[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warenverteilanordnung, mithilfe derer Waren
innerhalb eines Gebäudes angenommen, gelagert und verteilt werden können.
[0002] Moderne Gebäude verfügen meist über Aufzüge, mithilfe derer Passagiere innerhalb
des Gebäudes zum Beispiel zwischen verschiedenen Stockwerken transportiert werden
können. Selbstverständlich können mit diesen Aufzügen auch Waren transportiert werden,
wobei die Waren im Allgemeinen von Personen in eine Aufzugkabine eingebracht und an
einem anderen Stockwerk wieder herausgenommen werden müssen.
[0003] Bereits heute bestehende Anforderungen in Gebäuden, insbesondere jedoch für zukünftige
Anforderungen erkennbare Trends lassen es jedoch sinnvoll erscheinen, Waren mittels
einer speziell dafür vorgesehenen aufzugähnlichen Warenverteilanordnung innerhalb
des Gebäudes zu verteilen.
[0004] Beispielsweise stehen bereits heute Paketdienste, Speditionen oder Ähnliche vor dem
Problem, viele Waren in Hochhäusern ausliefern zu müssen und dabei signifikant Zeit
zu verlieren, wenn mittels der Personenaufzüge Waren zu in verschiedenen Stockwerken
wohnenden Adressaten geliefert werden müssen. Zukünftig ist ein zunehmender Trend
hin zum sogenannten elektronischen Handel ("e-commerce") anzunehmen, bei dem Endverbraucher
Waren bestellen und sich beispielsweise direkt nach Hause liefern lassen. Hierfür
werden derzeit verschiedene Transportlösungen wie zum Beispiel selbst fahrende Roboter,
Drohnen, etc. entwickelt, um einen damit zusammenhängenden Arbeits- und Logistikaufwand
möglichst weitgehend automatisieren zu können. Allerdings ergibt sich dabei meist
das sogenannte "Problem der letzten Meile", d.h., das Problem, dass die verschiedenen
Transportlösungen im Regelfall nicht dazu geeignet sind, Waren innerhalb eines Gebäudes
zu transportieren.
[0005] Es wurden bereits spezielle Aufzüge entwickelt, mithilfe derer Waren innerhalb eines
Gebäudes vorteilhaft transportiert werden können. Beispielsweise beschreibt die
JP 2004244197 A eine als Verteilsystem bezeichnete Aufzuganordnung, bei der Waren-Sammel-und-Verteil-Schränke
auf verschiedenen Stockwerken installiert sind und benachbart zu diesen eine Art Aufzug
angeordnet ist, in dessen Kabine in die Schränke eingebrachte Waren befördert werden
können, um sie dann mit der Kabine zu einem anderen Stockwerk transportieren zu können.
[0006] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer alternativen Warenverteilanordnung bestehen,
mithilfe derer Waren vorteilhaft innerhalb eines Gebäudes angenommen, gelagert und
insbesondere hin zu anderen Stockwerken verteilt werden können. Insbesondere kann
ein Bedarf an einer Warenverteilanordnung bestehen, mithilfe derer ein Warenverteilvorgang
innerhalb eines Gebäudes weitgehend automatisiert werden kann, der Warenverteilvorgang
einfach und sicher gestaltet werden kann und/oder eine Warenannahme und Warenauslieferung
an Bedürfnisse des Lieferanten bzw. des Adressaten angepasst werden kann. Ferner kann
ein Bedarf an einer Warenverteilanordnung bestehen, welche kostengünstig hergestellt,
einfach in einem Gebäude zu installieren und/oder zuverlässig zu betreiben ist.
[0007] Zumindest einem der genannten Bedürfnisse kann durch eine Warenverteilanordnung gemäss
dem unabhängigen Anspruch entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind
in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0008] Gemäss einem Aspekt der Erfindung wird eine Warenverteilanordnung zum Annehmen, Lagern
und Verteilen von Waren in einem Gebäude beschrieben, welche eine Kabine, mehrere
Warenaufnahmefächer, mehrere Warentransportboxen sowie eine Verlagerungseinrichtung
aufweist. Die Kabine kann von einem Kabinenantrieb entlang eines hauptsächlich vertikalen
Schachts verlagert werden. Die Warenaufnahmefächer sind auf verschiedenen Stockwerken
und stationär angeordnet und deren Innenraum ist jeweils von einem Bereich in einem
jeweiligen Stockwerk ausserhalb des Schachts zugänglich. Die Warenaufnahmefächer sind
insbesondere angrenzend an den Schacht angeordnet. Die Warentransportboxen sind dazu
angepasst, sowohl in dem Innenraum der Warenaufnahmefächer als auch in der Kabine
aufgenommen zu werden. Die Verlagerungseinrichtung ist dazu eingerichtet, eine der
Warentransportboxen aus einem der Warenaufnahmefächer hin in die Kabine sowie aus
der Kabine hin in eines der Warenaufnahmefächer zu verlagern.
[0009] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0010] Ausführungsformen der hierin beschriebenen Warenverteilanordnung können dazu eingesetzt
werden, eine Möglichkeit für eine neuartige gebäude-interne Logistik und damit verbundenen
Transport, Lagerung und Verteilung von Waren innerhalb eines Gebäudes zu schaffen.
Da die Waren dabei insbesondere hauptsächlich vertikal zwischen verschiedenen Stockwerken
des Gebäudes transportiert werden können, wird die beschriebene Verteileranordnung
manchmal auch als intelligenter Warenaufzug (Smart Goods Elevator - SGE) bezeichnet.
[0011] Die Warenverteilanordnung verfügt dabei zumindest über die anspruchsgemässen Komponenten
und kann mit diesen sowohl ermöglichen, Waren in vorteilhafter und/oder weitgehend
automatisierter Weise anzunehmen und gegebenenfalls temporär zu lagern als auch diese
innerhalb des Gebäudes hin zu anderen Stockwerken zu befördern. Dadurch wird beispielsweise
ein Liefern von Waren innerhalb eines Gebäudes hin beispielsweise zu verschiedenen
Annahmestellen auf unterschiedlichen Stockwerken innerhalb des Gebäudes ermöglicht,
wobei Ort und/oder Zeit der Lieferung und Bereitstellung an der Annahmestelle frei
wählbar und beispielsweise von einem Nutzer definiert vorgegeben sein können.
[0012] Funktionen der Warenverteilanordnung können dabei den Wünschen und Vorgaben von Nutzern
folgend eingestellt werden, beispielsweise indem ein Nutzer über ein mobiles Endgerät
wie ein Smartphone seine Wünsche via Internet an ein übergeordnetes Datenmanagementsystem
leitet und dieses dann die Warenverteilanordnung entsprechend instruiert, eine zuvor
beispielsweise von einem Lieferservice angenommene Ware zu einem gewünschten Zeitpunkt
zu einer Annahmestelle auf dem Stockwerk der Wohnung des Nutzers zu liefern.
[0013] Hierzu verfügt die Warenverteilanordnung über eine Kabine, welche ähnlich wie eine
Aufzugkabine von Personenaufzügen innerhalb eines Schachts vertikal verlagert werden
kann. Der Schacht kann auch geneigte oder horizontale Abschnitte aufweisen, in denen
die Kabine verlagert werden kann. Im Vergleich zu Personenaufzügen kann die Kabine
der Warenverteilanordnung jedoch deutlich kleiner sein. Insbesondere kann eine Höhe
einer solchen Kabine beispielsweise kleiner sein als bei Personenaufzügen, zum Beispiel
halb so hoch bzw. kleiner als 1 m oder kleiner als 0.7 m. Ferner kann die Kabine der
Warenverteilanordnung für deutlich geringere Lasten konzipiert sein, als dies typischerweise
bei Personenaufzügen der Fall ist, beispielsweise für Lasten von weniger als 100 kg
oder weniger als 50 kg. Ausserdem können Sicherheitsvorkehrungen bei der Warenverteilanordnung
deutlich geringer ausfallen als bei Personenaufzügen, sodass beispielsweise keine
schliessbare Kabinentür und/oder Schachttür, kein Lichtvorhang, keine Notrufanlage,
etc. vorgesehen werden brauchen. Die Kabine kann ähnlich wie bei Personenaufzügen
mittels flexibler Tragmittel wie beispielsweise Seilen oder Riemen gehalten und innerhalb
des Schachts verlagert werden. Da geringere Lasten befördert werden sollen, kann hierbei
gegebenenfalls auf ein an einem gegenüberliegenden Ende der Tragmittel vorgesehenes
Gegengewicht verzichtet werden. Gegebenenfalls kann die Warenverteilanordnung über
mehrere Kabinen verfügen, welche gekoppelt miteinander, d.h. beispielsweise als Doppelkabine,
oder unabhängig voneinander, d.h. als separat voneinander zu steuernde Kabinen eines
Mehrfach-Kabinensystems, verlagert werden können.
[0014] Als Schacht kann ein in dem Gebäude extra für diesen Zweck vorzusehender, sich vertikal
durch das Gebäude erstreckender Raum dienen, der aufgrund der geringeren Abmessungen
der Kabine lediglich einen verhältnismässig kleinen Querschnitt, beispielsweise einen
Querschnitt von weniger als 1 m
2 oder weniger als 0.5 m
2, haben braucht. Alternativ kann jedoch bevorzugt sein, die Kabine der Warenverteilanordnung
durch den gleichen Schacht zu bewegen, der in dem Gebäude als Personenaufzugschacht
dient. Dabei können in dem Personenaufzugschacht beispielsweise Bereiche genutzt werden,
in denen sich weder eine Passagierkabine noch ein Gegengewicht für dieselbe bewegen.
Der hierfür mitgenutzte Personenaufzugschacht kann somit eine gleiche Grösse aufweisen
oder lediglich geringfügig grösser sein, als ein Aufzugschacht eines herkömmlichen
Personenaufzugs.
[0015] Um die zu befördernden Waren in die Warenverteilanordnung aufnehmen zu können, sind
in verschiedenen Stockwerken des Gebäudes jeweils sogenannte Warenaufnahmefächer vorgesehen.
Diese stellen jeweils ein umschlossenes Volumen dar, in das eine Ware eingebracht
und dann zumindest temporär darin gelagert werden kann. Ein Warenaufnahmefach soll
dabei einerseits von einem Bereich in einem jeweiligen Stockwerk aus befüllt werden
können, d.h. von ausserhalb des Schachts her zugänglich sein, sodass ein Nutzer seine
zu befördernde Ware einfach in das Warenaufnahmefach einbringen kann. Andererseits
soll das Warenaufnahmefach nahe bzw. direkt angrenzend an den Schacht angeordnet sein
und mit diesem über eine Zugangsöffnung verbunden sein, sodass eine in dem Warenaufnahmefach
aufgenommene Ware direkt von dem Warenaufnahmefach mit möglichst kurzen Verlagerungswegen
in die im Schacht wartende Kabine verbracht und von dort aus zu anderen Stockwerken
befördert werden kann.
[0016] Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu herkömmlichen Warenaufzügen
besteht unter anderem darin, dass die Warenverteilanordnung über mehrere spezielle
Warentransportboxen verfügt. Diese Warentransportboxen sind beispielsweise hinsichtlich
ihrer Abmessungen und/oder Funktionalitäten dazu angepasst, in dem von einem der Warenaufnahmefächer
umschlossenen Innenraum aufgenommen zu werden. Beispielsweise können Abmessungen einer
Warentransportbox derart gewählt sein, dass darin typische zu befördernde Waren aufgenommen
werden können. Je nach angenommenem Typ der zu befördernden Waren können die Abmessungen
natürlich variieren, sind aber im Allgemeinen zumindest deutlich kleiner als diejenigen
herkömmlicher Personenaufzugkabinen. Beispielsweise können die Warentransportboxen
eine Breite, Höhe und Tiefe von jeweils typischerweise weniger als 1 m besitzen. Für
viele Einsatzzwecke können diese Abmessungen oder zumindest eine dieser Abmessungen
sogar kleiner als 0.7 m oder kleiner als 0.5 m gewählt werden.
[0017] Die Warentransportboxen können dabei eine der Form der Warenaufnahmefächer angepasste
Aussengeometrie aufweisen. Beispielsweise können die Warentransportboxen quaderförmig
sein. Andere Formen wie beispielsweise zylindrische Geometrien oder ähnliche sind
möglich. Die Warentransportboxen können aus einfach zu verarbeitenden und/oder kostengünstigen
Materialien wie zum Beispiel Metallblech, Kunststoff, Verbundwerkstoffen oder ähnlichem
bestehen.
[0018] Insbesondere können die Warentransportboxen einen Boden und eine oder mehrere seitliche
Wände aufweisen. Dabei kann der Innenraum einer Warentransportbox vorteilhafterweise
umfänglich vollständig von seitlichen Wänden umgeben sein, ähnlich wie bei einem Topf
oder einer nach oben offenen Schachtel, sodass eine Ware von oben her in die Warentransportbox
einbringbar ist.
[0019] Eventuell kann die Warentransportbox über einen zu öffnenden und zu schliessenden
Deckel verfügen, um den Innenraum im geschlossenen Zustand vollständig umschliessen
zu können. Der Deckel kann beispielsweise von einem Nutzer geöffnet werden, um eine
Ware in die Warentransportbox einlegen zu können. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein,
die Warentransportbox bzw. deren Deckel verriegeln zu können. Ein hierfür vorgesehener
Mechanismus kann manuell oder vorzugsweise von einer Steuerung automatisiert betätigt
werden.
[0020] Die Verlagerungseinrichtung der Warenverteilanordnung ist dazu ausgestaltet, die
Warentransportboxen aus den sie aufnehmenden Warenaufnahmefächern heraus und in die
Kabine hinein zu bewegen bzw. die Warentransportboxen, beispielsweise zu einem anderen
Zeitpunkt nachdem sie mit der Kabine zu einem anderen Stockwerk befördert wurden,
aus der Kabine heraus in ein dort befindliches Warenaufnahmefach hinein zu bewegen.
Eine Verlagerungsrichtung ist dabei typischerweise horizontal. Die Verlagerungseinrichtung
kann hierfür über einen oder mehrere Mechanismen sowie einen oder mehrere Aktuatoren
verfügen, mithilfe derer mit der Warentransportbox zusammen gewirkt werden kann, um
diese aktiv angetrieben verlagern zu können.
[0021] Gemäss einer Ausführungsform kann die Warenverteilanordnung eine Eingabeschnittstelle
zum Eingeben warenspezifischer Daten und eine Steuerung zum Steuern des Kabinenantriebs
und/oder der Verlagerungseinrichtung unter Berücksichtigung der zuvor eingegebenen
warenspezifischen Daten aufweisen.
[0022] Mit anderen Worten kann die Warenverteilanordnung eine Eingabeschnittstelle aufweisen,
mithilfe derer der Warenverteilanordnung Informationen betreffend die zu befördernden
Waren übermittelt werden können, sodass diese Informationen nachfolgend beim eigentlichen
Befördern der Waren mithilfe der von dem Kabinenantrieb angetriebenen Kabine und unter
Verwendung der Verlagerungseinrichtung von einer diese Komponenten steuernden Steuerung
berücksichtigt werden können.
[0023] Die Eingabeschnittstelle kann beispielsweise eine Mensch-Maschine-Schnittstelle sein
wie zum Beispiel eine Tastatur, ein berührungsempfindlicher Bildschirm, etc., mithilfe
der zum Beispiel ein Nutzer die gewünschten warenspezifischen Daten an die Warenverteilanordnung
übermitteln kann. Alternativ kann eine Maschine-Maschine-Schnittstelle oder eine Datenträger-Maschine-Schnittstelle
eingesetzt werden, um beispielsweise von einer Maschine generierte oder in einer Maschine
oder einem Datenträger gespeicherte warenspezifische Daten an die Warenverteilanordnung
übermitteln zu können. Beispielsweise kann ein Nutzer entsprechende Daten in einem
portablen Gerät wie einem Smartphone generieren und/oder speichern und dann mittels
verschiedener Techniken wie elektromagnetischer, optischer oder ultraschallbasierter
Datenübertragung an eine Datenempfangseinrichtung der Warenverteilanordnung übermitteln.
Alternativ können entsprechende Daten auch auf einem maschinenlesbaren Datenträger
gespeichert sein, beispielsweise in optisch lesbarer, magnetisch auslesbarer, elektrisch
auslesbarer oder anderer Weise, und dann von einer Datenempfangseinrichtung ausgelesen
werden. Für die Nutzung der Eingabeschnittstelle kann eine Authentifizierung des Nutzers,
beispielsweise durch Eingabe einer Nutzerkennung und eines Passworts notwendig sein.
[0024] Die warenspezifischen Daten können unterschiedlichste Daten sein, die Eigenschaften,
Herkunft, Ziel oder Ähnliches der zu befördernden Waren betreffen. Beispielsweise
können die warenspezifischen Daten Informationen über einen Absender, einen Adressaten,
einen Inhalt, einen gewünschten Lieferzeitpunkt, eine gewünschte Handhabung oder Ähnliches
der zu befördernden Waren umfassen. Basierend auf diesen Daten kann die Steuerung
dann einen Verlagerungsvorgang innerhalb der Warenverteilanordnung steuern.
[0025] Beispielsweise kann anhand des angegebenen Adressaten ermittelt werden, in welches
Stockwerk die Ware geliefert werden soll. Information über einen angegebenen gewünschten
Lieferzeitpunkt kann berücksichtigt werden, um die Ware zeitgerecht auszuliefern.
Information über einen Absender kann genutzt werden, um dem Absender bei Abliefern
der Ware zum Beispiel eine Empfangsbestätigung übermitteln zu können.
[0026] Eine Information über eine gewünschte Handhabung bzw. über einen Typ der zu befördernden
Ware kann zum Beispiel berücksichtigt werden, wenn es sich bei der Ware um einen besonders
empfindlichen Gegenstand handelt, der vorsichtig gehandhabt werden sollte, um Beschädigungen
zu vermeiden. In diesem Fall können beispielsweise Transportgeschwindigkeiten innerhalb
der Warenverteilanordnung reduziert eingestellt werden.
[0027] Ein Gebäude kann auch mehrere Warenverteilanordnungen aufweisen, die dieselben Stockwerke
oder unterschiedliche Stockwerke bedienen. Die Ansteuerungen der Warenverteilanordnungen
sind dabei insbesondere aufeinander abgestimmt. Es ist möglich, dass zum Eingeben
warenspezifischer Daten für alle Warenverteilanordnungen nur eine einzige Eingabeschnittstelle
und/oder zum Steuern des Kabinenantriebs und/oder der Verlagerungseinrichtung aller
Warenverteilanordnungen nur eine einzige Steuerung vorgesehen ist.
[0028] Gemäss einer Ausführungsform ist die Verlagerungseinrichtung an der Kabine montiert,
sodass sie mit der Kabine zusammen entlang des Schachts verlagert wird.
[0029] Mit anderen Worten kann es genügen, die Verlagerungseinrichtung lediglich als eine
an der Kabine installierte Komponente vorzusehen. Die Verlagerungseinrichtung kann
dann zusammen mit der Kabine zu jedem von der Warenverteilanordnung zu versorgenden
Stockwerk gefahren werden und dort Warentransportboxen aus lokal befindlichen Warenaufnahmefächern
entnehmen und in die Kabine befördern bzw. umgekehrt mit der Kabine beförderte Warentransportboxen
in ein auf dem Stockwerk befindliches Warenaufnahmefach einbringen. Die Warenaufnahmefächer
selbst können in diesem Fall als passive Komponenten ausgebildet sein, d.h. selbst
nicht über die Fähigkeit verfügen, eine Warentransportbox aktiv zu verlagern. Auch
die Warentransportboxen selbst können passive Komponenten sein. Der Warenverteilanordnung
kann somit eine einzige Verlagerungseinrichtung genügen, welche zusammen mit der Kabine
an einen gewünschten Ort innerhalb der Warenverteilanordnung gebracht werden kann.
Hierdurch können eine Komplexität der Warenverteilanordnung und/oder deren Kosten
gering gehalten werden.
[0030] Insbesondere kann gemäss einer Ausführungsform die Verlagerungseinrichtung einen
Kopplungsmechanismus und einen Verlagerungsmechanismus aufweisen. Der Kopplungsmechanismus
kann dabei dazu eingerichtet sein, steuerbar eine mechanische Kopplung zwischen einer
zu befördernden Warentransportbox und dem Verlagerungsmechanismus zu bewirken. Der
Verlagerungsmechanismus kann dazu eingerichtet sein, die zu verlagernde Warentransportbox
aus einem der Warenaufnahmefächer in die Kabine zu ziehen bzw. die zu verlagernde
Warentransportbox aus der Kabine in eines der Warenaufnahmefächer zu schieben.
[0031] Anders ausgedrückt kann die Verlagerungseinrichtung im Wesentlichen über zwei Komponenten
verfügen. Der Kopplungsmechanismus dient dabei dazu, eine innerhalb der Warenverteilanordnung
zu befördernde Warentransportbox mit dem Verlagerungsmechanismus mechanisch zu koppeln.
Die mechanische Kopplung sollte dabei derart sein, dass anschliessend der Verlagerungsmechanismus
geeignet Kräfte auf die Warentransportbox ausüben kann, um diese aus einem Warenaufnahmefach
herausziehen zu können bzw. in ein solches hinein schieben zu können. Typischerweise
werden diese Kräfte dabei in horizontaler Richtung ausgeübt. Die mechanische Kopplung
kann daher auf verschiedene Weise etabliert werden, beispielsweise durch einen greifenden
Mechanismus, einen einschnappenden Mechanismus, einen zusammenpressenden Mechanismus
oder Ähnliches. Anders ausgedrückt kann die mechanische Kopplung durch einen Kraftschluss,
einen Formschluss oder einen Reibschluss erfolgen. Dabei soll das Koppeln gesteuert
erfolgen können, d.h. die mechanische Verbindung zwischen der Warentransportbox und
dem Verlagerungsmechanismus gesteuert etabliert werden und gegebenenfalls auch gesteuert
wieder gelöst werden können.
[0032] Der Verlagerungsmechanismus kann dann, nachdem die Warentransportbox mit ihm gekoppelt
wurde, dazu dienen, die Warentransportbox gesteuert zu verlagern. Die Verlagerung
kann dabei linear, insbesondere horizontal erfolgen. Beispielsweise kann der Verlagerungsmechanismus
die Warentransportbox entlang von Führungseinrichtungen wie zum Beispiel Schienen
schieben bzw. ziehen. Alternativ kann der Verlagerungsmechanismus ähnlich wie ein
Hubstapler ausgebildet sein, um eine Warentransportbox zunächst geringfügig anheben
und dann schiebend oder ziehend im Allgemeinen vertikal verlagern zu können.
[0033] Sowohl der Kopplungsmechanismus als auch der Verlagerungsmechanismus können hierbei
verhältnismässig einfach ausgeführt sein. Dies ergibt sich insbesondere aus dem hierin
angestrebten Ansatz, die Waren nicht direkt als solche zu befördern, sodass die Verlagerungseinrichtung
mit diesen Waren direkt kooperieren müsste, sondern stattdessen Warentransportboxen
vorzusehen, die standardisierte Masse und Eigenschaften aufweisen können und in denen
dann die Waren aufgenommen werden können.
[0034] Gemäss einer Ausführungsform kann die Warenverteilanordnung ferner eine Fixiereinrichtung
aufweisen, mithilfe derer die Warentransportbox in der Kabine und oder in einem der
Warenaufnahmefächer fixiert werden kann.
[0035] Mit anderen Worten kann die Warenverteilanordnung mithilfe der Fixiereinrichtung
bewirken, dass die Warentransportbox, sobald sie in die Kabine bzw. in eines der Warenaufnahmefächer
eingeschoben wurde, dort fixiert werden kann und sich somit nicht mehr relativ zu
der Kabine bzw. dem Warenaufnahmefach bewegen kann. Insbesondere im Falle der sich
selbst bewegenden Kabine kann somit beispielsweise verhindert werden, dass die darin
aufgenommene Warentransportbox sich während einer Fahrt ungewünscht innerhalb der
Kabine oder sogar aus dieser heraus bewegt.
[0036] Die Fixiereinrichtung kann eine mechanische Kopplung zwischen der Warentransportbox
und der Kabine bzw. dem Warenaufnahmefach bewirken, beispielsweise in formschlüssiger,
kraftschlüssiger oder reibschlüssiger Weise. Hierbei kann die Fixiereinrichtung vorteilhafterweise
mit an der Warentransportbox vorgesehenen Gegenkomponenten zusammenwirken, welche
in standardisierter Weise und/oder an standardisierten Positionen an der Transportbox
vorgesehen sein können.
[0037] Gemäss einer Ausführungsform sind die Warenaufnahmefächer in verschiedenen Stockwerken
des Gebäudes angrenzend an den Schacht, aber ausserhalb des Schachts, angeordnet.
[0038] Mit anderen Worten können die Warenaufnahmefächer in den sie beherbergenden Stockwerken
nicht innerhalb des Schachts, sondern ausserhalb angrenzend an den Schacht angeordnet
sein. Beispielsweise kann eines der Warenaufnahmefächer in einem an den Schacht angrenzenden
Flur in einem Gebäudestockwerk angeordnet sein. Die Warenaufnahmefächer sind somit
sowohl für Nutzer der Warenverteilanordnung als auch im Rahmen beispielsweise einer
Installation und/oder Wartung einfach von ausserhalb des Schachts her zugänglich.
[0039] Die Warenaufnahmefächer können auch innerhalb des Schachts angeordnet sein.
[0040] Gemäss einer Ausführungsform können die Warenaufnahmefächer jeweils eine Klappe aufweisen,
welche reversibel geöffnet und geschlossen werden kann, um Zugang zu der im Innenraum
des jeweiligen Warenaufnahmefachs aufgenommenen Warentransportbox zu ermöglichen.
[0041] Anders ausgedrückt kann ein Zugang zu dem von dem Warenaufnahmefach umschlossenen
Innenraum mithilfe einer an dem Warenaufnahmefach vorgesehenen Klappe verschlossen
und bei Bedarf durch Öffnen der Klappe freigegeben werden. Die Klappe kann dabei eine
Öffnung in dem Warenaufnahmefach abdecken. Durch die Öffnung hindurch kann ein Nutzer
beispielsweise Zugriff in eine in dem Innenraum aufgenommene Warentransportbox erlangen.
Die Klappe bzw. die Öffnung können dabei eine Querschnittsfläche aufweisen, die ausreichend
dimensioniert ist, um zu transportierende Waren in den Innenraum des Warenaufnahmefachs
einbringen bzw. aus diesen herausnehmen zu können. Beispielsweise kann eine Querschnittsfläche
mindestens 0.1 m
2, mindestens 0.2 m
2 oder mindestens 0.5 m
2 betragen. Die Klappe kann fest mit einem den Innenraum ansonsten umschliessenden
Gehäuse des Warenaufnahmefachs verbunden sein und/oder beispielsweise relativ zu diesem
verschwenkbar sein.
[0042] Alternativ oder ergänzend können gemäss einer Ausführungsform die Warenaufnahmefächer
eine horizontal zu öffnende Schublade aufweisen, um Zugang zu der im Innenraum des
jeweiligen Warenaufnahmefachs aufgenommenen Warentransportbox zu ermöglichen.
[0043] Die Schublade kann dabei ähnlich wie die zuvor beschriebene Klappe eine Öffnung in
dem Warenaufnahmefach abdecken, solange sie geschlossen ist. Wenn die Schublade herausgezogen
wird, kann die Öffnung freigegeben werden. Dabei kann entweder durch die Öffnung hindurch
ein Zugriff in die in dem Warenaufnahmefach aufgenommene Warentransportbox freigegeben
werden. Oder, in bevorzugter Weise, die Warentransportbox kann zusammen mit der Schublade
aus einem Gehäuse des Warenaufnahmefachs heraus bewegt werden, um einen besonders
einfachen Zugriff zu dieser zu erlangen und eine Ware beispielsweise hineinlegen bzw.
herausnehmen zu können. Hierbei kann die Warentransportbox beispielsweise an oder
in der Schublade fixiert sein.
[0044] Gemäss einer Ausführungsform können die Warenaufnahmefächer gesteuert verriegelbar
und entriegelbar sein.
[0045] Mit anderen Worten kann ein Zugriff in den Innenraum eines Warenaufnahmefachs mittels
einer Verriegelung blockiert oder freigegeben werden. Die Verriegelung kann beispielsweise
an der zuvor beschriebenen Klappe bzw. der zuvor beschriebenen Schublade des Warenaufnahmefachs
angeordnet sein bzw. mit dieser zusammenwirken, um ein Öffnen derselben zu blockieren
oder zuzulassen. Die Verriegelung kann vorzugsweise einen Aktuator aufweisen, mittels
dessen die Verriegelung verriegelt und entriegelt werden kann.
[0046] Ein Verriegelungszustand kann dabei gesteuert werden. Beispielsweise kann die Steuerung,
die gegebenenfalls auch den Kabinenantrieb und/oder die Verlagerungseinrichtung der
Warenverteilanordnung steuert, auch ein Steuern des Verriegelungszustandes bezüglich
eines oder jedes der Warenaufnahmefächer vornehmen. Beispielsweise kann ein Warenaufnahmefach
im Normalfall verriegelt sein, sodass kein Zugriff in dessen Innenraum möglich ist,
und eine Entriegelung des Warenaufnahmefachs kann erst bei Vorliegen vordefinierter
Voraussetzungen von der Steuerung angewiesen werden.
[0047] Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass eine Verriegelung erst freigegeben wird,
wenn ein Nutzer sich korrekt authentifiziert hat. Beispielsweise kann sich ein Nutzer
an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle, einer Maschine-Maschine-Schnittstelle oder
einer Datenträger-Maschine-Schnittstelle authentifizieren, indem er beispielsweise
einen Code eingibt, mittels seines mobilen Endgeräts wie seines Smartphones einen
Code überträgt bzw. mittels eines Datenträgers wie einer Smartcard einen darauf gespeicherten
Code übermittelt. Der Nutzer erlangt somit erst nach korrekter Authentifizierung den
Zugang zu der im Innenraum des Warenaufnahmefachs aufgenommenen Warentransportbox
und der darin gelagerten Ware.
[0048] Gemäss einer Ausführungsform weisen die Warentransportboxen jeweils eine Wand auf,
welche derart dimensioniert und angeordnet ist, dass sie, während die jeweilige Warentransportbox
in einem der Warenaufnahmefächer aufgenommen ist, eine Zugangsöffnung abdeckt, durch
welche die Warentransportbox aus dem Warenaufnahmefach in die Kabine verlagert werden
kann.
[0049] Mit anderen Worten verfügt die Warentransportbox vorzugsweise über seitliche Wände,
von denen zumindest eine Wand derart bemessen ist, dass ihr Querschnitt in etwa dem
Querschnitt der zwischen dem Warenaufnahmefach und der in dem Schacht angeordneten
Kabine bestehenden Zugangsöffnung entspricht. Da diese Wand während eines Zustands,
in dem sich die Warentransportbox in dem jeweiligen Warenaufnahmefach befindet, im
Allgemeinen von einem die Warenverteilanordnung nutzenden Nutzer abgewandt ist, wird
sie auch als Rückwand der Warentransportbox bezeichnet. Die Rückwand braucht dabei
die Zugangsöffnung nicht unbedingt vollständig, d.h. im Sinne von hermetisch dicht,
abzudecken, sondern es kann genügen, dass die Rückwand wesentliche Bereiche der Zugangsöffnung
abdeckt, sodass z.B. keine Gegenstände mehr durch etwaige verbleibende Spalte zwischen
der Zugangsöffnung und der Rückwand hindurch gelangen können. Die Rückwand kann somit
beispielsweise verhindern, dass ein Nutzer Ware versehentlich oder absichtlich nicht
in die Warentransportbox, sondern in den sich dahinter befindenden Schacht einbringt.
Insbesondere kann eine Verschmutzung des Schachts durch in die Warenaufnahmefächer
bzw. die Warentransportboxen eingebrachte Gegenstände verhindert werden. Auch eine
Sicherheit der Warenverteilanordnung kann erhöht werden, da Nutzer nicht versehentlich
durch die Warenaufnahmefächer hindurch in den dahinter liegenden Schacht langen können.
[0050] Gemäss einer Ausführungsform kann die Warenverteilanordnung ferner eine Temperiereinrichtung
aufweisen, mithilfe derer zumindest eines der Warenaufnahmefächer und Warentransportboxen
temperiert werden kann.
[0051] Anders ausgedrückt kann in der Warenverteilanordnung eine oder mehrere Temperiereinrichtungen
vorgesehen sein, mithilfe derer ein Warenaufnahmefach und/oder eine Warentransportbox
auf eine gewünschte Temperatur gebracht bzw. auf dieser Temperatur gehalten werden
können. Dabei kann die Temperiereinrichtung als Kühleinrichtung ausgestaltet sein,
um die zu temperierende Komponente unter eine Umgebungstemperatur abzukühlen, oder
die Temperiereinrichtung kann als Heizeinrichtung ausgestaltet sein, um die zu temperierende
Komponente über die Umgebungstemperatur zu erwärmen.
[0052] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, die Warentransportbox selbst mithilfe der
Temperiereinrichtung zu temperieren. Die Temperiereinrichtung kann hierbei an der
Warentransportbox angebracht oder in diese integriert sein. Dadurch können darin aufgenommene
Waren wie beispielsweise zu kühlende oder zu heizende Lebensmittel, Arzneimittel oder
Ähnliches direkt und effizient auf einer gewünschten Temperatur gehalten werden. Die
Warentransportbox kann somit als spezielle Heiz-Warentransportbox und/oder als Kühl-Warentransportbox
ausgestaltet sein. Gegebenenfalls können lediglich einzelne der mehreren in der Warenverteilanordnung
aufgenommenen Warentransportboxen als solche speziellen Warentransportboxen ausgebildet
sein und bei Bedarf für entsprechende Transporteinsätze benutzt werden.
[0053] Alternativ oder ergänzend kann auch vorgesehen sein, ein Warenaufnahmefach der Warenverteilanordnung
zu temperieren, sodass indirekt eine Ware in einer darin aufgenommenen Warentransportbox
temperiert werden kann.
[0054] Die Temperiereinrichtung kann eine einzunehmende Temperatur steuern oder regeln.
Dabei kann die Temperiereinrichtung beispielsweise mit einer Steuerung der Warenverteilanordnung
kommunizieren bzw. von dieser kontrolliert werden. Beispielsweise kann die Steuerung
aufgrund von Informationen, die sie z.B. von einem die Ware liefernden Nutzer erhalten
hat oder die sie direkt an der Ware erkennen kann, feststellen, dass eine Ware temperiert
werden soll und daraufhin die Temperiereinrichtung geeignet instruieren.
[0055] Gemäss einer Ausführungsform weist die Warenverteilanordnung ferner eine Sensorik
auf, mithilfe derer ein Inhalt einer der Warentransportboxen überwacht werden kann.
[0056] Anders ausgedrückt kann eine Sensorik dazu eingesetzt werden, um den Inhalt einer
Warentransportbox beispielsweise hinsichtlich seiner Anwesenheit und/oder physikalischen
Eigenschaften hin zu überwachen. Eine solche Sensorik kann beispielsweise erkennen,
wenn eine Ware in die Warentransportbox eingelegt oder aus dieser herausgenommen wird.
Alternativ oder ergänzend kann die Sensorik Eigenschaften der Ware erkennen, aufgrund
derer Informationen gewonnen werden können, basierend auf denen wiederum die Warenverteilanordnung
vorteilhaft betrieben werden kann. Beispielsweise kann die Sensorik erkennen, wenn
eine Ware zu schwer ist oder in anderer Weise nicht geeignet erscheint, um schädigungsfrei
mit der Warenverteilanordnung befördert werden zu können. Gegebenenfalls kann eine
Sensorik auch erkennen, wenn eine Ware besonders heiss oder kalt ist und während der
Lagerung und des Transports innerhalb der Warenverteilanordnung geheizt bzw. gekühlt
werden sollte.
[0057] Gemäss einer speziellen Ausgestaltung dieser Ausführungsform kann die Sensorik zumindest
einen Sensor wie beispielsweise einen optischen Sensor, eine Kamera, einen Gewichtssensor,
einen Temperatursensor, einen Abmessungssensor, einen Bewegungssensor und/oder einen
Beschleunigungssensor aufweisen.
[0058] Der Sensor kann dazu ausgestaltet sein, gewünschte physikalische Eigenschaften beispielsweise
innerhalb der Warentransportbox bzw. von dort aufgenommenen Waren zu detektieren.
[0059] Ein einfacher optischer Sensor beispielsweise in Form einer Fotodiode kann zum Beispiel
als Teil einer Lichtschranke dazu eingesetzt werden, um die Anwesenheit einer Ware
in der Warentransportbox erkennen zu können.
[0060] Eine Kamera kann Bilder von der aufgenommenen Ware aufnehmen und gegebenenfalls analysieren,
um daraus Informationen über die Ware ableiten zu können. Verschiedene Typen von Kameras,
insbesondere Schwarzweisskameras, Farbbildkameras, 3D-Kameras, etc. können eingesetzt
werden.
[0061] Ein Gewichtssensor kann vorgesehen sein, um ein Gewicht der Warentransportbox bzw.
einer darin aufgenommenen Ware ermitteln zu können. In ähnlicher Weise kann ein Temperatursensor
und/oder ein Abmessungssensor dazu eingesetzt werden, die Temperatur bzw. Abmessungen
innerhalb der Warentransportbox bzw. von darin aufgenommener Ware ermitteln zu können.
[0062] Ein Bewegungssensor kann Bewegungen innerhalb der Transportbox detektieren. Dadurch
kann beispielsweise erkannt werden, wenn sich innerhalb der Transportbox ein Lebewesen
wie beispielsweise ein Tier oder sogar eine Person befindet, welche mit der Warenverteilanordnung
nicht transportiert werden dürfen.
[0063] Ein Beschleunigungssensor kann auf die Transportbox bzw. darin aufgenommene Ware
wirkende Beschleunigungen detektieren. Entsprechende Informationen können beispielsweise
genutzt werden, um Fehlfunktionen innerhalb der Warenverteilanordnung erkennen zu
können oder um empfindliche Ware besonders vorsichtig befördern zu können.
[0064] Gemäss einer Ausführungsform können die Warentransportboxen mit einer Kennzeichnung
individuell gekennzeichnet sein. Die Warenverteilanordnung weist hierbei ferner eine
Erkennungseinrichtung zum eindeutigen Erkennen jeder der Warentransportboxen aufgrund
ihrer individuellen Kennzeichnung auf.
