[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, also eine Schalungsvorrichtung zur Herstellung von Betonstützen,
insbesondere zur Herstellung von Teile einer Mauer bildenden vertikalen Betonstützen.
[0002] Durch das Vorsehen von Betonstützen in Mauern wird den betreffenden Mauern eine höhere
Stabilität verliehen. Solche Betonstützen kommen beispielsweise in Kniestöcken (Drempeln)
von Gebäuden zum Einsatz. Ein Kniestock ist eine über die Rohdecke des Dachgeschosses
hinaus gemauerte Außenmauer, auf der die Dachkonstruktion aufliegt, und auf die somit
besonders große Kräfte wirken. Die Integration von vertikalen Betonstützen in die
den Kniestock bildende Mauer erhöht deren Stabilität und stellt sicher, dass der Kniestock
für die Aufnahme der auf ihn wirkenden großen Kräfte geeignet ist. Betonstützen können
jedoch auch in beliebigen anderen Mauern eines Gebäudes vorgesehen werden. Beispielsweise
kann damit auch die Stabilität von Mauern in darunter liegenden Geschossen des Gebäudes
erhöht werden. Dabei kann es sich beispielsweise, aber nicht ausschließlich um in
den Ecken des Gebäudes vorgesehene geschosshohe Eckstützen handeln.
[0003] Bei der Herstellung einer Betonstützen enthaltenden Mauer werden meistens zuerst
die Betonstützen hergestellt. Hierzu wird zunächst eine üblicherweise aus Holz bestehende
Schalung mit eingebauter Bewehrung errichtet und die Schalung dann mit flüssigem Beton
ausgegossen. Nach dem Trocknen des Betons wird die Schalung entfernt und unter Verwendung
von Mauerwerksbausteinen, beispielsweise unter Verwendung von Ziegelsteinen der Rest
der die Betonstützen enthaltenden Mauer hergestellt. Da die Betonstützen üblicherweise
weniger dick als der Rest der Mauer ausgebildet sind, beispielsweise einen Querschnitt
von 22x25 cm aufweisen, wird normalerweise danach in einem weiteren Arbeitsgang ein
Dickenausgleich vorgenommen, beispielsweise indem auf die Betonstütze entsprechende
Ausgleichselemente aufgesetzt werden.
[0004] Je nach Mauer kann diese eine beträchtliche Anzahl von Betonstützen enthalten. Beispielsweise
kann in einer einen Kniestock bildenden Mauer alle 2 m eine Betonstütze vorgesehen
sein. Die genannten Arbeiten sind für jede der Betonstützen der betreffenden Mauer
durchzuführen.
[0005] Die Errichtung einer Betonstützen enthaltenden Mauer ist also mit einem erheblichen
Aufwand verbunden und äußerst zeitaufwändig.
[0006] Eine erhebliche Verbesserung wurde durch die in der
DE 20 2017 105 685 U beschriebene Schalungsvorrichtung erreicht. Diese Schalungsvorrichtung wird durch
Schalungssteine gebildet, die von einer vertikalen Aussparung durchlaufen werden,
welche einen dem Betonstützen-Querschnitt entsprechenden Querschnitt aufweist, und
die ferner so ausgebildet und bemessen sind, dass sie als Mauerwerksbausteine zur
Herstellung einer aus Mauerwerksbausteinen bestehenden Mauer verwendbar sind, und
beim Mauerbau mit nicht durch Schalungssteine gebildete Mauerwerksbausteinen kombinierbar
sind und wie die nicht durch Schalungssteine gebildeten Mauerwerksbausteine in den
Mauerwerksbaustein-Verbund integrierbar sind.
[0007] Durch eine solche Schalungsvorrichtung lässt sich die Errichtung einer Betonstützen
enthaltenden Mauer mit erheblich geringerem Aufwand und sehr viel schneller bewerkstelligen.
[0008] Obgleich die die Schalungsvorrichtung bildenden Schalungssteine äußerst einfach in
die Mauer integrierbar sind und hervorragende Schalungsvorrichtungen darstellen, ist
es nicht völlig ausgeschlossen, dass beispielsweise aufgrund einer schlampigen Verarbeitung
der Schalungssteine Probleme auftreten, die nicht-optimale Schalungseigenschaften
und/oder nicht-optimale Säuleneigenschaften zur Folge haben.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
finden, durch welche sich die Betonstützen einer Betonstützen enthaltenden Mauer,
und damit auch die gesamte Mauer noch einfacher, schneller und in noch höherer Qualität
herstellen lassen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Patentanspruch 1 beanspruchte Schalungsvorrichtung
gelöst.
