[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinheit zur Betätigung zweier Möbelstückteile
relativ zueinander mit einem Gehäuse, mit einem im Gehäuse gelagerten, relativ zum
Gehäuse zwischen einer ersten Endlage und einer zweiten Endlage verfahrbaren Stößel,
wobei der Stößel zumindest bei Lage in der ersten Endlage bereichsweise aus dem Gehäuse
herausragt und mit einem im Gehäuse verschiebbar gelagerten Zugelement sowie ein Möbelstück
mit zwei relativ zueinander bewegbaren Möbelstückteilen, wobei an einem dieser Möbelstückteile
eine derartige Auslöseeinheit und eine Betätigungsvorrichtung angeordnet sind und
wobei an dem anderen Möbelstückteil ein Stößelbetätigungselement für den Stößel der
Auslöseeinheit und ein mit der Betätigungsvorrichtung koppelbarer Mitnehmer angeordnet
sind.
[0002] Aus der
WO 2013/173 853 A1 ist eine Ausstoßvorrichtung mit einem stößelartigen Ausstoßelement sowie ein die
Ausstoßvorrichtung mit einer Ladevorrichtung verbindender Bowdenzug bekannt. Die Ausstoßvorrichtung
muss in dem vom Bediener mit der Hand problemlos erreichbaren Bereich angeordnet werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auslöseeinheit zu entwickeln,
die unabhängig von der Lage einer Betätigungsvorrichtung an einem Möbelstück angeordnet
werden kann.
[0004] Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist
das Zugelement innerhalb des Gehäuses mit einem im Gehäuse angeordneten Schwenkelement
und dem Stößel gekoppelt oder koppelbar und weist ein aus dem Gehäuse herausragendes
Anschlussende auf. Das Schwenkelement weist eine zumindest momentane stößelseitige
Kontaktzone auf. Eine durch eine Schwenkpollinie des Schwenkelements und die jeweilige
stößelseitigen Kontaktzone definierte, normal zur Schwenkpollinie orientierte Gerade
tangiert sowohl bei Lage des Stößels in der ersten Endlage als auch bei Lage des Stößels
in der zweiten Endlage den Stößel an seiner gehäuseseitigen Kontaktzone oder durchdringt
den Stößel zwischen der gehäuseseitigen Kontaktzone und einer Stößeldurchführungsöffnung
des Gehäuses. Außerdem ist zumindest beim Verfahren in der Einfahrrichtung die gehäuseseitige
Kontaktzone des Stößels mit dem Schwenkelement an der stößelseitigen Kontaktzone oder
mit dem Zugelement auf der Seite der stößelseitigen Kontaktzone gekuppelt.
[0005] Im Möbelstück ist das Anschlussende des Zugelements mit einem Entsperrhebel der Betätigungsvorrichtung
verbunden.
[0006] Möbelstücke mit relativ zueinander bewegten Möbelstückteilen sind beispielsweise
Möbelkorpusse mit Schubladen oder Türen. Bei Möbelstücken, die mit Betätigungsvorrichtungen
ausgerüstet sind, wird das Öffnen der Schublade oder der Tür durch manuelles Drücken
auf dieses Möbelstückteil ausgelöst. Dieses sogenannte Überdrücken aus einer geschlossenen
Betriebsendlage heraus führt zum bereichsweisen Öffnen des Möbelstückteils relativ
zum Möbelkorpus. Um die Betätigungsvorrichtung auszulösen, wird eine Auslöseeinheit
eingesetzt. Diese Auslöseeinheit umfasst einen Stößel, dessen Einfahrbewegung eine
Einzugsbewegung eines Zugelements, z.B. eines Zugdrahts, bewirkt. Hierbei kann die
Auslöseeinheit an einen für den Bediener ergonomisch günstigen Ort angeordnet werden.
Das Zugelement überträgt die Zugbewegung an die Betätigungsvorrichtung. Diese kann
unabhängig von der Ergonomie an einen für die Öffnungsbewegung günstigen Ort innerhalb
des Möbelstücks angeordnet werden. Dies ist beispielsweise im Bereich der Führungen
einer Schublade.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- Figur 1:
- Möbelstück mit geöffneter Schublade;
- Figur 2:
- Innenraum des Möbelstücks;
- Figur 3:
- Querschnitt von Figur 1 mit Betätigungsvorrichtung;
- Figur 4:
- Querschnitt von Figur 1 mit Auslöseeinheit;
- Figur 5:
- Auslöseeinheit aus Figur 4 bei abgenommenen Gehäusedeckel;
- Figur 6:
- Gehäuseunterteil der Auslöseeinheit aus Figur 4 und 5;
- Figur 7:
- Gehäuseoberteil der Auslöseeinheit aus Figur 4;
- Figur 8:
- Schwenkelement;
- Figur 9:
- Isometrische Ansicht des Stößels von der Seite des Anschlagbolzens;
- Figur 10:
- Isometrische Ansicht des Stößels von der Seite des Führungsabschnitts;
- Figur 11:
- Betätigungsvorrichtung bei geöffneter Schublade;
- Figur 12:
- Führungsgehäuse-Unterteil;
- Figur 13:
- Betätigungsvorrichtung in der geschlossenen Betriebsendlage;
- Figur 14:
- Teilquerschnitt des Möbelstücks mit der Auslöseeinheit und mit der Schublade in der
geschlossenen Betriebsendlage;
- Figur 15:
- Teilquerschnitt des Möbelstücks mit der Auslöseeinheit in der Überdrücklage;
- Figur 16:
- Betätigungsvorrichtung in der Überdrücklage;
- Figur 17:
- Betätigungsvorrichtung beim weiteren öffnen;
- Figur 18:
- Variante der Auslöseeinheit bei ausgefahrenem Stößel;
- Figur 19:
- Variante aus Figur 18 bei eingefahrenem Stößel;
- Figur 20:
- Lagergabel;
- Figur 21:
- Variante aus Figur 18 bei Überlast;
- Figur 22:
- Weitere Variante der Auslöseeinheit bei ausgefahrenem Stößel;
- Figur 23:
- Variante aus Figur 22 bei eingefahrenem Stößel;
- Figur 24:
- Stößel aus Figur 22;
- Figur 25:
- Schwenkelement aus Figur 22.
[0008] Die Figur 1 zeigt ein Möbelstück (10) mit zwei relativ zueinander bewegbaren Möbelstückteilen
(11, 21). Ein erstes Möbelstückteil (11) ist ein Möbelkorpus (11). Dieser hat im Ausführungsbeispiel
einen Boden (12), zwei Seitenwände (13, 14), eine Decke (15) und eine diese Teile
verbindende und stabilisierende Rückwand (16), vgl. die Figuren 2 - 4.
[0009] Im Möbelkorpus (11) ist das zweite Möbelstückteil (21) gelagert und geführt. Dieses
zweite Möbelstückteil (21) ist im Ausführungsbeispiel eine Schublade (21). Von dieser
Schublade (21) sind in den Figuren nur die Frontplatte (22) und die Führungsleisten
(24) gezeigt. Die Schublade (21) ist zwischen der in den Figuren 1 - 4 dargestellten
geöffneten Stellung und einer im Folgenden als geschlossene Betriebsendlage bezeichnete
Position, vgl. die Figuren 13 und 14, verschiebbar. Die hier als geöffnete Stellung
bezeichnet Position der Schublade (21) relativ zum Möbelkorpus (11) ist in diesem
Ausführungsbeispiel keine Endlage der Schublade (21). Die Schublade (21) lässt sich
aus dieser geöffneten Stellung beispielsweise manuell weiter in eine Öffnungsrichtung
(25) herausziehen. Diese Öffnungsbewegung ist beispielsweise mittels eines Schienenanschlags
begrenzt.
[0010] Bei der als geschlossene Betriebsendlage bezeichneten Stellung der Schublade (21)
relativ zum Möbelkorpus (11) besteht beispielsweise ein Restspalt (181) von drei Millimetern
zwischen der Frontplatte (22) und dem Möbelkorpus (11). Im Ausführungsbeispiel entsprechen
die Abmessungen der Frontplatte (22) in einer Ebene normal zur Schließrichtung (26)
der Schublade (21) den Außenmaßen des Möbelkorpus (11) in einer zu dieser Ebene parallelen
Ebene. Es ist aber auch denkbar, die Abmessungen der Frontplatte (22) so zu wählen,
dass sie in der geschlossenen Betriebsendlage vom Möbelkorpus (11) umgeben ist. Beispielsweise
ist dann die Außenseite (23) der Frontplatte (22) bündig mit der Sichtkantenfläche
(17) der Decke (15). Die Front des Möbelstücks (10) liegt dann in der geschlossenen
Betriebsendlage z.B. in einer Ebene. Aus der geschlossenen Betriebsendlage heraus
ist die Schublade (21) um einen geringen Betrag, z.B. um bis zu zwei Millimeter, in
einer normal zum Möbelkorpus (10) orientierten Schließrichtung (26) verfahrbar. Dieser
Hub der Schublade (21) wird im Folgenden als Überdruckhub bezeichnet.
