[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe,
mit einem ersten Gehäusebauteil, in dem ein pumpwirksamer Abschnitt der Vakuumpumpe
und/oder ein Antrieb für einen pumpwirksamen Abschnitt der Vakuumpumpe angeordnet
ist, einem zweiten Gehäusebauteil, welches von dem ersten Gehäusebauteil separat ausgeführt
ist und in dem eine Funktionseinheit für die Vakuumpumpe vorgesehen ist und einer
an dem zweiten Gehäusebauteil vorgesehenen Kühleinrichtung für die Funktionseinheit.
[0002] Bei üblichen Vakuumpumpen der eingangs genannten Art, findet im Betrieb der Pumpe
im ersten Gehäusebauteil eine Wärmeentwicklung oder -erzeugung statt, wobei diese
Wärme im Bereich der Funktionseinheit bzw. im zweiten Gehäusebauteil unerwünscht ist.
Besonders viel Wärme im ersten Gehäusebauteil wird beispielsweise bei einer bekannten
Vakuumpumpe erzeugt, bei der verschiedene Bereiche einer Vakuumpumpe geheizt und andere
Bereiche gekühlt werden. Beispielsweise kann dabei der pumpwirksame Abschnitt geheizt
werden, um Kondensation eines Prozessgases zu vermeiden und/oder Ablagerungen in der
Pumpe zu entfernen. Eine Kühleinrichtung kann beispielsweise vorgesehen sein, um für
temperaturempfindliche Bauteile, wie zum Beispiel elektronische Schaltungen, eine
betriebssichere Temperatur zu gewährleisten, damit diese nicht thermisch überlastet
werden.
[0003] Eine beispielhafte, insbesondere große, Turbomolekularvakuumpumpe wird durch eine
Heizmanschette auf, insbesondere maximal, 75 °C aufgeheizt. Eine Elektronik der Pumpe
muss dabei jedoch gekühlt werden, damit bestimmte Bauteile thermisch nicht überlastet
werden.
[0004] Im Hinblick auf Energieeffizienz ist es unerwünscht, dass die im ersten Gehäusebauteil
entstehende oder erzeugte, insbesondere von einer Heizeinrichtung eingebrachte, Wärme
von der Kühleinrichtung wieder abgeführt wird. Gleichwohl muss ein Wärmeübergang von
dem ersten Gehäusebauteil, insbesondere der Heizeinrichtung, zu den temperaturempfindlichen
Bauteilen, beispielsweise in der Funktionseinheit, minimiert werden, damit diese nicht
überhitzen.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vakuumpumpe der eingangs genannten Art mit
einer wirksamen aber energieeffizienten Kühlung für die Funktionseinheit bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass eine Isoliereinrichtung zwischen der Kühleinrichtung
und dem ersten Gehäusebauteil vorgesehen ist, wobei die Kühleinrichtung zwischen der
Isoliereinrichtung und dem zweiten Gehäusebauteil angeordnet ist.
[0007] Durch die Isoliereinrichtung wird ein Wärmeübergang von dem ersten Gehäusebauteil
zu der Kühleinrichtung wirksam reduziert. Somit wird die von einer Wärmequelle, z.B.
einem Antrieb der Pumpe oder einer Heizeinrichtung, im ersten Gehäusebauteil abgegebene
Wärme von der Kühleinrichtung abgeschirmt, wobei auch die Funktionseinheit wirksam
von der Wärmequelle abgeschirmt ist und zwar durch sowohl die Isoliereinrichtung als
auch die Kühleinrichtung. Die Kühleinrichtung kann somit besonders klein dimensioniert
werden, da sie von der Wärmequelle nur eine äußerst geringe Wärmemenge abführen muss.
Stattdessen braucht die Kühleinrichtung lediglich für die in der Funktionseinheit
abzuführende Wärme dimensioniert werden.
[0008] Hinzu kommt, dass durch die reduzierte Kühlleistung eine Kondensation, insbesondere
von in der Umgebungsluft vorhandenem Wasserdampf, im zweiten Gehäusebauteil an der
Kühleinrichtung verringert oder vermieden wird. Somit kann die Funktionseinheit wirksam
vor Flüssigkeitseintrag geschützt werden und es sind keine zusätzlichen Maßnahmen
zur Verhinderung von Kondensation oder Abführung von Kondensat notwendig. Im Stand
der Technik wurde hierfür beispielsweise ein Kühlmittelventil vorgesehen, um bei Unterschreiten
bestimmter Temperaturschwellen die Kühleinrichtung auszuschalten und so eine Kondensation
zu verhindern. Alternativ wurde beispielsweise eine zusätzliche Heizung für das zweite
Gehäusebauteil vorgesehen. Vor allem diese zusätzliche Heizung ist energietechnisch
nachteilig, da die Kühleinrichtung von der Heizung erwärmt wird und umgekehrt. Erfindungsgemäß
sind derartige, insbesondere kostenintensive, Hilfsmittel zur Kondensationsvermeidung
nicht länger nötig.
[0009] Es kann also beispielsweise auf ein Kühlwasserventil und eine hierfür vorgesehene
Verrohrung verzichtet werden. Eine Steuerung für die Kühleinrichtung kann dadurch
kleiner und kostengünstiger ausgeführt werden, insbesondere durch Wegfall von zusätzlichen
Steckern und Relais. Auch lässt sich die erfindungsgemäße Vakuumpumpe besonders einfach
montieren. Beispielsweise können alle Anschlüsse der Vakuumpumpe in eine Richtung
weisen. Gegebenenfalls in der Funktionseinheit vorgesehene Elektronikkomponenten werden
deutlich besser gekühlt, was deren Lebensdauer erhöht. Außerdem kann somit Platz und
Zugang für weiteres Zubehör erreicht werden.