[0011] Die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung kann über die seitlichen Löcher mit den
nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten verbunden werden. Dadurch
entfällt die Notwendigkeit, die Schalungselemente wie bei dem in der
DE 20 2017 105 685 U beschriebenen Stand der Technik, also wie normale Mauerwerksbausteine zu bemessen
und zu verarbeiten. Die erfindungsgemäßen Schalungselemente können daher eine beliebige
Form und eine beliebige Größe aufweisen. Bildet man die Schalungselemente beispielsweise
als quaderförmige Elemente mit einer Höhe aus, die sehr viel größer ist als die Höhe
der für den Rest der Mauer verwendeten normalen Mauerwerksbausteine, so lässt sich
die Schalungsvorrichtung aus erheblich weniger Einzelteilen zusammensetzen als es
bisher der Fall ist. Der Bau der Schalungsvorrichtung lässt sich somit nicht nur sehr
viel einfacher und schneller bewerkstelligen, sondern ist auch sehr viel weniger fehleranfällig.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der folgenden
Beschreibung, und den Figuren entnehmbar.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine Mauer in welche die im Folgenden näher beschriebene Schalungsvorrichtung, genauer
gesagt ein Schalungselement derselben integriert ist,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des in die Mauer gemäß Figur 1 integrierten Schalungselements,
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Schalungselements gemäß Figur 2, genauer gesagt eine Draufsicht
auf eine der Schalungselement-Seiten, die den nicht durch Schalungselemente gebildeten
Mauerabschnitten zugewandt ist,
- Figur 4
- eine Draufsicht auf das Schalungselement gemäß Figur 2 von oben, und
- Figur 5
- die in der Figur 2 gezeigte Ansicht des Schalungselements in Schnittdarstellung, mit
in ihrer bestimmungsgemäßen Lage dargestellten Mauerverbindern.
[0014] Die im Folgenden näher beschriebene Schalungsvorrichtung ist eine Schalungsvorrichtung
zur Herstellung von Betonstützen, insbesondere zur Herstellung von Teile einer Mauer
bildenden vertikalen Betonstützen.
[0015] Die Schalungsvorrichtung wird durch spezielle Schalungselemente gebildet, die an
wenigstens einer ihrer Seiten, die den nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten
zugewandt sind, Löcher aufweisen, welche die die Löcher enthaltende Schalungselement-Wand
vollständig durchlaufen und in die vertikale Aussparung münden.
[0016] Wie später noch genauer beschrieben wird, können die Schalungselemente mit geringem
Aufwand über diese Löcher mit den nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten
verbunden werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, die Schalungselemente wie bei
dem in der
DE 20 2017 105 685 U beschriebenen Stand der Technik so auszubilden und zu bemessen, dass sie als Mauerwerksbausteine
zur Herstellung einer aus Mauerwerksbausteinen bestehenden Mauer verwendbar sind und
beim Mauerbau wie die nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerwerksbausteine
in den Mauerwerksbaustein-Verbund integrierbar sind. Die hier vorgestellten Schalungselemente
können daher grundsätzlich eine beliebige Form und eine beliebige Größe aufweisen.
[0017] Ein Beispiel dafür, wie die die hier vorgestellten Schalungselemente in die Mauer
integriert sein können, ist in Figur 1 veranschaulicht.
[0018] Die Figur 1 zeigt einen Teil einer noch nicht fertiggestellten Außenmauer eines Gebäudes.
[0019] Mit dem Bezugszeichen GD ist eine Geschoßdecke des Gebäudes bezeichnet. Auf der Geschoßdecke
GD ist eine aus Schalungselementen 1 und Mauerwerksbausteinen 2 gefertigte vertikale
Mauer M vorgesehen. Die Mauer M bildet im betrachteten Beispiel nach deren Fertigstellung
einen Kniestock, könnte aber auch eine beliebige andere Mauer sein. An der mit dem
Bezugszeichen BS bezeichneten Stelle soll eine Betonstütze entstehen, die sich von
der Geschoßdecke GD vertikal nach oben erstreckt und in die Mauer M integriert ist.
