(19)
(11) EP 3 460 156 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.2019  Patentblatt  2019/13

(21) Anmeldenummer: 17193019.1

(22) Anmeldetag:  25.09.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05F 3/12(2006.01)
E05F 3/22(2006.01)
E05F 5/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: dormakaba Deutschland GmbH
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • PÜSCHEL, Tobias
    58256 Ennepetal (DE)
  • HELLWIG, Alexander
    58256 Ennepetal (DE)
  • SALUTZKI, Thomas
    58256 Ennepetal (DE)
  • BIENEK, Volker
    58256 Ennepetal (DE)

(74) Vertreter: Balder IP Law, S.L. 
Paseo de la Castellana 93 5ª planta
28046 Madrid
28046 Madrid (ES)

   


(54) TÜRSCHLIESSERSYSTEM SOWIE DOPPELFLÜGELTÜR


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türschließersystem (1) mit einer Schließfolgeregelungseinheit (40) für eine Regelung einer Schließfolge einer Doppelflügeltür (100) mit einem ersten Türflügel (101) und einem zweiten Türflügel (102), wobei das Türschließersystem (1) einen ersten Türschließer (10) mit einer ersten Schließvorrichtung (11), einer ersten Gleitschiene (12), einem in der ersten Gleitschiene (12) bewegbar gelagerten ersten Gleitstück (13) und einem ersten Hebelelement (14), durch das die erste Schließvorrichtung (11) und das erste Gleitstück (13) mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des ersten Türflügels (101), sowie einen zweiten Türschließer (20) mit einer zweiten Schließvorrichtung (21), einer zweiten Gleitschiene (22), einem in der zweiten Gleitschiene (22) bewegbar gelagerten zweiten Gleitstück (23) und einem zweiten Hebelelement (24), durch das die zweite Schließvorrichtung (21) und das zweite Gleitstück (23) mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des zweiten Türflügels (102), sowie ferner eine Bremseinheit (30) zum Ansteuern eines Bremselementes (31) zum Blockieren und Freigeben einer Schließbewegung (105) des zweiten Türflügels (102) aufweist, wobei die Schließfolgeregelungseinheit (40) mit dem ersten Türschließer (10), dem zweiten Türschließer (20) und der Bremseinheit (30) und zur Regelung der Schließfolge wirkverbunden ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Doppelflügeltür (100) mit einem ersten Türflügel (101), einem zweiten Türflügel (102) sowie einem Türschließersystem (1) mit einer Schließfolgeregelungseinheit (40) für eine Regelung einer Schließfolge der Doppelflügeltür (100).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türschließersystem mit einer Schließfolgeregelungseinheit für eine Regelung einer Schließfolge einer Doppelflügeltür mit einem ersten Türflügel und einem zweiten Türflügel, wobei das Türschließersystem einen ersten Türschließer mit einer ersten Schließvorrichtung, einer ersten Gleitschiene, einem in der ersten Gleitschiene bewegbar gelagerten ersten Gleitstück und einem ersten Hebelelement, durch das die erste Schließvorrichtung und das erste Gleitstück mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des ersten Türflügels, sowie einen zweiten Türschließer mit einer zweiten Schließvorrichtung, einer zweiten Gleitschiene, einem in der zweiten Gleitschiene bewegbar gelagerten zweiten Gleitstück und einem zweiten Hebelelement, durch das die zweite Schließvorrichtung und das zweite Gleitstück mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des zweiten Türflügels, sowie ferner eine Bremseinheit zum Ansteuern eines Bremselements zum Blockieren und Freigeben einer Schließbewegung des zweiten Türflügels aufweist, wobei die Schließfolgeregelungseinheit mit dem ersten Türschließer, dem zweiten Türschließer und der Bremseinheit zur Regelung der Schließfolge wirkverbunden ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Doppelflügeltür mit einem ersten Türflügel, einem zweiten Türflügel sowie einem Türschließersystem mit einer Schließfolgeregelungseinheit für eine Regelung einer Schließfolge der Doppelflügeltür.

[0002] Doppelflügeltüren werden oftmals eingesetzt, um besonders große Türöffnungen zu verschließen. Derartige Doppelflügeltüren weisen zumindest zwei Türflügel auf, die insbesondere oftmals getrennt voneinander geöffnet und geschlossen werden können. Für ein sicheres und insbesondere automatisches Schließen derartiger Doppelflügeltüren sind Türschließersysteme bekannt, die eine Schließfolgeregelungseinheit aufweisen, welche das Schließen der beiden Türflügel durch ein entsprechendes Ansteuern von zumeist jeweils separat vorhandenen Türschließern an beiden Türflügeln steuert und/oder regelt. Insbesondere kann durch derartige Schließfolgeregelungseinheiten sichergestellt werden, dass eine Reihenfolge eines Schließens der beiden Türflügel eingehalten wird, sodass ein sicheres Schließen der gesamten Doppelflügeltür bereitgestellt werden kann. Als Regelungsgrundlage ist es bekannt, eine Position eines Gleitstücks des ersten Türschließers, der am ersten Türflügel angeordnet ist, als Basis für diese Steuerung bzw. Regelung zu verwenden.

[0003] Bei einer Montage des Türschließersystems auf einer Bandgegenseite der Doppelflügeltür hat es sich als erschwerend herausgestellt, dass die Gleitstücke der Türschließer der Türflügel während einer Schließbewegung der Türflügel oftmals eine Umkehrbewegung in der Gleitschiene, in der das Gleitstück geführt ist, ausführt. Dies bedeutet insbesondere, dass zumindest manche Positionen des Gleitstücks in der Gleitschiene wenigstens zweimal eingenommen werden, sodass eine eindeutige Korrelation zwischen einem Öffnungszustand des jeweiligen Türflügels und einer Position des Gleitstücks in der Gleitschiene nicht immer möglich ist. Eine Bereitstellung einer Schließfolgeregelung kann daher basierend allein auf einer Position des mit dem ersten Türflügel verbundenen Gleitstücks in der ersten Gleitschiene oftmals nicht mit ausreichender Sicherheit bereitgestellt werden.

