TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug, insbesondere eine Motoryacht,
mit einer absenkbaren begehbaren Plattform, sowie eine Wasserzugangseinrichtung für
ein solches Wasserfahrzeug.
STAND DER TECHNIK
[0002] Wasserfahrzeuge für Sport- und/oder Freizeitzwecke, aber auch für andere Verwendungen,
welche eine absenkbare Plattform aufweisen, sind beliebt und hinlänglich bekannt.
Die Plattform, welche insbesondere eine Badeplattform sein kann, kann dazu dienen,
den Passagieren des Wasserfahrzeugs den Zugang zum Wasser zu erleichtern, wenn diese
zum Beispiel schwimmen gehen wollen. Eine absenkbare, begehbare Plattform kann aber
zum Beispiel auch bei einem Fischerboot vorgesehen sein, um dem oder den Fischern
das Einholen der Fische und/oder der Fischernetze zu erleichtern. Indem die Plattform
absenkbar ausgebildet ist, wird ein optimaler Zugang zum Wasser ermöglicht, ohne dass
sich die Plattform störend auf das Fahrverhalten des Wasserfahrzeugs auswirkt. Um
beim Schwimmen den Einstieg ins Wasser bzw. den Ausstieg aus dem Wasser weiter zu
erleichtern, sind an den Badeplattformen oft noch ausklappbare Badeleitern angebracht.
[0003] Die
US 8,056,496 offenbart eine entlang einer Schiffslängsrichtung ausfahrbare Plattform, an welcher
eine ausklappbare Badeleiter angebracht ist.
[0004] Die
US 2017/0129573 und die
US 5,085,164 offenbaren jeweils Badeplattformen, welche mittels entsprechenden Senkvorrichtungen
gegenüber dem Schiffsrumpf derart absenkbar sind, dass sie immer in einer horizontalen
Lage sind.
[0005] Die
US 9,586,655 zeigt ein Pontonboot mit einer Plattformanordnung, bei welcher eine zum Baden begehbare
Platte via ein Parallelgestänge mit dem Boot verbunden ist. Durch Verschwenken des
Parallelgestänges kann die Platte entlang einer vertikalen Richtung abgesenkt bzw.
angehoben werden.
[0006] Die
EP 2 145 820 offenbart eine Motoryacht mit einer am Heck angeordneten Schwimmplattform. Die Schwimmplattform
ist via ein Hubwerk mit dem Schiffsrumpf verbunden. Mittels des Hubwerks ist die Schwimmplattform
heb- und senkbar ausgebildet, wobei sie jederzeit eine horizontale Lage einnimmt.
Zusätzlich ist die Schwimmplattform gegenüber dem Hubwerk entlang einer horizontalen
Richtung verschiebbar angebracht, so dass sie in bzw. unter die Heckpartie der Motoryacht
eingeschoben werden kann.
[0007] Die absenkbaren Plattformen und insbesondere die mit diesen verbundenen Senkvorrichtungen
des Standes der Technik sind jeweils auch im angehobenen Zustand der Plattform von
aussen meist noch gut sichtbar, wodurch am Wasserfahrzeug entsprechende ästhetische
und aerodynamische Abstriche in Kauf genommen werden müssen. Ausserdem sind die Senkvorrichtungen,
welche oft mechanisch verhältnismässig kompliziert ausgebildet und dementsprechend
in ihrer Funktion heikel sind, äusseren Einflüssen ausgesetzt. Es besteht dadurch
ein erhöhtes Risiko für Fehlfunktionen und Materialermüdungen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein ästhetisch ansprechendes und
funktionssicheres Wasserfahrzeug mit absenkbarer begehbarer Plattform anzugeben.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Wasserfahrzeug vorgeschlagen, wie es in Anspruch
1 angegeben ist. Ausserdem wird in Anspruch 11 eine Wasserzugangseinrichtung für ein
Wasserfahrzeug angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0010] Im Folgenden beziehen sich Orts- und Richtungsangaben, soweit nichts anderes angegeben
ist, jeweils auf das bestimmungsgemäss in einer aufrechten Lage im Wasser schwimmende
und vorwärts fahrende Wasserfahrzeug, bei welchem der Bug entsprechend dem allgemeinen
Verständnis den vorderen und das Heck den hinteren Teil des Wasserfahrzeugs bilden.
