiter vorgesehen, dass an der Bodenplatte 2 und/oder an der Deckplatte 3 mindestens
eine Zahnstange 8 angeordnet ist, in die eine Zahnung 10 an der Welle 7 eingreifend
ist. So wird weiter ein Wegrutschen und Verdrehen des Systems 1 verhindert. Erfindungsgemäß
ist es von besonderem Vorteil, wenn sowohl an der Bodenplatte 2 als auch an der Deckplatte
3 jeweils zwei Zahnstangen 8 angeordnet sind, idealerweise an den Wellenenden 9 und
den Führungen 6. In dem in
Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese Führungen 6 dazu als Umgriffe 13 ausgestaltet,
welche ein Austreten der Zahnung 10 der Welle 7 aus der Zahnstange 8 und somit ein
ungewolltes Verstellen der Stellung des Systems 1 verhindern. Die Zahnung 10 kann
erfindungsgemäß verschiedene Formen annehmen. So kann die Zahnung gemäß einer Ausführungsform
in die Welle 7 eingearbeitet sein. Dabei kann die in die Welle 7 gearbeitete Zahnung
10 lediglich in den Wellenenden 9 vorhanden sein oder aber als auf die gesamte Breite
der Welle 7 eingearbeitete Zahnung 10 ausgebildet sein. Alternativ kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Zahnung 10 als ein auf die Welle
7 aufgestecktes, oder anderweitig daran befestigtes Zahnrad 12 ausgebildet ist. So
kann das Zahnrad 12 erfindungsgemäß einteilig mit der Welle 7 sein. Um die Zahnräder
12 zu Entlasten und somit eine längere Lebensdauer und ein reibungsfreies Abrollen
der Zahnräder 12 zu gewährleisten, können die Enden 5 der Hubscherenarme 4 so ausgebildet
sein, dass sie auf der Boden- 2 und/oder Deckplatte 3 verschiebbar gelagert sind,
beispielsweise in einer Führungsnut 17. Um die Scherbewegung der Hubscherenarme 4
zu ermöglichen, weisen die Hubscherenarme 4 im Mittenbereich 15 eine Ausnehmung für
je eine Verbindungsachse 14 auf, welche jeweils die beiden Hubscherenarme 4 einer
Seite miteinander verbindend sind. Das Bezugszeichen 16 bezeichnet dabei den Abstand
zwischen den gepaarten Hubscherenarmen 4, welcher erfindungsgemäß möglichst gering
gehalten ist. Die Zahnstangen 8 an der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3 sind vorteilhaft
so angeordnet, dass sie nicht bis an den Rand der Boden- 2 und Deckplatte 3 reichen
sondern vielmehr zurückgesetzt sind, da so mögliche Verletzungen durch Einklemmen
der Hände in der Führung 6 verhindert werden: Befindet sich das System 1 im eingefahrenen
Zustand, so reicht das die Zahnung 10 enthaltende Element nicht bis an den vorderen
Rand der Boden- 2 bzw. Deckplatte 3, sodass selbst beim Umgreifen der Boden- 2 bzw.
Deckplatte 3 durch eine Bedienerhand die Finger nicht bis zur Zahnung 10 reichen.
Erfindungsgemäß ist dennoch auch eine derartige Positionierung der Zahnstange 8 in
der Bodenplatte 2. Außerdem können weitere Seitenklappen vorgesehen sein, die den
Bereich der Führungen 6 und Zahnstangen 8 abdeckend sind.
