[0001] Die Erfindung betrifft eine Selbstklebeetikettenrolle in Form eines bedruckbaren,
trägerbandlos aufgebauten Endlosstreifens, von dem einzelne selbstklebende Klebeetiketten
abtrennbar sind, wobei der Endlosstreifen eine bedruckbare vorderseitige Streifenoberfläche
und eine dieser gegenüberliegende rückseitige Streifenoberfläche mit einer Haftschicht
aufweist, so dass der Endlosstreifen zu einer Rolle aufwickelbar ist, wobei der Endlosstreifen
so ausgebildet ist, dass selbstklebende Klebeetiketten an Abreiß- oder Schneidlinien
quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens abtrennbar sind, wobei die Abreiß-oder
Schneidlinien auf der Streifenrückseite jeweils von einem Haftschicht-freien Bereich
umgeben sind, und wobei auf der rückseitigen Streifenoberfläche von außerhalb des
Endlosstreifens detektierbare Markierungen angebracht sind, welche die Position der
Haftschicht-freien Bereiche anzeigen und deren Detektion eine automatische Steuerung
des Abtrennvorgangs der Klebeetiketten vom Endlosstreifen ermöglicht.
[0002] Eine solche Selbstklebeetikettenrolle mit detektierbaren Markierungen (sogenannten
"Blackmarks") ist bekannt aus der
US 6,585,437 B1.
[0003] Derartige Selbstklebeetikettenrollen ermöglichen beispielsweise auf einer Vielzahl
von Etiketten den Abdruck von unterschiedlichen aktuellen Daten, insbesondere Warendaten,
mittels eines Druckers. Dabei kann das jeweilige Etikett von der Rolle abgezogen und
individuell auf eine gewünschte Oberfläche aufgeklebt werden. Dies kann im einfachsten
Fall von Hand geschehen, wie etwa in der
EP 1 053 289 B2 beschrieben ist. Dort wird auch schon von einem bedruckbaren, trägerbandlos (im Englischen
"linerless") aufgebauten Endlosstreifen ausgegangen, von dem einzelne selbstklebende
Klebeetiketten abtrennbar sind. Zur besseren manuellen Handhabbarkeit der einzelnen
Klebebons wird vorgeschlagen, klebstofffreie Bereiche in der Haftschicht auf der Rückseite
des Bandes vorzusehen, an denen das Band angefasst werden kann, ohne dass die Finger
des Benutzers mit dem Klebstoff in Berührung kommen.
[0004] Die
EP 3 021 307 A1 schlägt das Vorsehen von Einkerbungen an den Bandrändern vor, die jeweils den Beginn
und das Ende eines Abtrennbereichs zwischen zwei auf dem Band aufeinander folgenden
Etiketten kennzeichnen.
[0005] Während traditionelle Haftetiketten aus Papier, Klebstoff und einem Trägerband (englisch
"liner") bestehen, verzichtet die modernere Linerless-Technik auf das Trägermaterial.
Anstelle des raumgreifenden Trägerbands ist das Papier der Linerless-Etiketten mit
einem speziellen Oberflächenstoff überzogen, beispielsweise mit einer Silikonschicht,
durch den die Labels schichtweise aufeinander aufgerollt werden und wieder voneinander
gelöst werden können. Durch den Verzicht auf das Trägermaterial verfügt man mit der
Linerless-Qualität über wesentlich mehr bedruckbare Fläche pro Etikettenrolle.
[0006] Bei der in der eingangs zitierten
US 6,585,437 B1 beschriebenen Selbstklebeetikettenrolle wird ebenfalls ein trägerbandlos ("linerless")
aufgebauter Endlosstreifen verwendet, auf dessen rückseitiger Streifenoberfläche in
Aussparungen der Haftschicht detektierbare Markierungen angebracht sind, welche die
Position der Haftschicht-freien Bereiche anzeigen und deren Detektion eine automatische
Steuerung des Abtrennvorgangs der Klebeetiketten vom Endlosstreifen im Haftschicht-freien
Bereich ermöglichen soll. Derartige Markierungen, die in der
US 6,585,437 B1 "indicator marks" genannt werden, kennt der Fachmann -wie bereits oben angedeutet-
auch unter dem Begriff "Blackmarks". Blackmarks werden normalerweise als schwarze
Balken aufgedruckt. Die schwarze Stelle kann dann von außen mittels eines geeigneten
Detektors erkannt werden. Für die Art der Detektion sind in der
US 6,585,437 B1 auch verschiedene andere Möglichkeiten angegeben, die jeweils sichtbares Licht oder
Infrarot-Licht verwenden. In diesem Zusammenhang wird auch das An/Einbringen von Farbpigmenten
in der Haftschicht beschrieben.
[0007] Nachteilig bei diesen Lösungen ist das bisher immer notwendige Vorhandensein von
-optisch und ästhetisch zumeist störend wirkenden-Blackmarks im sichtbaren Spektralbereich.
[0008] Im Stand der Technik werden die Blackmarks, die eine gewisse Breite haben, zum Anzeigen
der Schnittkante benutzt. Die Blackmarks verschwinden dann aber nicht nach dem Schneiden.
Das heißt, sie sind weiterhin auf dem Etikett sichtbar, insbesondere an der Randstelle,
wo sie gegebenenfalls sogar besonders leicht zu sehen sind, wenn das Etikett schon
aufgeklebt ist und man von oben darauf schaut. Da die Blackmarks im klebstofffreien
Bereich angeordnet sind, kann an dieser Stelle das Etikett leicht -kaum sichtbar-
umknicken beziehungsweise vom Produkt gelöst sein, so dass man das schwarze Blackmark
noch deutlicher sieht. Mit einem "unsichtbaren" Blackmark wäre das nicht der Fall,
aber das ist bei den Lösungen nach dem Stand der Technik nicht möglich.
