[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlegeeinheit für eine Bogendruckmaschine nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Anlegeeinheiten zum Vereinzeln und gezielt taktmäßigen Zuführen von Bogen zu einem
Arbeitsprozess sind im Zusammenhang mit Bogenrotationsdruckmaschinen bekannt. Die
Bogenförderung erfolgt über Gegendruckzylinder und Transfertrommeln. Der Druckprozess
arbeitet z.B. nach dem Flexo- oder Offsetdruckverfahren. Bekannt sind auch Bogenbeschichtungsmaschinen
wie etwa Lackiermaschinen.
[0003] An bekannten Bogendruckmaschinen wird das Anlegen und Ausrichten des Bedruckstoffes
in Einrichtungen zur Bogenanlage vorgenommen, der von einem Bogenstapel vereinzelte
Bogen als Schuppenstrom über einen Bändertisch zugeführt werden. Der Schuppenstrom
der Druckbogen kann mittels Saugbändern über einen Saugbändertisch gefördert werden.
Eine Bogenanlage weist dabei üblicherweise Seitenmarken auf, die mit pneumatischen
Fördermitteln arbeiten können, und es sind Vorder- und Deckmarken vorgesehen. Schließlich
sind diese Ausrichtmittel meist mit einer Formatverstellung versehen. Die Bogenanlage
enthält auch sensorische Einrichtungen zur Kontrolle der Lage von Vorderkanten, Seitenkanten,
eine Schräglage oder Mehrfachlage der Druckbogen. Mit sensorischen Einrichtungen wirken
Anlagesperren zusammen, die Druckbogen bei Lageungenauigkeit im Bogentransport blockieren.
Der Bogenanlage nachgeordnet sind oszillierende Vorgreifer, die mit rotierenden Übergabetrommeln
zusammenwirken. Der Bedruckstoff wird auf seinem Förderweg abrupten Richtungswechseln
unterworfen und erfährt starke Verzögerungen sowie Beschleunigungen.
[0004] Aus
DE 43 43 616 A1 ist eine Anlegeeinheit in einem modularen Druckmaschinensystem bekannt, die eine
mit dem Druckzylinder eines Druckwerkes zusammenwirkende erste doppeltgroße Anlagetrommel
mit umfangsseitig zwei Greifersystemen aufweist. Dieser ist eine zweite einfachgroße
Anlagetrommel in Bogenförderrichtung höhenversetzt vorgeordnet. Eine dritte einfachgroße
Zuführtrommel ist der zweiten höhenversetzt vorgeordnet und zur Bogenübernahme mit
einem geneigten Anlegetisch in verbunden. Das Bogenbeschleunigungssystem am Hochstapelanleger
dient der Verarbeitung von Karton, während die Druckmaschine für Karton und Papier
geeignet ist. Zur Papierverarbeitung wird ein Normalanleger benutzt, der bei Kartonverarbeitung
komplett gegen einen Hochstapelanleger ausgetauscht werden muss. Die Anlegeeinheit
ist durch die Vielzahl von Trommeln sehr aufwendig. Durch die vielen Bogenübergaben
und Krümmungsverläufe der Trommeln wird der Bogenlauf nachteilig beeinflusst. Besonders
nachteilig ist der Austausch der Aggregate bei dem Einsatz eines Hochstapelanlegers.
[0005] In Bogenanlagen sind auch rotierende Vorgreifer wie in
DE-AS 2 063 618 bekannt. Diese Bogenzuführung zeigt eine rotierende Vorgreifertrommel mit in Förderrichtung
geneigt vorgeordnetem Anlegetisch. Die Vorgreifertrommel besitzt zwei diametral angeordnete
Greifersysteme, die in den Trommelkörper eintauchen können. In einer Variante erfolgt
die Bogenzuführung mit einer zwischen der Vorgreifertrommel und einem Druckzylinder
geschalteten Überführtrommel. In einer zweiten Variante ist die Vorgreifertrommel
einen Druckzylinder direkt zugeordnet. Vordermarken sind in den Anlagetisch von unten
schwenkbar integriert.
