[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung zum Betätigen einer Verschlusseinrichtung
zum Verschließen einer Ablauföffnung, insbesondere für einen sanitären Aufnahmebehälter
wie ein Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen, wobei die Betätigungseinrichtung
eine elektrisch betreibbare Antriebseinheit und zumindest ein Betätigungselement zum
Betätigen der Verschlusseinrichtung aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter einen sanitären Aufnahmebehälter, insbesondere Spülbecken,
Waschbecken oder dergleichen.
[0003] Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Steuerung eines Verschlusses
einer Ablauföffnung, insbesondere eines sanitären Aufnahmebehälters wie ein Spülbecken,
Waschbecken oder dergleichen, wobei mittels einer Verschlusseinrichtung eine Ablauföffnung
geöffnet oder geschlossen wird, und mittels einer Betätigungseinrichtung, umfassend
eine elektrisch betriebene Antriebseinheit und ein Betätigungselement, die Verschlusseinrichtung
betätigt wird.
[0004] Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf Betätigungseinrichtungen zum Betätigen
einer Verschlusseinrichtung zum Verschließen beliebiger Ablauföffnungen anwendbar
ist, wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf Betätigungseinrichtungen für Spülbecken
und deren Ablauföffnung erläutert.
[0005] Bekannte Spülen weisen ein Spülbecken auf, dessen Abflussöffnung beispielsweise mit
einer mechanischen Betätigungseinrichtung zum Bewegen eines Verschlusselements zum
Verschließen und Öffnen der Abflussöffnung der Spüle versehen ist. Hierzu ist auf
der Oberseite der Spüle ein Drehbetätigungsknopf angeordnet, mit welchem eine vertikale
Bewegung des Verschlusselements von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung
oder umgekehrt ermöglicht wird, wenn dieser von einem Benutzer der Spüle gedreht wird.
Hierbei wird die Drehbewegung des Drehbetätigungsknopfs beispielsweise mittels eines
Bowdenzugs in eine lineare Bewegung des Verschlusselements umgewandelt.
[0006] Nachteilig dabei ist, dass eine solche Bowdenzugverbindung die Anordnung von Rohranschlüssen
des Spülbeckens behindert. Darüber hinaus behindert der Drehbetätigungsknopf an der
Oberseite der Spüle die Reinigung des Spülbeckens und erleichtert eine Verschmutzung,
da sich Kalk, Schmutz und dergleichen an bzw. unter der Drehbetätigungsknopf ablagern
können.
[0007] Zur Lösung des Problems ist deshalb vorgeschlagen worden, anstelle der Drehbetätigungsknöpfe
ganz oder teilweise versenkbare Druckknöpfe für die Betätigung vorzusehen. Nachteilig
bei diesen ist jedoch, dass diese ebenfalls über die Spülenoberkante hervorragen,
und so leicht verschmutzen können.
[0008] Weiterhin sind druckbetätigbare Sensoren bekannt geworden, die auf der Oberseite
der Spüle angeordnet sind. Auch diese weisen, da sie nach oben über die Spülenoberseite
hervorragen, die vorstehend genannte Verschmutzungsproblematik auf. Darüber hinaus
muss für diese eine zusätzliche Öffnung in der Oberfläche der Spüle bzw. der Arbeitsplatte
vorgesehen werden, was die Herstellung erschwert und somit die Herstellungskosten
erhöht. Weiter ist die Bedienung solcher Drucksensoren meist nicht intuitiv; das Auslösen
der Betätigungsvorrichtung ist somit für einen Benutzer unzuverlässig.
[0009] Aus der
DE 10 2004 021 416 U1 ist darüber hinaus eine Bewegungseinrichtung zum Bewegen eines Verschlusselements
zum Verschließen einer Abflussöffnung bekannt geworden. Hierbei wird mittels eines
piezoelektrischen Sensors eine Betätigungseinrichtung zum Betätigen einer Verschlusseinrichtung
zum Verschließen einer Ablauföffnung betätigt. Der piezoelektrische Sensor ist dabei
an der Unterseite einer Spüle in einer Ausnehmung angeordnet, sodass dieser von oben
durch einen Benutzer der Spüle mittels Berührung, beispielsweise mit einem Finger
ausgelöst werden kann, sodass die Bewegungseinrichtung das Verschlusselement öffnet
oder schließt.
[0010] Zur Vermeidung von unbeabsichtigten Betätigungssignalen des Sensors kann der Sensor
als 2-Zonen-Sensor ausgebildet sein mit einem inneren Detektionsbereich und einem
äußeren Detektionsbereich. Darüber hinaus sind kapazitive Sensoren zur Detektion des
Füllstands des Spülbeckens angeordnet, beispielsweise zwei übereinander an einer Seite
oder an unterschiedlichen Seiten des Spülbeckens, die einen Füllstand detektieren.
Die Bewegungseinrichtung verschließt oder öffnet dann entsprechend dem detektierten
Füllstand das Verschlusselement der Ablauföffnung.
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Betätigungseinrichtung,
einen sanitären Aufnahmebehälter sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Verschlusses
einer Ablauföffnung, insbesondere eines sanitären Aufnahmebehälters zur Verfügung
zu stellen, welche einfach und zuverlässig zu bedienen bzw. ausführbar sind, leicht
zu reinigen und optisch ansprechend sind und eine hohe Flexibilität aufweisen, insbesondere
in Bezug auf die Position einer Sensoreinrichtung.
[0012] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Betätigungseinrichtung,
einen alternativen sanitären Aufnahmebehälter sowie ein alternatives Verfahren zur
Steuerung eines Verschlusses einer Ablauföffnung, insbesondere eines sanitären Aufnahmebehälters
zur Verfügung zu stellen.
[0013] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben bei einer Betätigungseinrichtung zum
Betätigen einer Verschlusseinrichtung zum Verschließen einer Ablauföffnung für einen
sanitären Aufnahmebehälter, insbesondere Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen,
wobei die Betätigungseinrichtung eine elektronisch betriebene Antriebseinheit und
zumindest ein Betätigungselement, zum Betätigen der Verschlusseinrichtung aufweist
dadurch, dass die Betätigungseinrichtung eine Sensoreinrichtung mit zumindest einem
berührungslos auslösenden Sensorelement umfasst.