[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Nachteile bei Türschließersystemen und Doppelflügeltüren, insbesondere hinsichtlich einer Bereitstellung einer Schließfolgeregelung, zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Türschließersystem sowie eine Doppelflügeltür bereitzustellen, die in besonders einfacher und kostengünstiger Art und Weise eine Schließfolgeregelung für eine Doppelflügeltür verbessern, wobei insbesondere auch bei einer bandgegenseitigen Montage des Türschließersystems die Schließfolgeregelung sicher bereitgestellt werden kann.

[0005] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Türschließersystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch eine Doppelflügeltür mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruches 13. Sämtliche Vorteile, die insbesondere Bezug auf ein erfindungsgemäßes Türschließersystem beschrieben sind, gelten auch in Bezug auf eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür und jeweils umgekehrt, sodass zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Türschließersystem mit einer Schließfolgeregelungseinheit für eine Regelung einer Schließfolge einer Doppelflügeltür mit einem ersten Türflügel und einem zweiten Türflügel, wobei das Türschließersystem einen ersten Türschließer mit einer ersten Schließvorrichtung, einer ersten Gleitschiene, einem in der ersten Gleitschiene bewegbar gelagerten ersten Gleitstück und einem ersten Hebelelement, durch das die erste Schließvorrichtung und das erste Gleitstück mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des ersten Türflügels, sowie einem zweiten Türschließer mit einer zweiten Schließvorrichtung, einer zweiten Gleitschiene, eine mit der zweiten Gleitschiene bewegbar gelagerten zweiten Gleitstück und einem zweiten Hebelelement, durch das die zweite Schließvorrichtung und das zweite Gleitstück mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des zweiten Türflügels, sowie ferner eine Bremseinheit zum Ansteuern eines Bremselementes zum Blockieren und Freigeben einer Schließbewegung eines zweiten Türflügels aufweist, wobei die Schließfolgeregelungseinheit mit dem ersten Türschließer, dem zweiten Türschließer und der Bremseinheit zur Regelung der Schließfolge wirkverbunden ist. Ein erfindungsgemäßes Türschließersystem ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfolgeregelungseinheit eine Winkelanzeigevorrichtung zur Anzeige eines Grenzschließwinkels des sich schließenden ersten Türflügels sowie eine Winkelerkennungsvorrichtung zum Erkennen des angezeigten Grenzschließwinkels aufweist, wobei die Winkelerkennungsvorrichtung mit der Bremseinheit in Wirkverbindung steht zum Ermöglichen einer Freigabe einer Schließbewegung des zweiten Türflügels bei erkanntem Grenzschließwinkel.

[0007] Ein erfindungsgemäßes Türschließersystem ist für einen Einsatz an einer Doppelflügeltür mit einem ersten Türflügel und einem zweiten Türflügel vorgesehen. Insbesondere kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem auf einer Bandgegenseite der Doppelflügeltür angeordnet werden, wobei beispielsweise die erste und die zweite Gleitschiene des Türschließersystems an einem Türsturz der Doppelflügeltür, der erste Türschließer am ersten Türflügel sowie der zweite Türschließer am zweiten Türflügel der Doppelflügeltür angeordnet sein können. Auch eine Montage eines erfindungsgemäßen Türschließersystems auf einer Bandseite einer Doppelflügeltür ist möglich. Über Hebelelemente sind die jeweiligen Türschließer mit einem Gleitstück verbunden, das in der entsprechenden Gleitschiene bewegbar gelagert ist. Bei einem Öffnen der Türflügel der Doppelflügeltür wird über das Hebelelement diese Bewegung auf die Gleitstücke übertragen, die sich dann gleitend in der jeweiligen Gleitschiene bewegen.

[0008] Ausgangspunkt für den Einsatz der Schließfolgeregelungseinheit des erfindungsgemäßen Türschließersystems ist ein Schließvorgang der Doppelflügeltür. Ab einem gewissen Öffnungswinkel des zweiten Türflügels wird eine weitere Schließbewegung des zweiten Türflügels durch das Bremselement der Bremseinheit blockiert. Somit ist zu diesem Zeitpunkt allein der erste Türflügel in Bewegung und führt seine Schließbewegung weiter aus. Das Gleitstück, das über das erste Hebelelement und den ersten Türschließer mit dem ersten Türflügel mechanisch wirkverbunden ist, führt weiterhin seine Gleitbewegung in der ersten Gleitschiene aus.

[0009] Erfindungswesentlich ist bei einem erfindungsgemäßen Türschließersystem vorgesehen, dass die Schließfolgeregelungseinheit zum Erkennen und Verarbeiten eines Öffnungswinkels bzw. eines Grenzschließwinkels des ersten Türflügels ausgebildet ist. Dafür weist die Schließfolgeregelungseinheit eine Winkelanzeigevorrichtung auf, die zur Anzeige zumindest eben dieses Grenzschließwinkels des sich schließenden ersten Türflügels ausgebildet ist. Für eine Weiterverarbeitung des angezeigten Grenzschließwinkels weist die erfindungsgemäße Schließfolgeregelungseinheit eine Winkelerkennungsvorrichtung auf, durch die der durch die Winkelanzeigevorrichtung angezeigte Grenzschließwinkel erkannt wird und somit die Information zumindest eines Erreichens des Grenzschließwinkels durch den ersten Türflügel für eine Weiterverarbeitung in der Schließfolgeregelungseinheit zur Verfügung steht. Der Grenzschließwinkel kann bevorzugt auf eine Weise gewählt sein, dass der erste Türflügel bei einem derartigen Grenzschließwinkel bereits derart weit geschlossen ist, dass eine Blockierung eines Schließvorgangs des ersten Türflügels durch einen fortgesetzten Schließvorgang des zweiten Türflügels nicht mehr möglich ist. Insbesondere steht die Winkelerkennungsvorrichtung der Schließfolgeregelungseinheit eines erfindungsgemäßen Türschließersystems mit der Bremseinheit in Wirkverbindung, beispielsweise bereits über eine einfache mechanische Wirkverbindung oder aber auch alternativ oder zusätzlich über eine elektrische und/oder elektronische Ansteuerung der Bremseinheit, um beim Erkennen des angezeigten Grenzschließwinkels eine Freigabe einer weiteren Schließbewegung des zweiten Türflügels zu ermöglichen. Ein Ermöglichen im Sinne der Erfindung umfasst insbesondere sowohl ein tatsächliches Freigeben der Schließbewegung des zweiten Türflügels als auch nur die Aufhebung einer Blockade der Freigabe der Schließbewegung des zweiten Türflügels, sodass beispielsweise eine Freigabe der Schließbewegung des zweiten Türflügels erst bei einer Erfüllung von weiteren Bedingungen erfolgt.