[0009] Eventuell drückt das schwarze Blackmark auch durch das Etikett durch und ist beim
Betrachten des Etiketts von der Oberseite als Schatten zu sehen. Das trifft besonders
dann zu, wenn das Etikett auf eine durchsichtige Plastikschale geklebt wird und die
Schale gegebenenfalls von hinten beleuchtet ist. In diesem Fall wäre unterhalb des
Etiketts - vom Innern der Plastikschale her- Streulicht vorhanden und so würden die
schwarzen Blackmarks bis auf die Oberseite des Etiketts gut sichtbar durchschimmern.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Selbstklebeetikettenrolle der eingangs
definierten Art kostengünstig und mit ohne Weiteres zur Verfügung stehenden technischen
Mitteln auf unkomplizierte Weise zu verbessern, um insbesondere eine reproduzierbar
handhabbare, betriebssichere und vielseitig anwendbare Selbstklebeetikettenrolle mit
trägerbandlos aufgebautem Endlosstreifen anzubieten, bei der keine für das menschliche
Auge sichtbaren Blackmarks vorhanden sind.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe auf technisch besonders einfache und überraschend wirkungsvolle
Weise durch eine gattungsgemäße Selbstklebeetikettenrolle, bei welcher die rückseitige
Streifenoberfläche einen im Streifenmaterial enthaltenen, darin integrierten oder
darauf aufgebrachten optischen Aufhellerstoff aufweist, welcher auf die rückseitige
Streifenoberfläche einfallendes Licht mit erhöhten Anteilen im UV-Bereich reflektiert,
und dass die detektierbare Markierungen UV-Licht absorbierende, blockierende beziehungsweise
abdeckende Stoffe enthalten, so dass aus der räumlichen Umgebung der Markierungen
ein für UV-Licht empfindlicher Sensor ein abgeschwächtes UV-Lichtsignal des von der
rückseitigen Streifenoberfläche reflektierten Lichts empfängt.
[0012] Natürlich ist der optische Aufheller im Papier angebracht um Licht auf der Vorderseite
des Endlosstreifens zu reflektieren und das Papier dadurch heller und "weißer" wirken
zu lassen. Als ungewollter und bisher nicht beachteter Nebeneffekt reflektiert der
optische Aufheller im Papier aber auch auf der Rückseite des Endlosstreifens, was
sich die vorliegende Erfindung zu Nutze macht. Dieser Effekt ist insbesondere deshalb
bisher ungeachtet geblieben, da im verarbeiteten Zustand ein Selbstklebeetikett mit
der Rückseite auf einem Objekt aufgeklebt ist, und die Rückseite daher nicht zu sehen
ist. Während des Verarbeitens des Endlosstreifens ist insbesondere bei Linerless Qualität
die Rückseite des Endlosstreifens jedoch direkt zugänglich und die Reflektion von
Licht auf der Rückseite des Endlosstreifens kann zu dessen Verarbeitung genutzt werden.
Da aber die detektierbaren Markierungen selbst im sichtbaren Bereich des Spektrums
nicht zu sehen sind, sondern erfindungsgemäß nur im UV-Bereich mit dem optischen Aufheller
zusammenwirken, wird die optisch-ästhetische Erscheinung des Etiketts durch das Vorhandensein
dieser "unsichtbaren" Markierungen nicht nachteilig beeinflusst.
[0013] Auf diese Weise wird eine bequeme Steuerung des Abschneidvorgangs der einzelnen Selbstklebeetiketten
ermöglicht. Der Endlosstreifen selbst wird durch die Markierungen nicht unbedingt
gesteuert. Diese können zwar zum Kontrollieren des Vorschubs verwendet werden, was
aber nicht zwangsläufig so sein muss. Jedoch werden die Markierungen auf jeden Fall
zum Abschneiden im Haftschicht-freien Bereich verwendet. Die Steuerung des Vorschubs
geschieht eher im Zusammenhang mit dem Druckvorgang und der Druckwalze.
[0014] In der Regel wird das Streifenmaterial (Papier) selbst optische Aufheller aufweisen
- zumindest jedenfalls im europäischen und nordamerikanischen Raum. Die Aufheller
werden also normalerweise nicht extra aufgedruckt, sondern vielmehr dem Papiermaterial
"untergemischt", also Teil des Papiers und damit sozusagen integriert. Andererseits
werden die optischen Eigenschaften der fluoreszierenden Aufhellerstoffe, die zumindest
in Europa und den USA regelmäßig im Papier des Endlosstreifens bereits integriert
oder darauf aufgebracht sind, bei den Vorschlägen des Standes der Technik für die
externe Detektion der Markierungen -und zwar in einem nicht-sichtbaren Spektralbereich-
bisher überhaupt nicht genutzt.
[0015] Der oben verwendete Begriff "Umgebung der Markierung" soll dahingehend verstanden
werden, dass an der Stelle, wo die Markierung sitzt, ein Lichtsignal abgeschwächt
wird, also nicht nur im engen Sinne direkt um die Markierung herum.
[0016] Die erfindungsgemäße Selbstklebeetikettenrolle weist also im Gegensatz zur bisher
üblichen Ausführung eine spezielle Art von detektierbaren Markierungen auf, welche
UV-Licht absorbierende, blockierende beziehungsweise abdeckende Stoffe enthalten.
Diese ermöglichen, dass aus der Umgebung der Markierungen ein für UV-Licht empfindlicher
Sensor ein abgeschwächtes UV-Lichtsignal des von der rückseitigen Streifenoberfläche
reflektierten Lichts empfangen kann. Durch die Detektion mit auf UV-Licht reagierenden
Sensoren, die im UV-Bereich bei etwa 365nm arbeiten, wird es ermöglicht, die -zumindest
in Europa und USA standardmäßig- im Papier genutzten optischen Aufheller für die Zwecke
der Steuerung bei der Verarbeitung der Selbstklebeetikettenrolle nutzbar zu machen.