[0023] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht eines Wellenendes 9 und der Führung 6 gemäß einer ersten
Ausführungsform. Genauer wird hier das Wellenende 9 und die Führung 6 an der Bodenplatte
2 gezeigt, wobei die Deckplatte eine gleiche Anordnung aufweisen kann. Die Führung
6 ist auch hier als Umgriff 13 ausgestaltet. Alternativ kann die Führung 6 eine einfache
Seitenwand darstellen, während die Zahnstange an der Boden- 2 oder Deckplatte 3 angeordnet
ist. Die Zahnstange 8 ist in der in
Figur 2 gezeigten Ausführungsform nicht an der Bodenplatte 2, sondern vielmehr an der der
Bodenplatte 2 gegenüberliegenden Seite des Umgriffs 13 angeordnet. Durch eine derartige
Anordnung kann die Zahnung 10 an der Welle 7 von einer Druckbelastung befreit werden,
die ansonsten durch eine Anordnung der Zahnstange 8 an der Bodenplatte 2 vorhanden
sein könnte. Dies entlastet die Zahnung 10 und die Zahnstange 8, sodass mit einem
geringeren Abrieb/Verschleiß zu rechnen ist. Demnach liegt die Belastung wie in
Figur 2 ersichtlich auf dem Ende 5 der Hubscherenarme 4, welche in einer in der Bodenplatte
2 und Deckplatte 3 eingearbeitete Führungsnut 17 bewegbar gelagert sind. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Welle 7 oder Welle 11 mit einem Zahnrad 12 ausgestattet,
welches in die Zahnstange 8 eingreifend gelagert ist. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Hubscherenarme 4 so miteinander verbunden sind, dass ein möglichst geringer
Abstand 16 zwischen den Hubscherenarmen 4 herrscht. Vorteilhaft wird dies erfindungsgemäß
durch einteilige Hubscherenarme 4 bewerkstelligt, die zueinander identisch ausgebildet
sind. Weiterhin wird eine derartige Ausgestaltung durch ein Abschwächen oder gar Auslöschen
der Torsionskräfte ermöglicht. Vorteilhaft wird dadurch zum einen Platz eingespart
und zum anderen die Wahrscheinlichkeit von Verklemmungen verringert.
[0024] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Welle 7 gemäß zwei verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen.
Die obere Ausführungsform sieht Zahnräder 12 mit Zahnungen 10 vor, die auf die Wellenenden
9 aufgeschoben sind. Erfindungsgemäß ist es dann von besonders großem Vorteil, wenn
die Welle 7 im Querschnitt mehreckig, insbesondere sechseckig oder viereckig ausgebildet
ist, da so ein einfaches Aufschieben bei einer zur Welle 7 korrespondierenden Form
des Zahnrads 12 eine einfache drehfeste Verbindung zwischen Welle 7 und Zahnrad 12
herstellt. Dabei steht die Zahnung 10 von der Welle 7 ab, wie es in
Figur 3 in einer axialen Schnittansicht ersichtlich ist. Alternativ zum Zahnrad ist es erfindungsgemäß,
dass die Zahnung 10 wie in der zweiten hier gezeigten Ausführungsform in die Welle
7 eingearbeitet ist. Dabei kann die Zahnung 10 nur in die Wellenenden 9 eingearbeitet
sein, oder aber über die gesamte Länge der Welle 7 erstreckend sein. Wie in der axialen
Schnittansicht ersichtlich, weist die Zahnung 10 in diesem Beispiel einen gleichen
maximalen Radius auf wie die Welle 11.
[0025] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht eines Endes 5 eines Hubscherenarms 4 gemäß einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform. Während die Enden 5 der Hubscherenarme 4 in den in
Figuren 1-3 in einer Schiene geführt waren und die Zahnungen 10 auch in Form von Zahnrädern 12
unbelastet in den Zahnstangen 8 geführt waren, wird das Hubscherensystem 1 in dem
in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel durch das Rollrad 11 gestützt, welches in
der Führungsnut 17 beweglich ausgebildet ist. Dabei ist es erfindungsgemäß, dass das
Rollrad 11 und das Zahnrad 12 einteilig sind oder miteinander verbunden sind. Auch
eine Verbindung lediglich über die gemeinsame Kopplung durch die Welle 7 ist erfindungsgemäß.
Dabei ist es vorgesehen, dass sowohl Zahnrad 12 als auch Rollrad 11 drehfest mit der
Welle 7 verbunden sind, sodass das Rollrad 11 in der Führungsnut 17 rollend gelagert
ist, während das Zahnrad 12 in der Zahnstange 8 laufend gelagert ist. Die Zahnung
10 greift dabei in die Zahnstange ein, während die Hubscherenarme 4 durch die Zahnung
10 und das in der Zahnstange 8 laufende Zahnrad 12 auf diesen abrollen. Erfindungsgemäß
ist das Ende 5 der Hubscherenarme 4 gabelförmig ausgebildet, sodass das Zahnrad 12
und das Rollrad 11 dazwischen aufgenommen sind und durch die Welle 7 durchsetzt ist.
