[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Nebelkörper zur Erzeugung einer Nebelwolke
bzw. Nebelwand zum Schutz eines Objektes, Fahrzeugs oder dergleichen vor einer Bedrohung.
[0002] Herkömmliche pyrotechnische Nebelkörper für Artillerie- und Mörseranwendungen bestehen
in der Regel aus Behältern, in denen der pyrotechnische Nebelsatz gepresst wird und
einem darauf aufgelegten Deckel mit zumindest einer Ausblasöffnung für den Austritt
des bei der Verbrennung entstehenden Nebels. Ein derartiges Nebelgeschoss zeigt beispielsweise
die
DE 33 39 039 A1. Im Geschossmantel des Nebelgeschosses sind in Abschussrichtung stapelartig aufeinanderliegend
Nebeltöpfe oder Nebelkörper angeordnet, welche nach Abschuss aus diesem Geschossmantel
ausgestoßen werden.
[0003] Verwendbare Nebelkörper beschreiben beispielsweise die
DE 10 2008 019 752 A1 sowie die
DE 103 08 307 B4. Die Nebelsubmunition der
DE 103 08 307 B4 weist eine Submunitionskörperhülle aus Stahl auf, in deren Innerem sich eine Wirkmasse
befindet. Die Submunitionskörperhülle ist in Schussrichtung mit einem Deckel versehen.
In diesem befindet sich ein Ausblasloch, aus dem der Nebel nach Anzündung der Wirkmasse
austreten kann. Auch die
DE 10 2008 019 752 A1 zeigt eine Submunition mit Wirkmassen, wie pyrotechnische Nebel, wobei der Wirkkörperbehälter
durch einen Deckel mit Ausblasöffnung verschlossen ist.
[0004] Aus fertigungstechnischen Gründen sowie aufgrund der hohen Belastung beim Abschuss
der Geschosse, sind die Nebelkörper in den Geschossen so montiert, dass die Ausblasöffnungen
in Flugrichtung weisen. Nach dem Abschuss aus dem Geschoss fliegen die Nebelkörper
in dieser Ausrichtung bzw. Lage weiter. Das kann dazu führen, dass beim Aufprall auf
den Boden die Nebelkörper erlöschen könnten. Nicht auszuschließen ist diese Situation,
wenn nasser Boden oder Schnee in größeren Mengen in die Ausblasöffnung(en) eindringt.
[0005] Teilweise werden die Nebelkörper mit Fallschirmen oder Bremstüchern versehen, um
die Aufprallgeschwindigkeit zu reduzieren, wie beispielsweise in der
DE 196 02 422 C1 angedacht. Da nicht immer verhindert werden kann, dass diese insbesondere textilen
Bremstücher oder Fallschirme beschädigt werden können, und zudem der Montageaufwand
ein sehr hoher ist, stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine andere Möglichkeit
zur Erhöhung der Zuverlässigkeit von Nebelkörpern bei Minimierung des Montageaufwandes
aufzuzeigen.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, zumindest ein den Luftwiderstand erhöhendes
Element am Nebelkörper einzubinden bzw. anzubringen, das den Nebelkörper vor dem Aufprall
auf den Boden abbremst, um ein tiefes Einsinken insbesondere bei feuchten Böden bzw.
einen harten Aufprall auf steinigen Böden zu verringern. Dadurch kann ein mögliches
Erlöschen des Nebelkörpers verhindert werden. Ausblasöffnungen, zumindest jedoch eine
Ausblasöffnung, kommen nicht so schnell in den Kontakt mit Dreck, Staub oder dergleichen.
Das oder die Element/e ist / sind am Nebelkörperboden des Nebelkörpers eingebracht
und wird /werden nach dem Ausstoßen aus einer Nebelkörperhülle des Nebelkörpers feder-
oder drallgetrieben oder durch den Luftwiderstand getrieben aus dem Nebelkörper ausgefahren
und erhöhen so den Luftwiderstand. Das bzw. die Element/e ist / sind in einer Aussparung
am Nebelkörperboden oder in einem zusätzlich montierbaren Aufsatzmodul untergebracht.
Der luftwiderstandserhöhende Effekt kann durch Scheiben beliebiger Geometrien, Seile
oder Bänder mit Gewichten erreicht werden. Dabei liegt der Fokus auf einer geringen
Verbauhöhe, um die Erweiterung komprimiert einbauen zu können.
[0008] Vorgeschlagen wird somit ein Nebelkörper mit einer Nebelköperhülle und einer darin
eingebetteten Nebelmasse, einem Nebelkörperboden sowie einer Nebelkörperoberseite,
wobei der Nebelkörper in seiner Nebelköperoberseite zumindest ein Ausblasloch aufweist.
Um zu vermeiden, dass beim Auftreffen des Nebelkörpers im Zielgebiet die wenigstens
eine Ausblasöffnung mit Schmutz, Staub, Dreck, Boden etc. zugesetzt wird, befindet
sich an der Nebelkörperbodenseite wenigstens ein den Luftwiderstand erhöhendes Element.