Angaben wie oben, unten, vertikal und horizontal beziehen sich auf die Richtung der
Gravitationskraft der Erde bzw. auf die Ausrichtung der Wasseroberfläche im stillen
oder ruhenden Zustand des Wassers, in welchem das Wasserfahrzeug schwimmt. Somit steht
die vertikale Richtung senkrecht zur Wasseroberfläche und parallel zur Richtung der
Gravitationskraft der Erde, und die horizontale Richtung erstreckt sich parallel zur
Wasseroberfläche bzw. rechtwinklig zur Gravitationskraft.
[0011] Die vorliegende Erfindung stellt also ein Wasserfahrzeug, insbesondere eine Motor-
oder Segelyacht, zur Verfügung, aufweisend
einen Rumpf,
eine begehbare Plattform, insbesondere Badeplattform; sowie
eine Senkvorrichtung, mittels welcher die Plattform derart am Rumpf angebracht ist,
dass die Plattform entlang einer vertikalen Richtung relativ zum Rumpf absenkbar und
anhebbar ist;
wobei die Plattform ausserdem entlang einer horizontalen Richtung relativ zum Rumpf
verschiebbar ist.
[0012] Dabei ist die Plattform mitsamt der Senkvorrichtung entlang der horizontalen Richtung
relativ zum Rumpf verschiebbar.
[0013] Indem nicht nur die Plattform entlang der horizontalen Richtung relativ zum Rumpf
verschiebbar ist, sondern auch die Senkvorrichtung, kann diese im angehobenen Zustand
der Plattform zum Beispiel in oder unter das Heck des Wasserfahrzeugs eingefahren
werden. Selbst wenn die Senkvorrichtung nach dem Anheben und horizontalen Verschieben
noch ausserhalb des Hecks angeordnet ist, entsteht doch ein insgesamt ästhetischerer
Eindruck des Wasserfahrzeugs, da die Senkvorrichtung in der Regel weiterhin genauso
von der Plattform abdeckt ist, wie im ausgefahrenen und abgesenkten Zustand der Plattform.
Die Senkvorrichtung ist dadurch auch bessser vor äusseren Einflüssen geschützt. Im
Gegensatz dazu wird die Senkvorrichtung bei Wasserfahrzeugen des Standes der Technik,
wenn nur die Plattform, nicht jedoch die Senkvorrichtung, horizontal verschiebbar
ist, beim horizontalen Verschieben der Plattform stärker exponiert.
[0014] Vorzugweise sind sämtliche gegenüber dem Rumpf bewegbaren Teile der Senkvorrichtung
entlang der horizontalen Richtung verschiebbar. Vorteilhaft trifft dies auch auf sämtliche
gegenüber dem Rumpf bewegbaren Teile der Plattform zu.
[0015] Üblicherweise sind die Plattform und die Senkvorrichtung in eine Richtung horizontal
verschiebbar, die sich im Wesentlichen parallel zur Längsmittelachse des Wasserfahrzeugs
erstreckt. Die Längsmittelachse des Wasserfahrzeugs erstreckt sich in der Regel parallel
zur Hauptfahrrichtung des Wasserfahrzeugs. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar,
dass sich die Plattform und die Senkvorrichtung in eine Richtung horizontal verschiebbar
sind, die sich senkrecht oder geneigt zur Längsmittelachse des Wasserfahrzeugs erstreckt.
[0016] Bei Rumpf handelt es sich in der Regel um denjenigen Teil des Wasserfahrzeugs, welcher
dem Wasserfahrzeug die Schwimmfähigkeit verleiht. Beim Wasserfahrzeug kann es sich
insbesondere um ein Einrumpf- oder ein Mehrrumpfschiff handeln. Vorzugsweise handelt
es sich um ein motorisiertes Wasserfahrzeug, insbesondere um eine Motoryacht.
[0017] Die Plattform ist in der Regel am Heck des Wasserfahrzeugs angeordnet, könnte grundsätzlich
aber auch an einer beliebigen anderen Stelle angeordnet sein. Die Plattform ist begehbar
ausgebildet, was bedeutet, dass sie das Gewicht eines darauf stehenden Menschen problemlos
aushält.
[0018] Beim Absenken nähert sich die Plattform der Wasseroberfläche des Wassers, in welchem
das Wasserfahrzeug schwimmt. Die Senkvorrichtung kann, muss aber nicht, derart ausgebildet
sein, dass die Plattform im unbeladenen Zustand des Wasserfahrzeugs sogar unter die
Wasseroberfläche absenkbar ist.