[0010] Insbesondere gegenüber der Lösung des Standes der Technik mit abschaltbarer Kühleinrichtung
ergibt sich der weitere Vorteil der Erfindung, dass die Bauteile der Vakuumpumpe keinen
stark variierenden Temperaturen ausgesetzt werden müssen, was deren Lebensdauer beeinträchtigen
könnte. Stattdessen kann die Kühleinrichtung, und insbesondere auch eine optionale
zusätzliche Heizeinrichtung im ersten Gehäusebauteil, beispielsweise im Wesentlichen
stationär und/oder dauerhaft betrieben werden, was insbesondere alle beteiligten Bauteile
schont.
[0011] In der Funktionseinheit können insbesondere temperaturempfindliche Bauteile, wie
zum Beispiel elektronische Schaltungen vorgesehen sein. Die Kühleinrichtung kann dabei
insbesondere zwischen diesen Bauteilen und dem ersten Gehäusebauteil vorgesehen sein.
[0012] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Gehäusebauteil zumindest eine
Heizeinrichtung umfasst, beispielsweise um Kondensation eines Prozessgases in der
Pumpe zu vermeiden. Die Heizeinrichtung braucht nur einen geringen Wärmeeintrag zu
leisten, um die im pumpwirksamen Abschnitt gewünschte Temperatur bereitzustellen,
da die Wärme nicht gleich von der Kühleinrichtung wieder abgeführt wird. Insgesamt
wird also eine energetisch ineffiziente Situation vermieden, in der die Heizeinrichtung
von der Kühleinrichtungen gekühlt wird und umgekehrt. Des Weiteren kann durch den
erfindungsgemäß besonders geringen Wärmeübergang vom ersten zum zweiten Gehäusebauteil
ein Aufheizen des ersten Gehäusebauteils im Wesentlichen unabhängig von einer Temperaturempfindlichkeit
der Funktionseinheit durchgeführt werden, also beispielsweise das erste Gehäusebauteil
schnell aufgeheizt werden.
[0013] Bei einer Ausführungsform umfasst die Funktionseinheit eine Steuerung für die Vakuumpumpe.
Die Steuerung kann beispielsweise eine Steuerungsplatine aufweisen. Alternativ oder
zusätzlich kann die Funktionseinheit beispielsweise eine Schmiermittelpumpe umfassen.
[0014] Grundsätzlich kann eine erfindungsgemäße Anordnung von Isoliereinrichtung und Kühleinrichtung
auch für ein drittes Gehäusebauteil, insbesondere nach Art des zweiten Gehäusebauteils,
vorgesehen sein. Die erfindungsgemäßen Vorteile können so für mehrere Funktionseinheiten,
beispielsweise sowohl für eine Steuerung als auch für eine Schmiermittelpumpe, genutzt
werden.
[0015] Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass sich die Isoliereinrichtung zumindest
im Wesentlichen über einen gesamten Zwischenraum zwischen Kühleinrichtung und erstem
Gehäusebauteil erstreckt. Hierdurch werden das zweite Gehäusebauteil und die Funktionseinheit
besonders wirksam von der Heizeinrichtung im ersten Gehäusebauteil abgeschirmt.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Isoliereinrichtung wenigstens ein
Abstandsstück, durch welches ein Luftspalt zwischen der Kühleinrichtung und dem ersten
Gehäusebauteil ausgebildet ist. Hierdurch wird eine besonders einfache aber wirksame
Isolierung zwischen dem ersten Gehäusebauteil und der Kühleinrichtung bewirkt.
[0017] Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Abstandsstück zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, aus einem schlecht wärmeleitenden Material ausgebildet ist. Somit wird
die Isolierungswirkung weiter verbessert.
[0018] Beispielsweise kann zur weiteren Verbesserung der Isolierung das Abstandsstück zumindest
teilweise, insbesondere vollständig, aus PET, beispielsweise als biaxial orientierte
Polyester-Folie (BO-PET), ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Abstandsstück
als eine Folie ausgebildet sein, beispielsweise mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa
0,3 W/mK. Das Abstandsstück kann beispielsweise als Beilage oder Unterlegelement oder
auch selbstklebend oder eingeklebt sein.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Abstandsstück ringförmig ausgebildet
ist. Das Abstandsstück kann beispielsweise als Unterlegscheibe für eine Schraubenverbindung
ausgebildet sein, die das erste Gehäusebauteil mit der Kühleinrichtung und/oder dem
zweiten Gehäusebauteil verbindet. Hierdurch kann der Luftspalt mit einfachsten Mitteln
erzeugt werden. Die Vakuumpumpe lässt sich hierdurch besonders kostengünstig herstellen,
insbesondere da eine Unterlegscheibe beispielsweise als kostengünstiges Standardzukaufteil
bezogen werden kann. Beispielsweise kann die Schraubenverbindung wenigstens eine M4-Schraube
aufweisen, für die eine M4-Unterlegscheibe, insbesondere aus BO-PET, als Abstandstück
vorgesehen ist.
