[0001] Die Erfindung betrifft einen Verkaufsautomaten mit einem Gehäuse, einer Mehrzahl
von darin in horizontaler Richtung (X-Richtung) nebeneinander angeordneten Warenschächten
zur Aufnahme von in vertikaler Richtung (Y-Richtung) ausgerichteten Stapeln von Warenschachteln,
einer Auswahleinheit zur Eingabe einer Warenauswahl, einer Bezahleinheit, einer Steuereinheit,
die dazu eingerichtet ist, auf die Rückmeldung der Bezahleinheit hin, dass ein ausreichender
Betrag für die Warenauswahl gezahlt worden ist, einen an einem XY-Linearantrieb aufgehängten
Auswerfer zu einer ausgewählten Schachtel zu verfahren und den Auswerfer zu betätigen,
um die ausgewählte Schachtel senkrecht zur XY-Ebene vorzuschieben und aus dem Stapel
heraus zu schieben, so dass sie in einer Ausgabewanne unter den Warenschächten gelangt.
[0002] Verkaufsautomaten sind seit langem bekannt. In der einfachsten Form sind in einem
Gehäuse mehrere Warenschächte nebeneinander liegend angeordnet, wobei jeder Warenschacht
mit einem Stapel von Schachteln einer Warensorte gefüllt ist. Jeder Warenschacht kann
unten mit einer Ausgabelade versehen sein. In dieser einfachsten Form sind Verkaufsautomaten
für Zigarettenschachteln seit Jahrzehnten bekannt.
[0003] Daneben wurden auch komplexere Konzepte für Auswurfsmechanismen für Verkaufsautomaten
entwickelt, die einen weitaus flexibleren Betrieb der Verkaufsautomaten ermöglichen.
Ein solcher Verkaufsautomat, auf dem der Oberbegriff von Anspruch 1 basiert, ist in
DE 20 2009 013 028 U1 beschrieben. Der Verkaufsautomat hat in einem Gehäuse eine Mehrzahl von in horizontaler
Richtung nebeneinander angeordneten Warenschächten zur Aufnahme von vertikalen Stapeln
von Warenschachteln. Eine Auswahleinheit zur Eingabe einer Warenauswahl und ein Bezahleinheit
sind in üblicher Weise ausgestaltet. Wesentlich für das Konzept dieses Verkaufsautomaten
ist der Auswurfmechanismus, der einen XY-Linearantrieb und einen daran aufgehängten
Auswerfer aufweist. Mittels des XY-Linearantriebs kann der Auswerfer über die gesamte
Stirnfläche der nebeneinander liegenden Warenschächte in horizontaler Richtung (X-Richtung)
und vertikaler Richtung (Y-Richtung) verfahren werden und dadurch steuerbar zu einer
beliebigen ausgewählten Schachtel aus der Vielzahl von Warenschachteln in den nebeneinander
liegenden Warenschächten verfahren werden und auf die ausgewählte Schachtel einwirken,
um sie vor- und aus dem Warenstapel herauszuschieben, so dass sie in eine unter den
Warenschächten liegende Ausgabewanne gelangt.
[0004] An dem XY-Linearantrieb kann ferner eine Kamera aufgehängt sein, die durch den XY-Linearantrieb
ebenfalls die gesamte Stirnfläche der nebeneinander liegenden Warenstapel abfahren
kann. Die Kamera ist mit der Steuereinheit verbunden, und die Steuereinheit ist dazu
eingerichtet, wenigstens nach einer neuen Befüllung der Warenschächte eine gesamte
Stirnfläche der Warenschächte mit der Kamera durch Betätigen des XY-Linearantriebs
abzufahren und die Bilder der Kamera unter Identifizierung der einzelnen Sorten auszuwerten
und jeweils die Sorteninformationen zusammen mit der zugehörigen Ortsinformation des
XY-Linearantriebs als eine Sorte-Ort-Zuordnungsfunktion zu speichern. Auf diese Weise
kann der Verkaufsautomat nach einer neuen Befüllung automatisch den Warenbestand in
den Warenschächten erfassen und in einer Zuordnungsfunktion (z.B. einer Tabelle) speichern,
an welcher vertikalen Position in welchen Warenschaft welche Sorte bereitsteht. Die
Steuereinheit ist dann weiter dazu vorbereitet, bei Auswahl einer bestimmten Sorte
die Sorte-Ort-Zuordnungsfunktion zu durchsuchen und den Auswerfer durch Betätigen
des XY-Linearantriebs zu einem Ort zu verfahren, an dem sich eine Warenschachtel der
ausgewählten Sorte nach Maßgabe der Sorte-Ort-Zuordnungsfunktion befindet, und eine
Schachtel der ausgewählten Sorte mittels des Auswerfers auszugeben.
[0005] Ein solcher Verkaufsautomat erlaubt einen weitaus flexibleren Betrieb. Beispielsweise
muss nicht für jede Warensorte ein zugeordneter Warenschacht vorhanden sein, da die
Warensorten grundsätzlich beliebig verteilt in den Warenschächten verteilt sein können.
Dies erlaubt es auch, weniger nachgefragte Sorten nur in kleinen Mengen in dem Verkaufsautomaten
unterzubringen; für eine solche Sorte, die nur mit wenigen Warenschachteln vorhanden
ist, muss kein eigener Warenschacht reserviert sein. Auf diese Weise können insgesamt
auch mehr Warensorten in den Verkaufsautomaten eingefüllt werden als Warenschächte
vorhanden sind.
[0006] Bei dem in
DE 20 2009 013 028 U1 beschriebenen Verkaufsautomaten sind zwei Ausgestaltungen für den Auswerfer beschrieben.
In einer ersten Ausführungsform ist der Auswerfer mit einem länglichen, dünnen Steg
versehen, der durch einen Antrieb in Z-Richtung senkrecht zur X- und Y-Richtung (horizontale
und vertikale Richtung) zu den Warenschächten vorschiebbar ist. Der Steg wird durch
den XY-Linearantrieb genau auf den Zwischenbereich zwischen zwei übereinander liegenden
Schachteln gefahren und dann zwischen den beiden Schachteln hindurch geschoben, bis
ein an seinem vorderen Ende befindlicher Widerhaken die gegenüberliegende Stirnseite
der Schachtel erreicht. Durch anschließendes Zurückziehen des Steges kann die Schachtel
so aus dem Stapel herausgezogen werden.