[0010] Da insbesondere der Grenzschließwinkel bzw. der Öffnungswinkel des ersten Türflügels eindeutig mit dem Verlauf des Schließvorgangs des ersten Türflügels korreliert ist, kann die Zweideutigkeit, die bei einer reinen Berücksichtigung einer Position des Gleitstücks des ersten Gleitstücks in der ersten Gleitschiene auftreten kann, vermieden werden. Insbesondere kann durch ein erfindungsgemäßes Türschließersystem durch das Erkennen und Verwenden eines Grenzschließwinkels bzw. eines Öffnungswinkels des ersten Türflügels eine Schließfolgeregelung für eine Doppelflügeltür bereitgestellt werden, die insbesondere auch und besonders für eine Montage des Türschließersystems auch auf einer Bandgegenseite der Doppelflügeltür ausgebildet ist.

[0011] Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Türschließersystem vorgesehen sein, dass die Schließfolgeregelungseinheit eine Positionserkennungsvorrichtung zum Erkennen zumindest einer Auslöseposition des ersten Gleitstücks aufweist, wobei die Positionserkennungsvorrichtung mit der Bremseinheit und/oder mit der Winkelerkennungsvorrichtung in Wirkverbindung steht, zum Freigeben der Bewegung des zweiten Türflügels bei erkannten Grenzschließwinkel und erkanntem Erreichen der zumindest einen Auslöseposition. Durch eine derartige Positionserkennungsvorrichtung kann insbesondere eine zweite Information über den Ablauf der Schließbewegung des ersten Türflügels bereitgestellt werden. Bei gleichzeitigem bereits erkanntem Erreichen des Grenzschließwinkels ist somit sowohl der zumindest vorhandene Öffnungswinkel des ersten Türflügels als auch die Position des ersten Gleitstücks in der ersten Gleitschiene bekannt. Bei Vorliegen beider Auslösebedingungen kann somit eine Schließfolgeregelung, mit anderen Worten ein Freigeben der Schließbewegung des zweiten Türflügels, noch genauer und insbesondere noch sicherer bereitgestellt werden. Ein gegenseitiges Blockieren des ersten Türflügels und des zweiten Türflügels bei einem automatischen Schließen der Doppelflügeltür durch ein erfindungsgemäßes Türschließersystem kann dadurch noch einfacher und insbesondere noch sicherer bereitgestellt werden.

[0012] Ferner kann besonders bevorzugt bei einem erfindungsgemäßen Türschließersystem vorgesehen sein, dass die Positionserkennungsvorrichtung ein Erkennungselement zum Erkennen eines Grenzöffnungswinkels eines sich öffnenden ersten Türflügels aufweist, wobei die Positionserkennungsvorrichtung mit der Bremseinheit und/oder der Winkelerkennungsvorrichtung in Wirkverbindung steht zum Aktivieren des Bremselements zum Blockieren einer Schließbewegung des zweiten Türflügels bei erkanntem Grenzöffnungswinkel. Werden beide Türflügel geöffnet, so kann bei einer Öffnung des ersten Türflügels bis zu einem Grenzöffnungswinkel ein Schließen der beiden Türflügel ohne weitere Bedingungen jederzeit erfolgen. Bei einem Öffnen des ersten Türflügels jenseits des Grenzöffnungswinkels kann beispielsweise durch ein zu schnelles Schließen des zweiten Türflügels ein Blockieren eines sicheren Schließens des ersten Türflügels auftreten. Durch eine Positionserkennungsvorrichtung eines erfindungsgemäßen Türschließersystems, die ein Erkennungselement zum Erkennen eines derartigen Grenzöffnungswinkels des sich öffnenden ersten Türflügels aufweist, kann dies verhindert werden. Insbesondere dadurch, dass die Positionserkennungsvorrichtung mit der Bremseinheit und/oder der Winkelerkennungsvorrichtung in Wirkverbindung steht, kann bereitgestellt werden, dass das Bremselement der Bremseinheit bei einem Überschreiten des Grenzöffnungswinkels durch den ersten Türflügel aktiviert werden kann, und dadurch eine Schließbewegung des zweiten Türflügels blockiert wird. Durch die oben bereits beschriebene Schließfolgeregelung, basierend zumindest auf dem erkannten Grenzschließwinkel und bevorzugt ferner basierend auf der erkannten Position des ersten Gleitstücks, kann durch die Aktivierung des Bremselements der Bremseinheit ein sicheres Schließen beider Türflügel der Doppelflügeltür sichergestellt werden.

[0013] Besonders bevorzugt kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem dahingehend weiterentwickelt sein, dass der durch das Erkennungselement erkannte Grenzöffnungswinkel größer 25°, bevorzugt größer 10°, besonders bevorzugt größer 5°, ist. Die angegebenen Winkel stellen besonders bevorzugte Winkel dar, wobei für spezielle Ausgestaltungsformen von Doppelflügeltüren auch andere Winkel als erkannte Grenzöffnungswinkel bereitgestellt werden können. Wesentlich beim erkannten Grenzöffnungswinkel ist insbesondere, dass er bevorzugt derart klein gewählt ist, dass ein gegenseitiges Blockieren der beiden Türflügel bei einem Schließvorgang der Doppelflügeltür sicher ausgeschlossen ist.

