(19)
(11) EP 3 456 646 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.2019  Patentblatt  2019/12

(21) Anmeldenummer: 17191000.3

(22) Anmeldetag:  14.09.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 1/10(2006.01)
B65D 45/16(2006.01)
B65D 83/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Delica AG
4127 Birsfelden (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmidhuber, Laura
    CH-4057 Basel (CH)
  • Nielsen, Kjartan
    CH-4460 Gelterkinden (CH)
  • Saupe, David
    CH-4057 Basel (CH)
  • Schramm, Max
    CH-4056 Basel (CH)

(74) Vertreter: Hepp Wenger Ryffel AG 
Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) VERPACKUNGSSYSTEM FÜR SCHÜTTFÄHIGE LEBENSMITTEL, INSBESONDERE GEWÜRZE UND GEWÜRZMISCHUNGEN


(57) Die Erfindung betrifft ein Verpackungssystem (1) für schüttfähige Lebensmittel, insbesondere Gewürze und Gewürzmischungen, umfassend einen rohrförmigen Behälter (2) aus einem flexiblen Material mit einem geschlossenen oder verschliessbaren ersten Ende (3) und einem zweiten Ende (5) mit einer verschliessbaren oder verschlossenen Entnahmeöffnung (4), ein Fusselement (6) mit einer Standfläche (7) und einem Befestigungsabschnitt (8), mittels welchem das geschlossene oder verschliessbare erste Ende (3) des Behälters (2) an dem Fusselement (6) befestigbar ist, und einen Verschluss (9),zum Verschliessen der Entnahmeöffnung (4) des Behälters (2).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungssystem für schüttfähige Lebensmittel und dgl. mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.

[0002] Das erfindungsgemässe Verpackungssystem eignet sich insbesondere für die Aufbewahrung und Dosierung von Gewürzen und Gewürzmischungen, aber auch von weiteren Lebensmitteln, welche als Pulver oder Granulat vorliegen, wie z.B. Salz, Zucker, Hefepulver; Bouillonpulver, Proteinpulver, Nahrungsergänzungen usw. In der nachfolgenden Beschreibung werden mit Gewürz somit sämtliche Lebensmittel gemeint, welche als Pulver, Granulat und/oder Kristalle in der Küche Anwendung finden. Auch Pulver für kosmetische Anwendungen sind damit gemeint.

[0003] Gewürze werden üblicherweise in festen Behältern aus Glas, Kunststoff, Karton/Pappe oder Metall mit einer Dosieröffnung aufbewahrt, welche mit einer Streuhilfe in Form eines Gitters oder einer gelochten Fläche versehen sein kann. Auch sind Behälter bekannt, welche mit einer Mühle zum Zermahlen des Inhaltes versehen sind. Um den Inhalt des Behälters vor äusseren Einflüssen zu schützen und einen Aromaverlust zu vermeiden, sind die Behälter meistens mittels eines Verschlusses hermetisch verschliessbar. Bevorzugt sind die Behälter aus ökonomischen und ökologischen Gründen wiederbefüllbar. Dazu sind im Handel Nachfüllbeutel erhältlich, welche für die Dosierung des Inhaltes wenig geeignet sind.

[0004] Ein Nachteil der bekannten Behälter ist, dass diese verhältnismässig viel Inhalt fassen, jedoch selten gebraucht werden. Es kommt daher oft vor, dass diese das MDH (Mindesthaltbarkeitsdatum) überschritten haben, wenn sie gebraucht werden sollen und somit weggeworfen werden. Zudem benötigen die bekannten Behälter viel Platz. Es kommt ferner vor, dass die Gewürze verklumpen (z.B. durch Kochdämpfe), so dass eine Dosierung, auch mit der eingebauten Streuhilfe, erschwert bis gar nicht möglich ist.

[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verpackungssystem anzugeben, welches die Nachteile des Bekannten vermeidet und insbesondere einen Aromaerhalt ermöglicht, platzsparend ist,eine gute Dosierung des Inhaltes erlaubt und durch das verhältnismässig kleine Fassungsvermögen zu weniger Verschwendung des Inhaltes beiträgt.

[0006] Die Aufgabe wird von einem Verpackungssystem gemäss dem unabhängigen Anspruch gelöst.