[0011] Anstatt als Schublade (21) kann das relativ zum Möbelkorpus (11) bewegbare Möbelstückteil
(21) auch als Schiebetür, als Schwenktür, als Schwenkeinsatz, etc. ausgebildet sein.
[0012] In dem in den Figuren 1 - 4 dargestellten Möbelstück (10) ist die Schublade (21)
mit zwei Führungsleisten (24) entlang zweier am Möbelkorpus (11) angeordneter Führungsschienen
(18) aus- und einfahrbar. Die Führungsschienen (18) und die Führungsleisten (24) sind
im unteren Bereich des Möbelstücks (10) angeordnet. In der Figur 3, die einen Querschnitt
des Möbelstücks (10) mit horizontaler Schnittebene zeigt, sind die beiden Führungsschienen
(18) in einer Draufsicht auf den Boden (12) dargestellt. In der Figur 4, die bei gleicher
Schnittebene in Richtung der Decke (15) des Möbelstücks (10) gerichtet ist, sind keine
Führungsschienen (18) sichtbar.
[0013] Die Figur 2 zeigt das Möbelstück (10) bei abgenommener Frontplatte (22). Die Führungsschienen
(18) sind am untenliegenden Boden (12) des Möbelkorpus (11) befestigt. Ebenfalls am
Boden (12) des Möbelkorpus (11) ist - beispielsweise zwischen den Führungsschienen
(18) - eine Betätigungsvorrichtung (30) angeordnet. Ein mit der Betätigungsvorrichtung
(30) kuppelbarer Mitnehmer (27) ist z.B. an der der Betätigungsvorrichtung (30) benachbarten
Führungsleiste (24) der Schublade (21) angeordnet. Der Mitnehmer (27) kann aber auch
am Schubladenkörper befestigt sein.
[0014] An der Decke (15) des Möbelkorpus (11) ist eine Auslöseeinheit (90) angeordnet. Diese
umfasst ein an der Decke (15) befestigtes Gehäuse (91), aus dem ein Stößel (121) herausragt.
Das Gehäuse (91) ist hierbei beispielsweise bündig mit der Sichtkantenfläche (17)
der Decke (15). Der Stößel (121) zeigt in Richtung der Frontplatte (22). Im Ausführungsbeispiel
steht der Stößel (121) aus dem Möbelkorpus (11) heraus.
[0015] Das Gehäuse (91) der Auslöseeinheit (90) ist im Innenraum (19) des Möbelkorpus (11)
beispielsweise mittels eines Bowdenzugs (150) mit der Betätigungsvorrichtung (30)
verbunden. Im Ausführungsbeispiel verläuft der Bowdenzug (150) an der Innenseite der
Decke (15) entlang in Richtung der Rückwand (16). In einem Bogen (151) geht er über
in einen senkrecht entlang der Rückwand (16) in Richtung des Bodens (12) verlaufenden
Rückwandabschnitt (152). In einem weiteren Bogen (153) verläuft der Bowdenzug (150)
zu einem am Boden (12) befestigten Bodenabschnitt (154), der an die Betätigungsvorrichtung
(30) führt. Der Bowdenzug (150) weist ein z.B. drahtförmiges Zugelement (155) auf,
das von einer Hülle (156) umgeben ist. Das Zugelement (155) kann auch ohne Hülle (156)
eingesetzt werden. Im Ausführungsbeispiel ist das Zugelement (155) ein Drahtlitzenbündel
mit einem Durchmesser von einem Millimeter. Die Hülle (156) hat hier einen Außendurchmesser
von fünf Millimetern.
[0016] Es ist auch denkbar, sowohl die Betätigungsvorrichtung (30) als auch die Ausloseeinheit
(90) in anderen Bereichen des Möbelkorpus (11), z.B. an einer Seitenwand (13; 14)
und dem Boden (12), an zwei Seitenwänden (13, 14) oder an einer Seitenwand (13; 14)
und der Decke (15) anzuordnen. Auch können sowohl die Auslöseeinheit (90) als auch
die Betätigungsvorrichtung (30) an der Decke (15), am Boden (12) oder an einer Seitenwand
(13, 14) angeordnet sein.
[0017] Die Betätigungsvorrichtung (30) und die Auslöseeinheit (90) können auch an der Schublade
(21) befestigt sein. In diesem Fall ist der Mitnehmer (27) am Möbelkorpus (11) angeordnet.
Der Stößel (121) kann dann in Richtung der Rückwand (16) zeigen und diese gegebenenfalls
kontaktieren.
[0018] Die Figuren 5 - 10 zeigen die Auslöseeinheit (90) und einige Einzelteile. Das Gehäuse
(91) der Auslöseeinheit (90) weist ein Gehäuseunterteil (92) und ein Gehäuseoberteil
(93) auf. Die beiden Teile (92, 93) sind beispielsweise mittels zweier Verschlussschrauben
(94) miteinander gefügt. Aus einer Stirnwand (95) des Gehäuses (91) ragt durch einen
ersten Gehäusedurchbruch (96) der Stößel (121) heraus. Dieser Gehäusedurchbruch (96)
ist im Folgenden auch als Stößeldurchführungsöffnung (96) bezeichnet. Diese Stirnwand
(95) ist im Folgenden als Vorderwand (95) des Gehäuses (91) bezeichnet. Beispielsweise
an der gegenüberliegenden Stirnwand (97), im Folgenden als Rückwand (97) bezeichnet,
ist der Bowdenzug (150) an einem zweiten Gehäusedurchbruch (98) angeordnet. Dieser
zweite Gehäusedurchbruch (98) wird im Folgenden auch als Zugelementdurchbruchsöffnung
(98) bezeichnet. Das Gehäuse (91) kann jedoch auch an einer anderen Stirnwand einen
Durchbruch für das Zugelement (155) des Bowdenzugs (150) aufweisen. Zur Befestigung
am Möbelkorpus (11) weist das Gehäuse (91) zwei Durchgangsbohrungen (99) auf.
[0019] In der Figur 5 ist die Auslöseeinheit (90) bei abgenommenen Gehäusedeckel (93) dargestellt.
Im Gehäuseunterteil (92) ist der Stößel (121) linear verschiebbar gelagert. Der Stößel
(121) kontaktiert einen Schwenkhebel (141), der mit dem aus dem Gehäuse (91) herausgeführten
Zugelement (155) in Verbindung steht. Außerhalb des Gehäuses (91) ist das Zugelement
(155) in der Hülle (156) des Bowdenzugs (150) geführt.
[0020] Das in der Figur 6 dargestellte Gehäuseunterteil (92) hat einen z.B. eben ausgebildeten
Gehäuseboden (101), aus dem eine Innenwandung (102) heraussteht. Die Innenwandung
(102) hat einen z.B. konstanten Abstand zur Außenkontur des Gehäusebodens (101). Beispielsweise
hat sie eine konstante Höhe. Im Bereich des ersten Gehäusedurchbruchs (96) schließt
die Innenwandung an eine Führungsmulde (103) an. Der zweite Gehäusedurchbruch (98)
ist mittels einer Verdrehsicherungsaufnahme (104) begrenzt.
[0021] Auf dem Gehäuseboden (101) ist eine U-förmig ausgebildete Stößelführung (105) angeordnet.
Sie ist am Gehäuseboden (101) und an der Innenwandung (102) angeformt. Die Stößelführung
(105) liegt parallel zur Führungsmulde (103). Beispielsweise können die gedachten
Mittellinien beider Führungen (103, 105) miteinander fluchten.
[0022] Das dargestellte Gehäuseunterteil (92) umfasst weiterhin einen Schwenkzapfen (106).
Dieser ist z.B. zylindrisch ausgebildet und ragt normal zum Gehäuseboden (101) in
den Gehäuseinnenraum (107).
[0023] Benachbart zum zweiten Gehäusedurchbruch (98) ist eine Stützwand (108) angeordnet.
Diese fluchtet mit dem zweiten Gehäusedurchbruch (98) und begrenzt mit diesem die
Verdrehsicherungsaufnahme (104).
[0024] Die Figur 7 zeigt den Gehäusedeckel (93). Dieser ist ähnlich aufgebaut wie der Gehäuseboden
(92). Er hat zwei zueinander parallele Stößelführungsleisten (111). Eine Schwenkzapfenaufnahme
(112) nimmt bei montiertem Gehäuse (91) den Schwenkzapfen (106) auf.
[0025] In der Figur 8 ist das Schwenkelement (141) dargestellt. Dieses hat die Gestalt eines
Schwenkhebels (141) mit zwei Hebelarmen (142, 143). In der Darstellung der Figur 8
fluchten die beiden Hebelarme (142, 143) miteinander. Die beiden Hebelarme (142, 143)
können jedoch auch einen Winkel ungleich 180 Grad einschließen. Im Scheitel der beiden
Hebelarme (142, 143) hat das Schwenkelement (141) eine Schwenkzapfenaufnahme (144).
