[0001] Eine verlorene Schalung, insbesondere eine Fugenschalung, für den Betonbau hat eine
im Wesentlichen betonundurchlässige Schalungswand, die hochkant auf einer Unterlage,
zumeist einer aus Längs- und Querstäben bestehenden statischen Bewehrungslage, aufgestellt
wird. Die Schalungstafel bildet dann die Abgrenzung zwischen einem zuerst zu gießenden
Betonabschnitt BA1 und einem zeitlich danach zu gießenden zweiten Betonabschnitt BA2.
Der sich im BA1 beim Gießen durch den fließfähigen Beton aufbauende hydrostatische
Druck erzeugt eine erhebliche Kraft, die die Schalungstafel vom BA1 weg in Richtung
auf den BA2 zu verschieben beziehungsweise zu kippen versucht. Um die Schalungstafel
gegen den hydrostatischen Druck zu stabilisieren, werden Rückverankerungseinrichtungen
verwendet, die die Schalungstafel gegen die Unterlage abspannen.
[0002] Aus der
EP 2 157 260 A1 ist eine solche Rückverankerungseinrichtung bekannt. Sie weist einen Zugstab auf,
der einenends mit einem hakenförmigen Ende in die statische Bewehrung eingehängt und
mit dem anderen Ende durch die Schalungstafel gestoßen wird. Am dort vorstehenden
Ende des Zugstabs befindet sich ein Gewinde, auf das eine Sicherungsmutter aufgeschraubt
wird, mit der der Zugstab gegen Herausziehen aus der Schalungstafel gesichert und
die Rückverankerungseinrichtung gespannt wird. Diese bekannte Rückverankerungseinrichtung
funktioniert gut, bedarf aber der Ausbildung eines Gewindes am Zugstab und des Aufschraubens
einer Sicherungsmutter, was im rauhen Baubetrieb nicht immer ganz einfach ist.
[0003] Eine andere Rückverankerungseinrichtung, ebenfalls für eine Arbeitsfugen-Schalung,
ist aus der
DE 20 2009 004 804 U1 bekannt. Dort wird ein Zugstab oder ein kräftiger Zugdraht mit einem Ende über einen
Schäkel in die statische Bewehrung eingehängt und mit dem anderen Ende durch die Schalungstafel
hindurchgesteckt. Dieses andere Ende wird dann so abgebogen, dass es im Wesentlichen
senkrecht von der Schalungstafel in Richtung auf den BA2 vorsteht. Auf dieses vorstehende
Ende wird ein sogenanntes Exzenter-Spannschloss, auch Spannfrosch genannt, bis zur
Anlage an einem Versteifungsteil der Schalungstafel aufgeschoben und dann festgeklemmt.
Dadurch wird der Zugstab gegen Zurückziehen gesichert. Ein Spannen beziehungsweise
eine Längenanpassung des Zugstabs ist hier jedoch kaum möglich, da der Zugstab im
Bereich der Schalungstafel abgeknickt ist und der Knickpunkt nur schwer über die Knickkante
an der Schalungstafel hinweggezogen werden kann.
[0004] Aus der
EP 2 157 260 B1 ist schließlich eine Rückverankerungseinrichtung bekannt, bei der ein Zugstab unter
Verwendung eines aus einem Stab wellenförmig gebogenen Bügels in die statische Bewehrung
eingehängt wird. Der Bügel ist so gestaltet, dass die beim Betonieren im Zugstab auftretende
Zugkraft durch den Bügel in eine Klemmkraft umgesetzt wird, die sich kreuzende Längs-
und Querstäbe der statischen Bewehrung im Einhängebereich des Bügels zusammenpresst.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verlorene Schalung für den Betonbau
zu schaffen, die gegenüber dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik funktional
verbessert ist.