[0007] In der zweiten Ausführungsform umfasst der Auswerfer einen Stößel, der senkrecht
zur XY-Ebene verfahrbar ist. Der XY-Linearantrieb verfährt den Stößel in XY-Richtung,
so dass er mittig hinter der Schachtel der ausgewählten Sorte liegt. Der Stößel wird
dann in Z-Richtung vorgeschoben und schiebt dadurch die Schachtel vor und aus dem
Stapel heraus. Bei beiden beschriebenen Ausführungsformen muss das Auswerferelement
wenigstens die Länge der Schachteln in Längsrichtung haben, um in der Lage zu sein,
eine solche Schachtel ganz aus dem Stapel heraus zu befördern. Bei unbetätigtem Auswerfer
liegt der Steg bzw. der Stößel mit dieser Länge in Z-Richtung verlaufend vor bzw.
hinter den Warenschächten. Das bedeutet, dass vor bzw. hinter den Stirnflächen der
Warenschachteln in den Warenschächten noch Bauraum im Gehäuse benötigt wird, der wenigstens
der Länge des Stößels bzw. des Steges entspricht und damit wenigstens der Länge der
Schachteln in Z-Richtung; somit wird neben dem Raum für die Warenschachteln wenigstens
noch einmal so viel Raum für den Auswerfer im Gehäuse des Verkaufsautomaten benötigt.
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verkaufsautomaten der beschriebenen
Art so zu verbessern, dass weniger Bauraum für den Auswerfer benötigt wird und der
Verkaufsautomat daher kompakter aufgebaut werden kann bzw. bei gegebener Größe mehr
Warenschachteln aufnehmen kann.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe dient der Verkaufsautoamt mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0010] Erfindungsgemäß weist der Auswerfer einen um eine vertikale Drehachse drehbaren Dreharm
(Drehstößel) und einen Antrieb dafür auf, der den Dreharm mit steuerbarer Geschwindigkeit
zur Drehung antreiben kann. Die Steuereinheit ist nun dazu eingerichtet, den Betrieb
des XY-Linearantriebs und des Antriebs für den Dreharm so zu steuern, dass
während des Verfahrens des Auswerfers zu der ausgewählten Schachtel der Dreharm bei
gestopptem Antrieb in einer in Fahrtrichtung horizontal ausgerichteten Ruhestellung
gehalten wird, d.h. der Dreharm hat eine minimale Ausdehnung in Z-Richtung und erstreckt
sich mit seiner Längsrichtung ausschließlich in horizontaler Richtung,
wenn das von seiner Drehachse entfernte Schubende des Dreharms eine einem zentralen
Bereich der Rückfläche der ausgewählten Schachtel gegenüberliegende Stellung erreicht
hat, wird der XY-Linearantrieb ausschließlich in horizontaler Richtung betrieben und
gleichzeitig der Antrieb des Dreharms gestartet, um den Dreharm mit zeitabhängig so
gesteuerter Geschwindigkeit zu drehen, dass durch Überlagerung der horizontalen linearen
Bewegung und der Drehbewegung des Dreharms das Schubende in X-Richtung ruht oder dessen
Bewegung in X-Richtung unter einer vorgegeben Schwelle bleibt, so dass das Schubende
in Anlage an den zentralen Bereich der Rückfläche kommt und dort bei der weiteren
Drehung in Anlage bleibt. Die vorgegebene Schwelle der Bewegung in X-Richtung ist
so gewählt, dass die Schwelle deutlich kahl kleiner als die Ausdehnung der Rückfläche
in X-Richtung ist, sodass das Schubende des Dreharms in Anlage an einem zentralen
Bereich der Rückfläche in X-Richtung bleibt.
[0011] Mit anderen Worten wird der Dreharm mit gesteuerter Geschwindigkeit so gedreht, dass
er, bei Fortsetzung der horizontalen Bewegung des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb,
durch die Drehung in Anlage an einen zentralen Bereich der Rückfläche der Schachtel
kommt, und die Drehung mit zeitabhängig gesteuerter Geschwindigkeit so fortgesetzt,
dass das Schubende in Anlage an den zentralen Bereich der Rückfläche bleibt und die
Schachtel durch die Drehung des Dreharms durch das Schubende vor- und aus dem Stapel
herausgeschoben wird.
[0012] Wenn die ausgewählte Schachtel herausgeschoben ist und der Dreharm eine zur XY-Ebene
senkrechte Stellung erreicht, bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Bewegung
des Dreharms fortzusetzen:
- a) Die horizontale Bewegung durch den XY-Linearantrieb wird ununterbrochen fortgesetzt
und gleichzeitig die Drehung des Dreharms durch die Steuerung des Antriebs ununterbrochen
fortgesetzt, bis er wieder eine Ausrichtung in horizontaler Richtung, nun entgegengesetzt
der Fahrtrichtung des XY-Linearantriebs hat und der Dreharm durch Stoppen des Antriebs
in dieser Stellung angehalten. Eine solche Auswurfsoperation findet "im Vorbeifahren"
statt.
- b) Durch Umkehr der X-Fahrrichtung durch den XY-Linearantrieb und durch Umkehr der
Drehrichtung des Dreharms durch den Antrieb führt der Dreharm eine zeitlich umgekehrte
Dreh- und Linearbewegung aus, bis er wieder die Ausgangsposition erreicht.
[0013] Im ersten Fall werden die Drehung des Dreharms durch den Antrieb und die horizontale
lineare Bewegung durch den XY-Linearantrieb ununterbrochen fortgesetzt. Die Drehung
des Dreharms durch den Antrieb wird fortgesetzt, bis der Dreharm eine horizontal ausgerichtete
Ruhestellung entgegengesetzt zur Fahrtrichtung des XY-Linearantriebs in horizontaler
Richtung erreicht hat, und der Antrieb in dieser Stellung gestoppt.
[0014] Der Dreharm wird daher durch die Steuereinheit so betrieben, dass er sich beim horizontalen
Vorbeifahren an der ausgewählten Schachtel mit seinem Schubende an einen zentralen
Bereich der Rückfläche der Schachtel anlegt und die Schachtel dabei durch die Drehung
in Z-Richtung vorschiebt. Dabei wird die Geschwindigkeit der Drehung des Dreharms
so gesteuert, dass er während der weiteren Drehung in Anlage in einem zentralen Bereich
der Rückfläche bleibt, d.h. das Schubende des Dreharms bewegt sich in der XY-Ebene
nicht oder nur sehr langsam über die Rückfläche, so dass das Schubende im Wesentlichen
im zentralen Bereich der Rückfläche der Schachtel bleibt. Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit
des Dreharms so gesteuert wird, dass die X-Bewegungskomponente durch die Drehung des
Dreharms die horizontale Bewegung des Auswerfers durch die Bewegung des XY-Linearantriebs
in X-Richtung ganz oder im Wesentlichen kompensiert. Der Dreharm bleibt also in X-Richtung
durch die Überlagerung der horizontalen Bewegung des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb
und der Bewegung in X-Richtung infolge der Drehung gegenüber der Rückfläche der Schachtel
im Wesentlichen in Ruhe, während die zunehmende Drehung den Dreharm in den Stapel
hineingedreht, so dass er dort seine Ausdehnung in Z-Richtung vergrößert bis in eine
senkrechte Stellung, in der der Dreharm mit ganzer Länge in Z-Richtung senkrecht zur
XY-Ebene in den Stapel vorsteht. In dieser Stellung ist die Schachtel bereits aus
dem Stapel herausgeschoben.
[0015] Anschließend wird die Drehung des Dreharms durch Steuerung des Antriebs fortgesetzt,
bis er wieder eine Ausrichtung in horizontaler Richtung, nun entgegengesetzt der Fahrtrichtung
des XY-Linearantriebs hat und der Dreharm durch Stoppen des Antriebs in dieser Stellung
angehalten.
[0016] Der Dreharm wird durch Steuerung des Antriebs durch die Steuerung daher so gesteuert
gedreht, dass er sich beim Vorbeifahren des Dreharms an der ausgewählten Schachtel
mit seinem Schubende an den zentralen Bereich der Rückfläche der ausgewählten Schachtel
anlegt und sich zwischen die darüber- und die darunterliegende Schachtel in den Stapel
hineindreht und dabei die ausgewählte Schachtel auf diese Weise aus dem Zwischenraum
zwischen der darüber- und der darunterliegenden Schachtel herausschiebt. Dabei vergrößert
der Dreharm zu keinem Zeitpunkt seines Betriebs seine Ausdehnung in Z-Richtung weg
von den Stirnflächen der Warenschachteln, d.h. der Dreharm benötigt nur einen Bauraum,
um ihn in horizontaler Richtung, d.h. mit minimaler Ausdehnung in Z-Richtung, im Gehäuse
aufzunehmen.
[0017] Diese erste Form der Fortsetzung der Bewegung des Dreharms, nachdem eine Schachtel
ausgeworfen und der Dreharm senkrecht zur XY-Ebene steht, bietet sich insbesondere
für Warenschächte "in der Mitte" der Anordnung nebeneinanderliegender Warenschächte
an, d.h. für alle Warenschächte außer den beiden an den äußeren seitlichen Rändern
der Anordnung liegenden Warenschächte. Auf diese Weise steht der Dreharm nach einer
Auswurfsoperation in Fahrtrichtung ausgerichtet bereit und könnte eine nächste Ausbruchsoperation
in der gleichen horizontalen linearen Fahrtrichtung ausführen.
[0018] Die zweite Form der Fortsetzung der Bewegung des Dreharms ist insbesondere für die
an den beiden äußeren Rändern der Anordnung der Warenschächte liegenden äußersten
Warenschächte geeignet. Der Dreharm dreht sich dann in einen dieser äußersten Warenschächte
hinein und schiebt eine ausgewählte Schachtel aus dem Stapel heraus, stoppt seine
Bewegung in der senkrechten Stellung zur XY-Ebene und kehrt dann seine Dreh- und seine
Linearbewegung um, sodass er in zeitlich gespiegelter Weise in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt. Diese Art der Bewegungsführung ist für die äußersten Warenschächte vorteilhaft,
da der Auswerfer dann nicht an diesem äußersten Warenschacht vorbeifahren muss, was
Bauraum in dem Gehäuse in horizontaler Richtung über den äußersten Warenschacht hinaus
nötig machen würde. Durch die zweite Form der Bewegungsfortführung kann so der Bauraum
im Gehäuse in horizontaler Richtung im Bereich der äußersten Warenschächte minimiert
werden.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit dazu
eingerichtet ist, eine Leerstelle in einem Warenschacht und dort eine virtuelle Auswurfsoperation
mit dem Dreharm auszuführen, um dort die Richtung des Dreharms zur Horizontalen um
180° zu drehen. Dieser Schritt wird als "virtuelle" Auswurfsoperation bezeichnet,
da der Dreharm tatsächlich wie bei einer normal Auswurfsoperation bewegt wird, tatsächlich
aber kein Auswurf stattfindet, da der Dreharm sich an einer Stelle in einen Warenschacht
bewegt, an der keine Schachtel liegt und an der der Dreharm sich in Leere dreht. Eine
solche Umwendung des Dreharms kann gewünscht sein, wenn eine bestimmte Ausrichtung,
z.B. in Fahrtrichtung, bewirkt werden soll.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Auswerfer mit Drehwinkelsensoren versehen,
die dazu ausgestaltet sind, die Drehstellung des Dreharms relativ zur horizontalen
Richtung zeitabhängig zu detektieren und die Sensorsignale an die Steuereinheit weiterzuleiten.
Alternativ können bei Verwendung eines Stellmotors als Antrieb auch aus diesem Informationen
über die Drehstellung des Drehabends abgeleitet werden. Die Erfassung des momentanen
Drehwinkels kann in die Steuerung der Drehung des Dreharms durch den Antrieb einfließen,
sodass dieser in gewünschter Weise so geregelt gedreht wird, dass die horizontale
lineare Bewegung des Dreharms teilweise oder ganz durch dessen Drehung kompensiert
wird.
[0021] Die Drehwinkelsensoren können durch eine Mehrzahl von kreisförmig um die Drehachse
verteilt angeordneten Hall-Sensoren in Kombination mit einem Magneten gebildet werden,
wobei Hall-Sensoren und Magnet mit dem Dreharm bzw. mit nicht mit diesem drehenden
Komponenten des Auswerfers verbunden sind, sodass der Magnet bei Drehung des Dreharms
entlang der kreisförmig verteilten Anordnung der Hall-Sensoren relativ zu dieser bewegt
wird. Das bedeutet, dass entweder der Magnet mit dem Dreharm und die kreisförmig um
die Drehachse verteilte Anordnung von Hall-Sensoren fest mit einer nicht drehenden
Komponenten des Auswerfers verbunden sind, oder umgekehrt die kreisförmig verteilte
Anordnung der Hall-Sensoren mit dem Dreharm verbunden ist und sich mit diesem dreht
und der Magnet fest an einer nicht drehenden Komponente des Auswerfers befestigt ist,
sodass sich diese bei Drehung des Dreharms drehend relativ zueinander bewegen.