Im eingebauten Zustand bildet die Mittellinie dieser Schwenkzapfenaufnahme (144) eine
Schwenkpollinie (171) des schwenkbar gelagerten Schwenkelements (141). Der in der
Figur 5 obenliegende Hebelarm (142) ist im Folgenden als stößelseitiger Hebelarm (142)
bezeichnet. Er hat im Ausführungsbeispiel die halbe Länge des zweiten Hebelarms (143).
Letzterer ist im Folgenden als dem als freies Ende (157) dargestellten Anschlussende
(157) des Zugelements (155) zugewandter Hebelarm (143) bezeichnet.
[0026] Der stößelseitige Hebelarm (143) hat eine Durchgangsbohrung (145) zur Aufnahme eines
Stößelzapfens (122). Die Innenwandung (146) dieser Durchgangsbohrung (145) weist eine
stößelseitige Kontaktzone (147) auf. Dies ist in diesem Ausführungsbeispiel die Kontaktlinie
des Stößelzapfens (122) mit der Innenwandung (146) der Durchgangsbohrung (145). Diese
Kontaktzone (147) wandert beim Schwenken des Schwenkelements (141) entlang der Innenwandung
(146).
[0027] Der dem Anschlussende (157) des Zugelements (155) zugewandte Hebelarm (143) hat eine
Nippelaufnahme (148) mit beidseitigen Durchführausnehmungen (149). Im montierten Zustand
sitzt der beispielsweise in der Figur 5 dargestellte Befestigungsnippel (158) in der
Nippelaufnahme (148). In diesem Befestigungsnippel (158) ist ein Ende (159) des Zugelements
(155) befestigt. Das Zugelement (155) liegt in den Durchführausnehmungen (149).
[0028] Die Figuren 9 und 10 zeigen den Stößel (121). Dieser hat einen Anschlagbolzen (123)
und einen daran angeformten Führungsabschnitt (124). Der Anschlagbolzen (123) ist
zylindrisch ausgebildet. Sein auskragendes Ende hat eine normal zur Längsachse des
Anschlagbolzens (123) orientierte ebene Anschlagfläche (125). Der Anschlagbolzen (123)
kann auch einen elliptischen, quadratischen, rechteckigen, vieleckigen, etc. Querschnitt
aufweisen. Die Länge des Anschlagbolzens (123) beträgt beispielsweise ein Drittel
der Gesamtlänge des Stößels (121).
[0029] Der Führungsabschnitt (124) ist beispielsweise in einer Querrichtung versetzt zur
Längsachse des Anschlagbolzens (123) angeordnet. In den Darstellungen der Figuren
9 und 10 hat der Führungsabschnitt (124) einen rechteckigen Querschnitt. Auf der dem
Schwenkelement (141) zugewandten Seite trägt er den Stößelzapfen (122). Dieser Stößelzapfen
(122) ist beispielsweise zylindrisch ausgebildet. Er hat eine mit der stößelseitigen
Kontaktzone (147) des Schwenkelements (141) kontaktierbare, im Gehäuse (91) angeordnete
Stößelkontaktzone (126). Diese Stößelkontaktzone (126) ist im Folgenden als gehäuseseitige
Kontaktzone (126) des Stößels (121) bezeichnet. Anstatt als Teil einer Zylindermantelfläche
eines Stößelzapfens (122) kann die gehäuseseitige Kontaktzone (126) auch als ebene
oder gewölbte Fläche ausgebildet sein. Die Länge des Stößels (121) und/oder des Anschlagbolzens
(123) kann einstellbar ausgebildet sein.
[0030] Der Stößel (121) kann auch fest mit dem Schwenkelement (141) verbunden sein. Beispielsweise
hat das Gehäuse (91) dann eine langlochartig ausgebildete Stößeldurchführungsöffnung
(96). Die gedachte Kontaktfläche zwischen dem Stößel (121) und dem Schwenkelement
(141) ergibt sich in diesem Ausführungsbeispiel aus der Schnittfläche der eine gemeinsame
Ebene aufspannenden, den Stößel (121) in seiner Längsausdehnung durchdringenden Geraden
mit den die Schwenkpollinie (171) schneidenden Normalen zu den genannten Geraden.
[0031] In der Figur 11 ist eine Betätigungsvorrichtung (30) dargestellt. Im Ausführungsbeispiel
ist diese als kombinierte Einzugs- und Auszugsvorrichtung (30) ausgeführt. Aus einem
Führungsgehäuse (31) ragen - in Längsrichtung (5) versetzt zueinander - ein Mitnahmeelement
(39) und ein Rasthebel (47) heraus. Im Führungsgehäuse (31) sind eine Einzugsvorrichtung
(32) und eine mit dieser zusammenwirkende Auszugsvorrichtung (33) angeordnet. Es ist
auch denkbar, im Führungsgehäuse (31) nur eine Auszugsvorrichtung (33) anzuordnen.
In dieser Darstellung - wie auch in den Darstellungen der Figuren 13, 16 und 17 -
ist das Führungsgehäuse (31) bei abgenommenen Führungsgehäusedeckel (34) dargestellt.
Die in Richtung der geschlossenen Betriebsendlage orientierte Schließrichtung (26)
zeigt nach rechts. Dies ist die Schließrichtung (26) des Möbelstücks (10), vgl. Figur
1. Die der geschlossenen Betriebsendlage abgewandte Öffnungsrichtung (25) zeigt nach
links. Sowohl die Öffnungsrichtung (25) als auch die Schließrichtung (26) sind in
der Längsrichtung (5) der Betätigungsvorrichtung (30) orientiert.
[0032] Die Einzugsvorrichtung (32) weist im Ausführungsbeispiel eine kombinierte Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorrichtung (35) auf. Weiterhin umfasst sie einen Führungsschlitten
(36) und einen Kupplungsschlitten (37). Die Einzugsvorrichtung (32) hat einen ersten
Energiespeicher (38), der ein Mitnahmeelement (39) in Richtung der geschlossenen Endlage
belastet. Im Ausführungsbeispiel besteht der erste Energiespeicher (38) aus zwei parallel
zueinander angeordneten Zugfedern, die am Führungsschlitten (36) und am Führungsgehäuse
(31) angeschlagen sind. Außerdem weist die Einzugsvorrichtung (32) eine Verzögerungsvorrichtung
(41) auf. Diese umfasst eine im Führungsschlitten (36) gelagerte und im Führungsgehäuse
(31) abgestützte Zylinder-Koben-Einheit (42). In der Darstellung der Figur 11 ist
der erste Energiespeicher (38) der Betätigungsvorrichtung (30) geladen. Das Mitnahmeelement
(39) sitzt kraft- und/oder formschlüssig gesichert in einer Mitnahmeelement-Parkposition
(44). Die Kolbenstange (43) der Zylinder-Kolben-Einheit (42) ist ausgefahren.
[0033] Die Auszugsvorrichtung (33) umfasst neben dem bereits genannten Mitnahmeelement (39),
dem Führungsschlitten (36) und dem Kupplungsschlitten (37) einen zweiten Energiespeicher
(45), der am Führungsgehäuse (31) und an einem Rasthebel-Trägerteil (46) gehalten
ist. Das Rasthebel-Trägerteil (46) lagert einen Rasthebel (47). In der Darstellung
der Figur 11 ist der als Zugfeder (45) ausgebildete zweite Energiespeicher (45) der
Betätigungsvorrichtung (30) um zwei Umlenkrollen (48) umgelenkt und z.B. auf einen
Restspannungswert entladen. Das Rasthebel-Trägerteil (46) ist über den Kupplungsschlitten
(37), ein Wälzgetriebe (49) und den Führungsschlitten (36) mit dem Mitnahmeelement
(39) kuppelbar. Bei einer Ausführung der Betätigungsvorrichtung (30) ohne Einzugsvorrichtung
(32) entfallen beispielsweise der erste Energiespeicher (38) und die Zylinder-Kolben-Einheit
(42).
[0034] Weiterhin weist die Auszugsvorrichtung (33) eine Entsperreinheit (81) auf. Diese
umfasst einen mittels einer Rückstellfeder (82), z.B. einer im Führungsgehäuse (31)
befestigten Zugfeder (82) belasteten Entsperrhebel (83), der mittels einer Übertragungsstange
(84) mit einem im Führungsgehäuse (31) längsverschieblich gelagerten Keilschieber
(85) verbunden ist. An dem der Rückstellfeder (82) abgewandten Ende des Entsperrhebels
(83) ist das Anschlussende (157) des Zugelements (155) befestigt. Beispielsweise mittig
ist der Entsperrhebel (83) in einem im Führungsgehäuse (31) eingeformten Schwenkzapfen
(62) angeordnet.
[0035] Die Figur 12 zeigt beispielsweise das Führungsgehäuse-Unterteil (61) des Führungsgehäuses
(31). Der Führungsgehäusedeckel (34) ist z.B. weitgehend spiegelbildlich hierzu aufgebaut.