[0020] Im betrachteten Beispiel ist nur ein einziges Schalungselement 1 vorgesehen. Er wird
durch ein quaderförmiges Element gebildet dessen Höhe sehr viel größer ist als die
Höhe der Mauerwerksbausteine 2. Unabhängig von der Höhe der Schalungselemente 1 kann
die Schalungsvorrichtung zur Herstellung einer Betonsäule auch aus mehreren übereinander
angeordneten Schalungselementen 1 zusammengesetzt sein.
[0021] Die Mauerwerksbausteine 2 bilden die nicht durch Schalungselemente 1 gebildeten Mauerabschnitte.
Es handelt sich um normale Mauerwerksbausteine für die Herstellung von Mauern, also
beispielsweise um Tonziegel oder sonstige Mauerwerksbausteine. Die durch die Mauerwerksbausteine
2 gebildeten Mauerabschnitte schließen sich unmittelbar ohne Zwischenraum an die Schalungselemente
1 an. Die Mauerwerksbausteine 2 sind in einem Mauerwerksbaustein-Verbund angeordnet.
Der Mauerwerksbaustein-Verbund besteht wie üblich aus mehreren übereinander angeordneten
Mauerwerksbaustein-Reihen, deren Mauerwerksbausteine so ausgewählt und angeordnet
sind, dass die vertikalen Fugen zwischen seitlich benachbarten Mauerwerksbausteinen
nicht übereinander zu liegen kommen. Das Schalungselement 1 ist jedoch nicht Bestandteil
dieses Mauerwerksbaustein-Verbundes.
[0022] Die Schalungselemente 1 und die nicht durch die Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitte
werden unter Verwendung von Mauerverbindern 3 miteinander verbunden. Hierauf wird
später noch genauer eingegangen.
[0023] Die Betonstütze BS durchläuft die Schalungselemente 1. Wie später noch genauer beschrieben
wird, wird zunächst aus den Schalungselementen 1 und Mauerwerksbausteinen 2 die Mauer
M errichtet, und anschließend durch Ausgießen einer in den Schalungselementen vorhandenen
vertikalen Aussparung mit Flüssigbeton die Betonstütze BS hergestellt. Die Schalungselemente
sind als eine sogenannte verlorene Schalung ausgelegt und verbleiben nach der Herstellung
der Betonstütze BS in der Mauer M.
[0024] Jedes Schalungselement 1 wird vollständig von einer vertikalen Aussparung 11 durchlaufen,
welche einen dem Betonstützen-Querschnitt entsprechenden Querschnitt aufweist. Im
betrachteten Beispiel handelt es sich um einen rechteckigen Querschnitt, doch kann
der Querschnitt auch eine beliebige andere Form aufweisen. Vorliegend sind die Ecken
des Querschnitts zur Erhöhung der Stabilität der Schalungselemente 1 (keine Keilwirkung
durch scharfe Ecken) und zur Verbesserung des Wärmeschutzes abgerundet, doch besteht
auch hierauf keine Einschränkung. Eine solche Abrundung ist beispielsweise aus der
Figur 4 ersichtlich und dort mit dem Bezugszeichen 14 bezeichnet.
[0025] Bei Bedarf sind mehrere Schalungselemente 1 aufeinander aufsetzbar. Die Schalungselemente
sind dazu ausgelegt, ohne seitlichen Versatz aufeinander aufgesetzt zu werden, sodass
auch eine aus mehreren Schalungselementen zusammengesetzte Schalungsvorrichtung quaderförmig
ausgebildet ist. Bei so übereinander angeordneten Schalungselementen 1 stellt sich
automatisch der positive Effekt ein, dass die vertikalen Aussparungen fluchten und
somit jede vertikale Aussparung genau dort zu liegen kommen, wo die Betonstütze BS
entstehen soll. Aufeinander aufgesetzte Schalungselemente 1 werden in ihrer bestimmungsgemäßen
Relativlage beispielsweise durch Mörtel, Kleber, oder auf beliebige sonstige Art und
Weise miteinander verbunden.
[0026] Die vertikalen Aussparungen 11 sind dazu ausgelegt, mit Beton ausgegossen zu werden,
welcher im ausgehärteten Zustand die herzustellenden Betonstütze BS bildet.