[0019] Bevorzugt sind die Senkvorrichtung sowie die Anbringung der Plattform an der Senkvorrichtung
derart ausgestaltet, dass das Absenken bzw. Anheben einerseits und das horizontale
Verschieben andererseits nicht zeitlich überlappend, sondern zeitlich getrennt ausführbar
sind. Vom abgesenkten Zustand der Plattform ausgehend kann diese vorzugsweise zuerst
angehoben und erst dann, das heisst im vollständig angehobenen Zustand, zusammen mit
der Senkvorrichtung entlang der horizontalen Richtung verschoben werden. Vorteilhaft
ist die Senkvorrichtung nur im vollständig angehobenen Zustand der Plattform entlang
der horizontalen Richtung verschiebbar. Es sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar,
bei denen das Anheben/Absenken auch zeitlich überlappend oder sogar vollständig zeitgleich
mit dem horizontalen Verschieben durchgeführt werden kann.
[0020] Vorteilhaft ist die Plattform derart an der Senkvorrichtung angebracht, dass die
Plattform beim Absenken und Anheben immer in einer horizontalen Lage ist. Auf diese
Weise ist die zum Absenken und Anheben benötigte Energie sowie der dafür benötigte
Raum minimiert, und es gibt keine unnötigen und potentiell störungsanfälligen Bewegungsabläufe.
[0021] Vorteilhaft ist die Plattform derart an der Senkvorrichtung angebracht, dass die
Plattform beim horizontalen Verschieben immer in einer horizontalen Lage ist. Dadurch
ist die zum horizontalen Verschieben benötigte Energie sowie der dafür benötigte Raum
minimiert, und es gibt keine unnötigen und potentiell störungsanfälligen Bewegungsabläufe.
[0022] Bevorzugt ist die Plattform derart via die Senkvorrichtung am Rumpf angebracht, dass
die Plattform beim Absenken bzw. Anheben nicht aus ihrer horizontalen Lage heraus
bewegbar ist. Vorteilhaft ist sich auch beim horizontalen Verschieben nicht aus ihrer
horizontalen Lage heraus bewegbar. In einer insbesondere vorteilhaften Ausführungsform
ist die Plattform sogar derart via die Senkvorrichtung am Rumpf angebracht, dass sie
gar nicht, das heisst insbesondere auch beim Absenken bzw. Anheben sowie beim horizontalen
Verschieben, nicht aus ihrer horizontalen Lage heraus bewegbar ist.
[0023] Um das horizontale Verschieben die Senkvorrichtung zu ermöglichen, ist diese bevorzugt,
allenfalls via eines oder mehrere Zwischenteile, in einer oder mehreren Schienen gelagert.
Die Senkvorrichtung ist somit bevorzugt in der bzw. den Schienen verschiebbar gehalten.
Die Schiene(n) erstrecken sich hierzu bevorzugt entlang einer im Wesentlichen horizontalen
Richtung und, wenn es mehrere Schienen sind, parallel zueinander. Wenn die Plattform
am Heck des Wasserfahrzeugs angeordnet ist, wie es dies in der Regel der Fall ist,
erstrecken sich die Schiene bzw. die Schienen vorteilhaft im Wesentlichen parallel
zur Längsmittelachse des Wasserfahrzeugs bzw. in Schiffslängsrichtung.
[0024] Grundsätzlich wäre es denkbar, nur eine einzelne Schiene vorzusehen, an welcher die
Senkvorrichtung verschiebbar angebracht ist. Die Senkvorrichtung könnte dann einseitig
oder mittig zur Plattform angeordnet sein. Aus Stabilitätsgründen ist aber eine zweiseitige
Halterung der Plattform mittels der Senkvorrichtung bevorzugt. Entsprechend sind dann
bevorzugt auch zwei Schienen vorgesehen, in denen die Senkvorrichtung verschiebbar
gehalten ist. Üblicherweise weist die Senkvorrichtung bei einer derartigen Ausführungsform
mit einer zweiseitigen Halterung der Plattform zwei entsprechend parallel zueinander
angeordnete Einheiten mit beinahe identischer oder ähnlicher, allenfalls seitenverkehrter
Ausgestaltung auf.
[0025] An der Plattform kann eine Badeleiter angebracht sein, welche vorteilhaft ausklappbar
ausgebildet ist. Die Badeleiter kann insbesondere auf derjenigen Seite der Plattform
angeordnet sein, welche der Senkvorrichtung gegenüberliegt.