[0020] Eine thermische Isolierung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil kann
beispielsweise noch weiter verbessert werden, wenn für die Schraubenverbindung eine
Hülse und/oder ein Gewindeeinsatz aus schlecht wärmeleitendem Material vorgesehen
ist, beispielsweise ein Plastikbolzen mit Spreizspitze.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann das Abstandsstück oder ein weiteres Abstandsstück
um eine Rotorachse der Vakuumpumpe, insbesondere kreisförmig, umlaufend ausgebildet
sein.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung ist das Abstandsstück als Vorsprung und/oder Steg am ersten
Gehäusebauteil und/oder an der Kühleinrichtung ausgebildet. Auch dies stellt eine
besonders einfache Möglichkeit dar, den Luftspalt zu erzeugen und somit eine besonders
wirksame Isolierung zu schaffen. Grundsätzlich können auch verschiedenartige Abstandsstücke
gemeinsam verwendet werden.
[0023] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Abstandsstück und/oder der
Luftspalt kleiner als 1 cm, insbesondere kleiner als 5 mm, insbesondere etwa oder
kleiner als 3 mm, insbesondere etwa oder kleiner als 1 mm, sind, wobei der Begriff
"kleiner" hier inklusive des angegebenen Wertes zu verstehen ist. Hierdurch wird nur
ein minimaler Bauraum bei dennoch wirksamer Isolierung benötigt.
[0024] Die Kühleinrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform als Kühlplatte
ausgebildet sein. Hierdurch kann das zweite Gehäusebauteil wirksam flächig gekühlt
werden, was eine besonders gleichmäßige Kühlung und eine besonders geringe Gefahr
der Kondensation im zweiten Gehäusebauteil ermöglicht, da lokale Kaltstellen, die
ansonsten typisch kondensationsfördernd wirken, vorteilhaft vermieden werden.
[0025] Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass sich die Kühleinrichtung zumindest
im Wesentlichen über eine gesamte dem ersten Gehäusebauteil zugewandte Seite des zweiten
Gehäusebauteils erstreckt. Das zweite Gehäusebauteil kann hierdurch besonders wirksam
von der Wärme im ersten Gehäusebauteil abgeschirmt werden.
[0026] Die Kühleinrichtung kann gemäß einem vorteilhaften Beispiel eine Flüssigkeitskühlung
umfassen, wodurch die Wärme besonders effektiv abgeführt werden kann.
[0027] Die Kühleinrichtung kann insbesondere an einer Stirnseite des zweiten Gehäusebauteils
angeordnet sein, insbesondere diese vollständig abdecken.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform mit kompakter Bauweise definiert eine Rotationsachse
eines Rotors der Vakuumpumpe eine axiale Richtung und das zweite Gehäusebauteil ist
in axialer Richtung gegenüber einem Einlass der Vakuumpumpe angeordnet.
[0029] Auch kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Rotationsachse eines Rotors der
Vakuumpumpe eine axiale Richtung definiert und die Isoliereinrichtung in axialer Richtung
zwischen der Kühleinrichtung und dem ersten Gehäusebauteil angeordnet ist und/oder
die Kühleinrichtung in axialer Richtung zwischen der Isoliereinrichtung und dem zweiten
Gehäusebauteil angeordnet ist, beispielsweise um eine besonders kompakte Bauweise
zu erreichen.
[0030] Ebenfalls kompakt lässt sich die Vakuumpumpe ausbilden, wenn eine Rotationsachse
eines Rotors der Vakuumpumpe eine axiale Richtung definiert und das erste Gehäusebauteil,
die Isoliereinrichtung, die Kühleinrichtung und das zweite Gehäusebauteil in axialer
Richtung in der genannten Reihenfolge angeordnet sind.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beispielhaft
beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vakuumpumpe,
- Fig. 2
- eine Rückansicht der der Vakuumpumpe der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Vakuumpumpe von Fig. 1 und 2,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe,
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe.
[0032] Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Vakuumpumpe 10 umfasst ein Gehäuse 16 mit einem
von einen Einlassflansch 12 umgebenen Pumpeneinlass 14, im Gehäuse 16 mehrere Pumpstufen
zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 14 anstehenden Gases zu einem am Unterteil
90 des Gehäuses vorgesehenen Pumpenauslass 74. Zwischen Unterteil 90 und Gehäuse 16
ist eine Dichtung 81 angeordnet. Die Vakuumpumpe 10 umfasst im Gehäuse 16 bzw. im
Unterteil 90 einen Stator und einen Rotor mit einer um eine Rotationsachse 18 drehbar
gelagerten Rotorwelle 20.
[0033] Die Vakuumpumpe 10 ist als Turbomolekularpumpe ausgebildet und umfasst mehrere pumpwirksam
miteinander in Serie geschaltete turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren mit der Rotorwelle
20 verbundenen turbomolekularen Rotorscheiben 22 und mehreren in axialer Richtung
zwischen den Rotorscheiben 22 angeordneten und in dem Gehäuse 16 festgelegten turbomolekularen
Statorscheiben 24, die durch Distanzringe 26 in einem gewünschten axialen Abstand
zueinander gehalten sind. Das mittels der turbomolekularen Pumpstufen realisierte
pumpaktive System baut sich daher im regelmäßigen Wechsel von Rotorscheiben 22 und
Statorscheiben 24 auf. Dabei wurden nur einige der gezeigten Bestandteile der Lesbarkeit
wegen mit Nummern kenntlich gemacht. Die Rotorscheiben 22 und Statorscheiben 24 stellen
in einem Schöpfbereich 28 eine in Richtung des Pfeils 30 gerichtete axiale Pumpwirkung
bereit.