[0006] In einem ersten Aspekt der Erfindung geht diese von einer Schalung gemäß
DE 20 2009 004 804 U1 aus, die eine Schalungswand und eine stabförmige Rückverankerungseinrichtung aufweist,
die mit einem ersten Ende mit der statischen Bewehrung oder einem Bodenanker und mit
einem zweiten Ende mit der Schalungswand koppelbar und mittels eines Exzenter-Spannschlosses
fixierbar ist. Diese Schalung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 verbessert. Die beiden Zugstäbe sind im Überlappungsbereich gut zugänglich und können
bei gelöstem Spannschloss unschwer auf die richtige Länge eingestellt und gespannt
werden, ohne dass hierfür ein Abbiegen von Stäben erforderlich wäre. Damit ist die
Handhabung der Rückverankerungseinrichtung am Bau vereinfacht und verbessert.
[0007] Vorzugsweise ist die Schalung nach Patentanspruch 2 ausgebildet. Dadurch, dass das
Exzenter-Spannschloss im Einbauzustand nach unten weist, wird sichergestellt, dass
der Betätigungshebel des Spannschlosses beim Einrütteln des Betons im BA1-Abschnitt
nicht versehentlich in die Lösestellung verbracht wird.
[0008] Ein zweiter Aspekt der Erfindung geht von einer Schalung gemäß
EP 2 157 260 B1 aus, bei der die Rückverankerungseinrichtung ein Zwischenglied aufweist, über das
sie mit dem ersten Ende in die statische Bewehrung derart einhängbar ist, dass die
als Zugkraft am Zwischenglied angreifende Rückverankerungskraft teilweise in eine
Quer- und Längsstäbe der statischen Bewehrung in einem Kreuzungsbereich der Stäbe
zusammenpressende Klemmkraft umgesetzt wird. Das Zwischenglied ist hier ein mehrfach
gebogener Bügel, der in Herstellung und Handhabung umständlich ist.
[0009] Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schalung nach dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 3 ausgebildet ist. An die Stelle des mehrfach
gebogenen Bügels gemäß
EP 2 157 260 B1 tritt erfindungsgemäß eine einfach herzustellende und unschwer in die statische Bewehrung
einzuhängende Klaue die nicht nur ein einfaches und schnelles Einhängen der Rückverankerungseinrichtung
in die statische Bewehrung ermöglicht, sondern auch wirkungsvoll jeweils einen einzelnen
Längs- und einen einzelnen Querstab im Einhängebereich so fest zusammenpresst, dass
eine auch bei hohen Rückverankerungskräften verschiebefreie Kopplung zwischen Rückverankerungseinrichtung
und statischer Bewehrung gewährleistet ist.
[0010] Zweckmäßige Weiterentwicklungen der Erfindung gemäß ihrem zweiten Aspekt sind den
Patentansprüchen 4 bis 15 zu entnehmen.
[0011] Ein dritter Aspekt der Erfindung zielt auf eine Verbesserung der Einhängung eines
hakenförmigen Zugstabendes der Rückverankerungseinrichtung einer Schalung in die Schalungstafel
beziehungsweise die statische Bewehrung ab. Bei bekannten Schalungen, beispielsweise
bei derjenigen nach
EP 2 157 260 A1, ist ein Ende des Zugstabs der Rückverankerungseinrichtung hakenförmig zurückgebogen
und kann mit diesem Ende entweder an einem Versteifungsteil der Schalungstafel oder
an der statischen Bewehrung eingehängt werden. Es sind auch Schalungen bekannt, bei
denen die Zugstäbe der Rückverankerungseinrichtung an beiden Enden hakenförmig zurückgebogen
sind.
[0012] Treten sehr hohe Rückverankerungskräfte auf, kann es vorkommen, dass das hakenförmige
Ende des Zugstabs aufgespreizt wird und dieser sich von der Schalungstafel oder der
Bewehrung löst. Die Aufspreizbarkeit des Hakens am Zugstab begrenzt daher die in der
Rückverankerungseinrichtung aufbringbare Rückverankerungskraft.
[0013] Gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung wird dieses Problem dadurch verringert oder
zumindest verkleinert, dass die Rückverankerungseinrichtung gemäß Patentanspruch 16
ausgebildet ist. Durch eine einfache Sicherung des Hakenendes gegen Aufspreizen lassen
sich bei ansonsten gleichen Abmessungen und Materialien der Rückverankerungseinrichtung
bedeutend höhere Rückverankerungskräfte übertragen.