[0007] Das erfindungsgemässe Verpackungssystem umfasst einen rohrförmigen Behälter aus einem flexiblen Material mit einem geschlossenen oder verschliessbaren ersten Ende und einem zweiten Ende mit einer verschliessbaren oder verschlossenen Entnahmeöffnung.

[0008] Das Verpackungssystem umfasst ferner ein Fusselement mit einer Standfläche und einem Befestigungsabschnitt, mittels welchem das geschlossene oder verschliessbare Ende des Behälters an dem Fusselement befestigbar ist.

[0009] Das Verpackungssystem umfasst zudem einen Verschluss zum Verschliessen der Entnahmeöffnung des Behälters.

[0010] Der Behälter ist zur Aufbewahrung von Gewürzen und dgl. ausgebildet und besteht aus einem flexiblen Material. Das flexible Material erlaubt die Bereitstellung eines Behälters, welcher stabil ist, jedoch von einem Anwender verformbar ist, so dass der Inhalt besser dosiert oder z.B. zerbröselt werden kann. Zudem erlaubt das flexible Material, dass der Behälter, wie später detailliert beschrieben, mit dem erfindungsgemässen Verschluss verschliessbar ist.

[0011] Der Behälter ist rohrförmig ausgebildet und weist einen ersten Ende auf, welcher verschlossen ist oder beim Zusammenbau des Verpackungssystems durch das erfindungsgemässe Fusselement und/oder den erfindungsgemässen Verschluss verschliessbar ist, wie untenstehend detailliert beschrieben wird.

[0012] Das zweite Ende weist
eine Entnahmeöffnung zur Abgabe des Inhaltes auf, welche verschliessbar oder verschlossen ist. Die Entnahmeöffnung ist bevorzugt zunächst verschlossen und wird von einem Benutzer vor einer erstmaligen Verwendung geöffnet.

[0013] Das andere Ende kann verschlossen sein oder wird beim Zusammenbau des Verpackungssystems durch das erfindungsgemässe Fusselement und/oder den erfindungsgemässen Verschluss, wie später detailliert beschrieben, verschlossen.

[0014] Durch das flexible Material ist der Behälter im Bereich der Öffnung insbesondere zusammendrückbar, so dass die Öffnung durch Überlagerung des Verpackungsmaterials zumindest teilweise verschliessbar ist.

[0015] Der Behälter kann bevorzugt als nahtloser Schlauch bereitgestellt, aus einem flachen Zuschnitt zusammengerollt oder blasgeformt werden. Zum Verschliessen des der Öffnung abgewandten Ende kommen insbesondere ein Kleben, Schweissen, Vernähen oder Siegeln in Frage.

[0016] Das Fusselement mit seinem Befestigungsabschnitt erlaubt die Verbindung des Behälters mit dem Fusselement. Dabei kann das Fusselement so ausgebildet sein, dass der Behälter beim Verbinden mit dem Fusselement verschlossen wird. Das Fusselement weist ferner eine Standfläche auf, welche das Aufstellen des Fusselements und des daran befestigten Behälters auf eine Fläche ermöglicht. Dabei ist zu vermerken, dass im Sinne der vorliegenden Erfindung die Standfläche nicht zwangsläufig als Ebene ausgebildet sein muss. Es ist dabei denkbar, dass die Standfläche konkav ausgebildet ist und eine Kante, bevorzugt eine umlaufende Kante der konkaven Standfläche als Auflage für das Fusselement dient.

[0017] Der Verschluss erlaubt das Verschliessen und Öffnen des Behälters, so dass der Inhalt vor Umwelteinflüssen wie z.B. Feuchtigkeit oder Luftoxidation geschützt aufbewahrt werden kann.

[0018] Dadurch wird ein Verpackungssystem bereitgestellt, welches die Aufbewahrung von Gewürzen und dgl. ermöglicht, eine sehr einfache Dosierung erlaubt, wobei durch die Flexibilität des Behälters auch grobkörniger Inhalt bspw. zerbröselt/zerkleinert werden kann.

[0019] Bevorzugt weist das geschlossene oder verschliessbare Ende des Behälters einen bezüglich einer Längsachse des Behälters im Wesentlichen runden Querschnitt, besonders bevorzugt kreisrund, auf. Der übrige Behälter kann dann einen abweichenden Querschnitt aufweisen. Insbesondere verändert sich der Querschnitt entlang der Längsachse des Behälters (d.h. in Richtung der Öffnung hin) und wird zunehmend oval, wie dies z.B. bei einer Tube der Fall ist.

