[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auslegungsverfahren zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung
eines Türschließers, wobei die Dämpfungsvorrichtung einen durch den Türschließer über
Öffnungswinkel eines Öffnungswinkelbereichs einer Tür durchgeführten Schließvorgang
der Tür zumindest teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids zumindest durch
eine Ventilvorrichtung dämpft und eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids aufweist. Ferner betrifft die Erfindung
ein Computerprogrammprodukt zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung eines Türschließers,
wobei das Computerprogrammprodukt zur Verwendung in einer Rechnereinheit ausgestaltet
ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Dämpfungsvorrichtung für einen Türschließer,
wobei die Dämpfungsvorrichtung einen durch den Türschließer über einen Öffnungswinkelbereich
durchgeführten Schließvorgang einer Tür zumindest teilweise durch ein Fließen eines
Dämpfungsfluids zumindest durch eine Ventilvorrichtung dämpft, sowie einen Türschließer
mit einer Dämpfungsvorrichtung, wobei die Dämpfungsvorrichtung einen durch den Türschließer
über einen Öffnungswinkelbereich durchgeführten Schließvorgang einer Tür zumindest
teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids zumindest durch eine Ventilvorrichtung
dämpft, wobei die Dämpfungsvorrichtung eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids aufweist.
[0002] In der modernen Technik sind Türschließer grundsätzlich bekannt. Türschließer werden
verwendet, um eine Schließfunktionalität von Türen bereitzustellen. Um ein zu schnelles
Schließen der Türen zu verhindern, ist es bekannt, in Türschließern eine zumeist hydraulische
Dämpfungsvorrichtung einzusetzen. In derartigen Dämpfungsvorrichtungen fließt ein
Dämpfungsfluid zumindest durch eine Ventilvorrichtung, wobei ein Strömungswiderstand
der Ventilvorrichtung unter anderem eine Stärke der durch die Dämpfungsvorrichtung
bereitgestellten Dämpfung bestimmt. Andere Einflüsse auf die Stärke der Dämpfung können
beispielsweise eine Übertragungsmechanik zwischen dem Türschließer und der Tür und
insbesondere beispielsweise auch eine Form einer Schließnockenkontur Schließnocke
des Türschließers sein, die zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids eingesetzt
wird. Beim Schließen einer Tür durch einen Türschließer kann es durch diese Einflüsse
vorkommen, dass der Druck des Dämpfungsfluids beim Schließvorgang der Tür nicht über
den gesamten überstrichenen Öffnungswinkelbereich konstant ist. Eine Veränderung der
Schließgeschwindigkeit, insbesondere ein schneller und/oder langsamer werden der Schließgeschwindigkeit
ist die Folge. Das Schließverhalten der Tür kann aus diesem Grund für einen Benutzer
unplausibel bzw. nicht vorhersehbar sein.
[0003] Gemäß dem Stand der Technik ist es bekannt, Ventilvorrichtungen einzusetzen, die
einen Strömungswiderstand bereitstellen, der den Einfluss beispielsweise einer Form
der Schließnocke abändert. Dieses Abändern kann jedoch das sich verändernde Schließverhalten
der Tür oftmals nur unzureichend beheben, da Geschwindigkeitsunterschiede bedingt
durch Druckunterschiede im Dämpfungsfluid weiterhin vorhanden sind und sich wie oben
beschrieben auf die Schließgeschwindigkeit der Tür negativ auswirken.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Nachteile beim Schließen von
Türen durch Türschließer zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Auslegungsverfahren zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung eines
Türschließers, ein Computerprogrammprodukt, eine Dämpfungsvorrichtung für einen Türschließer
sowie einen Türschließer bereitzustellen, die in besonders einfacher und kostengünstiger
Art und Weise eine bevorzugt über den gesamten Öffnungswinkelbereich der Tür einstellbare,
insbesondere konstante, Schließgeschwindigkeit bereitstellen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Auslegungsverfahren zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung
eines Türschließers mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1. Ferner wird die
Aufgabe gelöst durch ein Computerprogrammprodukt zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung
eines Türschließers mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruches 8, durch eine
Dämpfungsvorrichtung für einen Türschließer mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches
9 sowie durch einen Türschließer mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruches
13. Sämtliche Vorteile, die insbesondere in Bezug auf ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren
beschrieben sind, gelten dabei auch in Bezug auf ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt,
in Bezug auf eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung sowie in Bezug auf einen erfindungsgemäßen
Türschließer und jeweils umgekehrt, sodass zu den einzelnen Erfindungsaspekten jeweils
wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Auslegungsverfahren
zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung eines Türschließers, wobei die Dämpfungsvorrichtung
einen durch den Türschließer über Öffnungswinkel eines Öffnungswinkelbereichs an der
Tür durchgeführten Schließvorgang der Tür zumindest teilweise durch ein Fließen eines
Dämpfungsfluids zumindest durch eine Ventilvorrichtung dämpft und eine Schließnocke
mit einer Schließnockenkontur zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids aufweist.
Ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- a) Einteilen des Öffnungswinkelbereichs zumindest teilweise in wenigstens zwei Öffnungswinkelabschnitte,
- b) Festlegen einer Sollschließfunktionalität der Tür für jeden der in Schritt a) eingeteilten
Öffnungswinkelabschnitte,
- c) Festlegen eines Solldrucks und/oder Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids zum Bereitstellen
der in Schritt b) festgelegten Sollschließfunktionalität für jeden der in Schritt
a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte,
- d) Auslegen der Schließnockenkontur der Schließnocke zum Bereitstellen des in Schritt
c) festgelegten Solldrucks und/oder Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids für jeden
der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte, und
- e) Auslegen der Dämpfungsvorrichtung durch Verwenden einer Schließnocke mit der in
Schritt d) ausgelegten Schließnockenkontur in der Ventilvorrichtung der Dämpfungsvorrichtung.