[0027] Die Schalungselemente 1 weisen an wenigstens einer ihrer Seiten, die den nicht durch
Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten zugewandt sind, Löcher 12 auf, welche
die die Löcher enthaltende Schalungselement-Wand vollständig durchlaufen und in die
vertikale Aussparung 11 münden. Vorzugsweise sind solche Löcher 12 an allen Schalungselement-Seiten
vorgesehen, die einem nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitt zugewandt
sind.
[0028] Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, dienen diese Löcher 12 zur Verbindung der Schalungselemente
1 mit den nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten. Die Verbindung
erfolgt unter Verwendung der bereits erwähnten Mauerverbinder 3. Die Löcher 12 sind
dazu ausgelegt, von den Mauerverbindern durchlaufen zu werden. Bei den Löchern 12
handelt es sich im betrachteten Beispiel um horizontale Löcher. Obgleich ein solcher
Lochverlauf derzeit als optimal angesehen wird, besteht hierauf keine zwingende Einschränkung.
Insbesondere können die Löcher 12 auch schräg nach oben oder unten oder beliebig anders
verlaufen. Ebenso können sie eine andere Form und/oder eine andere Größe aufweisen
als im betrachteten Beispiel. Durch die Form, die Größe und den Verlauf der Löcher
12 muss "nur" sichergestellt sein, dass der im Folgenden näher beschriebene bestimmungsgemäße
Einsatz der Mauerverbinder 3 gewährleistet ist.
[0029] Die Mauerverbinder 3 sind streifenförmige Elemente, die im betrachteten Beispiel
aus Metall, beispielsweise aus Edelstahl besteh, aber auch aus einem beliebigen anderen
Material gefertigt sein können.
[0030] Die Mauerverbinder 3 werden so angeordnet, dass jeweils zumindest eines ihrer Enden
außerhalb des Schalungselements 1 zu liegen kommt. Die Mauerverbinder 3 verlaufen
von außerhalb des Schalungselements 1 über die Löcher 12 in das Schalungselement hinein
und enden im betrachteten Beispiel in der vertikalen Aussparung 11. Sie könnten auch
schon im Eintrittsloch 12 enden, oder in einem dem Eintrittsloch 12 gegenüberliegenden
Loch 12 enden, oder das Schalungselement komplett durchlaufen und über das gegenüberliegende
Loch 12 wieder aus diesem austreten.
[0031] Der außerhalb des Schalungselements 1 zu liegen kommende Mauerverbinder-Abschnitt
wird mit einem nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitt verbunden.
[0032] Dies erfolgt im betrachteten Beispiel dadurch, dass der Mauerverbinder 3 so angeordnet
wird, dass er in einer Mauerfuge zwischen übereinander angeordneten Mauerwerksbaustein-Reihen
zu liegen kommt. Dies ist in der Figur 1 veranschaulicht. Der dort gezeigte Mauerverbinder
liegt auf der obersten Mauerwerksbaustein-Reihe der bis dahin fertiggestellten Mauer
auf. Beim Aufbringen der nächsten Mauerwerksbaustein-Reihe, genauer gesagt durch den
dabei verwendeten Mörtel oder Kleber wird der Mauerverbinder 3 automatisch in der
Mauerfuge zwischen den zwei obersten Mauerwerksbaustein-Reihen befestigt. Der außerhalb
des Schalungselements 1 zu liegen kommende Mauerverbinder-Abschnitt könnte auch auf
beliebige andere Art und Weise mit einem nicht durch Schalungselemente gebildeten
Mauerabschnitt verbunden werden.
[0033] Der innerhalb des Schalungselements 1 zu liegen kommende Mauerverbinder-Abschnitt
wird durch den in die vertikale Aussparung 11 einzufüllenden Beton mit dem Schalungselement
verbunden. Vorzugsweise kommt der innerhalb des Schalungselements 1 zu liegen kommende
Mauerverbinder-Abschnitt komplett im Beton zu liegen. Die Löcher 12 sind so ausgebildet,
dass dies möglich ist. Genauer gesagt sind die Löcher 12 so ausgebildet, dass beim
Ausgießen der vertikalen Aussparung 11 mit Beton der Beton auch in die Löcher gelangt
und die Löcher vorzugsweise vollständig ausfüllt.
[0034] Die Löcher 12 haben im betrachteten Beispiel einen kreisrunden Querschnitt mit einem
Durchmesser von ca. 10 cm. Der Durchmesser kann prinzipiell aber auch beliebig viel
größer oder kleiner sein. Ebenso können die Löcher grundsätzlich auch einen beliebigen
anderen Querschnitt, beispielsweise einen ovalen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, müssen es auch nicht wie im betrachteten Beispiel
horizontale Löcher sein.