[0034] Die Vakuumpumpe 10 kann optional nachgeordnet zu den turbomolekularen Pumpstufen
eine oder mehrere, an sich bekannte Holweck-Pumpstufen aufweisen, die nicht dargestellt
sind. Beispielsweise können drei in radialer Richtung ineinander angeordnete und pumpwirksam
miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen vorgesehen sein. Der rotorseitige
Teil der Holweck-Pumpstufen kann dabei eine mit der Rotorwelle 20 verbundene Rotornabe
und zwei an der Rotornabe befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen aufweisen, die koaxial zu der Rotorachse 18 orientiert und in
radialer Richtung ineinander geschachtelt sind. Ferner können ein, zwei oder drei
zylindermantelförmige Holweck-Statorhülsen vorgesehen sein, die ebenfalls koaxial
zu der Rotationsachse 18 orientiert und in radialer Richtung ineinander geschachtelt
sind. Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind jeweils durch die einander
unter Ausbildung eines engen radialen Holweck-Spalts gegenüberliegenden, radialen
Mantelflächen jeweils einer Holweck-Rotorhülse und einer Holweck-Statorhülse gebildet.
Dabei ist jeweils eine der pumpaktiven Oberflächen glatt ausgebildet, insbesondere
die der Holweck-Rotorhülse, und die gegenüberliegende pumpaktive Oberfläche, insbesondere
der Holweck-Statorhülse, weist eine Strukturierung mit schraubenlinienförmig um die
Rotationsachse 18 herum in axialer Richtung verlaufenden Nuten auf, in denen durch
die Rotation des Rotors das Gas vorangetrieben und dadurch gepumpt wird. Bei der dargestellten
Vakuumpumpe 10 sind die Holweck-Pumpstufen allerdings nicht vorgesehen.
[0035] Ein Abdichtungsbereich 34 wird durch eine speziell, in diesem Fall asymmetrisch ausgeformte
Statorscheibe 24 gebildet, die die verbleibenden Zwischenräume zu den Rotorscheiben
22 minimal hält, um eine bessere Dichtigkeit gegen ungewollte Rückströmungen zwischen
der ersten und zweiten Pumpstufe zu erzielen.
[0036] Ein Vorspann- und Dichtring 32 ist zwischen der Innenwand des Gehäuses 16 und den
turbomolekularen Pumpstufen, insbesondere zwischen zwei Distanzringen 26, angeordnet.
Der Vorspann- und Dichtring 32 sorgt dafür, dass der toleranzbehaftete Stapel aus
Distanzringen 26 sicher axial zwischen Gehäuse 16 und Unterteil 90 vorgespannt wird.
Weiterhin dichtet er zusätzlich den Spalt zwischen dem Stapel von Distanzringen 26
und der Wandung des Gehäuses 16 gegen ungewollte Rückströmungen aus dem Vorvakuum-/Ausstoßbereich
in den Hochvakuum-/Ansaugbereich ab.
[0037] Am Gehäuse 16 ist ein Flutgaseinlass 36 angeordnet, über den die Vakuumpumpe 10 mit
Flutgas geflutet werden kann. Der Flutgaseinlass 36 liegt vorteilhaft pumpstromabwärts
bzw. unterhalb des Vorspann- und Dichtrings 32. Der auf Höhe des Anschlusses liegende
Distanzring 26 ist vorzugsweise auf seiner Mantelfläche über den gesamten Umfang mit
einem Kanal bzw. einer Aussparung versehen, so dass sich das Flutgas zuerst im gesamten
Ringkanal mit gutem Leitwert verteilt und dann über den Umfang möglichst gleichmäßig
den Spalt bzw. die Ausnehmungen im Statorstapel mit geringerem Leitwert durchdringt
und die gegen Fluten mechanisch stabileren Vorvakuum-nahen Pumpstufen erreicht.
[0038] Am Unterteil 90 sind ein Kühlmitteleinlass 38 und ein Kühlmittelauslass 40 angeordnet,
zwischen denen eine von wenigstens einem Kühlmittelrohr 76 gebildete Kühlmittelleitung
verläuft. Die Kühlmittelleitung verläuft in Windungen durch eine axial angeordnete
Kühlplatte 89, die zwischen dem Unterteil 90 und einer Steuereinheit angeordnet ist,
und eine radial angeordnete Kühlplatte 71, die zwischen dem Unterteil 90 und einer
Schmiermittelpumpe 78 angeordnet ist, wobei die jeweiligen Abschnitte der Kühlmittelleitung
in den Kühlplatten 71 und 89 über eine Kühlmittelverbindungsleitung 39 verbunden sind.
[0039] An den Kühlmitteleinlass 38 und den Kühlmittelauslass 40 kann eine Kühlmittelpumpe
angeschlossen werden, mittels der Kühlflüssigkeit durch die Kühlmittelleitung gepumpt
werden kann, um die Vakuumpumpe 10 zu kühlen.
[0040] Die Rohrenden des Kühlmittelrohrs 76 können beispielsweise als jeweiliger Rohrabschnitt
in einem beliebigen Winkel aus der Kontur der Pumpe 10 herausstehen, um z.B. mit Schneid-Klemm-Verschraubungen
oder speziellen Steckverbindern am Einlass 38 bzw. Auslass 40 angeschlossen zu werden.