Im Führungsgehäuse-Unterteil (61) sind ein erstes Führungsbahnsystem (63) zur Führung
des Mitnahmeelements (39) und ein zweites Führungsbahnsystem (64) zum Führen des Rasthebel-Trägerteils
(46) angeordnet. Als weitere Führungsnuten sind im Führungsgehäuse-Unterteil (61)
eine Keilschieberführung (65), eine Kupplungsschlittenführung (66) und eine Führungsschlittenführung
(67) eingeprägt. Bei montiertem Führungsgehäuse (31) sind diese Führungen (63 - 67)
spiegelbildlich in den einander gegenüberliegenden Führungsgehäuse-Unterteil (61)
und im Führungsgehäusedeckel (34) angeordnet.
[0036] Das erste Führungsbahnsystem (63) hat einen in der Längsrichtung (5) orientierten
Führungsbahnabschnitt (71) und einen, mit diesen einen stumpfen Winkel einschließenden
Halteabschnitt (72). Bei montierter Betätigungsvorrichtung (30) ist in diesem ersten
Führungsbahnsystem (63) das Mitnahmeelement (39) zwischen der Parkposition (44) und
einer in der Schließrichtung (26) orientierten Endposition verfahrbar.
[0037] Mittels des zweiten Führungsbahnsystems (64) ist im montierten Zustand das Rasthebel-Trägerteil
(46) geführt. Das zweite Führungsbahnsystem (64) hat einen in der Längsrichtung (5)
orientierten geraden Führungsnutabschnitt (73), an dem sich in der Darstellung der
Figur 12 ein schräg nach unten weisender kurzer Führungsnutabschnitt (74) anschließt.
Der kurze Führungsnutabschnitt (74) mündet z.B. mittig in einen parallel zum geraden
Führungsnutabschnitt (73) orientierten Freigabeabschnitt (75). Die Länge des Freigabeabschnitts
(75) beträgt im Ausführungsbeispiel 4 % der Länge des geraden Führungsnutabschnitts
(75). Ein Verbindungsabschnitt (76) des zweiten Führungsbahnsystems (64) verbindet
den Freigabeabschnitt (75) mit dem geraden Führungsnutabschnitt (73). Dieser Verbindungsabschnitt
(76) schließt mit der Längsrichtung (5) einen Winkel von beispielsweise 30 Grad ein.
[0038] Im Führungsgehäuse sind weiter eine Einstellmutter (78) und ein Einstellschieber
(79) zur Endlageneinstellung und Justierung angeordnet.
[0039] Beim Zusammenbau der Auslöseeinheit (90) wird beispielsweise zunächst das Schwenkelement
(141) in das Gehäuseunterteil (92) eingesetzt. Danach wird der Stößel (121) so eingesetzt,
dass der Stößelzapfen (122) in der Stößelzapfenaufnahme (145) sitzt und der Anschlagbolzen
(123) aus dem Gehäuseunterteil (92) herausragt.
[0040] Das Zugelement (155) wird in die Hülle (156) eingezogen. An einem Ende dieses Bowdenzugs
(150) wird eine Stellschraubenhülse (161) und eine Kontermutter (162) montiert. Weiterhin
wird auf die Stellschraubenhülse (161) eine Sicherungsmutter (163) aufgeschraubt.
Auch eine andere Vorrichtung zur Längeneinstellung des Bowdenzugs (150) ist denkbar.
[0041] In die Nippelaufnahme (148) des Schwenkelements (141) wird der Befestigungsnippel
(158) mit dem daran angeschlossenen Zugelement (155) eingesetzt. In die Verdrehsicherungsaufnahme
(104) wird die Sicherungsmutter (163) eingelegt. Die Kontermutter (162) liegt dann
außerhalb des Gehäuses (91). Nun kann der Gehäusedeckel (93) aufgesetzt werden und
das Gehäuse (91) z.B. mittels zweier Verschlussschrauben (94) verschlossen werden.
Auch eine andere Reihenfolge des Zusammenbaus ist denkbar.
[0042] Die Auslöseeinheit (90) kann nun beispielsweise im oberen Bereich des Möbelkorpus
(11) an der Innenseite der Decke (15) montiert werden. Das gesamte Gehäuse (91) liegt
innerhalb des Möbelkorpus (11), gegebenenfalls kann es bündig mit der Vorderseite
des Möbelkorpus (11) sein. Der Stößel (121) ragt aus dem Möbelkorpus (11) heraus.
Das freie Ende (157) des Zugelements (155) ragt in den Innenraum (19) des Möbelkorpus
(11).
[0043] Beim Zusammenbau der Betätigungsvorrichtung (30) werden beispielsweise das Mitnahmeelement
(39), ein Wälzrad (51) des Wälzgetriebes (49) und die Zylinder-Kolben-Einheit (42)
in den Führungsschlitten (36) eingesetzt. Außerdem wird die erste Zugfeder (38) im
Führungsschlitten (36) und im Führungsgehäuse-Unterteil (61) befestigt. In das Führungsgehäuse-Unterteil
(61) werden weiterhin der Kupplungsschlitten (37) und eine Zahnstange (52) so eingesetzt,
dass die Zahnstange (52) und eine Verzahnung (53) des Kupplungsschlittens (37) mit
dem Wälzrad (51) kämmen. Der Kupplungsschlitten (37), das Wälzrad (51) und die Zahnstange
(52) bilden damit das Wälzgetriebe (49).
[0044] Der Rasthebel (47) wird z.B. federbelastet in das Rasthebel-Trägerteil (46) eingesetzt.
Die zweite Zugfeder (45) wird in das Führungsgehäuse-Unterteil (61) eingelegt und
um die beispielsweise mit Dämpfungsringen ausgestatteten Umlenkrollen (48) umgelenkt.
Die zweite Zugfeder (45) wird durch eine Federausnehmung des Kupplungsschlittens (37)
hindurchgeführt und an einer Federaufnahme (54) des Rasthebel-Trägerteils (46) befestigt.
Das Rasthebel-Trägerteil (46) wird so in das Führungsgehäuse (31) eingesetzt, dass
ein Kupplungsanschlag (55) in der Schließrichtung (26) vor einer Kupplungsfläche des
Kupplungsschlittens (37) liegt.
[0045] Nun können der Keilschieber (85), der Entsperrhebel (83), die Übertragungsstange
(84) und die Rückstellfeder (82) eingesetzt werden. Hierbei wird beispielsweise die
Übertragungsstange (84) berührungslos in eine Stangenaussparung des Kupplungsschlittens
(37) eingelegt. An den Entsperrhebel (83) wird das Anschlussende (157) des Zugelements
(155) befestigt. Der Bowdenzug (150) wird derart montiert, dass die Hülle (156) an
einer Abstützanlage (57) des Führungsgehäuses (31) anliegt. Abschließend kann der
Führungsgehäusedeckel (34) aufgesetzt und gesichert werden. Auch dieser Zusammenbau
kann in anderer Reihenfolge erfolgen.
[0046] Die Betätigungsvorrichtung (30) wird beispielsweise an der Innenseite des Bodens
(12) des Möbelkorpus (11) montiert. Hierbei zeigt die Schließrichtung (26) in Richtung
der Rückwand (16) des Möbelkorpus (11). An der z.B. relativ hierzu verschiebbaren
Schublade (21) wird ein beispielsweise u-förmig als Doppelstab ausgebildeter Mitnehmer
(27) angeordnet und relativ zur Betätigungsvorrichtung (30) ausgerichtet. Die beiden
Mitnehmerstäbe (28, 29) des Mitnehmers (27) sind in der Längsrichtung (5) zueinander
versetzt. Der in der Schließrichtung (26) vorne liegende Mitnehmerstab (28) ist kürzer
ausgebildet als der in die Öffnungsrichtung (25) zeigende Mitnehmerstab (29). Der
Mitnehmer (27) kann auch stabförmig mit einem einzigen Mitnehmerstab (28; 29) ausgebildet
sein.
[0047] Im Innenraum (19) des Möbelkorpus (11) wird der Bowdenzug (150) von der Auslöseeinheit
(90) zur Betätigungsvorrichtung (30) verlegt. Hierbei wird er beispielsweise die Hülle
(156) an der Decke (15), an der Rückwand (16) und am Boden (12) festgelegt. Zum Einstellen
des Bowdenzugs (150) wird beispielsweise bei eingedrücktem Stößel (121) die Stellschraubenhülse
(161) zur Kontermutter (162) soweit verstellt, bis die Betätigungsvorrichtung (30)
auslöst.
[0048] Bei geöffneter Schublade, vgl. die Figuren 1 - 4, steht die Auslöseeinheit (90) in
der in der Figur 5 dargestellten Stellung. Der Stößel (121) ragt um einen Betrag von
beispielsweise drei Millimeter aus dem Gehäuse (90) hervor. Hierbei steht er im Ausführungsbeispiel
um diesen Betrag aus dem Möbelkorpus (11) hervor. Das Schwenkelement (141) steht in
einer Position, bei der die stößelseitige Kontaktzone (147) einen geringeren Abstand
zu der vom Stößel (121) durchdrungenen Vorderwand (95) hat als die Schwenkpollinie
(171). Eine die Schwenkpollinie (171) schneidende Gerade durch die stößelseitige Kontaktfläche
(147) tangiert den Stößel (121) an seiner gehäuseseitigen Kontaktzone (126). Diese
Gerade liegt beispielsweise normal zu der die Schwenkachse des Schwenkelements (141)
bildenden Schwenkpollinie (171) in einer Ebene parallel zum Gehäuseboden (101).