[0065] Mit anderen Worten kann jede oder zumindest manche der Warentransportboxen über eine
individuelle Kennzeichnung verfügen, aufgrund derer sie von anderen Warentransportboxen
unterscheidbar ist. Eine solche Kennzeichnung kann beispielsweise ein Strichcode,
ein QR-Code, ein RFID-Tag (Radio Frequency IDentification) oder Ähnliches sein. Die
Kennzeichnung kann eine Information über Eigenschaften der Warentransportbox und/oder
über darin aufgenommene Ware wiedergeben. Mithilfe ihrer Erkennungseinrichtung kann
die Warenverteilanordnung dann die verschiedenen Warentransportboxen unterscheiden.
[0066] Hierdurch können beispielsweise für spezielle Warentransporte geeignet Warentransportboxen
bereitgestellt werden. Beispielsweise können zu temperierende Waren mit einer temperierbaren
Warentransportbox transportiert werden, besonders empfindliche Waren mit einer speziell
ausgepolsterten Warentransportbox transportiert werden, besonders sauber zu transportierende
Waren wie zum Beispiel Lebensmittel oder Arzneimittel mit einer speziell gereinigten
oder sogar desinfizierten Warentransportbox transportiert werden, etc.
[0067] Alternativ oder ergänzend kann beim Befüllen einer Warentransportbox deren Identität
erkannt und gespeichert werden, um die darin aufgenommene Ware anschliessend nachverfolgen
und/oder in einem Lager wieder auffinden zu können.
[0068] Gemäss einer Ausführungsform kann die Warenverteilanordnung ferner ein Lagerfach
aufweisen, um wenigstens eine Warentransportbox temporär darin lagern zu können. Das
Lagerfach soll hierbei nicht von einem Bereich in einem jeweiligen Stockwerk ausserhalb
des Schachts zugänglich sein.
[0069] Mit anderen Worten soll die Warenverteilanordnung nicht lediglich zum Aufnehmen und
Transportieren von Waren geeignet ausgestaltet sein, sondern es kann auch gewünscht
sein, Waren über einen gewissen Zeitraum hin lagern zu können. Beispielsweise kann
ein Lieferservice eine Ware der Warenverteilanordnung übergeben und diese dann die
Ware lagern, bis ein Adressat in der Lage ist, die Ware anzunehmen. Prinzipiell kann
die Ware in ihrer Warentransportbox natürlich in einem der Warenaufnahmefächer gelagert
werden, wodurch dieses jedoch für eine weitere Nutzung blockiert ist. Daher kann es
vorteilhaft sein, spezielle Lagerfächer vorzusehen, in denen die Warentransportboxen
temporär untergebracht werden können.
[0070] Im Gegensatz zu den Warenaufnahmefächern brauchen diese Lagerfächer nicht für Nutzer
zugänglich zu sein. Daher sollte ein Lagerfach nicht von einem Bereich ausserhalb
des Schachts zugänglich sein. Beispielsweise können Lagerfächer innerhalb des Schachts
angeordnet sein und beispielsweise in Teilen des Schachts vorgesehen sein, welche
nicht zum Bewegen der Kabine benötigt werden. Alternativ können sich Lagerfächer neben
dem Schacht anschliessen und von diesem aus durch entsprechende Zugangsöffnungen zugänglich
sein, sodass eine der Warentransportboxen zum Beispiel von der Kabine aus in eines
der Lagerfächer geschoben und später wieder aus diesem entnommen werden kann.
[0071] Lagerfächer können auch in einem an den Schacht angrenzenden Flur in einem Gebäudestockwerk
angeordnet sein. In diesem Fall sind sie aber so angeordnet und ausgeführt, dass sie
nicht vom Stockwerk aus zugänglich sind, also insbesondere keine vom Stockwerk aus
zugängliche Öffnung oder Klappe aufweisen. Sie können beispielsweise angrenzend an
den Schacht an einer Decke des Stockwerks angeordnet sein.
[0072] Ein Lagerfach kann dabei ähnlich wie eines der Warenaufnahmefächer und/oder eine
der Warentransportboxen dimensioniert, mithilfe einer Temperiereinrichtung temperiert
und/oder mittels einer Sensorik überwacht sein.
[0073] Das hierin vorgestellte Konzept der Warenverteilanordnung unter Verwendung spezieller
Warentransportboxen ermöglicht gegenüber herkömmlichen Warenaufzügen etliche Vorteile.
[0074] Beispielsweise können alle Warentransportboxen innerhalb einer Warenverteilanordnung
standardisierte Abmessungen aufweisen, sodass beispielsweise die Verlagerungseinrichtung
verhältnismässig einfach aufgebaut sein kann, um mit diesen standardisierten Warentransportboxen
zusammenwirken und diese verlagern zu können. Alternativ können in einer Warenverteilanordnung
nur einige wenige Typen von Warentransportboxen beispielsweise unterschiedlicher Abmessungen
verwendet werden, wobei zum Beispiel je nach Anwendungsfall ein anderer Typ von Warentransportbox
eingesetzt werden kann, aber jeder Typ dabei standardisierte Abmessungen und/oder
Eigenschaften aufweisen kann, um zum Beispiel vorteilhaft von der Verlagerungseinrichtung
verlagert werden zu können. Hierdurch können beispielsweise Fertigungskosten oder
ein Logistikaufwand gering gehalten werden. Ausserdem kann ein Risiko von Fehlfunktionen
innerhalb der Warenverteilanordnung gering gehalten werden, da nicht wie bei herkömmlichen
Warenaufzügen eine Verlagerung von unterschiedlich geformten und dimensionierten Waren
in eine Kabine vorgenommen werden braucht, sondern lediglich die standardisierten
Warentransportboxen über definierte Wege verlagert werden müssen.
[0075] Ferner können für bestimmte Transportzwecke konkret hierfür angepasste Warentransportboxen
eingesetzt werden. Zum Beispiel können heisse oder kalte Waren mit speziell thermisch
isolierten Warentransportboxen oder sogar mit aktiv zu temperierenden Warentransportboxen
gelagert und/oder transportiert werden.
[0076] Ausserdem kann durch das Vorsehen der Warentransportboxen ein Transport sowohl für
die Waren als auch für die Warenverteilanordnung sicherer und/oder zuverlässiger gestaltet
werden. Beispielsweise können empfindliche Waren in speziell abgepolsterten Warentransportboxen
transportiert werden. Waren, bei denen ein Risiko besteht, dass aus ihnen Schmutz
oder gar eine Flüssigkeit austritt, können in entsprechend abgedichteten Warentransportboxen
transportiert werden, um ein Verschmutzen der Warenverteilanordnung zu verhindern.
Waren können aufgrund individualisiert gekennzeichneter Warentransportboxen während
des Transports innerhalb der Warenverteilanordnung nachverfolgt ("getrackt") werden.
Durch Überwachen der Warentransportbox kann beispielsweise auch festgestellt und/oder
dokumentiert werden, dass eine Ware während der Lagerung nicht unbefugt manipuliert
oder gar entfernt wurde.
[0077] Durch geeignetes Ausgestalten und Dimensionieren der Warentransportbox können ferner
Fehlfunktionen oder Fehlhandhabungen der Warenverteilanordnung vermieden werden. Beispielsweise
kann dadurch, dass die Rückwand der Warentransportbox eine Zugangsöffnung zwischen
dem Warenaufnahmefach und dem Schacht weitgehend abdecken kann, vermieden werden,
dass Schmutz, Gegenstände oder gar Personen bzw. deren Gliedmassen in den Schacht
gelangen und dort von der sich durch den Schacht bewegenden Kabine geschädigt werden
oder deren Betrieb stören können.
[0078] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der Warenverteilanordnung
sowie verschiedener Möglichkeiten zu deren Betrieb und Nutzung beschrieben sind. Ein
Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder
ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0079] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben, wobei weder die Zeichnung noch die Beschreibung als die Erfindung
einschränkend auszulegen sind.
[0080] Fig. 1 zeigt eine Warenverteilanordnung gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
[0081] Die Figur ist lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu.
[0082] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Warenverteilanordnung
1. Die Warenverteilanordnung 1 kann dazu eingesetzt werden, Waren 3 anzunehmen, gegebenenfalls
temporär zu lagern und schliesslich innerhalb eines Gebäudes 5 wie zum Beispiel eines
Hochhauses an Zielorte zu verteilen.
[0083] Hierzu verfügt die Warenverteilanordnung 1 über eine Kabine 7, welche angetrieben
durch einen Kabinenantrieb 9 vertikal innerhalb eines sich durch das Gebäude 5 erstreckenden
Schachts 11 verlagert werden kann. Als Kabinenantrieb 9 können dabei verschiedene
technische Optionen eingesetzt werden, wie sie auch bei Personenaufzügen zum Einsatz
kommen. Da die aufzugartige Warenverteilanordnung 1 vornehmlich zum Befördern geringer
Lasten ausgelegt ist, kann es z.B. genügen, als Kabinenantrieb 9 eine elektrische
Antriebsmaschine 10 beispielsweise in Form einer elektrisch angetriebenen Winde einzusetzen,
welche einen oder mehrere Riemen 57, insbesondere Zahnriemen, antreibt, wobei die
Riemen 57 an einer Umlenkung 59 an einer Decke des Schachts 11 umgelenkt werden und
an der Kabine 7 angebracht sind und somit die Kabine gesteuert verlagern können. Dabei
ist kein Gegengewicht notwendig, wodurch unter anderem eine Installation vereinfacht
werden kann. Ausserdem kann die elektrische Antriebsmaschine 10 am Boden bzw. in einer
Grube des Schachtes 11 angeordnet sein und somit einfach zugänglich sein.
[0084] In jedem von mehreren Stockwerken 15 innerhalb des Gebäudes 5 sind jeweils ein oder
mehrere Warenaufnahmefächer 13 angeordnet. Die Warenaufnahmefächer 13 befinden sich
dabei angrenzend an den Schacht 11. Ausserdem sind die Warenaufnahmefächer 13 jeweils
derart positioniert und konfiguriert, dass ein Innenraum 17 eines jeweiligen Warenaufnahmefachs
13 von ausserhalb des Schachts 11 her, insbesondere von einem Bereich 19 wie beispielsweise
einem Flur in einem jeweiligen Stockwerk 15 her, zugänglich ist. Jedes Warenaufnahmefach
13 kann dabei beispielsweise als eine Art Kasten ausgebildet sein, bei dem einen Gehäuse
den Innenraum 17 umgibt und diesen somit gegenüber dem Bereich 19 innerhalb des Stockwerks
15 abgrenzt. In einem hinteren, an den Schacht 11 angrenzenden Bereich ist der Innenraum
17 des Warenaufnahmefachs 13 über eine Zugangsöffnung 41 mit dem Schacht 11 verbunden.
[0085] Jedes der Warenaufnahmefächer 13 kann dabei über eine Klappe 35 oder eine Schublade
37 oder Ähnliches verfügen, welche geöffnet werden können, um Zugang zu dem Innenraum
17 des Warenaufnahmefachs 13 zu erlangen. Die Klappe 35 kann dabei entlang einer Bewegungsrichtung
36 schwenkend geöffnet und geschlossen werden. Beispielsweise kann die Klappe 35 hochgeklappt
werden, um Zugang zu dem Innenraum 17 des Warenaufnahmefachs 13 zu erlangen und dann
eine Ware 3 einzufüllen. Anschliessend kann die Klappe 35 wieder heruntergeklappt
werden, um das Warenaufnahmefach 13 zu verschliessen. Bei einer Ausgestaltung als
Schublade 37 kann diese entlang einer horizontalen Bewegungsrichtung 32 geöffnet und
geschlossen werden. Die Klappe 35 bzw. Schublade 37 kann einen Griff 38 aufweisen,
um diese zum Öffnen und Schliessen greifen und bewegen zu können.
[0086] Im Innenraum 17 einiger oder sogar aller der Warenaufnahmefächer 13 ist jeweils eine
Warentransportbox 21 aufgenommen. Eine Warentransportbox 21 kann dabei ähnlich wie
eine Kiste einen Boden und eine oder mehrere Seitenwände 39 aufweisen, welche ein
Aufnahmevolumen 22 umgeben. Dabei kann die Warentransportbox 21 nach oben hin offen
sein oder alternativ nach oben hin von einem zu öffnenden und zu schliessenden Deckel
abgedeckt sein. Jede der Warentransportboxen 21 kann dabei derart ausgestaltet sein,
dass in ihrem Aufnahmevolumen 22 einerseits die zu transportierende Ware 3 Platz findet,
andererseits die Warentransportbox 21 auch in die Innenräume 17 jedes der Warenaufnahmefächer
13 passt.
[0087] Die Warenverteilanordnung 1 verfügt ferner über eine Verlagerungseinrichtung 23,
mithilfe derer eine der Warentransportboxen 21 aus einem der Warenaufnahmefächer 13
heraus bewegt und in die Kabine 7 eingebracht oder umgekehrt aus der Kabine 7 heraus
bewegt und in eines der Warenaufnahmefächer 13 hinein bewegt werden kann. In der Figur
ist diese Verlagerungseinrichtung 23 stark schematisch dargestellt. Sie verfügt über
einen Kopplungsmechanismus 29, um eine mechanische Ankopplung an ein entsprechendes
Kopplungsgegenstück 30 an einer der Warentransportboxen 21 bewirken zu können. Ferner
verfügt die Verlagerungseinrichtung 23 über einen Verlagerungsmechanismus 31, mithilfe
dessen die angekoppelt der Warentransportbox 21 in einer weitgehend horizontalen Bewegungsrichtung
32 aus dem Innenraum 17 des Warenaufnahmefachs 13 hin zu der Kabine 7 gezogen bzw.
von der Kabine 7 hin zu dem Innenraum 17 des Warenaufnahmefachs 13 geschoben werden
kann.
[0088] Im dargestellten Beispiel ist die Verlagerungseinrichtung 23 an der Kabine 7 angeordnet
und kann zusammen mit dieser vertikal durch den Schacht 11 hin zu den verschiedenen
angrenzend daran angeordneten Warenaufnahmefächern 13 bewegt werden.
[0089] Nachfolgend wird eine mögliche Nutzung und Funktionen der Warenverteilanordnung 1
anhand von Beispielen beschrieben.
[0090] Wenn ein Nutzer eine Ware 3 in dem Gebäude 5 anliefern und zum Beispiel zu einem
in einem anderen Stockwerk 15 wohnenden Adressaten liefern lassen möchte, kann er
sich zu einem der Warenaufnahmefächer 13 begeben, um dort die Ware 3 der Warenverteilanordnung
1 übergeben zu können.
[0091] Um Zugang zu einer im Innenraum 17 des Warenaufnahmefachs 13 angeordneten Warentransportbox
21 zu erhalten, kann der Nutzer die Schublade 37 bzw. die Klappe 35 öffnen.
[0092] Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, dass er sich zuvor authentifizieren muss, um
berechtigt zu werden, die Warenverteilanordnung 1 zu nutzen, woraufhin beispielsweise
eine Verriegelung 53 die Schublade 37 bzw. die Klappe 35 entriegelt. Eine solche Authentifizierung
kann beispielsweise mithilfe einer Mensch-Maschine-Eingabeschnittstelle 25 erfolgen.
Die Eingabeschnittstelle 25 kann dabei mit einer Steuerung 27 der Warenverteilanordnung
1 kommunizieren, welche neben dem Kabinenantrieb 9 und der Verlagerungseinrichtung
23 auch eine Funktion der Verriegelung 53 steuern kann.
[0093] Die Eingabeschnittstelle 25 kann weiterhin genutzt werden, um beispielsweise die
Ware 3 betreffende spezifische Daten wie beispielsweise Daten bezüglich des Adressaten,
des Stockwerks 15, anders geliefert werden soll, eines gewünschten Lieferzeitpunkts,
einer gewünschten Handhabung bzw. Behandlung der Ware während der Lagerung und des
Transports, etc. eingeben zu können. Auch diese warenspezifischen Daten können an
die Steuerung 27 übermittelt werden, sodass diese die mit ihr verbundenen Komponenten
der Warenverteilanordnung 1 unter Berücksichtigung dieser warenspezifischen Daten
ansteuern kann.
[0094] Sobald der Nutzer die Ware 3 in das Aufnahmevolumen 22 einer Warentransportbox 21
eingelagert hat, kann er die Klappe 35 bzw. Schublade 37 wieder schliessen. Die Warenverteilanordnung
1 kann daraufhin die Verriegelung 53 gegebenenfalls wieder verriegeln.
[0095] Anschliessend kann die Steuerung 27 die Kabine 7 hin zu dem Stockwerk 15 verlagern,
in dem die Ware 3 in das dortige Warenaufnahmefach 13 eingelagert wurde. Mit der Verlagerungseinrichtung
23 kann dann die dort befindliche Warentransportbox 21 mitsamt der darin befindlichen
Ware 3 in die Kabine 7 gezogen werden, vorzugsweise gesteuert durch die Steuerung
27. Anschliessend kann die Kabine 7, wiederum vorzugsweise gesteuert durch die Steuerung
27, an eine andere Position innerhalb des Schachts 11 verfahren werden.
[0096] Beispielsweise kann die Kabine 7 für den Fall, dass die Ware 3 sofort ausgeliefert
werden soll, hin zu einem Zielstockwerk des Adressaten verfahren werden. Dort kann
die Verlagerungseinrichtung 23 die Warentransportbox 21 in das dortige Warenaufnahmefach
13 schieben. Der Adressat kann dann, gegebenenfalls nachdem er sich wiederum an einer
Eingabeschnittstelle 25 authentifiziert hat und die Verriegelung 53 entriegelt wurde,
das Warenaufnahmefach 13 öffnen, um an die in der darin aufgenommenen Warentransportbox
21 gelagerte Ware 3 zu gelangen.
[0097] Alternativ kann vorgesehen sein, die Ware 3 nicht sofort auszuliefern, sondern beispielsweise
erst zu einem späteren, vom Adressaten gewünschten Liefertermin. In diesem Fall kann
die Kabine 7 beispielsweise hin zu einem Lagerfach 51 verfahren werden. Ein solches
Lagerfach 51 kann ähnlich wie die Warenaufnahmefächer 13 beispielsweise in einem der
Flure auf einem der Stockwerke 15 des Gebäudes 5 vorgesehen sein. Allerdings sind
die Lagerfächer 51 im Gegensatz zu den Warenaufnahmefächern 13 nicht von ausserhalb
des Schachts 11 her zugänglich, insbesondere nicht von dem Bereich 19 her, von dem
aus die Warenaufnahmefächer 13 zugänglich sind. Alternativ oder ergänzend können beispielsweise
in einem hinteren Bereich des Schachts 11 ein oder mehrere Lagerfächer 51 vorgesehen
sein. Die Ware 3 kann zusammen mit der sie aufnehmenden Warentransportbox 21 von der
Verlagerungseinrichtung 23 in eines der Lagerfächer 51 eingeschoben werden, dort zwischengelagert
werden und dann zu einem gewünschten späteren Termin von dort wieder entnommen werden,
um dann mit der Kabine 7 zu einem gewünschten Ziel-Stockwerk 15 gefahren und einem
Adressaten ausgeliefert zu werden.
[0098] Während des Transports innerhalb der Kabine 7 und/oder während sich die Warentransportbox
21 in einem der Warenaufnahmefächer 13 oder einem der Lagerfächer 51 befindet, kann
eine Fixiereinrichtung 33 fixierend mit der Warentransportbox 21 zusammenwirken, um
unerwünschte Bewegungen der Warentransportbox 21 innerhalb der Kabine 7 bzw. innerhalb
des Warenaufnahmefachs 13 oder des Lagerfachs 51 verhindern.