[0014] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben ebenfalls bei einem sanitären Aufnahmebehälter,
insbesondere Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen durch eine Betätigungseinrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1-12.
[0015] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben darüber hinaus bei einem Verfahren zur
Steuerung eines Verschlusses einer Ablauföffnung, insbesondere eines sanitären Aufnahmebehälters
wie Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen, wobei mittels einer Verschlusseinrichtung
eine Ablauföffnung geöffnet oder verschlossen wird, und wobei mittels einer Betätigungseinrichtung,
umfassend eine elektrisch betreibbare Antriebseinheit und ein Betätigungselement,
die Verschlusseinrichtung betätigt wird, dadurch, dass die Betätigungseinrichtung
mittels einer Sensoreinrichtung, umfassend zumindest ein berührungslos auslösendes
Sensorelement, betätigt wird.
[0016] Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass durch eine berührungslos auslösende
Sensoreinrichtung beispielsweise Spülen- und Arbeitsplattenoberflächen nicht mit einer
Öffnung oder Aussparung versehen werden müssen, was zum einen optisch ansprechend
ist, zum anderen die Kosten für die Herstellung senkt. Darüber hinaus kann die Sensoreinrichtung
flexibler hinsichtlich ihrer Position angeordnet werden, also beispielsweise auch
in Bereichen, die schlecht mit Fingern von einem Nutzer erreichbar sind.
[0017] Der Begriff "berührungslos" in Bezug auf ein Sensorelement ist im weitesten Sinne
zu verstehen und bezieht sich insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in der
Beschreibung auf ein Sensorelement, welches einen bestimmten Bereich, ein bestimmtes
Gebiet, Fläche oder Volumen überwacht und ausgelöst werden kann, wenn eine Veränderung
in dem bestimmten Bereich, Gebiet, Fläche oder Volumen eintritt, ohne dass das Sensorelement
direkt berührt werden muss und/oder eine Kraft mittelbar oder unmittelbar durch die
Berührung auf das Sensorelement wirkt. Ein berührungslos auslösendes Sensorelement
ist beispielsweise ein Sensorelement, welches auf einer Rückseite einer Holzplatte
oder dergleichen angeordnet ist und insbesondere ausgelöst wird, wenn auf der Vorderseite
der Holzplatte eine Veränderung in dem vom Sensorelement überwachten Bereich eintritt.
Eine Veränderung wird dabei auch im Bereich der Platte selbst detektiert, sofern diese
in dem vom Sensorelement überwachten Bereich liegt. Insbesondere wird das Sensorelement
durch eine Berührung oder ein Überstreichen der Oberfläche der Vorderseite ausgelöst,
wobei das Auslösen unabhängig von der Kraft oder dem Druck, der durch die Berührung
erzeugt wird, erfolgt.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden
beschrieben oder werden dadurch offenbar:
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das zumindest eine Sensorelement als ein
kapazitives Sensorelement und/oder als akustisches Sensorelement ausgebildet. Einer
der Vorteile eines kapazitiven Sensorelements, welches insbesondere selbst kalibrierend
ausgebildet werden kann, sind dessen flexible Einsatzmöglichkeiten für im Wesentlichen
alle nicht-metallischen Werkstoffe.
[0019] Ein akustischer Sensor, bspw. in Form von einem oder mehreren Mikrophonen und/oder
Lautsprechern ermöglicht in flexibler Weise eine Erkennung von Sprache bzw. Sprachkommandos
und damit eine äußerst flexible und einfache berührungslose Bedienung der Betätigungseinrichtung,
beispielsweise ohne eine Zuhilfenahme von ggf. verschmutzten Händen.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Sensoreinrichtung drahtlos
mit der Betätigungseinrichtung zu deren Betätigung verbunden. Durch die kabellose
Verbindung mit der Betätigungseinrichtung ist die Sensoreinrichtung, insbesondere
deren Sensorelemente unabhängig voneinander nahezu frei überall in der entsprechenden
Reichweite der Funkverbindung positionierbar. Wird die Sensoreinrichtung zur Betätigung
eines Verschlusses eines sanitären Ablaufbehälters eingesetzt, kann diese im Wesentlichen
im gesamten Küchenumfeld positioniert werden entsprechend den örtlichen Gegebenheiten,
Kundenwünschen oder dergleichen. Die Funkverbindung kann dabei auch verschlüsselt
werden, um Missbrauch auszuschließen.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Betätigungseinrichtung
und/oder die Sensoreinrichtung eine unabhängige elektrische Energieversorgungseinheit.
Eine derartige elektrische Energieversorgungseinheit kann beispielsweise eine Batterie,
ein Akku, ein Kondensator oder dergleichen sein. Hierdurch wird die Flexibilität bei
der Positionierung der Sensoreinrichtung noch weiter erhöht. Durch die unabhängige
in elektrische Energieversorgungseinheit ist die Sensoreinrichtung und/oder die Betätigungseinrichtung
auf keine kabelgebundene Energieversorgung, bspw. über eine Steckdose, angewiesen.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Sensoreinrichtung mehrere
berührungslos auslösende Sensorelemente, welche unterschiedliche Auslösearten und/oder
unterschiedliche Orientierungen der Detektionsfläche aufweisen. Ermöglicht die Sensoreinrichtung
verschiedene Auslösearten durch verschieden ausgebildete Sensorelemente kann die Zuverlässigkeit
bei der Auslösung wesentlichen erhöht werden: Kombiniert man beispielsweise die Detektion
von Sprache mit einer Detektion von Gesten durch die Sensoreinrichtung wird vermieden,
dass einerseits während einer Unterhaltung unbeabsichtigt die Betätigungseinrichtung
betätigt wird, wenn zusätzlich zu einem Sprachkommando auch eine entsprechende Geste
für eine Auslösung notwendig ist. Werden unterschiedliche Orientierungen der Detektionsflächen
im einzelnen Sensorelement und/oder bei unterschiedlichen Sensorelementen verwendet,
erhöht sich ebenfalls die Zuverlässigkeit, da durch verschiedene Orientierungen fehlerhafte
Auslösungen einfacher detektiert und unterdrückt werden können.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Sensoreinrichtung und/oder
die Betätigungseinrichtung zur stoffschlüssigen Festlegung ausgebildet, insbesondere
weist diese ein selbstklebendes Element oder dergleichen auf. Dies ermöglicht auf
einfache und gleichzeitig zuverlässige Weise die Festlegung der Sensoreinrichtung
und/oder der Betätigungseinrichtung beispielsweise an einer Rückseite einer Spüle.