[0014] Eine baulich besonders einfache Ausführung des Sicherungselements ist dem Patentanspruch
17 zu entnehmen. Es ist hier als Blechteil mit einem Paar von Öffnungen ausgestaltet,
in die einerseits der Zugstab und andererseits sein umgebogenes Ende eingeschoben
werden.
[0015] Eine noch erhöhte Sicherung gegen Aufspreizen kann durch das Merkmal nach Patentanspruch
18 erreicht werden.
[0016] Die Handhabung wird weiter vereinfacht, wenn gemäß Patentanspruch 19 das Sicherungselement
fest mit der Schalungswand verbunden ist.
[0017] Eine besonders hohe Sicherungskraft ist mit dem Merkmal nach Patentanspruch 20 erreichbar,
weil dort die Sicherungskräfte durch ein stabiles U-Profil aufgebracht werden.
[0018] Die vorstehend erläuterten drei Aspekte der Erfindung führen bei gemeinsamer Anwendung
zu einem optimalen Ergebnis für eine Rückverankerungseinrichtung einer Schalung. Aber
auch eine gemeinsame Anwendung von nur zwei der Aspekte oder eines einzelnen Aspekts
führt zu einer deutlichen Verbesserung der Rückverankerungseinrichtung gegenüber dem
Stand der Technik, sodass Schutz für beliebige Kombinationen der beschriebenen Erfindungsaspekte
und für jeden Aspekt einzeln beansprucht wird.
[0019] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schalung für eine Arbeitsfuge;
- Figur 2
- eine der Figur 1 entsprechende Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schalung für
eine Dehnungsfuge;
- Figur 2a
- ein Detail zu Figur 2,
- Figur 3
- Varianten der Verbindung der Rückverankerungseinrichtung mit der Schalungswand in
Seitenansicht;
- Figur 3a
- eine perspektivische und
- Figur 3b
- eine Draufsicht auf die Varianten nach Figur 3;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer in der Rückverankerungseinrichtung der erfindungsgemäßen
Schalung einzusetzenden Klaue;
- Figur 4a
- eine Draufsicht auf einen Blechzuschnitt, aus dem die Klaue nach Figur 4 biegbar ist;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht der Einsatzstelle der Klaue nach Figur 4; und
- Figur 6
- eine Variante der Klaue nach Figur 5.
[0020] Das in Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schalung
für den Betonbau weist eine Schalungswand 1 auf, mit der zwischen einem zuerst zu
betonierenden Bauabschnitt BA1 und einem danach zu betonierenden Betonabschnitt BA2
eine Arbeitsfuge abgeschalt werden kann. Die Schalungswand 1 enthält eine Schalungstafel
2, die aus einem teildurchlässigen, den Beton im BA1 jedoch zurückhaltenden Material,
insbesondere einem Streckmetall, besteht. Die Schalungstafel 2 ist auf der dem BA1
zugewandten Seite mit Gitterträgern 3 und einem diese verbindenden und an deren Obergurte
angeschweißten Verbindungsstab 4 in bekannter Weise versteift. Die Schalungswand ist
hochkant auf der statischen Bewehrung 5 des herzustellenden Betonbauteils, beispielsweise
einer Fundamentplatte, aufgestellt, die aus Längsstäben 6 und Querstäben 7 besteht
und auf einer Sauberkeitsschicht 8 mittels Distanzstücken 9 in üblicher Weise abgestützt
ist. Die statische Bewehrung 5 könnte auch aus mehreren Lagen von Längs- und Querstäben
bestehen, gezeigt ist jedoch nur eine Lage.