[0014] Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem dahingehend ausgebildet sein, dass die Winkelanzeigevorrichtung am ersten Hebelelement angeordnet ist und/oder die Winkelerkennungsvorrichtung am ersten Gleitstück angeordnet ist. Eine Position, insbesondere eine Winkelposition, des ersten Hebelelements ist direkt korreliert mit dem Öffnungswinkel des ersten Türflügels. Durch eine Anordnung der Winkelanzeigevorrichtung am ersten Hebelelement kann somit besonders einfach der Winkel des ersten Türflügels durch die Winkelanzeigevorrichtung angezeigt werden. Das erste Gleitstück ist mit dem ersten Hebelelement wirkverbunden, zum Beispiel über eine gemeinsame Drehachse. Insbesondere wird das erste Gleitstück durch das erste Hebelelement gleitend in der ersten Gleitschiene bewegt. Durch eine Anordnung der Winkelerkennungsvorrichtung am ersten Gleitstück kann somit bereitgestellt werden, dass die Winkelerkennungsvorrichtung besonders nah an einem mechanischen Element, insbesondere dem ersten Hebelelement, angeordnet ist, dessen Winkelposition direkt korreliert mit dem Öffnungswinkel des ersten Türflügels ist. Besonders bevorzugt können die Winkelanzeigevorrichtung am ersten Hebelelement und die Winkelerkennungsvorrichtung am ersten Gleitstück angeordnet sein. In dieser bevorzugten Ausgestaltungsform kann mechanisch besonders einfach der Öffnungswinkel des ersten Türflügels über die Winkelanzeigevorrichtung am ersten Hebelelement an die Winkelerkennungsvorrichtung weitergegeben werden.

[0015] Darüber hinaus kann bei einem erfindungsgemäßen Türschließersystem vorgesehen sein, dass die Winkelanzeigevorrichtung einen hervorstehenden Anzeigevorsprung aufweist. Ein derartiger Anzeigevorsprung ist mechanisch besonders einfach bereitstellbar. Aufwendige Messreparaturen, insbesondere elektrische und/oder elektronische Sensoren, zur Anzeige eines Winkels können dadurch vermieden werden.

[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen Türschließersystems kann ferner vorgesehen sein, dass der Anzeigevorsprung in Bezug auf eine Längserstreckung des ersten Hebelelements seitlich zur Mitte versetzt auf einer Oberfläche des ersten Hebelelementes angeordnet ist. Durch eine derartige seitlich zur Mitte versetzte Anordnung des Anzeigevorsprungs kann insbesondere durch den Abstand des Anzeigevorsprungs von der Mitte der angezeigte Winkel verstärkt werden. Eine besonders deutliche und eindeutige Anzeige des Winkels durch den Anzeigevorsprung der Winkelanzeigevorrichtung kann dadurch bereitgestellt werden.

[0017] Auch kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem dahingehen ausgebildet sein, dass die Winkelerkennungsvorrichtung einen Mitnehmerabschnitt zum mechanischen Kontaktieren der Winkelanzeigevorrichtung, insbesondere des Anzeigevorsprungs, zum Erkennen einer Anzeige des Grenzschließwinkels durch die Winkelanzeigevorrichtung aufweist. Ein derartiger Mitnehmerabschnitt zum mechanischen Kontaktieren ist wiederum mechanisch besonders einfach bereitstellbar. Durch diese rein mechanische Erkennung des Winkels kann auf elektrische und/oder elektronische Sensoren zur Erkennung des Winkels des ersten Türflügels verzichtet werden. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Mitnehmerabschnitt zum formschlüssigen Kontaktieren des Anzeigevorsprungs der Winkelanzeigevorrichtung ausgebildet ist, und somit beispielsweise ab dem Erreichen des Grenzschließwinkels durch den mechanischen Kontakt mit der Winkelanzeigevorrichtung bewegt wird, wobei diese Bewegung der Winkelerkennungsvorrichtung, insbesondere des Mitnehmerabschnitts der Winkelerkennungsvorrichtung, zum Auslösen der Regelung und/oder Steuerung der Schließfolgeregelung in der Schließfolgeregelungseinheit verwendet werden kann.

[0018] Besonders bevorzugt kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem ferner dahingehend ausgebildet sein, dass das Anzeigen des Grenzschließwinkels durch die Winkelanzeigevorrichtung und/oder das Erkennen des Grenzschließwinkels durch die Winkelerkennungsvorrichtung ein Erreichen und/oder ein Unterschreiten des Grenzschließwinkels durch den ersten Türflügel umfasst. Auf diese Weise kann sowohl ein fester Winkel als Grenzschließwinkel erkannt werden, wobei insbesondere dieses Erkennen des festen Winkels bei einem Erreichen des Grenzschließwinkels erfüllt ist. Bei einem Erkennen eines Unterschreiten des Grenzschließwinkels durch den ersten Türflügel kann insbesondere auch ein Eintritt in einen gesamten Winkelbereich durch den ersten Türflügel als Grenzschließwinkel angezeigt und in der erfindungsgemäßen Schließfolgeregelungseinheit des erfindungsgemäßen Türschließersystems verwendet werden. Besonders breite Einsatzmöglichkeiten bei einer Verwendung dieser Information zur Regelung und/oder Steuerung einer Schließfolge von zumindest zwei Türflügeln einer Doppelflügeltür kann dadurch ermöglicht werden.

[0019] Auch kann bei einem erfindungsgemäßen Türschließersystem ferner vorgesehen sein, dass der durch die Winkelanzeigevorrichtung angezeigte und/oder durch die Winkelerkennungsvorrichtung erkannte Grenzschließwinkel kleiner 25°, bevorzugt kleiner 10°, besonders bevorzugt 0°, ist. Neben diesen besonders bevorzugten Grenzschließwinkeln können, falls sinnvoll und notwendig, auch andere Grenzschließwinkel verwendet werden. Insgesamt kann insbesondere ein derartiger Grenzschließwinkel verwendet werden, durch den das Bereitstellen der Schließfolge beim Schließen der beiden Türflügel der Doppelflügeltür sichergestellt werden kann.