[0022] Alternativ kann die Messung des Drehwinkels durch einen integrierten Hall-Winkelsensor
erfolgen, der die Ausrichtung eines auf der Drehachse befestigten Stabmagneten oder
eines diametral magnetisierten Ring- oder Scheibenmagneten bestimmt.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Dreharm am Schubende in Draufsicht aus
der Richtung der Drehachse ein abgerundetes Profil, das bei der Drehung des Dreharms
in Anlage an der Rückfläche der Schachtel an dieser vorbeistreicht, sodass der Kontaktbereich
mit der Rückfläche im zentralen Bereich der der Schachtel bleibt.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungen
erläutert, in denen:
Fig. 1 eine schematische Übersicht über mehrere Komponenten eines Ausführungsbeispiels
des Verkaufsautomaten zeigt,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Auswahleinheit des Verkaufsautomaten zeigt,
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht der Verkaufseinheit des Verkaufsautomaten zeigt,
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild des Energieversorgungssystems des Verkaufsautomaten
zeigt,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf die Stirnseite der Warenschächte mit XY-Linearantrieb
zeigt,
Fig. 6 eine perspektivische Detailansicht eines Bereichs zweier benachbarter Warenschächte
zeigt,
Fig. 7 a) bis j) eine Sequenz von Stellungen des Dreharms im Verlaufe einer Auswurfsoperation
in Draufsicht aus Richtung der Drehachse (Y-Achse) zeigt, wobei zwischen aufeinanderfolgenden
Darstellungen keine konstanten Zeitintervalle liegen, was sich darin zeigt, dass die
gleichmäßige lineare horizontale Bewegung (von links nach rechts) des Auswerfers zu
unterschiedlich großen Bewegungsschritten in horizontaler Richtung zwischen aufeinanderfolgenden
Darstellungen führt, und
Fig. 8 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die XZ-Ebene, in der sich ein schematisch
dargestellter Dreharm dreht.
[0025] Fig. 1 zeigt eine schematische Übersicht über verschiedene Komponenten des Verkaufsautomaten.
Darunter sind eine Auswahleinheit 10 (siehe auch Fig. 2), die in diesem Beispiel eine
Anzeige mit einer Auflistung der verfügbaren Sorten und den diesen zugeordneten Auswahlzahlen
zeigt, die zur Auswahl dann über die Zifferntasten oder über Touch-Screen auf der
Anzeige durch Antippen eingegeben werden können. Mit 20 ist die Bezahleinheit bezeichnet,
die in bekannter Weise mit Münzen, Geldscheinen, Geldkarten bedient werden kann. Daran
befindet sich auch eine Kartenleseeinheit (z.B. für Personalausweise) zur Altersverifikation.
Die Bezahleinheit ist gesondert noch einmal in Fig. 3 dargestellt.
[0026] Eine Warenvorratseinheit 30 ist schematisch mit mehreren nebeneinander liegenden
Warenschächten 36 dargestellt (Fig. 1 und 5). Vor der Stirnfläche der Vorratseinheit
30 ist ein XY-Linearantrieb 32 angeordnet, der schematisch durch zwei zueinander senkrechte
Doppelpfeile dargestellt ist. An dem XY-Linearantrieb 32 ist ein nur schematisch als
Box dargestellter Auswerfer 34 aufgehängt und durch den XY-Linearantrieb an beliebige
gewünschte Positionen an der Stirnfläche der Warenschächte fahrbar. Der Auswerfer
34 kann auch mit einer Kamera (nicht dargestellt) versehen sein, mit der das Bild
der Stirnflächen der Schachteln in den Warenschächten aufgenommen und zu der Steuereinheit
übertragen werden kann.
[0027] Nach dem Einschalten des Verkaufsautomaten oder nach einer Auffüllung mit neuen Warenschachteln
wird der XY-Linearantrieb von der Steuereinheit (nicht gezeigt) so betrieben, dass
die dem Auswerfer 34 angebrachte Kamera sukzessive die gesamte Stirnfläche der Warenschächte
abfährt und dabei die Stirnflächen der Warenschachteln aufnimmt. Da es ein vorgegebenes
Warensortiment mit bekannten grafischen Gestaltungen der Stirnflächen für die einzelnen
Sorten gibt, kann durch Bildverarbeitung jeder Stirnfläche die zugehörige Sorte zugeordnet
werden. Ferner kann durch Rückmeldung des XY-Linearantriebs 32 oder durch Signale
von Positionssensoren in der Steuereinrichtung auch jeder Warenschachtel eine XY-Position
zugeordnet werden, sodass insgesamt eine Sorte-Orts-Zuordnungsfunktion ermittelt und
gespeichert werden kann. Hat ein Kunde nun eine Schachtel der Sorte A ausgewählt und
bezahlt, steuert die Steuereinheit unter Verwendung der Sorte-Orts-Zuordnungsfunktion
zu einer Schachtel der Sorte A, z.B. zu der zweitoberen Schachtel in dem Warenschacht
36 links. Dann betätigte die Steuereinheit den Auswerfer, wodurch die Schachtel A
aus dem Stapel in Z-Richtung herausgeschoben wird und letztlich in einer Warenausgabewanne
fällt. Der der XY-Linearantrieb 32 ist mit Gegendruckflächen verbunden, die auf der
gegenüberliegenden Seite des Warenstapels nahe an die angrenzenden Stirnflächen der
darunter- und darunterliegenden Warenschachteln positioniert werden, damit diese beim
Vorschieben der Schachtel A nicht mit vorgeschoben werden. Beim Auswerfen der zweitoberen
Schachtel A im ersten Warenstapel 36 links in Fig. 1 bedeutet dies, dass, der Auswerfer
vor die zweitobere Schachtel A gefahren wird, auf der gegenüberliegenden Seite des
Stapels vor die oberste Schachtel X und die drittoberste Schachtel B Gegendruckelemente
gefahren werden, sodass diese sich beim Vorschieben der Schachtel A nicht bewegen
können. An der Rückfläche und/oder der Vorderfläche des Stapels im Warenschacht können
zusätzlich flexible Borsten 39, wie in Fig. 6 dargestellt, vorgesehen sein, die teilweise
über die Stirnflächen der in dem Warenschacht 36 liegenden Schachteln vorstehen, um
zu verhindern, dass die Schachteln nach hinten und/oder vorne verrutschen.
[0028] Nach dem Betätigen des Auswerfers fällt die herausgeschobene Schachtel in einer Ausgabewanne.
[0029] Gemäß der vorliegenden Erfindung weist der Auswerfer einen um die vertikale Achse
(Y-Achse) drehbaren Dreharm oder Drehstößel 50 auf, der von einem Antrieb, wie etwa
einem Stellmotor, zur Drehung angetrieben wird. Dabei kann der Dreharm 50 in einer
ersten Variante aus einer parallel zur horizontalen Richtung (X-Achse) um 180° in
eine entgegengesetzt zur horizontalen Fahrtrichtung des Auswerfers ausgerichtete Stellung
gedreht. Dieser Vorgang wird "im Vorbeifahren" durchgeführt, d.h. während Auswerfer
in horizontaler Richtung an der ausgewählten Schachtel vorbeifährt. Der Vorgang ist
schematisch in Draufsicht aus Richtung der Drehachse in Figuren 7 a) bis j) dargestellt.
Es ist zu beachten, dass zwischen aufeinanderfolgenden Stellungen in Figuren 7a) bis
j) kein konstantes Zeitintervall liegt, was sich darin zeigt, dass die X-Position
des Auswerfers 34 (von links nach rechts in der Fig.) infolge der durch Pfeile angedeutete
linearen Bewegung des XY-Linearantriebs in horizontaler Richtung, die im einfachsten
Fall eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit ist, von Stellung zu Stellung in
Figuren 7 a) bis j) sich nicht in gleichmäßigen Schritten ändert. Stattdessen wurde
zur vereinfachten Darstellung näherungsweise konstanten Winkelschritte bei der Gesamtdrehung
um 180° dargestellt. Dass dies von Darstellung zu Darstellung zu unterschiedlichen
resultierenden Schrittweiten der linearen horizontalen Bewegung führt, zeigt schon,
dass die Kreisfrequenz der Drehung über die Drehung nicht konstant ist, sondern am
Beginn hoch ist und dann bis zur Drehung um 90° in Fig. 7f) abnimmt und daraufhin
wieder bis 180° zunimmt. Dies ist dadurch bedingt, dass nach der vorliegenden Erfindung
die Drehung des Dreharms so gesteuert erfolgt, dass durch die Überlagerung der linearen
horizontalen Bewegung mit der horizontalen Bewegung, die durch die Drehung des Dreharms
um die Y-Achse bedingt ist, diese beiden horizontalen Bewegungen einander entgegengesetzt
sind und sich ganz oder bis auf eine vorgegeben Schwelle ausgleichen, sodass das an
der Schachtel anliegende Schubende keine oder nur eine Bewegung unterhalb einer Schwelle
in horizontaler Richtung relativ zu der Endfläche der Schachtel ausführt. Dadurch
bleibt das Schubende während des Schiebevorgangs in Anlage an einem zentralen Bereich
der Schachtel. Auf die Mechanismen und Prinzipien der dazu notwendigen Steuerung oder
Regelung der Geschwindigkeit des Antriebs zur Drehung wird weiter unten noch eingegangen.
[0030] Während des Verfahrens des Auswerfers 34 zu der ausgewählten Schachtel wird der Dreharm
50 in Ruhe parallel zur horizontalen Richtung und in Fahrtrichtung gehalten. Wenn
das von seiner Drehachse entfernte Schubende 52 des Dreharms 50 eine einem zentralen
Bereich der Rückfläche der ausgewählten Schachteln gegenüberliegende Stellung erreicht
hat (Fig. 7 a)), wird der XY-Linearantrieb ausschließlich in horizontaler Richtung
betrieben und gleichzeitig der Antrieb gestartet, um den Dreharm 50 mit zeitabhängig
gesteuerter Geschwindigkeit zu drehen, sodass das Schubende 52 im zentralen Bereich
der ausgewählten Schachtel in Anlage kommt (Fig. 7 b)). Danach wird der Antrieb zur
Drehung des Drehrams 50 zeitabhängig gesteuert weiter so betrieben, dass die Überlagerung
der horizontalen Bewegung infolge der Drehung des Drehraums 50 um die Y-Achse mit
der linearen horizontalen Bewegung des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb dazu
führt, dass das Schubende 52 des Dreharms 50 in horizontaler Richtung relativ zu der
vorzuschieben Schachtel ganz ruht oder seine Bewegung in X-Richtung unterhalb einer
vorgegebenen Schwelle, sodass er in Anlage an einem zentralen Bereich der Rückfläche
der Schachtel bleibt. Dies ist in den Figuren 7 c) bis e) zu sehen, in denen der Dreharm
durch fortgesetzte Drehung die Schachtel in Z-Richtung vorschiebt, wobei durch die
genannte Regelung der Geschwindigkeit der Drehung bewirkt wird, dass der Kontaktpunkte
des Endes 52 des Dreharms dabei immer im zentralen Bereich der Entfläche der vorgeschobenen
Schachtel bleibt. Diese Kompensation der horizontalen Bewegungen zeigt sich in den
Figuren 7a) bis e) darin, dass das Schubende 52 in den untereinander liegenden Darstellungen
auf einer vertikalen Linie bleibt, d.h. keine horizontale Bewegung ausführt.
[0031] In Fig. 7 e) steht der Dreharm 52 in Z-Richtung und hat seine maximale Ausdehnung
in diese Richtung erreicht. Die Länge des Dreharms 50 muss so bestimmt sein, dass
durch den der Schachtel bis in die in Fig. 7 e) gezeigte Stellung diese aus den Stapel
herausfallen kann. Das ist sicher dann der Fall, wenn die Länge des Dreharms 50 etwa
gleich oder etwas größer als die Länge der Schachtel in Z-Richtung ist, sodass diese
ganz aus dem Stapel herausgeschoben wird. Es gibt jedoch auch Ausführungsformen, bei
denen jede Schachtel in dem Warenschacht in einem separaten Regalfach liegt, d.h.
unter jeder Schachtel liegt ein dünner, mit den Schachtseitenwänden verbundener Boden.
Bei solchen Ausführungsformen kann auch ein Vorschieben der Schachtel um weniger als
ihre Länge Z-Richtung bereits ausreichen, dass diese aus dem Warenschacht herausfällt.
[0032] Das Herausfallen der Schachtel ist in Figuren 7 e) und f) dadurch angedeutet, dass
die Schachtel in der in Figuren 7e) und f) gezeigten Stellung beginnt, aus dem Warenschaft
herauszufallen, was durch die gestrichelte Darstellung der Schachtel in Fig. 7 f)
angedeutet ist.
[0033] Nach Überschreiten der 90° Stellung des Dreharms wird die Drehung in symmetrischer
Weise um die 90° Stellung fortgesetzt bis der Dreharm eine horizontale Stellung entgegengesetzt
zur linearen Fahrtrichtung des Auswerfers 34 erreicht hat, in der der Antrieb dann
gestoppt wird (Fig. 7 j)).
[0034] Damit ist die Auswurfsoperation, die der Auswerfer "im Vorbeifahren" durch Drehung
des Dreharms 15 in der geschilderten Weise ausgeführt hat, abgeschlossen und der Auswerfer
34 kann durch den XY-Linearantrieb in der gleichen Richtung weiter horizontal verfahren
werden, bis er eine jenseits des seitlichen Randes des letzten Warenschachtes liegende
Wartestellung erreicht hat, wo die Steuereinheit den Auswerfer bis zur nächsten Aswurfoperation
parken kann. Da dieser dann bei der nächsten Auswurfoperation in entgegengesetzter
horizontaler Fahrtrichtung verfahren werden muss, steht der Dreharm 50 dann bereits
richtig, um eine weitere Auswurfoperation durch eine Drehung um 180° mit entgegengesetzten
Drehsinn auszuführen.
[0035] In der zweiten Variante der Bewegungsführung des Dreharms nach Erreichen der zu XY-Ebene
senkrechten Stellung des Dreharms wird dieser in der senkrechten Stellung durch Stoppen
des Antriebs und des XY-Linearantriebs gestoppt und daraufhin der Antrieb mit umgekehrten
Drehsinn und der XY-Linearantrieb in entgegengesetzte horizontale Richtung betrieben,
sodass der Dreharm durch eine zeitlich umgekehrte Überlagerung von Dreh-und horizontaler
Linearbewegung in seiner Ausgangsstellung zurückkehrt. In Fig. 7 bedeutet dies, dass
der Dreharm zunächst die Bewegungssequenz von Fig. 7 a) bis e) ausführt, dann in der
Stellung von Fig. 7 e) anhält und die Drehbewegung und horizontale Linearbewegung
in umgekehrter Richtung in die Ausgangsstellung nach Fig. 7a) ausführt.
[0036] Im Folgenden soll zur Veranschaulichung der von dem Dreharm beim Auswurf der Schachtel
durchgeführten Drehung eine anschauliche Darstellung der geometrischen Beziehungen
während der Drehung gegeben werden, auf denen ein Steueralgorithmus zur Steuerung
der Drehbewegung durch den Antrieb mit zeitabhängiger Geschwindigkeit basieren kann.
Hier wird beispielhaft die erste Variante der Bewegungsführung der Drehung des Dreharms
betrachtet, in der der Dreharm um 180° gedreht wird. In Fig. 8 ist stark vereinfacht
und schematisch der Dreharm 50 durch eine vom Ursprung des XZ-Koordinatensystems ausgehende
Strecke mit der Länge 1 wiedergegeben. Der Dreharm 50 führt bei seiner Drehung aus
der horizontalen Richtung in X-Richtung eine 180° Drehung durch in eine Endstellung,
die entgegengesetzt gerichtet ist. Die dabei von dem Endpunkt der Strecke 1 bei der
Drehung in Fig. 8 durchlaufene Bewegungsbahn ist in Fig. 8 durch den dargestellten
Halbkreis angedeutet.
[0037] In der in Fig. 8 wiedergegebenen Momentaufnahme zum Zeitpunkt t hat sich der Dreharm
gegenüber der horizontalen X-Richtung bereits um einen Winkel ϕ(t) von der X-Achse
weggedreht. Es wird hier zunächst angenommen, dass das dargestellte XZ-Koordinatensystem
bei der Drehung des Dreharms ruht (d.h. von einer linearen horizontalen Bewegung des
Dreharms zunächst abgesehen).
[0038] Zum Zeitpunkt t nimmt der Dreharm einen Winkel ϕ(t) zur X-Achse ein und hat eine
Projektion oder Ausdehnung in Richtung der X-Achse von x(t) wie in Fig. 8 angedeutet.
Diese Projektion oder Ausdehnung x(t) steht in folgendem Zusammenhang mit dem Drehwinkel
ϕ(t):

[0039] Es soll nun betrachtet werden, mit welcher Geschwindigkeit sich die X-Ausdehnung
der Projektion des Dreharms ändert, oder mit anderen Worten, mit welcher Geschwindigkeit
der Endpunkt der Projektion des gedrehten Dreharms auf die X-Achse an dieser entlang
läuft. Diese Geschwindigkeit ist durch die Zeitableitung
x(t) wie folgt gegeben:

[0040] Es soll nun die Bewegung des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb in der horizontalen
X-Richtung mit einbezogen werden, wobei hier beispielhaft angenommen wird, dass diese
horizontale Bewegung des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb mit konstanter Geschwindigkeit
v
x in X-Richtung erfolgt. Bei der Ausführung der Drehung des Dreharms zum Auswurf soll
die Geschwindigkeit der Drehung des Dreharms eine Bewegung in X-Richtung bewirken,
die der Bewegung des Auswerfers in X-Richtung mit der Geschwindigkeit v
x durch den XY-Linearantrieb entgegengesetzt ist und diese idealerweise ganz kompensiert.