[0021] Eine allgemein mit 10 bezeichnete Rückverankerungseinrichtung sichert die Schalungswand
1 gegen Verschieben oder Kippen unter dem sich im BA1 aufbauenden Betondruck. Die
Rückverankerungseinrichtung ist auf noch zu beschreibende Weise mit einem, in der
Zeichnung dem linken Ende mit der statischen Bewehrung 5 und mit dem anderen, in der
Zeichnung rechten Ende mit der Schalungswand 1 auf ebenfalls noch zu beschreibende
Weise gekoppelt.
[0022] Die Rückverankerungseinrichtung 10 weist Zugstäbe 11 und 12 auf, die aus Baustahl
bestehen und beispielsweise einen Durchmesser von 10 mm haben. Die ansonsten geraden
Zugstäbe 11, 12 haben jeweils einenends hakenförmig zurückgebogene Enden 11a, 12a
mit geraden Endabschnitten 11b, 12b. Die anderen Endbereiche der Zugstäbe 11, 12 überlappen
sich im Raum des BA1 in einem Überlappungsbereich 13. Mit dem einen Zugstab 11 ist
im Überlappungsbereich 13 ein handelsübliches Exzenter-Spannschloss 14, in der Praxis
auch "Spannfrosch" genannt, derart fest verbunden, dass es in der gezeichneten Betriebsstellung
nach unten weist. Ein solches handelsübliches Spannschloss weist einen bei 15 strichpunktiert
angeordneten Durchgangskanal 15 auf, durch den das gerade Ende des Zugstabs 12 im
Überlappungsbereich 13 hindurchschiebbar ist. In den Durchgangskanal 15 ragt ein in
der Zeichnung nicht dargestellter, in der Regel gezahnter Exzenter unter dem Druck
einer Feder hinein, der mittels eines Bedienhebels 16 aus dem Durchgangskanal 15 herausgeschwenkt
werden kann.
[0023] Durch entsprechend tiefes Einschieben des geraden Endes des Zugstabs 12 in den Durchgangskanal
15 kann die Länge der Rückverankerungseinrichtung 10 auf das gewünschte Maß eingestellt
und die Rückverankerungseinrichtung vorgespannt werden. Diese Position kann dann durch
Freigeben des federbelasteten Exzenters mittels des Bedienungshebels 16 fixiert werden.
[0024] Die Längenanpassung der Rückverankerungseinrichtung 10 und ihre Vorspannung lassen
sich also an einer gut zugänglichen Stelle und ohne Verbiegen der Zugstäbe bewerkstelligen.
Ein Lösen der Fixierung beim Einrütteln des Betons im Betonierabschnitt BA1 ist nicht
zu befürchten, da sich das Exzenter-Spannschloss 14 geschützt unterhalb der Zugstäbe
11, 12 befindet.
[0025] Die Rückverankerungseinrichtung 10 ist mittels des hakenförmig zurückgebogenen Endes
12a des Zugstabs 12 in die Versteifungskonstruktion 3, 4 der Schalungswand 1 eingehängt,
und zwar bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel so, dass das hakenförmige Ende 12a
den Obergurt eines der versteifenden Gitterträger 3 umfasst.
[0026] Die Koppelung der Rückverankerungseinrichtung 10 mit der statischen Bewehrung 5 erfolgt
über ein Zwischenglied 17, das derart ausgestaltet ist, dass die durch die Stäbe 11,
12 übertragene Rückverankerungskraft R teilweise in eine einen Längsstab 6 und einen
Querstab 7 in deren Kreuzungsbereich zusammenpressende Klemmkraft K, K umgesetzt wird.
Einzelheiten dieser Konstruktion werden weiter unten unter Bezugnahme auf die Figur
4 - 6 erläutert.
[0027] Figur 2 zeigt die Rückverankerungseinrichtung 10 in Verbindung mit einer Schalungswand
1' zum Herstellen einer Dehnfuge. Hier enthält die Schalungswand 1' eine Schalungstafel
2', die eine Trennfugeneinlage 18 enthält. Die Rückverankerungseinrichtung 10 ist
in die in diesem Fall BA2-seitige Versteifungskonstruktion 3', 4' mittels einer die
Schalungstafel 2' durchsetzenden Seilschlaufe 19 eingehängt.