[0020] Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes Türschließersystem dahingehend ausgebildet sein, dass das Bremselement der Bremseinheit bei vollständig geöffnetem zweiten Türflügel aktiviert ist und/oder bei zufallendem zweiten Türflügel ab einem Öffnungswinkel des zweiten Türflügels von größer 20°, bevorzugt größer 30°, besonders bevorzugt größer 45°, aktiviert ist. Durch ein Aktivieren des Bremselements der Bremseinheit kann insbesondere sichergestellt werden, dass der zweite Türflügel seine Schließbewegung nicht aufnimmt oder zumindest unterbricht, bis sichergestellt ist, dass eine Behinderung der Schließbewegung des ersten Türflügels durch eine Schließbewegung des zweiten Türflügels nicht mehr auftreten kann. Dies kann insbesondere besonders einfach dadurch bereitgestellt werden, dass bei vollständig geöffnetem zweitem Türflügel das Bremselement der Bremseinheit bereits aktiviert ist. Alternativ kann bei einer bereits beginnenden Schließbewegung des zweiten Türflügels diese Schließbewegung blockiert und unterbrochen werden, wenn der zweite Türflügel einen gewissen Öffnungswinkel erreicht, der beispielsweise größer 20°, bevorzugt größer 30°, besonders bevorzugt größer 45°, ist. Auf diese Weise kann der erste Türflügel seine Schließbewegung beenden, bevor der zweite Türflügel freigegeben wird und die Doppelflügeltür vollständig geschlossen wird.

[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen Türschließersystems kann ferner vorgesehen sein, dass die Bremseinheit eine Kraftumkehrvorrichtung zum Bereitstellen einer durchgehend ziehenden mechanischen Ansteuerung des Bremselementes aufweist. Auf diese Weise kann mit anderen Worten bereitgestellt werden, dass das Bremselement zu jeder Zeit auf Zug angesteuert wird, wodurch bevorzugt insbesondere eine Ansteuerung auf Druck des Bremselements verhindert werden kann. Insbesondere sind Bremselemente von Bremseinheiten bekannt, die in Türschließersystemen für Doppelflügeltüren verbaut werden können, die auf einer Bandseite der Doppelflügeltür angeordnet sind und insbesondere auf Zug angesteuert werden können. Durch eine Kraftumkehrvorrichtung zum Bereitstellen einer durchgehend ziehenden mechanischen Ansteuerung des Bremselements kann somit bereitgestellt werden, dass diese Bremselemente auch bei einer Montage des Türschließersystems auf einer Bandgegenseite der Doppelflügeltür eingesetzt werden können. Insgesamt kann dadurch eine Kostenersparnis bei der gesamten Bereitstellung von Türschließersystemen erreicht werden.

[0022] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Doppelflügeltür mit einem ersten Türflügel, einem zweiten Türflügel sowie einem Türschließersystem mit einer Schließfolgeregelungseinheit für eine Regelung für eine Schließfolge der Doppelflügeltür. Eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür ist dadurch gekennzeichnet, dass das Türschließersystem gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist. Sämtliche Vorteile, die in Verbindung mit einem Türschließersystem gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind, können somit auch durch eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung bereitgestellt werden, das ein Türschließersystem gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist.

[0023] Ein erfindungsgemäßes Türschließersystem, eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür sowie deren weiterbildende Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Elemente mit gleichen Funktionen und Wirkungsweisen sind in den Figuren 1 bis 5 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür mit einem erfindungsgemäßen Türschließersystem,
Fig. 2
ein Schließvorgang einer erfindungsgemäßen Doppelflügeltür,
Fig. 3
ein erfindungsgemäßes Türschließersystem,
Fig. 4
eine Winkelanzeigevorrichtung und eine Winkelerkennungsvorrichtung, und
Fig. 5
eine Bremseinheit.


[0024] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Doppelflügeltür 100 mit einem ersten Türflügel 101 und einem zweiten Türflügel 102, die mit einem erfindungsgemäßen Türschließersystem 1 ausgestattet ist. Gezeigt ist insbesondere ein Blick auf eine Bandgegenseite der Doppelflügeltür 100. Bei einem Schließen, insbesondere einem automatischen Schließen der Türflügel 101, 102 der Doppelflügeltür 100, muss sichergestellt werden, dass der erste Türflügel 101 seinen Schließvorgang vollständig abgeschlossen hat, bevor der zweite Türflügel 102 sich schließt. Ein gegenseitiges Blockieren der beiden Türflügel 101, 102 kann dadurch vermieden werden. Für diesen Zweck weist die Doppelflügeltür 100 bzw. das Türschließersystem 1 der Doppelflügeltür 100 eine Schließfolgeregelungseinheit 40 auf. Diese Schließfolgeregelungseinheit 40 ist zum Regeln und/oder Steuern der Schließfolge der beiden Türflügel 101, 102 der Doppelflügeltür 100 ausgebildet. Dafür ist die Schließfolgeregelungseinheit 40 mit dem ersten Türschließer 10 und dem zweiten Türschließer 20 wirkverbunden, insbesondere mechanisch wirkverbunden. Auch eine Bremseinheit 30 zum steuer- und/oder regelbaren Blockieren einer Schließbewegung 105 (nicht mit abgebildet) des zweiten Türflügels 102 wird durch die Schließfolgeregelungseinheit 40 angesteuert.