[0020] Der Befestigungsabschnitt des Fusselements ist bevorzugt als Aufnahme ausgebildet, in welche das geschlossene oder verschliessbare Ende des Behälters einsteckbar ist.

[0021] Der Behälter kann dabei bevorzugt mit dem Fusselement verschweisst, verklebt oder durch Schrumpfen verbunden werden, so dass eine sichere Befestigung zwischen Fusselement und Behälter entsteht. Auch können Rückhaltemittel vorhanden sein, welche nach dem Einstecken des Behälters in dem Fusselement eine erneute Trennung verhindern oder zumindest erschweren.

[0022] Die Aufnahme weist dabei bevorzugt einen Querschnitt auf, welcher einem Querschnitt des Behälters bezüglich seiner Längsachse entspricht. Insbesondere entspricht der Querschnitt der Aufnahme einem Querschnitt des geschlossenen oder verschliessbaren Endes des Behälters.

[0023] Die Aufnahme kann bevorzugt als Spalt ausgebildet sein, in welchen das verschliessbare Ende des Behälters einsteckbar und dadurch verschliessbar ist. Der Spalt kann, wie oben erwähnt, Rückhaltemittel umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Spalt durch Spielpassung zweier Bauelemente, welche zur Ausbildung des Fusselementes zusammengefügt werden, gebildet werden. Durch relative Verschiebung eines Bauelements bezüglich des anderen Bauelementes kann der Behälter dann eingeklemmt werden. Dabei sind die Fügeflächen bevorzugt kegelstumpfförmig ausgebildet.

[0024] Der Befestigungsabschnitt des Fusselements kann aber auch als Aufstecknoppe ausgebildet sein, auf welche das verschliessbare Ende des Behälters aufsteckbar und dadurch verschliessbar ist. In diesem Fall übernimmt die Aufstecknoppe die Funktion eines Stopfens und verschliesst das offene, der Öffnung abgewandten Ende des Behälters.

[0025] Der Verschluss ist dabei bevorzugt als Klemmverschluss ausgebildet und weist zwei Schenkel auf, welche durch einen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind und zwischen welchen ein Klemmspalt gebildet wird. Die Öffnung des Behälters ist dabei derart zusammendrückbar, dass das im Wesentlichen flache, offene Ende des Behälters in den Klemmspalt einsteckbar und haltbar ist. Dabei kann der Behälter unterhalb der Öffnung umgeknickt werden, so dass in diesem Fall vier Lagen des Behältermaterials in den Klemmspalt eingesteckt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da durch das Umknicken der Behälter besser gegen aussen abgedichtet wird als durch einfaches Aufstecken des Verschlusses auf die zusammengedrückte Öffnung. Auch vereinfacht das Umknicken ein Aufstecken des Verschlusses.

[0026] Die Breite des Klemmspalts, d.h. der Abstand zwischen den beiden Schenkeln des Verschlusses, kann dabei fest eingestellt oder variabel sein, z.B. durch Ausbildung des Verschlusses nach Art einer Wäscheklammer.

[0027] Die Schenkel des Klemmverschlusses weisen bevorzugt jeweils eine dem Klemmspalt zugewandte Klemmfläche auf, welche insbesondere im Wesentlichen zueinander parallel angeordnet sind.

[0028] Bevorzugt entspricht die Breite des Verschlusses zumindest der Breite (quer zur Längsachse) des zusammengedrückten Behälters.

[0029] Wenigstens eine Klemmfläche des Verschlusses weist bevorzugt wenigstens eine Erhebung auf, welche eine Querschnittsfläche des Klemmspalts in Einsteckrichtung des Behälters verringert.

[0030] Dabei wird als Einsteckrichtung, die Bewegungsrichtung des Verschlusses beim Verschliessen des Behälters gemeint, welche parallel zur Längsachse des Behälters verläuft. Die Erhebungen, welche eine Querschnittsfläche verringern, verstärken die Klemmfunktion der Schenkel, so dass der Behälter sicher schliessbar ist. Zudem verläuft der Behälter, wenn dieser zwischen den Schenkeln des Verschlusses eingesteckt ist, nicht gerade sondern erfährt eine Biegung im Bereich der Erhebung. Durch diese Biegung des Behälters wird erreicht, dass der Kraftschluss zwischen Behälter und Verschluss verstärkt wird und insbesondere, dass ein Verschluss nicht durch eine Rückstellkraft des zusammengedrückten Behälters verschoben oder im schlimmsten Fall entfernt wird.

[0031] Das Fusselement und/oder der Verschluss sind bevorzugt aus einem Thermoplast durch Spritzguss gefertigt. alternativ können die o.g. Bauteile durch Druckguss aus einem Metall oder Metalllegierung, bevorzugt Aluminium, durch Tiefziehen, durch thermoplastisches Verformen, durch zerspanende oder generative Fertigungsverfahren (z.B. Lasersintern, Stereolithographie, PolyJet, Fused Filament Fabrikation) hergestellt werden.

[0032] Der Behälter ist bevorzugt aus Kunststoff (z.B. PET oder Polypropylen), aus einem Verbundstoff (z.B. einem PP-Verbund oder Laminatfolie) mit bevorzugt einer Barrierefunktion (z.B. gegen UV-Strahlung und Wasserdampf) oder aus einem Mischverbundfolie (z.B. Pergament mit Kunststoff für lichtempfindliche Inhalte), ebenfalls bevorzugt mit einer Barrierefunktion, gefertigt. Alternativ kann der Behälter durch Spritzblasen, Extrusionsblasen, Steckblasen, Extrusion mit Ringdüse oder generative Fertigungsverfahren hergestellt werden.

[0033] Der Behälter weist bevorzugt ein Verhältnis Länge zur Querschnittsfläche zwischen 3:1 und 8:1 auf. Diese Verhältnisse sind in der Handhabung sehr praktisch.

[0034] Bevorzugt weist der Behälter ein Fassungsvermögen zwischen 20 mL und 80 mL auf. Behälter mit einem solchen Fassungsvermögen sind sehr praktisch in der Handhabung und erlauben insbesondere eine einhändige Dosierung des Inhaltes.

[0035] Das Verpackungssystem umfasst bevorzugt ferner eine Halterung zur lösbaren Befestigung des Behälters. Die Halterung umfasst dabei wenigstens eine Aufnahmeöffnung, wobei das Fusselement oder der Verschluss und die Aufnahmeöffnung derart komplementär aufeinander abgestimmt sind, dass das Fusselement oder der Verschluss zumindest teilweise in die Aufnahmeöffnung einsteckbar und haltbar ist.
Die Halterung ermöglicht die Befestigung von einem oder mehreren Behältern (mit Fusselement und/oder Verschluss). Die Aufnahmeöffnung ist derart ausgebildet, dass das Fusselement und/oder der Verschluss darin Aufnahme finden. Die Befestigung erfolgt bevorzugt durch Formschluss.

[0036] Damit wird eine verbesserte und platzsparende Anordnung ermöglicht, da z.B. mehrere Behälter an einer Halterung lösbar befestigt werden können, so dass diese nicht wie bisher "lose" in Schubladen oder Schränken liegen. Zudem kann die Halterung die Sichtbarkeit der Behälter erhöhen und kann auch z.B. an Schranktüren, insbesondere an der Innenseite von Schranktüren, angebracht werden. Damit wird eine bessere Raumausnützung ermöglicht.

[0037] Die Halterung wird bevorzugt aus den gleichen Materialien und mit dem gleichen Herstellungsverfahren wie das Fusselement und/oder der Verschluss hergestellt.

[0038] Die Aufnahmeöffnung der Halterung ist bevorzugt als Hohlprofil mit einem Hohlraum und einem Schlitz ausgebildet. Der Schlitz verläuft dabei in Längsrichtung des Hohlprofils.

[0039] Das Fusselement (mit daran befestigtem Behälter) ist dabei in den Hohlraum einschiebbar, wobei der Schlitz als Durchführung für den Behälter dient. Somit können magazinartig eine Mehrzahl von Behältern mit Fusselement in die Halterung eingeschoben werden, welche dann hintereinander angereiht längs des Hohlprofils angeordnet werden. Diese Halterung eignet sich bevorzugt für die Ausstellung und den Verkauf, da damit den Behältern Stabilität verliehen wird. Die Halterung wird bevorzugt geneigt angeordnet, so dass die Behälter stets durch Schwerkraft in Richtung des tiefer angeordneten Endes des Hohlprofils bewegt werden. An dem tief angeordneten Ende ist das Hohlprofil so ausgebildet, dass nur ein Behälter mit Fusselement entnehmbar ist. Es versteht sich, dass die Behälter mit Fusselement an dem höher gelegenen Ende des Hohlprofils eingefügt werden. Dies hat zudem den Vorteil, dass die mit einem früheren MDH versehenen Behälter stets als erste entnommen werden müssen.

[0040] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Figuren besser beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Verpackung;
Fig. 2
eine Seitenansicht der Verpackung gemäss Figur 1;
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht des Fussteils der Verpackung der Figur 1;
Fig. 4
eine Seitenansicht des Fussteils der Figur 3;
Fig. 5
den Behälter in verschiedenen Sequenzen mit zusammengedrückter und offener Öffnung;
Fig. 6
die Funktionsweise des Verschlusses vor und nach dem Verschliessen;
Fig. 7
eine erste Ausführungsform der Halterung;
Fig. 8
die Halterung des Figur 7 mit eingesteckter Verpackung;
Fig. 9
eine perspektivische Ansicht der Verpackung der Figur 1 mit Etikett;
Fig. 10
eine zweite ausführungsform der Halterung; und
Fig. 11
eine dritte Ausführungsform der Halterung.


[0041] In den Figuren 1 und 2 ist eine Verpackung gezeigt, welche einen Behälter 2, ein Fusselement 6 und einen Verschluss 9 umfasst. Eine Längsrichtung des Behälters 2 ist schematisch mit L dargestellt.

[0042] In den Figuren 3 und 4 ist das Fusselement 6 gesondert dargestellt.

[0043] Das Fusselement 6 umfasst eine Basis 21 mit einer quadratischen Grundform und mit abgerundeten Ecken, welche eine Standfläche 7 definiert. Die Standfläche 7 erlaubt, dass die Verpackung der Figuren 1 und 2 stabil auf eine Ebene aufgestellt werden kann. An der der Standfläche 7 abgewandten Seite der Basis 21 ist ein Befestigungsabschnitt 8 für den Behälter 2 vorgesehen. Der Befestigungsabschnitt 8 ist als Auskragung der Basis 21 ausgebildet und weist eine Aufnahme 12 in Form einer Öffnung auf, in welche der Behälter 2 eingeschoben und befestigt werden kann.

[0044] In der Figur 5 sind unterschiedliche Zustände des Behälters 2 gezeigt. Der Behälter 2 ist aus einem flexiblen Material gefertigt und rohrförmig ausgebildet. Das untere Ende 3, welches in die Aufnahme 12 des Fusselementes 6 eingesteckt ist, kann geschlossen oder offen ausgebildet sein, da dieses ohnehin beim Zusammenstecken des Fusselements 6 mit dem Behälter 2 geschlossen wird, da ein Querschnitt der Aufnahme 12 einem Querschnitt des unteren Endes 3 des Behälters entspricht. In dem in den Figurengezeigten Beispiel ist dieser Querschnitt kreisrund.

[0045] Die Öffnung 4, welche zum Dosieren des Inhaltes ausgebildet ist, kann zusammengedrückt werden, bis die Öffnung 4 im Wesentlichen geschlossen ist (linke Darstellung der Figur 5). Der Behälter 2 kann jedoch so ausgebildet sein, dass im Ruhezustand die Öffnung 4 im Wesentlichen geschlossen ist (linke Darstellung der Figur 5). Zum Öffnen der Öffnung 4 müssen die Kanten 22 des Behälters 2 zusammengedrückt werden (dies geschieht bevorzugt mit den Fingern), so dass die unterschiedlichen Öffnungsgrade der Figur 5 erreichbar sind, je nach Kraftaufwand. Dies hat den Vorteil, dass zur Dosierung des Inhaltes die Querschnittsfläche der Öffnung 5 veränderbar ist, so dass die Dosiermenge ebenfalls an die Bedürfnisse angepasst werden kann.

[0046] Zum sicheren Verschliessen des Behälters 2 ist ein Verschluss 9 vorgesehen, welcher in der Figur 6 seitlich dargestellt ist. Der Verschluss 9 umfasst zwei Schenkel 13, die von einem Verbindungsabschnitt 14 miteinander verbunden werden. Zwischen den beiden, voneinander beabstandet angeordneten Schenkeln 13 ist ein Klemmspalt 15 gebildet. Die dem Klemmspalt 15 zugewandten Klemmflächen 16 der Schenkel 13 sind mit Erhebungen 17 versehen.

[0047] Das offene Ende 5 des Behälters 2 wird bevorzugt umgeknickt, wie in der Linken Darstellung der Figur 6 gezeigt.

[0048] Der Verschluss 9 wird einfach auf das umgeknickte Ende 5 aufgesteckt. Der Klemmspalt 15 ist so bemessen, dass der Behälter die aneinanderlegenden Lagen des Behältermaterials passend aufnehmen kann. Zudem bewirken die Erhebungen 17 eine Verengung des Querschnittes des Klemmspaltes quer zur Aufsteckrichtung L (die parallel zur Längsachse des Behälters 2 verläuft). Dadurch wird die Klemmwirkung des Verschlusses 9 zusätzlich erhöht.

[0049] In den Figuren 7 und 8 ist ein Verpackungssystem in seiner Gesamtheit beispielhaft dargestellt. Nebst der oben beschriebenen Verpackung umfasst das Verpackungssystem eine Halterung 10 mit einer Mehrzahl von Aufnahmeöffnungen 11, von denen der Übersicht halber nur zwei mit Bezugszeichen versehen sind. Die Halterung 10 ist besonders für die Aufbewahrung der Verpackungen bei einem Endbenutzer zuhause gedacht und kann beispielsweise an einer Wand oder einer Schranktüre befestigt werden. Die Öffnungen 11 sind so geformt und auf die Kontur des Fusselementes 6 und des unteren Bereichs des Behälters 2 abgestimmt, dass diese passend und formschlüssig aufgenommen werden können. Zusätzlich können weitere Mittel vorgesehen sein, welche das Fusselement 6 zusätzlich kraftschlüssig mit der Halterung 10 verbinden. Die Verpackungen können somit mit der Halterung 10 platzsparend und sicher aufbewahrt und sehr einfach bei Bedarf entnommen werden.

[0050] In der Figur 9 ist eine Weiterbildung der Verpackung dargestellt, bei welcher der Verschluss 9 mit einem Etikett 23 mit einer Öffnung 24 versehen ist. Die Öffnung 24 wird zum Aufhängen der Verpackung verwendet. Diese Variante eignet sich insbesondere zum Präsentieren der Verpackungen an einer Verkaufsstelle. Die Öffnung 24 ist entsprechend geformt und wird vorzugsweise zum Aufhängen der Verpackung nach Art einer Blisterverpackung verwendet.

[0051] In der Figur 10 ist eine weitere Variante einer Halterung 10 im Querschnitt gezeigt. Die Halterung 10 ist als Hohlprofil 18 ausgebildet. Ein Hohlraum 19 des Hohlprofils 18 dient als Aufnahme 12 für das Fusselement 6. Einen Schlitz 20 in Hohlprofillängsrichtung erlaubt das Herausragen des Behälters 2. Eine Entfernung der Verpackung durch den Schlitz 20 ist nicht möglich, da das Fusselement 6 grösser als die Breite des Schlitzes 20 ist und die Basis 21 das Hohlprofil hintergreift. Die Verpackungen werden von einer Stirnseite des Hohlprofils 18 her in die Halterung hineingeschoben und können auch nur von einer Stirnseite entnommen werden. Diese Art der Halterung 10 eignet sich ebenfalls besonders für den Verkauf der Verpackungen, da diese ansprechend aneinandergereiht präsentiert werden können. Zudem kann das Hohlprofil 18 von einer Seite her aufgefüllt und so platziert werden, dass die Verpackungen von der anderen Seite her entnommen werden. So wird gewährleistet, dass die jüngeren Verpackungen mit einem längeren MHD nicht zuerst entnommen werden können. Falls das Hohlprofil 18 zudem schräg angeordnet wird, kann durch Schwerkraft sichergestellt werden, dass für einen Käufer die Verpackungen stets einfach an der tiefer angelegten Stirnseite des Hohlprofils 18 entnommen werden können.

[0052] Eine weitere Halterung 10 ist in der Figur 11 gezeigt. In dieser Variante sind die Aufnahmeöffnungen 11 schlüssellochförmig mit einem kreisrunden Bereich 25 und einer länglichen Aussparung 26 ausgebildet. Das Fusselement 6 wird in die entsprechend bemasste Aufnahmeöffnung 11 im kreisrunden Bereich 25 eingesteckt. Die Halterung 10 ist so angeordnet, dass die Verpackungen durch Schwerkraft in die längliche Aussparung 26 gelangen und dort gehalten werden, weil die Basis 21 des Fusselements 6 die Ausnahmeöffnung 11 hintergreift. Zum Entnehmen der Verpackung muss diese in Richtung des kreisrunden Bereichs 25 bewegt und durch diesen herausgezogen werden. Auch diese Art der Halterung eignet sich besonders für den Verkauf der Verpackungen.


Ansprüche

1. Verpackungssystem (1) für schüttfähige Lebensmittel, insbesondere Gewürze und Gewürzmischungen, umfassend:

- einen rohrförmigen Behälter (2) aus einem flexiblen Material mit einem geschlossenen oder verschliessbaren ersten Ende (3) und einem zweiten Ende (5) mit einer verschliessbaren oder verschlossenen Entnahmeöffnung (4),

- ein Fusselement (6) mit einer Standfläche (7) und einem Befestigungsabschnitt (8), mittels welchem das geschlossene oder verschliessbare erste Ende (3) des Behälters (2) an dem Fusselement (6) befestigbar ist, und

- einen Verschluss (9),zum Verschliessen der Entnahmeöffnung (4) des Behälters (2).


 
2. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene oder verschliessbare Ende (3) des Behälters (2) einen bezüglich einer Längsachse (L) des Behälters (2) im Wesentlichen runden Querschnitt aufweist.
 
3. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (8) des Fusselements (6) als Aufnahme (12) ausgebildet ist, in welche das geschlossene oder verschliessbare Ende (3) des Behälters einsteckbar ist.
 
4. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (12) einen Querschnitt aufweist, welcher einem Querschnitt des Behälters (2) bezüglich seiner Längsachse (L) entspricht.
 
5. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (12) als Spalt ausgebildet ist, in welchen das verschliessbare Ende (3) des Behälters (2) einsteckbar und dadurch verschliessbar ist.
 
6. Verpackungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (8) des Fusselements (6) als Aufstecknoppe ausgebildet ist, auf welche das verschliessbare Ende (3) des Behälters (2) aufsteckbar und dadurch verschliessbar ist.
 
7. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (9) als Klemmverschluss ausgebildet ist und zwei Schenkel (13) aufweist, welche durch einen Verbindungsabschnitt (14) miteinander verbunden sind und zwischen welchen ein Klemmspalt (15) gebildet wird, wobei die Öffnung (4) des Behälters derart zusammendrückbar ist, dass das im Wesentlichen flache, offene Ende (5) des Behälters (2) in den Klemmspalt (15) einsteckbar und haltbar ist.
 
8. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (13) des Verschlusses (9) jeweils eine dem Klemmspalt (15) zugewandte Klemmfläche (16) aufweisen, welche insbesondere im Wesentlichen zueinander parallel angeordnet sind.
 
9. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Klemmfläche (16) wenigstens eine Erhebung (17) aufweist, welche eine Querschnittsfläche des Klemmspalts (15) in Einsteckrichtung (L) des Behälters (2) verringert.
 
10. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ferner umfassend:

- eine Halterung (10) zur lösbaren Befestigung des Behälters (2), die Halterung (10) umfassend wenigstens eine Aufnahmeöffnung (11), wobei das Fusselement (6) oder der Verschluss (9) und die Aufnahmeöffnung (11) derart komplementär aufeinander abgestimmt sind, dass das Fusselement (6) oder der Verschluss (9) zumindest teilweise in die Aufnahmeöffnung (11) einsteckbar und haltbar ist.


 
11. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fusselement (6) in die Aufnahmeöffnung (11) der Halterung (10) formschlüssig haltbar ist.
 
12. Verpackungssystem (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (10) als Hohlprofil (18) mit einem Hohlraum (19) als Aufnahmeöffnung (11) und einem Schlitz (20) ausgebildet ist, wobei das Fusselement (6) in den Hohlraum (19) derart einschiebbar ist, dass der mit dem Fusselement (6) befestigte Behälter (2) durch den Schlitz (20) herausragt.
 
13. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fusselement und/oder Verschluss und/oder Halterung aus Kunststoff, insbesondere einem Thermoplast, hergestellt sind.
 
14. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus Kunststoff, insbesondere mit einer Barrierefunktion, hergestellt ist.
 
15. Verpackungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter ein Verhältnis Länge zur Querschnittsfläche zwischen 3:1 und 8:1 aufweist.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht















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