[0028] Eine erfinderische Besonderheit der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform besteht
darin, dass das hakenförmig zurückgebogene Ende 12a des Zugstabs 12 mit einem Sicherungselement
20 versehen ist, das ein Aufspreizen des hakenförmigen Endes 12a unter der Rückverankerungskraft
R verhindert. Dieses Sicherungselement 20 ist in Figur 2a perspektivisch dargestellt
und besteht aus einem Blechteil 21, der als einfache Platte ausgebildet sein könnte,
im bevorzugten Ausführungsbeispiel jedoch in der aus Figur 2a ersichtlichen Weise
dachförmig gefaltet ist. In den Dachschenkeln 21a, 21b enthält er voneinander beabstandete,
bezüglich der Schenkel fluchtende Öffnungen 22, 23. Der Zugstab 12 wird nach dem Einhängen
in die Seilschlaufe 19 mit seinem geraden Ende durch die Öffnungen 22 und mit seinem
Endabschnitt 12b durch die Öffnungen 23 gesteckt, bevor das gerade Ende des Zugstabs
12 in das Exzenter-Spannschloss 14 eingeführt wird. Dadurch kann sich das hakenförmige
Ende 12a unter der Wirkung der Zugkraft R nicht aufspreizen, was die übertragbare
Rückspannkraft R deutlich erhöht.
[0029] Die Figuren 3, 3a und 3b zeigen Varianten des Sicherungselements. Im oberen Teil
von Figur 3 besteht es aus einem U-Profil 24, in dessen Rückenteil 24a die Öffnungen
22, 23 eingearbeitet sind. Dieses U-Profil 24 ist mit der Versteifungskonstruktion
3 einer wiederum aus Streckmetall bestehenden Schalungstafel 2 einer Arbeitsfugenschalung
verschweißt. Das Einführen des zurückgebogenen Endes 12a des Zugstabs 12 erfolgt in
analoger Weise wie bei Figur 2, 2a.
[0030] Im unteren Teil von Figur 3 ist das Sicherungselement als einfache Blechplatte 25
ausgebildet, die auf parallele Versteifungsstäbe 26 der Versteifungskonstruktion 3
aufgeschweißt ist.
[0031] Die Ausführungsformen nach Figuren 3, 3a, 3b haben den Vorteil, dass die Sicherungselemente
unverlierbar mit der Schalung verbunden sind. Die Ausbildung als U-Profil 24 hat den
Vorteil besonders hoher Festigkeit und damit einer weiteren Erhöhung der übertragbaren
Rückverankerungskraft.
[0032] Wie aus der etwas vergrößerten, perspektivischen Darstellung des Zwischenglieds 17
in Figur 4 ersichtlich ist, besteht dieses erfindungsgemäß aus einer Klaue 27, die
in der Seitenansicht eine J- beziehungsweise L-förmige Gestalt aufweist (vgl. auch
Figuren 1 und 2). Die Klaue 27 hat einen dem vertikalen J- oder L-Schenkel entsprechenden,
im Wesentlichen geradlinigen Rückenteil 28 und einen dem J-Bogen oder dem kurzen L-Schenkel
entsprechenden, vom unteren Ende des Rückenteils 28 seitlich abstehenden Schenkelteil
29. Die Klaue 27 ist aus einem massiven, beispielsweise 4 mm starken Flachmaterial
aus Stahlblech gebogen, dessen Zuschnitt in Figur 4a dargestellt ist.
[0033] Der Rückenteil 28 weist an seinem unteren Ende eine ausgerundete Abstützfläche 30
auf. Das entgegengesetzte, obere Ende des Rückenteils 28 ist mit einer ausgerundeten
Einkerbung 31 versehen. Die Ausrundung bei 30 entspricht dem Durchmesser eines Längsstabs
6 der statischen Bewehrung und die Ausrundung bei 31 ist an den Durchmesser des Zugstabs
11 angepasst. Zwischen der Abstützfläche 30 und der Auskerbung 31 ist der Rückenteil
28 mit einer Durchbrechung 32 versehen, deren Durchmesser etwas größer als der Durchmesser
des Zugstabs 11 ist.