[0026] Vorteilhaft ist die Senkvorrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig,
in einen Innenraum des Wasserfahrzeugs einschiebbar. Bei einer insbesondere bevorzugten
Ausführungsform ist zudem auch die Plattform zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig,
in den Innenraum des Wasserfahrzeugs einschiebbar. Auf diese Weise wird bei Nichtgebrauch
der Plattform ein optimaler Schutz der Plattform und der Senkvorrichtung vor externen
Einflüssen erreicht, und das Wasserfahrzeug erhält ein ästhetisch besonders ansprechendes
Aussehen und weist dazu eine gute Aerodynamik auf.
[0027] Bevorzugt ist zumindest ein Motor, insbesondere ein Linearmotor, vorgesehen, um die
Plattform und die Senkvorrichtung horizontal zu verschieben. Der Motor ist vorteilhaft
derart mit der Senkvorrichtung bzw. einer Montageplatte, an welcher die Senkvorrichtung
angebracht ist, verbunden, dass die Plattform sowie die Senkvorrichtung mittels des
Motors vom Wasserfahrzeug aus nach aussen hin bzw. von aussen her zum Wasserfahrzeug
hin verschiebbar sind. Beim Linearmotor kann es sich insbesondere um einen Hydraulikzylinder
oder um einen Elektrozylinder handeln. Alternativ oder zusätzlich kann das horizontale
Verschieben der Senkvorrichtung durch einen Federmechanismus unterstützt sein.
[0028] Vorteilhaft ist zumindest ein Motor, insbesondere ein Linearmotor vorgesehen, um
die Plattform und die Senkvorrichtung abzusenken und anzuheben. Der Motor ist vorteilhaft
derart mit der Plattform oder der Senkvorrichtung verbunden, dass die Plattform mittels
des Motors absenkbar und anhebbar ist. Auf seiner der Plattform abgewandten Seite
ist der Motor bevorzugt mit einem horizontal mit der Senkvorrichtung verschiebbar
gelagerten Element, wie zum Beispiel einer Montageplatte, verbunden. Der das Absenken
und Anheben bewirkende Motor ist somit bevorzugt zusammen mit der Plattform und der
Senkvorrichtung entlang der horizontalen Richtung verschiebbar. Beim Linearmotor kann
es sich insbesondere um einen Hydraulikzylinder oder um einen Elektrozylinder handeln.
Alternativ oder zusätzlich kann das Anheben und Absenken der Plattform durch einen
Federmechanismus unterstützt sein.
[0029] Vorzugsweise umfasst die Senkvorrichtung zumindest ein Parallelgestänge. Das Parallelgestänge
weist vorteilhaft zumindest zwei sich parallel zueinander erstreckende Elemente auf,
welche beweglich mit der Plattform verbunden sind. Bevorzugt ist auf jeder Seite der
Plattform jeweils ein Parallelgestänge vorhanden.
[0030] Vorteilhaft ist zumindest eine Montageplatte vorgesehen, welche entlang einer horizontalen
Richtung relativ zum Rumpf verschiebbar ist, und an welcher die Senkvorrichtung beweglich
angebracht ist. Die Montageplatte ist vorteilhaft entlang der horizontalen Richtung
verschiebbar in zumindest einer Schiene geführt gehalten.
[0031] Ausserdem wird eine Wasserzugangseinrichtung für ein Wasserfahrzeug, insbesondere
für eine Motor- oder Segelyacht, angegeben. Das Wasserfahrzeug ist bevorzugt wie oben
angegeben ausgebildet. Die Wasserzugangseinrichtung umfasst
eine Montageeinheit, welche zum Anbringen der Wasserzugangseinrichtung am Wasserfahrzeug
dient,
eine Plattform, insbesondere Badeplattform; sowie
eine Senkvorrichtung, mittels welcher die Plattform derart an der Montageeinheit angebracht
ist, dass die Plattform entlang einer vertikalen Richtung relativ zur Montageeinheit
absenkbar und anhebbar ist.
[0032] Die Plattform ist ausserdem entlang einer horizontalen Richtung relativ zur Montageeinheit
verschiebbar. Dabei ist die Plattform mitsamt der Senkvorrichtung entlang der horizontalen
Richtung relativ zur Montageeinheit verschiebbar.
[0033] Die Plattform und die Senkvorrichtung sind bevorzugt wie weiter oben ausgeführt ausgebildet.