[0007] Durch ein erfindungsgemäßes Verfahren kann eine Dämpfungsvorrichtung eines Türschließers
ausgelegt werden. Die Dämpfungsvorrichtung ist zum Dämpfen eines Schließvorgangs der
Tür, der durch den Türschließer, in dem die Dämpfungsvorrichtung verbaut ist, bereitgestellt
wird, ausgebildet. Während des Schließvorgangs wird die Tür durch den Türschließer
über einen Öffnungswinkelbereich der Tür geschlossen. Durch die Dämpfungsvorrichtung
kann dieser Schließvorgang gedämpft, d. h. insbesondere eine Geschwindigkeit der Tür
während des Schließvorgangs eingestellt werden. Dies wird insbesondere erfindungsgemäß
derart vorgenommen, dass das Einstellen der Dämpfung in Abhängigkeit eines Öffnungswinkels
durchgeführt wird. Eine Schließgeschwindigkeit der Tür, die insbesondere von der jeweils
eingestellten Dämpfung maßgeblich bestimmt ist, kann somit bei Verwendung eines erfindungsgemäßen
Auslegungsverfahrens in Abhängigkeit eines Öffnungswinkels der Tür eingestellt werden.
Insbesondere weist ein derartiger Türschließer eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
auf, durch die ein Druck des Dämpfungsfluids in der Dämpfungsvorrichtung gesteuert
beziehungsweise geregelt eingestellt werden kann.
[0008] In einem ersten Schritt a) eines erfindungsgemäßen Auslegungsverfahrens wird ein
Öffnungswinkelbereich, d. h. der Bereich an Öffnungswinkeln, der durch die Tür überstrichen
werden kann, zumindest teilweise in wenigstens zwei Öffnungswinkelabschnitte eingeteilt.
Nach Durchführung des Schritts a) sind damit mit anderen Worten zumindest zwei Teilbereiche
im Öffnungswinkelbereich ausgewählt, die in den folgenden Schritten betrachtet werden,
insbesondere in denen die Dämpfung der Dämpfungsvorrichtung ausgelegt werden soll.
Bevorzugt können die Öffnungswinkelabschnitte aneinander angrenzen, besonders bevorzugt
können durch die Öffnungswinkelabschnitte insbesondere der gesamte Öffnungswinkelbereich
abgedeckt werden.
[0009] Im folgenden Schritt b) eines erfindungsgemäßen Auslegungsverfahrens wird für jeden
der eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte eine Schließfunktionalität der Tür festgelegt.
Eine derartige Schließfunktionalität kann beispielsweise insbesondere bei kleinen
Öffnungswinkeln ein Endschlag sein, durch den die Tür am Ende des Schließvorgangs
durch eine besonders hohe Schließgeschwindigkeit sicher geschlossen wird beziehungsweise
ins Schloss fällt. Ein weiteres Beispiel für eine Schließfunktionalität stellt insbesondere
eine Schließverzögerung, also eine Verminderung der Schließgeschwindigkeit, zum Beispiel
in einem mittleren Öffnungswinkelabschnitt dar, durch die ein Durchschreiten der Tür
für einen Benutzer der Tür vereinfacht werden kann. Nach Durchführung des Schritts
b) eines erfindungsgemäßen Auslegungsverfahrens liegen somit Daten vor, welche Schließfunktionalität
während jedes der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte vorliegen soll,
insbesondere wie groß eine Schließgeschwindigkeit der Tür während jedes der in Schritt
a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte ausgebildet sein soll, welche durch eine
durch ein erfindungsgemäßes Verfahren einzustellende Dämpfungsvorrichtung bereitgestellt
werden soll. Die bereitzustellende Schließgeschwindigkeit kann dabei konstant, aber
auch variabel innerhalb der einzelnen Öffnungswinkelabschnitte sein.
[0010] Im folgenden Schritt c) werden die Daten, die im Schritt b) beim Festlegen der Sollschließfunktionalitäten
für die einzelnen Öffnungswinkelabschnitte bereitgestellt wurden, verwendet, um einen
Solldruck und/oder einen Solldruckverlauf des Dämpfungsfluids für den jeweiligen Öffnungswinkelabschnitt
derart festzulegen, dass die jeweils festgelegte Sollschließfunktionalität bereitgestellt
werden kann. Der nötige Solldruck des Dämpfungsfluids ist mit anderen Worten insbesondere
derjenige Druck des Dämpfungsfluids in Abhängigkeit des Öffnungswinkels, der während
des Überstreichens der Tür im Öffnungswinkelabschnitt vorherrschen muss, damit die
Tür die für den Öffnungswinkel in Schritt b) festgelegte Sollschließfunktionalität
bereitstellt. Anders ausgedrückt wird die Tür während des Schließvorgangs in Abhängigkeit
des Öffnungswinkels die festgelegte Sollschließfunktionalität, und damit die mit der
jeweiligen Sollschließfunktionalität verknüpften Schließgeschwindigkeit, bevorzugt
dann aufweisen, wenn das Dämpfungsfluid den in Schritt d) festgelegten Solldruck aufweist.
[0011] Dies wird im nächsten Schritt d) verwendet, um die Schließnockenkontur der Schließnocke
entsprechend auszulegen. Mit anderen Worten wird im Schritt d) eines erfindungsgemäßen
Verfahrens die Schließnockenkontur der Schließnocke derart ausgelegt, dass im Betrieb
des Türschließers durch die Schließnocke beziehungsweise deren Schließnockenkontur
ein Druck des Dämpfungsfluids derart gesteuert wird, dass sich in Abhängigkeit des
Öffnungswinkels die gewünschte Schließfunktionalität und damit die gewünschte Schließgeschwindigkeit
der Tür einstellt.