Durch dieses den Luftwiderstand erhöhende Element wird erreicht, dass ein tiefes Einsinken
des Nebelkörpers insbesondere bei feuchten Böden bzw. einem harten Aufprall, auf steinigen
Böden verringert wird.
[0009] Dadurch kann der Einsatzbereich der Nebelkörper erweitert werden und ist nicht mehr
umgebungsabhängig, da auch bei sehr nassen Böden und / oder Schnee eine Funktion gewährleistet
werden kann. Zudem ist der Materialaufwand zur Realisierung gering, der Montageaufwand
ist minimal. Da der prinzipielle Aufbau des Nebelkörpers selbst, wie auch die Anordnung
der Nebelkörper im Geschoss erhalten bleiben, muss auch das Fertigungsverfahren nicht
verändert werden. Die vorhandenen Betriebsmittel können weiter verwendet werden.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- mehrere Varianten einer möglichen Konfiguration,
- Fig.2
- eine Darstellung der Lage eines zusätzlichen Bauraumes für die Konfiguration zur luftwiderstandserhöhenden
Maßnahme am Nebelkörperboden.
[0012] In Fig. 1 dargestellt ist skizzenhaft eine Ansicht auf einen Nebelkörperboden 1 eines
nicht näher dargestellten Nebelkörpers 2. Nicht näher dargestellt ist ein Deckel des
Nebelkörpers 2, in dem zumindest eine Ausblasöffnung eingebracht ist, durch die nach
Zündung einer Nebelmasse 13 der sich daraus ergebene Nebel austreten kann. Der Deckel
ist seinerseits an der Oberseite des Nebelkörpers 2 angebracht.
[0013] Eine erste Konfiguration kann unter Verwendung von Scheiben oder Kreissegmenten 3
ausgeführt sein. Diese Scheiben bzw. Kreissegmente 3 können federunterstützt 4 sein
und werden nach dem Ausstoß aus einem Nebelgeschoss, wie beispielsweise in der
DE 33 39 039 A1 beschrieben, vor dem Aufprall auf einen Boden ausgetrieben. Alternativ kann auch
der Drall für das Austreiben der Scheiben bzw. Kreissegmente 3 genutzt werden.
[0014] Eine weitere Konfiguration lässt sich unter Verwendung mehreckiger Scheiben 5, z.B.
in Rechteckform, realisieren. Auch diese können federunterstützt 6 sein und werden
nach dem Ausstoß aus einem Nebelgeschoss vor dem Aufprall auf einen Boden herausgedrückt.
Auch hierbei besteht die Möglichkeit, den Drall für das Herausschieben der Scheiben
5 zu nutzen.
[0015] Eine Alternative zu diesen beiden Konfigurationen liegt in der Verwendung von Seilen
oder Bändern 8, bevorzugt zwei, an denen ein Gewicht 9 angebracht ist, das das Herausziehen
des / der Seile(s) / Bandes / Bänder ermöglicht und dadurch den Luftwiderstand erhöht.
[0016] Fig. 2 zeigt eine Aussparung 10 am Nebelkörperboden 1 des Nebelkörpers 2. Seitlich
in einer Nebelkörperhülle 11 sind hier Durchbrüche 12 für die luftwiderstandserhöhenden
Elemente 3, 5, 8, eingebracht, durch die diese Elemente 3, 5, 8, ausgetrieben werden
bzw. durch die diese austreten können, um den luftwiderstanderhöhenden Effekt zu realisieren.
Die Anzahl der Durchbrüche 12 ergibt sich aus der Anzahl des/ der Elemente(s) 3,5,8.
1. Nebelkörper (2) mit einer Nebelköperhülle (11) und einer darin eingebetteten Nebelmasse
(13), einem Nebelkörperboden (1) sowie einer Nebelkörperoberseite, wobei der Nebelkörper
(1) in seiner Nebelkörperoberseite zumindest ein Ausblasloch aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass am Nebelkörperboden (1) ein oder mehrere den Luftwiderstand erhöhendes Element /
erhöhende Elemente (3, 5, 8, 9) angebracht ist / sind.
2. Nebelkörper (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das den Luftwiderstand erhöhende Element (3) ein oder mehrere, Scheiben oder Kreissegmente
aufweist.
3. Nebelkörper (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das den Luftwiderstand erhöhende Element (5) ein oder mehrere, mehreckige Scheiben
aufweist.
4. Nebelkörper (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (3, 5) federunterstützt (4, 6) werden.
5. Nebelkörper (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das den Luftwiderstand erhöhende Element (8, 9) ein oder mehrere Seile oder Bänder,
aufweist, an denen jeweils ein Gewicht (9) angebracht ist.
6. Nebelkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aussparung (10) am Nebelkörperboden (1) des Nebelkörpers (2) vorgesehen ist.
7. Nebelkörper (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich in der Nebelkörperhülle (11) ein oder mehrere, Durchbrüche (12) eingebracht
sind.
8. Artilleriegeschoss mit wenigstens einem Nebelkörper (2) nach einem der Ansprüche 1
bis 7.
9. Mörsergeschoss mit wenigstens einem Nebelkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
7.