[0034] Die Montageeinheit dient zur Montage der Wasserzugangseinrichtung am Wasserfahrzeug
und ist hierzu bevorzugt fest, das heisst unbeweglich, am Rumpf des Wasserfahrzeugs
befestigbar. Vorzugsweise weist die Montageeinheit zumindest eine, vorteilhaft zumindest
zwei Schienen auf, welche dazu dienen, die Senkvorrichtung geführt horizontal verschiebbar
zu halten. Die Wasserzugangseinrichtung weist bevorzugt zumindest eine, insbesondere
bevorzugt zumindest zwei Montageplatten auf, welche entsprechend den Ausführungen
weiter oben verschiebbar in jeweils einer der Schienen gehalten sind, und an denen
die Senkvorrichtung beweglich angebracht ist. Die Senkvorrichtung stellt bevorzugt
die einzige Verbindung zwischen Plattform und Montageeinheit dar.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0035] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht des schematisch dargestellten Hecks einer Motoryacht mit sichtbarer
Führungsschiene, Senkvorrichtung und Plattformhalterung;
- Fig.2
- eine Seitenansicht einer schematisch dargestellten Führungsschiene, Senkvorrichtung
und Plattformhalterung der Motoryacht der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der schematisch dargestellten beiden Führungsschienen,
der Senkvorrichtung, der Plattformhalterungen und der Badeplattform der Motoryacht
der Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Ansicht von oben auf die schematisch dargestellten beiden Führungsschienen, die
Senkvorrichtung und die Plattformhalterungen der Motoryacht der Fig. 1; sowie
- Fig. 5
- eine Ansicht von vorne auf die schematisch dargestellten beiden Führungsschienen und
die Senkvorrichtung der Motoryacht der Fig. 1;
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0036] In den Figuren 1 bis 5 ist in verschiedenen schematischen Ansichten eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Die in den Figuren 1 bis 5 gezeigte Ausführungsform
betrifft eine absenkbare Badeplattform, welche im Bereich des Hecks 10 einer Motoryacht
1 angeordnet ist. In alternativen Ausführungsformen könnte es sich auch um eine andere
begehbare Plattform handeln, welche zum Beispiel bei einem Segelschiff oder einem
anderen Wasserfahrzeug, am Heck, Bug oder an einer anderen Stelle des Schiffes angeordnet
ist.
[0037] Die Figur 1 zeigt den Bereich des Hecks 10 einer Motoryacht 1. Zwischen zwei seitlichen
Plattformhalterungen 60 ist eine Badeplattform 6 angebracht, welche in der Figur 3
erkennbar ist. Die Badeplattform 6 ist für die Passagiere der Motoryacht 1 begehbar
und dient dazu, den Zugang zum Wasser zu erleichtern, beispielsweise zum Baden und
Schwimmen.
[0038] Um das Absteigen zur Badeplattform 6 zu erleichtern, kann die Motoryacht 1 im Bereich
ihres Spiegels 11 eine oder mehrere Stufen 12 aufweisen.
[0039] Die Badeplattform 6 ist entlang einer vertikalen Bewegungsrichtung a absenk- und
anhebbar. Die vertikale Bewegungsrichtung a erstreckt sich also senkrecht zur Oberfläche
des Wassers, in dem die Motoryacht 1 schwimmt. Ausserdem ist die Badeplattform 6,
wie es in den Figuren 2 und 3 gezeigt ist, entlang einer horizontalen Bewegungsrichtung
b verschiebbar. Die horizontale Bewegungsrichtung b erstreckt sich senkrecht zur vertikalen
Bewegungsrichtung a entlang der Längsmittelachse bzw. Hauptfahrtrichtung der Motoryacht
1. Die Bewegung entlang der vertikalen Richtung a sowie die Bewegung entlang der horizontalen
Richtung b erfolgen jeweils relativ zu einem Rumpf 15 der Motoryacht 1. Der Rumpf
15 stellt denjenigen Teil der Motoryacht 1 dar, welcher dieser ihre Schwimmfähigkeit
verleiht.
[0040] Sowohl während dem Absenken und Anheben als auch während dem horizontalen Verschieben
ist die Badeplattform 6 immer in einer horizontalen Lage und kann nicht aus dieser
hinausbewegt werden.