[0012] Im letzten Schritt e) eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Dämpfungsvorrichtung
durch Verwenden einer Schließnocke mit einer entsprechend eingestellten Schließnockenkontur
ausgelegt. Insbesondere wird im Schritt e) die Schließnocke der Dämpfungsvorrichtung
derart eingestellt, dass in Abhängigkeit des Öffnungswinkels der Tür diese zum Steuern
des in Schritt c) festgelegten Solldrucks und/oder Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids
ausgebildet ist, insbesondere für jeden der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte.
Zusammenfassend kann durch ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren eine Dämpfungsvorrichtung
eines Türschließers bereitgestellt oder bzw. ausgelegt werden, die für jeden der wenigstens
zwei Öffnungswinkelabschnitte zum Bereitstellen eines festgelegten Solldrucks und/oder
Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids ausgebildet ist. Der Solldruck und/oder Solldruckverlauf
des Dämpfungsfluids ist dabei für jeden der Öffnungswinkelabschnitte derart festgelegt,
insbesondere auch in Abhängigkeit des Öffnungswinkels, dass sich beim Schließvorgang
der Tür im jeweiligen eingeteilten Öffnungswinkelabschnitt eine Sollschließfunktionalität
und insbesondere eine damit verknüpfte Sollgeschwindigkeit einstellt. Ein besonders
vorhersehbares und insbesondere im Vorfeld genau steuerbares Schließverhalten der
Tür, insbesondere hinsichtlich einer Schließfunktionalität, kann auf diese Weise bereitgestellt
werden.
[0013] Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Auslegungsverfahren vorgesehen sein, dass
in Schritt e) ein Einstellen der Ventilvorrichtung vorgenommen wird, das ein Einstellen
eines beim Dämpfen durch die Ventilvorrichtung strömenden Volumenstroms an Dämpfungsfluid
in Abhängigkeit des Öffnungswinkels umfasst. Durch ein derartiges Einstellen eines
Volumenstroms kann ein zusätzliches Einstellen des Solldrucks und/oder Solldruckverlaufs
besonders einfach bereitgestellt werden. Eine Veränderung des Volumenstroms führt
dabei zwangsläufig zu einer Veränderung des Drucks im Dämpfungsfluid, wobei eine Vergrößerung
des Volumenstroms eine Absenkung des Drucks bzw. eine Verkleinerung des Volumenstroms
eine Erhöhung des Drucks mit sich bringt. Volumenströme können ferner besonders einfach
durch ein Erweitern bzw. Verkleinern eines freien Strömungsquerschnitts der jeweiligen
Ventilvorrichtung bereitgestellt werden. Auch ein Öffnen bzw. Schließen von Ventilelementen
stellt eine besonders einfache Veränderung des möglichen durch die Ventilvorrichtung
strömenden Volumenstroms dar. Dies kann beispielsweise insbesondere ein Umschalten
zwischen verschiedenen Ventilvorrichtungen in Abhängigkeit des Öffnungswinkels bzw.
beim Wechseln eines Öffnungswinkelabschnittes zum Nächsten umfassen. Insgesamt kann
somit durch eine Veränderung eines durch die Ventilvorrichtung strömenden Volumenstroms
an Dämpfungsfluid der Solldruck und/oder Solldruckverlauf in Schritt e) besonders
einfach bereitgestellt werden.
[0014] Auch kann ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren derart ausgebildet sein, dass
in Schritt a) der gesamte Öffnungswinkelbereich durch die wenigstens zwei Öffnungswinkelabschnitte,
bevorzugt durch drei oder mehr Öffnungswinkelabschnitte, abgedeckt wird. Durch ein
Abdecken des gesamten Öffnungswinkelbereichs durch wenigstens zwei, insbesondere drei
oder mehr, Öffnungswinkelabschnitte kann bereitgestellt werden, dass die Schließgeschwindigkeit
der Tür über den gesamten Öffnungswinkelbereich einstellbar ist. Teilbereiche des
Öffnungswinkelbereichs, in denen keine Einstellung der Schließgeschwindigkeit der
Tür vorgenommen werden kann, können dadurch vermieden werden.
[0015] Darüber hinaus kann bei einem erfindungsgemäßen Auslegungsverfahren vorgesehen sein,
dass in Schritt a) durch die zumindest zwei Öffnungswinkelabschnitte ein zusammenhängender
Bereich, insbesondere von 0° bis 180°, überdeckt wird. In dieser besonders bevorzugten
Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann bereitgestellt werden,
dass die zumindest zwei Öffnungswinkelabschnitte aneinander angrenzen und somit einen
zusammenhängenden Bereich bilden. Dadurch, dass besonders bevorzugt ein Bereich von
0° bis 180° überdeckt wird, kann ferner bereitgestellt werden, dass ein maximaler
Öffnungsbereich einer Tür durch ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren hinsichtlich
der Schließgeschwindigkeit der Tür eingestellt werden kann. Eine besonders gute Einstellbarkeit
der Schließgeschwindigkeit über den gesamten Schließbereich der Tür kann auf diese
Weise bereitgestellt werden.
[0016] Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren dahingehend ausgebildet
sein, dass in Schritt a) ein Öffnungswinkelabschnitt zumindest einer und/oder eine
Kombination folgender Abschnitte von Öffnungswinkeln verwendet wird:
- 180° - 125°
- 125°-70°
- 70° - 15°
- 15° - 0°
- 7°-0°
[0017] Dabei ist diese Liste nicht abgeschlossen, sodass auch weitere Abschnitte von Öffnungswinkeln
als Öffnungswinkelabschnitte verwendet werden können.