[0006] Aus der
DE 27 18 314 A1 ist ein rotierender Vorgreifer mit zwei Greifersystemen bekannt, dem in Förderrichtung
ein Anlagetisch vorgeordnet und eine im Durchmesser gleiche Anlagetrommel nachgeordnet
ist. Der Vorgreifer rotiert mit halber Geschwindigkeit der Anlagetrommel. Die Greifersysteme
führen am Vorgreifer eine Schwingbewegung um die Vorgreiferachse oder um eine exzentrisch
zur Vorgreiferachse gelagerte Welle aus. Ein Teilumfang der Vorgreifertrommel ragt
über das Niveau des Zuführtisches hinaus, was für die Bogenführung ungünstig ist.
[0007] Aus der
DE 10 2005 012 527 A1 ist eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine in einer Bogenverarbeitungsmaschine
mit einem Verfahren zum Anlegen von Bogen bekannt, die zum Ansetzen an ein Bogenverarbeitungswerk
ausgebildet ist. Sie zeigt einen Zuführtisch und ein am druckwerkseitigen Ende des
Zuführtischs angeordnetes Greifersystem. Das Greifersystem führt jeden Bogen direkt
einem Transferzylinder des Bogenverarbeitungswerks zu.
[0008] Aus
DE 199 33 304 A1 ist eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine bekannt. Eine Anlagetrommel,
ein Zuführtisch und ein Anleger sind in einem Modul zusammengefasst. Die Achse der
doppeltgroßen Anlagetrommel einer durch die Achsen aller Druckzylinder gebildeten
horizontalen Ebene angeordnet. An der Anlagetrommel schwenkbar angeordnete Greifersysteme
bestehen aus einer Greiferwelle, an der Greiferwelle angeordneten Greifern und Greiferaufschlagleisten
und daran angeordneten Vordermarken.
[0010] Bekannte Teillösungen zur getakteten Bogenzufuhr zu Bogendruckmaschinen sind meist
veraltet und werden steigenden Anforderungen an Qualität, Leistung, Kosten und Verfügbarkeit
nicht gerecht. Besonders erwünscht ist, dass Druckbogen nicht mehrfachen Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorgängen sowie zusätzlich erforderlichen Richtungswechseln im Bedruckstofftransport
ausgesetzt sind. Der für den Transport jedes Druckbogens bestimmende an den Arbeitstakt
der Bogendruckmaschine angepasste Greiferschluss zur Erfassung der Bogenvorderkante
sollte so weit wie möglich in der Nähe des Bogenanlegers hergestellt werden können.
Der häufig fehlerbehaftete oder als besonders fehleranfällig bekannte geschuppte Bogentransport
sollte, wenn irgend möglich entfallen.
[0011] Der Aufwand zur Luftversorgung an Saugbändertischen für Lüfter, eine Mehrkammerausführung
und eine Schrägbogenkorrektur über Saugbänder soll entfallen. Die Ausrichtung der
Druckbogen soll in der Förderbewegung während des Transportes vom der Bogenvereinzelung
im Bogenanleger dienenden Saugkopf bis zu einem Gegendruckzylinder im ersten Druckwerk
der Bogendruckmaschine erfolgen. Damit stünde erheblich mehr Zeit zum Ausrichten der
Druckbogen vor dem ersten Druckwerk der Bogendruckmaschine zur Verfügung.