Erläuterungen zum Begriff der optischen Aufheller
[0017] Optische Aufheller sind chemische Substanzen, beispielsweise fluoreszierende Stoffe,
die oft in Fotopapieren (z.B. RC-Papiere) verwendet werden. Sie sind in der Beschichtung
oder in der Papierbasis integriert. Optische Aufheller lassen das Papier im Ergebnis
künstlich weißer erscheinen.
Das menschliche Auge kann nur einen sehr begrenzten Teil des elektromagnetischen Spektrums
des Lichts wahrnehmen. Dieser Teil, das sichtbare Spektrum, liegt zwischen 380nm (Ultraviolett-Grenze)
und 780nm (Infrarot-Grenze). Optische Aufheller sind Moleküle, die elektromagnetische
Strahlen zwischen 300nm und 400nm (also
außerhalb des sichtbaren Spektrums) absorbieren und sie
innerhalb des sichtbaren Spektrums zwischen 400nm und 500nm (im Bereich der Farbe Blau) reflektieren.
Dieses Phänomen ist dem Fachmann als Fluoreszenz bekannt.
[0018] Die in der Papierherstellung omnipräsenten natürlichen Cellulose-Fasern neigen dazu,
Strahlung im Blaubereich zu absorbieren und wirken daher gelblich. Ein optischer Aufheller
"kompensiert" diesen Verlust im Spektrum, da sich die Farben Blau und Gelb als Komplementärfarben
gegenseitig aufheben. Das Papier erscheint auf diese Weise dank des Fluoreszenz-Effekts
weißer und heller.
[0019] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle
weist der im Streifenmaterial integrierte oder darauf aufgebrachte optische Aufhellerstoff
-vorzugsweise ausschließlich- natürliche Pigmente und/oder fluoreszierende Anteile
auf.
[0020] Die in der Regel für den Aufbau der Haftschicht auf der Rückseite des Endlosstreifens
verwendeten Klebstoffe sind praktisch immer durchsichtig oder semi-transparent und
decken die optischen Aufheller nach außen hin überhaupt nicht oder nur wenig ab, so
dass der optische Effekt des optischen Aufhellers auch auf der Rückseite des Endlosstreifens
vorhanden ist.
[0021] Generell sind verschiedene Möglichkeiten zu unterscheiden, um eine Markierung im
Sinne der Erfindung aufzubringen:
- 1. Aufbringen im Haftschicht-freien Bereich.
- 2. Aufbringen zwischen Klebstoff und Papier (also unter der Haftschicht) an der Stelle,
an der der Klebstoff aufhört. Die Markierung befindet sich also unter dem Klebstoff
und der Rand der Markierung ist bündig mit dem Rand der Haftschicht.
- 3. Aufbringen an der gleichen Position wie bei 2., jedoch oberhalb des Klebstoffs
aufgedruckt.
Die Markierung überdeckt dann den Klebstoff, so dass der Klebstoff an dieser Stelle
weniger oder nicht mehr klebt. Aufgrund der geringen Größe der Markierung, in einer
bevorzugten Ausführungsform ca. 10mm x 5mm, vermindert das die Haftfähigkeit eines
Etikettes kaum. Beim Aufdrucken der Markierung in der Mitte der Querseite des Endlosstreifens
beeinträchtigt die Markierung auch nicht die Haftfähigkeit eines Etiketts an dessen
Ecken.
[0022] Entsprechend sollen mehrere Klassen von Ausführungsformen der Erfindung unterschieden
werden, die je nach speziellem Einsatzzweck unterschiedliche Vorzüge aufweisen können:
Bei einer ersten Klasse von Ausführungsformen sind die die detektierbaren Markierungen
abdeckenden beziehungsweise UV-Licht absorbierenden oder blockierenden Stoffe in Form
einer weißen Farbschicht auf der rückseitigen Streifenoberfläche aufgebracht. Diese
Farbschicht kann im gleichen Prozess und mit der gleichen Produktionsstraße wie die
aus dem Stand der Technik bekannten schwarzen Blackmarks gedruckt werden. Es muss
lediglich im Produktionsprozess die schwarze Farbe durch weiße, mit UV-Licht absorbierenden,
abdeckenden oder blockierenden Stoffen ausgetauscht werden. Die Erfindung erfordert
daher nur ein unkompliziertes Umrüsten der Produktionsanlage, nicht jedoch deren Erweiterung,
etwa um eine weitere Druckstation.
[0023] Eine zweite Klasse von Ausführungsformen zeichnet sich dadurch aus, dass die die
detektierbaren Markierungen abdeckenden beziehungsweise UV-Licht absorbierenden oder
blockierenden Stoffe in Form von Farbflächen, die als UV Absorber wirken, zwischen
der rückseitigen Streifenoberfläche und dem Klebstoff der Haftschicht oder auf der
der rückseitigen Streifenoberfläche abgewandten äußeren Oberfläche der Haftschicht
aufgebracht sind. Im ersten Fall wird der Klebstoff nicht durch die Markierung abgedeckt
und auch im Bereich der Markierung bleibt die Haftwirkung der Haftsicht erhalten.