[0018] Besonders bevorzugt kann bei einem erfindungsgemäßen Auslegungsverfahren vorgesehen
sein, dass durch die in Schritt b) festgelegte Sollschließfunktionalität eine in zumindest
einem der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte konstante Sollschließgeschwindigkeit
bereitgestellt wird. Eine derartige konstante Sollschließgeschwindigkeit hat sich
als besonders angenehm für Benutzer herausgestellt. Eine Änderung der Schließgeschwindigkeit
während des eingeteilten Öffnungswinkelabschnittes kann durch eine nach einem erfindungsgemäßen
Auslegungsverfahren ausgelegte Dämpfungsvorrichtung vermieden werden. Ein unvorhergesehenes
Verhalten der Tür, insbesondere eine plötzliche Änderung der Schließgeschwindigkeit
kann durch eine derartige konstant bereitgestellte Sollschließgeschwindigkeit für
jeden der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte vermieden werden.
[0019] Auch kann ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren dahingehend ausgebildet sein,
dass durch die in Schritt b) festgelegte Sollschließfunktionalität eine für zumindest
zwei der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte gleiche oder zumindest
im Wesentlichen gleiche Sollschließgeschwindigkeit bereitgestellt wird. Auf diese
Weise kann für zumindest zwei der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte
ein widerkehrendes, insbesondere gleiches Schließverhalten der Tür bereitgestellt
werden. Gleich oder zumindest im Wesentlichen gleich im Sinne der Erfindung kann in
Bezug auf die Schließgeschwindigkeit insbesondere bedeuten, dass die beiden Schließgeschwindigkeiten
konstant sind und den gleichen Wert aufweisen und/oder dass die beiden Schließgeschwindigkeiten
dieselbe relative Abhängigkeit vom anliegenden Öffnungswinkel innerhalb des jeweiligen
Öffnungswinkelabschnitts aufweisen. Bei besonders bevorzugt aneinander angrenzenden
Öffnungswinkelabschnitten kann insbesondere durch entsprechend festgelegte Sollschließfunktionalitäten
eine durchgängig gleiche Schließgeschwindigkeit über diese Öffnungswinkelabschnitte
bereitgestellt werden. Ein Übergang der Öffnungswinkelabschnitte ineinander kann auf
diese Weise somit derart vorgenommen werden, dass durch einen Benutzer dies überhaupt
nicht wahrgenommen wird, da sich die Schließgeschwindigkeit nicht ändert.
[0020] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Computerprogrammprodukt
zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung eines Türschließers, wobei das Computerprogrammprodukt
zur Verwendung in einer Rechnereinheit ausgestaltet ist und zum Durchführen eines
Auslegungsverfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung konfiguriert ist. Auf diese
Weise können durch ein Computerprogrammprodukt gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
sämtliche Vorteile bereitgestellt werden, die bereits ausführlich in Bezug auf ein
Auslegungsverfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
[0021] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Dämpfungsvorrichtung
für einen Türschließer, wobei die Dämpfungsvorrichtung einen durch den Türschließer
über einen Öffnungswinkelbereich durchgeführten Schließvorgang einer Tür zumindest
teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids zumindest durch eine Ventilvorrichtung
dämpft, wobei die Dämpfungsvorrichtung eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids aufweist. Eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilvorrichtung zum Einstellen einer Sollschließfunktionalität
der Tür einen durch die Schließnocke steuerbaren Strömungsabschnitt zum Bereitstellen
eines von einem Öffnungswinkel abhängigen Solldrucks des Dämpfungsfluids aufweist.
Durch eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung kann bei Einsatz in einem Türschließer
ein Schließvorgang einer Tür durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids gedämpft werden.
Insbesondere kann durch diese Dämpfungsvorrichtung eine Schließfunktionalität der
Tür, und damit eine Schließgeschwindigkeit der Tür, beeinflusst, insbesondere eingestellt
werden. Für diesen Zweck weist die Ventilvorrichtung der Dämpfungsvorrichtung einen
Strömungsabschnitt auf, der zum Bereitstellen eines von einem Öffnungswinkel der Tür
abhängigen Solldrucks des Dämpfungsfluids ausgebildet ist. Der Solldruck, der in Abhängigkeit
des Öffnungswinkels durch den Strömungsabschnitt der Ventilvorrichtung eingestellt
wird, kann dabei insbesondere bevorzugt derart gewählt sein, dass sich eine Sollschließfunktionalität
der Tür in Abhängigkeit eines Öffnungswinkels der Tür einstellt. Die Schließgeschwindigkeit
der Tür, die mit dieser Sollschließfunktionalität verknüpft ist, kann dabei bevorzugt
beispielsweise konstant über zumindest einen Öffnungswinkelabschnitt, bevorzugt über
den gesamten Öffnungswinkelbereich der Tür eingestellt werden. Auf diese Weise kann
somit die Schließgeschwindigkeit individuell in Abhängigkeit des jeweiligen Öffnungswinkels
eingestellt werden, wobei hierbei auch eine konstante Schließgeschwindigkeit über
zumindest einen Teilbereich des Öffnungswinkelbereichs umfasst ist. Somit kann eine
Vorhersehbarkeit der Schließgeschwindigkeit der Tür bereitgestellt werden, wobei die
Schließgeschwindigkeit wie beschrieben insbesondere auch über einen großen Teilbereich
des Öffnungswinkelbereichs als konstant eingestellt werden kann. Dadurch kann eine
Steigerung der Sicherheit bei der Verwendung eines Türschließers bereitgestellt werden.