[0041] Eine dichte Verbindung von Rohr 76 und Einlass 38 bzw. Auslass 40 kann auf verschiedene
Arten hergestellt werden, z.B. durch Löten, Schweißen, Klemmen/Pressen/Dehnen oder
mit separaten Dichtelementen, z.B., insbesondere schneidenden, Dichtringen oder -bändern
oder auch mit speziellen Steckverbindern mit integriertem Dichtsystem.
[0042] Die drehbare Lagerung der Rotorwelle 20 wird durch ein Wälzlager 42 im Bereich des
Pumpenauslasses 74 und ein Permanentmagnetlager 44 im Bereich des Pumpeneinlasses
14 bewirkt.
[0043] Das Permanentmagnetlager 44 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 46 und eine statorseitige
Lagerhälfte 48, die jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung aufeinandergestapelten
permanentmagnetischen Ringen 50, 52 umfassen, wobei die Magnetringe 50, 52 unter Ausbildung
eines radialen Lagerspalts 54 einander gegenüberliegen.
[0044] Innerhalb des Permanentmagnetlagers 44 ist ein Not- oder Fanglager 56 vorgesehen,
das als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet ist und im normalen Betrieb der Vakuumpumpe
ohne Berührung still steht und erst bei einer übermäßigen radialen Auslenkung des
Rotors gegenüber dem Stator in Eingriff und Drehung gelangt, um einen radialen Anschlag
für den Rotor zu bilden, der eine Kollision der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen
Strukturen verhindert. Das Not- oder Fanglager 56 wird über einen Einsatz separat
gefasst und kann daher unabhängig vom Permanentmagnetlager 44 gewechselt werden.
[0045] Das Wälzlager 42 wird durch einen Ringhalter gefasst, der seinerseits durch elastomere
Elemente sowohl axial als auch radial entkoppelt in einer Wälzlagerhalterung bzw.
Wälzlageraufhängung 84 aufgenommen wird, die am Unterteil 90 sicher fixiert ist. Mechanische
Anschläge begrenzen die möglichen Relativbewegungen zwischen Ringhalter und Wälzlageraufhängung
84.
[0046] Im Bereich des Wälzlagers 42 ist an der Rotorwelle 20 eine konische Spritzschraube
58 mit einem zu dem Wälzlager 42 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen, die
mittels eines Schmiermittelkanals 60 zugeführtes Betriebsmittel, insbesondere Schmiermittel,
aufnehmen und dem Wälzlager zuführen kann. Die Spritzschraube 58 kann bevorzugt gemäß
EP 2 740 956 A2 ausgestaltet sein.
[0047] Das Betriebsmittel wird von der Schmiermittelpumpe 78 umgewälzt. Die Schmiermittelpumpe
78 ist bevorzugt gemäß
EP 2 060 794 A2 aufgebaut. Sie kann dabei insbesondere einen Schmiermittelvorlaufkanal versorgen,
der zumindest in einem Segment gemäß
EP 2 801 725 A2 als O-Ring gedichteter Rundkanal aufgebaut ist.
[0048] Durch die Schmiermittelpumpe 78 lässt sich eine aktive, geregelte Betriebsmittelversorgung
realisieren.
[0049] Die Vakuumpumpe 10 umfasst einen Antriebsmotor 62 zum drehenden Antreiben des Rotors,
dessen Läufer durch die Rotorwelle 20 gebildet ist. Die Steuereinheit 64 steuert den
Antriebsmotor 62 an. Über einen elektrischen Anschluss 66 können die Vakuumpumpe 10
und insbesondere die Steuereinheit 64 sowie der Antriebsmotor 62 mit elektrischem
Strom versorgt werden. Die Steuereinheit 64 bildet den unteren Bereich des Gehäuses
und wird durch den Deckel 80 verschlossen. Die Steuereinheit 64 mit dem Deckel 80
und die Kühlplatte 80 verschließen das Unterteil 90. Je nach Ausführung können zwischen
Steuereinheit 64, Deckel 80, Kühlplatte 89 und/oder Unterteil 90 eine oder mehrere
Dichtungen 77 umlaufend eingelegt oder mit anderen Dichtmitteln, etwa Flüssigdichtmitteln,
Klebstoffen oder insbesondere applizierbaren Formdichtungen die entsprechenden Übergänge
verschlossen werden, um Sicherheit gegen das Eindringen von Medien und/oder Verunreinigungen
zu erlangen. Mittels wenigstens einer elektrischen Durchführung 86 kann der Strom
durch den Deckel 80 hindurch in das Gehäuse 16 bzw. das Unterteil 90 geführt und insbesondere
dem Antriebsmotor 62 zugeführt werden.
[0050] Die Vakuumdurchführung 86 kann gemäß
EP 1 843 043 A2 ausgestaltet sein, wobei bei dem hier beschriebenen Beispiel eine Platine mit mehreren
Dichtringen getrennt verschiedene Spannungspotentiale und Signale voneinander separat
aus dem Pumpeninneren, also aus dem Vakuumbereich, nach außen, also zur "Atmosphäre"
und insbesondere zur Steuereinheit 64 führt.