Im zweiten Fall kann die bisherige Produktionsstraße zur Produktion des Etiketts bis
zum Schritt des Beschichtens mit Klebstoff ungeändert beibehalten werden. Bis zu diesem
Prozessschritt muss keine Umrüstung einer Produktionsstraße stattfinden, die Etiketten
nach dem Stand der Technik produziert. Nur der Teil der Produktionsstraße, der den
Prozessschritt zum Aufbringen der Blackmarks umsetzt, muss derart modifiziert werden,
dass nach dem Aufbringen der Haftschicht die detektierbare Markierung mit dem UV-Licht
absorbierenden, abdeckenden oder blockierenden Stoff in Form einer weißen Farbschicht
gedruckt wird.
[0024] Bei einer dritten Klasse von Ausführungsformen der Erfindung sind die die detektierbaren
Markierungen abdeckenden beziehungsweise UV-Licht absorbierenden oder blockierenden
Stoffe in Form von Farbpigmenten, die als UV Absorber wirken, im Klebstoff der Haftschicht
auf der rückseitigen Streifenoberfläche aufgebracht. In diesem Fall entspricht die
Produktionsstraße einer Produktionsstraße die keine Blackmarks aufdruckt, jedoch Klebstoff
in bestimmten Strukturen aufbringen kann (im Englischen "pattern coating"), um die
Haftschicht-freien Bereiche auf dem Etikett zu generieren. Anstelle eines der bisher
üblichen Klebstoffe wird jedoch ein Klebstoff verwendet, in den die Farbe oder der
UV Absorber untergemischt ist. Somit ist keine Umrüstung der Produktionsstraße notwendig,
sondern lediglich ein Austausch des Klebstoffs.
[0025] Insbesondere kann bei vorteilhaften Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen
die Selbstklebeetikettenrolle so gestaltet sein, dass die Farbpigmente anorganische
Stoffe wie Titandioxid, Indiumoxid, Calciumcarbonat, insbesondere in fein gemahlener
und hoch-weißer oder gefällter Form, oder Eisenpigmente, vorzugsweise jedoch keine
organischen Stoffe, umfassen. Der Einsatz einer Vielzahl von organischen Stoffen verbietet
sich vor allem im Lebensmittelbereich aufgrund der dort geltenden strengen Hygienevorschriften.
[0026] In der Praxis bewähren sich Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen der Klebstoff
der Haftschicht ein Heißkleber ist, der vorzugsweise bei 100°C bis 170°C auf die rückseitige
Streifenoberfläche aufgebracht werden kann. Der Schmelzpunkt des Klebstoffs liegt
in der Regel zwischen 90°C und 100° C. Die Verarbeitungstemperatur des Klebstoffs
findet üblicherweise bei ca. 140°C bis 170° C statt.
[0027] Besonders einfach gestaltet sich die Weiterverarbeitung bei Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle, bei denen die Breite eines einzelnen
Etikettes der Breite des Endlosstreifens entspricht.
[0028] Dazu alternative, etwas komplexere Ausführungsformen, die dafür aber sowohl dem Hersteller
als auch dem Benutzer mehr Variationsmöglichkeiten eröffnen, sind dadurch gekennzeichnet,
dass die Breite eines einzelnen Etikettes der Breite eines Bruchteils 1/n des Endlosstreifens
entspricht, wobei n ganzzahlig und n ≥ 2 ist, und dass zusätzlich zu den detektierbare
Markierungen in Bereichen quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens noch weitere
detektierbare Markierungen in Bereichen parallel zur Längsrichtung des Endlosstreifens
vorhanden sind, so dass sich ein flächiges Raster von detektierbaren Markierungen
auf der rückseitigen Streifenoberfläche ergibt.
[0029] Damit ist allerdings nicht unbedingt gemeint ist, dass die Markierungen selbst ein
Karomuster bilden, wie etwa bei kariertem Papier, sondern sie können auch nur abschnittsweise
aufgebracht sein, und so die Stellen zum Anschneiden anzeigen. In den meisten Fällen
werden die Markierungen abschnittsweise aufgebracht sein. Aufgrund der Tatsache, dass
die Blackmarks erfindungsgemäß unsichtbar sind, werden jedoch bisher konsequent vermiedene
Karomuster möglich, ohne dass die im Stand der Technik damit einhergehenden optischen
Einschränkungen entstehen. Das Karomuster erhöht die universelle Anwendbarkeit der
Selbstklebeetikettenrolle, da die Position der Sensoreinrichtung zum Detektieren der
Markierung im Drucker nicht auf die Etikettenrolle abgestimmt sein muss.
[0030] Eine Markierung sollte mindestens 2mm x 2mm groß sein, um sicher detektiert werden
zu können, wobei eine realistischere Größe für Prozesssicheres Detektieren bei 10mm
x 5mm liegt.
[0031] So kann bei schmalem Papier jeweils ein einzelnes Etikett, beispielsweise eine Briefmarke,
abgetrennt werden. Bei breitem Papier hingegen können zwei oder drei Etiketten nebeneinander
angeordnet sein, wobei die unsichtbaren Blackmarks längs der Rolle die Schnittposition
anzeigen und weitere unsichtbare Blackmarks entlang der Breitseite der Rolle die Schnittposition
an dieser Seite anzeigen. Es wird dann also ein Raster aus unsichtbaren Blackmarks
aufgedruckt. Die unsichtbaren Blackmarks entlang der Breitseite der Rolle sind ebenfalls
geeignet, um die Ausrichtung der Rolle im Vergleich einem Druckkopf zu überprüfen,
insbesondere wenn der Drucker keinen exakten seitlichen Anschlag für die Etikettenrolle
aufweist und die Etiketten keine im Voraus definierte seitliche Position zum Druckkopf
und/oder zu einer Schneidvorrichtung entlang der Längsseite der Etikettenrolle einnehmen.
[0032] Für die Praxis besonders bedeutsam sind Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle,
bei welchen die Klebeetiketten zum Anbringen auf Lebensmitteln, aber auch zur Verwendung
als Briefmarken oder als Aufklebebons für beliebige Auszeichnung oder Kennzeichnung
von Waren in geeigneter Weise gestaltet sind. Hier kommen die Vorteile der Erfindung
jeweils besonders wirksam zur Geltung.