[0041] Im abgesenkten Zustand ermöglicht die Badeplattform 6 den Passagieren der Motoryacht
1 den Zugang zum bzw. ins Wasser. Hierzu kann die Badeplattform 6 bis unterhalb die
Wasseroberfläche absenkbar sein. Optional kann auch eine ausklappbare Badeleiter an
der Badeplattform 6 angebracht sein, um den Einstieg ins Wasser weiter zu erleichtern.
Wenn die Motoryacht 1 in Fahrt ist, wird die Badeplattform 6 in ihren angehobenen
Zustand gebracht. Die Badeplattform 6 kommt dann bevorzugt auch bei Wellengang nicht
mehr mit dem Wasser in Kontakt und behindert dadurch die Fahrt nicht.
[0042] Um das Absenken und Anheben zu ermöglichen, ist die Badeplattform 6 via die seitlichen
Plattformhalterungen 60 an einer Senkvorrichtung angebracht. Die Senkvorrichtung umfasst
zwei Parallelgestänge 5, von denen jeweils eines auf jeder Seite der Badeplattform
6 angeordnet ist. Jedes der Parallelgestänge 5 weist jeweils ein oberes Verbindungselement
50 in Form einer Verbindungsstange sowie ein unteres Verbindungselement 51 in Form
einer länglichen Verbindungsplatte auf. Das obere und das untere Verbindungselement
50, 51 sind derart gelenkig mit jeweils einer der Plattformhalterungen 60 sowie einer
schiffsseitigen Montageplatte 4 verbunden, dass sie sich im Wesentlichen parallel
zueinander erstrecken und beim Absenken bzw. Anheben gemeinsam die Form eines Parallelogramms
beschreiben.
[0043] Das obere und untere Verbindungselement 50, 51 sind plattformseitig jeweils an zwei
in vertikaler Richtung übereinanderliegenden Punkten gelenkig an der Plattformhalterung
60 angebracht. Schiffsseitig sind das obere und untere Verbindungselement 50, 51 jeweils
an zwei in vertikaler Richtung übereinander angeordneten Gelenkpunkten 52, 53 an einer
Montageplatte 4 angebracht. Da die beiden beidseitig zur Badeplattform 6 angeordneten
Montageplatten 4 lediglich entlang der horizontalen Richtung b verschiebbar, ansonsten
jedoch nicht bewegbar und insbesondere nicht drehbar sind, ist die Badeplattform 6
aufgrund ihrer Halterung an den Parallelgestängen 5 derart senk- und hebbar, dass
sie immer eine horizontale Lage einnimmt.
[0044] Die Montageplatten 4 sind jeweils entlang der horizontalen Richtung b verschiebbar
in einer Führungsschiene 2 gehalten. Die beiden Führungsschienen 2 erstrecken sich
parallel zueinander entlang der horizontalen Richtung b in einen im Bereich des Hecks
10 vorhandenen Innenraum 13 der Motoryacht 1 hinein. Die Badeplattform 6 ist dadurch
mitsamt den Parallelgestängen 5 und den Montageplatten 4 entlang der horizontalen
Richtung b verschiebbar. Bevorzugt ist diese Verschiebbarkeit entlang der horizontalen
Richtung nur dann möglich, wenn die Badeplattform 6 in ihrem angehobenen Zustand ist.
[0045] Zur Halterung der Montageplatten 4 in den Führungsschienen 2 greifen jeweils zumindest
eines, vorzugsweise jeweils zumindest zwei, an der Aussenseite der Montageplatte 4
angebrachte Verbindungselemente in die jeweilige Führungsschiene 2 ein. Die in den
Figuren nicht dargestellten Verbindungselemente, bei denen es sich zum Beispiel um
Laufrollen handeln kann, ragen hierzu jeweils in einen von der jeweiligen Führungsschiene
2 gebildeten Kanal hinein.
[0046] Die beiden Führungsschienen 2 sind jeweils fest, das heisst unbeweglich, am Rumpf
15 der Motoryacht 1 angebracht und bilden dadurch gemeinsam eine Montageeinheit zur
Befestigung der Parallelgestänge 5 und der Badeplattform 6 am Rumpf 15.