[0051] Je nach Anwendungsfall kann sowohl seitens der Steuereinheit 64 oder auch seitens
des Antriebsmotors 62 oder seitens der pumpaktiven Bestandteile über das Gehäuse 16
hauptsächlich unerwünscht Wärme in die Pumpe eingebracht werden. Das Kühlmittel, etwa
Wasser, fließt vorteilhaft vom Einlass 38 zum Auslass 40, wenn beispielsweise die
Schmiermittelpumpe 78 am kühlsten gehalten werden soll. Alternativ kann das Kühlmittel
auch von Auslass 40, der dann den Einlass bildet, zu dem Einlass 38, der dann den
Auslass bildet, fließen, wenn beispielsweise die Steuereinheit 64 stärkerer Kühlung
bedarf.
[0052] Für einen pumpwirksamen Abschnitt, der hier durch die Rotor- und Statorscheiben 22
bzw. 24 gebildet ist, ist eine als Heizmanschette 73 ausgebildete Heizeinrichtung
vorgesehen. Mittels dieser kann beispielsweise eine Kondensation von Prozessgas in
der Pumpe vermieden werden. Für die Heizmanschette ist eine Heizungssteuerungseinheit
87 vorgesehen, die hier seitlich an der Pumpe 10 angebracht ist. Die Heizungssteuerungseinheit
87 ist vorteilhaft an einer Kühlplatte 89 angebracht, um eine bestmögliche Kühlung
von in der Heizungssteuerungseinheit 87 enthaltenen elektrischen oder elektronischen
Leistungsbaugruppen zu ermöglichen. Je nach Ausführung kann diese Verbindung direkt
oder durch wärmeleitende Adapterelemente ausgeführt sein.
[0053] Um einen Wärmeübergang von der Heizmanschette 73 zu einem unteren Bereich der Vakuumpumpe
zu minimieren ist ein Isolationsquerschnitt 75 im Unterteil 90 vorgesehen, der durch
einen Einstich im Unterteil 90 gebildet ist. Dieser bewirkt durch seine geringe Querschnittsfläche
einen reduzierten Wärmeübergang, bildet also eine Isolierung.
[0054] An der radialen Außenseite des Unterteils 90 kann eine Verkleidung 88, insbesondere
zum Abdecken des Isolationsquerschnitts 75, angeordnet sein. Die Verkleidung 88 kann
beispielsweise mantelförmig als längs zur Rotationsachse 18 der Pumpe 10 geschlitzte
Blechhülse ausgeführt sein. Die Verkleidung 88 kann ein oder mehrere Sichtfenster
bzw. Ausschnitte aufweisen, um beliebige Anschlüsse des Unterteils 90, z.B. einen
Sperrgaseinlass 68, nach außen durchzuführen oder um den Blick auf die Typendaten,
z.B. Typschild oder Gravur, der Pumpe 10 freizugeben, welche insbesondere unlösbar
am Unterteil 90 angebracht sind.
[0055] Es ist ein Sperrgaseinlass 68 vorgesehen, der in Fig. 1 für einen Anwendungsfall
ohne Sperrgaszuführung mit einem Sechskantstopfen verschlossen ist. Der Sperrgaseinlass
68 wird auch als Spülgasanschluss bezeichnet. Über den Sperrgaseinlass 68 kann Spülgas
zum Schutz des Motors 62 in den Motorraum, in welchem der Motor 62 untergebracht ist,
eingebracht werden. Das über den Sperrgaseinlass 68 im Bereich des Motors eingelassene
Gas schützt die im Unterteil 90 befindlichen Bestandteile vor korrosiven und/oder
sich ablagernden Medien, die je nach Anwendungsfall im Pumpsystem anfallen können.
Zwischen einem Motorträger 82 und Unterteil 90 wird eine Dichtung 83 angeordnet, so
dass eine Labyrinthdichtung 72 als einziger verbliebener Durchlass einerseits mit
ihrem geringen Leitwert eine Sperre gegen einströmende Medien in den Motor- und Wälzlagerbereich
darstellt und weiterhin eine erhöhte Sättigung des Wälzlager- und Motorbereichs mit
Sperr-/Inertgas sichert.
[0056] Zwischen einem den Motorraum nach oben hin begrenzenden Motorträger 82 und der unteren
Rotorscheibe 22 ist die Labyrinthdichtung 72 vorgesehen. Der elektrische Antriebsmotor
62 ist vorteilhaft durch eine Vergussmasse gegen Korrosion geschützt. Bei der dargestellten
Ausführung wird der Motorträger 82 integral mit dem Antriebsmotor gemeinsam vergossen,
so dass die gesamte Einheit inklusive der mit dem Motorträger einteilig ausgeführten
Statorseite der Labyrinthdichtung 72 in einem Schritt mit dem Unterteil 90 optimal
ausgerichtet bzw. zentriert verbunden werden kann.
[0057] Radial außerhalb der Labyrinthdichtung 72 und unterhalb der turbomolekularen Pumpstufen
befindet sich der Vorvakuumbereich, in welchen insbesondere eine ringförmig um die
Rotationsachse 18 umlaufende Kammer 70 ausgebildet ist, die, wie in Fig. 3 gesehen
werden kann, einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Diese Querschnittsform
ist allerdings nur als Beispiel zu sehen, so dass auch eine andere Querschnittsform,
z.B. ein quadratischer oder kreisförmiger Querschnitt, realisiert sein kann. Die Kammer
70 kann auch an einer anderen Stelle im Gehäuse 16 bzw. im Unterteil 90 untergebracht
sein. Vorzugsweise liegt die Kammer 70 dort, wo die meisten Ablagerungen anfallen,
also typischerweise im Vorvakuumbereich. Besonders bevorzugt liegt die Kammer 70 somit
zwischen der letzten Pumpstufe und dem Pumpenauslass 74.
[0058] Bei der dargestellten Variante mündet die Kammer 70 in den Pumpenauslass 74. Die
Kammer 70 bildet daher einen Ausstoßbereich für das durch die Vakuumpumpe 10 vom Einlass
14 her geförderte Gas, welches über den Pumpenauslass 74 in eine daran angeschlossene
Vorvakuumpumpe (nicht gezeigt) gelangen kann. Die Vorvakuumpumpe kann das Gas dann
weiter, zum Beispiel in eine Leitung für Abgas, die unter Normaldruck steht, fördern.
[0059] Die vorstehend beschriebene Vakuumpumpe 10 der Fig. 1 bis 3 weist keine erfindungsgemäß
angeordnete Isoliereinrichtung auf. Sie lässt sich jedoch vorteilhaft erfindungsgemäß
weiterbilden, beispielsweise so wie es schematisch in den Fig. 4 und 5 angedeutet
ist. Umgekehrt lassen sich die in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen der
Erfindung vorteilhaft durch einzelne oder mehrere Merkmale der Vakuumpumpe der Fig.
1 bis 3 weiterbilden.
[0060] In Fig. 4 ist eine als Turbomolekularpumpe ausgebildete Vakuumpumpe 10 gezeigt, die
ein erstes Gehäusebauteil 92 und ein zweites Gehäusebauteil 94 umfasst. Das erste
Gehäusebauteil 92 umfasst einen pumpwirksamen Abschnitt der Vakuumpumpe 10, während
das zweite Gehäusebauteil 94 eine Steuerung für die Vakuumpumpe 10 umfasst. Das erste
Gehäusebauteil 92 kann beispielsweise ein Gehäuse 16 und/oder ein Unterteil 90 gemäß
der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 umfassen.
[0061] An dem ersten Gehäusebauteil 92 ist eine als Heizmanschette 73 ausgebildete Heizeinrichtung
vorgesehen. Für die Heizmanschette 73 ist eine Heizungssteuerungseinheit 87 vorgesehen,
die seitlich an der Vakuumpumpe 10, hier an der Kühlplatte 89, angebracht ist
[0062] Die als Kühlplatte 89 ausgebildete Kühleinrichtung für die Steuerung in dem zweiten
Gehäusebauteil 94 ist zwischen dem zweiten Gehäusebauteil 94 und dem ersten Gehäusebauteil
92 angeordnet, und erstreckt sich in Bezug auf eine Rotorachse über einen gesamten
radialen Zwischenraum zwischen dem zweiten und dem ersten Gehäusebauteil 94 bzw. 92.
[0063] Zwischen der Kühlplatte 89 und dem ersten Gehäusebauteil 92 ist eine Isoliereinrichtung
vorgesehen, die einen Luftspalt 98 umfasst, der durch Abstandsstücke 96 gebildet ist.
Die Abstandsstücke 96 sind als Unterlegscheiben für nicht dargestellte Schrauben ausgebildet,
die das zweite Gehäusebauteil 94 an dem ersten Gehäusebauteil 92 befestigen. In dem
Luftspalt 98 ist außerdem ein Dichtungsring 100, beispielsweise ein O-Ring, vorgesehen,
der ein inneres des ersten Gehäusebauteils 92 und/oder des zweiten Gehäusebauteils
94 zum Beispiel vor eindringendem Wasser und/oder Partikeln, insbesondere gemäß IP54,
schützen kann.
[0064] Das erste Gehäusebauteil 92, der Luftspalt 98, die Kühlplatte 89 und das zweite Gehäusebauteil
94 sind in axialer Richtung, welche durch eine Rotorachse definiert wird, aufeinanderfolgend
angeordnet.
[0065] Die Größe der Abstandsstücke ist so gewählt, dass der Dichtungsring 100 zwischen
der Kühlplatte 89 und dem ersten Gehäusebauteil 92 die Abdichtung, insbesondere einer
Platine, zuverlässig bewirkt. Dabei entspricht die Konstruktion für den Dichtungsring
100 insbesondere derjenigen einer bekannten Vakuumpumpe. Die Erfindung lässt sich
also einfach in eine bestehende Pumpenkonstruktion integrieren.
[0066] Die in Fig. 5 gezeigte Vakuumpumpe 10 umfasst ebenfalls ein erstes Gehäusebauteil
92 für einen pumpwirksamen Abschnitt, eine als Luftspalt 98 ausgebildete Isoliereinrichtung,
eine Kühlplatte 89 und ein zweites Gehäusebauteil 94 für eine Steuerung. Auch ist
eine Heizmanschette 73 mit einer dazugehörigen Heizungssteuerungseinheit 87 vorgesehen.
[0067] Der Luftspalt 98 wird bei der Ausführungsform der Fig. 5 jedoch durch eine Mehrzahl
von als Vorsprünge 102 ausgebildeten Abstandsstücken gebildet. Diese sind in der gezeigten
Ausführungsform um die Rotorachse umlaufend ausgebildet, können jedoch beispielsweise
auch unterbrochen und/oder lediglich punktuell vorgesehen sein. Ein Dichtungsring
100 ist hier innen- und außenseitig jeweils von einem solchen Vorsprung 102 eingefasst.