[0033] Insbesondere wenn die Klebeetiketten zur Verwendung als Briefmarken oder als Aufklebebons
gestaltet sind, erweist sich eine Kombination mit den Merkmalen der oben beschriebenen,
etwas komplexeren Ausführungsformen als günstig, bei denen n ≥ 2 Etiketten und damit
auch n-1 detektierbare Markierungen quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens vorgesehen
sind. Im Falle von Versandetiketten werden oft mehrere Etiketten gleichzeitig benötigt,
zum Beispiel Etiketten mit einem der Sendung zugehörigen Strichcode, von denen eines
oben auf dem Paket, eines seitlich am Paket und eines auf einem Einlieferungsschein
für das Paket angebracht wird. Diese drei Etiketten mit demselben Strichcode können
mit der beschriebenen Ausführungsform mit n=3 Etiketten gleichzeitig gedruckt und
geschnitten werden.
[0034] In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle der oben beschriebenen Art mit folgenden
Schritten:
- Bereitstellen eines Papiers mit optischem Aufheller und einer thermoreaktiven Schicht
auf einer Vorderseite als Endlosstreifen für eine Selbstklebeetikettenrolle;
- optionales Aufdrucken einer Farbschicht über der thermoreaktiven Schicht auf der Vorderseite;
- optionales Silikonisieren der Vorderseite des Endlosstreifens;
- Aufdrucken von detektierbaren Markierungen, die UV-Licht absorbierende, blockierende
beziehungsweise abdeckende Stoffe enthalten, auf der der Vorderseite gegenüberliegenden
Rückseite des Endlosstreifens in Bereichen quer zu dessen Längsrichtung;
- Aufbringen einer Haftschicht auf die rückseitige Streifenoberfläche des Endlosstreifens
derart, dass die Bereiche quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens, in denen die
detektierbaren Markierungen angebracht sind, frei von Klebstoff bleiben;
- Zuschneiden des Endlosstreifens in Längsrichtung auf seine gewünschte Breite;
- Aufrollen des Endlosstreifens zu einer Endlos-Selbstklebeetikettenrolle.
[0035] In der praktischen Anwendung der Erfindung dürfte diese Verfahrensvariante wohl die
gängigste und sinnvollste Methode sein. Es sei allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass daneben auch noch andere, teilweise alternative Möglichkeiten hinsichtlich der
Stellen denkbar sind, wo die erfindungsgemäßen Markierungen aufgedruckt werden können.
[0036] Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich der optische Aufheller -zumindest im europäischen
und nordamerikanischen Raum- ohnehin schon im Papier befindet und nunmehr auf eine
einfache Art und Weise zur Detektion der Position der Etiketten nutzbar gemacht wird.
Außerdem sind bei Anwendung der vorliegenden Erfindung keinerlei optisch störende
Blackmarks zu sehen.
Das oben beschriebene Verfahren lässt sich vorteilhaft dadurch weiterbilden, dass
die Haftschicht mittels eines Druckverfahrens auf die rückseitige Streifenoberfläche
Endlosstreifens aufgebracht wird, vorzugsweise mit einer Schlitzdüse, einer Rollstabdüse
und/oder in einem in einem Patterncoating-Verfahren, so dass ein Klebstoffauftrag
mit leimfreien Unterbrechungen entsteht, um später in diesem Bereich die Etiketten
abzuschneiden.
[0037] Schließlich fällt in den Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein Verfahren zur
Verarbeitung einer erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle der oben beschriebenen
Art, welches sich dadurch auszeichnet, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten
detektierbaren Markierungen in Längsrichtung des Endlosstreifens jeweils eine Länge
X beträgt, und dass die Länge der von der Selbstklebeetikettenrolle aktuell abzuschneidenden
Etiketten als eine Größe N·X ausgewählt wird, wobei N eine natürliche Zahl ≥ 1 ist.
Dabei bleibt die individuelle Länge N·X der Etiketten zunächst offen und kann, je
nach Bedarf, auch als ganzzahliges Vielfaches des Abstands X der Markierungen eingestellt
werden, so dass beim Abschneiden eines Etiketts stets ein Bereich ohne Haftschicht
vom Messer getroffen wird. Wenn die Etiketten nämlich im Klebstofffreien Bereich abgeschnitten
werden, dann verschleißt das Messer deutlich weniger und muss erst in viel längeren
Wartungsintervallen ausgetauscht oder gereinigt werden.
[0038] Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verarbeitungsverfahren ist
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Klebeetiketten mit Hilfe eines Druckers
auf der vorderseitigen Streifenoberfläche des Endlosstreifens bedruckt werden, insbesondere
mittels Thermodirektdruckverfahren, und von einer integrierten oder an den Drucker
angeschlossenen Schneideeinrichtung auch abgeschnitten werden, und zwar genau in den
Haftschicht-freien Bereichen.
[0039] Die Schneideeinrichtung kann insbesondere auch einen rechteckigen Ausstecher umfassen,
der quer und längs zur Richtung des Endlosstreifens gleichzeitig schneidet und dadurch
sehr schnell und effektiv Etiketten aus der Rolle herausstanzen kann.