[0025] Die beiden Türschließer 10, 20 weisen jeweils eine Schließvorrichtung 11, 21 auf, die an dem jeweiligen Türflügel 101, 102 angeordnet ist. Am Türsturz ist eine erste Gleitschiene 12 sowie eine zweite Gleitschiene 22 angeordnet, in der jeweils ein Gleitstück 13, 23 gleitend beweglich gelagert ist. Über ein Hebelelement 14, 24 ist das jeweilige Gleitstück 13, 23 mit einem der beiden Schließvorrichtungen 11, 21 mechanisch wirkverbunden. Eine Bewegung des jeweiligen Türflügels 101, 102 führt somit automatisch zu einer gleitenden Bewegung des entsprechenden Gleitstücks 13, 23 in der entsprechenden Gleitschiene 12, 22. Die Position insbesondere des ersten Gleitstücks 13 in der ersten Gleitschiene 12 und zusätzlich ein Grenzschließwinkel 103 (nicht mit abgebildet) des ersten Türflügels 101 wird durch die Schließfolgeregelungseinheit 40 des erfindungsgemäßen Türschließersystems 1 verwendet, um die Schließfolge der beiden Türflügel 101, 102 zu regeln und zu steuern.

[0026] Eine derartige Schließfolge bzw. ein Ablauf eines automatischen Schließens der beiden Türflügel 101, 102 der erfindungsgemäßen Doppelflügeltür 100 ist in Figur 2 gezeigt. Dabei sind in vier Abbildungen verschiedene Stadien des Schließvorgangs der erfindungsgemäßen Doppelflügeltür 100 gezeigt, in der obersten Abbildung eine vollständig geöffnete Doppelflügeltür 100 am Anfang des Schließvorgangs, in der zweiten Abbildung von oben ein erstes mittleres Stadium, in der dritten Abbildung von oben ein zweites mittleres Stadium sowie in der untersten Abbildung eine vollständig geschlossene Doppelflügeltür 100, deren Schließvorgang vollständig abgeschlossen ist.

[0027] In der obersten Abbildung in Figur 2 ist eine vollständig geöffnete Doppelflügeltür 100 gezeigt, in der beide Türflügel 101, 102 maximal geöffnet sind. Beide Türflügel 101, 102 führen eine Schließbewegung 105 aus, die beispielsweise insbesondere durch die Schließvorrichtungen 11, 21 (jeweils nicht mit abgebildet) des erfindungsgemäßen Türschließersystems 1 angetrieben ausgeführt werden.

[0028] In der folgenden zweiten Abbildung von oben der Figur 2 ist gezeigt, dass der erste Türflügel 101 einen Grenzöffnungswinkel 104 erreicht hat. Der Grenzöffnungswinkel kann beispielsweise größer 25°, bevorzugt größer 10°, besonders bevorzugt größer 5°, sein. Dies wird durch das erfindungsgemäße Türschließersystem 1 erkannt und insbesondere durch eine Schließfolgeregelungseinheit 40 über eine Bremseinheit 30 ein Bremselement 31 (jeweils nicht mit abgebildet) aktiviert, durch das eine weitere Fortführung der Schließbewegung 105 (nicht mit abgebildet) des zweiten Türflügels 102 blockiert wird. Der erste Türflügel 101 jedoch führt weiterhin seine Schließbewegung 105 aus. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Doppelflügeltür 100 beziehungsweise eines erfindungsgemäßen Türschließersystems 1 kann dieser Grenzöffnungswinkel 104 auch bereits bei einem Öffnen des ersten Türflügels 101 erkannt und als Auslöser einer Aktivierung des Bremselements 31 verwendet werden.

[0029] In der nächsten Abbildung hat der erste Türflügel 101 seine Schließposition erreicht, wobei insbesondere in dieser Ausgestaltungsform dadurch auch ein Grenzschließwinkel 103 von 0° des ersten Türflügels 101 erreicht wird. Weitere mögliche Grenzschließwinkel 103 können beispielsweise kleiner 25°, bevorzugt kleiner 10°, sein. Dieser Grenzschließwinkel 103 kann durch ein erfindungsgemäßes Türschließersystem 1 erkannt werden und insbesondere in einer Schließfolgeregelungseinheit 40 (nicht mit abgebildet) des erfindungsgemäßen Türschließersystems 1 verwendet werden, um eine Freigabe der weiteren Schließbewegung 105 des zweiten Türflügels 102 zu ermöglichen. Dies kann insbesondere beispielsweise dadurch geschehen, dass die Schließfolgeregelungseinheit 40 derart mit der Bremseinheit 30 in Wirkverbindung steht, dass durch eine Ansteuerung des Bremselements 31 (jeweils nicht mit abgebildet) die Blockierung der Schließbewegung 105 des zweiten Türflügels 102 der Doppelflügeltür 100 aufgehoben wird.

[0030] Nach vollständiger Ausführung der Schließbewegung 105 auch des zweiten Türflügels 102 ist die Doppelflügeltür 100 vollständig geschlossen, wie es in der untersten Abbildung von Figur 2 gezeigt ist. Wie beschrieben kann somit durch ein erfindungsgemäßes Türschließersystem 1 bereitgestellt werden, dass eine Schließfolge der beiden Türflügel 101, 102 bei einem Schließen der gesamten Doppelflügeltür 100 eingehalten wird, sodass ein gegenseitiges Blockieren der beiden Türflügel 101, 102 ausgeschlossen werden kann.

[0031] In Figur 3 sind insbesondere Details der Schließfolgeregelungseinheit 40 eines erfindungsgemäßen Türschließersystems 1 gezeigt. Die beiden Abbildungen in Figur 3 unterscheiden sich insbesondere nur dadurch, dass in der oberen Abbildung die beiden Gleitschienen 12, 22 gezeigt sind, in der unteren Abbildung für ein Freigeben des Innenlebens der beiden Gleitschienen 12, 22 diese nicht mit abgebildet sind. Im Folgenden werden daher beide Abbildungen von Figur 3 gemeinsam beschrieben.