Insbesondere ein unvorhersehbares bzw. unplausibles Schließverhalten der Tür kann
durch dieses Bereitstellen eines vom Öffnungswinkel abhängigen Solldruckes und dadurch
eine vom Öffnungswinkel abhängige Sollgeschwindigkeit vermieden werden.
[0022] Besonders bevorzugt kann bei einer erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung vorgesehen
sein, dass die Dämpfungsvorrichtung durch ein Auslegungsverfahren gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung und/oder unter Verwendung eines Computerprogrammprodukts gemäß
dem zweiten Aspekt der Erfindung ausgelegt ist. Eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung
weist somit sämtliche Vorteile auf, die bereits ausführlich in Bezug auf eine erfindungsgemäße
Dämpfungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung bzw. in Bezug auf ein Computerprogrammprodukt
gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
[0023] Darüber hinaus kann eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet
sein, dass der Strömungsabschnitt für zumindest einen, insbesondere für jeden, eingeteilten
Öffnungswinkelabschnitt ein einstellbares Ventilelement aufweist. Durch ein derartiges
einstellbares Ventilelement kann beispielsweise ein Verändern eines Volumenstroms
des Dämpfungsfluids ermöglicht werden, durch das ein zusätzliches Einstellen des Solldrucks
und/oder Solldruckverlaufs besonders einfach bereitgestellt werden kann. In dieser
ersten Ausgestaltungsalternative weist der Strömungsabschnitt ein festes Ventil für
zumindest einen, besonders bevorzugt für jeden, eingeteilten Öffnungswinkelabschnitt
auf. Das jeweilige einstellbare Ventilelement wird jeweils dann angesteuert, wenn
der Öffnungswinkel der Tür sich innerhalb des Öffnungswinkelabschnitts befindet. Diese
Ausgestaltungsalternative ist mechanisch besonders einfach, da für den zumindest einen,
bevorzugt für jeden, Öffnungswinkelabschnitt ein eigenes einstellbares Ventilelement
vorgesehen ist, das jeweils zum Bereitstellen des entsprechenden Solldrucks und/oder
Solldruckverlaufs im Dämpfungsfluid ausgebildet ist.
[0024] Gemäß einer zweiten alternativen Weiterentwicklung kann eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung
dahingehend ausgestaltet sein, dass der Strömungsabschnitt ein in Abhängigkeit des
eingeteilten Öffnungswinkelabschnitts einstellbares Ventilelement aufweist. Auch in
dieser Ausgestaltungsform kann durch ein einstellbares Ventilelement beispielsweise
ein Verändern eines Volumenstroms des Dämpfungsfluids ermöglicht werden, durch das
ein zusätzliches Einstellen des Solldrucks und/oder Solldruckverlaufs besonders einfach
bereitgestellt werden kann. In dieser zweiten Ausgestaltungsalternative ist vorgesehen,
dass ein gemeinsames Ventilelement vorgesehen ist, dass für die einzelnen Öffnungswinkelabschnitte
individuell einstellbar ist. Auf diese Weise ist dieses einzelne Ventilelement somit
in Abhängigkeit des Öffnungswinkels derart einstellbar, dass der jeweils festgelegte
Solldruck und/oder Solldruckverlauf des Dämpfungsfluids bereitgestellt werden kann.
Durch die Verwendung eines einzigen Ventilelementes kann ein besonders kompakter Aufbau
einer erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung bereitgestellt werden.
[0025] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch einen Türschließer
mit einer Dämpfungsvorrichtung, wobei die Dämpfungsvorrichtung einen durch den Türschließer
über einen Öffnungswinkelbereich durchgeführten Schließvorgang einer Tür zumindest
teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids zumindest durch eine Ventilvorrichtung
dämpft, wobei die Dämpfungsvorrichtung eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids aufweist. Ein erfindungsgemäßer Türschließer
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung gemäß dem dritten Aspekt
der Erfindung ausgebildet ist. Eine Dämpfungsvorrichtung gemäß dem dritten Aspekt
der Erfindung kann bevorzugt durch ein Auslegungsverfahren gemäß dem ersten Aspekt
und/oder unter Verwendung eines Computerprogrammprodukts gemäß dem zweiten Aspekt
der Erfindung ausgelegt sein. Ein erfindungsgemäßer Türschließer weist somit sämtliche
Vorteile, die in Bezug auf eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung gemäß dem dritten
Aspekt der Erfindung, besonders bevorzugt auch diejenigen Vorteile, die in Bezug auf
ein Auslegungsverfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung bzw. in Bezug auf ein
Computerprogrammprodukt gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, beschrieben worden
sind, auf.
[0026] Ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren, ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt,
eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung sowie ein erfindungsgemäßer Türschließer
sowie die weiterbildenden Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Elemente mit gleichen Funktionen und Wirkungsweisen sind in den Figuren
1 bis 6 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßer Türschließer,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung,
- Fig. 3
- Druck und Schließgeschwindigkeit einer Tür gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- Fig. 5
- Solldruck und Sollschließgeschwindigkeit gemäß einem der erfindungsgemäßen Auslegungsverfahren
bei drei Öffnungswinkelabschnitten, und
- Fig. 6
- Solldruck und Sollschließgeschwindigkeit gemäß einem der erfindungsgemäßen Auslegungsverfahren
bei fünf Öffnungswinkelabschnitten.