[0099] Einzelne oder jede der Warentransportboxen 21 können dabei für bestimmte Transportzwecke
speziell angepasst sein. Die Transportzwecke können sich dabei von Ware zu Ware sowie
von Auftrag zu Auftrag unterscheiden.
[0100] Beispielsweise können Warentransportboxen 21 vorgesehen sein, welche mithilfe einer
Temperiereinrichtung 43 auf von einer Umgebungstemperatur abweichende Temperaturen
temperiert werden können. Die Temperiereinrichtung 43 kann dabei je nach Bedarf zum
Heizen und/oder Kühlen der Warentransportbox 21 und der darin aufgenommenen Ware 3
ausgelegt sein.
[0101] Gegebenenfalls kann die Temperiereinrichtung 43 über einen Energieversorgungsanschluss
44 mit einer in dem Gebäude 5 bereitgestellten Energiequelle verbunden sein. Im einfachsten
Falle kann hierfür ein Stromkabel mit einer für diese Zwecke vorgesehenen Steckdose
verbunden werden.
[0102] Alternativ oder ergänzend zu einer an der Warentransportbox 21 angeordneten oder
in diese integrierten Temperiereinrichtung 43 kann eine Temperiereinrichtung 43 auch
an den Warenaufnahmefächern 13 und/oder den Lagerfächern 51 ausgebildet sein.
[0103] Um den Inhalt der Warentransportboxen 21 überwachen zu können, kann die Warenverteilanordnung
1 ferner über eine Sensorik 45 verfügen. Die Sensorik 45 kann einen oder mehrere Sensoren
46 umfassen. Die Sensoren 46 können an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen
Zwecken innerhalb der Warenverteilanordnung 1 vorgesehen sein. Beispielsweise können
Sensoren 46 als Teil der Sensorik innerhalb der Warentransportboxen 21 und/oder im
Innenraum 17 der Warenaufnahmefächer 13 angeordnet sein.
[0104] Zum Beispiel können optische Sensoren erkennen, ob eine Ware 3 in eine Warentransportbox
21 eingebracht wurde. Zum gleichen Zweck können auch andere Sensoren wie beispielsweise
kapazitive Sensoren, Berührungssensoren, etc. eingesetzt werden. Eine Kamera kann
optisch erfassbare Eigenschaften der Ware 3 aufnehmen und beispielsweise mit einer
Bilderkennungslogik analysieren. Ein Gewichtssensor kann ein Gewicht der Ware 3 detektieren.
Ein Temperatursensor kann eine Temperatur der aufgenommenen Ware 3 messen. Ein Abmessungssensor
kann räumliche Abmessungen der Ware 3 ermitteln. Ein Bewegungssensor kann beispielsweise
Bewegungen innerhalb der Warentransportbox 21 erkennen. Ein Beschleunigungssensor
kann auf die Warentransportbox 21 wirkende Beschleunigungen ermitteln.
[0105] Aus den von der Sensorik 45 erfassten Informationen kann beispielsweise die Steuerung
27, welche vorzugsweise mit der Sensorik 45 beispielsweise drahtgebunden oder drahtlos
Daten austauschen kann, zum Beispiel ableiten, auf welche Weise die Waren 3 transportiert
und/oder gelagert werden sollen. Beispielsweise kann erkannt werden, dass eine Ware
3 wie beispielsweise ein zu heizendes oder kühlendes Lebensmittel temperiert werden
sollte, dass eine Ware 3 wie beispielsweise eine zerbrechliche Ware 3 besonders vorsichtig
transportiert werden sollte, dass eine vermeintliche Ware 3 sich bewegt und es sich
somit wahrscheinlich um ein Lebewesen handelt, welches gar nicht mit der Warenverteilanordnung
transportiert werden darf, etc.
[0106] Ferner kann bei der vorgestellten Warenverteilanordnung 1 vorgesehen sein, jede oder
zumindest einige der Warentransportboxen mit einer Kennzeichnung 47 zu versehen. Eine
solche Kennzeichnung kann beispielsweise ein Strichcode oder Ähnliches sein, anhand
dessen die Warentransportbox individuell erkannt werden kann. Die Warenverteilanordnung
1 kann dabei über eine oder mehrere Erkennungseinrichtungen 49 verfügen, mithilfe
derer jede der Warentransportboxen 21 aufgrund ihrer individuellen Kennzeichnung 47
erkannt werden kann. Die Erkennungseinrichtungen 49 können für den Fall, dass die
Kennzeichnungen optisch auslesbar ausgestaltet sind, beispielsweise als Kamera oder
Scanner ausgebildet sein. Die Erkennungseinrichtungen 49 können beispielsweise an
einer geeigneten Position innerhalb der Warenaufnahmefächer 13 und/oder innerhalb
der Lagerfächer 51 vorgesehen sein.
[0107] Abschliessend werden mögliche Ausgestaltungen, Eigenschaften, Vorteile und Verwendungsmöglichkeiten
der hierin vorgestellten Warenverteilanordnung 1 noch mal zusammenfassend bzw. mit
einer geringfügig anderen Wortwahl als in der übrigen vorliegenden Beschreibung dargelegt.
[0108] Die hierin vorgestellte Warenverteilanordnung 1 kann Teil eines intelligenten Warentransportsystems
sein, welches neben der Warenverteilanordnung 1 eine Steuerung, eine Datenwolke und
mobile Applikationen ("Apps" auf mobilen Endgeräten wie zum Beispiel Smartphones)
nutzt. Die Warenverteilanordnung ist dabei eine aufzugartige, autonome Einheit zum
vertikalen Transportieren und temporären Speichern von Waren 3 in einem Gebäude 5.
Die Warenverteilanordnung 1 besitzt dabei ihre eigene Steuereinheit in Form einer
intelligenten Warensteuerung, welche den Transport und die Speicherung von Waren 3
optimiert. Jede Steuerung kann zum Beispiel über das Internet mit einer Waren-Datenwolke
("Cloud") verbunden sein. Die Nutzer der Warenverteilanordnung 1, d.h. zum Beispiel
Bewohner eines Gebäudes 5 genauso wie Lieferdienste oder ähnliche, können beispielsweise
über einen Webserver in der Datenwolke registriert sein und in der Lage sein, mit
dieser zu kommunizieren, beispielsweise über eine Smartphone App. Die Waren-Datenwolke
kann den Datenaustausch zwischen der Steuerung und den Nutzern organisieren, beispielsweise
hinsichtlich Lieferanfragen, Benachrichtigungen, Identifizierungen, etc.
[0109] Eine mögliche Betriebsweise des intelligenten Warentransportsystems kann wie folgt
funktionieren: ein Lieferdienst kann sich an einem als Schnittstelle dienenden Terminal
beispielsweise in einem Eingangsstockwerk identifizieren bzw. registrieren, einen
Empfänger definieren und/oder eine Ware klassifizieren. Daraufhin kann dem Lieferdienst
ein Warenaufnahmefach in dem Eingangsstockwerk zugewiesen werden. Der Lieferdienst
kann die Ware in das Warenaufnahmefach bzw. die darin aufgenommene Warentransportbox
platzieren. Danach kann der Empfänger beispielsweise durch eine Smartphone App benachrichtigt
werden. Der Empfänger kann gegebenenfalls eine Abholzeit und/oder ein Abholstockwerk
definieren. Die Ware kann dann mit der Warenverteilanordnung zu einem Lagerfach gebracht
werden und dort zeitweise gelagert werden. Zur angegebenen Abholzeit kann die Warenverteilanordnung
dann die Ware zum gewünschten Abholstockwerk bringen. Dort kann sich der Empfänger
gegebenenfalls an dem Terminal authentifizieren. Daraufhin kann das die Warentransportbox
mit der Ware beherbergende Warenaufnahmefach entriegelt werden und der Empfänger kann
die Ware entnehmen.
[0110] Statt durch einen Lieferdienst kann eine Ware auch durch einen Bewohner des Gebäudes
an die Warenverteilanordnung übergeben werden, wenn dieser beispielsweise wünscht,
dass die Ware dann von einem Lieferdienst weitertransportiert werden soll. Die Ware
kann hierzu zwischenzeitlich gelagert werden und, sobald der Lieferdienst am Gebäude
ist, in ein Warenaufnahmefach befördert werden, aus dem der Lieferdienst die Ware
entnehmen und dann weiter befördern kann.
[0111] Das hierin vorgestellte Transportsystem ermöglicht unter anderem eine Annahme und/oder
Abholung von Lieferungen zu einer gewünschten Zeit und an einem gewünschten Ort innerhalb
eines Gebäudes. Ferner brauchen keine Transportvorgänge mithilfe des Personenaufzugs
durchgeführt werden, wodurch dieser entlastet werden kann. Es werden auch Zeit und
Kosteneinsparungen für Lieferdienste, Postboten, etc. ermöglicht, da diese nicht mehr
lange Wege innerhalb eines Gebäudes zurücklegen brauchen.
[0112] Die für das Transportsystem eingesetzte aufzugartige Warenverteilanordnung weist
unter anderem mehrere Warenaufnahmefächer mit zugehörigen Warentransportboxen auf,
die auf verschiedenen Stockwerken des Gebäudes angeordnet sind, sowie eine Kabine
in Form eines aufzugartigen Gefährts, welche die Warentransportboxen zwischen den
verschiedenen Warenaufnahmefächern transportieren kann. Die zu befördernden Waren
sind dabei während des Transports in den Warentransportboxen aufgenommen. Jedes bediente
Stockwerk kann ein oder mehrere Warenaufnahmefächer besitzen. Die Warenaufnahmefächer
werden von Nutzern dazu eingesetzt, Lieferungen anzunehmen oder abzugeben.
[0113] Die Warentransportboxen können standardisierte Abmessungen und/oder andere standardisierte
Eigenschaften wie zum Beispiel mechanische und/oder elektrische Schnittstellen zu
anderen Komponenten der Warenverteilanordnung aufweisen. Die Warentransportboxen können
dabei fest in die Warenverteilanordnung aufgenommen sein, d.h. nicht aus dieser entnehmbar
sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass Nutzer einzelne Warentransportboxen entnehmen
können, um diese beispielsweise beladen zu können.
[0114] Es können dabei unterschiedliche Arten von Waren gehandhabt werden. Abhängig von
einer Art der Ware können unterschiedliche Warentransportboxen eingesetzt werden.
Beispielsweise benötigen einfache Waren wie zum Beispiel Bücher keinerlei spezielle
Handhabung, wohingegen zu heizende oder zu kühlende Waren wie zum Beispiel Lebensmittel
in einer zu reizenden bzw. zu kühlenden oder zumindest thermisch isolierten Warentransportbox
befördert werden sollten. Ein Befördern von Abfall oder Wäsche oder gar steril zu
haltender Waren kann ein regelmässiges Reinigen der hierfür eingesetzten Warentransportbox
erforderlich machen, sodass die Warentransportbox aufgrund ihres Materials und/oder
andere Eigenschaften für entsprechende Reinigungsprozeduren ausgelegt sein sollte.
Empfindliche Waren wie zum Beispiel Glas können eine besonders langsame Handhabung
und/oder einen Transport in speziell gepolsterten Warentransportboxen erfordern.
[0115] Die Transportkabine der Warenverteilanordnung bewegt die Warentransportboxen horizontal
und, mithilfe der daran vorgesehenen Verlagerungseinrichtung, vertikal zwischen unterschiedlichen
Warenaufnahmefächern bzw. Lagerfächern. Zu den Warenaufnahmefächern haben Nutzer Zugang,
um Lieferungen anzunehmen oder abzugeben. Nicht jedes Stockwerk muss dabei von der
Warenverteilanordnung bedient werden. Ein bedientes Stockwerk weist ein oder mehrere
Warenaufnahmefächer auf.
[0116] Alle Warenaufnahmefächer eines Stockwerks sind vorzugsweise mit einem Terminal als
Schnittstelle verbunden. Das Terminal steuert Verriegelungsmechanismen der Warenaufnahmefächer.
Alle Terminals sind wiederum mit einer gesamten Steuerung der Warenverteilanordnung
verbunden, beispielsweise über ein Bussystem.
[0117] Die Warenaufnahmefächer können mit einer Tür, mit einer Klappe oder mit einer Schublade
versehen sein.
[0118] Die Lagerfächer dienen zur vorübergehenden Lagerung von Warentransportboxen. Sie
können an verschiedenen Orten innerhalb der Warenverteilanordnung, beispielsweise
auf "blinden" Stockwerken oder an von aussen unzugänglichen Positionen innerhalb des
Schachts angeordnet sein oder in Form von nicht-zugänglichen Fächern an ähnlichen
Positionen wie die Warenaufnahmefächer ausgestaltet sein.
[0119] In der Warenverteilanordnung können ferner zusätzliche Lager- und Aufnahmemöglichkeiten
vorgesehen sein, die für spezielle Zwecke angepasst sind, beispielsweise um eine Eingangs-
oder Ausgangskapazität durch eine Art Puffer zu erhöhen oder um Warentransportboxen
zu reinigen oder sie auszuleeren.
[0120] Warenaufnahmefächer und Lagerfächer können als einzelne Module ausgelegt und angeordnet
sein. Beispielsweise kann eine feste Distanz zwischen einem Warenaufnahmefach bzw.
Lagerfach und Führungsschienen ein horizontales Bewegen von Warentransportboxen vereinfachen.
Jedes Warenaufnahmefach kann über ein einzigartiges Identifikationsmerkmal wie zum
Beispiel einen Strichcode verfügen.
[0121] Für die aufzugartige Warenverteilanordnung können unterschiedliche Layouts und Konfigurationen
eingesetzt werden, um zum Beispiel unterschiedliche Arten eines Warenflusses ermöglichen
zu können. Beispielsweise können Kabinen mit einem einzigen Deck oder mit mehreren
Decks ausgestaltet sein. In jedem der mehreren Decks kann jeweils eine Warentransportbox
aufgenommen sein. Jedes Deck kann dabei über eine eigene Verlagerungseinrichtung verfügen.
Es kann auch vorgesehen sein, dass sich mehrere Kabinen in der Warenverteilanordnung
befinden und diese sich separat gesteuert innerhalb des Schachts bewegen können. Eine
andere Möglichkeit, die Transportkapazitäten zu erhöhen, besteht in einem Skalieren,
indem zum Beispiel mehrere Warenverteilanordnungen innerhalb eines Gebäudes parallel
betrieben werden. Die genannten Layouts und Konfigurationen können auch untereinander
kombiniert werden.
[0122] Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Warenverteilanordnung (1) zum Annehmen, Lagern und Verteilen von Waren (3) in einem
Gebäude (5), wobei die Warenverteilanordnung (1) aufweist:
- eine Kabine (7), welche von einem Kabinenantrieb (9) entlang eines hauptsächlich
vertikalen Schachts (11) zu verlagern ist;
- mehrere Warenaufnahmefächer (13), welche auf verschiedenen Stockwerken (15) stationär
angeordnet sind und deren Innenraum (17) jeweils von einem Bereich (19) in einem jeweiligen
Stockwerk (15) ausserhalb des Schachts (11) zugänglich ist;
- mehrere Warentransportboxen (21), welche dazu angepasst sind, sowohl in dem Innenraum
(17) der Warenaufnahmefächer (13) als auch in der Kabine (7) aufgenommen zu werden;
- eine Verlagerungseinrichtung (23), welche dazu eingerichtet ist, eine der Warentransportboxen
(21) aus einem der Warenaufnahmefächer (13) hin in die Kabine (7) sowie aus der Kabine
(7) hin in eines der Warenaufnahmefächer (13) zu verlagern.
2. Warenverteilanordnung nach Anspruch 1, ferner aufweisend eine Eingabeschnittstelle
(25) zum Eingeben warenspezifischer Daten und eine Steuerung (27) zum Steuern des
Kabinenantriebs (9) und/oder der Verlagerungseinrichtung (23) unter Berücksichtigung
der warenspezifischen Daten.
3. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verlagerungseinrichtung
(23) an der Kabine (7) montiert ist, um mit der Kabine (7) entlang des Schachts (11)
verlagert zu werden.
4. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verlagerungseinrichtung
(23) einen Kopplungsmechanismus (29) und einen Verlagerungsmechanismus (31) aufweist,
wobei der Kopplungsmechanismus (29) dazu eingerichtet ist, steuerbar eine mechanische
Kopplung zwischen einer zu befördernden Warentransportbox (21) und dem Verlagerungsmechanismus
(31) zu bewirken, und wobei der Verlagerungsmechanismus (31) dazu eingerichtet ist,
die zu verlagernde Warentransportbox (21) aus einem der Warenaufnahmefächer (13) in
die Kabine (7) zu ziehen sowie die zu verlagernde Warentransportbox (21) aus der Kabine
(7) in eines der Warenaufnahmefächer (13) zu schieben.
5. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine
Fixiereinrichtung (33) zum Fixierung der Warentransportbox (21) in der Kabine (7)
und/oder in einem der Warenaufnahmefächer (13).
6. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenaufnahmefächer
(13) in verschiedenen Stockwerken (15) des Gebäudes (5) ausserhalb des Schachts (11)
angeordnet sind.
7. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenaufnahmefächer
(13) jeweils eine Klappe (35) aufweisen, welche reversibel zu öffnen ist, um Zugang
zu der im Innenraum (17) des jeweiligen Warenaufnahmefachs (13) aufgenommenen Warentransportbox
(21) zu ermöglichen.
8. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenaufnahmefächer
(13) eine horizontal zu öffnende Schublade (37) aufweisen, um Zugang zu der im Innenraum
(17) des jeweiligen Warenaufnahmefachs (13) aufgenommenen Warentransportbox (21) zu
ermöglichen.
9. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenaufnahmefächer
(13) mittels einer Verriegelung (53) gesteuert verriegelbar und entriegelbar sind.
10. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warentransportboxen
(21) jeweils eine Wand (39) aufweisen, welche derart dimensioniert und angeordnet
ist, dass sie, während die jeweilige Warentransportbox (21) in einem der Warenaufnahmefächer
(13) aufgenommen ist, eine Zugangsöffnung (41), durch welche die Warentransportbox
(21) aus dem Warenaufnahmefach (13) in die Kabine (7) verlagert werden kann, abdeckt.
11. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine
Temperiereinrichtung (43) zum Temperieren zumindest eines der Warenaufnahmefächer
(13) und Warentransportboxen (21).
12. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenverteilanordnung
(1) ferner eine Sensorik (45) zum Überwachen eines Inhalts einer der Warentransportboxen
(21) aufweist.
13. Warenverteilanordnung nach Anspruch 12, wobei die Sensorik (45) zumindest einen Sensor
(46) ausgewählt aus der Gruppe umfassend einen optischen Sensor, eine Kamera, einen
Gewichtssensor, einen Temperatursensor, einen Abmessungssensor, einen Bewegungssensor
und einen Beschleunigungssensor aufweist.
14. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warentransportboxen
(21) mit einer Kennzeichnung (47) individuell gekennzeichnet sind und wobei die Warenverteilanordnung
(1) ferner eine Erkennungseinrichtung (49) zum eindeutigen Erkennen jeder der Warentransportboxen
(21) aufgrund ihrer individuellen Kennzeichnung (47) aufweist.
15. Warenverteilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Warenverteilanordnung
(1) ferner wenigstens ein Lagerfach (51) aufweist zum temporären Lagern wenigstens
einer Warentransportbox (21), wobei das Lagerfach (51) nicht von einem Bereich (19)
in einem jeweiligen Stockwerk (15) ausserhalb des Schachts (11) zugänglich ist.