[0047] An den Innenseiten der Montageplatten 4 ist jeweils ein Befestigungselement 40 angebracht,
welches zur Verbindung der jeweiligen Montageplatte 4 mit der Kolbenstange 31 eines
horizontalen Hydraulikzylinders 3 dient. Die beidseitig zur Badeplattform 6 angeordneten
horizontalen Hydraulikzylinder 3 dienen zum Verschieben der jeweiligen Montageplatte
4 und somit der Parallelgestänge 5 sowie der Badeplattform 6 entlang der horizontalen
Bewegungsrichtung a. Die horizontalen Hydraulikzylinder 3 weisen hierzu jeweils einen
zylindrischen Druckbehälter 30 auf, in welchen die Kolbenstange 31 hineinragt und
dort mit einem im Druckbehälter 30 verschiebbar gelagerten Kolben verbunden ist. Anstelle
der Hydraulikzylinder 3 könnten auch Elektrozylinder oder andere, auch nicht-lineare
Antriebsmotoren vorgesehen sein. Denkbar sind auch Ausführungsformen ohne Motor, bei
denen die horizontale Verschiebung von Hand, allenfalls unterstützt durch einen Federmechanismus,
durchgeführt wird.
[0048] Zur Erleichterung des Anhebens und Absenkens der Badeplattform 6 sind zudem Absenk-/Anheb-Hydraulikzylinder
7 vorgesehen. Die beiden beidseitig zur Badeplattform 6 angeordneten Absenk-/Anheb-Hydraulikzylinder
7 weisen jeweils einen Druckbehälter 70 und eine darin verschiebbar gelagerte Kolbenstange
71 auf. Die Kolbenstange 71 ist jeweils mittels eines Befestigungselements am unteren
Verbindungselement 51 des Parallelgestänges 5 angebracht und der Druckbehälter 70
via jeweils ein weiteres Befestigungselement an der Montageplatte 4. Anstelle der
Hydraulikzylinder 7 könnten auch Elektrozylinder oder andere, auch nicht-lineare Antriebsmotoren
vorgesehen sein. Denkbar sind auch Ausführungsformen ohne Motor, bei denen das Anheben
bzw. Absenken der Badeplattform 6 von Hand, allenfalls unterstützt durch einen Federmechanismus,
durchgeführt wird.
[0049] Wie der Figur 1 zu entnehmen ist, sind die Führungsschienen 2 sowie die horizontalen
Hydraulikzylinder 3 zu einem Grossteil jeweils in einem Innenraum 13 der Motoryacht
1 angeordnet und dort am Rumpf 15 angebracht. Die Montageplatten 4 und die daran angebrachten
Parallelgestänge 5 sowie die Absenk-/Anheb-Hydraulikzylinder 7 sind derart horizontal
verschiebbar, dass sie jeweils zumindest zum Teil, vorzugsweise sogar vollständig,
in einen Stauraum 14 der Motoryacht 1 eingefahren und dort untergebracht werden können.
Die Montageplatten 4, die Parallelgestänge 5 sowie die Absenk-/Anheb-Hydraulikzylinder
7 sind dadurch bei der Fahrt der Motoryacht 1 sowie bei Nichtgebrauch der Badeplattform
6 vor externen Einflüssen geschützt und von aussen her nicht bzw. kaum sichtbar. Vorzugsweise
ist auch die Badeplattform 6 zumindest zum Teil, vorteilhaft sogar vollständig, entlang
der horizontalen Richtung in den Stauraum 14 einfahrbar. Vorteilhaft ist ein Anheben
und Absenken der Badeplattform 6 in ihrem vollständig eingefahrenen Zustand verunmöglicht.