[0027] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Türschließer 1, der mit einer erfindungsgemäßen
Dämpfungsvorrichtung 10 ausgestattet ist. Der Türschließer 1 ist an einem Türblatt
62 einer Tür 60 angeordnet. Über einen Hebelarm 65 und eine Gleitschiene 66 ist der
Türschließer 1 mit einem Türsturz 63 der Tür 60 verbunden. Ein Türband 64 ermöglicht
ein Öffnen bzw. Schließen der Tür 60. Durch eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung
10 eines erfindungsgemäßen Türschließers 1 kann bereitgestellt werden, dass über bevorzugte
der gesamte Öffnungswinkelbereich 40 (nicht mit abgebildet) eine Schließfunktionalität
der Tür 60, damit verknüpft eine entsprechend ausgebildete Schließgeschwindigkeit
32 der Tür 60, bereitgestellt wird, die einer Sollschließfunktionalität mit einer
entsprechend verknüpften Sollschließgeschwindigkeit 33 (nicht mit abgebildet) entspricht.
Dies kann insbesondere dadurch bereitgestellt werden, dass eine Schließnockenkontur
einer Schließnocke (jeweils nicht mit abgebildet) entsprechend ausgebildet ist. Die
Schließnocke ist mit dem Hebelarm 65 mechanisch wirkverbunden, so dass ein Öffnungswinkel
61 (nicht mit abgebildet) der Tür 60 sich in einer Drehposition der Schließnocke abbildet.
Durch die Schließnocke kann ein Druck 30 des Dämpfungsfluids 20 (jeweils nicht mit
abgebildet) beeinflusst, insbesondere eingestellt werden. wodurch wiederum eine gewünschte
Schließfunktionalität der Tür 60 in Abhängigkeit des Öffnungswinkels 61 der Tür 60
eingestellt werden kann. Ein besonders vorhersehbares und plausibles, insbesondere
in Bezug auf die Schließgeschwindigkeit 32 konstantes, Schließverhalten der Tür 60
kann auf diese Weise bereitgestellt werden.
[0028] In Fig. 2 ist eine prinzipielle und schematische Funktionsweise einer möglichen Weiterentwicklung
einer erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung 10 gezeigt. Die Dämpfungsvorrichtung
10 weist in diesen ausgestaltungsformen insbesondere eine Ventilvorrichtung 11 auf,
in der ein Ventilelement 12 als Teil der Ventilvorrichtung 11 angeordnet ist. Das
Ventilelement 12 kann dabei auch als Teil eines Strömungsabschnitts der Ventilvorrichtung
11 ausgebildet sein. Das Ventilelement 12 ist derart ausgebildet, dass ein Dämpfungsfluid
20 durch das Ventilelement 12 strömen kann. Je nachdem, wie das Ventilelement 12 eingestellt
ist, kann ein größerer (obere Abbildung) oder kleinerer (untere Abbildung) Volumenstrom
21 an Dämpfungsfluid 20 durch das Ventilelement 12 strömen. Der jeweilige Volumenstrom
21 bestimmt dabei zusätzlich zur Einstellung über die Schließnockenkontur der Schließnocke
den Druck 30, den das Dämpfungsfluid 20 aufweist. Ein größerer Volumenstrom 21 korrespondiert
dabei zumeist mit einem kleineren Druck 30, ein kleinerer Volumenstrom 21 mit einem
größeren Druck 30. Erfindungswesentlich ist insbesondere vorgesehen, dass in Abhängigkeit
eines Öffnungswinkelabschnitts 40 (nicht mit abgebildet) ein Solldruck 31 (nicht mit
abgebildet) durch das Dämpfungsfluid 20 durch das Ventilelement 12 derart eingestellt
wird, dass sich eine mit einer Sollschließfunktionalität verknüpfte Sollschließgeschwindigkeit
33 (nicht mit abgebildet) der Tür 60 (nicht mit abgebildet) einstellt. Da dies bevorzugt
in Abhängigkeit eines Öffnungswinkels 61 der Tür 60 durchgeführt wird, kann auf diese
Weise eine Schließgeschwindigkeit 32 der Tür 60 bevorzugt über den gesamten Öffnungswinkelbereich
40 (nicht mit abgebildet) der Tür 60 bereitgestellt werden. Ein besonders vorhersehbares
Schließverhalten der Tür 60 kann auf diese Weise bereitgestellt werden, sodass das
Schließverhalten der Tür 60 für einen Benutzer vorhersehbar und insbesondere plausibel
durchgeführt werden kann.
[0029] Fig. 3 zeigt einen Druck 30 (obere Abbildung) und eine Schließgeschwindigkeit 32
(untere Abbildung) wie sie in den Türschließern 1 gemäß dem Stand der Technik auftreten
können. Sowohl der Druck 30 als auch die Schließgeschwindigkeit 32 sind dabei gegen
den Öffnungswinkel 61 der Tür 60 (nicht mit abgebildet) aufgetragen. Der Druck 30,
der in der oberen Abbildung mit der enggestrichelten Linie dargestellt ist, ist ein
Druck 30, der sich durch eine eingesetzte Dämpfungsvorrichtung 10 in einem Türschließer
1 (jeweils nicht mit abgebildet) einstellt. Dieser Druck 30 resultiert in der engen
doppelpunktgestrichelten dargestellten Schließgeschwindigkeit 32 in der unteren Darstellung.
Gemäß dem Stand der Technik ist bekannt, eine globale Einstellung der Dämpfungsvorrichtung
10 vorzunehmen, wodurch der in der oberen Abbildung weitgestrichelt gezeigte Druckverlauf
des Drucks 30 bereitgestellt werden kann. Dies führt, wie in der unteren Abbildung
durch den weitdoppelpunktgestrichelten Verlauf der Schließgeschwindigkeit 32 gezeigt,
zu einer Verringerung der Variation der Schließgeschwindigkeit 32, jedoch kann dennoch
eine plötzliche Änderung der Schließgeschwindigkeit 32, beispielsweise dargestellt
in einem Bereich zwischen 70° und 80°, nicht gänzlich verhindert werden. Dies führt
zu einem unvorhersehbaren und unplausiblen Schließverhalten der Tür 60 (nicht mit
abgebildet), wodurch Benutzer verwirrt werden können.