Alternativ können die dortigen Vorsprünge auch kürzer als die übrigen Vorsprünge 102
ausgebildet sein, um die Dichtung durch den Dichtungsring 100 zu verbessern. Alternativ
oder zusätzlich können ähnliche Vorsprünge beispielsweise auch an der Kühlplatte 89
vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 10
- Vakuumpumpe
- 12
- Einlassflansch
- 14
- Pumpeneinlass
- 16
- Gehäuse
- 18
- Rotationsachse
- 20
- Rotorwelle
- 22
- Rotorscheibe
- 24
- Statorscheibe
- 26
- Distanzring
- 28
- Schöpfbereich
- 30
- Pfeil
- 32
- Vorspann- und Dichtring
- 34
- Abdichtungsbereich
- 36
- Flutgaseinlass
- 38
- Kühlmitteleinlass
- 39
- Kühlmittelverbindungsleitung
- 40
- Kühlmittelauslass
- 42
- Wälzlager
- 44
- Permanentmagnetlager
- 46
- rotorseitige Lagerhälfte
- 48
- statorseitige Lagerhälfte
- 50
- permanentmagnetischer Ring
- 52
- permanentmagnetischer Ring
- 54
- radialer Lagerspalt
- 56
- Not- oder Fanglager
- 58
- konische Spritzschraube
- 60
- Schmiermittelkanal
- 62
- Antriebsmotor
- 64
- Steuereinheit
- 66
- Elektrischer Anschluss
- 68
- Sperrgaseinlass
- 70
- Ausstossbereich, Kammer
- 71
- Kühlplatte
- 72
- Labyrinthdichtung
- 73
- Heizmanschette
- 74
- Pumpenauslass
- 75
- Isolationsquerschnitt
- 76
- Kühlmittelrohr
- 77
- Dichtung
- 78
- Schmiermittelpumpe
- 80
- Deckel
- 81
- Dichtung
- 82
- Motorträger
- 83
- Dichtung
- 84
- Wälzlageraufhängung
- 86
- Elektrische Durchführung
- 87
- Heizungssteuerungseinheit
- 88
- Verkleidung
- 89
- Kühlplatte
- 90
- Unterteil
- 92
- erstes Gehäusebauteil
- 94
- zweites Gehäusebauteil
- 96
- Abstandsstück
- 98
- Luftspalt
- 100
- Dichtungsring
- 102
- Vorsprung
1. Vakuumpumpe (10), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, mit einem ersten Gehäusebauteil
(92), in dem ein pumpwirksamer Abschnitt der Vakuumpumpe (10) und/oder ein Antrieb
für einen pumpwirksamen Abschnitt der Vakuumpumpe (10) angeordnet ist,
einem zweiten Gehäusebauteil (94), welches von dem ersten Gehäusebauteil separat ausgeführt
ist und in dem eine Funktionseinheit für die Vakuumpumpe (10) vorgesehen ist und
einer an dem zweiten Gehäusebauteil (94) vorgesehenen Kühleinrichtung (89) für die
Funktionseinheit,
wobei eine Isoliereinrichtung (96, 98, 102) zwischen der Kühleinrichtung (89) und
dem ersten Gehäusebauteil (92) vorgesehen ist, und
wobei die Kühleinrichtung (89) zwischen der Isoliereinrichtung (98) und dem zweiten
Gehäusebauteil (92) angeordnet ist.
2. Vakuumpumpe (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Gehäusebauteil (92) zumindest eine Heizeinrichtung (73) umfasst.
3. Vakuumpumpe (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Funktionseinheit eine Steuerung für die Vakuumpumpe (10) umfasst.
4. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Isoliereinrichtung (96, 98, 102) zumindest im Wesentlichen über einen gesamten
Zwischenraum zwischen Kühleinrichtung (89) und erstem Gehäusebauteil (92) erstreckt.
5. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isoliereinrichtung wenigstens ein Abstandsstück (96, 102) umfasst, durch welches
ein Luftspalt (98) zwischen der Kühleinrichtung (89) und dem ersten Gehäusebauteil
(92) ausgebildet ist.
6. Vakuumpumpe (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück (96) zumindest teilweise aus einem schlecht wärmeleitenden Material
ausgebildet ist.
7. Vakuumpumpe (10) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück (96) zumindest teilweise aus PET ausgebildet ist.
8. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück (96, 102) ringförmig ausgebildet ist.
9. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück (96) als Unterlegscheibe für eine Schraubenverbindung ausgebildet
ist, die das erste Gehäusebauteil (92) mit der Kühleinrichtung (89) und/oder dem zweiten
Gehäusebauteil (94) verbindet.
10. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück als Vorsprung (102) am ersten Gehäusebauteil (92) und/oder an der
Kühleinrichtung (89) ausgebildet ist.
11. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandsstück (96, 102) und/oder der Luftspalt (98) kleiner als 1 cm sind.
12. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühleinrichtung als Kühlplatte (89) ausgebildet ist.
13. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Kühleinrichtung (89) zumindest im Wesentlichen über eine gesamte dem ersten
Gehäusebauteil (92) zugewandte Seite des zweiten Gehäusebauteils (94) erstreckt.
14. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühleinrichtung (89) eine Flüssigkeitskühlung umfasst.
15. Vakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Rotationsachse eines Rotors der Vakuumpumpe (10) eine axiale Richtung definiert
und das erste Gehäusebauteil (92), die Isoliereinrichtung (96, 98, 102), die Kühleinrichtung
(89) und das zweite Gehäusebauteil (94) in axialer Richtung in der genannten Reihenfolge
angeordnet sind.