[0032] Gezeigt sind für beide Türflügel 101, 102 jeweils die geschlossenen Zustände. Über Hebelelemente 14, 24 sind die Schließvorrichtungen 11, 21, die an den Rändern teilweise abgebildet sind, mechanisch mit den Gleitstücken 13, 23 wirkverbunden. Bei einer Bewegung der Türflügel 101, 102 führen somit die beiden Gleitstücke 13, 23 eine Gleitbewegung in den Gleitschienen 12, 22 aus. Insbesondere in der Gleitschiene 12 des ersten Türflügels 101 sind Elemente der erfindungsgemäßen Schließfolgeregelungseinheit 40 angeordnet. So ist am ersten Hebelelement 14 eine Winkelanzeigevorrichtung 41 angeordnet, die insbesondere mit einer Winkelerkennungsvorrichtung 43 am ersten Gleitstück 13 in mechanische Wirkverbindung bringbar ist. Diese Wirkverbindung ist insbesondere dann aktiv, wenn der erste Türflügel 101 seinen Grenzschließwinkel 103 (nicht mit abgebildet) erreicht und/oder unterschreitet, wodurch dadurch über die Winkelerkennungsvorrichtung 43 dieser Grenzschließwinkel 103 erkannt werden kann und insbesondere über eine Wirkverbindung der Schließfolgeregelungseinheit 40 an die Bremseinheit 30 weitergegeben werden kann. Gleichzeitig befindet sich in der dargestellten Ausgestaltungsform das erste Gleitstück 13 in seiner Auslöseposition 15, die durch eine Erkennungselement 46 einer Positionsbestimmungsvorrichtung 45 der Schließfolgeregelungseinheit 40 erkannt werden kann. Auf diese Weise liegen sämtliche Bedingungen vor, um durch die Bremseinheit 30, insbesondere durch eine Ansteuerung des Bremselements 31 (nicht mit abgebildet) eine weitere Schließbewegung 105 (nicht mit abgebildet) des zweiten Türflügels 102 zu ermöglichen. Insgesamt kann somit insbesondere durch das zur Verfügung stellen von zwei Informationen, dem Erreichen des Grenzschließwinkels 103 des ersten Türflügels 101 sowie ein Erreichen der Auslöseposition 15 des ersten Gleitstücks 13, ein Bereitstellen von genügend Informationen zur Sicherstellung der korrekten Schließfolge der beiden Türflügel 101, 102 bereitgestellt werden.

[0033] Figur 4 zeigt eine weitere Detailansicht einer Schließfolgeregelungseinheit 40 eines erfindungsgemäßen Türschließersystems 1. Insbesondere sind die Winkelanzeigevorrichtung 41 sowie die Winkelerkennungsvorrichtung 43 gezeigt. Die Winkelanzeigevorrichtung 41 ist in dieser bevorzugten Ausgestaltungsform als ein Anzeigevorsprung 42 ausgebildet, der am ersten Hebelelement 14 angeordnet ist. Die Anordnung des Anzeigevorsprungs 42 ist insbesondere entlang der Längserstreckung 16 des ersten Hebelelements 14 versetzt zu einer Mitte 17 des ersten Hebelelements 14 vorgesehen. Durch diesen Abstand des Anzeigevorsprungs 42 zur Mitte 17 kann der angezeigte Winkel verstärkt werden, wodurch ein Erkennen des angezeigten Winkels durch die Winkelerkennungsvorrichtung 43 vereinfacht werden kann. Ferner ist in dieser Ausgestaltungsform die Winkelerkennungsvorrichtung 43 als Mitnehmerabschnitt 44 ausgebildet, der insbesondere mit dem Anzeigevorsprung 42 der Winkelanzeigevorrichtung 41 in mechanische Wirkverbindung bringbar ist. Durch das insbesondere formschlüssige Kontaktieren des Anzeigevorsprungs 42 am Mitnehmerabschnitt 44 wird dieser bewegt, wodurch wie dargestellt diese mechanische Bewegung weitergegeben werden kann, um beispielsweise über die Bremseinheit 30 das Bremselement 31 (jeweils nicht mit abgebildet) anzusteuern. Da der durch die Winkelanzeigevorrichtung 41 angezeigte Öffnungswinkel des ersten Türflügels 101 (nicht mit abgebildet) insbesondere eindeutig ist, kann somit durch die Verwendung dieses angezeigten Winkels in der Schließfolgeregelungseinheit 40 ein sicheres Schließen der beiden Türflügel 101, 102 der Doppelflügeltür 100 (jeweils nicht mit abgebildet) besonders einfach und sicher bereitgestellt werden.

[0034] Figur 5 zeigt ferner eine Bremseinheit 30 eines erfindungsgemäßen Türschließersystems 1, das eine Schließfolgeregelungseinheit 40 aufweist. Dargestellt ist insbesondere ein Bremselement 31, das als schrägstehende Klemmscheibe ausgebildet ist. Besonders deutlich sichtbar ist ferner eine Kraftumkehrvorrichtung 32, die ein Ansteuern des Bremselementes 31 rein durch eine Zugkraft 33 ermöglicht. Auf diese Weise können insbesondere auch Bremselemente 31 bzw. Bremseinheiten 30 in einem erfindungsgemäßen Türschließersystem 1, das bevorzugt für eine Montage auf einer Bandgegenseite einer Doppelflügeltür 100 (nicht mit abgebildet) vorgesehen ist, verwendet werden, die ursprünglich für eine Verwendung in Türschließersystemen 1 zur Montage auf einer Bandseite von Doppelflügeltüren 100 vorgesehen waren.

Bezugszeichenliste



[0035] 
1
Türschließersystem
10
erster Türschließer
11
erste Schließvorrichtung
12
erste Gleitschiene
13
erstes Gleitstück
14
erstes Hebelelement
15
Auslöseposition
16
Längserstreckung
17
Mitte
18
Oberfläche
20
zweiter Türschließer
21
zweite Schließvorrichtung
22
zweite Gleitschiene
23
zweites Gleitstück
24
zweites Hebelelement
30
Bremseinheit
31
Bremselement
32
Kraftumkehrvorrichtung
33
Zugkraft
40
Schließfolgeregelungseinheit
41
Winkelanzeigevorrichtung
42
Anzeigevorsprung
43
Winkelerkennungsvorrichtung
44
Mitnehmerabschnitt
45
Positionserkennungsvorrichtung
46
Erkennungselement
100
Doppelflügeltür
101
erster Türflügel
102
zweiter Türflügel
103
Grenzschließwinkel
104
Grenzöffnungswinkel
105
Schließbewegung