Mittels der stoffschlüssigen Verbindung wird auch im Wesentlichen eine unversehrte
Oberfläche bereitgestellt; aufwändige Schraubenverbindungen oder Clipverbindungen
werden so vermieden.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Bestätigungseinrichtung
zur Bestätigung einer Betätigung der Betätigungseinrichtung und/oder der Verschlusseinrichtung
angeordnet. Mittels einer Bestätigung kann einem Benutzer angezeigt werden, ob die
Betätigungseinrichtung bzw. die Verschlusseinrichtung entsprechend seinen Wünschen
betätigt wurde. Der Nutzer kann auf diese Weise auch eine Rückmeldung über den Zustand
der Verschlusseinrichtung erhalten.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Bestätigungseinrichtung
zumindest ein akustisches Element, insbesondere einen Lautsprecher, zumindest ein
taktiles Element, insbesondere ein Vibrationselement, und/oder zumindest ein optisches
Element, insbesondere ein oder mehrere Lichtquellen, auf. Dies ermöglicht auf besonders
flexible Weise eine Rückmeldung bzw. eine Bestätigung der Betätigung der Betätigungseinrichtung
und/oder der Verschlusseinrichtung einem Kunden bereitzustellen. Die Rückmeldung kann
dabei gemäß Kundenspezifikation vorgenommen werden bzw. individuell vom Kunden ggf.
selbst eingestellt werden.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Betätigungseinrichtung
eine Steuereinrichtung, die ausgebildet ist, eine Geste eines Nutzers mittels der
Sensoreinrichtung zu erkennen und bei erfolgreicher Erkennung die Betätigungseinrichtung
zu betätigen. Auf diese Weise kann eine flexible Betätigung zur Verfügung gestellt
werden, welche leicht vom Benutzer beherrschbar und erlernbar ist.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Betätigungseinrichtung und/oder
die Bestätigungseinrichtung von einem Nutzer einlernbar. Auf diese Weise kann auf
besonders individuelle Weise ein Benutzer beispielsweise selbst eine Geste zum Auslösen
der Sensoreinrichtung bzw. zum Betätigen der Betätigungseinrichtung vorgeben und auf
die Betätigungseinrichtung einlernen. Hierzu kann die Betätigungseinrichtung beispielsweise
in einen Lern-Modus versetzt werden, sodass der Benutzer ein oder mehrmals hintereinander
eine Geste durchführt, die Geste jeweils mit der Sensoreinrichtung erfasst wird und
die Steuereinrichtung anhand der erfassten Gesten dann eine entsprechende Betätigung
der Betätigungseinrichtung kalibriert.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Schnittstelle, insbesondere
eine drahtlose Schnittstelle, zur Konfiguration der Betätigungseinrichtung angeordnet.
Vorteil hiervon ist, dass ein Benutzer, beispielsweise mittels eines Mobilfunkgeräts
oder dergleichen, drahtlos oder auch alternativ oder zusätzlich kabelgebunden die
Betätigungseinrichtung konfigurieren kann. Schnittstellen können beispielsweise in
Form einer WLAN-Schnittstelle, USB-Schnittstelle oder dergleichen bereitgestellt werden.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Sensoreinrichtung zumindest
ein Sensorelement, welches eine im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Detektionsfläche
aufweist. Durch eine berührungslos auslösende Sensoreinrichtung mit im Wesentlichen
vertikal ausgerichteter Detektionsfläche ist zum einen eine hohe Zuverlässigkeit bei
der Auslösung möglich: Bei einer horizontal ausgerichteten Detektionsfläche, also
mit sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckenden Erfassungs- oder Sensorbereich
kann eine unbeabsichtigte Auslösung bspw. durch Tropfen im Auslösebereich auf der
Oberfläche der Spüle, durch einen Topf, Wischtuch oder dergleichen erfolgen, was bei
einer vertikal ausgerichteten Detektionsfläche sich im Wesentlichen in horizontaler
Richtung erstreckenden Erfassungs- oder Sensorbereich nicht möglich ist. Ebenso ist
eine flexiblere Wahl bei der Positionierung der Sensoreinrichtung möglich, da man
nicht auf horizontale Flächen zur Festlegung der Sensoreinrichtung eingeschränkt ist.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters ist die zumindest
eine Sensoreinrichtung auf einer Rückseite des sanitären Aufnahmebehälters unterhalb
dessen Oberfläche angeordnet. Vorteil hiervon ist, dass die Sensoreinrichtung verdeckt
montiert werden kann und der sanitäre Aufnahmebehälter ein reduziertes optisches und
damit hochwertiges Erscheinungsbild bietet.
[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
ist die Sensoreinrichtung auf einer einem Nutzer des sanitären Aufnahmebehälters nächstgelegenen
Seite angeordnet. Vorteil hiervon ist, dass ein Benutzer auf besonders einfache Weise
die Sensoreinrichtung auslösen kann, da diese sich in seiner unmittelbaren Umgebung
bei der Benutzung des sanitären Aufnahmebehälters befindet. Zudem kann diese auch
einfach gewartet werden, da im Allgemeinen die einem Nutzer des sanitären Aufnahmebehälters
zugewandte Seite einfach zugänglich ist.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
ist die Sensoreinrichtung zumindest teilweise mittig auf der einem Nutzer nächstgelegenen
Seite angeordnet. Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass die Wartung und die
Bedienbarkeit noch weiter verbessert bzw. vereinfacht wird: Sowohl Links- als auch
Rechtshänder können bspw. bei einer Gestensteuerung der Betätigungseinrichtung diese
jeweils einfach bedienen.