Das Wellenende 9 kann dabei je nach Art der Befestigung der Welle 7 an dem Ende 5
des Hubscherenarms 4 von der Gabel abstehen. Alternativ zu der in
Figur 4 abgebildeten Ausführungsform, bei der das Rollrad 11 durchmessergrößer ausgebildet
ist als das Zahnrad 12, kann auch das Zahnrad 12 je nach Ausgestaltung der Boden-
2 und/oder Deckplatte 3 und der Zahnstange 8 durchmessergrößer sein als das Rollrad
11 oder beide derselben Durchmesser aufweisen solange durch Gestaltung der zugehörigen
Lauffadenhöhe sichergestellt ist, dass die Last von dem Rollrad 11 getragen ist. Dabei
ist es erfindungsgemäß lediglich vorgesehen, dass die Belastung vom Rollrad 11 getragen
wird und das Zahnrad 12 nachwievor in die Zahnstange 8 greifend ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0026]
- 1
- Hubscherensystem
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Deckplatte
- 4
- Hubscherenarm
- 5
- Enden
- 6
- Führung
- 7
- Welle
- 8
- Zahnstange
- 9
- Wellenende
- 10
- Zahnung
- 11
- Rollrad
- 12
- Zahnrad
- 13
- Umgriff
- 14
- Verbindungsachse
- 15
- Mittenbereich
- 16
- Abstand
- 17
- Führungsnut
1. Hubscherensystem (1) für Badewannenlifter, aufweisend eine Bodenplatte (2) und eine
Deckplatte (3) und zwischen diesen angeordnete Hubscherenarme (4), wobei Enden (5)
der Hubscherenarme (4) jeweils in an der Boden- bzw. Deckplatte (2, 3) angeordneten
Führungen (6) beweglich geführt ausgebildet sind und wobei die gleichorientierten
Enden (5) zweier zueinander horizontal beabstandeter Hubscherenarme (4) durch eine
drehbar gelagerte Welle (7) miteinander verbunden ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (6) jeweils als Zahnstange (8) ausgebildet sind und die Welle (7) jeweils
im Bereich eines Wellenendes (9) eine Zahnung (10) aufweist.
2. Hubscherensystem (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnung (10) in die Welle (7) eingearbeitet ist.
3. Hubscherensystem (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnung (10) als mindestens ein Zahnrad (12) ausgebildet ist und drehfest, insbesondere
formschlüssig mit der Welle (7) verbunden ist.
4. Hubscherensystem (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum mindestens einen Zahnrad (12) jeweils mindestens ein Rollrad (11) vorgesehen
ist, insbesondere mit diesem einteilig ist, wobei das Rollrad (11) drehfest mit der
Welle (7) verbunden ist.
5. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Zahnrad (12) in einem gabelförmig ausgebildeten Ende (5) eines Hubscherenarms
(4) geführt ausgebildet ist.
6. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (8) mit der Boden-(2) und/oder Deckplatte (3) einteilig verbunden
ist.
7. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (8) als Einzelteil ausgebildet ist und aus einem Material besteht,
welches ausgewählt ist aus der Gruppe: Kunststoffe, insbesondere PA oder POM, Metalle,
insbesondere Aluminium, Gummis.
8. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (7) Torsionskräfte aufnehmend ist und/oder aus einem Metall gebildet ist.
9. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (7) im Querschnitt mehreckig, insbesondere vier- oder sechseckig ausgebildet
ist.
10. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (6) zusätzlich als Umgriff (13) für ein Wellenende (9) ausgebildet
sind.
11. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Hubscherenarme (4) als Gleichteile ausgebildet sind.
12. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubscherenarme (4) aus einem Kunststoff gebildet sind, beispielsweise einem PA
mit Glasfaser.
13. Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubscherenarme (4) einer Seite an einer gemeinsamen Verbindungsachse (14) in
ihrem Mittenbereich (15) derart aneinander anliegend ausgebildet sind, dass ein Abstand
(16) zwischen den aufeinander zuweisenden Seiten der jeweiligen Hubscherenarme (4)
weniger als 1 mm beträgt, insbesondere deutlich weniger als 1 mm beträgt.
14. Badewannenlifter, aufweisend ein Hubscherensystem (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche.