Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und/oder Probengefäßen
mit einem Behältnis zur Aufnahme der Proben und/oder der Probengefäße. Im Behältnis
ist eine Vielzahl von Wärmeleitkörpern zur Übertragung von Wärme von mindestens einem
Wärmeabstrahlmittel der Vorrichtung an die Proben und/oder die Probengefäße angeordnet,
wobei die Wärmleitkörper Metall aufweisen oder aus Metall bestehen.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung zum Erwärmen und/oder Kühlen
von Proben und/oder Probengefäßen, insbesondere für Laboranwendungen. Beispielsweise
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung für Probenaufbereitungsgeräte, Mischer, Thermostate,
oder als Alternative zu Laborwasserbäder eingesetzt werden.
Stand der Technik
[0003] Im Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Temperieren von Proben und/oder Probengefäßen
für Laboranwendungen in Form von Wärmebädern und Kühlbädern bekannt. Derartige Wärme-
und Kühlbäder arbeiten oft mit Wasser als Übertragungsmedium zur Kühlung bzw. Erwärmung.
Die Gefäße werden dabei oft nass und sind aufgrund ihrer Größe und Geometrie ungünstig
zu trocknen. Es müssen in diesen Wasserbädern spezielle Probenhalterungen / Gefäßhalterungen
eingesetzt werden, um ein Schwimmen der einzelnen Probenbehälter zu verhindern. Ferner
verursachen mit Wasser gefüllte Kühl- oder Wärmebäder durch die Verdrängung von Wasser
ein Überschwappen auf die Arbeitsfläche und bergen damit ein Kontaminationsrisiko.
Insbesondere auch, da Wasserbäder potentiell von Keimen besiedelt werden können. Das
Probenhandling und die Reinhaltung der Proben sind basierend auf Wasserbädern somit
sehr aufwändig.
[0004] Bei Wasserbädern muss des Weiteren die spezielle Gefäßgeometrie berücksichtigt werden
und für die Aufnahme der Proben bzw. Probengefäße müssen angepasste Aufnahmen bereitgestellt
werden. Das Wasser muss nach Verwendung entweder entsorgt oder aufbereitet werden,
da mit der Zeit eine Kontamination des Wassers und damit auch letztlich der Proben
nicht ausgeschlossen ist. Dem Wasser in Wasserbädern werden daher oft vorsorglich
Chemikalien beigemischt, um die Gefahr einer Kontamination des Wassers mit Keimen
zu reduzieren. Dies hat zur Folge, dass die Nutzer eines solchen Wasserbades auch
diesen Chemikalien ausgesetzt sind.
[0005] In der
US 2009/0233375 A1 wird eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben basierend auf einem Medium mit einer
Vielzahl ellipsoidförmiger Wärmeleitkörper aus Metall beschrieben.
[0006] Die
EP 2 260 254 A1 beschreibt ebenfalls eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben, wobei als Wärmeleitkörper
ellipsoidförmige Pellets vorgesehen sind.
[0007] In der
CN 204 294 253 U wird eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben beschrieben, welche silberbeschichtete
Wärmeleitkörper aus Aluminium vorsieht.
Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben
und/oder Probengefäßen mit einem Behältnis zur Aufnahme der Proben und/oder der Probengefäße
derart weiterzuverbessern, dass Proben bzw. Probengefäße mit unterschiedlicher Dichte
sicher im verwendeten Medium für die Übertragung der Temperatur gehalten werden.
[0009] Erfindungsgemäß ist hierfür eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und/oder
Probengefäßen mit einem Behältnis zur Aufnahme der Proben und/oder der Probengefäße
vorgesehen, wobei im Behältnis eine Vielzahl von Wärmleitkörpern - die reale Zahl
an Wärmeleitkörpern kann mehrere 100000 betragen - zur Übertragung einer Temperatur
von mindestens einem Wärmeabstrahlmittel der Vorrichtung an die Proben und/oder die
Probengefäße angeordnet ist. Die Wärmleitkörper weisen Metall auf oder bestehen aus
Metall. In besonderen Ausgestaltungen ist das Metall ferromagnetisch. Die Vorrichtung
weist erfindungsgemäß mindestens ein Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung eines
Magnetfeldes im bzw. in den Bereich der Vielzahl von Wärmeleitkörpern auf, wodurch
eine Beweglichkeit der Wärmeleitkörper zueinander reduziert werden kann bzw. wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit als Immersions-Temperiervorrichtung für
Proben bzw. Probengefäße ausgebildet und insbesondere für die Verwendung in Laboranwendungen
vorgesehen. Unter einem Temperieren ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Erwärmen
und/oder Abkühlen der Proben bzw. Probengefäße zu verstehen.
[0011] Das Behältnis kann offen oder geschlossen ausgebildet sein und jede geeignete Form
aufweisen. Vorzugsweise ist das Behältnis wannenförmig ausgebildet und weist einen
Deckel auf, mittels welchem das Behältnis geöffnet und geschlossen werden kann.
[0012] Unter einem Wärmeabstrahlmittel ist im Sinne der vorliegenden Erfindung jedes geeignete
Mittel zu verstehen, mittels welchem Wärme und/oder Kälte abgestrahlt werden kann.
Das Wärmeabstrahlmittel kann grundsätzlich an jeder geeigneten Stelle im oder an dem
Behältnis angeordnet sein.
[0013] Die Wärmeleitkörper dienen zur Leitung bzw. Übertragung der Temperatur vom Wärmeabstrahlmittel
an die Proben und/oder Probengefäße. Somit stellen die Wärmeleitkörper eine Wärmeleitverbindung
zwischen dem Wärmeabstrahlmittel und den Proben bzw. Probengefäßen dar.
[0014] Die Wärmeleitkörper sind erfindungsgemäß als Formkörper bzw. kleine Festkörper ausgebildet
und stellen das Medium zur Übertragung der Temperatur vom Wärmeabstrahlmittel an die
Proben bzw. Probengefäße dar. Dieses Medium ist somit erfindungsgemäß nicht als Flüssigkeit
ausgebildet. Die erfindungsgemäßen Wärmeleitkörper weisen Metall auf oder bestehen
aus einem. Die Vielzahl der Wärmeleitkörper bildet in Ihrer Gesamtheit das Immersionsmedium
in der Immersions-Temperiervorrichtung.
[0015] Unter einer Vielzahl von Wärmeleitkörpern ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
eine größere Anzahl, insbesondere mehr als 10, sowie besonders bevorzugter mehr als
50 und ganz besonders bevorzugterweise mehr als 100, zu verstehen. Die tatsächliche
Anzahl der Wärmeleitkörper wird bestimmt durch das Volumen und / oder Größe des Behältnisses
der Immersions-Temperiervorrichtung sowie den Durchmesser des einzelnen Wärmeleitkörpers.
Mehrere 100000 Wärmeleitkörper sind je nach Behältergröße möglich, wobei auch Wärmeleitkörper
unterschiedlichen Durchmessers gemeinsam in einem Behältnis verwendet können. Bevorzugterweise
sind sämtliche Wärmeleitkörper in dem Behältnis im Wesentlichen identisch, das heißt
mit im Wesentlichen gleicher Form und Größe ausgebildet. Durch die Vielzahl der Wärmeleitkörper
wird der Immersionsbereich für die Temperierung bereitgestellt, in den die der Proben
und/oder Probengefäße eingebettet werden. Unter "Einbetten" ist zu verstehen, dass
die Proben bzw. Probengefäße auf die Vielzahl der Wärmeleitkörper draufgesetzt oder
vorzugsweise zumindest abschnittsweise hineingesteckt werden. Dabei werden die Proben
bzw. Probengefäße im Immersionsbereich, gebildet aus der Vielzahl von Wärmeleitkörpern,
in der Position gehalten, in der sie auch hineingesteckt wurden. Vorzugsweise ist
dies eine Position, bei der es nicht zu einer Benetzung eines Probenbehälterverschlusses
mit der Probe kommt.
[0016] Das Mittel zur Erzeugung bzw. Abstrahlung eines Magnetfeldes ist derart in der Vorrichtung
angeordnet, dass das Magnetfeld sich zumindest teilweise über den Immersionsbereich
im Behältnis erstreckt, in dem die Wärmeleitkörper angeordnet sind. Hierfür kann das
Mittel zur Erzeugung bzw. Abstrahlung des Magnetfelds am oder im Behältnis angeordnet
sein.
[0017] Durch das erzeugte Magnetfeld werden die ursprünglich lose im Behältnis angeordneten
Metall aufweisenden Wärmeleitkörper relativ zueinander fixiert. Darunter ist zu verstehen,
dass die relative Beweglichkeit der Wärmleitkörper zueinander durch das Magnetfeld
reduziert sowie vorzugsweise verhindert wird; somit ist das ursprüngliche fluidartige
Verhalten der Wärmeleitkörper aufgehoben und der Immersionsbereich nimmt einen plastisch
formbaren Zustand an. Das Immersionsmedium erstarrt. Dadurch werden die Proben bzw.
Probengefäße sicher im Immersionsbereich, jetzt gebildet aus dem erstarrten Immersionsmedium,
an ihren jeweiligen Positionen gehalten. Auch beim Bewegen, Mischen und Rütteln der
Vorrichtung verrutschen die Proben bzw. Probengefäße dadurch nicht so leicht.
[0018] Die Vielzahl von als Formkörper bzw. Festkörper ausgebildeten Wärmeleitkörpern, die
den Immersionsbereich bzw. das Immersionsmedium ausbilden, weist eine höhere Dichte
als die Flüssigkeit eines Wasserbads auf. Dies ist zu beachten beim Mischen von Proben,
wobei das mit den Wärmeleitkörpern gefüllte Behältnis zur Probenaufnahme zusätzlich
zum Temperieren noch durch einen Antrieb bewegt wird, beispielsweise gerüttelt wird.
Bei einer herkömmlichen Vorrichtung schwimmen Proben mit geringerer Dichte, z.B. solche
in Mikrotitergefäßen, auf. Dies wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch das
Magnetfeld verhindert. Durch die Magnetwirkung wird die Beweglichkeit der Wärmeleitkörper
zueinander reduziert sowie vorzugsweise aufgehoben und ein Aufschwimmen der Probengefäße
dadurch verhindert.
[0019] Des Weiteren werden die Probengefäße durch die Magnetwirkung sicherer von den Wärmeleitkörpern
gehalten, was auch ein Herausfallen der Probengefäße beim Transport der Vorrichtung
verhindert. Ebenso ist das Herausfallen der Wärmeleitkörper selber durch die Magnetwirkung
verhindert.
[0020] Die Verwendung von Festkörpern bzw. Formkörpern als Immersionsmedium für die Wärmeleitung
ist vorteilhaft gegenüber den herkömmlichen Wasserbädern: die Gefäße bleiben bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung trocken was mit einem verringerten Kontaminationsrisiko
einhergeht, da keine Flüssigkeit in die Probe gelangen kann; und ein Überschwappen
von Flüssigkeit bzw. auch das Verschleppen von Flüssigkeit in andere Laborbereiche
ist in Gänze vermieden; es hängen keine Wassertropfen an Gefäßen, die aus der erfindungsgemäßen
Vorrichtung entnommen werden. Dadurch ist eine einfachere, insbesondere saubere Handhabe
der Proben / Probengefäße und der Vorrichtung selber möglich. Insbesondere ist auch
ein Transport der erfindungsgemäßen Vorrichtung befüllt mit den Wärmeleitkörpern einfacher
möglich, da das Herausfallen der Wärmeleitkörper selber durch die Magnetwirkung verhindert
wird. Ferner ist die Kontaminationsgefahr der erfindungsgemäßen Vorrichtung stark
reduziert: im Vergleich zu Wasserbädern sind die als Festkörper bzw. Formkörper ausgebildeten
Wärmeleitkörper abwaschbar sowie auch autoklavierbar. Auch können durch Verwendung
von Metall aufweisenden Wärmeleitkörpern Temperaturen unter 0° sowie Temperaturen
über 100° Celsius erreicht werden. Die Wärmeleitfähigkeit der Metall aufweisenden
Wärmeleitkörper ist um ein Vielfaches höher als die Wärmeleitfähigkeit von Wasser.
[0021] Durch das Vorsehen eines Magnetfelderzeugungsmittels können die Proben bzw. die Probengefäße
in besonders geeigneter Weise im Immersionsmedium, der Vielzahl der Wärmeleitkörper,
an ihren jeweiligen Positionen gehalten werden.
[0022] Bevorzugterweise ist die von dem Mittel zur Magnetfelderzeugung erzeugte Magnetfeldstärke
des Magnetfeldes schaltbar und/oder variierbar bzw. veränderbar. Das Mittel kann derart
ausgebildet sein, dass das Magnetfeld eingeschaltet und ausgeschaltet werden kann.
Unter dem Begriff "schaltbar" wird somit das Ein- und/oder Ausstellen des Magnetfeldes
im Bereich der Wärmeleitkörper verstanden. Alternativerweise kann hierfür ein separates
Schaltmittel oder Stellmittel beziehungsweise Steuerungsmittel vorgesehen sein. Ferner
kann das Mittel zur Erzeugung des Magnetfeldes derart ausgebildet sein oder ein separates
Stellmittel beziehungsweise Steuerungsmittel vorgesehen sein, um die Magnetfeldstärke
zu variieren bzw. zu verändern. Hierfür können beispielsweise die Magnetfeldlinien
des Magnetfeldes umgeleitet werden. Ein schaltbares und/oder variierbares Magnetfeld
hat den weiteren Vorteil, dass Proben bzw. Probengefäße beispielsweise im ausgeschalteten
oder abgeschwächten Zustand des Magnetfeldes leichter in den Immersionsbereich, gebildet
von der Vielzahl der Wärmeleitkörper, aufgesetzt bzw. eingesetzt werden können und
ebenso einfacher entnommen werden können. In diesem ausgeschalteten oder abgeschwächten
Zustand nehmen die Wärmeleitkörper ihr ursprüngliches fluidartiges Verhalten wieder
an. Für Vorgänge wie dem Transport der Vorrichtung oder für die Verwendung in Laboranwendungen
wie dem Mischen, wobei die Vorrichtung bzw. Teile der Vorrichtung, z.B. das Behältnis
zur Aufnahme der Wärmeleitkörper und der Proben durch einen Antrieb bewegt wird, beispielsweise
gerüttelt, wird, kann das Magnetfeld eingeschaltet bzw. verstärkt werden, damit die
vorher eingesetzten Probengefäße an ihren jeweiligen Positionen besser gehalten werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Mischbewegung um eine translatorische Rotationsbewegung,
bei der das Behältnis zur Aufnahme auf einer geschlossenen Bahn, periodisch bewegt
wird, besonders bevorzugt in einer horizontalen Bewegungsebene nur translatorisch
und zyklisch, insbesondere auf einer Kreisbahn.
[0023] Vorzugsweise kann die Vorrichtung eine Metallplatte zur zumindest teilweisen Umleitung
des Magnetfeldes aufweisen, wobei die Metallplatte zwischen dem Mittel zur Erzeugung
und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes und den Wärmeleitkörpern anordbar oder angeordnet
ist. Die Metallplatte ist somit zum Einschalten bzw. Ausschalten des Magnetfeldes
oder zum Verändern bzw. Variieren der Magnetfeldstärke und somit als Schaltmittel
oder Stellmittel ausgebildet. Durch die Anordnung einer Metallplatte zwischen den
Wärmeleitkörpern und dem Mittel zur Erzeugung bzw. Abstrahlung des Magnetfeldes werden
die Magnetfeldlinien ganz oder teilweise umgeleitet. Hierfür kann die Metallplatte
relativ beweglich, zum Beispiel verschiebbar oder drehbar, zum Mittel zur Erzeugung
des Magnetfeldes anordbar oder angeordnet sein. Alternativ kann die Metallplatte auch
aus einer Mehrzahl von schichtweise angeordneten Metallplatten bestehen, von denen
jede einzelne Metallplatte separat verschiebbar oder drehbar ist. Dies ermöglicht
die Magnetfeldstärke zu variieren indem je nach gewünschter Stärke eine verschiedene
Anzahl an Metallplatten zwischen dem Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des
Magnetfeldes und den Wärmeleitkörpern anordbar oder angeordnet ist.
[0024] Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass zwischen der Metallplatte und den Wärmeleitkörpern
ein Luftspalt angeordnet ist. Der Luftspalt kann beispielsweise zwischen Metallplatte
und einer Seitenwand oder des Bodens des Behältnisses angeordnet sein. Durch den Luftspalt
kann die Magnetfeldstärke verändert werden. Besonders vorteilhafterweise kann der
Luftspalt bzw. dessen Spaltbreite einstellbar und veränderbar ausgebildet sein.
[0025] Metallplattenmaterial, Metallplattendicke, Abstand und oder Luftspalt zum Magneten
hin sind abhängig von der Feldstärke des Magneten zu wählen. In einer beispielhaften
Ausführung wurde die Wirkung einer Magnetplatte (Abmaße 10 x 80 x 7 mm) mit einer
inneren Flußdichte von 1170 mT auf die Wärmeleitkörper in einer Immersions-Temperiervorrichtung
komplett abgeschirmt, d.h. die Erstarrung des Immersionsmediums wurde reversibel aufgehoben,
durch einen Luftspalt von 10 mm zusammen mit einer St37 Stahlplatte (Hauptmaße 200
x 150 x 5 mm).
[0026] Die Wärmeleitkörper können grundsätzlich jede geeignete Form aufweisen. Zum Beispiel
können die Wärmeleitkörper eckig, polygonförmig oder ellipsoidförmig sein. Bevorzugterweise
sind die Wärmeleitkörper aber kugelförmig ausgebildet. Dadurch wird eine bessere Beweglichkeit,
die mit dem fluidartigen Verhalten der Wärmeleitkörper einhergeht, im abgeschalteten
Zustand des Magnetfeldes zwischen den einzelnen Wärmeleitkörpern erreicht. Auch kann
die Temperaturübertragung über die Kontaktflächen der kugelförmig ausgebildeten Wärmeleitkörper
erhöht werden.
[0027] Die Wärmeleitkörper weisen vorzugsweise einen maximalen Durchmesser zwischen 0,5
mm und 6,0 mm auf. Besonders bevorzugterweise beträgt der maximale Durchmesser eines
jeden Wärmeleitkörpers zwischen 1,0 mm und 4,0 mm. Mit dem Durchmesser wird die resultierende
Dichte des Immersionsmediums bzw. Immersionsbereichs welcher durch die Vielzahl der
Wärmeleitkörper gebildet wird, eingestellt.
[0028] Das mindestens eine Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes kann
als Permanentmagnet und/oder Elektromagnet ausgebildet sein. Ferner könnte das Mittel
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes als ein Mittel zur Erzeugung eines
Wirbelstroms ausgebildet sein. Ist das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des
Magnetfeldes als Permanentmagnet und/oder Elektromagnet ausgebildet, weisen die Wärmeleitkörper
bevorzugterweise ein ferromagnetisches Material wie Eisen und/oder Stahl auf. Dadurch
sind die einzelnen Wärmeleitkörper besser magnetisierbar. In Verbindung mit einem
Mittel zur Erzeugung eines Wirbelstroms können die Wärmeleitkörper beispielsweise
Aluminium aufweisen. Dabei wird ein elektrischer Strom durch die Wärmeleitkörper hindurch
und somit ein Magnetfeld in der Vielzahl der Wärmeleitkörper erzeugt.
[0029] Bevorzugterweise ist das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
im Bereich eines Bodens, beispielsweise einer Bodenplatte, und/oder im Bereich einer
Seitenwand des Behältnisses angeordnet. Alternativerweise oder zusätzlich könnte das
Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes in einem Deckel des Behältnisses
vorgesehen bzw. angeordnet sein. Das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des
Magnetfeldes kann innerhalb oder außerhalb, beispielsweise unterhalb und/oder seitlich,
des Behältnisses angeordnet sein. Dabei kann das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
des Magnetfeldes direkt an einer Bodenplatte und/oder Seitenwand des Behältnisses
angeordnet sein oder auch beabstandet zur Bodenplatte und/oder Seitenwand angeordnet
sein. Durch eine beabstandete Anordnung kann beispielsweise der bevorzugterweise vorgesehene
Luftspalt zwischen der Bodenplatte und/oder Seitenwand des Behältnisses und dem Mittel
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes vorgesehen werden.
[0030] Das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes kann über die gesamte
Bodenfläche und/oder Seitenwandfläche des Behältnisses angeordnet sein oder sich alternativerweise
auch nur abschnittsweise im Bereich der Bodenfläche und/oder Seitenfläche erstrecken.
Hierfür können beispielsweise mehrere zueinander beabstandet angeordnete Mittel zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes vorgesehen sein. Alternativerweise
könnte hierfür auch ein plattenförmiges Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
des Magnetfeldes mit Durchbrechungen vorgesehen sein.
[0031] Des Weiteren ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die Vorrichtung mehrere Mittel
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes aufweist, welche umfänglich verteilt
im Bereich einer Seitenwand oder mehrerer Seitenwände des Behältnisses angeordnet
sind. Beispielsweise können mehrere beabstandet zueinander angeordnete Mittel zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes vorgesehen sein. Diese Mittel zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes können umfänglich gleichmäßig oder
ungleichmäßig verteilt am oder im Behältnis angeordnet sein. Bei einem rund ausgebildeten
Behältnis können beispielsweise mehrere Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
des Magnetfeldes an der Außenwand des Behältnisses beabstandet angeordnet sein. Bei
einem eckig ausgebildeten Behältnis könnte beispielsweise an jeder Seitenwand jeweils
ein Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes angeordnet sein. Besonders
bevorzugterweise sind die mehreren Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
dabei derart ausgebildet bzw. ausgerichtet, dass die Polarität von einander nebeneinander
benachbarten Mitteln gleichgerichtet ist. Somit sind die Magnetfelder von zwei benachbarten
bzw. nebeneinander angeordneten Mitteln einander gleichgerichtet, wodurch die Magnetfeldlinien
noch vorteilhafter in die Vielzahl der Wärmeleitkörper geleitet werden können. Die
Nordseite, auch Nordpol genannt, eines als Permanentmagnet ausgestalteten Mittel zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes liegt somit vorzugsweise immer neben
der Nordseite des beabstandeten benachbarten Mittels zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
des Magnetfeldes; ebenso befindet sich die Südseite, auch Südpol genannt, eines solchen
Magneten vorzugsweise immer neben der Südseite eines benachbarten Mittels zur Erzeugung
und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes.
[0032] Das Wärmeabstrahlmittel ist bevorzugterweise im Bereich eines Bodens, beispielsweise
einer Bodenplatte, und/oder im Bereich einer Seitenwand des Behältnisses angeordnet.
Beispielsweise kann das mindestens eine Wärmeabstrahlmittel wärmeleitend mit einer
Bodenplatte und/oder Seitenwand des Behältnisses verbunden sein. Das mindestens eine
Wärmeabstrahlmittel kann grundsätzlich innerhalb oder außerhalb des Behältnisses angeordnet
sein. Besonders bevorzugterweise ist das mindestens eine Wärmeabstrahlmittel aber
außerhalb des Behältnisses angeordnet. Ist das mindestens eine Mittel zur Erzeugung
und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes im Bereich einer Seitenwand angeordnet, dann
ist das Wärmeabstrahlmittel bevorzugterweise im Bereich des Bodens bzw. einer Bodenplatte
des Behältnisses angeordnet. Für den Fall, dass das mindestens eine Mittel zur Erzeugung
und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes im Bereich des Bodens oder einer Bodenplatte
des Behältnisses angeordnet ist, kann das Wärmeabstrahlmittel zum Beispiel im Bereich
einer Seitenwand des Behältnisses angeordnet sein.
[0033] Das Wärmeabstrahlmittel ist bevorzugterweise als Folie ausgebildet. Beispielsweise
kann die Folie von außen auf eine Bodenplatte und/oder Seitenwand des Behältnisses
aufgeklebt werden. Alternative Ausgestaltungen sind auch die Verwendung von leitfähigen
Kompositen, wie einem Heizlack, der Carbonfasern (Kohlenstoffnanoröhrchen), Ruß und/oder
Ähnliches umfasst, als Flächenheizelement. In dieser Ausgestaltung kann das Wärmeabstrahlmittel
einfach an einer Innenwand des Gefäßes als auch an einer Außenwand des Gefäßes aufgetragen
werden. Bevorzugterweise ist der Heizlack an der Innenwand des Gefäßes aufgetragen,
um so die Verbrennungsgefahr bei dem Nutzer zu reduzieren.
[0034] Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass das Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
des Magnetfeldes einen Permanentmagneten aufweist oder daraus besteht. Als Stellmittel
zum Einschalten, Ausschalten und/oder Variieren bzw. Verändern der Magnetfeldstärke
weist die Vorrichtung ferner bevorzugterweise einen Elektromagneten auf. Der Elektromagnet
ist somit als Stellmittel ausgebildet und derart relativ zum Permanentmagneten ausgerichtet
bzw. angeordnet, dass ein vom Elektromagneten erzeugtes Magnetfeld dem Magnetfeld
des Permanentmagneten zumindest teilweise bzw. bereichsweise entgegenwirkt. Somit
kann durch Hinzuschalten des Elektromagneten das vom Permanentmagneten erzeugte Magnetfeld
ausgeschaltet oder abgeschwächt werden. Der Elektromagnet hat dadurch die Funktion
eines Stellmittels bzw. Schalters.
[0035] Bevorzugterweise weisen die Wärmeleitkörper eine Beschichtung zur Erhöhung eines
Emissionsgrads einer Wärmeabstrahlung auf. Durch die Erwärmung der einzelnen Wärmeleitkörper
strahlen diese Wärme in Form von InfrarotStrahlung ab. Die Wärme wird somit nicht
nur durch Berührung bzw. an deren Kontaktflächen der einzelnen Wärmeleitkörper übertragen,
sondern auch über die Wärmeleitkörper mittels Strahlung übertragen. Der Emissionsgrad
dieser Wärmeabstrahlung kann durch die bevorzugterweise vorgesehene Beschichtung angepasst
und verändert bzw. eingestellt werden. Zum Beispiel können hierfür PVD (Physikalische
Gasabschaltungsverfahren, oder Hard-Coatings, wie zum Beispiel TiN, TiCN, TiAlN und
BLC) vorgesehen sein.
[0036] Die Wärmeleitkörper und/oder eine Beschichtung der Wärmeleitkörper ist bevorzugterweise
derart ausgebildet, dass mittels Temperaturzuführung eine Farbe der Wärmeleitkörper
veränderbar ist und dadurch ein Emissionsgrad der Wärmeabstrahlung verändert werden
kann. Hierfür kann eine separate Wärmequelle zur Erwärmung der Wärmeleitkörper oder
das in der Vorrichtung vorgesehene Wärmeabstrahlmittel verwendet werden.
[0037] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einer Mischvorrichtung,
insbesondere auf deren Plattform aufsetzbar und lösbar befestigbar ist. Dafür weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Basisplatte auf, die so ausgelegt ist, dass
sie auf den üblichen Mischerplattformen lösbar befestigbar ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0038] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen,
- Fig. 2a und 2b:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen mit einer verschiebbar
angeordneten Metallplatte,
- Fig. 3a bis 3c:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen mit einer schwenkbar
angeordneten Metallplatte,
- Fig. 4a bis 4c:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen mit einer drehbar angeordneten
Kombination aus Permanentmagnet und Metallplatte,
- Fig. 5a und b:
- eine perspektivische Ansicht sowie eine Explosionsdarstellung einer Vorrichtung zum
Temperieren von Proben und Probengefäßen mit vier umfänglich verteilt angeordneten
Permanentmagneten,
- Fig. 6 und 7:
- Schnittdarstellungen durch jeweils eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und
Probengefäßen mit zwei bzw. sechs umfänglich verteilt angeordneten Permanentmagneten,
- Fig. 8a und b:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen mit einem als Ringmagnet
ausgebildeten Permanentmagneten,
- Fig. 9a bis 9c:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen segmentiertem Ringmagnet
und segmentierter Metall-platte und
- Fig. 10a bis 10c:
- eine Vorrichtung zum Temperieren von Proben und Probengefäßen mit einem Elektromagneten
als Stellmittel.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0039] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 100 zum Temperieren
von Proben und Probengefäßen 10. Die Vorrichtung 100 weist ein Behältnis 11 zur Aufnahme
der Proben bzw. Probengefäße 10 auf. Im Behältnis 11 ist eine Vielzahl von Wärmeleitkörpern
12 in Form von Metallkugeln angeordnet. Diese Wärmeleitkörper 12 bzw. Metallkugeln
dienen zur Übertragung einer Temperatur von mindestens einem Wärmeabstrahlmittel 13
(der besseren Übersicht halber in Figur 1 nicht dargestellt; ist in Fig. 4 gezeigt)
an die Proben bzw. Probengefäße 10. Hierfür stehen die Wärmeleitkörper 12 in wärmeleitender
Verbindung zwischen den Probengefäßen 10 und dem Wärmeabstrahlmittel 13.
[0040] Ferner weist die Vorrichtung 100 mindestens ein Mittel 14 zur Erzeugung und/oder
Abstrahlung eines Magnetfeldes 15 im Bereich der Vielzahl von Wärmeleitkörpern 12
auf, wodurch eine Beweglichkeit der Wärmeleitkörper 12 zueinander reduziert wird.
Das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 ist in dem in
Figur 1 gezeigten Beispiel als Permanentmagnet ausgebildet. Alternativerweise oder
zusätzlich könnte auch ein Elektromagnet vorgesehen sein. Bei abgeschaltetem, nicht
aktiviertem oder umgeleiteten Magnetfeld 15 sind die Wärmeleitkörper 12 bzw. Metallkugeln
lose im Behältnis 11 angeordnet und weisen eine relative Beweglichkeit zueinander
auf, so dass sie sich fluidähnlich verhalten. Wird das Magnetfeld 15 aktiviert, wird
die freie Beweglichkeit der einzelnen Wärmeleitkörper 12 relativ zueinander reduziert
und das ursprüngliche fluidartige Verhalten der Wärmeleitkörper wird aufgehoben so
dass der Immersionsbereich einen plastisch formbaren Zustand annimmt. Das Immersionsmedium
erstarrt quasi. Dadurch sitzen die Proben bzw. Probengefäße 10 fester in der Vielzahl
von Wärmeleitkörpern 12.
[0041] In den Figuren 2a und 2b ist eine Ausführungsform gezeigt, wobei das Mittel 14 zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 im Bereich des Bodens 20 des Behältnisses
11 angeordnet ist. Der besseren Übersicht halber sind in den Figuren 2a und 2b die
Wärmeleitkörper 12 nicht dargestellt. Als Stellmittel 18, das heißt zur Aktivierung
des Magnetfeldes 15 im Aufnahmebereich des Behältnisses 11 sowie zur Umleitung des
Magnetfeldes 15, ist zwischen der Bodenplatte des Behältnisses 11 und dem Mittel 14
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 eine verschiebbar angeordnete
Metallplatte 16 vorgesehen. Ferner ist zwischen der Metallplatte 16 und dem Mittel
14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 ein Luftspalt 17 angeordnet.
[0042] Bei hineingeschobener Metallplatte 16 wird das Magnetfeld 15 derart umgeleitet, dass
es nicht oder nur in geringer Weise in den Aufnahmebereich des Behältnisses 11, den
Immersionsbereich, hineinstrahlt. Wird die Metallplatte 16 herausgeschoben, strahlt
das Magnetfeld 15 vom Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
15 in den Aufnahmebereich des Behältnisses 11 und somit in den Bereich mit den darin
angeordneten Wärmeleitkörpern 12. Die als metallische Kugeln ausgebildeten Wärmeleitkörper
12 werden magnetisiert und die Beweglichkeit relativ zueinander wird reduziert, so
dass sie ihr fluidähnliches Verhalten verlieren und einen plastisch formbaren Zustand
annehmen.
[0043] In den Figuren 3a bis 3c ist eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung 100
gezeigt, wobei das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15
unterhalb des Behältnisses 11 bzw. im Bereich des Bodens 20 des Behältnisses 11 angeordnet
ist. Relativ beweglich zum Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
15 ist eine Metallplatte 16 schwenkbar angeordnet. In einer Stellung (vergleiche hierzu
Figur 3b) kann die Metallplatte 16 zwischen dem Behältnis 11 und dem Mittel 14 zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 angeordnet werden und somit das
Magnetfeld 15 teilweise oder ganz umleiten. In einer zweiten Stellung (vergleiche
hierzu Figur 3c) kann die Metallplatte 16 weggeschwenkt werden, sodass das Magnetfeld
15 vom Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 in den Aufnahmebereich
des Behältnisses 11 hineinstrahlt.
[0044] In den Figuren 4a bis 4c ist eine weitere alternative Ausführungsform gezeigt, wobei
das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 ebenfalls unterhalb
des Behältnisses 11, das heißt unterhalb des Bodens 20 des Behältnisses 11, angeordnet
ist. Dabei kann das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
15 geschwenkt bzw. gedreht werden, sodass eine Metallplatte 16 zwischen dem Boden
20 des Behältnisses 11 und dem Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
15 angeordnet wird. In Figur 4b ist die Stellung gezeigt, wobei das Magnetfeld 15
nicht durch die Metallplatte 16 umgeleitet wird. In Figur 4c ist die Stellung gezeigt,
wobei das Magnetfeld 15 von der Metallplatte 16 umgeleitet wird.
[0045] In den Figuren 5a und 5b ist eine Vorrichtung 100 mit einem im Wesentlichen zylinderförmigen
Behältnis 11 gezeigt. Das Gehäuse der Vorrichtung 100 besteht dabei aus drei Gehäuseteilen
23, 24, 25. Das dritte Gehäuseteil 25 bildet mit dessen zylinderförmigen Abschnitt
im Wesentlichen das Behältnis 11 und weist ebenfalls eine Basisplatte 26 auf. Mittels
der Basisplatte 26 ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einer Mischvorrichtung
zu platzieren, die über einen Antrieb verfügt. Um die zylinderförmige Seitenwand 21
des Behältnisses 11 herum wird das zweite Gehäuseteil 24 angeordnet. Das zweite Gehäuseteil
24 weist vier umfänglich verteilt angeordnete Permanentmagnete auf, welche die Mittel
14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 bilden. Das erste Gehäuseteil
23 wird zwischen die Seitenwand 21 des Behältnisses 11 und dem zweiten Gehäuseteil
24 angeordnet. Umfänglich verteilt weist das erste Gehäuseteil 23 vier Fenster 22
bzw. Ausschnitte und jeweils dazwischen angeordnete Metallplatten 16 auf. Das erste
Gehäuseteil 23 ist zum zweiten Gehäuseteil 24 relativ drehbar angeordnet. Korrespondieren
die Fenster 22 mit der Stellung bzw. Position der Mittel 14 zur Erzeugung und/oder
Abstrahlung des Magnetfeldes 15, wird das Magnetfeld 15 in den Aufnahmebereich des
Behältnisses 11 abgestrahlt. In der anderen Stellung, das heißt, falls die Mittel
14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 mit den Metallplatten 16
korrespondieren, wird das Magnetfeld 15 umgeleitet.
[0046] In den Figuren 6 und 7 sind als Draufsicht ähnliche Ausführungsformen wie in Figuren
5a und 5b gezeigt. Dabei weist die in Figur 6 gezeigte Ausführungsform zwei umfänglich
verteilt angeordnete Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung eines Magnetfeldes
15 auf. Das in Figur 7 dargestellte Beispiel zeigt sechs umfänglich verteilt angeordnete
Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung eines Magnetfeldes 15. Es gibt eine jeweils
entsprechende Anzahl an Metallplatten 16.
[0047] In den Figuren 8a und 8b ist eine Vorrichtung 100 zum Temperieren von Proben bzw.
Probengefäßen 10 gezeigt, wobei das Behältnis 11 im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet
ist und das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 als Ringmagnet
ausgebildet ist. Mittels zweier verschiebbarer Metallringe 27, 28, einem inneren Metallring
27 und eine äußeren Metallring 28, von denen der Innere zwischen Ringmagnet und Behältnis
11 anordbar ist, ist das Magnetfeld 15 umleitbar bzw. schaltbar. Sofern der innere
Metallring 27 zwischen Ringmagnet und Behältnis 11 liegt, ist das Behältnis vom Magnetfeld
15 isoliert und die sich im Behältnis 11 befindlichen Wärmeleitkörper 12 sind zueinander
frei beweglich. Vorzugsweise sind die Metallringe 27, 28 aus einem Stahl gefertigt.
[0048] In den Figuren 9a bis 9c ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung 100 gezeigt,
wobei das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 sowie auch
die Metallplatte 16 segmentiert ausgebildet sind. Das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder
Abstrahlung des Magnetfeldes 15 ist relativ drehbar zur Metallplatte 16 angeordnet.
[0049] In den Figuren 2 bis 9 ist das Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes
15 jeweils als Permanentmagnet dargestellt. Alternativerweise könnte das Mittel 14
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 auch als Elektromagnet oder
als Mittel zur Abstrahlung eines Wirbelstromfeldes ausgebildet sein.
[0050] Ferner sind in den Figuren 2 bis 9 Ausführungsformen dargestellt, wobei das Stellmittel
18 zum Variieren der Magnetfeldstärke in Form einer Metallplatte 16 oder eines Metallrings
ausgebildet ist. Dabei ist das Stellmittel 18 relativ beweglich zum Mittel 14 zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 angeordnet. In Figur 2 ist die
Metallplatte 16 beispielsweise verschiebbar angeordnet. In Figur 3 ist die Metallplatte
16 beispielsweise schwenkbar angeordnet. In Figur 4 ist die Metallplatte 16 beispielsweise
drehbar angeordnet. In den Figuren 5 bis 7 und 9 ist die Metallplatte 16 um das zylinderförmige
Behältnis 11 herum und relativ zu den umfänglich verteilt angeordneten Mitteln 15
zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15 drehbar angeordnet. In der
Fig 8 ist eine ringförmige Metallplatte, in anderen Worten ein Metallring 27, 28 verschiebbar
ausgelegt. Alternativ kann in dieser Ausgestaltung auch der Ringmagnet verschiebbar
sein.
[0051] Das Stellmittel 18 kann auch als Elektromagnet 30 ausgebildet sein. Der Elektromagnet
30 ist dann dem Mittel 14 zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes 15,
entgegengerichtet ausgelegt. Somit wird durch Zuschalten des Elektromagneten 30 das
vom Mittel 14 abgestrahlte bzw. erzeugte Magnetfeld 15 abgeschwächt oder effektiv
abgeschaltet. In Fig. 10a ist diese Ausführungsform dargestellt.
[0052] In Fig. 10b bis 10d ist die Ausführungsform aus Fig. 10a exemplarisch dargestellt.
Nicht gezeigt ist in Fig. 10b bis 10d das Behältnis 11 mit den Wärmeleitkörpern 12,
sondern nur der unterhalb des Behältnisses 11 angeordnete Permanentmagnet 14 als Mittel
zur Erzeugung und/ oder Abstrahlung eines ersten Magnetfeldes 15, sowie das Stellmittel
18, hier ein Elektromagnet 30, wobei diese beiden Elemente in einem nach oben offenen
Abschirmtopf 31 angeordnet sind. Der Permanentmagnet 14 ist als Rundmagnet ausgelegt.
Der Elektromagnet 30, eine Spule, muss über eine Stromversorgung verfügen, die hier
durch Anschlussdrähte 29 angedeutet ist.
[0053] In Fig. 10c und Fig. 10d sind zusätzlich die Magnetfeldlinien schematisch eingezeichnet.
In Fig. 10c wirkt alleine das vom Permanentmagneten 14 erzeugte Magnetfeld 15, da
der Elektromagnet 30 stromlos ist, d.h. er nicht aktiviert ist. In Fig. 10d ist der
Elektromagnet 30 aktiviert, d.h. er ist eingeschaltet und wird mit Strom versorgt.
Durch die Bestromung der Spule (des Elektromagneten 30) wird ein gegenläufiges zweites
Magnetfeld 30a erzeugt, welches das erste Magnetfeld 15 des Permanentmagneten 14 aufhebt.
In dieser Ausgestaltung ist auch eine Verstärkung des ersten Magnetfeldes 15 des Permanentmagneten
14 möglich, d.h. das erste Magnetfeld 15 ist variierbar. Durch Umkehr der Stromrichtung
durch die Spule (Elektromagnet 30) entsteht ein dem ersten Magnetfeld 15 gleichgerichtetes
Magnetfeld, so dass eine Verstärkung dieses ersten Magnetfeldes 15 erzielt wird.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 100
- Vorrichtung zum Temperieren
- 10
- Probengefäß
- 11
- Behältnis
- 12
- Wärmeleitkörper
- 13
- Wärmeabstrahlmittel
- 14
- Mittel zur Erzeugung und/oder Abstrahlung eines Magnetfeldes
- 15
- Magnetfeld des Mittels
- 16
- Metallplatte
- 17
- Luftspalt
- 18
- Stellmittel
- 19
- Magnetfeld des Stellmittels
- 20
- Boden des Behältnisses
- 21
- Seitenwand des Behältnisses
- 22
- Fenster
- 23
- Erstes Gehäuseteil
- 24
- Zweites Gehäuseteil
- 25
- Drittes Gehäuseteil
- 26
- Basisplatte
- 27
- innerer verschiebbarer Metallring
- 28
- äußerer verschiebbarer Metallring
- 29
- Anschlussdrähte
- 30
- Elektromagnet
- 30a
- zweites Magnetfeld
- 31
- Abschirmtopf
- 32
- Vergussmasse
1. Vorrichtung (100) zum Temperieren von Proben und/oder Probengefäßen (10) mit einem
Behältnis (11) zur Aufnahme der Proben und/oder Probengefäße (10), wobei im Behältnis
(11) eine Vielzahl von Wärmeleitkörpern (12) zur Übertragung einer Temperatur von
mindestens einem Wärmeabstrahlmittel (13) der Vorrichtung (100) an die Proben und/oder
Probengefäße (10) angeordnet sind, wobei die Wärmeleitkörper (12) Metall aufweisen
oder aus Metall bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) mindestens ein Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung
eines Magnetfeldes (15) in den Bereich der Vielzahl von Wärmeleitkörpern (12) aufweist,
wodurch eine Beweglichkeit der Wärmeleitkörper (12) zueinander reduziert wird.
2. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Magnetfeldstärke des Magnetfeldes (15) schaltbar und/oder variierbar ist.
3. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) eine Metallplatte (16) und/ oder Metallring (27; 28) zur zumindest
teilweisen Umleitung des Magnetfeldes (15) aufweist, wobei die Metallplatte (16) zwischen
dem Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes (15) und den Wärmeleitkörpern
(12) anordbar oder angeordnet ist.
4. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Metallplatte (16) und den Wärmeleitkörpern (12) ein Luftspalt (17) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitkörper (12) kugelförmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitkörper (12) einen maximalen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 6,0 mm aufweisen.
7. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes (15) einen Permanentmagneten
und/oder einen Elektromagneten und/oder ein Mittel zur Erzeugung eines Wirbelstroms
aufweist oder daraus besteht.
8. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 7 mit einem Permanentmagneten und/oder Elektromagneten
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitkörper (12) aus einem magnetisierbaren ferromagnetischem Metall bestehen
oder dieses umfassen.
9. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 7 mit einem ein Mittel zur Erzeugung eines Wirbelstroms
dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitkörper (12) aus Aluminium bestehen oder dieses umfassen.
10. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes (15) im Bereich
eines Bodens (20) und/oder einer Seitenwand (21) des Behältnisses (11) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) mehrere Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des
Magnetfeldes (15) aufweist, welche umfänglich verteilt im Bereich einer Seitenwand
oder mehrerer Seitenwände (21) des Behältnisses (11) angeordnet sind.
12. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeabstrahlmittel (13) im Bereich eines Bodens (20) und/oder einer Seitenwand
(21) des Behältnisses (11) angeordnet ist.
13. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeabstrahlmittel (13) als Folie und/oder Heizlack und/oder Peltierelement
ausgebildet ist.
14. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel (14) zur Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes (15) einen Permanentmagneten
aufweist oder daraus besteht, wobei die Vorrichtung (100) zusätzlich einen Elektromagneten
als Stellmittel (18) aufweist, welcher derart ausgerichtet und angeordnet ist, dass
ein Magnetfeld (19) des Stellmittels (18) dem Magnetfeld (15) des Mittels (14) zur
Erzeugung und/oder Abstrahlung des Magnetfeldes (15) zumindest teilweise entgegenwirkt.
15. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitkörper (12) eine Beschichtung zur Erhöhung eines Emissionsgrads einer
Wärmeabstrahlung aufweisen.
16. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitkörper (12) und / oder eine Beschichtung der Wärmeleitkörper (12) derart
ausgebildet sind, dass mittels Temperaturzuführung eine Farbe der Wärmeleitkörper
(12) veränderbar ist und dadurch ein Emissionsgrad einer Wärmeabstrahlung verändert
werden kann.
17. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (11) der Vorrichtung (100) sich durch einen anschaltbaren Antrieb in
eine Mischbewegung und / oder Schüttelbewegung versetzten lässt.
18. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung die Wärmeabgabe des Wärmeabstrahlmittels (13) regelt und /
oder einen Antrieb für eine Mischbewegung und/oder Schüttelbewegung steuert.
19. Vorrichtung gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Bedienvorrichtung eine angestrebte Wärmeabgabe einstellbar ist und / oder
eine angestrebte Mischbewegung und / oder Schüttelbewegung einstellbar ist.
20. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Basisplatte (26) aufweist mittels derer sie auf einer Oberseite
einer den Antrieb aufweisenden Mischvorrichtung lösbar befestigbar ist.
21. Verwendung der Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend
die Schritte:
(a) Einstellung einer angestrebten Temperatur;
(b) Positionieren einer Probe und oder eines Probengefäßes (10) in dem Immersionsbereich
des Behältnisses (11);
(c) Schaltung oder Variierung des Magnetfeldes (19).
22. Verwendung der Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 21 umfassend den weiteren Schritt:
(d) Aktivierung des Antriebs um die die Proben/ und oder Probengefäße (10) in eine
Mischbewegung und/ oder Schüttelbewegung zu versetzen.