[0034] Aufgrund der Herstellung der Klaue 27 durch Biegen eines flachen Materials hat der
Rückenteil 28 einen U-förmigen Querschnitt mit U-Schenkeln 33 und einem U-Steg 34.
In letzterem sind die Abstützfläche 30, die Auskerbung 31 und die Durchbrechung 32
ausgebildet. Die U-Schenkel 33 setzen sich nach unten in seitlich vom Rückenteil 28
abstehende Hakenteile 35 fort, die voneinander beabstandete Flanken 29a des Schenkelteils
29 bilden. Die Hakenteile 35 schließen zwischen sich einen Abstand a ein, so dass
im Schenkelteil 29 ein Zwischenraum 36 entsteht, dessen dem Abstand a entsprechende
Breite mindestens so groß sein muss, wie der Durchmesser des Längsstabs 6.
[0035] In die Hakenteile 35 sind Ausschnitte 37 eingearbeitet, die nach oben zu offen sind
und in ihrer Kontur an den Umfang eines Querstabs 7 der statischen Bewehrung 5 angepasst
sind. Dadurch entsteht im Schenkelteil 29 eine ausgerundete Aufnahme 38 für einen
Querstab 7, die seitlich einen Abstand b (vgl. Figur 4a) von der Abstützfläche 30
hat.
[0036] Die Hakenteile 35 bilden an ihren Oberseiten Sicherungsnasen 39 aus, mit denen sie
die Ausschnitte 37 teilweise so übergreifen, dass zwar in die Aufnahme 38 ein Querstab
7 eingelegt werden kann, dieser aber am Herausgleiten aus der Aufnahme nach oben gehindert
ist.
[0037] In den Zuschnitt nach Figur 4a sind zweckmäßige Abmessungen für die Klaue eingetragen.
Abweichungen von diesen Abmessungen um zirka 30% nach oben und zirka 10% nach unten
sind je nach Einsatzgebiet der Klaue denkbar. Der Zuschnitt wird um die Biegelinien
B zusammengebogen, wodurch die Klaue nach Figur 4 entsteht.
[0038] Der praktische Einsatz der Klaue 27 ist in Figur 5 gezeigt. Der Zugstab 11 der Rückverankerungseinrichtung
ist mit seinem zurückgebogenen Zugstabteil 11b in die Durchbrechung 32 eingesteckt
und ruht in der Ausnehmung 30 derart, dass er und somit die von ihm übertragene Rückverankerungskraft
R einen Winkel α (vgl. Figur 2) mit der Längsachse des Rückenteils 28 bildet.
[0039] Mit der Abstützfläche 30 ruht die Klaue 27 auf dem Längsstab 6 auf, der seinerseits
den Querstab 7 überquert, welcher sich in der Aufnahme 38 abstützt. Die unter dem
Winkel α am Rückenteil 28 der Klaue 27 im Abstand oberhalb von der Abstützfläche 30
angreifende Rückverankerungskraft versucht die Klaue 27 in Figur 5 um die Abstützfläche
30 als Schwenkpunkt nach hinten, in die Bildfläche hinein zu Verschwenken. Dadurch
erhalten die Hakenteile 35 tendenziell eine Drehbewegung nach oben, die aber durch
die Anlage der Aufnahme 38 an der Unterseite des den Längsstab 6 unterquerenden Querstabs
7 verhindert wird. Aus der Rückverankerungskraft R leitet sich damit eine erste Kraft
ab, die über die Abstützfläche 30 von oben auf den Längsstab 6 wirkt, sowie eine zweite
Kraft, die über die Aufnahme 38 von unten gegen den Querstab 7 drückt. Diese beiden
Kräfte ergeben zusammen die Klemmkraft K, die den Längsstab 6 und den Querstab 7 an
ihrer Kreuzungsstelle so fest zusammenpressen, dass ein gegenseitiges Verschieben
der Stäbe ausgeschlossen ist. Die Klemmkraft wird umso größer, je größer die Rückverankerungskraft
ist.