[0040] Diese Verfahrensvariante lässt sich dadurch noch weiter verfeinern, dass der Drucker
einen auf UV-Licht empfindlichen Sensor aufweist, der ein Lichtsignal des von der
rückseitigen Streifenoberfläche des Endlosstreifens reflektierten Lichts empfängt,
dass der Sensor seine empfangenen UV-Lichtsignale an eine Steuereinheit sendet, und
dass die Steuereinheit, wenn sie ein abgeschwächtes UV-Signal aufgrund des aktuellen
Vorbeilaufens einer detektierbaren Markierung erhält, den Drucker und die Schneideeinrichtung
ansteuert, um ein Klebeetikett zu bedrucken und in einem Haftschicht-freien Bereich,
vorzugsweise entlang von Abreiß- oder Schneidlinien, abzuschneiden.
[0041] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0042] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
[0043] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Selbstklebeetikettenrolle mit lediglich einem Klebeetikett pro Längenabschnitt des
Endlosstreifens und mit jeweils in einem Haftschicht-freien Bereich angeordneten detektierbaren
Markierungen;
- Fig. 2A
- eine schematische Draufsicht auf einen Abschnitt des Endlosstreifens in der Ausführungsform
von Fig. 1;
- Fig. 2B
- eine schematische Draufsicht auf einen Abschnitt des Endlosstreifens in einer Ausführungsform
ähnlich wie in Fig. 2A, jedoch mit Markierungen, die innerhalb des Bereichs der Haftschicht
-darüber oder daruntersowie nicht an einem Rand, sondern in der Mitte des Endlosstreifens
angeordnet sind;
- Fig. 2C
- eine schematische Draufsicht auf einen Abschnitt des Endlosstreifens in einer weiteren
Ausführungsform mit mehreren nebeneinander angeordneten Klebeetiketten pro Längenabschnitt
des Endlosstreifens und rasterartig verteilten Markierungen;
- Fig. 3A
- eine schematische Querschnittsansicht durch einen Abschnitt des Endlosstreifens in
der Ausführungsform der Figuren 1 und 2A;
- Fig. 3B
- eine schematische Querschnittsansicht durch einen Abschnitt des Endlosstreifens in
einer Ausführungsform mit den Markierungen am Rande der Haftschicht, aber im Haftschicht-freien
Bereich;
- Fig. 3C
- eine schematische Querschnittsansicht durch einen Abschnitt des Endlosstreifens in
einer Ausführungsform mit den Markierungen unterhalb der Haftschicht zwischen Papier
und Haftschicht; und
- Fig. 3D
- eine schematische Querschnittsansicht durch einen Abschnitt des Endlosstreifens in
einer Ausführungsform mit den Markierungen oberhalb der Haftschicht auf der Außenseite
der rückseitigen Streifenoberfläche.
[0044] Zum leichteren Verständnis der Erfindung werden im Folgenden, soweit möglich, dieselben
Bezugsziffern für sich entsprechende Elemente verwendet, wobei Elemente alternativer
Ausführungsformen mit einem Apostroph markiert sind.
[0045] Die Erfindung geht aus von einer
Selbstklebeetikettenrolle 1 in Form eines bedruckbaren, trägerbandlos aufgebauten
Endlosstreifens 2; 2', von dem einzelne selbstklebende
Klebeetiketten 3 abtrennbar sind, wobei der Endlosstreifen 2; 2' eine
bedruckbare vorderseitige Streifenoberfläche 4 und eine dieser
gegenüberliegende rückseitige Streifenoberfläche 5 mit einer
Haftschicht 6 aufweist, so dass der Endlosstreifen 2; 2' zu einer Rolle 1 aufwickelbar ist, wobei
der Endlosstreifen 2; 2' so ausgebildet ist, dass selbstklebende Klebeetiketten 3
an Abreiß- oder Schneidlinien 7 quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens 2; 2' abtrennbar
sind, wobei die
Abreiß- oder Schneidlinien 7; 7' auf der Streifenrückseite jeweils von einem
Haftschicht-freien Bereich 8; 8' umgeben sind, und wobei auf der rückseitige Streifenoberfläche 5 von außerhalb des
Endlosstreifens 2; 2'
detektierbare Markierungen 9; 9' angebracht sind, welche die Position der Haftschicht-freien Bereiche 8; 8' anzeigen
und deren Detektion eine automatische Steuerung des Abtrennvorgangs ermöglicht.
[0046] Die erfindungsgemäße Selbstklebeetikettenrolle 1 zeichnet sich gegenüber dem Stand
der Technik dadurch aus, dass die rückseitige Streifenoberfläche 5 einen im Streifenmaterial
enthaltenen, darin integrierten oder darauf aufgebrachten optischen Aufhellerstoff
aufweist, welcher auf die rückseitige Streifenoberfläche 5 einfallendes Licht mit
erhöhten Anteilen im UV-Bereich reflektiert, und dass die detektierbare Markierungen
9; 9' UV-Licht absorbierende, blockierende beziehungsweise abdeckende Stoffe enthalten,
so dass aus der Umgebung der Markierungen 9; 9' ein für UV-Licht empfindlicher Sensor
ein abgeschwächtes UV-Lichtsignal des von der rückseitigen Streifenoberfläche 5 reflektierten
Lichts empfängt.
[0047] Die
Fig. 1 zeigt in schematischer räumlicher Darstellung eine erste, relativ einfache Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Selbstklebeetikettenrolle 1, bei welcher die Breite eines
einzelnen Etikettes der Breite des Endlosstreifens 2 entspricht.
[0048] Diese Ausführungsform ist auch in den der schematischen Draufsicht von
Fig. 2A sowie in der Schnittansicht von Fig. 3A dargestellt.
[0049] Bei den in den Figuren 1, 2A, und 3A gezeigten detektierbaren Markierungen 9 wurde
jeweils eine Positionierung direkt angrenzend an eine Abreiß- oder Schneidlinie 7
gewählt. Diese Positionierung kann bei anderen Ausführungsformen der Erfindung aber
auch anders gewählt werden: So kann eine Markierung 9; 9' auch symmetrisch auf einer
Abreiß- oder Schneidlinie 7; 7' positioniert werden oder den Haftschicht-freien Bereich
8; 8' vollständig ausfüllen oder sich über die ganze Breite des Etiketts 3 erstrecken.