Zu diesem Zweck wird die oben angegebene Geschwindigkeit in X-Richtung durch die Drehung
gleich -v
x gesetzt

so dass bei Überlagerung der beiden Geschwindigkeiten die Geschwindigkeit des Schubendes
des Dreharms im idealisierten Fall in X-Richtung 0 beträgt. Das Auflösen dieser Beziehung
ergibt

ω(t) ist die die zeitabhängige Kreisfrequenz der Drehung, die durch den Antrieb (Motor)
bewirkt werden muss. Es ist hier zu beachten, dass diese Betrachtung der mathematischen
Zusammenhänge eher zur Veranschaulichung dienen soll. Die zuletzt angegebene Beziehung
kann nicht vom Drehwinkel 0° aus und bis zum Drehwinkel 180° hin verwendet werden,
da der Ausdruck an diesen Stellen nicht definiert ist. Das spielt in der Praxis aber
keine Rolle, da der Dreharm zunächst um einen gewissen Winkel gedreht werden muss,
bis er überhaupt in Anlage an die Endfläche kommt und erst dann die Regelung der X-Position
des Schubgeländes an der Endfläche praktisch relevant ist. In der Praxis könnte der
in der Steuereinheit implementierte Steueralgorithmus mit einer Drehung mit vorgegebener
Geschwindigkeit mit einer vorgegebenen Kreisfrequenz ω
start beginnen und dann nach Erreichen eines vorgegebenen kleinen Anfangswinkels ϕ(t) mit
der oben angegebenen Beziehung die Kreisfrequenz der Drehung in Abhängigkeit von ϕ(t)
anpassen. Jedenfalls kann man der oben angegebenen Beziehung für die Kreisfrequenz
entnehmen, dass der Dreharm zunächst bei kleinen Winkeln mit einer sehr hohen Kreisfrequenz
schnell gedreht werden muss. Je weiter der Dreharm sich dann der 90° Stellung nähert,
desto weiter kam die Kreisfrequenz gemäß der oben angegebenen Beziehung absinken.
Auf dem Weg von 90° bis 180° kann die Kreisfrequenz dann umgekehrt, in symmetrischer
Weise wieder ansteigen.
[0041] Dieser Zusammenhang spiegelt sich auch in Figuren 7 a) bis e) wider. Beim ersten
Winkelschritt nach Fig. 7 b) verursacht die konstante Linearbewegung in horizontaler
Richtung des Auswerfers 34 nur eine relativ kleine Verschiebung in X-Richtung (nach
links). Die Schritte in X-Richtung werden jedoch mit jedem Winkelschritt immer größer,
je weiter sich der Dreharm 50 der um 90° gedrehten Stellung in Fig. 7 e) annähert,
d.h. Geschwindigkeit der Drehung (Kreisfrequenz) nimmt relativ zu der konstanten horizontalen
Linearbewegung von 7 a) bis e) ab.
[0042] In der Praxis können die Steuer- oder Regelalgorithmen allerdings auch auf Grundlage
anderer Rechenschritte als der oben angegebene Beziehung zwischen Drehwinkel ϕ(t)
und Kreisfrequenz ω(t) des Motorantriebs arbeiten. So kann auch eine Drehbewegung
so vorgeben werden, dass bei Überlagerung der linearen Bewegung des Auswerfers in
X-Richtung v
x mit der durch die Drehung des Dreharms bewirkten Bewegung in X-Richtung bewirkt wird,
dass die X-Koordinate des Schubendes des Dreharms als Funktion der Zeit während des
Auswurfs beim Vorschieben der Schachtel konstant bleibt oder in einem vorgegeben beschränkten
Bereich verbleibt, so dass das Schubende im Wesentlichen an der Mitte der Rückfläche
der Schachtel ansetzend diese vorschieben kann.
[0043] Dabei können die Steuer- oder Regelalgorithmen auch aus Drehwinkel zu aufeinanderfolgenden
Zeitpunkten ϕ(t
1) und ϕ(t
2) Hochrechnungen für die X-Position durchführen und die Kreisfrequenz ω(t) so anpassen,
dass die X-Position sich nicht oder nicht über eine vorgegebene Schwelle verändert.
Letzteres würde eher einer Regelung entsprechen, die das Schubende des Dreharms auf
konstantem X-Wert hält.
[0044] In Fig. 4 ist schematisch eine Ausführungsform für ein Energieversorgungssystem für
den Verkaufsautomaten dargestellt. Das System hat drei Akkumulatoren, die derart verschaltet
sind, dass es weder zu "Tiefentladungen" noch zu "Überladungen" kommen kann. Unabhängig
von den Spannungszuständen der Akkumulatoren wird die Ausgangsspannung durch einen
Gleichspannungs-Gleichspannungs-Wandler (DC-DC-Konverter) 49 auf exakt 12 Volt gehalten.
Damit ist ein reibungsloses Arbeiten der elektrischen Einheiten des Verkaufsautomaten
gewährleistet.
[0045] Im einfachsten Fall kann das System mit nur einem Akkumulator betrieben werden, der
das Gesamtsystem bei Anforderung mit elektrischer Energie versorgt.
[0046] Bei Betrieb mit zwei Akkumulatoren 46 und 47 kann das System von der Steuereinheit
so gesteuert werden, dass derjenige Akkumulator mit der höheren Kapazität das Gesamtsystem
bei Anforderung mit elektrischer Energie versorgt. Die elektrische Energie aus den
Solarzellenfeldern 42 wird dabei zum Aufladen des schwächeren Akkumulators verwendet.
[0047] Beim Betrieb mit Akkumulator 46 oder 47 und Akkumulator 48 als Backup versorgt Akkumulator
46 oder 47 das Gesamtsystem bei Anforderung. Ist der Akkumulator 46 oder 47 leer,
wird das Gesamtsystem bei Anforderung durch Akkumulator 48 (Backup) versorgt. Die
elektrische Energie aus den Solarzellenfeldern wird zum Nachladen von Akkumulator
46 oder 47 verwendet, wobei der als Backup verwendete Akkumulator 48 bevorzugt mit
elektrischer Energie versorgt wird, um seinen Ladezustand sicherzustellen.
[0048] Bei Betrieb mit drei Akkumulatoren versorgen die Akkumulatoren 46 und 47 das Gesamtsystem
parallel bei Anforderung. Sind die Akkumulatoren leer, wird das Gesamtsystem bei Anforderung
über Akkumulator 48 (Backup) versorgt. Die elektrische Energie aus den Solarzellenfeldern
wird zum Nachladen von die Akkumulatoren 46 und 47 verwendet, wobei der als Backup
dienende Akkumulator 48 bevorzugt mit elektrischer Energie versorgt wird, um seinen
Ladezustand sicherzustellen.