[0049] Die dem Anschlussende (157) des Zugelements (155) zugewandte Kontaktzone des Schwenkelements
(141), die Nippelaufnahme (148), steht näher an der vom Zugelement (155) durchdrungenen
Rückwand (97) als die Schwenkpollinie (171). Das Zugelement (155) ist in diesem Ausführungsbeispiel
mit dem Schwenkelement (141) verbunden und damit mit diesem und mit dem Stößel (121)
gekoppelt.
[0050] In der Betätigungsvorrichtung (30) vgl. Figur 11, steht der Mitnehmer (27) in der
Öffnungsrichtung (25) versetzt zum Rasthebel (47). Der zweite Energiespeicher (45),
die Rückstellfeder (82) und eine auf den Rasthebel (47) wirkende Schenkelfeder sind
entlastet. Der erste Energiespeicher (38) ist geladen.
[0051] Beim Schließen der Schublade kontaktiert der Mitnehmer (27) den Rasthebel (47). Der
Rasthebel (47) wird in der Schließrichtung (26) entlang des geraden Führungsnutabschnitts
(73) verschoben. Der Rasthebel (47) nimmt hierbei das Rasthebel-Trägerteil (46) mit,
sodass die zweite Zugfeder (45) gespannt wird. Das Rasthebel-Trägerteil (46) löst
sich vom Kupplungsschlitten (37). Die Einzugsvorrichtung (32) verbleibt in Ruhe.
[0052] Die Figur 13 zeigt die Betätigungsvorrichtung (30) in einer geschlossenen Betriebsendlage.
Der Rasthebel (47) und das Rasthebel-Trägerteil (46) sind geschwenkt, wobei der Führungszapfen
(58) des Rasthebels (47) im kurzen, z.B. gebogenen Führungsnutabschnitt (74) sitzt.
Der Führungszapfen (58) ist dort mittels des Keilschiebers (85) geklemmt und arretiert.
Die zweite Zugfeder (45) ist gespannt.
[0053] Der Mitnehmer (27) hat die Einzugsvorrichtung (32) ausgelöst. Das Mitnahmeelement
(39) ist aufgeschwenkt. Beim Verfahren belastet die sich entspannende erste Zugfeder
(38) über den Führungsschlitten (36) das Mitnahmeelement (39), das den Mitnehmer (27)
in Richtung der geschlossenen Betriebsendlage fördert. Hierbei komprimiert im Zylinder
(59) der Zylinder-Kolben-Einheit (42) ein an der Kolbenstange (43) befestigter Kolben
einen Verdrängungsraum, sodass der mittels der ersten Zugfeder (38) aufgebrachten
Beschleunigung eine Verzögerung entgegenwirkt.
[0054] Die geschlossene Betriebsendlage ist erreicht, wenn entweder der Kupplungsschlitten
(37) an das Rasthebel-Trägerteil (46) oder die Frontplatte (22) an den Stößel (121)
anstößt.
[0055] Im ersten Fall verhindert das blockierte Rasthebel-Trägerteil (46) ein weiteres Verfahren
des Kupplungsschlittens (37). Der Führungsschlitten (42) und das Mitnahmeelement (39)
können nun nicht weiter in die Schließrichtung (26) verfahren. Die Frontplatte (22)
kann hierbei noch einen Restspalt zum Stößel (121) aufweisen.
[0056] Im zweiten Fall verhindert die vorgespannte Rückstellfeder (82) über den Bowdenzug
(150) ein Einfahren des Stößels (121) und damit ein weiteres Einfahren der Schublade
(21). Der Kupplungsschlitten (37) kann hierbei noch einen geringen Restspalt vom Rasthebel-Trägerteil
(46) haben. Die Betätigungsvorrichtung (30) kann auch so eingestellt sein, dass beim
Schließen der Schublade (21) beide Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind.
[0057] In der geschlossenen Betriebsendlage hat das Mitnahmeelement (39) einen geringen
Restabstand von dem Ende des geraden Führungsbahnabschnitts (73). Die Kolbenstange
(43) der Zylinder-Kolben-Einheit (42) ist fast vollständig eingefahren. Die erste
Zugfeder (38) ist weitgehend entspannt. Die Auszugsvorrichtung (33) ist gespannt.
[0058] Die Figur 14 zeigt einen Teilquerschnitt des Möbelstücks (10), bei dem die Frontplatte
(22) in der geschlossenen Betriebsendlage steht. Die Frontwand (22) ist in dieser
Darstellung um einen Spalt (181) beabstandet zum Möbelkorpus (11). In dieser geschlossenen
Betriebsendlage kann der Stößel (121) die Frontplatte (22) kontaktieren. Er kann aber
auch einen geringen Restabstand, z.B. einen Millimeter, von der Frontplatte (22) haben.
Die Frontplatte (22) kann den Stößel (121) auch in die Einfahrrichtung (127) belasten,
sodass der Stößel (121) um bis zu einem Drittel seines Hubs eingefahren ist.
[0059] Um die Schublade (21) zu öffnen, drückt der vor dem Möbelstück (10) stehende Bediener
gegen die Frontplatte (22) der Schublade (21). Hierbei wirkt die Handkraft des Bedieners
beispielsweise auf den oberen Bereich der Frontplatte (22). Die Frontplatte (22) wird
in der Schließrichtung (26) verschoben. Sie belastet den Stößel (121), der z.B. in
diesem Bereich der Frontplatte (22) beispielsweise an der Frontplatte (22) anliegt.
Die Frontplatte (22) ist in diesem Ausführungsbeispiel das Stößelbetätigungselement
(22). Der Stößel (121) wird in der Einfahrrichtung (127) z.B. linear verschoben. Die
Einfahrrichtung (127) ist hierbei parallel zur Schließrichtung (26).
[0060] In der Figur 15 ist ein Querschnitt des Möbelstücks (10) mit derselben Schnittebene
wie in der Figur 14 dargestellt, bei dem die Frontplatte (22) aus der geschlossenen
Betriebsendlage gegen den Möbelkorpus (11), also in die Überdrückstellung, gedrückt
ist. Die aus der Stößeldurchführungsöffnung (96) des Gehäuses (91) herausragende Länge
des Stößels (121) beträgt beispielsweise ein Drittel der ursprünglichen Länge. Zwischen
der Frontplatte (22) und dem Möbelkorpus (11) besteht jetzt nur noch ein geringer
Restspalt. In dieser Lage kann die Frontplatte (22) auch am Möbelkorpus (11) anliegen.
[0061] Die Auslöseeinheit (90) ist in der Figur 15 bei abgenommenen Gehäusedeckel (93) in
der Überdrücklage dargestellt. Der Stößel (121) ist eingefahren. Das Schwenkelement
(141) ist in dieser Darstellung entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkpollinie
(171) geschwenkt. Eine Gerade, die die Schwenkpollinie (171) und die stößelseitige
Kontaktzone (147) des Schwenkelements (141) verbindet, tangiert auch in dieser Überdrücklage
die im Gehäuse (91) liegende Kontaktzone (126) des Stößels (121). Diese Gerade steht
normal zur Schwenkpollinie (171).
[0062] Auch die dem Anschlussende (157) des Zugelements (155) zugewandte Kontaktzone schwenkt
in der gleichen Schwenkrichtung um den gleichen Winkelbetrag wie die stößelseitige
Kontaktzone (147). Aufgrund des größeren Hebelarms des Wegübersetzers (173) ist der
beim Schwenken des Schwenkelements (141) von der zweiten Kontaktzone zurückgelegte
Weg z.B. doppelt so groß wie der Weg der ersten Kontaktzone (147). Das Zugelement
(155) wird relativ zum Gehäuse (91) und zur Hülle (156) in Richtung des Gehäuseinnenraums
(107) gezogen.
[0063] In der Figur 16 ist die Betätigungsvorrichtung (30) in der Überdrücklage dargestellt.
Das Zugelement (155) ist auf Zug belastet und hat den Entsperrhebel (83) gegen die
Kraft der Rückstellfeder (82) um den Schwenkzapfen (62) geschwenkt. Die Hülle (156)
ist an der Abstützanlage (57) des Führungsgehäuses (31) abgestützt.