[0035] Es ist auch nicht unbedingt erforderlich, dass die Löcher schon bei der Herstellung
des Schalungselements 1 erzeugt werden. Es kann auch vorgesehen werden, bei der Herstellung
des Schalungselements 1 nur vorbereitende Arbeiten für die Lochherstellung auszuführen.
Beispielsweise kann vorgesehen, die zur Lochherstellung erforderlichen Schneide- oder
Bohrarbeiten nicht komplett, sondern nur so weit durchzuführen, dass die verbleibenden
Arbeiten zur Lochherstellung auf der Baustelle durchgeführt werden können. Dabei könnte
zum Beispiel vorgesehen werden, dass die Löcher so weit vorbereitet sind, dass zur
Vollendung der Lochherstellung auf der Baustelle nur noch eine dünne oder schmale
Materialschicht von Hand oder mit einem Werkzeug aus dem Schalungselement 1 herausgebrochen
werden muss, oder dass der zur Lochherstellung aus dem Schalungselement 1 ausgeschnittene
Zylinder im Loch verbleibt und erst auf der Baustelle aus dem Loch geschoben wird.
[0036] Da das Ausgießen der vertikalen Aussparung 11 mit Beton erst ganz am Ende, also nach
dem vollständigen Zusammenbau aller Schalungselemente 1 und Mauerwerksbausteine 2
für die herzustellende Mauer erfolgt, sind die Löcher 12 beim Ausgießen der vertikalen
Aussparung 11 mit Beton durch an die Schalungselemente 1 angrenzenden Mauerwerksbausteine
von außen verschlossen, so dass kein Beton über die Löcher 12 nach außen abfließen
kann.
[0037] Die Löcher 12 sind so angeordnet, dass sie bei bestimmungsgemäßer Integration des
Schalungselements 1 in die Mauer auf der Höhe der horizontalen Mauerfugen zwischen
übereinander angeordneten Mauerwerksbaustein-Reihen zu liegen kommen.
[0038] Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, sind die Schalungselemente 1 im betrachteten
Beispiel sehr viel höher als die Mauerwerksbausteine 2.
[0039] Es kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Schalungselemente eine Höhe aufweisen,
die einem ganzzahligen Vielfachen des Schichtmaßes der Mauerwerksbausteine 2 entspricht,
welche zur Herstellung der nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitte
vorgesehen sind. Die Schalungselement-Höhe ist also das n-fache des Schichtmaßes,
wobei n vorzugsweise eine natürliche Zahl größer 1 ist. Im betrachteten Beispiel ist
die Höhe der Schalungselemente gleich dem vierfachen Schichtmaß. Das heißt, das Schalungselement
1 ist so hoch wie vier Mauerwerksbaustein-Reihen (siehe Figur 1). Die Schalungselementhöhe
beträgt daher ca. 1 m.
[0040] Obgleich die Schalungselemente 1 vorzugsweise höher als die Mauerwerksbausteine 2
sind, können die Schalungselemente 1 prinzipiell beliebig hoch sein. Sie müssen weder
höher als die Mauerwerksbausteine 2 sein, noch muss ihre Höhe ein ganzzahliges Vielfaches
des Schichtmaßes sein.
[0041] Bei Schalungselementen 1, die höher als die Mauerwerksbausteine 2 sind, sind vorzugsweise
mehrere übereinander angeordnete Löcher 12 vorgesehen (siehe beispielsweise die Figuren
2 und 3). Dabei entspricht der gegenseitige Abstand der Lochmittelpunkte vorzugsweise
dem Schichtmaß. Dadurch kommt jedes der Löcher 12 auf Höhe einer horizontalen Mauerfuge
zu liegen.
[0042] Da die Schalungselemente 1 im betrachteten Beispiel jeweils an einer Mauerfuge beginnen
und an einer Mauerfuge enden, sind das unterste Loch und das oberste Loch nur halbe
Löcher, die so ausgebildet und angeordnet sind, dass sie im Zusammenwirken mit dem
angrenzenden halben Loch eines darunter oder darüber angeordneten Schalungselements
1 ein vollständiges Loch 12 ergeben.