[0050] Selbstverständlich ist die hier beschriebene Erfindung nicht auf die erwähnten Ausführungsformen
beschränkt und eine Vielzahl von Abwandlungen ist möglich. So könnte beispielweise
auch nur eine einzige Führungsschiene 2 vorgesehen sein, welche seitlich zur Badeplattform
6 oder auch mittig dazu angeordnet sein kann. Ein Parallelgestänge könnte dann zum
Beispiel via zwei entsprechend ausgebildete Montageplatten 4 beidseitig mit der einzigen
Führungsschiene 2 verbunden sein, welche hierzu zwei zu beiden gegenüberliegenden
Seiten hin gewandte Kanäle aufweisen könnte. Auch das Vorsehen von mehr als zwei Führungsschienen
sowie Parallelgestängen ist denkbar, um aus Stabilitätsgründen die Verbindung der
Badeplattform 6 mit dem Rumpf 15 der Motoryacht 1 zu verbessern. Anstelle der Verbindung
der Badeplattform 6 mit dem Rumpf 15 mittels Parallelgestängen sind grundsätzlich
auch andere Verbindungsarten, wie zum Beispiel eine im Bereich der Plattform sowie
der Führungsschienen jeweils gelenkig ausgebildete Verbindung via ein einzelnes Verbindungselement,
denkbar. Eine Vielzahl weiterer Abwandlungen ist denkbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Motoryacht |
5 |
Parallelgestänge |
10 |
Heck |
50 |
Oberes Verbindungselement |
11 |
Spiegel |
51 |
Unteres Verbindungselement |
12 |
Stufe |
52 |
Oberer Gelenkpunkt |
13 |
Innenraum |
53 |
Unterer Gelenkpunkt |
14 |
Stauraum |
|
|
15 |
Rumpf |
6 |
Badeplattform |
|
|
60 |
Seitliche Plattformhalterung |
2 |
Führungsschiene |
|
|
|
|
7 |
Absenk-/Anheb-Hydraulikzylinder |
3 |
Horizontaler Hydraulikzylinder |
70 |
Druckbehälter |
30 |
Druckbehälter |
71 |
Kolbenstange |
31 |
Kolbenstange |
|
|
|
|
a |
Vertikale Bewegungsrichtung |
4 |
Montageplatte |
b |
Horizontale Bewegungsrichtung |
40 |
Befestigungselement |
1. Wasserfahrzeug (1), insbesondere Motoryacht, aufweisend
einen Rumpf (15),
eine begehbare Plattform (6); sowie
eine Senkvorrichtung (5), mittels welcher die Plattform (6) derart am Rumpf (15) angebracht
ist, dass die Plattform (6) entlang einer vertikalen Richtung (a) relativ zum Rumpf
(15) absenkbar und anhebbar ist;
wobei die Plattform (6) ausserdem entlang einer horizontalen Richtung (b) relativ
zum Rumpf (15) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattform (6) mitsamt der Senkvorrichtung (5) entlang der horizontalen Richtung
(b) relativ zum Rumpf (15) verschiebbar ist.
2. Wasserfahrzeug (1) nach Anspruch 1, wobei die Plattform (6) derart an der Senkvorrichtung
(5) angebracht ist, dass die Plattform (6) beim Absenken und Anheben immer in einer
horizontalen Lage ist.
3. Wasserfahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Plattform (6) derart an der Senkvorrichtung
(5) angebracht ist, dass die Plattform (6) beim horizontalen Verschieben immer in
einer horizontalen Lage ist.
4. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Senkvorrichtung
(5) horizontal verschiebbar in einer oder mehreren Schienen (2) gelagert ist.
5. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Senkvorrichtung
(5) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, in einen Innenraum (13, 14) des
Wasserfahrzeugs (1) oder unter das Heck des Wasserfahrzeugs (1) einschiebbar ist.
6. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Plattform (6)
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, in einen Innenraum (13, 14) des Wasserfahrzeugs
(1) oder unter das Heck des Wasserfahrzeugs (1) einschiebbar ist.
7. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Motor
(3), insbesondere ein Linearmotor, vorgesehen ist, um die Plattform (6) und die Senkvorrichtung
(5) horizontal zu verschieben.
8. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Motor
(7), insbesondere ein Linearmotor vorgesehen ist, um die Plattform (6) abzusenken
und anzuheben.
9. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Senkvorrichtung
zumindest ein Parallelgestänge (5) umfasst.
10. Wasserfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eine Montageplatte
(4) vorgesehen ist, welche entlang einer horizontalen Richtung (b) relativ zum Rumpf
(15) verschiebbar ist, und an welcher die Senkvorrichtung (5) angebracht ist.
11. Wasserzugangseinrichtung für ein Wasserfahrzeug (1), insbesondere für eine Motoryacht,
aufweisend
eine Montageeinheit (2), welche zum Anbringen der Wasserzugangseinrichtung am Wasserfahrzeug
(1) dient,
eine Plattform (6); sowie
eine Senkvorrichtung (5), mittels welcher die Plattform (6) derart an der Montageeinheit
(2) angebracht ist, dass die Plattform (6) entlang einer vertikalen Richtung (a) relativ
zur Montageeinheit (2) absenkbar und anhebbar ist;
wobei die Plattform (6) ausserdem entlang einer horizontalen Richtung (a) relativ
zur Montageeinheit (2) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattform (6) mitsamt der Senkvorrichtung (5) entlang der horizontalen Richtung
(b) relativ zur Montageeinheit (2) verschiebbar ist.