[0064] Der Entsperrhebel (83) zieht mittels der Übertragungsstange (84) den Keilschieber
(85) in die Öffnungsrichtung (25). Der zweite Energiespeicher (45) schwenkt aufgrund
seines Kraftangriffspunktes das Rasthebel-Trägerteil (46) aus der in der Figur 13
dargestellten Lage im Uhrzeigersinn in die in der Figur 16 gezeigte Lage. Der Führungszapfen
(58) wandert in den Freigabeabschnitt (75). Diese Bewegung kann mittels Zughaken (86)
des Keilschiebers (85) unterstützt werden. Diese Zughaken (86) drücken den Führungszapfen
(58) zwangsgeführt aus dem kurzen Führungsnutabschnitt (74) in den Freigabeabschnitt
(75).
[0065] In der Folge entlädt sich der zweite Energiespeicher (45) und zieht das Rasthebel-Trägerteil
(46) und den Rasthebel (47) in die Öffnungsrichtung (25). Der Führungszapfen (58)
verfährt hierbei entlang des Freigabeabschnitts (75). Der Kupplungsschlitten (37)
wird in die Öffnungsrichtung (25) geschoben. Der über das Wälzgetriebe (49) gekoppelte
Führungsschlitten (36) zieht das Mitnahmeelement (39) und den schubladenseitigen Mitnehmer
(27) ebenfalls in diese Richtung. Gleichzeitig belastet der Führungsschlitten (36)
den ersten Energiespeicher (38), der geladen wird. Die Kolbenstange (43) der Zylinder-Kolben-Einheit
(42) wird beispielweise federbelastet ausgefahren.
[0066] Beim Verfahren des Führungszapfens (58) entlang des Freigabeabschnitts (75) wird
die Belastung des Keilschiebers (85) aufgehoben. Die Rückstellfeder (82) schwenkt
den Entsperrhebel (83) in die Ausgangsstellung. Bei diesem Zurückschwenken verschiebt
der Entsperrhebel (83) den Keilschieber (85) mittels der Übertragungsstange (84) in
der Schließrichtung (26). Gleichzeitig zieht der Entsperrhebel (83) das Zugelement
(155) relativ zum Führungsgehäuse (30) und zur Hülle (156) in Richtung des Führungsgehäuseinnenraums
(68).
[0067] In der Auslöseeinheit (90) zieht das Zugelement (155) die dem Anschlussende (157)
des Zugelements (155) zugewandte Kontaktzone des Schwenkelements (141) in Richtung
der Zugelementdurchführungsöffnung (98). Das Schwenkelement (141) wird entgegen der
Auslöseschwenkrichtung geschwenkt. Der stößelseitige Kontaktzone (147) schiebt den
Stößel (121) entgegen der Einfahrrichtung (127) aus dem Gehäuse (91). Diese Bewegung
erfolgt; bis der Keilschieber (85) eine Endlage erreicht hat oder bis die Rückstellfeder
(82) entlastet ist. Die Auslöseeinheit (90) hat nun wieder die in der Figur 5 dargestellte
Lage erreicht.
[0068] Das weitere Öffnen des Möbelstückteils (21) erfolgt durch die sich weiter entspannende
zweite Zugfeder (45). Die Figur 17 zeigt die Betätigungsvorrichtung (30) bei weiter
geöffneter Schublade (21). Das Rasthebel-Trägerteil (46) wird weiter in die Öffnungsrichtung
(25) gezogen. Hierbei zieht es über den Kupplungsschlitten (37) und das Wälzgetriebe
(49) den Führungsschlitten (36) ebenfalls in diese Richtung. Das Mitnahmeelement (39)
zieht den Mitnehmer (27) relativ zum Möbelkorpus (11) in die Öffnungsrichtung (25).
Der erste Energiespeicher (38) wird gespannt. Die Kolbenstange (43) der Zylinder-Kolben-Einheit
(42) wird ausgefahren. Die Auslöseeinheit (90) verbleibt in ihrer Lage.
[0069] Sobald das Mitnahmeelement (39) die Parkposition (44) erreicht hat, kann die Schublade
(21) manuell weiter geöffnet werden. Ein erneutes Schließen der Schublade (21) erfolgt,
wie oben beschrieben.
[0070] Es ist auch denkbar, die Betätigungsvorrichtung (30) durch Drücken im unteren Bereich
der Frontplatte (22) zu öffnen. Hierbei verschiebt der Mitnehmer (27) das Mitnahmeelement
(39) relativ zum Möbelkorpus (11). Durch die Getriebekopplung wird das Rasthebel-Trägerteil
(46) verschoben, sodass der Führungszapfen (58) den Keilschieber (85) verdrängt. Das
weitere Auslösen und Öffnen erfolgt wie oben beschrieben.
[0071] Bei einer Anordnung der Auslöseeinheit (90) und der Betätigungsvorrichtung (30) an
der Schublade (21) ist die im ersten Ausführungsbeispiel als Schließrichtung der Betätigungsvorrichtung
bezeichnete Richtung in die Öffnungsrichtung der Schublade orientiert. Die im ersten
Ausführungsbeispiel als Öffnungsrichtung der Betätigungsvorrichtung bezeichnete Richtung
ist in die Schließrichtung der Schublade gerichtet.
[0072] Die Figuren 18 und 19 zeigen eine Variante einer Auslöseeinheit (90) in der ausgefahrenen
und in der eingefahrenen Endlage des Stößels (121). Diese ist weitgehend so aufgebaut,
wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Sie kann beispielsweise
zusammen mit der oben beschriebenen Betätigungsvorrichtung (30) eingesetzt werden.
[0073] Die Schwenkpollinie (171) des Schwenkelements (141) ist in einer Lagergabel (113)
gelagert. In der Figur 20 ist die Lagergabel (113) dargestellt. Diese ist Y-förmig
aufgebaut und hat einen zentralen Federzapfen (114), von dem zwei Lagerbügel (115)
abstehen. Durch beide Lagerbügel (115) hindurch verläuft eine zylindrische Ausnehmung
(116). In dieser Ausnehmung sitzen bei montierter Auslöseeinheit (90) Schwenkbolzen
des Schwenkelements (141).
[0074] Der Federzapfen (114) trägt bei ins Gehäuse (91) eingebauter Lagergabel (113) eine
Druckfeder (117). Diese ist an der normal zur Einfahrrichtung (127) des Stößels (121)
orientierten Rückwand (97) abgestützt. Parallel zur Einfahrrichtung (127) sind im
Gehäuse (91) Leitleisten (119) und eine Anschlagleiste (118) für die Lagergabel (115)
eingeprägt.
[0075] Der Zusammenbau und die Montage der Auslöseeinheit (90) im Möbelstück (10) erfolgt,
wie oben beschrieben. Beim normalen Öffnen und Schließen ändert die Schwenkpollinie
(171) nicht ihre Lage relativ zum Gehäuse (91).
[0076] Wird die Schublade (21) zugeschlagen, wird beim Einfahren des Stößels (121) das Schwenkelement
(141) in der Einfahrrichtung (127) verschoben, vgl. Figur 21. Hierbei wird die Druckfeder
(117) komprimiert. Diese Überlastsicherung (172) verhindert eine Beschädigung der
Auslöseeinheit (90) z.B. beim schlagartigen Zuschieben der Schublade (21). Die sich
nach der Schlagbeanspruchung entlastende Druckfeder (117) kann beispielsweise die
Schublade (21) in die geschlossene Betriebsendlage zurückschieben.
[0077] Die Anschlagleiste (118) kann in der Einfahrrichtung (127) des Stößels (121) und
entgegen dieser Richtung verstellbar ausgebildet sein, Die Verstellung erfolgt beispielsweise
mittels einer an der Vorderwand (95) des Gehäuses (91) angeordneten Einstellschraube.
Hiermit kann der Hub des Stößels (121) eingestellt werden. Bei einer derartigen Ausführung
kann eine Längeneinstellung des Bowdenzugs (150) entfallen.
[0078] In den Figuren 22 - 25 ist eine weitere Variante einer als Fernauslöseeinheit (90)
ausgebildeten Auslöseeinheit (90) dargestellt. Hierbei zeigen die Figuren 22 und 23
die Auslöseeinheit (90) bei abgenommenen Gehäusedeckel (93). Die Anordnung der Gehäusedurchbrüche
(96, 98) für den Stößel (121) und für das Zugelement (155) entsprechen den Anordnungen
im ersten Ausführungsbeispiel.
[0079] Der Stößel (121) ist auch in diesem Ausführungsbeispiel im Gehäuse (91) zwischen
einer ersten Endlage und einer zweiten Endlage linear verfahrbar. In beiden genannten
Endlagen entspricht die Lage des Stößels (121) relativ zum Gehäuse (91) der Lage des
Stößels (121) im ersten Ausführungsbeispiel.
[0080] Die Figur 24 zeigt den Stößel (121) als Einzelteil. Er hat einen aus dem Gehäuse
(91) herausragenden Anschlagbolzen (123) und einem im Gehäuse (91) geführten Führungsabschnitt
(124). An seinem im Gehäuse (91) angeordneten Ende hat der Stößel (121) einen Aufnahmezapfen
(128). Auf diesem sitzt drehbar eine Stößelscheibe (129). Diese hat eine kreisförmige
Außenkontur und an ihrer Umfangsfläche (131) eine Führungsrille (132). Anstatt einer
Stößelscheibe (129) kann der Stößel (121) auch ein Gleitsegment aufweisen. Zwischen
dem Führungsabschnitt (124) und der Vorderwand (95) sitzt auf dem Anschlagbolzen (123)
eine Druckfeder (133). Diese Druckfeder (133) belastet den Stößel (121) in der Einfahrrichtung
(127).