[0043] Zur Erhöhung der Belastbarkeit der Betonstütze BS wird diese mit Bewehrungsmitteln,
beispielsweise mit Bewehrungsstahl verstärkt. Die Aussparungen 11 der Schalungselemente
1 sind daher so ausgebildet und bemessen, dass deren vertikale Aussparungen 11 zur
Aufnahme von Bewehrungsmitteln geeignet sind, also beispielsweise von Bewehrungsmitteln
durchlaufen werden können. Diese Bewehrungsmittel sind in den Figuren nicht gezeigt.
[0044] Die Schalungselemente 1 bilden eine Schalungsvorrichtung, also die Gussform für die
herzustellende Betonstütze BS. Es sind keine zusätzliche Schalung, Stützung, Stabilisierung,
Abspannung, etc. erforderlich. Die Schalungselemente 1 können so, wie sie in die Mauer
M eingebaut sind, mit Flüssigbeton ausgegossen werden und sind so beschaffen, dass
sie allen Kräften standhalten, die vor, während und nach dem Mauerbau / dem Ausgießen
auf sie wirken.
[0045] Wie vorstehend bereits erwähnt verbleiben die Schalungselemente 1 nach der Fertigstellung
der Betonstütze BS in der Mauer. Da die Schalungselemente 1 die selbe Breite aufweisen
wie Mauerwerksbausteine 2 müssen dort, wo sich die Betonstütze befindet, keine weiteren
Arbeiten, insbesondere kein Auffüllen oder Verkleiden von Spalten, Wandnischen oder
dergleichen vorgenommen werden.
[0046] Die Schalungselemente 1 verbleiben zwar in der Mauer und stellen somit eine sogenannte
verlorene Schalung dar, sind aber nicht wirklich verloren, da sie zugleich als Wärmedämmelemente
dienen.
[0047] Die Schalungselemente 1 bestehen vorzugweise aus einem gute Wärmedämmeigenschaften
aufweisenden Material. Es handelt sich also genau genommen um eine Stützendämmschalung
bildende Dämm-Schalungselemente. Bei Verwendung der Schalungselemente 1 sind somit
keine zusätzlichen Wärmedämmmaßnahmen zur Wärmedämmung der damit hergestellten Säule
erforderlich. Im betrachteten Beispiel bestehen die Schalungselemente 1 aus geschäumtem
Kunststoff wie etwa geschäumtem Polystyrol. Es können aber auch andere Kunststoffe,
beispielsweise PU-Schaum, oder ganz andere Materialien zum Einsatz kommen.
[0048] Es erweist sich für die Wärmedämmung als vorteilhaft, wenn die an der Gebäudeaußenseite
zu liegen kommende Seite des Schalungselements 1 dicker ist als die an der Gebäudeinnenseite
zu liegen kommende Seite des Schalungselements. Dies ist auch bei den in den Figuren
dargestellten Schalungselementen 1 der Fall, siehe beispielsweise Figur 1. Die an
der Gebäudeaußenseite zu liegen kommende Seite des Schalungselements ist dort mit
dem Bezugszeichen 13 bezeichnet; die an der Gebäudeinnenseite zu liegen kommende Seite
des Schalungselements ist die gegenüberliegende Seite.
[0049] Vorzugweise weist von den einander zugewandten Seiten von übereinander angeordneten
Schalungselementen 1 die eine Seite Vorsprünge auf, und die andere Seite komplementäre
Vertiefungen, wobei die Vorsprünge und Vertiefungen so angeordnet sind, dass in der
bestimmungsgemäßen Relativlage der Schalungselemente 1 die Vorsprünge in den Vertiefungen
zu liegen kommen. Diese Vorsprünge und Vertiefungen sind in den Figuren nicht gezeigt.
[0050] Das Vorsehen der besagten Vorsprünge und Vertiefungen erweist sich in mehrfacher
Hinsicht als vorteilhaft. Erstens sind die Vorsprünge und Vertiefungen so beschaffen
und angeordnet, dass sie nur in der bestimmungsgemäßen Relativlage der betreffenden
Schalungselemente 1 miteinander in Eingriff kommen können, also bei in Eingriff stehenden
Vorsprüngen und Vertiefungen die Schalungselemente automatisch ihre bestimmungsgemäße
Relativlage innehaben. Zweitens verhindern die besagten Vorsprünge und Aussparungen
Relativbewegungen der bestimmungsgemäß aufeinandergesetzten Schalungselemente in horizontaler
Richtung. Drittens wird dadurch die Stabilität der Schalungselemente erhöht. Insbesondere
können die Schalungselemente den beim Ausgießen der vertikalen Aussprung 11 auf sie
wirkenden Kräften besser standhalten.