[0040] Aus Figur 6 ist ersichtlich, dass die Hakenteile 35 der Klaue 27 nicht unbedingt
annähernd parallel zueinander verlaufen müssen. Vielmehr kann der Zuschnitt nach Figur
4a um die Biegelinie B auch um weniger als 90°, beispielsweise um 60°, aufgebogen
werden, wodurch die Klaue 27 dann die aus Figur 6 ersichtliche Form erhält, in der
die Hakenteile 35 zwischen sich einen Winkel β von annähernd 60° einschließen. Die
Variante nach Figur 6 lässt sich etwas leichter in die statische Bewehrung einhängen.
Ein weiterer Vorteil dieser Variante besteht darin, dass auch bei schrägem Zug der
Rückverankerungseinrichtung auf die Klaue an dieser ein hohes, die sich kreuzenden
Bewehrungsstäbe zusammenpressendes Kippmoment entsteht. Ferner lässt sich diese Form
der Klaue beim Gießen des Betons besser mit Frischbeton ausfüllen, da dieser in den
größeren Zwischenraum zwischen den gespreizten Hakenteilen leichter einfließen kann.
[0041] Die Erfindung ist nicht auf die gezeichneten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere
braucht die Klaue 27 nicht aus einem Stahlblech gebogen zu sein. Sie könnte auch aus
dem Vollen gefräst und gebohrt werden, was aber deutlich höhere Herstellungskosten
verursachen würde. Die Klaue könnte auch aus mehreren Teilen zusammengeschweißt oder
als Gussstück hergestellt werden. Ferner könnte in der Schalung statt einer durchlässigen
Schalungstafel auch eine vollflächige Tafel, beispielsweise ein geschlossenes Blech
verwendet werden.
1. Verlorene Schalung für den Betonbau, mit einer Schalungswand (1) und einer stabförmigen
Rückverankerungseinrichtung (10), die mit einem ersten Ende mit der statischen Bewehrung
(5) oder einem Bodenanker und mit einem zweiten Ende mit der Schalungswand (1) koppelbar
und mittels eines Exzenter-Spannschlosses (14) fixierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückverankerungseinrichtung (10) zwei sich zwischen den beiden Enden (11a, 12a)
überlappende Zugstäbe (11, 12) aufweist, deren erster (11) das erste Ende (11a) und
deren zweiter (12) das zweite Ende (12a) ausbildet, und dass das Exzenter-Spannschloss
(14) im Überlappungsbereich (13) der Zugstäbe (11, 12) an einem (11) der Zugstäbe
befestigt ist und den anderen Zugstab (12) verschiebbar und durch den Exzenter feststellbar
aufnimmt.
2. Schalung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Exzenter-Spannschloss (14) so an dem zugehörigen Zugstab (11) befestigt ist,
dass es im Einbauzustand der Schalung vom Zugstab (11) nach unten weist.
3. Schalung, insbesondere nach Anspruch 1, bei der die Rückverankerungseinrichtung (10)
ein Zwischenglied (17) aufweist, über das sie mit dem ersten Ende in die statische
Bewehrung (5) derart einhängbar ist, dass die als Zugkraft am Zwischenglied (17) angreifende
Rückverankerungskraft (R) teilweise in eine Quer- und Längsstäbe (6, 7) der statischen
Bewehrung (5) in einem Kreuzungsbereich der Stäbe zusammenpressende Klemmkraft (K,
K) umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenglied (17) als in Seitenansicht im Wesentlichen J- oder L-förmige Klaue
(27) mit einem dem vertikalen J- oder L-Schenkel entsprechenden Rückenteil (28) und
einem dem J-Bogen oder dem kurzen L-Schenkel entsprechenden, vom unteren Ende des
Rückenteils (28) seitlich abstehenden Schenkelteil (29) ist, wobei im Abstand vom
unteren Ende des Rückenteils (28) an diesem Mittel zum Einleiten der Rückverankerungskraft
(R) unter einem Winkel (α) zur Längsachse des Rückenteils (28) vorgesehen und im Bereich
des unteren Endes des Rückenteils (28) eine Abstützfläche (30) zum Aufsetzen auf einen
Längsstab (6) der statischen Bewehrung (5) am Schenkelteil (29) ausgebildet sind,
und wobei im seitlichen Abstand (b) von der Abstützfläche (30) eine nach oben offene
Aufnahme (38) für einen den Längsstab (6) unterquerenden Querstab (7) der statischen
Bewehrung (5) ausgebildet ist.