[0049] Zum Nachladen der Akkumulatoren über die Solarzellenfelder 42 werden zusätzlich Gleichstrom-Gleichstrom-Konverter
zugeschaltet, wenn die Spannung aus den Solarzellenfeldern nicht über dem Niveau der
Batterieladespannung liegt. Zusätzlich können auch Batterien zum Nachladen verwendet
werden.
1. Verkaufsautomat mit einem Gehäuse, einer Mehrzahl von darin in horizontaler Richtung
(X-Richtung) nebeneinander angeordneten Warenschächten (36) zur Aufnahme von in vertikaler
Richtung (Y-Richtung) ausgerichteten Stapeln von Warenschachteln, einer Auswahleinheit
(10) zur Eingabe einer Warenauswahl, einer Bezahleinheit (20), einer Steuereinheit,
die dazu eingerichtet ist, auf die Rückmeldung der Bezahleinheit hin, dass ein ausreichender
Betrag für die Warenauswahl gezahlt worden ist, einen an einem XY-Linearantrieb (32)
aufgehängten Auswerfer (34) zu einer ausgewählten Schachtel zu verfahren und den Auswerfer
zu betätigen, um die ausgewählte Schachtel senkrecht zur XY-Ebene vorzuschieben und
aus dem Stapel heraus zu schieben, so dass sie in einer Ausgabewanne unter den Warenschächten
gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer (34) einen um eine vertikale Drehachse drehbaren Dreharm (50) und einen
diesen mit steuerbarer Geschwindigkeit zur Drehung antreibenden Antrieb aufweist,
und dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist,
während des Verfahrens des Auswerfers durch den XY-Linearantrieb zu der ausgewählten
Schachtel bei gestopptem Antrieb den Dreharm (50) in einer in Fahrtrichtung horizontal
ausgerichteten Ruhestellung zu halten,
wenn das von seiner Drehachse entfernte Schubende (52) des Dreharms eine einem zentralen
Bereich der Rückfläche der ausgewählten Schachtel gegenüberliegende Stellung erreicht
hat, den XY-Linearantrieb (32) ausschließlich in horizontaler Richtung zu betreiben
und gleichzeitig den Antrieb zu starten, um den Dreharm (50) mit zeitabhängig so gesteuerter
Geschwindigkeit zu drehen, dass durch Überlagerung der horizontalen linearen Bewegung
und der Drehbewegung des Dreharms das Schubende (52) in X-Richtung ruht oder dessen
Bewegung in X-Richtung unter einer vorgegeben Schwelle liegt und das Schubende so
in Anlage am zentralen Bereich der Rückfläche bleibt, während die Schachtel dabei
durch die Drehung des Dreharms (50) bis in eine zur XY-Ebene senkrechte Stellung vor-
und aus dem Stapel herausgeschoben wird.
2. Verkaufsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, beim und nach Passieren der zur XY-Ebene
senkrechte Stellung durch den Dreharm (50) dessen Drehung durch den Antrieb ununterbrochen
fortzusetzen und die horizontale Bewegung durch den XY-Linearantrieb ununterbrochen
fortzusetzen, wobei dabei der Dreharm mit zeitabhängig so gesteuerter Geschwindigkeit
gedreht wird, dass durch Überlagerung der horizontalen linearen Bewegung und der Drehbewegung
des Dreharms das Schubende in X-Richtung ruht oder dessen Bewegung in X-Richtung unter
einer vorgegeben Schwelle liegt, bis der Dreharm eine horizontal ausgerichtete Ruhestellung
entgegengesetzt der Fahrtrichtung des XY-Linearantriebs in horizontaler Richtung erreicht
hat und den Antrieb in dieser Stellung zu stoppen.
3. Verkaufsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, beim und Erreichen der zur XY-Ebene senkrechten
Stellung durch den Dreharm (50) dessen Drehung durch den Antrieb zu stoppen und die
horizontale Bewegung durch den XY-Linearantrieb zu stoppen und danach eine horizontale
Bewegung des Dreharms durch den XY-Linearantrieb in entgegengesetzter Richtung zu
bewirken und durch den Antrieb eine Drehung mit entgegengesetztem Drehsinn mit einer
so gesteuerten Geschwindigkeit zu bewirken, dass durch Überlagerung der horizontalen
linearen Bewegung und der Drehbewegung des Dreharms das Schubende (52) in X-Richtung
ruht oder dessen Bewegung in X-Richtung unter einer vorgegeben Schwelle liegt bis
der Dreharm (50) eine horizontal ausgerichtete Ruhestellung entgegengesetzt der Fahrtrichtung
des XY-Linearantriebs in horizontaler Richtung erreicht hat und den Antrieb in dieser
Stellung zu stoppen.
4. Verkaufsautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, eine Leerstelle in einem Warenschacht und
dort eine virtuelle Auswurfsoperation mit dem Dreharm auszuführen, um dort die Richtung
des Dreharms (50) zur Horizontalen um 180° zu drehen.
5. Verkaufsautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer (34) mit Drehwinkelsensoren versehen ist, die dazu ausgestaltet sind,
die Drehstellung des Dreharms (50) relativ zu horizontalen Richtung zeitabhängig zu
detektieren und die Sensorsignale an die Steuereinheit weiterzuleiten.
6. Verkaufsautomat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwinkelsensoren eine Mehrzahl von kreisförmig um die Drehachse verteilt angeordneten
Hall-Sensoren und einen Magneten aufweisen, wobei die Hall-Sensoren und der Magnet
so mit dem Dreharm (50) und restlichen Teilen des Auswerfers, die an der Drehung des
Dreharms nicht teilnehmen, verbunden sind, dass der Magnet bei Drehung des Dreharms
relativ zu den Hall-Sensoren entlang der kreisförmig verteilten Anordnung der Hall-Sensoren
bewegt wird.
7. Verkaufsautomat einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer mit einem integrierten Hall-Winkelsensor versehen ist, der die Ausrichtung
eines auf der Drehachse befestigten Stabmagneten oder eines diametral magnetisierten
Ring- oder Scheibenmagneten bestimmt.
8. Verkaufsautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dreharm (50) am Schubende (52) in der Draufsicht aus der Richtung der Drehachse
ein abgerundetes Profil hat, an dem die anliegende Rückfläche der Schachtel während
der Drehung des Dreharms beim Vorschieben der Schachtel zum Auswurf abrollt.