[0051] Es kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn an wenigstens einer Seite der Schalungselemente
eine Schicht aufgetragen oder eine Platte aufgesetzt ist, welche aus einem anderen
Material besteht als der Rest der Schalungselemente. Insbesondere kann vorgesehen
werden, dass schon bei der Herstellung des Schalungselements 1 auf einer Seite eine
Ziegelschale oder dergleichen zur Verblendung angebracht wird. Dadurch kann beispielsweise
der an der Gebäudeaußenseite zu liegen kommenden Seite des Schalungselements 1 das
Aussehen und/oder die Oberflächeneigenschaften der nicht durch die Schalungselemente
gebildeten normalen Mauerwerksbausteine verliehen werden.
[0052] Es kann auch vorgesehen werden, wenigstens eine Seite der Schalungselemente mit einem
mineralischen Putzhaftgrund zu versehen. Dies erleichtert das Verputzen der betreffenden
Schalungselement-Seiten.
[0053] Unabhängig hiervon kann vorgesehen werden, dass wenigstens eine Seite der Schalungselemente
1 mit Schaum- oder Mörteltaschen versehen ist, die dazu ausgelegt sind, bei der Mauerherstellung
verwendeten Montageschaum, Kleber oder Mörtel in sich aufzunehmen und damit die Verbindung
zu angrenzenden Mauerwerksbausteinen zu verbessern.
[0054] Es dürfte einleuchten und bedarf keiner näheren Erläuterung, dass die beschriebene
Art von Schalungsvorrichtung sowohl zur Herstellung von Betonsäulen in geraden Mauerabschnitten
als auch zur Herstellung von Betonsäulen in Gebäudeecken geeignet ist. Auch Betonstützen
in einer Laibung können so hergestellt werden. Unterschiedlich ist nur, an welchen
Seiten Löcher 12 vorgesehen sind.
[0055] Im betrachteten Beispiel ist das Schalungselement 1 einteilig ausgebildet. Das heißt,
das Ausgangsmaterial ist ein quaderförmiger Block, aus welchem die vertikale Aussparung
11 und die Löcher 12 herausgeschnitten werden. Das Ausschneiden der Vertikalen Aussparung
11 erfolgt unter Verwendung eines Heißdrahtes. Durch den Heißdraht wird ein Einschnitt
in den Block erzeugt, wobei ein Teil dieses Einschnittes auch noch im fertigen Schalungselement
zurückbleibt. Dieser, vom einem Heißdraht stammende Einschnitt im fertigen Schalungselement
1 ist in der Figur 4 dargestellt und dort mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet.
[0056] Der Einschnitt 15 befindet sich vorzugsweise in einer der Schalungselement-Seiten
die den durch Mauerwerksbausteine 2 gebildeten Mauerabschnitten zugewandt sind. Dies
hat den positiven Effekt, dass der Einschnitt 15 durch die daran angrenzenden Mauerwerksbausteine
verschlossen wird und somit dort kein Beton hindurchtreten kann.
[0057] Vorzugsweise verläuft der Einschnitt 15 nicht geradlinig durch die den Einschnitt
enthaltende Schalungselement-Seite hindurch, sondern hat einen solchen Verlauf, dass
die durch den Einschnitt voneinander getrennten Schalungselement-Abschnitte so ineinandergreifen,
dass sie sich gegenseitig daran hindern, auseinandergezogen oder auseinandergedrückt
zu werden. Im betrachteten Beispiel weist der Einschnitt einen rechteckwellenförmigen
Verlauf auf. Selbstverständlich können auch andere Einschnitts-Verläufe vorgesehen
werden, durch die ein vergleichbares Ineinandergreifen der Schalungselement-Abschnitte
bewirkt wird, beispielsweise Verläufe mit anderer Wellenform, oder sägezahnförmige
Verläufe.
[0058] Die vorstehend beschriebene Schalungsvorrichtung erweist sich unabhängig von den
Einzelheiten der praktischen Realisierung in vielfacher Hinsicht als vorteilhaft.