[0030] In Fig. 4 ist ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren schematisch dargestellt,
wobei die Schritte a) bis e) jeweils mit A bis E bezeichnet sind. In den Fig. 5 und
6 sind der resultierende Solldruck 31 bzw. Sollschließgeschwindigkeit 33 dargestellt.
Im Folgenden werden die drei Figuren daher gemeinsam beschrieben.
[0031] In einem ersten Schritt a) wird der gesamte Öffnungswinkelbereich 40 in zumindest
teilweise in wenigstens zwei Öffnungswinkelabschnitte 50 eingeteilt. Bevorzugt werden
drei oder mehr Öffnungswinkelabschnitte 50 verwendet, die besonders bevorzugt aneinander
angrenzen und somit einen kontinuierlichen Bereich an Öffnungswinkeln 61 überstreichen.
In Fig. 5 sind drei, in Fig. 6 fünf Öffnungswinkelabschnitte 50 ausgewählt. Ferner
erstrecken sich in beiden Fig. 5, 6 die gemeinsamen Bereiche der Öffnungswinkelabschnitte
50 von 0° bis 180°, sodass eine vollständige Öffnung der Tür 60 (nicht mit abgebildet)
durch ein erfindungsgemäßes Auslegungsverfahren erfasst werden kann.
[0032] Im nächsten Schritt b) wird eine Sollschließfunktionalität der Tür 60 für jeden der
eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte 50 festgelegt. Eng verknüpft mit der jeweiligen
Sollschließfunktionalität ist jeweils eine Sollschließgeschwindigkeit 33. In Fig.
5 ist diese Sollschließfunktionalität eine sich über den gesamten Öffnungswinkelbereich
40 gleichmäßig schließende Tür 60, die Sollschließgeschwindigkeit 33 ist daher über
den gesamten Öffnungswinkelbereich 40 als konstant gefordert. Die Fig. 6 hingegen
zeigt eine Sollschließgeschwindigkeit 33, die unterschiedlich ist für alle ausgewählten
Öffnungswinkelabschnitte 50. Beispielsweise ist in einem Öffnungswinkelabschnitt 50
zwischen 0° und 7° eine deutlich höhere Sollschließgeschwindigkeit 33 vorgesehen,
um insbesondere ein sicheres Endschließen der Tür 60 als Sollschließfunktionalität
bereitstellen zu können. Auch ist in Fig. 6 in einem mittleren Öffnungswinkelabschnitt
50 zwischen 120° und 70° eine Verzögerung des Schließvorgangs als Sollschließfunktionalität
festgelegt, so dass eine geringe Sollschließgeschwindigkeit 33 der Tür 60 vorgesehen
ist, um beispielsweise ein Durchschreiten der Tür 60 für einen Benutzer besonders
einfach durchführbar bereitzustellen. Ferner ist in Fig. 6 für den Öffnungswinkelabschnitt
50 von 120° bis 180° eine zweite alternative Sollschließgeschwindigkeit 33 angegeben,
die weitgestrichelt dargestellt ist und mit einer alternativen Sollschließfunktionalität
verknüpft ist. Beide Abbildungen sind nur beispielhaft zu verstehen.
Im nächsten Schritt c) wird insbesondere eine Solldruck 31 und/oder Solldruckverlauf
des Dämpfungsfluids 20 (nicht mit abgebildet) festgelegt, um eben die in Schritt b)
festgelegten Sollschließfunktionalitäten der Tür 60 bereitzustellen. Dies wird insbesondere
für jeden der eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte 50 durchgeführt.
[0033] Im nächsten Schritt d) wird insbesondere basierend auf dem nötigen Solldruck 31 und/oder
Solldruckverlauf eine Schließnockenkontur der Schließnocke festgelegt, der zum Bereitstellen
des festgelegten Solldrucks 31 und/oder Solldruckverlaufs nötig ist. Unterschiedliche
Sollschließfunktionalitäten und die damit verknüpften unterschiedlichen Sollschließgeschwindigkeiten
33 können dabei zumeist unterschiedliche Solldrücke 31 und somit unterschiedliche
Schließnockenkonturen erfordern. Dies ist beispielhaft in Fig. 6 gezeigt, da für die
beiden Alternativen in der Sollschließgeschwindigkeit 33 (obere Abbildung) auch zwei
unterschiedliche Solldrücke 31 (untere Abbildung) nötig sind.