[0050] So zeigt
Fig. 2B eine Ausführungsform, bei welcher die Markierungen 9 nicht an die Abreiß- oder Schneidlinien
7 angrenzen, sondern im Bereich der Haftschicht 6 an deren Rand zum Klebstofffreien
Bereich 8 angeordnet sind, und zwar zwischen der Papieroberfläche und der - normalerweise
transparenten- Haftschicht 6 oder auf deren Außenfläche.
[0051] Fig. 2C stellt eine etwas komplexere Ausführungsform der Erfindung dar. Hier entspricht die
Breite eines einzelnen Etikettes der Breite eines Bruchteils 1/n des Endlosstreifens
2', wobei n ganzzahlig und n ≥ 2, im konkret gezeigten Ausführungsbeispiel n = 3 beträgt.
Zusätzlich zu den detektierbare Markierungen 9 in Klebstofffreien Bereichen 8 quer
zur Längsrichtung des Endlosstreifens 2' sind noch weitere detektierbare Markierungen
9' in -ebenfalls Klebstofffreien- Bereichen 8' parallel zur Längsrichtung des Endlosstreifens
2' vorhanden, so dass sich ein flächiges Raster von detektierbaren Markierungen 9;
9' auf der rückseitigen Streifenoberfläche 5 ergibt.
[0052] Die Figuren 3A bis 3D zeigen schematisch den jeweiligen Querschnitt des Endlosstreifens
2 bei einer Auswahl verschiedener möglicher Ausführungsformen. Allen diesen Ausführungsformen
ist der strukturelle Grundaufbau des Endlosstreifens 2 gemeinsam, welcher auf der
bedruckbaren vorderseitigen Streifenoberfläche 4 eine
thermoreaktive Schicht 10 sowie darüber eine
Abdeckschicht 11 (meist eine Silikonschicht) aufweist, die den früher üblichen Liner ersetzt.
[0053] Wie bereits oben erwähnt, zeigt
Fig. 3A die Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2A.
[0054] Fig. 3B zeigt eine schematische Querschnittsansicht durch einen Abschnitt des Endlosstreifens
2 in einer Ausführungsform mit am Rande der Haftschicht 6, jedoch im Klebstofffreien
Bereich 8 positionierten Markierungen 9.
[0055] Fig. 3C stellt eine Ausführungsform mit den Markierungen 9
unterhalb der -transparenten- Haftschicht 6 zwischen Papier und Haftschicht 6 dar.
[0056] Fig. 3D schließlich zeigt eine Ausführungsform mit den Markierungen 9
oberhalb der Haftschicht 6 auf der Außenseite der rückseitigen Streifenoberfläche 5.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Selbstklebeetikettenrolle
- 2, 2'
- Endlosstreifen
- 3
- Klebeetikett
- 4
- bedruckbare vorderseitige Streifenoberfläche
- 5
- gegenüberliegende rückseitige Streifenoberfläche
- 6
- Haftschicht
- 7, 7'
- Abreiß- oder Schneidlinien
- 8, 8'
- Haftschicht-freie Bereiche
- 9, 9'
- detektierbare Markierungen
- 10
- thermoreaktive Schicht
- 11
- Abdeckschicht
1. Selbstklebeetikettenrolle (1) in Form eines bedruckbaren, trägerbandlos aufgebauten
Endlosstreifens (2; 2'), von dem einzelne selbstklebende Klebeetiketten (3) abtrennbar
sind, wobei der Endlosstreifen (2; 2') eine bedruckbare vorderseitige Streifenoberfläche
(4) und eine dieser gegenüberliegende rückseitige Streifenoberfläche (5) mit einer
Haftschicht (6) aufweist, so dass der Endlosstreifen (2; 2') zu einer Rolle (1) aufwickelbar
ist, wobei der Endlosstreifen (2; 2') so ausgebildet ist, dass selbstklebende Klebeetiketten
(3) an Abreiß- oder Schneidlinien (7) quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens (2;
2') abtrennbar sind, wobei die Abreiß- oder Schneidlinien (7; 7') auf der Streifenrückseite
jeweils von einem Haftschicht-freien Bereich (8; 8') umgeben sind, und wobei auf der
rückseitigen Streifenoberfläche (5) von außerhalb des Endlosstreifens (2; 2') detektierbare
Markierungen (9; 9') angebracht sind, welche die Position der Haftschicht-freien Bereiche
(8; 8') anzeigen und deren Detektion eine automatische Steuerung des Abtrennvorgangs
der Klebeetiketten (3) vom Endlosstreifen (2; 2') ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die rückseitige Streifenoberfläche (5) einen im Streifenmaterial enthaltenen, darin
integrierten oder darauf aufgebrachten optischen Aufhellerstoff aufweist, welcher
auf die rückseitige Streifenoberfläche (5) einfallendes Licht mit erhöhten Anteilen
im UV-Bereich reflektiert,
und dass die detektierbaren Markierungen (9; 9') UV-Licht absorbierende, blockierende beziehungsweise
abdeckende Stoffe enthalten, so dass aus der Umgebung der Markierungen (9; 9') ein
für UV-Licht empfindlicher Sensor ein abgeschwächtes UV-Lichtsignal des von der rückseitigen
Streifenoberfläche (5) reflektierten Lichts empfängt.
2. Selbstklebeetikettenrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der im Streifenmaterial integrierte oder darauf aufgebrachte optische Aufhellerstoff,
vorzugsweise ausschließlich, natürliche Pigmente und/oder fluoreszierende Anteile
aufweist.
3. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die detektierbaren Markierungen (9; 9') abdeckenden beziehungsweise UV-Licht
absorbierenden oder blockierenden Stoffe in Form einer weißen Farbschicht auf der
rückseitigen Streifenoberfläche (5) aufgebracht sind.
4. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die detektierbaren Markierungen (9; 9') abdeckenden beziehungsweise UV-Licht
absorbierenden, blockierenden Stoffe in Form von Farbflächen, die als UV Absorber
wirken, zwischen der rückseitigen Streifenoberfläche (5) und dem Klebstoff der Haftschicht
(6) oder auf der der rückseitigen Streifenoberfläche (5) abgewandten äußeren Oberfläche
der Haftschicht (6) aufgebracht sind.
5. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die detektierbaren Markierungen (9; 9') abdeckenden beziehungsweise UV-Licht
absorbierenden, blockierenden Stoffe in Form von Farbpigmenten, die als UV Absorber
wirken, im Klebstoff der Haftschicht (6) auf der rückseitigen Streifenoberfläche (5)
aufgebracht sind.
6. Selbstklebeetikettenrolle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbpigmente anorganische Stoffe wie Titandioxid, Indiumoxid, Calciumcarbonat,
insbesondere in fein gemahlener und hoch-weißer oder gefällter Form, oder Eisenpigmente,
vorzugsweise jedoch keine organischen Stoffe, umfassen.
7. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff der Haftschicht (6) ein Heißkleber ist, der vorzugsweise bei 100°C
bis 170°C auf die rückseitige Streifenoberfläche (5) aufgebracht werden kann.
8. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite eines einzelnen Etikettes (3) der Breite des Endlosstreifens (2) entspricht.
9. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite eines einzelnen Etikettes der Breite eines Bruchteils 1/n des Endlosstreifens
(2') entspricht, wobei n ganzzahlig und n ≥ 2, und dass zusätzlich zu den detektierbare
Markierungen (9) in Bereichen (8) quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens (2')
noch weitere detektierbare Markierungen (9') in Bereichen (8') parallel zur Längsrichtung
des Endlosstreifens (2') vorhanden sind, so dass sich ein flächiges Raster von detektierbaren
Markierungen (9; 9') auf der rückseitigen Streifenoberfläche (5) ergibt.
10. Selbstklebeetikettenrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeetiketten (3) der Selbstklebeetikettenrolle zum Anbringen auf Lebensmitteln
oder zur Verwendung als Briefmarken oder als Aufklebebons geeignet gestaltet sind.
11. Verfahren zur Herstellung einer Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche
1 bis 10 mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen eines Papiers mit optischem Aufheller und einer thermoreaktiven Schicht
(10) auf einer Vorderseite (4) als Endlosstreifen (2) für eine Selbstklebeetikettenrolle;
- optionales Aufdrucken einer Farbschicht über der thermoreaktiven Schicht (10) auf
der Vorderseite (4);
- optionales Silikonisieren der Vorderseite des Endlosstreifens (2);
- Aufdrucken von detektierbaren Markierungen (9), die UV-Licht absorbierende, blockierende
beziehungsweise abdeckende Stoffe enthalten, auf der der Vorderseite (4) gegenüberliegenden
Rückseite (5) des Endlosstreifens (2) in Bereichen (8) quer zu dessen Längsrichtung;
- Aufbringen einer Haftschicht (6) auf die rückseitige Streifenoberfläche (5) des
Endlosstreifens (2) derart, dass die Bereiche (8) quer zur Längsrichtung des Endlosstreifens
(2), in denen die detektierbaren Markierungen (9) angebracht sind, frei von Klebstoff
bleiben;
- Zuschneiden des Endlosstreifens (2) in Längsrichtung auf seine gewünschte Breite;
- Aufrollen des Endlosstreifens (2) zu einer "endlos" Selbstklebeetikettenrolle.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftschicht (6) mittels eines Druckverfahrens auf die rückseitige Streifenoberfläche
(5) des Endlosstreifens (2) aufgebracht wird, vorzugsweise mit einer Schlitzdüse,
einer Rollstabdüse und/oder in einem in einem Patterncoating-Verfahren.
13. Verfahren zur Verarbeitung einer Selbstklebeetikettenrolle nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten detektierbaren Markierungen (9) in Längsrichtung
des Endlosstreifens (2; 2') jeweils eine Länge X beträgt, und dass die Länge der von
der Selbstklebeetikettenrolle aktuell abzuschneidenden Etiketten als eine Größe N·X
ausgewählt wird, wobei N eine natürliche Zahl ≥ 1 ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Klebeetiketten (3) mit Hilfe eines Druckers auf der vorderseitigen
Streifenoberfläche (6) des Endlosstreifens (2; 2') bedruckt werden, insbesondere mittels
Thermodirektdruckverfahren, und mittels einer integrierten oder an den Drucker angeschlossenen
Schneideeinrichtung auch abgeschnitten werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucker einen auf UV-Licht, insbesondere im UV-empfindlichen Sensor aufweist,
der ein Lichtsignal des von der rückseitigen Streifenoberfläche (5) des Endlosstreifens
(2; 2') reflektierten Lichts empfängt, dass der Sensor seine empfangenen UV-Lichtsignale
an eine Steuereinheit sendet, und dass die Steuereinheit, wenn sie ein abgeschwächtes
UV-Signal aufgrund des aktuellen Vorbeilaufens einer detektierbaren Markierung erhält,
den Drucker und die Schneideeinrichtung ansteuert, um ein Klebeetikett (3) zu bedrucken
und in einem Haftschicht-freien Bereich (8; 8'), vorzugsweise entlang von Abreiß-
oder Schneidlinien (7; 7'), abzuschneiden.