Sie ermöglicht es, die Betonstützen einer Betonstützen enthaltenden Mauer, und damit
auch die gesamte Mauer besonders einfach und schnell und in besonders hoher Qualität
herzustellen.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Schalungselement
- 2
- Mauerwerksbaustein
- 3
- Mauerverbinder
- 11
- vertikale Aussparung in 1
- 12
- horizontales Loch in 1
- 13
- an der Gebäudeaußenseite zu liegen kommende Seite von 1
- 14
- abgerundete Ecke von 11
- 15
- Von einem Heißdraht stammender Einschnitt in 1
- BS
- Betonstütze
- GD
- Geschoßdecke
- M
- Mauer
1. Schalungsvorrichtung zur Herstellung von Betonstützen, insbesondere zur Herstellung
von Teile einer Mauer (M) bildenden vertikalen Betonstützen (BS), dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungsvorrichtung durch einen oder mehrere übereinander angeordnete Schalungselemente
(1) gebildet wird,
die von einer vertikalen Aussparung (11) durchlaufen werden, welche einen dem Betonstützen-Querschnitt
entsprechenden Querschnitt aufweist, und
die an wenigstens einer ihrer Seiten, die den nicht durch Schalungselemente (1) gebildeten
Mauerabschnitten zugewandt sind, Löcher (12) aufweisen, welche die die Löcher enthaltende
Schalungselement-Wand vollständig durchlaufen und in die vertikale Aussparung (11)
münden.
2. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Aussparung (11) dazu ausgelegt ist, mit Beton ausgegossen zu werden,
welcher im ausgehärteten Zustand die herzustellenden Betonstütze (BS) bildet.
3. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungselemente (1) dazu ausgelegt sind, über Mauerverbinder (3) mit den nicht
durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitten verbunden zu werden.
4. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (12) dazu ausgelegt sind, von den Mauerverbindern (3) durchlaufen zu werden.
5. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass von den Mauerverbindern (3) zumindest ein Ende außerhalb des Schalungselements (1)
zu liegen kommt und mit einem nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitt
verbunden ist.
6. Schalungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der innerhalb des Schalungselements (1) zu liegen kommende Mauerverbinder-Abschnitt
durch den in die vertikale Aussparung (11) einzufüllenden Beton mit dem Schalungselement
verbindbar ist.
7. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (12) so ausgebildet sind, dass beim Ausgießen der vertikalen Aussparung
(11) mit Beton der Beton auch in die Löcher gelangt.
8. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungselemente (1) eine Höhe aufweisen, die größer ist als die Höhe der Mauerwerksbausteine
(2), welche zur Herstellung der nicht durch Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitte
vorgesehen sind.
9. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (1) an allen Seiten Löcher aufweist, die nicht durch Schalungselemente
gebildeten Mauerabschnitten zugewandt sind.
10. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (1) mehrere übereinander angeordnete Löcher (12) aufweist.
11. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (12) so angeordnet sind, dass sie bei bestimmungsgemäßer Integration des
Schalungselements (1) in die Mauer auf der Höhe horizontaler Mauerfugen zwischen übereinander
angeordneten Mauerwerksbaustein-Reihen zu liegen kommen, und dass der außerhalb des
Schalungselements (1) zu liegen kommende Mauerverbinder-Abschnitt dazu ausgelegt ist,
in der an das Loch angrenzenden Mauerfuge zu liegen zu kommen und dort durch einen
die Mauerwerksbausteine (2) verbindenden Kleber oder Mörtel fixiert zu werden.
12. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (12) so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie durch an die Schalungselemente
(1) angrenzenden, nicht durch die Schalungselemente gebildeten Mauerabschnitte vor
dem Ausgießen der vertikalen Aussparung (11) mit Beton von außen verschließbar sind.
13. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungselemente (1) dazu ausgelegt sind, als verlorene Schalung verwendet zu
werden.
14. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Gebäudeaußenseite zu liegen kommende Seite des Schalungselements (1) dicker
ist als die an der Gebäudeinnenseite zu liegen kommende Seite des Schalungselements.
15. Schalungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Aussparung (11) eine durch einen Heißdraht herausgeschnittene Aussparung
ist, und dass ein vom Heißdraht hinterlassener Einschnitt (15) im Schalungselement
(1) einen solchen Verlauf aufweist, dass die durch den Einschnitt voneinander getrennten
Schalungselement-Abschnitte so ineinandergreifen, dass sie sich gegenseitig daran
hindern, auseinandergezogen oder auseinandergedrückt zu werden.