[0081] Im Gehäuse (91) ist als Schwenkelement (141) eine Schwenkscheibe (141) gelagert.
Diese ist im Ausführungsbeispiel identisch zur Stößelscheibe (129) ausgebildet. Ein
Gehäusezapfen bildet den Schwenkzapfen (106) der Schwenkscheibe (141). Die gedachte
Schwenkpollinie (171) steht normal zur Ebene eines Umkreises des Schwenkelements (141)
und ist koaxial zur Umfangsfläche des Schwenkelements (141).
[0082] Das Zugelement (155) ist in den Darstellungen der Figuren 22 und 23 oberhalb des
Stößels (121) im Gehäuseinnenraum (107) an einer Einstellhülse (164) befestigt. Die
Lage der Einstellhülse (164) in der Einfahrrichtung (127) ist mittels einer Einstellschraube
(165) einstellbar. Von dieser gehäuseseitigen Befestigung (166) aus ist das Zugelement
(155) um die Stößelscheibe (129) herumgeführt. Hierbei umgreift das Zugelement (155)
in der Darstellung der Figuren 21 und 22 die Stößelscheibe (129) entgegen dem Uhrzeigersinn.
In einer gegenläufigen Richtung ist der Zugdraht (155) um die Schwenkscheibe (141)
herumgeführt. Von der Schwenkscheibe (141) aus verläuft das Zugelement (155) durch
den Gehäusedurchbruch (98) und die Hülle (156) des Bowdenzugs (150) zur Betätigungsvorrichtung
(30). Dort ist das Anschlussende (157) des Zugelements (155) z.B. am Entsperrhebel
(83) befestigt. Die Betätigungsvorrichtung (30) ist beispielsweise so ausgebildet,
wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0083] In diesem Ausführungsbeispiel ist das Zugelement (155) durch eine kraftschlüssige
Verbindung sowohl mit dem Schwenkelement (141) als auch mit dem Stößel (121) gekoppelt.
Das Schwenkelement (141) hat eine erste stößelseitige Kraftangriffszone (147). Diese
momentane Kraftangriffszone liegt auf einer die Schwenkpollinie (171) schneidenden
Geraden durch den ausgefahrenen Stößel (121). Eine zweite Kraftangriffszone des Schwenkelements
(141) ist dem Anschlussende (157) des Zugelements (155) zugewandt.
[0084] Beim Eindrücken der Frontplatte (22) zum Öffnen der Schublade (21) wird der Stößel
(121) relativ zum Gehäuse (91) in der Einfahrrichtung (127) eingefahren. Die Druckfeder
(133) wird entlastet. Die gehäuseseitige Kontaktzone (126) des Stößels (121) - im
Ausführungsbeispiel ist dies ein Bereich der Umfangsrille (131) der Stößelscheibe
(129) - ist mit dem Zugelement (155) gekuppelt. Diese Kupplung liegt in Bezug auf
das Schwenkelement (141) auf der Seite der stößelseitigen Kontaktzone (147). Die Stößelscheibe
(129) wirkt als Wegübersetzer (173), sodass der Betrag des Hubs des Zugelements (155)
zwischen der Stößelscheibe (129) und der Schwenkscheibe (141) dem doppelten Betrag
des Stößelhubs entspricht. Das Schwenkelement (141) schwenkt in der Darstellung der
Figuren 22 und 23 entgegen dem Uhrzeigersinn. Die stößelseitige Kontaktzone (147)
des Schwenkelements (141), die auf einer gedachten Tangente an die Schwenkscheibe
(141) und die Stößelscheibe (129) liegt, wandert relativ zur Schwenkpollinie (171)
entgegen dem Uhrzeigersinn. Das Zugelement (155) wird in Richtung des Gehäuseinnenraums
(107) gezogen. Beispielsweise wird die mit dem Zugelement (155) verbundene Betätigungsvorrichtung
(30) ausgelöst.
[0085] In der eingefahrenen Endlage des Stößels (121), vgl. Figur 23, ist die Stößelfeder
(133) entspannt. Die Stößelscheibe (129) hat das Zugelement (155) in dieser Darstellung
nach links verschoben. Das Schwenkelement (141) ist um die Schwenkpollinie (171) im
Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Eine Gerade durch die Schwenkpollinie und die momentane
stößelseitige Kontaktzone (147) durchdringt den Stößel (121) in dem Bereich zwischen
der gehäuseseitigen Kontaktzone (126) des Stößels (121) und der Stößeldurchführungsöffnung
(96) des Gehäuses (91).
[0086] Beim Ausfahren der Schublade (21) wird der Entsperrhebel (83) der Betätigungsvorrichtung
(30) mittels der Rückstellfeder (82) wieder in seine Ausgangslage zurückgestellt,
wie oben beschrieben. Der Entsperrhebel (83) zieht das Zugelement (155) in Richtung
der Betätigungsvorrichtung (30). Das Schwenkelement (141) wird aus der in der Figur
23 gezeigten Lage im Uhrzeigersinn um die Schwenkpollinie (171) geschwenkt. Weiterhin
drückt das auf Zug belastete Zugelement (155) den Stößel (121) entgegen der Einfahrrichtung
(127) nach außen. Hierbei wird im Ausführungsbeispiel die Stößelfeder (133) komprimiert
und verhindert ein Herausfallen des Stößels (121) aus dem Gehäuse (121). Sobald die
Rückstellfeder (82) der Betätigungsvorrichtung (30) wieder ihre entspannte Lage -
hierbei kann sie noch eine Restspannung aufweisen - erreicht hat, hat die Auslöseeinheit
(90) ihre in der Figur 22 dargestellte Lage erreicht. Der Stößel (121) steht nun wieder
in der in der Figur 22 dargestellten ausgefahrenen Endlage.
[0087] Das Zugelement (155) kann im Gehäuse (91) auch z.B. weitgehend geradlinig zwischen
der gehäuseseitigen Befestigung (166) und dem Schwenkelement (141) sowie zwischen
dem Schwenkelement (141) und dem zweiten Gehäusedurchbruch (98) geführt sein. In der
ausgefahrenen Endlage kann der Stößel (121) das Zugelement (155) kontaktieren oder
einen geringen Abstand, z.B. bis zu einem Drittel des Stößelhubs haben. Sowohl in
der ersten Endlage des Stößels (121) als auch in der zweiten Endlage des Stößels (121)
durchdringt oder tangiert die Gerade durch die Schwenkpollinie (171) und die momentane
stößelseitigen Kontaktzone (147) zwischen dem Zugelement (155) und dem Schwenkelement
(141) den Stößel (121). Diese Gerade, die normal zur Schwenkpollinie (171) liegt,
schneidet den Stößel (121) z.B. zwischen der Stößelkontaktzone (126) und dem ersten
Gehäusedurchbruch (96), sodass der Stößel (121) durch das Zugelement (155) weitgehend
querkraftfrei belastet wird.
[0088] Es ist auch denkbar, die gehäuseseitige Befestigung (166) des Zugelements (155) am
Stößel (121) anzuordnen. Die Anordnung des Schwenkelements (142) relativ zum Stößel
(121) erfolgt dann wie oben beschrieben. Auch kann das Zugelement (155) am Schwenkelement
(141) unterbrochen sein. Beispielsweise ist dann die Verbindung zwischen der gehäuseseitigen
Kontaktzone (126) des Stößels (121) und der stößelseitigen Kontaktzone (147) als separater
Zugdraht ausgebildet. Das Zugelement (155) zwischen dem Schwenkelement (141) und der
Betätigungsvorrichtung (30) ist dann so ausgebildet, wie im Zusammenhang mit dem ersten
Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0089] Auch Kombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele sind denkbar. Die Auslöseeinheit
(90) kann auch mit anderen Vorrichtungen kombiniert werden.
Bezugszeichenliste:
[0090]
- 5
- Längsrichtung
- 10
- Möbelstück
- 11
- Möbelstückteil, Möbelkorpus
- 12
- Boden
- 13
- Seitenwand
- 14
- Seitenwand
- 15
- Decke
- 16
- Rückwand
- 17
- Sichtkantenfläche von (15)
- 18
- Führungsschienen
- 19
- Innenraum von (11)
- 21
- Möbelstückteil, Schublade
- 22
- Frontplatte, Stößelbetätigungselement
- 23
- Außenseite von (22)
- 24
- Führungsleisten
- 25
- Öffnungsrichtung
- 26
- Schließrichtung
- 27
- Mitnehmer
- 28
- Mitnehmerstab von (27)
- 29
- Mitnehmerstab von (27)
- 30
- Betätigungsvorrichtung, kombinierte Einzugs- und Auszugsvorrichtung
- 31
- Führungsgehäuse
- 32
- Einzugsvorrichtung
- 33
- Auszugsvorrichtung
- 34
- Führungsgehäusedeckel
- 35
- kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
- 36
- Führungsschlitten
- 37
- Kupplungsschlitten
- 38
- erster Energiespeicher, erste Zugfeder
- 39
- Mitnahmeelement
- 41
- Verzögerungsvorrichtung
- 42
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 43
- Kolbenstange
- 44
- Mitnahmeelement-Parkposition
- 45
- zweiter Energiespeicher, zweite Zugfeder
- 46
- Rasthebel-Trägerteil
- 47
- Rasthebel
- 48
- Umlenkrollen
- 49
- Wälzgetriebe
- 51
- Wälzrad
- 52
- Zahnstange
- 53
- Verzahnung von (37)
- 54
- Federaufnahme von (46)
- 55
- Kupplungsanschlag von (46)
- 57
- Abstützanlage von (31)
- 58
- Führungszapfen von (47)
- 59
- Zylinder
- 61
- Führungsgehäuse-Unterteil
- 62
- Schwenkzapfen
- 63
- erstes Führungsbahnsystem
- 64
- zweites Führungsbahnsystem
- 65
- Keilschieberführung
- 66
- Kupplungsschlittenführung
- 67
- Führungsschlittenführung
- 68
- Führungsgehäuseinnenraum
- 71
- Führungsabschnitt
- 72
- Halteabschnitt
- 73
- gerader Führungsnutabschnitt
- 74
- kurzer Führungsnutabschnitt
- 75
- Freigabeabschnitt
- 76
- Verbindungsabschnitt
- 78
- Einstellmutter
- 79
- Einstellschieber
- 81
- Entsperreinheit
- 82
- Rückstellfeder, Zugfeder
- 83
- Entsperrhebel
- 84
- Übertragungsstange
- 85
- Keilschieber
- 86
- Zughaken
- 90
- Auslöseeinheit, Fernauslöseeinheit
- 91
- Gehäuse
- 92
- Gehäuseunterteil
- 93
- Gehäuseoberteil, Gehäusedeckel
- 94
- Verschlussschrauben
- 95
- Stirnwand, Vorderwand
- 96
- erster Gehäusedurchbruch, Stößeldurchführungsöffnung
- 97
- Stirnwand, Rückwand
- 98
- zweiter Gehäusedurchbruch, Zugelementdurchführungsöffnung
- 99
- Durchgangsbohrungen
- 101
- Gehäuseboden
- 102
- Innenwandung
- 103
- Führungsmulde
- 104
- Verdrehsicherungsaufnahme
- 105
- Stößelführung
- 106
- Schwenkzapfen
- 107
- Gehäuseinnenraum
- 108
- Stützwand
- 111
- Stößelführungsleisten
- 112
- Schwenkzapfenaufnahme
- 113
- Lagergabel
- 114
- Federzapfen
- 115
- Lagerbügel
- 116
- Ausnehmung
- 117
- Druckfeder
- 118
- Anschlagleiste
- 119
- Leitleisten
- 121
- Stößel
- 122
- Stößelzapfen
- 123
- Anschlagbolzen
- 124
- Führungsabschnitt
- 125
- Anschlagfläche
- 126
- Stößelkontaktzone, gehäuseseitige Kontaktzone von (121)
- 127
- Einfahrrichtung
- 128
- Aufnahmezapfen
- 129
- Stößelscheibe
- 131
- Umfangsfläche
- 132
- Führungsrille
- 133
- Druckfeder, Stößelfeder
- 141
- Schwenkelement, Schwenkhebel, Schwenkscheibe
- 142
- Hebelarm, stößelseitiger Hebelarm
- 143
- Hebelarm, zweiter Hebelarm, dem freien Ende (157) von (155) zugewandter Hebelarm
- 144
- Schwenkzapfenaufnahme
- 145
- Durchgangsbohrung, Stößelzapfenaufnahme
- 146
- Innenwandung
- 147
- stößelseitige Kontaktzone
- 148
- Nippelaufnahme
- 149
- Durchführausnehmungen
- 150
- Bowdenzug
- 151
- Bogen
- 152
- Rückwandabschnitt
- 153
- Bogen
- 154
- Bodenabschnitt
- 155
- Zugelement, Zugdraht
- 156
- Hülle
- 157
- freies Ende von (155), Anschlussende
- 158
- Befestigungsnippel
- 159
- Ende von (155)
- 161
- Stellschraubenhülse
- 162
- Kontermutter
- 163
- Sicherungsmutter
- 164
- Einstellhülse
- 165
- Einstellschraube
- 166
- gehäuseseitige Befestigung von (155)
- 171
- Schwenkpollinie von (141)
- 172
- Überlastsicherung
- 173
- Wegübersetzer
- 181
- Spalt
1. Auslöseeinheit (90) zur Betätigung zweier Möbelstückteile (11, 21) relativ zueinander
mit einem Gehäuse (91), mit einem im Gehäuse (91) gelagerten, relativ zum Gehäuse
(91) zwischen einer ersten Endlage und einer zweiten Endlage verfahrbaren Stößel (121),
wobei der Stößel (121) zumindest bei Lage in der ersten Endlage bereichsweise aus
dem Gehäuse (91) herausragt und mit einem im Gehäuse (91) verschiebbar gelagerten
Zugelement (155),
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Zugelement (155) innerhalb des Gehäuses (91) mit einem im Gehäuse (91) angeordneten
Schwenkelement (141) und dem Stößel (121) gekoppelt ist oder koppelbar ist und ein
aus dem Gehäuse (91) herausragendes Anschlussende (157) aufweist,
- dass das Schwenkelement (141) eine zumindest momentane stößelseitige Kontaktzone (147)
aufweist,
- dass eine durch eine Schwenkpollinie (171) des Schwenkelements (141) und die jeweilige
stößelseitigen Kontaktzone (147) definierte, normal zur Schwenkpollinie (171) orientierte
Gerade sowohl bei Lage des Stößels (121) in der ersten Endlage als auch bei Lage des
Stößels (121) in der zweiten Endlage den Stößel (121) an seiner gehäuseseitigen Kontaktzone
(126) tangiert oder den Stößel (121) zwischen der gehäuseseitigen Kontaktzone (126)
und einer Stößeldurchführungsöffnung (96) des Gehäuses (91) durchdringt und
- dass zumindest beim Verfahren in der Einfahrrichtung (127) die gehäuseseitige Kontaktzone
(126) des Stößels (121) mit dem Schwenkelement (141) an der stößelseitigen Kontaktzone
(147) oder mit dem Zugelement (155) auf der Seite der stößelseitigen Kontaktzone (147)
gekuppelt ist.
2. Auslöseeinheit (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Wegübersetzer (173) aufweist, sodass an einer Zugelementdurchführungsöffnung
(98) des Gehäuses (91) der Hub des Zugelements (155) größer ist als der Hub des Stößels
(121) an der Stößeldurchführungsöffnung (96).
3. Auslöseeinheit (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkelement (141) entgegen der Einfahrrichtung (127) des Stößels (121) federbelastet
gelagert ist.
4. Auslöseeinheit (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Stößels (121) einstellbar ist.
5. Auslöseeinheit (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitige Kontaktzone (126) des Stößels (121) als kraftschlüssiges Kupplungselement
ausgebildet ist.
6. Möbelstück (10) mit zwei relativ zueinander bewegbaren Möbelstückteilen (11, 21),
wobei an einem dieser Möbelstückteile (11; 21) eine Auslöseeinheit (90) nach Anspruch
1 und eine Betätigungsvorrichtung (30) angeordnet sind, wobei an dem anderen Möbelstückteil
(21; 11) ein Stößelbetätigungselement (22) für den Stößel (121) der Auslöseeinheit
(90) und ein mit der Betätigungsvorrichtung (30) koppelbarer Mitnehmer (27) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlussende (157) des Zugelements (155) mit einem Entsperrhebel (83) der Betätigungsvorrichtung
(30) verbunden ist.
7. Möbelstück (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt des Zugelements (155) zwischen der Auslöseeinheit (90) und der Betätigungsvorrichtung
(30) als Bowdenzug (150) mit einer Längsverstellung ausgebildet ist.
8. Möbelstück (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (30) eine kombinierte Einzugs- und Auszugsvorrichtung
(30) ist.
9. Möbelstück (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Entsperrhebel (83) mit einer in einem Führungsgehäuse (31) der Betätigungsvorrichtung
(30) befestigten, gegen das Zugelement (155) wirkenden Rückstellfeder (82) verbunden
ist.
10. Möbelstück (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Entsperrhebel (83) mit einem Keilschieber (85) verbunden ist, wobei eine einen
Energiespeicher (45) aufweisende Auszugsvorrichtung (33) der Betätigungsvorrichtung
(30) mittels des Keilschiebers (85) bei geladenem Energiespeicher (45) im Führungsgehäuse
(31) kraft- und/oder formschlüssig arretierbar ist.