Ansprüche

1. Türschließersystem (1) mit einer Schließfolgeregelungseinheit (40) für eine Regelung einer Schließfolge einer Doppelflügeltür (100) mit einem ersten Türflügel (101) und einem zweiten Türflügel (102), wobei das Türschließersystem (1) einen ersten Türschließer (10) mit einer ersten Schließvorrichtung (11), einer ersten Gleitschiene (12), einem in der ersten Gleitschiene (12) bewegbar gelagerten ersten Gleitstück (13) und einem ersten Hebelelement (14), durch das die erste Schließvorrichtung (11) und das erste Gleitstück (13) mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des ersten Türflügels (101), sowie einen zweiten Türschließer (20) mit einer zweiten Schließvorrichtung (21), einer zweiten Gleitschiene (22), einem in der zweiten Gleitschiene (22) bewegbar gelagerten zweiten Gleitstück (23) und einem zweiten Hebelelement (24), durch das die zweite Schließvorrichtung (21) und das zweite Gleitstück (23) mechanisch wirkverbunden sind, für ein Schließen des zweiten Türflügels (102), sowie ferner eine Bremseinheit (30) zum Ansteuern eines Bremselements (31) zum Blockieren und Freigeben einer Schließbewegung (105) des zweiten Türflügels (102) aufweist, wobei die Schließfolgeregelungseinheit (40) mit dem ersten Türschließer (10), dem zweiten Türschließer (20) und der Bremseinheit (30) zur Regelung der Schließfolge wirkverbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließfolgeregelungseinheit (40) eine Winkelanzeigevorrichtung (41) zur Anzeige eines Grenzschließwinkels (103) des sich schließenden ersten Türflügels (101) sowie eine Winkelerkennungsvorrichtung (43) zum Erkennen des angezeigten Grenzschließwinkels (103) aufweist, wobei die Winkelerkennungsvorrichtung (43) mit der Bremseinheit (30) in Wirkverbindung steht zum Ermöglichen einer Freigabe einer Schließbewegung (105) des zweiten Türflügels (102) bei erkanntem Grenzschließwinkel (103).
 
2. Türschließersystem (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließfolgeregelungseinheit (40) eine Positionserkennungsvorrichtung (45) zum Erkennen zumindest einer Auslöseposition (15) des ersten Gleitstücks (13) aufweist, wobei die Positionskennungsvorrichtung mit der Bremseinheit (30) und/oder der Winkelerkennungsvorrichtung (43) in Wirkverbindung steht zum Freigeben der Bewegung des zweiten Türflügels (102) bei erkanntem Grenzschließwinkels (103) und erkanntem Erreichen der zumindest einen Auslöseposition (15).
 
3. Türschließersystem (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Positionserkennungsvorrichtung (45) ein Erkennungselement (46) zum Erkennen eines Grenzöffnungswinkels (104) eines sich öffnenden ersten Türflügels (101) aufweist, wobei die Positionserkennungsvorrichtung (45) mit der Bremseinheit (30) und/oder der Winkelerkennungsvorrichtung (43) in Wirkverbindung steht zum Aktivieren des Bremselements (31) zum Blockieren einer Schließbewegung (105) des zweiten Türflügels (102) bei erkanntem Grenzöffnungswinkel (104).
 
4. Türschließersystem (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der durch das Erkennungselement (46) erkannte Grenzöffnungswinkel (104) größer 25°, bevorzugt größer 10°, besonders bevorzugt größer 5°, ist.
 
5. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkelanzeigevorrichtung (41) am ersten Hebelelement (14) angeordnet ist und/oder die Winkelerkennungsvorrichtung (43) am ersten Gleitstück (13) angeordnet ist.
 
6. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkelanzeigevorrichtung (41) einen hervorstehenden Anzeigevorsprung (42) aufweist.
 
7. Türschließersystem (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anzeigevorsprung (42) in Bezug auf eine Längserstreckung (16) des ersten Hebelelements (14) seitlich zur Mitte (17) versetzt auf einer Oberfläche (18) des ersten Hebelelements (14) angeordnet ist.
 
8. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkelerkennungsvorrichtung (43) einen Mitnehmerabschnitt (44) zum mechanischen Kontaktieren der Winkelanzeigevorrichtung (41), insbesondere des Anzeigevorsprungs (42), zum Erkennen einer Anzeige des Grenzschließwinkels (103) durch die Winkelanzeigevorrichtung (41) aufweist.
 
9. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anzeigen des Grenzschließwinkels (103) durch die Winkelanzeigevorrichtung (41) und/oder das Erkennen des Grenzschließwinkels (103) durch die Winkelerkennungsvorrichtung (43) ein Erreichen und/oder ein Unterschreiten des Grenzschließwinkels (103) durch den ersten Türflügel (101) umfasst.
 
10. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der durch die Winkelanzeigevorrichtung (41) angezeigte und/oder durch die Winkelerkennungsvorrichtung (43) erkannte Grenzschließwinkel (103) kleiner 25°, bevorzugt kleiner 10°, besonders bevorzugt 0°, ist.
 
11. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremselement (31) der Bremseinheit (30) bei vollständig geöffnetem zweiten Türflügel (102) aktiviert ist und/oder bei zufallendem zweiten Türflügel (102) ab einem Öffnungswinkel des zweiten Türflügels (102) von größer 20°, bevorzugt größer 30°, besonders bevorzugt größer 45°, aktiviert ist.
 
12. Türschließersystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremseinheit (30) eine Kraftumkehrvorrichtung (32) zum Bereitstellen einer durchgehend ziehenden mechanischen Ansteuerung des Bremselements (31) aufweist.
 
13. Doppelflügeltür (100) mit einem ersten Türflügel (101), einem zweiten Türflügel (102) sowie einem Türschließersystem (1) mit einer Schließfolgeregelungseinheit (40) für eine Regelung einer Schließfolge der Doppelflügeltür (100),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Türschließersystem (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht