Hintergrund der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Stoffkombinationen als Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren
(verdampfungs- oder sublimationsfähige Korrosionsinhibitoren, vapour phase corrosion
inhibitors VpCI, volatile corrosion inhibitors, VCI) und Verfahren ihrer Applikation
zum Schutz von üblichen Gebrauchsmetallen, wie Eisen, Chrom, Nickel, Aluminium, Kupfer
und deren Legierungen sowie verzinkten Stählen gegen Korrosion in Feuchtluft-Klimata.
[0002] Bereits seit mehreren Jahrzehnten werden als Korrosionsinhibitoren identifizierte
Verbindungen, die zudem schon unter Normalbedingungen zur Verdampfung oder Sublimation
neigen und dadurch über die Gasphase an zu schützende Metalloberflächen gelangen können,
zum temporären Korrosionsschutz von Metallgegenständen innerhalb von geschlossenen
Räumen, z.B. in Verpackungen, Schaltschränken oder Schaukästen zum Einsatz gebracht.
Auf diese Weise Metallteile während der Lagerung und Transporten vor Korrosion zu
schützen, ist die saubere Alternative zum temporären Korrosionsschutz mit Ölen, Fetten
oder Wachsen.
[0003] Alle Maßnahmen des temporären Korrosionsschutzes von Metallen gegen die Einwirkung
luftgesättigter wässriger Medien oder kondensierter Wasserfilme haben bekanntlich
das Ziel, die auf Gebrauchsmetallen nach erstem Kontakt mit der Atmosphäre stets vorhandene
Primäroxidschicht (primary oxide layer, POL) vor chemischen und mechanischen Abbau
zu konservieren (vgl. z.B.:
E. Kunze (Hrsg.), Korrosion und Korrosionsschutz, Band 3, Wiley-VCH, Berlin, New York
2001, S. 1679-1756). Um das durch Anwendung von vorzugsweise über die Dampfphase wirkenden Korrosionsinhibitoren
zu bewältigen, ist allerdings zu berücksichtigen, dass die üblichen Gebrauchsmetalle
und die auf ihren Oberflächen jeweils vorhandene POL unterschiedliche chemische Eigenschaften
aufweisen. Daher sind Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren grundsätzlich nach der Art
des zu schützenden Metalls auszuwählen (vgl. z.B.:
US 4,374,174,
US 6,464,899,
US 6,752,934 B2,
US 7,824,482 B2 und
US 8,906,267 B2).
[0004] Für Gegenstände und Konstruktionen, die aus unterschiedlichen Metallen gefertigt
wurden und dazu ggf. noch in verschiedenartigen Bearbeitungszuständen (rau, geschliffen,
poliert etc.) vorliegen, bedarf es folglich auch Kombinationen verschiedener Korrosionsinhibitoren,
um für die betreffenden Metalle und Oberflächenzustände innerhalb ein und desselben
Behältnisses oder einer gemeinsamen Verpackung jeweils einen zuverlässigen temporären
Korrosionsschutz zu gewährleisten. Da solche Mischmetall-Gegenstände und -Bauteile
heute nach den vorliegenden Erfahrungen technisch am häufigsten vertreten sind, hat
die Auffindung geeigneter Stoffkombinationen von über die Dampfphase wirkenden Korrosionsinhibitoren
eine immer noch zunehmende Bedeutung.
[0005] Der Einsatz solcher Kombinationen an flüchtigen Korrosionsinhibitoren (VpCI/VCI)
in der Praxis sollte vor allem nach den bereits etablierten Anwendungen möglich sein,
allerdings abgestimmt auf die unterschiedliche Sensibilität der zu schützenden Metalle
und Oberflächenzustände in Luft unterschiedlicher rel. Feuchte und Zusammensetzung
sowie hinsichtlich Kompatibilität der einzelnen Komponenten untereinander.
[0006] Um für metallische Bauteile innerhalb von Behältnissen und Verpackungen, deren Wandungen
für wasserdampfhaltige Luft permeabel sind (Papier, Kunststoff-Folie u.a.), mittels
VpCl/VCl einen zuverlässigen Korrosionsschutz zu erreichen, ist zu gewährleisten,
dass die Wirkstoffe im Regelfall ausreichend schnell aus dem jeweiligen Depot durch
Verdampfung und/oder Sublimation freigesetzt werden, durch Diffusion und Konvektion
innerhalb der geschlossenen Verpackung zu den zu schützenden Metalloberflächen gelangen
und dort einen Adsorptionsfilm ausbilden, noch bevor an gleicher Stelle Wasser aus
Feuchtluft kondensieren kann.
[0007] Die als sog. Aufbauphase (conditioning or incubation time) bezeichnete Zeit, während
der sich nach dem Verschließen des Behältnisses/der Verpackung die Bedingungen für
den VCl-Korrosionsschutz einstellen, darf bei überdurchschnittlich korrosionsanfälligen
Metalloberflächen naturgemäß nicht allzu groß sein, da ansonsten der Korrosionsprozess
schon gestartet wird, bevor die VCI-Moleküle in die Nähe der Metalloberfläche gelangt
sind.
[0008] Abhängig von der Art der zu schützenden Metalle und den vorliegenden Oberflächenzuständen
ist folglich nicht nur eine geeignete Kombination von VpCI/VCI-Komponenten einzusetzen,
sondern sie auch so zu applizieren, dass die zur Entfaltung ihrer Wirkung erforderliche
sog. Aufbauphase den betreffenden Anforderungen angepasst ist.
[0009] Schon unter Normalbedingungen zur Sublimation neigende Feststoffe stellen ihr Verdampfungsgleichgewicht
mit der Gasphase bekanntlich umso leichter ein, je größer ihre spezifische Oberfläche
ist. Solche Korrosionsinhibitoren in Pulverform mit möglichst kleiner Partikelgröße
vorzulegen, kann daher als Grundvoraussetzung für die Einstellung einer möglichst
kurzen Aufbauphase angesehen werden. VpCI/VCI in Form feindisperser Pulver, abgepackt
in Beuteln aus einem Material, welches für die dampfförmigen Wirkstoffe durchlässig
ist (z.B. Papierbeutel, poröse Polymerfolie, perforierte Kapsel), sind daher seit
langem handelsüblich. Sie innerhalb einer geschlossenen Verpackung neben den zu schützenden
Metallteilen zu exponieren, ist die einfachste Form der praktischen Anwendung von
VpCI/VCI (vgl. z.B.:
E. Vuorinen, E. Kalman, W. Focke, Introduction to vapour phase corrosion inhibitors
in metal packaging, Surface Engng. 29(2004) 281 pp.,
US 4,973,448,
US 5,393,457,
US 6,752,934 B2,
US 8,906,267 B2,
US 9,435,037 und
EP 1 219 727 A2). Die damit erreichbaren Aufbauphasen können außerdem durch die Permeabilität der
Wandungen solcher Depots reguliert werden. Sollen anstelle einzelner Korrosionsinhibitoren
Mischungen verschiedener Stoffe zum Einsatz kommen, dann ist zusätzlich zu gewährleisten,
dass sie untereinander weder chemisch reagieren, noch zur Bildung von Agglomeraten
führen, da dadurch sowohl ihre Emission aus dem Depot als auch ihre geforderte Chemisorption
an den zu schützenden Metalloberflächen verhindert bzw. zumindest stärker beeinträchtigt
würde.
[0010] In modernen Verpackungsmitteln für den temporären Korrosionsschutz sind heute die
VpCI/VCI gewöhnlich schon integriert, so dass ihre technische Anwendung einfach und
auch automatisiert erfolgen kann. Papiere, Pappen, Schaumstoffe bzw. textiles Vliesmaterial
mit einer VCl-haltigen Beschichtung sind dabei ebenso geläufig, wie polymere Trägermaterialien,
in die die betreffenden VCI-Wirkstoffe so eingearbeitet wurden, dass ihre Emission
daraus ermöglicht bleibt. So werden z. B. in den Patentschriften
US 3.836.077,
US 3.967.926,
US 4.124.549,
US 4.290.912,
US 5.209.869,
US 5.332.525,
US 5.393.457,
US 6.752.934 B2,
US 7.824.482,
US 8,906,267 B2,
JP 4.124.549,
EP 0.639.657 und
EP 1.219.727 verschiedene Varianten vorgeschlagen, stets mit dem Ziel, die VpCI/VCI in einem Depot,
wie etwa in Kapseln, Beschichtungen oder gasdurchlässigen Kunststoff-Folien jeweils
so einzubringen, dass ein Produkt resultiert, aus dem die VCI-Komponenten kontinuierlich
verdampfen oder sublimieren können. Das mit Kombinationen mehrerer Stoffe zu erreichen
und dabei bezüglich Migration im Depot und Emission daraus für jede Komponente ein
physikalisch etwa gleichartiges Verhalten einzustellen, ist allerdings naturgemäß
kompliziert und erklärt offensichtlich, dass bei vielen Applikationen mit den bisher
bekannt gewordenen Stoffkombinationen namentlich für Mischmetall-Gegenstände und -Bauteile
nur selten optimale VCI-Korrosionsschutzeigenschaften realisiert werden. So können
im Einzelfall bereits unterschiedliche Partikelgrößen der Komponenten einer Stoffkombination
Mängel im Korrosionsschutz verursachen, wenn beispielsweise die strukturbedingten
Poren der Wandungen des Wirkstoffdepots nicht groß genug sind, um für alle Komponenten
der Wirkstoffmischung gleichartige Bedingungen bezüglich Permeation und Sublimation
der Einzelmoleküle bzw. Molekülassoziate zu gewährleisten.
[0011] Mit der Einarbeitung der VpCI/VCI in ein Beschichtungsmittel gelingt es heute erfahrungsgemäß
relativ einfach, auf flächigen Verpackungsmitteln (Papiere, Pappen, Schaumstoffe,
textiles Vliesmaterial etc.) Beschichtungen herzustellen, aus denen die jeweiligen
VpCI/VCI mit Emissionsraten freigesetzt werden, die für den VCI-Korrosionsschutz vergleichsweise
kurze Aufbauphasen garantieren. Es bedarf dazu in erster Instanz der Auswahl eines
geeigneten Beschichtungsmittels, das die in Pulverform eingetragene Stoffkombination
feindispers und mit ausreichend hohem Füllgrad aufnimmt, auf dem jeweiligen Substrat
zu einer gut haftenden, porigen Schicht vernetzt, aus der dann die betreffenden VpCI/VCI
widerstandsarm sublimieren können. Mit der Auftragsmenge an VpCI/VCI-Beschichtungsmittel
hat man zudem die Möglichkeit, das VpCI/VCI- Depot den Anforderungen möglichst kurzer
Aufbauphasen anzupassen.
[0012] VpCI/VCI-haltige Verpackungsmittel dadurch herzustellen, indem die Wirkstoffe in
einem geeigneten Beschichtungsmittel dispergiert und auf ein flächiges Trägermaterial
aufgetragen werden, wird daher schon lange praktiziert. Verfahren dieser Art mit verschiedenen
Wirkstoffen und Beschichtungsmitteln sind z.B. in
JP 61.227.188,
JP 62.063.686,
JP 63.028.888,
JP 63.183.182,
JP 63.210.285,
US 5,958,115,
US 8,906,267 B2 und
US 9,518,328 B1 beschrieben.
[0013] Die Einarbeitung von VpCI/VCI in polymere Trägermaterialien, bevorzugt in Polyolefine
(PO), wie Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP), und die Bereitstellung VpCI/VCI
emittierender Folien und weiterer PO-Produkte (Granulate, Trays, etc.), wie sie z.
B. vorgeschlagen wird in
US 4,124,549,
US 4.290.912, US 5,139,700,
US 6,464,899 B1,
US 6.752.934 B2,
US 6,787,065 B1,
US 7.824.482,
EP 1 218 567 A1 und
EP 1641960 B1, wird heute erfahrungsgemäß in besonders hohem Ausmaß praktiziert, schon weil sich
diese Produkte zur Automatisierung von Verpackungsprozessen vorteilhaft applizieren
lassen.
[0014] Allerdings haben diese polymerbasierten VpCI/VCI-Produkte im Regelfall den Nachteil,
dass die im Rahmen der Extrusion über die Polymerschmelze eingearbeiteten VpCI/VCI
innerhalb der Polymermatrix im Unterschied zu den oben beschriebenen VpCI/VCI- Depots
in Pulverform oder in Beschichtungen relativ fest eingeschlossen vorliegen und ihre
Emission daraus nur vergleichsweise erschwert möglich ist. In VpCI/VCI-Folien, die
heute üblicherweise mit Schichtdicken d im Bereich 60 µm ≤ d ≤ 150 µm zur Anwendung
gelangen, können zudem bei weitem nicht so hohe spezifische Wirkstoffkonzentrationen
wie etwa in VpCI/VCI-Beschichtungen untergebracht werden. Zudem kommt es gewöhnlich
während der Extrusion der betreffenden Masterbatches und Folien infolge der dabei
auftretenden thermischen Belastung zu schwer kontrollierbaren Verlusten an VpCI/VCI-
Komponenten. Erfahrungsgemäß konnten daher mit keiner der bisher bekanntgewordenen
VpCI/VCI-Stoffkombinationen Folien bereitgestellt werden, die für den VCI-Korrosionsschutz
von überdurchschnittlich korrosionsanfälligen Metalloberflächen geeignet sind, schon
weil es aus den besagten Gründen nicht gelang, damit die erforderlichen relativ kurzen
Aufbauphasen einzustellen. Die heute handelsüblichen VpCI/VCI-Folien sind daher bislang
vor allem als technologisch leicht zu applizierende Massenartikel in Gebrauch, ohne
höheren Anforderungen an ihre VCI-Korrosionsschutzeigenschaften genügen zu können.
[0015] Um diese Situation zu verbessern und Verpackungen mit Polymerfolien hinsichtlich
des eingebrachten VpCI/VCI-Systems leistungsfähiger zu profilieren, sind mehrere Vorschläge
bekannt geworden. Als naheliegend erscheinen dabei alle Maßnahmen, die Emission der
in Polymerfolien integrierten VpCI/VCI- Komponenten nur in eine Richtung zu ermöglichen,
orientiert auf das zu schützende Metallteil in der Verpackung, und die Gegenseite
dafür als Barriere auszustatten.
[0016] Dazu wird z.B. in
US 5,393,457 A1,
US 7,763,213 B2 und
US 8,881,904 B2 vorgeschlagen, die mit einer VpCI/VCI-haltigen Folie um das zu schützende Metallteil
primär hergestellte Verpackung noch mit einer zusätzlichen Sperrschichtfolie zu ummanteln.
In der
US 5,137,700 wird dagegen vorgesehen, die Außenseite der VpCI/VCI-Folie vor der Anwendung als
Verpackungsmittel mit einer als Barriere wirkenden Metall- oder Kunststoffschicht
zu laminieren und bei der Verpackung des zu schützenden Metallteils die mit den VpCI/VCI-Komponenten
ausgestattete Folie als Innenseite vorzugeben. Der Vorschlag gemäß
US 8,881,904 B2, die VpCI/VCI-Folie von vorn herein durch Coextrusion mehrschichtig herzustellen
und dabei in die als Außenseite positionierte Schicht kein VpCI/VCI-Masterbatch zu
dosieren, führt nach eigener Erfahrung nicht dazu, dass diese Außenschicht der Folie
danach als Barriere gegen die Permeation der dampfförmigen VpCI/VCI-Komponenten fungiert.
Stattdessen verschlechtert sich gewöhnlich noch die Emission der VpCl/VCl-Komponenten
aus der Innenschicht in den Gasraum der Verpackung, weil der Abbau des dafür erforderlichen
Konzentrationsgradienten durch Migration der Wirkstoffe in die zunächst wirkstofffreie
Außenschicht bereits während der Lagerung der Coextrusionsfolie auf Rolle einsetzt
und eine Minderung des VCI-Effekts zur Folge hat.
[0017] Da man bisher mit der Anwendung einer zusätzlichen Sperrschichtfolie oder der Ausstattung
der Außenseite einer VpCI/VCI-haltigen Folie als Diffusionsbarriere keine Beschleunigung
der Emission der betreffenden VpCI/VCI-Komponenten in den Innenraum der geschlossenen
Verpackung erreichen konnte, wurden weitere Maßnahmen in Vorschlag gebracht, um für
das jeweils integrierte VpCI/VCI-System in einer Folienverpackung die sog. Aufbauphase
so zu verkürzen, dass verbesserte VCI-Korrosionsschutzeigenschaften resultieren. Ein
Weg in dieser Richtung ist z.B. die Beschichtung der Innenseite einer Polymerfolie
mit einem die VpCI/VCI-Komponenten enthaltenden Gel, fixiert unter einer gasdurchlässigen
Innenfolie aus Tyvek® 1059 (DuPont) (vgl.
US 7,763,213 B2), wodurch es zudem möglich sein soll, wesentlich höhere Mengenanteile der VpCI/VCI-Komponenten
vorzugeben, als es durch direkte Integration in eine Polyolefinfolie mittels Extrusion
gelingt.
[0018] Ein weiterer etwa gleichartiger Weg besteht im Eintrag einzelner oder mehrerer VpCI/VCI-Komponenten
in einen geeigneten Kleber, um anschließend damit die Innenseite von Polymerfolien
anforderungsgemäß zu beschichten (vgl. z. B.:
EP 2 347 897 A1,
EP 2 730 696 A1,
EP 2 752 290 A1 und
US 2015/0018461 A1). Sofern ein Klebstoff ausgewählt wurde, der mit den eingebrachten VpCI/VCI-Komponenten
kompatibel ist und als poröse Schicht aushärtet, erreicht man tatsächlich höhere Emissionsraten
dieser Komponenten als aus Folien, in die die VpCI/VCI-Komponenten während der Extrusion
integriert wurden.
[0019] Und schließlich sind auch die Vorschläge, ein VpCI/VCI-System als feindisperses Pulver
direkt in die als Verpackungsmittel dienende Folie einzustreuen (vgl. z.B.:
US 8,603,603), es als hochgefüllte Presslinge (sog. Premix, vgl.
US 6,787,065 B1) neben die zu schützenden Metallteile zu platzieren, oder es in Form kleiner Granulate
in einen flächig vorliegenden, porösen Schaumstoff einzubringen, auf dessen anderer
Seite eine dünne Polyolefinfolie laminiert wurde (vgl. z.B.:
US 5,393,457 und
US 9,435,037 B2), weitere Möglichkeiten, innerhalb einer Folienumverpackung ein mit einem relativ
hohen Mengenanteil vorliegendes, widerstandsarm sublimierendes VpCI/VCI-System vorzulegen.
[0020] Bisher sind aber alle diese Vorschläge zu material- und kostenaufwendig, so dass
in der Praxis bei der Gestaltung leistungsfähiger Korrosionsschutz-Verpackungen erfahrungsgemäß
bevorzugt auf die eingangs bereits genannten, als klassisch zu bezeichnenden Applikationsvarianten
von VpCI/VCI-Systemen zurückgegriffen wird.
[0021] Dazu zählen bekanntlich auch die VpCI/VCI-haltigen Öle, wobei es gerade für solche
Produkte, die für den VCI-Korrosionsschutz von aus verschiedenen Metallen und Bearbeitungszuständen
bestehenden Bauteilen geeignet sind, einen immer noch wachsenden Bedarf gibt. Ein
solches VpCI/VCI-haltiges Öl soll bekanntlich nicht nur das betreffende Metallsubstrat,
auf dem es als dünner Film aufgetragen wurde, sondern auch Oberflächenbereiche des
gleichen Bauteils oder benachbarter Metallgegenstände, die auf Grund ihrer Geometrie
(z.B. Bohrungen, schmale Kerbungen gefaltete Blechlagen) nicht mit einem Ölfilm beschichtet
werden konnten, vor Korrosion schützen. Dafür ist es, wie bei jedem bereits genannten
VpCI/VCI-Depot, wieder erforderlich, dass die nunmehr aus dem Öl als Trägermaterial
emittierten VpCI/VCI- Komponenten innerhalb geschlossener Räume (z.B. Verpackungen,
Behältnisse, Hohlräume) über die Dampfphase zu den nicht mit dem Öl bedeckten Oberflächenbereichen
von Metallteilen gelangen und dort einen vor Korrosion schützenden Adsorptionsfilm
ausbilden.
[0022] VpCI/VCI-Öle sind beispielsweise in den Patentschriften
US 919,778,
US 3,398,095,
US 3,785,975,
US 8,906,267,
US 1,224,500 und
JP 07145490 A beschrieben. Indem diese VpCI/VCI-Öle flüchtige Korrosionsinhibitoren emittieren
und über die Gasphase auch die nicht mit einem Öl bedeckten Bereiche von Metalloberflächen
vor Korrosion schützen, unterscheiden sie sich deutlich von Konservierungsölen, deren
Korrosionsschutzeigenschaften durch Eintrag von nichtflüchtigen und daher nur im direkten
Kontakt wirksamen Korrosionsinhibitoren aufgebessert wurden. Derartige Korrosionsschutzöle
sind z.B. in den Patentschriften
US 5,681,506,
US 7,014,694 B1 und
WO 2016/022406 A1 beschrieben.
[0023] Die meisten der bisher bekannt gewordenen VpCI/VCI-Öle wurden allerdings lediglich
für den VCI-Korrosionsschutz von Eisenwerkstoffen profiliert. Sie enthalten gewöhnlich
höhere Mengenanteile eines oder mehrerer Amine, so dass für deren Migration innerhalb
der ÖlPhase und ihrer Emission daraus in die Atmosphäre einer geschlossenen Verpackung
ein relativ hoher Konzentrationsgradient wirksam werden kann. Entsprechend kurz ist
dann auch die zur Entfaltung ihres VCI-Effekts erforderliche Aufbauphase. Dabei sorgt
das über die Gasphase zur zu schützenden Metalloberfläche gelangte Amin in dem dort
aus Feuchtluft kondensiertem Wasser für einen im Alkalischen liegenden Oberflächen-pH-Wert,
bei dem die POL üblicher Eisenwerkstoffe beständig ist (vgl. z.B.: E. Kunze (Hrsg.)
loc. cit.). Für den VCI-Korrosionsschutz von Nichteisenmetallen (z.B. Al- und Cu-Basiswerkstoffe)
sowie verzinkten Stählen sind diese aminbasierten VpCI/VCI-Öle jedoch erfahrungsgemäß
nicht geeignet, da deren POL bei diesen hohen Oberflächen-pH-Werten unter Bildung
von Hydroxo-Komplexen abgebaut wird und nachfolgend Korrosion einsetzt.
[0024] Amine, die bereits unter Normalbedingungen einen Dampf- oder Sublimationsdruck haben,
als VCI/VpCI anzuwenden, wird seit vielen Jahren praktiziert und ist in zahlreichen
Patenten beschrieben (vgl. z.B.: E. Vuorinen, et.al, loc.cit. und
US 8,906,267 B2). Heute beschränkt man sich dabei bevorzugt auf die cyclischen Amine Dicyclohexylamin
und Cyclohexylamin (vgl. z. B.:
US 4,275,835,
US 5,393,457,
US 6,054,512,
US 6,464,899 B1,
US 9,435,037 und
US 9,518,328 B1) sowie die verschiedenen primären und tertiären Alkanolamine, wie 2-Aminoethanol
und Triethanolamin, oder entsprechende Substitute (vgl. z.B.: E. Vuorinen, et.al,
loc.cit. sowie
U.S. 6,752,934 B2 und
US 8,906,267 B2).
[0025] Dagegen werden die früher vorzugsweise zur Anwendung empfohlenen sekundären Amine,
wie Diethanolamin, Morpholin, Piperidin, u.a.m. kaum noch technisch angewandt, nachdem
bekannt wurde, dass diese schon an Luft unter Normalbedingungen leicht zu kanzerogenen
N-Nitrosaminen nitrosiert werden.
[0026] Da die cyclischen Amine und Aminoalkohole unter Normalbedingungen flüssig sind, müssen
sie für die oben genannten Applikationen (z.B. für pulverhaltige Emitter oder die
Einarbeitung in polymere Trägermaterialien) zunächst durch Salzbildung in den festen
Zustand überführt werden. Die betreffenden Amin-Carbonate, -Nitrite, -Nitrate, -Molybdate
und - Carboxylate, als letztere vorrangig die Amin-Benzoate und -Caprylate, gehören
heute zu den für den Korrosionsschutz von Eisenwerkstoffen gebräuchlichsten VCI/VpCI
(vgl. z.B.:
EP 0 990 676 B1,
US 4,124,549,
US 5,137,700,
US 393,457,
US 6,464,899 A1,
US 8,603,603 B2,
US 9,435,037,
US 9,518,328 B2 und
JP 2016-117920 A).
[0027] Gerade bei den Amin-Carboxylaten sind sowohl die Amin-Komponente als auch die assoziierte
Carbonsäure flüchtig und gelangen dadurch beide über die Dampfphase zur zu schützenden
Metalloberfläche. Der sich dort in Gegenwart von Wasserdampf einstellende Oberflächen-pH-Wert
liegt dann gewöhnlich im Neutralbereich, wodurch die Korrosionsschutzwirkung gegenüber
Nichteisenmetallen zumeist vorteilhaft beeinflusst wird. Amine allein führen dagegen,
wie bereits hervorgehoben, zu höheren, im Alkalischen liegenden Oberflächen-pH-Werten,
die vor allem bei Aluminiumbasiswerkstoffen und verzinkten Stählen zu Korrosionserscheinungen
führen.
[0028] Da Amine im Vergleich zu den assoziierten Carbonsäuren gewöhnlich schon unter Normalbedingungen
höhere Dampfdrucke haben, kommt es erfahrungsgemäß vor allem bei Folien, in die Amin-Carboxylate
als VCI/VpCI eingearbeitet wurden, mit zunehmender Zeit zur bevorzugten Abreicherung
der Amin-Komponenten. Damit folgt aber zwangsläufig, dass dann aus länger im Einsatz
befindlichen oder abgelagerten Folien dieser Art hauptsächlich nur noch die verbliebenen
Carbonsäuren emittiert werden. Gelangen jedoch ausschließlich Carbonsäuren über die
Dampfphase zur den zu schützenden Metalloberflächen, dann stellen sich dort in Anwesenheit
von Feuchtluft kleine, im Sauren liegende Oberflächen-pH-Werte ein. Dadurch wird eine
Adsorption der Carboxylat-Spezies an der POL der zu schützenden Metalloberfläche verhindert
und damit der Korrosionsinhibierung entgegengewirkt (vgl. z.B.:
N.S. Nhlapo, Thesis "TGA-FTIR study of vapours released by volatile corrosion inhibitor
model systems", Fac. Chem. Engng., Univ. of Pretoria, S.A., July 2013). Namentlich bei Eisenwerkstoffen kommt es allerdings dabei zunächst nicht zur Bildung
sichtbarer Korrosionsprodukte, weil deren POL bekanntlich in eine dünne, ohne moderne
optische Methoden nicht wahrnehmbare Eisencarboxylat-Deckschicht konvertiert wird.
Da solche dünnen salzartigen Konversionsschichten aber porös sind, tritt schließlich
bei fortgesetzter Exposition in Feuchtluft am in den Poren vorliegenden Eisenbasiswerkstoff
Korrosion unter Wasserstoffentwicklung mit Bildung sichtbarer Korrosionsprodukte auf,
wie das an Al-Werkstoffen und verzinkten Stählen bei der Einwirkung saurer wässriger
Medien praktisch sofort der Fall ist. VCI/VpCI-Zubereitungen mit Amin-Carboxylaten
taugen daher nach den vorliegenden Erfahrungen bestenfalls für den relativ kurzzeitigen
Korrosionsschutz von Eisenwerkstoffen, sind jedoch für den Schutz von Mischmetallbauteilen
nicht geeignet.
[0029] Gleiches trifft auf die Anwendung der als Passivatoren fungierenden Nitrite zu. Mit
diesen Salzen der salpetrigen Säure kann man erreichen, dass die POL von Eisenwerkstoffen
spontan nachgebildet wird, wenn sie durch partielle chemische Auflösung bzw. lokalen
mechanischen Abtrag (Abrasion, Erosion) zerstört wurde (vgl. z.B.: E. Vuorinen, et.al,
loc.cit. und
U.S. 6,752,934 B2). Sie finden daher auch schon geraume Zeit Anwendung als VCI/VpCI. Namentlich das
relativ leicht flüchtige Salz Dicyclohexylammoniumnitrit (DICHAN) wird schon mehr
als 70 Jahre als VCI für den Schutz von Eisenwerkstoffen angewandt (vgl. z.B. Vuorinen
et al, loc. cit.). Dieses DICHAN ist bis in die jüngste Zeit als Bestandteil von VCl/VpCl-Kompositionen
in zahlreichen Patentschriften genannt (z.B.:
US 5.393.457,
US 6,054,512,
US 6,752,934 B2,
US 9,435,037,
JP 2016-117920 A und
EP 0 990 676 B1), allerdings stets nur zum VCI-Korrosionsschutz von Eisenwerkstoffen. Alle bekannt
gewordenen, das DICHAN enthaltenden Rezepturen, in den meisten Fällen ergänzt durch
weitere Komponenten, wie wasserfreie Molybdate, Carboxylate, Benzotriazol oder Tolyltriazol
(vgl. z.B.:
US 5,137,700,
US 5.393.457 und
US 6,054,512), haben sich bisher für den Schutz von Mischmetallbauteilen mit Aluminium- und Kupferwerkstoffen
sowie bei verzinkten Stählen aus verschiedenen Gründen als ungeeignet erwiesen.
[0030] In der Bestrebung, VpCI/VCI-Verpackungsmittel zu schaffen, die nicht nur für den
Schutz von Eisenwerkstoffen, sondern mindestens auch für verzinkte Stähle und Aluminiumwerkstoffe
anwendbar sind, wurden verschiedene aminfreie VpCI/VCI-Systeme vorgeschlagen, bei
denen ein Salz der salpetrigen Säure (Ammonium- oder Alkalinitrit) mit weiteren sublimationsfähigen
Stoffen, wie etwa verschiedenen gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren
Alkalisalzen, einem mehrfach substituierten Phenol und/oder einem aliphatischen Ester
einer Hydroxy-Benzoesäure kombiniert wird (vgl. z.B.:
US 4,290,912,
US 6,464,899 B1,
US 6,752,934,
US 6,787,065 B1,
EP 1 641 960 B1 und
KR 1020160011874 A).
[0031] Andere Vorschläge bevorzugen indessen amin- und nitritfreie Stoffkombinationen, beispielsweise
bestehend aus verschiedenen gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren
Alkalisalzen in Kombination mit einem aliphatischen Ester einer Mono- oder Dihydroxy-Benzoesäure,
einem aromatischen Amid und im Bedarfsfall noch komplettiert mit Benzotriazol oder
Tolyltriazol für den Schutz von Cu-Werkstoffen (vgl. z.B.:
US 4,124,549,
US 4,374,174,
US 7,824,482).
[0032] Mit Beimischung ausgewählter sublimationsfähiger wasserunlöslicher, aber wasserdampfflüchtiger
mehrfach substituierter Phenole (vgl. z.B.:
US 4,290,912,
US 6,752,934,
US 7,824,482,
EP 1 641 960 B1), bicyclischer Terpene und aliphatisch substituierter Naphthaline (vgl. z.B.:
US 6,752.934) gelang es zwar, die Emission der in der jeweiligen Stoffkombination enthaltenen
VpCI/VCI-Komponenten schon unter Normalbedingungen insbesondere in Luft höherer rel.
Feuchtigkeit zu verbessern und in das für Amine übliche Niveau zu bringen. Der dadurch
sowohl für Eisen- als auch für die üblichen Nichteisenmetalle resultierende VCI-Korrosionsschutz
erfordert jedoch vergleichsweise hochgefüllte Wirkstoff-Depots, da neben den betreffenden
VpCI/VCI-Komponenten immer auch noch höhere Mengenanteile der als Carrier fungierenden
Substanzen untergebracht werden müssen.
[0033] Mit der in der
US 8,906,267 B2 vorgeschlagenen VpCI/VCI-Kombination, bestehend aus einem Aminoalkyldiol mit C
3 bis C
5, einem Monoalkylharnstoff, einem vorzugsweise mehrfach substituierten Pyrimidin und
Benzotriazol, konnte bei aus mehreren Metallen und Oberflächenzuständen bestehenden
Gegenständen ein guter VCI-Korrosionsschutz erreicht werden, ohne eine Beimischung
von als Carrier fungierender Stoffe vorzunehmen.
[0034] Namentlich bei der Einarbeitung von VpCI/VCI-Kombinationen in Mineral- oder synthetische
Öle sind anorganische und organische Salze, wie die Alkalinitrite, -nitrate und -carboxylate
ohnehin ungeeignet, weil sie darin nicht ausreichend löslich sind. Solche VpCI/VCI-Öle
wurden daher in der Vergangenheit hauptsächlich durch Anwendung von Aminen als VCI-Komponenten
formuliert (vgl. z.B.:
US 919,778,
US 1,224,500,
US 3,398,095,
US 3,785,975 und
JP 07145490 A), mitunter ergänzt durch weitere flüchtige Additive, wie C
6 bis C
12 Alkylcarbonsäuren und Ester ungesättigter Fettsäuren (vgl.
US 3,398,095). In der
JP 07145490 A werden dagegen Zubereitungen mit Ethanolamin-Carboxylaten, Morpholin, Cyclohexylamin
und verschiedenen Sulphonaten beansprucht. Allen diesen Rezepturen ist jedoch gemeinsam,
dass daraus unter Normalbedingungen, d.h. bei Temperaturen < 60 °C, lediglich die
Amin-Komponenten emittiert und als VpCI/VCI wirksam werden.
[0035] Solche VpCI/VCI-Öle sind daher ausschließlich für den VCI-Korrosionsschutz von Eisenbasiswerkstoffen
geeignet. Bei Zink und Aluminium bedingen sie bekanntlich zusammen mit kondensiertem
Wasser gewöhnlich eine zu hohe Alkalisierung der Oberflächen, in deren Folge starke
Korrosion unter Bildung von Zinkaten bzw. Aluminaten einsetzt, bevor schließlich die
Hydroxide und basischen Carbonate entstehen, für die die Bezeichnung Weißrost üblich
ist. Kupferwerkstoffe erleiden dagegen unter Einwirkung von Aminen häufig Korrosion
unter Bildung von Cu-Amin-Komplexen.
[0036] Um diesem Mangel entgegenzuwirken, kann die in der
US 8,906,267 B2 vorgeschlagene VpCI/VCI-Kombination aus einem Aminoalkyldiol mit C
3 bis C
5, einem Monoalkylharnstoff, einem vorzugsweise mehrfach substituierten Pyrimidin und
Benzotriazol über einen Lösevermittler so in ein Mineralöl oder synthetisches Öl eingetragen
werden kann, dass ein VpCI/VCI-Öl entsteht, mit dem sich für eine breite Palette üblicher
Gebrauchsmetalle ein guter VCI-Korrosionsschutz gestalten lässt. Als nachteilig erwies
sich inzwischen, dass nur relativ kleine Mengenanteile der VpCI/VCI-Komponenten eingetragen
werden können, so dass der bei frischen Zubereitungen sehr gute VCI-Effekt während
längerfristiger Anwendungen immer mehr abnimmt. Gleiches konnte beobachtet werden,
wenn ein derartiges VpCI/VCI-Öl mit einem üblichen Mineralöl verdünnt wurde.
[0037] Um gerade die Nachfrage nach mit VpCI/VCI ausgerüsteten Ölen für die Bewältigung
des temporären Korrosionsschutzes von Eisen- und Nichteisenmetallen mit konstruktiv
bedingten kleinen Hohlräumen zu befriedigen, sind folglich neuartige VpCI/VCI-Systeme
erforderlich, deren Anwendung in der Praxis nicht mit den beschriebenen Nachteilen
verbunden ist. Dabei haben insbesondere Zubereitungen Interesse, die sich nicht nur
zu einem VpCI/VCI-Öl, sondern zumindest auch zu VpCI/VCI-Spendern (Mischungen pulverförmiger
VpCI/VCI Komponenten in Beutel, Kapseln etc.) und zu beschichteten VpCI/VCI-Verpackungsmitteln
(z.B. Papiere, Pappen, Schaumstoffe) verarbeiten lassen.
[0038] Mit Kombinationen solcher VpCI/VCI, die untereinander uneingeschränkt kompatibel
sind, könnten für die genannten Applikationen besonders effektive und durch hohe Standzeiten
ausgewiesene VCI-Korrosionsschutzverpackungen angefertigt werden, z.B. konservierende
Verpackungen von mit dem VpCI/VCI-Öl behandelten Motorblöcken in mit Deckel verschlossenen
Behältnissen, in denen zusätzlich VCI-emittierende Beutel, Kapseln bzw. VCIbeschichtete
Papier- oder Schaumstoff-Zuschnitte platziert wurden, um auch bei Langzeitlagerung
immer für Sättigung des Gasraumes der betreffenden Behältnisse mit den VpCI/VCI-Komponenten
als Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des VCI-Korrosionsschutzes zu sorgen.
[0039] Die Aufgabe der Erfindung ist es, gegenüber den oben aufgeführten Nachteilen herkömmlicher
flüchtiger, über die Dampfphase wirkender Korrosionsinhibitoren verbesserte verdampfungs-
oder sublimationsfähige korrosionsinhibierende Stoffe und Stoffkombinationen anzugeben,
die sowohl als Pulvermischung, als auch eingearbeitet in Beschichtungen und Öle unter
den praktisch interessierenden klimatischen Verhältnissen innerhalb von technischen
Verpackungen und analogen geschlossenen Behältnissen mit hinreichender Geschwindigkeit
aus dem entsprechenden Depot, z.B. einem die VpCI/VCI-Komponenten enthaltenden Beutel,
einer die VpCI/VCI-Komponenten enthaltenden Beschichtung auf einem Träger wie Papier,
Pappe oder Schaumstoff, bzw. einem die VpCI/VCI-Komponenten enthaltenden Öl ausdampfen
bzw. sublimieren und nach Adsorption und/oder Kondensation auf der Oberfläche von
in diesem Raum befindlichen Metallteilen dort für Bedingungen sorgen, unter denen
die üblichen Gebrauchsmetalle zuverlässig vor atmosphärischer Korrosion geschützt
werden.
[0040] Überraschend konnten diese Aufgaben erfindungsgemäß durch die Bereitstellung der
Stoffkombination nach Anspruch 1 gelöst werden. Speziellere Aspekte und bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche.
[0041] Die erfindungsgemäße Stoffkombination umfasst mindestens die folgenden Komponenten:
- (1) ein substituiertes 1,4-Benzochinon,
- (2) ein aromatisch oder alicyclisch substituiertes Carbamat,
- (3) ein mehrfach substituiertes Phenol und
- (4) ein monosubstituiertes Pyrimidin.
[0042] Die Mengenanteile der verschiedenen Komponenten können je nach dem speziellen Anwendungsgebiet
variieren und geeignete Zusammensetzungen können unschwer von einem Fachmann auf diesem
Gebiet durch Routineversuche festgestellt werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in der korrosionsinhibierenden
Stoffkombination 1 bis 30 Masse-% Komponente (1), 5 bis 40 Masse-% Komponente (2),
2 bis 20 Masse-% Komponente (3) und 0,5 bis 10 Masse-% Komponente (4), jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge der Stoffkombination, enthalten.
[0044] Das substituierte 1,4-Benzochinon ist dabei vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt,
die Tetramethyl-1,4-benzochinon (Durochinon), Trimethyl-1,4-benzochinon, 2,6-Dimethoxy-1,4-benzochinon
(DMBQ), 2,5-Dimethoxy-1,4-benzochinon, 2-Methoxy-6-methyl-1,4-benzochinon, und ähnlich
strukturierte, insbesondere alkyl- oder alkoxysubstituierte, substituierte 1,4-Benzochinone
sowie Kombinationen davon umfasst.
[0045] Das aromatisch oder alicyclisch substituierte Carbamat ist vorzugsweise aus der Gruppe
ausgewählt, die Benzylcarbamat, Phenylcarbamat, Cyclohexylcarbamat, p-Tolylcarbamat
und ähnlich strukturierte substituierte Carbamate sowie Kombinationen davon umfasst.
[0046] Das mehrfach substituierte Phenol ist vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
5-Methyl-2-(1-methylethyl)-phenol (Thymol), 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
2-tert.-Butyl-4-methylphenol, 2.4.6-Tri-tert.-butylphenol, 2.6-Dimethoxyphenol (Syringol)
und ähnlich strukturierte mehrfach substituierte Phenole sowie Kombinationen davon
umfasst.
[0047] Das monosubstituierte Pyrimidin ist vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die 2-Aminopyrimidin,
4-Aminopyrimidin, 2-Methylpyrimidin, 4-Methylpyrimidin, 5-Methoxypyrimidin, 5-Ethoxypyrimidin,
4-Phenylpyrimidin, 2-Phenoxypyrimidin, 4-(N,N-Dimethylamino)pyrimidin und ähnlich
strukturierte monosubstituierte Pyrimidine sowie Kombinationen davon umfasst.
[0048] Bei der erfindungsgemäßen korrosionsinhibierenden Stoffkombination können die Komponenten
(1) bis (4) beispielsweise zusammen vermischt oder in Wasser dispergiert oder auch
vorgemischt in einem mit Mineralölen und synthetischen Ölen mischbaren Lösevermittler
vorliegen.
[0049] Vorzugsweise handelt es sich bei diesem Lösevermittler um einen für Ölzubereitungen
üblichen Arylalkylether-Alkohol, wie etwa das Phenoxyethanol (Protectol PE), worin
die Komponenten gelöst oder dispergiert vorliegen.
[0050] Die erfindungsgemäßen korrosionsinhibierenden Stoffkombinationen können neben den
erfindungsgemäßen Komponenten (1) bis (4) und gegebenenfalls dem Lösevermittler zusätzlich
auch bereits als Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren eingeführte Substanzen einzeln
oder als Gemisch derselben enthalten.
[0051] Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen korrosionsinhibierenden Stoffkombinationen
ist vorzugsweise so eingestellt, dass im Temperaturbereich bis +80 °C bei rel. Luftfeuchten
(RH) ≤ 98 % alle Komponenten mit für den Dampfraum-Korrosionsschutz ausreichender
Menge und Geschwindigkeit verdampfen oder sublimieren.
[0052] Erfindungsgemäß werden diese Stoffkombinationen direkt in Form entsprechender Gemische
zum Einsatz gebracht oder nach an sich bekannten Methoden im Rahmen der Herstellung
von VpCI/VCI-Verpackungsmitteln und Ölzubereitungen eingearbeitet, so daß diese Verpackungsmittel
oder Öle als VCI-Depot fungieren und die Korrosionsschutzeigenschaften der erfindungsgemäßen
Stoffkombinationen besonders vorteilhaft zur Entfaltung kommen können.
[0053] In einer Ausführungsform werden die korrosionsinhibierenden Stoffkombinationen als
flüchtiger Korrosionsinhibitor (VPCI, VCI) in Form von feinpulvrigen Gemischen oder
daraus hergestellten Presslingen (Pellets) bei der Verpackung, Lagerung oder dem Transport
von metallischen Materialien eingesetzt.
[0054] Die korrosionsinhibierenden Stoffkombinationen können jedoch auch in Beschichtungsstoffe
bzw. Beschichtungslösungen, vorzugsweise in einem wässrig/organischen Medium, und/oder
kolloidale Kompositmaterialien inkorporiert werden, um damit Trägermaterialien, wie
Papier, Karton, Schaumstoffe, textile Gewebe, Textilvlies und ähnliche Flächengebilde
im Rahmen der Herstellung von VCI-emittierenden Verpackungsmitteln zu beschichten
und diese anschließend innerhalb von Verpackungs-, Lagerungs- und Transportvorgängen
anzuwenden.
[0055] In einer anderen Ausführungsform werden die korrosionsinhibierenden Stoffkombinationen
zur Herstellung von VCI-Korrosionsschutzöl, aus dem Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren
(VPCI, VCI) emittiert werden, verwendet.
[0056] Vorzugsweise umfasst ein solches VCI-Korrosionsschutzöl ein Mineralöl oder synthetisches
Öl und 0,5 bis 5 Masse-%, bevorzugter 0,8 bis 3 Masse-%, bezogen auf die Ölphase,
einer erfindungsgemäßen korrosionsinhibierenden Stoffkombination, gegebenenfalls in
einem Lösevermittler, und die Zusammensetzung ist so eingestellt, dass aus dem VCI-Öl
im Temperaturbereich bis 80°C bei rel. Luftfeuchten (RH) ≤ 98 % alle Korrosionsinhibitor-Komponenten
mit für den Dampfraum-Korrosionsschutz ausreichender Menge und Geschwindigkeit verdampfen
oder sublimieren.
[0057] Die erfindungsgemäßen Stoffkombinationen werden vor allem verwendet, um die breite
Palette der üblichen Gebrauchsmetalle, insbesondere Eisen, Chrom, Nickel, Aluminium,
Kupfer und deren Legierungen sowie verzinkte Stähle, in Verpackungen und während der
Lagerung in analogen geschlossenen Räumen vor atmosphärischer Korrosion zu schützen.
[0058] Die erfindungsgemäßen Stoffkombinationen sind nitrit- und aminfrei und bestehen vorteilhafterweise
ausschließlich aus Substanzen, die sich nach an sich bekannten Methoden leicht und
gefahrlos verarbeiten lassen und in den anzuwendenden Mengenanteilen als nichttoxisch
und die Umwelt nicht gefährdend einzustufen sind. Sie eignen sich darum besonders
zur Herstellung von korrosionsschützenden Verpackungsmitteln, die in großem Umfang
kostengünstig und ohne nennenswertes Gefährdungspotential anwendbar sind.
[0059] Für die Einbringung der erfindungsgemäßen Stoffkombinationen in VpCI/VCI-Depots oder
in als solche fungierende Verpackungsmittel und Öle ist es in der Regel zweckmäßig,
die einzelnen Stoffe im wasserfreien Zustand zunächst nach an sich bekannten Methoden
möglichst intensiv untereinander zu vermischen.
[0060] Die erfindungsgemäßen Stoffkombinationen werden vorzugsweise innerhalb folgender
Masseverhältnisse formuliert:
Komponente (1): |
1 bis 30 % |
Komponente (2): |
5 bis 40 % |
Komponente (3): |
2 bis 20 % |
Komponente (4): |
0,5 bis 10 %. |
[0061] Der Anmeldungsgegenstand wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Wie daraus auch hervorgeht, richten sich Art, Mengenanteil der einzelnen Komponenten
im erfindungsgemäßen Gemisch und Mengenanteil Gemisch im jeweiligen VpCI/VCI-Depot
nur nach den Herstellungsbedingungen des betreffenden VpCI/VCI-emittierenden Erzeugnisses
und den dafür erforderlichen Verarbeitungshilfsstoffen, jedoch nicht nach der Art
des vor Korrosion zu schützenden Metalls.
Beispiel 1:
[0062] Mit den wasserfreien Komponenten der erfindungsgemäßen Stoffkombination und weiteren
als Verarbeitungshilfsstoffen dienenden wasserfreien Substanzen wurde die folgende
erfindungsgemäße Zubereitung VCI (1) hergestellt:
10,0 Masse-% |
Tetramethyl-1,4-benzochinon (Durochinon) |
8,0 Masse-% |
Benzylcarbamat |
6,0 Masse-% |
5-Methyl-2-(1-methylethyl)-phenol (Thymol), |
6,0 Masse-% |
5-Ethoxypyrimidin, |
20,0 Masse-% |
Kieselgel (SiO2) |
10,0 Masse-% |
Natriumbenzoat, (mikronisiert, d95 ≤ 10 µm) |
8,0 Masse-% |
1-H Benzotriazol |
1,0 Masse-% |
2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-p-kresol (Tinuvin P, CIBA) |
30,0 Masse-% |
unpolares PE-Wachs (CWF 201, ALROKO) |
1,0 Masse-% |
Calciumstearat (d95 ≤ 8 µm) |
[0063] Jeweils 0,5 g dieser sorgfältig homogenisierten Pulvermischung wurden in einen vorgefertigten
kleinen Beutel aus Tyvek 1057 D (54 g/m
2), einer dampfdurchlässigen Kunststoff-Folie, abgefüllt, dessen Öffnung zugeschweißt
und dieser Beutel danach auf einen mit Löchern versehenen Bodeneinsatz aus PMMA, der
zur Grundfläche des zur Aufnahme der Prüfanordnung dienenden Weckglases (Volumen 1l)
einen Abstand von ca. 15 mm gewährleistet, platziert. Unter diesem Bodeneinsatz waren
vorher 15 ml entionisiertes Wasser dosiert worden. Auf den Bodeneinsatz wurde neben
dem befüllten Tyvek-Beutel eine mit 5 mm tiefen Einkerbungen versehene Leiste aus
PMMA eingebracht. Dahinein wurden jeweils 4 Stück sorgfältig gereinigte Prüfbleche
(90 x 50 x d) mm unterschiedlicher Art stehend mit ca. 15° Neigung zur Waagrechten
bei einer Distanz zueinander von 10 mm positioniert. Je Weckglas waren das je 1 Prüfblech
aus Stahl DC 03, kaltgewalzt, niedriggekohlt, Werkstoff-Nr. 1.0347, d = 0,5 mm, Aluminium
99,5, d = 0,625 mm (beide Q-Panel Cleveland), Cu-ETP (MKM Mansfelder Kupfer und Messing
GmbH), d = 0,5 mm und feuerverzinktem Stahl DX56D + Z140MBO (Feinkorn-Zinkauflage
140g/m
2 - 70/70 g/m
2 - 10 µm, ArcelorMittal), d = 0,8 mm.
[0064] Die Weckgläser mit den Prüfblechen, dem entionisierten Wasser und der erfindungsgemäßen
Stoffkombination wurden dicht verschlossen, wozu jeweils ein Deckel mit Dichtring
sowie drei Spannklemmen benutzt wurden. Nach 16 h Wartezeit bei Raumtemperatur konnte
die sog. Aufbauphase der VCI-Komponenten innerhalb des Gefäßes als abgeschlossen betrachtet
werden. Die einzelnen Weckgläser wurden dann für 16 h in einen Wärmeschrank nach DIN
50011-12 bei 40 °C exponiert, anschließend wieder 8 h bei Raumtemperatur. Diese zyklische
Belastung (1 Zyklus = 24 h) wurde nach jeweils 7 Zyklen kurzzeitig unterbrochen, die
Weckgläser für ca. 2 Minuten geöffnet, um den ggf. umgesetzten Luftsauerstoff wieder
zu ersetzen und den Oberflächenzustand der Bleche zu inspizieren. Nach insgesamt 35
Zyklen wurde die Exposition beendet und jeder Prüfkörper außerhalb der Weckgläser
im Detail visuell beurteilt.
[0065] In Referenz zu der erfindungsgemäßen Stoffmischung VCI (1) wurden 0,5 g - Portionen
eines handelsüblichen VCI-Pulvers in gleicher Weise geprüft. Dieses Referenz-VCI-Pulver
(R1) bestand aus
28,8 Masse-% |
Dicyclohexylaminbenzoat |
67,1 Masse-% |
Cyclohexylaminbenzoat |
1,5 Masse-% |
1-H Benzotriazol |
2,6 Masse-% |
Kieselgel (SiO2) |
Ergebnis der Prüfung:
[0066] Die Prüfbleche der 4 unterschiedlichen Metalle, die zusammen mit der erfindungsgemäßen
Stoffmischung VCI (1) eingesetzt worden waren, hatten bei allen 4 Parallelansätzen
nach 35 Zyklen ein unverändertes Aussehen.
[0067] Bei den Ansätzen mit dem handelsüblichen Referenzsystem R1 waren nach 35 Zyklen lediglich
die Bleche aus DC 03 noch frei von Korrosionserscheinungen. Die Bleche aus AI 99,5
waren beidseitig mit einer gelblich braunen Anlaufschicht sowie einzelnen weißen punktförmigen
Ausscheidungen überzogen, die Bleche aus Cu-ETP hatten jeweils von oben beginnend
dunkle Flecken bis hin zu einer schwarzen Anlaufschicht. Die Prüfbleche aus verzinktem
Stahl waren bei den meisten Ansätzen bereits nach 7 Zyklen in den Kantenbereichen
durch erste fleckenförmige Ansätze von Weißrost gekennzeichnet, die sich während der
weiteren Prüfzyklen flächig ausgeprägt hatten.
[0068] Das handelsübliche Referenzsystem R1 ist folglich lediglich zum VCI-Korrosionsschutz
von Eisen-Basiswerkstoffen geeignet. Aus dem beschriebenen Beispiel kommt im Vergleich
dazu der VCI-Effekt der erfindungsgemäßen Stoffkombination VCI (1) gegenüber den üblichen
Gebrauchsmetallen sehr vorteilhaft zur Geltung.
Beispiel 2
[0069] Durch Eintrag von wasserfreien Komponenten der erfindungsgemäßen Stoffkombination
und weiteren als Verarbeitungshilfsmitteln erforderlichen Stoffen in eine wässrige
Polyacrylat-Dispersion (PLEXTOL BV 411, PolymerLatex) wurde ein Beschichtungsmittel
VCI (2) folgender Zusammensetzung hergestellt:
1,0 Masse-% |
2,6-Dimethoxy-1,4-benzochinon (DMBQ) |
1,0 Masse-% |
Benzylcarbamat |
1,5 Masse-% |
Thymol |
2,5 Masse-% |
2-Aminopyrimidin |
55,0 Masse-% |
PLEXTOL BV 411 |
6,0 Masse-% |
Methylethylketon |
16,0 Masse-% |
deionisiertes Wasser |
10,0 Masse-% |
Natriumbenzoat, (mikronisiert, d95 ≤ 10 µm) |
6,0 Masse-% |
Polymer-Verdicker (Rheovis VP 1231. BASF) |
1,0 Masse-% |
Entschäumer (AGITAN 260/265, MÜNZING Chem.) |
und damit Papierbahnen (Kraftpapier 70 g/m
2) mit einem Naßauftrag von 15 g /m
2 beschichtet. Unmittelbar nach Trocknen des so hergestellten erfindungsgemäßen VCI-Papiers
VCI (2) an Luft wurde es im Vergleich zu einem als Referenzsystem (R2) dienenden handelsüblichen
Korrosionsschutzpapier auf seine korrosionsschützende Wirkung getestet.
[0070] Das handelsübliche Referenzsystem (R2) mit einer Grammatur von 66 g/m
2 enthielt nach chemischer Analyse folgende Wirkstoffe:
6,2 Masse-% |
Triethanolamincaprylat |
3,4 Masse-% |
Monoethanolamincaprinat |
1,4 Masse-% |
Benzotriazol |
6,7 Masse-% |
Natriumbenzoat |
[0071] Im Vergleich mit der erfindungsgemäßen Stoffkombination in der Zubereitung VCI (2)
war damit der Gesamtanteil an Wirkstoff-Komponenten im Referenzsystem (R2) etwa dreifach
höher.
[0072] Zur vergleichenden Prüfung kamen analog Beispiel 1 wieder Prüfbleche aus Stahl DC
03, kaltgewalzt, niedriggekohlt, Werkstoff-Nr. 1.0347, d = 0,5 mm, Aluminium 99,5,
d = 0,625 mm (beide Q-Panel Cleveland), Cu-ETP (MKM Mansfelder Kupfer und Messing
GmbH), d = 0,5 mm und feuerverzinktem Stahl (Feinkorn-Zinkauflage 140g/m
2 - 70/70 g/m
2 -10 µm, ArcelorMittal), d = 0,8 mm zur Anwendung. Auch das Prüfritual entsprach wieder
dem in Beispiel 1 beschriebenen. Der einzige Unterschied war nun, daß an Stelle der
in einem Tyvek-Beutel vorgegebenen VCI-Pulvermischung jetzt die einzelnen Weckgläser
mit dem VCI-Papier ausgekleidet wurden. Das erfolgte jeweils mit 1 kreisrunden Zuschnitt
mit Ø 8 cm am Boden, einem Mantel von 13 x 28 cm und einem abermals kreisrunden Zuschnitt
mit Ø 9 cm für den Deckel, stets mit der beschichteten Seite dem Einsatz mit den vor
Korrosion zu schützenden Prüfblechen zugewandt. Nachdem wieder die 15 ml entionisiertes
Wasser eingefüllt und die gekerbte Leiste mit den 4 Prüfblechen auf dem Lochbodensatz
platziert worden war, wurde das Weckglas geschlossen und die Klimabelastung, wie im
Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt.
[0073] Dabei wurde zunächst wieder eine Wartezeit von 16 h bei Raumtemperatur als sog. Aufbauphase
der VCI-Komponenten innerhalb des geschlossenen Gefäßes vorgegeben. Danach erfolgte
die Exposition der einzelnen Weckgläser wieder für 16 h in einen Wärmeschrank nach
DIN 50011-12 bei 40 °C, anschließend für 8 h bei Raumtemperatur. Diese zyklische Belastung
(1 Zyklus = 24 h) wurde nach jeweils 7 Zyklen kurzzeitig unterbrochen, die Weckgläser
für ca. 2 Minuten geöffnet, um den ggf. umgesetzten Luftsauerstoff wieder zu ersetzen
und den Oberflächenzustand der Bleche zu inspizieren. Nach insgesamt 35 Zyklen wurde
die Exposition beendet und jedes Prüfblech außerhalb der Weckgläser im Detail visuell
beurteilt.
Ergebnis der Prüfung:
[0074] Die verschiedenen Prüfbleche, die zusammen mit dem auf Basis der erfindungsgemäßen
Stoffmischung hergestellten VCI-Papier VCI (2) eingesetzt worden waren, hatten bei
allen 4 Parallelansätzen nach 35 Zyklen ein unverändertes Aussehen.
[0075] Bei den Ansätzen mit dem handelsüblichen Referenzsystem R2 blieben lediglich die
Prüfbleche aus DC 03 während der 35 Zyklen frei von sichtbaren Rostprodukten, waren
jedoch im Vergleich zum Ausgangszustand durch ein matteres Aussehen gekennzeichnet.
Die Prüfbleche aus Al 99,5 wiesen beidseitig stellenweise dunkle, nicht abwischbare
Anlauffilme auf.
[0076] An den Prüfblechen aus verzinktem Stahl konnten schon nach 7 Zyklen an den Kanten
erste Ansätze von Weißrost festgestellt werden, die sich bei Fortsetzung der Belastung
auch über die Fläche deutlich vergrößerten. An den Prüfblechen aus Cu-ETP war das
Erscheinungsbild nach 35 Zyklen uneinheitlich. Während bei 2 Ansätzen das Aussehen
der Blechoberflächen unverändert geblieben war, hatten sich bei den übrigen Ansätzen
die betreffenden Bleche stellenweise mit einem dünnen, nicht abwischbaren schwarzen
Anlauffilm überzogen. Dieser Befund konnte auch bei der Wiederholung der Tests nicht
ausgeschlossen werden.
[0077] Das Referenzsystem R2 ist folglich nur zum VCI-Korrosionsschutz von Eisen-Basiswerkstoffen
geeignet, während bei Cu-Basiswerkstoffen die aus dem Referenzsystem R2 emittierten
Wirkstoffe offensichtlich in so unterschiedlichen spezifischen Konzentrationen adsorbiert
werden, dass sich Mängel im VCI-Korrosionsschutzeffekt ergeben. Demgegenüber hat das
auf Basis der erfindungsgemäßen Stoffkombination hergestellte VCI-Papier VCI (2),
wie das Beispiel zeigt, gegenüber den üblichen Gebrauchsmetallen selbst unter den
extremen Feuchtluftbedingungen bei Langzeitbeanspruchung zuverlässige VCI-Eigenschaften
entfaltet.
Beispiel 3:
[0078] Durch Eintrag von wasserfreien Komponenten der erfindungsgemäßen Stoffkombination
und weiteren als Verarbeitungshilfsmitteln erforderlichen Stoffen in ein handelsübliches
Mineralöl wurde ein Korrosionsschutzöl VCI (3) folgender Zusammensetzung hergestellt:
0,6 Masse-% |
Durochinon |
0,1 Masse-% |
Benzylcarbamat |
0,2 Masse-% |
Thymol |
0,2 Masse-% |
4-Phenylpyrimidin |
92,7 Masse-% ( |
Mineralöl mit Thixotropiermittel Normalwachs (BANTLEON-Basisöl LV 16-050-2) |
6,0 Masse-% |
Phenoxyethanol |
0,2 Masse-% |
Tolyltriazol (TTA, COFERMIN) |
[0079] Nach intensivem Rühren resultierte das erfindungsgemäße VCI-Öl VCI (3) als optisch
klares Fluid, gekennzeichnet durch eine mittlere kinematische Viskosität von 25 ±
3 mm
2/s (20 °C).
[0080] In Referenz zu dem erfindungsgemäßen VCI-Öl VCI (3) wurde ein handelsübliches VCI-Öl
etwa gleicher mittlerer kinetischer Viskosität in analoger Weise geprüft. Dieses ebenfalls
auf Basis eines Mineralöls formulierte Referenz-VCI-Öl R3 enthielt nach chemischer
Analyse die Wirkstoffe:
11,3 g/kg |
Dicyclohexylamin |
8,2 g/kg |
Diethylamino-Ethanol |
15,1 g/kg |
3.5.5 Trimethylhexansäure |
3,6 g/kg |
Benzoesäure. |
[0081] Zur vergleichenden Prüfung kamen analog Beispiel 1 wieder Prüfbleche aus Stahl DC
03, kaltgewalzt, niedriggekohlt, Werkstoff-Nr. 1.0347, d = 0,5 mm, Aluminium 99,5,
d = 0,625 mm (beide Q-Panel Cleveland), Cu-ETP (MKM Mansfelder Kupfer und Messing
GmbH), d = 0,5 mm und feuerverzinktem Stahl (Feinkorn-Zinkauflage 140g/m
2 - 70/70 g/m
2 -10 µm, ArcelorMittal), d = 0,8 mm, zur Anwendung. Auch das Prüfritual entsprach
wieder dem in Beispiel 1 beschriebenen.
[0082] Der wesentliche Unterschied bestand nun darin, dass die als Prüfkörpergestelle dienenden
eingekerbten Leisten aus PMMA jetzt jeweils mit 3 Stück ein und derselben Prüfkörpersorte
bestückt wurden und dabei das mittig positionierte Prüfblech beidseitig mit dem zu
prüfenden VCI-Öl bedeckt war, während die jeweils in Distanz von ca. 10 mm seitlich
angeordneten Prüfbleche unbeölt eingesetzt wurden. Dadurch konnte erfasst werden,
inwieweit der auf dem mittig positionierten Prüfblech aufgebrachte Ölfilm in der Lage
ist, sowohl das damit direkt beaufschlagte Metallsubstrat als auch durch die Emission
der VCI-Komponenten über die Dampfphase innerhalb des geschlossenen Weckglases die
beiden nicht mit einem Ölfilm überzogenen Prüfbleche vor Korrosion zu schützen.
[0083] Jedes Weckglas (Volumen 1 l) enthielt folglich nunmehr die mit den betreffenden 3
Prüfblechen ein und desselben Materials bestückte eingekerbte PMMA-Leiste auf dem
Lochbodeneinsatz und den darunter dosierten 15 ml entionisierten Wasser. Nach Verschließen
der einzelnen Weckgläser wurde die Klimabelastung, wie im Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt.
[0084] Dabei wurde zunächst wieder eine Wartezeit von 16 h bei Raumtemperatur als sog. Aufbauphase
der VCI-Komponenten innerhalb des geschlossenen Gefäßes vorgegeben. Danach erfolgte
die Exposition der einzelnen Weckgläser wieder für 16 h in einen Wärmeschrank nach
DIN 50011-12 bei 40 °C, anschließend für 8 h bei Raumtemperatur. Diese zyklische Belastung
(1 Zyklus = 24 h) wurde wieder nach jeweils 7 Zyklen kurzzeitig unterbrochen, die
Weckgläser für ca. 2 Minuten geöffnet, um den ggf. umgesetzten Luftsauerstoff wieder
zu ersetzen und den Oberflächenzustand der Bleche zu inspizieren. Nach insgesamt 35
Zyklen wurde die Exposition beendet und jedes Prüfblech außerhalb der Weckgläser im
Detail visuell beurteilt.
Ergebnis der Prüfung:
[0085] Die verschiedenen Prüfbleche, von denen jeweils eines mit dem erfindungsgemäßen VCI-Öl
VCI (3) beschichtet gemeinsam mit 2 gleichartigen, unbeölten Prüfblechen auf Distanz
in einem Weckglas dem zyklischen Feuchtluftklima ausgesetzt worden war, hatten bei
jeweils 3 Parallelansätzen nach 35 Zyklen ein unverändertes Aussehen. Das erfindungsgemäße
VCI-Öl VCI (3) gewährleistete folglich sowohl für die betreffenden Metallsubstrate
im direkten Kontakt als auch für die mit dem Öl nicht beaufschlagten Prüfbleche innerhalb
des verschlossenen Weckglases durch die über die Dampfphase emittierten VCI Komponenten
einen guten Korrosionsschutz.
[0086] Bei den Ansätzen mit dem handelsüblichen Referenzsystem R3 zeigten die Prüfbleche
aus dem niedriglegierten Stahl DC 03 ebenfalls sowohl im beölten als auch im unbeölten
Zustand nach 35 Zyklen keinerlei Korrosionserscheinungen. Bei den Prüfblechen aus
Al 99,5, Cu-ETP und verzinktem Stahl war das dagegen jeweils nur im beölten Zustand
der Fall.
[0087] Die im unbeölten Zustand vorgelegten Prüfbleche aus Al 99,5 waren nach 35 Zyklen
durchgängig mit einem braunen Anlauffilm überzogen, der an den Rändern der Bleche
zumeist intensiver ausgeprägt war. An den unbeölt eingesetzten Prüfblechen aus Cu-ETP
konnte schon nach 7 Zyklen an den oberen Randbereichen dunkelgrau bis schwarz aussehende
Flecken beobachtet werden, aus denen nach 35 Zyklen in den meisten Fällen relativ
gleichmäßige, nicht abwischbare Anlauffilme entstanden waren.
[0088] Am deutlichsten in Erscheinung traten die Veränderungen an den unbeölt angewandten
Prüfblechen aus dem feinkornverzinkten Stahl. Hier konnten bereits nach 7 Zyklen Feuchtluftbeaufschlagung
bevorzugt an den Kantenbereichen punktuell Ansätze von Weißrost beobachtet werden,
aus denen sich mit Fortsetzung der Feuchtluftbelastung größere, hellgrau bis weiß
aussehende Flecken gebildet hatten.
[0089] Das Referenzsystem R3 kann folglich gegenüber den üblichen Gebrauchsmetallen nur
im direkten Kontakt zum Korrosionsschutz eingesetzt werden. Die Wirkstoffe, die daraus
in die Gasphase emittiert werden, sind dagegen lediglich zum VCI-Korrosionsschutz
von Eisenbasiswerkstoffen geeignet. Das erfindungsgemäße VCI-Öl VCI (3) gewährleistet
dagegen, wie das Beispiel zeigt, einen ausgeprägten Multimetallschutz, indem es gegenüber
den üblichen Gebrauchsmetallen auch unter den extremen Feuchtluftbedingungen im Langzeitversuch
zuverlässige VCI-Eigenschaften entfaltet.
1. Verdampfungs- oder sublimationsfähige korrosionsinhibierende Stoffkombination, die
mindestens enthält:
(1) ein substituiertes 1,4-Benzochinon,
(2) ein aromatisch oder alicyclisch substituiertes Carbamat,
(3) ein mehrfach substituiertes Phenol und
(4) ein monosubstituiertes Pyrimidin.
2. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß Anspruch 1, welche 1 bis 30 Masse-%
Komponente (1),
5 bis 40 Masse-% Komponente (2),
2 bis 20 Masse-% Komponente (3), und
0,5 bis 10 Masse-% Komponente (4),
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Stoffkombination, enthält.
3. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß Anspruch 1 oder 2, bei welcher das substituierte
1,4-Benzochinon aus der Gruppe ausgewählt ist, die Tetramethyl-1,4-benzochinon (Durochinon),
Trimethyl-1,4-benzochinon, 2,6-Dimethoxy-1,4-benzochinon (DMBQ), 2,5-Dimethoxy-1,4-benzochinon,
2-Methoxy-6-methyl-1,4-benzochinon, und ähnlich strukturierte, insbesondere alkyl-
oder alkoxysubstituierte, substituierte 1,4-Benzochinone sowie Kombinationen davon
umfasst.
4. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei welcher das aromatisch oder alicyclisch substituierte Carbamat aus der Gruppe
ausgewählt ist, die Benzylcarbamat, Phenylcarbamat, Cyclohexylcarbamat, p-Tolylcarbamat
und ähnlich strukturierte substituierte Carbamate sowie Kombinationen davon umfasst.
5. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei welcher das mehrfach substituierte Phenol aus der Gruppe ausgewählt ist, die 5-Methyl-2-(1-methylethyl)-phenol
(Thymol), 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol), 2-tert.-Butyl-4-methylphenol,
2.4.6-Tri-tert.-butylphenol, 2.6-Dimethoxyphenol (Syringol) und ähnlich strukturierte
mehrfach substituierte Phenole sowie Kombinationen davon umfasst.
6. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei welcher das monosubstituierte Pyrimidin aus der Gruppe ausgewählt ist, die 2-Aminopyrimidin,
4-Aminopyrimidin, 2-Methylpyrimidin, 4-Methylpyrimidin, 5-Methoxypyrimidin, 5-Ethoxypyrimidin,
4-Phenylpyrimidin, 2-Phenoxypyrimidin, 4-(N,N-Dimethylamino)pyrimidin und ähnlich
strukturierte monosubstituierte Pyrimidine sowie Kombinationen davon umfasst.
7. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei welcher die Zusammensetzung so eingestellt ist, dass im Temperaturbereich bis
+80 °C bei rel. Luftfeuchten (RH) ≤ 98 % alle Komponenten mit für den Dampfraum-Korrosionsschutz
ausreichender Menge und Geschwindigkeit verdampfen oder sublimieren.
8. Korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
die neben den erfindungsgemäßen Komponenten (1) bis (4) zusätzlich auch bereits als
Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren eingeführte Substanzen einzeln oder als Gemisch
derselben enthält.
9. VCI-Korrosionsschutzöl, umfassend ein Mineralöl oder synthetisches Öl und eine korrosionsinhibierende
Stoffkombination gemäß einem der Ansprüche 1-8, vorzugsweise in einem Anteil von 0,5
bis 5 Masse-%, bevorzugter 0,8 bis 3 Masse-%, gegebenenfalls in einem Lösevermittler,
wobei im Temperaturbereich bis +80 °C bei rel. Luftfeuchten (RH) ≤ 98 % alle Komponenten
mit für den Dampfraum-Korrosionsschutz ausreichender Menge und Geschwindigkeit verdampfen
oder sublimieren.
10. Verfahren zur Herstellung einer verdampfungs- oder sublimationsfähigen, korrosionsinhibierenden
Stoffkombination, bei der mindestens (1) ein substituiertes Dichinon, (2) ein aromatisch
oder alicyclisch substituiertes Carbamat, (3) ein mehrfach substituiertes Phenol und
(4) ein monosubstituiertes Pyrimidin miteinander vermischt werden.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, bei dem 1 bis 30 Masse-% Komponente (1), 5 bis 40 Masse-%
Komponente (2), 2 bis 20 Masse-% Komponente (3), und 0,5 bis 10 Masse-% Komponente
(4) miteinander vermischt werden.
12. Verwendung einer korrosionsinhibierenden Stoffkombination gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 als flüchtiger Korrosionsinhibitor (VpCI, VCI) in Form von feinpulvrigen Gemischen
oder daraus hergestellten Presslingen (Pellets) bei der Verpackung, Lagerung oder
dem Transport von metallischen Materialien.
13. Verwendung einer korrosionsinhibierenden Stoffkombination gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 zur Inkorporierung in Beschichtungsstoffe oder Beschichtungslösungen, um damit
Trägermaterialien, wie Papier, Karton, Schaumstoffe, textile Gewebe und ähnliche Flächengebilde
zu beschichten.
14. Verwendung einer korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 zur Herstellung eines Korrosionsschutzöls, aus dem Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren
(VpCI, VCI) emittiert werden.
15. Verwendung einer korrosionsinhibierende Stoffkombination gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 oder eines diese enthaltenden VCI-Korrosionsschutzöls zum Korrosionsschutz
üblicher Gebrauchsmetalle, wie Eisen, Chrom, Nickel, Aluminium, Kupfer und deren Legierungen
sowie verzinkte Stähle, insbesondere innerhalb von Verpackungs-, Lagerungs- und Transportvorgängen.