[0033] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
umfasst die Sensoreinrichtung mehrere Sensorelemente, welche horizontal und/ oder
vertikal gegeneinander versetzt, insbesondere am sanitären Aufnahmebehälter, angeordnet
sind. Alternativ oder zusätzlich können diese auch an bzw. unter einer Arbeitsplatte,
in der der sanitäre Aufnahmebehälter teilweise angeordnet ist, angeordnet werden.
Vorteil hiervon ist, dass die Zuverlässigkeit bei der Auslösung weiter verbessert
wird. Versehentliche Betätigungen, zum Beispiel durch Schwallwasser oder dergleichen
werden vermieden. Darüber hinaus sind komplexere Gesten möglich, beispielsweise Wischgesten,
indem zeitlich nacheinander die Sensorelemente der Sensoreinrichtung ausgelöst werden
und die entsprechend zeitaufgelöste Detektion mittels der Steuereinrichtung als Geste
erkannt und die Betätigungseinrichtung dann entsprechend betätigt wird. Die Sensorelemente
wirken also insgesamt zur Detektion zusammen, deren Signale dann von der Steuereinrichtung
ausgewertet werden.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
ist die Sensoreinrichtung, insbesondere zumindest eines der Sensorelemente, stoffschlüssig
an dem sanitären Aufnahmebehälter festgelegt, insbesondere mittels einer Klebeverbindung.
Dies ermöglicht eine im Wesentlichen frei wählbare Position der Sensoreinrichtung
bei gleichzeitiger zuverlässiger Festlegung. Eine Vorbehandlung der Oberfläche zur
Festlegung ist - wenn überhaupt - nur in sehr geringem Maße erforderlich. Aufwendige
Festlegungen mittels einer Schraubverbindung oder dergleichen entfallen.
[0035] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
ist eine Wasserzuführeinrichtung, insbesondere eine Mischbatterie, und/oder eine Reinigungsmittelzuführeinrichtung,
insbesondere ein Seifenspender, angeordnet, wobei zumindest ein Sensorelement der
Sensoreinrichtung in der Wasserzuführeinrichtung und/oder der Reinigungsmittelzuführeinrichtung
angeordnet ist. Damit lässt sich beispielsweise zusätzlich eine Steuerung bzw. berührungslose
Betätigung einer Mischbatterie und/oder der Reinigungsmittelzuführeinrichtung bereitstellen.
[0036] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des sanitären Aufnahmebehälters
ist die Sensoreinrichtung ausgebildet, den Füllstand im sanitären Aufnahmebehälter
zu detektieren, wobei die Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, bei Überschreiten
eines vorab bestimmten maximalen Füllstand die Verschlusseinrichtung zu betätigen,
sodass der Verschluss zumindest teilweise geöffnet wird und bei Unterschreiten eines
vorab bestimmten minimalen Füllstands und/oder einer vorab definierten Zeitspanne
die Verschlusseinrichtung zum Verschließen des Verschlusses zu betätigen. Vorteil
hiervon ist, dass im Wesentlichen ein Überlaufschutz zur Verfügung gestellt werden
kann sodass ein zusätzliches offen oder verdeckt montiertes Überlaufsystem entfallen
kann. Der Überlaufschutz kann dabei auch bei einer fehlenden Stromversorgung, bspw.
eine leere Batterie oder ein Stromausfall bei einem Anschluss an das Stromnetz, sichergestellt
werden, indem dann die Betätigungseinrichtung entsprechend ausgebildet wird, sodass
der Verschluss geöffnet ist bzw. wird, wenn die Betätigungseinrichtung stromlos, d.h.
bei fehlender Stromversorgung, ist. Ebenso können, wenn bspw. eine Stromversorgungseinheit
Kondensatoren zur Stromversorgung der Betätigungseinrichtung nutzt, bei Stromausfall
deren Spannungsspitzen noch genutzt werden, um den Verschluss zu öffnen.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die Betätigungseinrichtung
mittels zumindest einer Geste eines Nutzers betätigt, die von der Sensoreinrichtung
erfasst. Auf diese Weise wird einem Nutzer ein vertrautes Steuerungs- bzw. Auslöseprinzip
zur Verfügung gestellt.
[0038] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die Betätigungseinrichtung
von einem Nutzer konfiguriert, insbesondere werden eine oder mehrere verschiedene
Gesten zur Betätigung eingelernt. Dies erhöht die Flexibilität, da der Nutzer je nach
Wunsch Gesten einlernen kann.
[0039] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird eine Geste mittels
mehrerer berührungslos ausgebildeter Sensorelemente erfasst und die Betätigungseinrichtung
anhand der erfassten Geste betätigt. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige Betätigung
der Betätigungseinrichtung.
[0040] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens schaltet bei einem
Auslösen der Sensoreinrichtung die Betätigungseinrichtung die Verschlusseinrichtung
von einem ersten in einen zweiten Zustand und bei einem erneuten Betätigen schaltet
die Betätigungseinrichtung die Verschlusseinrichtung von dem zweiten in den ersten
Zustand. Dies ermöglicht mittels derselben oder auch mittels einer anderen Geste ein
sogenanntes "Toggeln", d. h. Öffnen und Schließen der Verschlusseinrichtung durch
wiederholtes Auslösen der Sensoreinrichtung.
[0041] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0042] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0043] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder
Elemente beziehen.
[0044] Dabei zeigt
- Fig. 1
- in schematischer Form einen sanitären Aufnahmebehälter gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 2
- eine Spüle gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0045] Fig. 1 zeigt in schematischer Form einen sanitären Aufnahmebehälter gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0046] Im Detail ist in Fig. 1 ein sanitärer Aufnahmebehälter in Form einer Spüle 100 gezeigt.
Die Spüle 100 weist eine Ablauföffnung 3 auf, die mittels einer Verschlusseinrichtung
2, umfassend einen vertikal bewegbaren Stopfen 2' zum Verschließen, aufweist. Zur
Betätigung der Verschlusseinrichtung 2 und damit des Stopfens 2' ist eine Betätigungseinrichtung
1 angeordnet, die mit einem Elektromotor 8 zu dessen Steuerung verbunden ist. Dieser
ist wiederum mit einem Bowdenzug 7 verbunden, der mittels einer bekannten Mechanik
den Stopfen 2' zwischen zumindest einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegen
kann. Zur Energieversorgung des Elektromotors 8 ist dieser mit einem Netzanschluss
9' verbunden.
[0047] Die Betätigungseinrichtung 1 ist weiterhin mit einer Batterie 9 für deren elektrische
Energieversorgung verbunden. Die Betätigungseinrichtung 1 umfasst weiterhin einen
Mikrocontroller 16 zur Verarbeitung von Informationen, die von einer an die Betätigungseinrichtung
1 angeschlossenen Sensoreinrichtung 4 bereitgestellt werden. Zur Konfiguration der
Betätigungseinrichtung 1 ist eine Schnittstelle 15 angeordnet, hier in Form einer
USB-Schnittstelle. Es können alternativ oder zusätzlich auch drahtlose Schnittstellen
wie WLAN, Bluetooth, etc. verwendet werden.
[0048] Wie vorstehend ausgeführt ist die Betätigungseinrichtung 1 mit der Sensoreinrichtung
4 verbunden, die mehrere Sensorelemente 5, 6 aufweist, wobei hier eines der Sensorelemente
5, 6 als kapazitives Sensorelement 5 ausgebildet ist und das andere als akustisches
Sensorelement 6. Die Sensoreinrichtung 4 bzw. deren Sensorelemente 5, 6 können zusammen
oder jedes einzelnen mit einer separaten Energieversorgungseinheit, hier in Form einer
Batterie 9, verbunden sein. Wie in Figur 1 zu sehen ist, sind die jeweiligen Detektionsflächen
5', 6' in vertikaler Richtung orientiert, der Detektionsbereich ist somit im Wesentlichen
horizontal orientiert bzw. erstreckt sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung.
Beim Sensorelement 5 ist auf der Detektionsfläche 5' ein doppelseitiges Klebeband
10 angeordnet zur Festlegung des Sensorelements 5 an einer Rückseite der Spüle 100.
Die Sensorelemente 5, 6 können alternativ zu einer Klebeverbindung auch mittels einer
Presspassung oder ähnlichem mit der Spüle 100, einer Arbeitsplatte oder dergleichen
verbunden werden.
[0049] Die Betätigungseinrichtung 1 ist weiterhin mit einer Bestätigungseinrichtung 11 verbunden,
die einen Lautsprecher 12, und ein Vibrationselement 13, bspw. einen elektrisch betriebenen
Motor, der eine Unwucht trägt, umfasst. Weiterhin umfasst die Bestätigungseinrichtung
11 eine Lichtquelle 14 zur optischen Signalisierung eines Zustands der Verschlusseinrichtung
2 bzw. einer Betätigung der Betätigungseinrichtung 1. Der Lautsprecher 12 kann hierbei
wieder drahtlos oder mittels eines Kabels mit der Bestätigungsvorrichtung 11 verbunden
sein. Gleiches gilt entsprechend für das Vibrationselement 13. Die Bestätigungseinrichtung
11 ist dabei so ausgebildet, dass bei Betätigung der Betätigungseinrichtung 1 diese
beispielsweise über den Lautsprecher 12 einen Bestätigungston ausgibt und/oder eine
Vibration 13 über das Vibrationselement 13 auslöst. Das Vibrationselement 13 kann
hierbei unterhalb der Oberfläche 101 der Spüle 100 angeordnet sein. Es ist jedoch
auch denkbar dieses in einer Mischbatterie, in einer Arbeitsplatte oder dergleichen
anzuordnen. Schließlich ist - wie vorstehend bereits ausgeführt - die Betätigungseinrichtung
1 bzw. die Bestätigungseinrichtung 11 mit einer Lichtquelle 14, hier in Form einer
Leuchtdiode, verbunden. Bei Betätigung der Betätigungseinrichtung 1 signalisiert beispielsweise
die Bestätigungseinrichtung 11 über die Leuchtdiode 14 einem Benutzer, ob bzw. in
welcher Form die Betätigungseinrichtung 1 betätigt wurde. Es ist ebenso denkbar, dass
die Bestätigungseinrichtung 11 den Zustand der Verschlusseinrichtung 2 temporär oder
permanent anzeigt. Hierzu kann ebenfalls ein Sensor angeordnet sein, der den Schließzustand
des Stopfens 2' überwacht und diese Information an die Betätigungseinrichtung 1 übermittelt.
Dieser kann Teil der Sensoreinrichtung 4 sein oder auch separat mit der Betätigungseinrichtung
1 zusammenwirken. Die Bestätigungseinrichtung 1 umfasst weiter einen Mikrocontroller
16. Dieser dient dazu, Daten bzw. Sensorsignale der Sensorelemente 5, 6 zu verarbeiten
und in Steuerungssignale für die Verschlusseinrichtung 2 bzw. genauer den Elektromotor
8 und für die Bestätigungseinrichtung 11 umzusetzen.
[0050] Die Betätigungseinrichtung 1 kann beispielsweise in einen sogenannten "Lern-Modus"
versetzt werden, sodass ein Benutzer durch entsprechende Betätigungen, beispielsweise
ausgelöst mittels Gesten, verschiedene Gesten einlernen kann. Der Mikrocontroller
16 berechnet dann aus den von den Sensorelementen 5, 6 während des Vornehmens der
jeweiligen Geste erhaltenen Daten, ein entsprechendes Erkennungsschema und speichert
dies in einem Speicher der Bestätigungseinrichtung 1 ab. Wird die Betätigungseinrichtung
1 anschließend wieder in den normalen Betriebszustand versetzt, und erhält der Mikrocontroller
16 von den Sensorelementen 5, 6 Sensorsignale, vergleicht er die erhaltenen Sensorsignale
mit den für die Erkennungsschemata gespeicherten Sensorsignalen für die jeweilige
Geste bzw. Gesten. Die Betätigungseinrichtung 1 betätigt dann entsprechend den Elektromotor
8, wenn der Mikrocontroller 16 eine entsprechend gespeicherte Geste anhand der Sensorsignale
der Sensorelement 5, 6 erkannt hat.
[0051] Die Betätigungseinrichtung 1 kann beispielsweise in einen sogenannten "Reinigungs-Modus"
versetzt werden, sodass ein Benutzer, ohne ein Auslösen durch entsprechende Gesten,
die Spüle 100 reinigen kann. Der Reinigungsmodus kann aus- und/oder eingeschaltet
werden und wird insbesondere nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne wieder ausgeschaltet.
Das Ein- und Ausschalten kann dabei mittels einer bestimmten Geste, entweder von einem
Benutzer eingelernt oder fest vorab gespeichert, ausgelöst werden. Die Betätigungseinrichtung
1 kann auf Grund bestimmter Gesten und/oder zusätzlichen bestimmten Betätigungen von
weiteren Komponenten, insbesondere für den allgemeinen Anwendungsbereich bezogen auf
sanitäre Aufnahmebehälter, den Reinigungsmodus einschalten und/oder wieder ausschalten.
[0052] Es ist weiterhin ebenso möglich, die Betätigungseinrichtung 1 zur Betätigung einer
Wasserzufuhreinrichtung, bspw. einer Mischbatterie, einer Reinigungsmittelzuführeinrichtung,
bspw. ein Seifenspender, oder dergleichen vorzusehen, sodass ein Benutzer, beispielsweise
mit einer ersten Geste das Verschlusselement 2' betätigen kann, mittels einer zweiten
von der ersten unterschiedlichen Geste die Mischbatterie öffnen und schließen kann
und mittels einer dritten Geste eine Heiß-/Kalt-Steuerung der Mischbatterie ermöglicht.
Dies erhöht wesentlich die Bedienbarkeit der Spüle insgesamt, da ein Benutzer durch
entsprechende Gesten berührungslos die gesamte Spüle steuern kann, was insbesondere
bei schmutzigen Händen vorteilhaft ist. Eine Steuerung ist beispielsweise alternativ
oder zusätzlich durch Sprachkommandos oder dergleichen möglich: Umfasst die Betätigungseinrichtung
ein Mikrofon o. ä., kann mittels Sprachkommandos die Mischbatterie geöffnet und geschlossen
und in ihrer Temperatur verstellt werden. Parallel hierzu kann beispielsweise mittels
taktiler Gesten das Verschlusselement mittels der Verschlusseinrichtung geöffnet oder
geschlossen werden.
[0053] Mittels der Betätigungseinrichtung 1 sind beispielsweise auch ein oder mehrere "Programme"
auslösbar, entweder eingelernt durch einen Benutzer oder vorab fest vorgegeben. Diese
Programme beinhalten insbesondere Schritte zur Betätigung von verschiedenen Komponenten,
insbesondere für den allgemeinen Anwendungsbereich bezogen auf sanitäre Aufnahmebehälter.
So ist es beispielsweise denkbar, dass mittels einer oder mehrerer eingelernter Gesten,
mehrere mit der Betätigungseinrichtung 1 verbundenen und durch diese betätigbaren
Spülenelemente nacheinander ausgelöst werden: So kann beispielsweise in einem ersten
Schritt der Ablauf des Spülbeckens verschlossen werden und in einem zweiten Schritt
eine Mischbatterie betätigt werden, sodass entweder die Mischbatterie für eine gewisse
Zeitdauer und/oder bis zu einem bestimmten Füllstand des Waschbecken mit Wasser füllt.
In einem dritten Schritt, der während des zweiten Schritts ausführbar ist, kann mittels
der Betätigungseinrichtung 1 eine vorgebbare Menge eines Reinigungsmittels, bspw.
Spülmittel oder dergleichen, durch Betätigung einer Reinigungsmittelzuführeinrichtung
hinzugefügt werden, sodass dann ein Benutzer der Spüle Gegenstände spülen kann.
[0054] Denkbar ist weiterhin auch über eine Drahtlosschnittstelle der Bestätigungseinrichtung
eine Verbindung mit einem Mobilfunkgerät eines Benutzers aufzubauen und die Steuerung
der Verschlusseinrichtung und/oder einer Wasserzuführeinrichtung über ein entsprechendes
auf dem Mobilfunkgerät ablaufendes Programm vorzunehmen. Dabei können beispielsweise
die im Mobilfunkgerät vorhandenen Lautsprecher, Mikrophone, Schnittstellen, Bildschirme
und dergleichen als Teil einer Betätigungseinrichtung 1, als Sensorelemente bzw. als
Bestätigungselemente einer Bestätigungseinrichtung 11 genutzt werden: Sprachkommandos
können über das Mikrophon des Mobilfunkgeräts aufgenommen und an die Betätigungseinrichtung
1 übermittelt werden, die diese dann auswertet. Auch kann über das Mobilfunkgerät
eine entsprechende Konfiguration der Betätigungseinrichtung vorgenommen werden, also
diese in den "Lern-Modus" versetzt werden oder dergleichen. Eine Rückmeldung über
den Schließzustand der Verschlusseinrichtung kann ebenso mittels der Bestätigungseinrichtung
11 über die Schnittstelle der Betätigungseinrichtung 1 an das Mobilfunkgerät übertragen
werden: So kann bspw. ein Blinken einer LED, eine Ausgabe eines Bestätigungstons oder
dergleichen auf dem Mobilfunkgerät einen entsprechenden Zustand der Verschlusseinrichtung
signalisieren. Teile der Betätigungseinrichtung und/oder der Bestätigungseinrichtung
können durch entsprechende Hard- und/oder Software auf dem Mobilfunkgerät realisiert
sein. So kann beispielsweise die Betätigungseinrichtung 1, die bspw. einer Spüle angeordnet
ist, lediglich eine Schnittstelle zur Weiterleitung von Steuersignalen an den Elektromotor,
bereitgestellt durch das Mobilfunkgerät, umfassen.
[0055] Zusätzlich kann die Sensoreinrichtung 4 ausgebildet sein, beispielsweise einen Füllstand
von Wassers im Spülbecken der Spüle 100 zu detektieren, sodass bei entsprechenden
Überschreiten des Füllstands der Zulauf durch die Wasserzuführeinrichtung gestoppt
wird und/oder die Verschlusseinrichtung zum Öffnen des Verschlusses des Spülbeckens
geöffnet wird, um ein Überfüllen zu vermeiden. Neben kapazitiv ausgebildeten Sensorelementen
sind in sämtlichen Ausführungsformen auch andere Sensorarten für die Sensorelemente
denkbar, die zum Beispiel auf Radar, Ultraschall, Infrarot und/oder auf dem piezoelektrischen
Effekt und/oder Optoelektronik basieren, die einzeln oder in Kombination mit in der
Sensoreinrichtung zusammengefasst bzw. mit dieser verbunden sind.
[0056] Fig. 2 zeigt eine Spüle gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0057] In Fig. 2 ist eine Spüle 100 in dreidimensionaler Ansicht mit Blickrichtung schräg
von unten gezeigt. Die Spüle 100 weist dabei eine Oberfläche 101 auf, unter der ein
Sensorelement 5c angeordnet ist. Weitere Sensorelemente 5a, 5b sind auf einer Rückseite
20, 21 der Spüle auf derselben Seite 21 angeordnet. Die Seite 21 der Spüle 100 ist
diejenige, die einem Benutzer der Spüle 100 direkt benachbart ist. Die Sensorelemente
5a, 5b sind sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung auf der Seite 21
der Spüle 100 versetzt zueinander angeordnet. Das Sensorelement 5a ist links vom Sensorelement
5b und näher an der Oberfläche 101 der Spüle 100 angeordnet.
[0058] Alle drei Sensorelemente 5a, 5b, 5c sind mit der Betätigungseinrichtung 1 verbunden.
Die Betätigungseinrichtung 1 ist weiterhin - wie bereits in Fig. 1 gezeigt - mit dem
Elektromotor 8 verbunden der entsprechend gemäß Figur 1 die Verschlusseinrichtung
2 für die Ablauföffnung 3 der Spüle 100 betätigt. Hierbei ist die Betätigungseinrichtung
1 zwischen dem in Figur 2 gezeigten kleineren Spülbecken und dem größeren Spülbecken
über ein Halteelement (nicht gezeigt) zwischen den beiden Spülbecken an einem oder
beiden festgelegt.
[0059] Weiterhin gezeigt ist das Vibrationselement 13, welches auf einer Unterseite der
Oberfläche 101 im Wesentlichen in der Mitte der Spüle 100 angeordnet ist und mit der
Betätigungseinrichtung 1 verbunden ist. Führt nun ein Benutzer eine Geste durch, beispielsweise
durch ein Vorbeibewegen einer Hand innerhalb des Spülbeckens in Höhe der beiden Sensorelemente
5a, 5b parallel zur Seite 21 der Spüle 100, werden die entsprechenden Sensorsignale
an die Betätigungseinrichtung übermittelt und ausgewertet. Erkennt die Betätigungseinrichtung
1 eine Geste durch Vergleich mit einer eingelernten und/oder einer vorab definierten
gespeicherten Geste wird zum einen bspw. die Verschlusseinrichtung 2 betätigt und
eine taktile Rückmeldung dem Benutzer über das Vibrationselement 13, welches auf der
Unterseite der Oberfläche 101 der Spüle 100 angeordnet ist, bereitgestellt.
[0060] Zusammenfassend weist die Erfindung die folgenden Vorteile auf:
- Hohe Flexibilität hinsichtlich der Position von Betätigungseinrichtung und insbesondere
Sensoreinrichtung,
- hochwertiges Erscheinungsbild,
- verbesserte Reinigungssituation durch weniger Elemente auf der Oberfläche, beispielsweise
einer Spüle oder dergleichen,
- Bereitstellung von Bedienungsfeedback,
- flexible Anbindung und Positionierung der Sensoreinrichtung, insbesondere deren Sensorelemente,
- werkzeuglose Festlegung, und
- berührungslose Bedienung.
[0061] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Betätigungseinrichtung
- 2
- Verschlusseinrichtung
- 2'
- Verschlusselement
- 3
- Ablauföffnung
- 4
- Sensoreinrichtung
- 5a,5b,5c,6
- Sensorelement
- 5', 6'
- Detektionsfläche
- 7
- Bowdenzug
- 8
- Elektromotor
- 9
- Batterie
- 9'
- Stromnetzanschluss
- 10
- Doppelseitiges Klebeband
- 11
- Bestätigungseinrichtung
- 12
- Lautsprecher
- 13
- Vibrationselement
- 14
- Leuchtdiode
- 15
- Schnittstelle
- 16
- Mikrocontroller
- 20
- Rückseite Spüle
- 21
- Benutzerzugewandte Seite
- 100
- Spüle
- 101
- Oberfläche Spüle
1. Betätigungseinrichtung (1) zum Betätigen einer Verschlusseinrichtung (2) zum Verschließen
einer Ablauföffnung (3), insbesondere für einen sanitären Aufnahmebehälter (100),
wie ein Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen, wobei die Betätigungseinrichtung
(1) eine elektrisch betreibbare Antriebseinheit (8) und zumindest ein Betätigungselement
(7) zum Betätigen der Verschlusseinrichtung (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungseinrichtung (1) eine Sensoreinrichtung (4) mit zumindest einem berührungslos
auslösenden Sensorelement (5, 6) umfasst, vorzugsweise wobei das zumindest eine Sensorelement
als ein kapazitives Sensorelement (5) und/oder als akustisches Sensorelement (6) ausgebildet
ist.
2. Betätigungseinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) drahtlos mit der Betätigungseinrichtung (1) zu deren Betätigung
verbunden ist und/oder dass die Betätigungseinrichtung (1) und/oder die Sensoreinrichtung
(4) eine unabhängige elektrische Energieversorgungseinheit (9) aufweist.
3. Betätigungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) mehrere berührungslos auslösende Sensorelemente (5, 6)
umfasst, welche unterschiedliche Auslösearten und/oder unterschiedliche Orientierungen
der Detektionsfläche (5', 6') aufweisen.
4. Betätigungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) und/oder die Betätigungseinrichtung (1) zur stoffschlüssigen
Festlegung ausgebildet ist, insbesondere ein selbstklebendes Element (10) oder dergleichen,
aufweist.
5. Betätigungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bestätigungseinrichtung (11) zur Bestätigung einer Betätigung der Betätigungseinrichtung
(1) und/oder der Verschlusseinrichtung (2) angeordnet ist, vorzugsweise wobei die
Bestätigungseinrichtung (11) zumindest ein akustisches Element (12), insbesondere
einen Lautsprecher, zumindest ein taktiles Element (13), insbesondere ein Vibrationselement
und/oder zumindest ein optisches Element (14), insbesondere ein oder mehrere Lichtquellen,
aufweist.
6. Betätigungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung eine Steuereinrichtung (16) umfasst, die ausgebildet sind,
eine Geste eines Nutzers mittels der Sensoreinrichtung (4) zu erkennen und bei erfolgreicher
Erkennung die Betätigungseinrichtung (1) zu betätigen und/oder dass die Betätigungseinrichtung
(1) und/oder eine Bestätigungseinrichtung (12) von einem Nutzer einlernbar ist und/oder
dass eine Schnittstelle (15), insbesondere eine drahtlose Schnittstelle, zur Konfiguration
der Betätigungseinrichtung angeordnet ist.
7. Betätigungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung zumindest ein Sensorelement (5, 6) umfasst, welches eine im
Wesentlichen vertikal ausgerichtete Detektionsfläche (5', 6') aufweist.
8. Sanitärer Aufnahmebehälter (100), insbesondere Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen,
gekennzeichnet durch eine Betätigungseinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1-7, vorzugsweise wobei
die zumindest eine Sensoreinrichtung (4) auf einer Rückseite (20, 21) des sanitären
Aufnahmebehälters (100) unterhalb dessen Oberfläche (101) angeordnet ist.
9. Sanitärer Aufnahmebehälter gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) auf einer einem Nutzer des sanitären Aufnahmebehälters
(100) nächstgelegenen Seite (21) angeordnet ist und/oder dass die Sensoreinrichtung
(4) zumindest teilweise mittig auf der einem Nutzer nächstgelegenen Seite (21) angeordnet
ist.
10. Sanitärer Aufnahmebehälter gemäß einem der Ansprüche 8-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) mehrere Sensorelemente (5, 6, 5a, 5b, 5c) umfasst, welche
horizontal und/oder vertikal gegeneinander versetzt, insbesondere am sanitären Aufnahmebehälter
(100), angeordnet sind und/oder dass die Sensoreinrichtung (4), insbesondere zumindest
eines der Sensorelemente (5, 5a, 5b, 5c, 6), stoffschlüssig an dem sanitären Aufnahmebehälter
(100) festgelegt ist, insbesondere mittels einer Klebeverbindung.
11. Sanitärer Aufnahmebehälter gemäß einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4) ausgebildet ist, den Füllstand im sanitären Aufnahmebehälter
zu detektieren, wobei die Betätigungseinrichtung (1) ausgebildet ist, bei Überschreiten
eines vorab bestimmten maximalen Füllstands die Verschlusseinrichtung (2, 7, 8) zu
betätigen, so dass der Verschluss (2') zumindest teilweise geöffnet wird und bei Unterschreiten
eines vorab bestimmten minimalen Füllstands und/oder einer vorab definierten Zeitspanne
die Verschlusseinrichtung (2, 7, 8) zum Verschließen des Verschlusses (2') zu betätigen.
12. Sanitärer Aufnahmebehälter gemäß einem der Ansprüchen 8-11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wasserzuführeinrichtung, insbesondere eine Mischbatterie, und/oder eine Reinigungsmittelzuführeinrichtung,
insbesondere ein Seifenspender, angeordnet ist, wobei zumindest ein Sensorelement
der Sensoreinrichtung in der Wasserzuführeinrichtung und/oder der Reinigungsmittelzuführeinrichtung
angeordnet ist.
13. Verfahren zur Steuerung eines Verschlusses (2) einer Ablauföffnung, insbesondere eines
sanitären Aufnahmebehälters (100) wie ein Spülbecken, Waschbecken oder dergleichen,
wobei mittels einer Verschlusseinrichtung (2, 2') die Ablauföffnung (3) geöffnet oder
verschlossen wird, wobei mittels einer Betätigungseinrichtung (7, 8), umfassend eine
elektrisch betreibbare Antriebseinheit (8) und ein Betätigungselement (7), die Verschlusseinrichtung
(2, 2') betätigt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (1, 7, 8) mittels einer Sensoreinrichtung (4), umfassend
zumindest ein berührungslos auslösendes Sensorelement betätigt wird, vorzugsweise
wobei die Betätigungseinrichtung (1, 7, 8) mittels zumindest einer Geste eines Nutzers
betätigt wird, die von der Sensoreinrichtung (4) erfasst wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (1, 7, 8) von einem Nutzer konfiguriert wird, insbesondere
eine oder mehrere verschiedene Gesten zur Betätigung eingelernt werden, vorzugsweise
wobei eine Geste mittels mehrerer berührungslos ausgebildeter Sensorelemente (5, 5a,
5b, 5c, 6) erfasst wird und die Betätigungseinrichtung anhand der erfassten Geste
betätigt wird.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-14, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Auslösen der Sensoreinrichtung (4) die Betätigungseinrichtung (1, 7, 8)
die Verschlusseinrichtung (2, 2') von einem ersten in einen zweiten Zustand schaltet,
und bei einem erneuten Betätigen die Betätigungseinrichtung (1, 7, 8) die Verschlusseinrichtung
(2, 2') von dem zweiten in den ersten Zustand schaltet.