4. Schalung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schenkelteil (29) zwei Flanken (29a) aufweist, in deren Oberseiten die Aufnahme
(38) für den Querstab (7) eingearbeitet ist und die zwischen sich einen nach unten
offenen und nach oben einen mindestens zur Abstützfläche (30) reichenden Zwischenraum
(36) einschließen, dessen Breite mindestens so groß wie der Durchmesser des Längsstabs
(6) ist.
5. Schalung nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klaue (27) aus einem Flachmaterial einstückig gebogen ist, derart, dass der Rückenteil
(28) einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt erhält und die Flanken (29a) des
Schenkelteils (29) durch von den U-Schenkeln (33) ausgehende, voneinander beabstandeten
Hakenteile (35) gebildet sind.
6. Schalung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flachmaterial Stahlblech ist.
7. Schalung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stahlblech zirka 3 - 6 mm, vorzugsweise 4 mm dick ist.
8. Schalung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstützfläche (30) an der unteren Stirnseite des die U-Schenkel (33) des Rückenteils
(28) verbindenden U-Stegs (34) ausgebildet und vorzugsweise ausgerundet ist.
9. Schalung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (38) als miteinander annähernd fluchtende, ausgerundete Ausschnitte
(37) in den Hakenteilen (35) besteht.
10. Schalung wenigstens nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausschnitte (37) im Bereich der freien Enden der Hakenteile (35) von Sicherungsnasen
(39) begrenzt sind, die bei in die statische Bewehrung (5) eingesetzter Klaue (27)
den Querstab (7) in Richtung auf die Abstützfläche (30) teilweise übergreifen.
11. Schalung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hakenteile (35) im Wesentlichen parallel zueinander mit einem Abstand (a) von
zweckmäßigerweise zirka 20 - 30 mm, vorzugsweise 25 mm verlaufen, oder einen einen
Winkel (β) von bis zu zirka 60° einschließen.
12. Schalung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Klaue (27) wie in Figur 4 dargestellt.
13. Schalung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Einleiten der Rückverankerungskraft (R) eine Durchbrechung (32) des
Rückenteils (28) aufweisen, in die ein Zugstabteil (11b) einghängbar ist.
14. Schalung wenigstens nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das der Abstützfläche (30) gegenüberliegende Ende des Rückenteils (28) eine zweckmäßigerweise
ausgerundete Einkerbung (31) zum Einlegen des Zugstabs (11) aufweist.
15. Schalung, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein hakenförmig zurückgebogenes Ende (12a) eines Zugstabs (12) der Rückverankerungseinrichtung
(10) mit einem ein Aufspreizen des hakenförmigen Endes (12a) verhindernden Sicherungselement
(20) versehen ist.
16. Schalung, wenigstens nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (20) aus einem zwei voneinander beabstandete Öffnungen (22,
23) aufweisenden Blechteil (21) besteht, wobei der Zugstab (12) durch die eine Öffnung
(22) hindurchführbar und dessen zurückgebogener Endabschnitt (12b) in die andere Öffnung
(23) einsteckbar ist.
17. Schalung, wenigstens nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blechteil (21) dachförmig gefaltet und Öffnungen (22, 23) paarweise und fluchtend
in beiden Dachschenkeln (21a, 21b) angeordnet sind.
18. Schalung, wenigstens nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blechteil (24, 25) fest mit der Schalungswand verbunden ist.
19. Schalung, wenigstens nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blechteil den Rücken (24a) eines an der Schalungswand angeschweißten U-Profils
(24) bildet.