[0034] Dies ermöglicht im letzten Schritt e) die Dämpfungsvorrichtung 10 derart auszulegen,
dass insbesondere durch eine Verwendung einer Schließnocke mit einer entsprechend
ausgelegten Schließnockenkontur in der Ventilvorrichtung 11 (nicht mit abgebildet)
der Dämpfungsvorrichtung 10 in Abhängigkeit des Öffnungswinkels 61 die festgelegte
Sollschließfunktionalität und die damit verknüpfte Sollschließgeschwindigkeit 33 bereitgestellt
werden kann. Ein besonders vorhersehbares Schließverhalten der Tür 60 kann in diesem
Fall bereitgestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Türschließer
- 10
- Dämpfungsvorrichtung
- 11
- Ventilvorrichtung
- 12
- Ventilelement
- 20
- Dämpfungsfluid
- 21
- Volumenstrom
- 30
- Druck
- 31
- Solldruck
- 32
- Schließgeschwindigkeit
- 33
- Sollschließgeschwindigkeit
- 40
- Öfifnungswinkelbereich
- 50
- Öffnungswinkelabschnitt
- 60
- Tür
- 61
- Öffnungswinkel
- 62
- Türblatt
- 63
- Türsturz
- 64
- Türband
- 65
- Hebelarm
- 66
- Gleitschiene
1. Auslegungsverfahren zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung (10) eines Türschließers
(1), wobei die Dämpfungsvorrichtung (10) einen durch den Türschließer (1) über Öffnungswinkel
(61) eines Öffnungswinkelbereichs (40) einer Tür (60) durchgeführten Schließvorgang
der Tür (60) zumindest teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids (20) zumindest
durch eine Ventilvorrichtung (11) dämpft und eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur
zur Steuerung eines Drucks des Dämpfungsfluids (20) aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Einteilen des Öffnungswinkelbereichs (40) zumindest teilweise in wenigstens zwei
Öffnungswinkelabschnitte (50),
b) Festlegen einer Sollschließfunktionalität der Tür (60) für jeden der in Schritt
a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte (50),
c) Festlegen eines Solldrucks (31) und/oder Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids
(20) zum Bereitstellen der in Schritt b) festgelegten Sollschließfunktionalität für
jeden der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte (50),
d) Auslegen der Schließnockenkontur der Schließnocke zum Bereitstellen des in Schritt
c) festgelegten Solldrucks (31) und/oder Solldruckverlaufs des Dämpfungsfluids (20)
für jeden der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte (50), und
e) Auslegen der Dämpfungsvorrichtung (10) durch Verwenden einer Schließnocke mit der
in Schritt d) ausgelegten Schließnockenkontur in der Ventilvorrichtung (11) der Dämpfungsvorrichtung
(10).
2. Auslegungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt e) ein Einstellen der Ventilvorrichtung (11) vorgenommen wird, das ein
Einstellen eines beim Dämpfen durch die Ventilvorrichtung (11) strömenden Volumenstroms
(21) an Dämpfungsfluid (20) in Abhängigkeit des Öffnungswinkels (61) umfasst.
3. Auslegungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt a) der gesamte Öffnungswinkelbereich (40) durch die wenigstens zwei Öffnungswinkelabschnitte
(50), bevorzugt durch drei oder mehr Öffnungswinkelabschnitte (50), abgedeckt wird.
4. Auslegungsverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt a) durch die zumindest zwei Öffnungswinkelabschnitte (50) ein zusammenhängender
Bereich, insbesondere von 0° bis 180°, überdeckt wird.
5. Auslegungsverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt a) als Öffnungswinkelabschnitt (50) zumindest einer und/oder eine Kombination
folgender Abschnitte von Öffnungswinkeln (61) verwendet wird:
- 180° - 125°
- 125° - 70°
- 70° - 15°
- 15° - 0°
- 7° - 0°
6. Auslegungsverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die in Schritt b) festgelegte Sollschließfunktionalität eine in zumindest einem
der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte (50) konstante Sollschließgeschwindigkeit
(33) bereitgestellt wird.
7. Auslegungsverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die in Schritt b) festgelegte Sollschließfunktionalität eine für zumindest
zwei der in Schritt a) eingeteilten Öffnungswinkelabschnitte (50) gleiche oder zumindest
im Wesentlichen gleiche Sollschließgeschwindigkeit (33) bereitgestellt wird.
8. Computerprogrammprodukt zum Auslegen einer Dämpfungsvorrichtung (10) eines Türschließers
(1), wobei das Computerprogrammprodukt zur Verwendung in einer Rechnereinheit ausgestaltet
ist und zum Durchführen eines Auslegungsverfahrens nach einem das vorangegangenen
Ansprüchen konfiguriert ist.
9. Dämpfungsvorrichtung (10) für einen Türschließer (1), wobei die Dämpfungsvorrichtung
(10) einen durch den Türschließer (1) über einen Öffnungswinkelbereich (40) durchgeführten
Schließvorgang einer Tür (60) zumindest teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids
(20) zumindest durch eine Ventilvorrichtung (11) dämpft, wobei die Dämpfungsvorrichtung
(10) eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur zur Steuerung eines Drucks des
Dämpfungsfluids (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilvorrichtung (11) zum Einstellen einer Sollschließfunktionalität der Tür
(60) einen durch die Schließnocke steuerbaren Strömungsabschnitt zum Bereitstellen
eines von einem Öffnungswinkel (61) abhängigen Solldrucks (31) des Dämpfungsfluids
(20) aufweist.
10. Dämpfungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungsvorrichtung (10) durch ein Auslegungsverfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 7 und/oder unter Verwendung eines Computerprogrammprodukts nach Anspruch 8 ausgelegt
ist.
11. Dämpfungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungsabschnitt für zumindest einen, insbesondere für jeden, eingeteilten
Öffnungswinkelabschnitt (50) ein einstellbares Ventilelement (12) aufweist.
12. Dämpfungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungsabschnitt ein in Abhängigkeit des eingeteilten Öffnungswinkelabschnitts
(50) einstellbares Ventilelement (12) aufweist.
13. Türschließer (1) mit einer Dämpfungsvorrichtung (10), wobei die Dämpfungsvorrichtung
(10) einen durch den Türschließer (1) über einen Öffnungswinkelbereich (40) durchgeführten
Schließvorgang einer Tür (60) zumindest teilweise durch ein Fließen eines Dämpfungsfluids
(20) zumindest durch eine Ventilvorrichtung (11) dämpft, wobei die Dämpfungsvorrichtung
(10) eine Schließnocke mit einer Schließnockenkontur zur Steuerung eines Drucks des
Dämpfungsfluids (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12 ausgebildet ist.