[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet,
die insbesondere einen einfachen modularen Aufbau gestattet und eine verbesserte Bogenführung
der Druckbogen erlaubt.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Eine Anlegeeinheit zur Zuführung von vereinzelten Druckbogen zu einer Bogenrotationsdruckmaschine
ist mit einem oder mehreren Druckwerken und/oder Lackmodulen vorgesehen, die mit einem
Unterbau aus jeweilig doppelt großen Transfertrommeln und Gegendruckzylindern ausgestattet
sind. Die Anlegeeinheit weist einen Bogenanleger, eine Fördereinheit, einen Zuführtisch
und eine einfach- oder doppeltgroße Anlagetrommel auf, welche einer bogenführenden
Trommel eines ersten Druckwerkes der Bogenrotationsdruckmaschine zugeordnet ist. Erfindungsgemäß
ist die Fördereinheit als ein eine untere Anlagetrommel mit einer oberen Anlagetrommel
verbindendes endloses Fördersystem ausgebildet. Die obere Anlagetrommel ist dabei
dem Bogenanleger zugeordnet.
[0015] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die untere Anlagetrommel doppeltgroß
ausgebildet und aus dem Trommelkörper einer Auslegertrommel gebildet ist. Die untere
Anlagetrommel ist weiterhin an der Lagerstelle einer Transfertrommel des ersten Druckwerkes
der Bogenrotationsdruckmaschine angeordnet.
[0016] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die obere Anlagetrommel mit einem
einfachgroßen Durchmesser ausgebildet ist.
[0017] Erfindungsgemäß ist es ebenfalls vorgesehen, dass das Fördersystem als endloser Kettenförderer
mit Reihen von Greifern tragenden Greifersystemen ausgebildet ist, wobei die Greifersysteme
von einem Transportantrieb über Förderketten bewegt werden und wobei die Förderketten
die Greifersysteme über die obere Anlagetrommel und die untere Anlagetrommel führen.
[0018] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die obere Anlagetrommel einem Zuführtisch
und der Zuführtisch dem Bogenanleger zugeordnet ist.
[0019] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass der Zuführtisch dem Bogenanleger
in Höhe der Oberkante eines in dem Bogenanleger aufgenommenen Bogenstapels zugeordnet
ist. Ein in dem Bogenanleger oberhalb des Bogenstapels zur Bogenvereinzelung angeordneter
Saugkopf ist zur Abförderung der vom Bogenstapel vereinzelten Druckbogen direkt auf
den Zuführtisch ausgebildet.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Saugkopf, der Zuführtisch, die
Anlagetrommel und das Fördersystem so ausgebildet sind, dass jeder vereinzelte Druckbogen
direkt vom Bogenstapel in Greifer, die von an dem Fördersystem bewegten Greifersystemen
in geöffnetem Zustand getragen werden, eingeführt wird.
[0021] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die obere Anlagetrommel dem Zuführtisch
nahe der Kante des Bogenstapels zugeordnet und der sich an die obere Anlagetrommel
anschließende Bereich des Fördersystems sich im Wesentlichen parallel zur Ausdehnung
des Zuführtisches in Förderrichtung erstreckt.
[0022] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass dem Fördersystem im Anschluss an
den Zuführtisch eine auf der Unterseite des Fördersystems im Wesentlichen parallel
zu dessen Förderebene angeordnete Bogenführungseinrichtung zugeordnet ist.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass dem Fördersystem im Bereich der Bogenförderung
von dem Zuführtisch zur Bogenführungseinrichtung und/oder im Bereich der Bogenabführung
von der Bogenführungseinrichtung zur Übergabe der Druckbogen an einen bogenführenden
Zylinder des ersten Druckwerks Führungseinrichtungen mechanischer und/oder pneumatischer
Art zugeordnet zur Vermeidung von Bewegungen der Druckbogen vorgesehen sind, die von
der Bogenführungseinrichtung weg weisen.
[0024] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die obere Anlagetrommel, die untere
Anlagetrommel, der Zuführtisch und der Bogenanleger mit dem Saugkopf als ein Modul
ausgebildet sind und dass eine Prozessschnittstelle zu einem nachgeordneten, als Modul
ausgebildeten Druckwerk oder Lackmodul zwischen der unteren Anlagetrommel und dem
nachgeschalteten Gegendruckzylinder des Druckwerkes oder Lackmoduls definiert ist.
[0025] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass zur Lageerfassung der der Bogenrotationsdruckmaschine
zuzuführenden Druckbogen der untern und/oder der oberen Anlagetrommel und/oder dem
Fördersystem ein oder mehrere Messsysteme mit Bogenlagesensoren benachbart zugeordnet
ist, welche mit einer Auswerteeinheit und einer Steuerung gekoppelt sind, wobei die
Steuerung mit einer auf das Fördersystem wirkenden Betätigungseinrichtung zur Lagekorrektur
von Greifersystemen in Funktionsverbindung steht.
[0026] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Fördersystem und/oder der Saugkopf
des Bogenanlegers mit je einem eigenständigen motorischen Antrieb versehen sind, und
dass die motorischen Antriebe mittels der Steuerung so mit der Maschinensteuerung
der Bogenrotationsdruckmaschine gekoppelt sind, dass die von dem Fördersystem transportierten
Druckbogen in ihrer Lage in Förderrichtung in Bezug auf den Maschinentakt der Bogenrotationsdruckmaschine
passgenau zur Drehbewegung der Bogenrotationsdruckmaschine ausrichtbar sind.
[0027] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die obere und/oder die untere Anlagetrommel
mit einem oder zwei eigenständigen motorischen Antrieben versehen sind, und dass der/die
motorischen Antriebe mittels der Steuerung mit der Maschinensteuerung der Bogenrotationsdruckmaschine
gekoppelt sind.
[0028] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass eine oder beide Förderketten des
Fördersystems mit je einem eigenständigen motorischen Antrieb versehen sind, und dass
die motorischen Antriebe mittels der Steuerung mit der Maschinensteuerung der Bogenrotationsdruckmaschine
gekoppelt sind.
[0029] Vorteilhaft ist ebenso, dass bei einem horizontal angeordneten Zuführtisch der vom
Bogenanleger vereinzelte Bogen direkt in einer horizontalen Förderebene der oberen
Anlagetrommel zugeführt werden und in deren Greifersystemen an dort integrierten Vordermarken
angelegt werden kann. Damit sind mögliche Beschädigungen am Druckbogen vermeidbar,
welche beispielsweise am Übergang vom Bogenanleger zum Zuführtisch auftreten können.
[0030] Der Zuführtisch ist bevorzugt mit einer ebenen Führungsfläche ausgebildet, in der
Längsöffnungen vorgesehen sind, in welche die beim Einlauf an der oberen Anlagetrommel
geöffneten Greiferfinger der Greifersysteme des Fördersystems eintauchen können. Bei
horizontaler oder nur leicht in Förderrichtung geneigter Anordnung des Fördertisches
ist von Vorteil, dass die vom Bogenstapel angeförderten vereinzelten Druckbogen auf
stark verkürzter Förderstrecke zu ihren Ausrichtmarken gelangen und sofort auf volle
Geschwindigkeit beschleunig werden können. Somit kann die Länge des die zuzuführenden
Druckbogen tragenden Zuführtisches stark verkürzt werden und bei Störungen wie beispielsweise
einem Stopper seitens der Bogendruckmaschine fällt weniger Makulatur an. Im optimalen
Fall kann dies nur ein einziger Druckbogen sein.
[0031] In der erfindungsgemäßen Lösung ist auf dem Anlageblech eine Parallelführung zwischen
den Greifersystemen und dem vom Saugkopf angeschobenen Druckbogen vorgesehen. So wird
ein Anlagebereich entsprechend einem herkömmlichen Anlageblech schon im an sich bekannten
Bogenanleger gebildet.
[0032] Die Druckbogen können mittels einer Anlagesperre im Bogenanleger zurückgehalten werden.
Hierdurch fällt weniger bis keine Makulatur durch Druckbogen an, die nach bekannter
Art bei Stoppern auf dem Bändertisch liegen bleiben und daher aus dem Anlagebereich
des Bogenanlegers entnommen werden müssen, wodurch sie unbrauchbar werden.
[0033] Die Ausrichtung der Druckbogen kann während des Transportes zwischen dem Anlegerstapel
und dem ersten Druckwerk erfolgen. Axial, d.h. quer zur Papierlaufrichtung wird der
so genannte Seitenpasser durch Seitenausrichtung eingestellt. Die Ausrichtung hinsichtlich
von Schrägbogen und der Lage der Vorderkante wird über die Vorwärtsbewegung der Greifersysteme
gesteuert.
[0034] Eine System mit Bogenlagesensoren im Verlauf des Fördersystems verbunden mit einem
geschlossenen Regelkreis sorgt dafür, dass Früh-, Spät-, Doppel- und Schrägbogen schon
auf dem Anlageblech erkannt werden und der Übernahme in den Bogentransport mittels
des Fördersystems ausgeschlossen werden können. Möglich ist auch ein Einzelantrieb
einer derartigen als Fördereinheit ausgebildeten Bogenzufuhreinrichtung in Verbindung
mit dem Bogenanleger. In einer solchen Ausführungsform kann eine Inline-Ausrichtung
der Früh-/Spätbogen über die separat betrachtete Bewegung der einzelnen Greifersysteme
der Fördereinheit entfallen, da die Vorwärtsbewegung der vereinzelten Druckbogen mittels
des Einzelantriebs beeinflusst werden kann.
[0035] Durch das erfindungsgemäße Konzept der Bogenzuführung mittels einer Fördereinheit
bestehend aus mehreren Greifersystemen an einem Kettenförderer innerhalb eine Schienentransportsystem
in der Bogenanlage zwischen dem Bogenanleger und dem ersten Druckwerk einer Bogenrotationsdruckmaschine
kann ggf. der Sockel der Druckwerke bei so genannten Hochstapelmaschinen entfallen.
[0036] Bogenrotationsdruckmaschinen werden auf diese Weise hinsichtlich ihrer Durchsatzleistung
verbessert. In diesem Zusammenhang muss insbesondere auch keine unterschiedliche Konfiguration
mehr zwischen einem ersten Druckwerk (häufig als Anlagedruckwerk bezeichnet) und den
standardisierten Folgedruckwerken in einer Bogendruckmaschine vorgesehen werden. Als
Zuführtrommel bzw. als untere Anlagetrommel kann eine an sich als Auslegertrommel
bekannte Bogentransporttrommel im Bereich der Bogenzuführung verwendet werden. Die
Bogenführung bei Karton lässt sich deutlich verbessern und vereinfachen, wobei Kratzer
und andere Beschädigungen durch die ebene Bogenführung und den sicheren Bogentransport
im ständigen Greiferschluss vermieden werden. Weiterhin entfallen in vorteilhafter
Weise verschiedene Verschleißteile, da weder ein Bändertisch noch die mit diesem verbunden
Bänderwalzen und Transportbänder, noch aufwändige Luftführungen an einem Saugbändertisch
vorgesehen sind. Die Bogenanlage mit dem erfindungsgemäßen Fördersystem selbst wird
so erheblich weniger Stopper im Betrieb verursachen und damit wirtschaftliche Vorteil
bringen, da weniger Makulatur entsteht und eine deutlich einfachere Bedienung durch
minimale Bedienereingriffe erforderlich ist.
[0037] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Bogenanleger mit einer Bogenzufuhreinheit mit mehrere Bogentransporteinheiten
im seitlichen Aufriss,
- Fig. 2
- eine Bogenzuführeinrichtung für eine Bogendruckmaschine dargestellt in der Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Bogentransporteinheit in Funktionsverbindung mit einem Führungselement zur seitlichen
Ausrichtung,
- Fig. 4
- eine Bogentransporteinheit in Funktionsverbindung mit zwei Führungselementen zur umfangs-
bzw. längenbezogenen Ausrichtung und
- Fig. 5/6
- Bogentransporteinheiten mit Einrichtungen zur Bogenlageregelung.
[0038] Eine Bogenrotationsdruckmaschine gemäß
Fig. 1 ist bevorzugt eine Bogenoffsetdruckmaschine und weist ein oder mehrere Druckwerke
D1, D2 und/oder Lackmodule auf. Lackmodule sind im bogenführenden Bereich, dem so
genannten Unterbau, entsprechend den Druckwerken D1, D2 ausgebildet und können daher
den Druckwerken D1, D2 vor-, zwischen- oder nachgeordnet werden. Die Lackmodule können
auch mehrfach einander zugeordnet vorgesehen sein.
[0039] Nach
Fig. 1 ist dem ersten Druckwerk D1 in Förderrichtung R gesehen eine Anlegeeinheit 19 vorgeordnet,
welche mit einem endlos umlaufenden Fördersystem 11 versehen ist. In dem Fördersystem
11 ist eine obere Anlagetrommel 3.1 und einer unteren Anlagetrommel 3.2 vorgesehen,
die jeweils Kettenräder aufweisen, über die Förderketten 23 mit daran befestigten
Greifersystemen 8 umlaufen. Das Fördersystem weist zwischen der oberen und der unteren
Anlagetrommel 3.1, 3.2 zur Führung der Förderketten 23 beidseitig Führungsschienen
12 auf.
[0040] Druckwerk D2 stellt eine Standardversion eines Druckmaschinendruckwerkes dar. Druckwerk
D2 weist im unteren Bereich eine Transfertrommel 4 und in Förderrichtung R der Transfertrommel
4 nachgeordnet einen Gegendruckzylinder 5 für den Bogentransport auf. Diese Konfiguration
ist auch für Lackmodule oder vergleichbare Weiterverarbeitungseinheiten vorgesehen.
[0041] Dem Gegendruckzylinder 5 ist ein Drucktuchzylinder 7 und ein Formzylinder 6 zugeordnet.
Jedem Formzylinder 6 sind in Bogenoffsetmaschinen je ein Farb- und ein Feuchtwerk
zugeordnet (hier nicht dargestellt).
[0042] In Lackmodulen ist dem Druckzylinder anstatt eines Drucktuchzylinders direkt ein
Formzylinder mit einer Lackversorgungseinrichtung zugeordnet.
[0043] Lackmodule können auch als Multifunktionsmodule zur Ausführung spezieller Verarbeitungsverfahren
(Stanzen, Perforieren, Nummerieren, Prägen, Folientransfer, Laminieren, digitales
Eindrucken) ausgebildet sein.
[0044] In jedem dem ersten Druckwerk D1 folgenden Druckwerk D2 sind ausgehend von dem jeweils
einfachgroßen Drucktuch- 7 und Formzylinder 6 der jeweilige Gegendruckzylinder 5 und
die diesem vorausgehende Transfertrommel 4 doppelt so groß ausgebildet und weisen
je zwei Greiferreihen 22 für den Bogentransport auf.
[0045] Im ersten Druckwerk D1 wird der Platz einer Transfertrommel 4 (Druckwerk D2) durch
eine Bogenfördereinrichtung einer Anlegeeinheit 19, in der das erste Druckwerk D1
mit dem Bogenanleger 1 verbunden wird, eingenommen. In
Fig. 1 sind zwei Möglichkeiten zur Integration einer unteren Anlagetrommel 3.2 im Druckwerk
D1 angedeutet. Sie kann in der Bauform als einfachgroße Bogenführungstrommel an Stelle
und in der Lagerung einer in bekannter Weise mit einem Vorgreifer zusammenwirkenden
Anlagetrommel eingesetzt werden.
[0046] Eine untere Anlagetrommel 3.2 kann in der Bauform als doppeltgroße Bogenführungstrommel
an Stelle einer in bekannter Weise mit einem Auslegerkettenförderer zusammenwirkenden
Auslegertrommel in der Lagerung einer Transfertrommel 4 gemäß Druckwerk D2 eingesetzt
werden.
[0047] Die Anlegeeinheit 19 besteht aus einem Bogenanleger 1, einem Zuführtisch 2 und zwei
jeweils bezogen auf den einfachgroßen Formzylinder 6 einfach oder doppeltgroße Anlagetrommeln
3.1 und 3.2. Die obere Anlagetrommel 3.1 und die untere Anlagetrommel 3.2 sind durch
ein Fördersystem 11, das endlose Förderketten 23 aufweist (siehe
Fig. 3 und 4), miteinander verbunden. Die Anlagetrommeln 3.1 und 3.2 sind grundsätzlich
durch je eine Drehachse mit zwei Kettenrädern gebildet, über welche die Förderketten
23 geführt sind. Das Fördersystem 11 weist im Ausführungsbeispiel fünf an den Förderketten
23 in Führungsschienen 12 geführt über die Anlagetrommeln 3.1 und 3.2 umlaufende Greifersysteme
8 auf. Die Greifersysteme 8 sind als balkenförmige, sich über die Breite des Fördersystems
11 zwischen den Förderketten 23 erstreckende Bogentransportelemente ausgebildet und
weisen jeweils steuerbare Greifer 9 zum Erfassen, Halten, Transportieren und erneuten
Freigeben der Vorderkante von Druckbogen B auf.
[0048] Der Zuführtisch 2 ist direkt im Anschluss an eine in Förderrichtung R gelegene Oberkante
eines im Bogenanleger 1 vorgehaltenen Bogenstapels 14 angeordnet und im Wesentlichen
horizontal oder in geringem Umfang in Förderrichtung R abfallend geneigt ausgerichtet.
Dem Zuführtisch 2 in Förderrichtung R vorgeordnet ist der Oberseite des Bogenstapels
14 zugeordnet ein Saugkopf 13 angeordnet. Der Saugkopf 13 weist Saugeinrichtungen
13.1 und weitere hier nicht dargestellte Hilfsmittel zum sicheren Trennen der Druckbogen
B vom Bogenstapel 14 und zum störungsfreien Führen der vereinzelten Druckbogen B zum
Zuführtisch 2 auf. Mittels des Saugkopfes 13 wird also der jeweils oberste Bogen vom
Bogenstapel 14 getrennt und mittels der Saugeinrichtungen 13.1 in Richtung zum Zuführtisch
2 und mit seine Vorderkante in den Bereich eine vorgesehenen Übernahme durch die Greifersysteme
8 vorgeschoben.
[0049] Oberhalb des Zuführtisches 2 ist die obere Anlagetrommel 3.1 angeordnet. Über die
obere Anlagetrommel 3.1 werden die an endlosen Ketten geführten Greifersysteme 8 durch
das Fördersystem 11 auf Führungsschienen 12 in den Bereich der Bogenübergabe parallel
zum Zuführtisch 2 über eine Übergabestrecke Ü geführt. Jeder vereinzelte Druckbogen
B wird also von den Greifersystemen 8 mit nach unten geöffneten Greifern 9 auf dem
Zuführtisch 2 an seiner Vorderkante erfasst, wenn der Druckbogen B seitens des Saugkopfes
13 in die Greifer 9 eingeschoben wurde und danach in Richtung Druckwerk D1 abtransportiert.
[0050] Unterhalb des Zuführtisches 2 ist eine Überwachungseinrichtung mit einem oder mehreren
Bogenlagesensoren 20 angeordnet. Mittels des oder der Bogenlagesensoren 20 wird die
Lage der für die Bestimmung einer Förderposition relevanten Kanten eines gerade vom
Bogenstapel 14 vereinzelten und vom Greifersystem 8 mit den Greifern 9 übernommenen
Druckbogens B erfasst und hinsichtlich einer Bestimmung seiner Lage in Bezug auf den
Maschinentakt und einer Bestimmung seine Lage hinsichtlich der Ausrichtung beim Transport
in Förderrichtung R und in der Ebene des Druckbogen B quer zur Förderrichtung R ausgewertet.
[0051] Unterhalb des Fördersystems 11 ist in etwa parallel zum Bogentransportweg eine Bogenführungseinrichtung
21 angeordnet. Mittels der Bogenführungseinrichtung 21 wird jeder vereinzelte Druckbogen
B von einem Greifersystem 8 von der oberen Anlagetrommel 3.1 zur unteren Anlagetrommel
3.2 geführt, wo er an den Gegendruckzylinder 5 des ersten Druckwerks D1 übergeben
wird. Hierbei ist es notwendig, dass die nur an ihrer Vorderkante gehaltenen Druckbogen
B nicht infolge ihres Eigengewichts beim Transport über die abwärts führenden Bogenführungseinrichtung
21 in sich zusammenrutschen, so dass es zu Störungen kommt. Die Bogenführungseinrichtung
21 kann daher mit Einrichtungen zum Straffen der Druckbogen B vorgesehen sein, wobei
eine Schonung der Oberfläche der in aller Regel noch unbedruckten Druckbogen B wichtig
ist. Pneumatische Führungsmittel können eine berührungsfreie Bogenführung ermöglichen.
[0052] Im Bereich der Bogenführungseinrichtung 21 können weitere Bogenlagesensoren 20 angeordnet
sein, um die Lage der Bogenkanten im Greifersystem 8 und relativ dazu auch während
des Bogentransports zu überwachen.
[0053] Die aus der Vermessung der Bogenlage sich ergebenden Daten werden zur Anpassung der
Bogenlage in Bezug auf den Verarbeitungstakt und die Seitenausrichtung jedes einzelnen
Druckbogens B verwendet.
[0054] Auf oder unter dem Zuführtisch 2 ist demzufolge in einer Ausführungsform ein Messsystem
mit Bogenlagesensoren 20 angeordnet, welches die Ist-Lage einer Vorder- und/oder Seitenkante
des Druckbogens B auf dem Zuführtisch 2 feststellt. In einer Steuerung wird hiermit
ein Soll-Ist-Vergleich der Bogenlage in Echtzeit mit einer aus Vorgaben der Bogenoffsetdruckmaschine
berechneten zu erwartenden Bogenlage im Übergabezeitpunkt vorgenommen.
[0055] Mittels einer optional an dem Zuführtisch 2 vorgesehenen Seitenzieh- und Vorderkantenausrichteinrichtung
könnte der Druckbogen B dann gesteuert in eine Soll-Lage zur Übernahme durch die Greifer
9 an den Greifersystemen 8 ausrichtet werden. Hierfür steht aber nur ein kleines Zeitfenster
zur Verfügung. Daher ist diese Option technisch-wirtschaftlich als weniger günstig
zu bewerten.
[0056] In einer bevorzugten Ausbildung gemäß
Fig. 1 ist der Zuführtisch 2 horizontal angeordnet, so dass der vom Saugkopf 13 auf der
Oberseite des Bogenstapels 14 im Bogenanleger 1 vereinzelte Druckbogen B im Bereich
des Zuführtisches 2 in der Übernahmestrecke Ü von einem Greifersystem 8 erfasst werden
kann. Dies erfolgt also in einer durchgängig horizontalen Förderebene an die von der
oberen Anlagetrommel 3.1 zugeführten und mit nach unten geöffneten Greifern 9 einlaufenden
Greifersysteme 8. Die zu einem frühen Zeitpunkt im Bereich des Zuführtisches 2 nach
unten geöffneten Greifer 9 sind über das Greifersystem 8 vorpositioniert und die Zuordnung
der Druckbogen B zu den Greifersystemen 8 erfolgt über hier nicht gezeigt Vordermarkenanschläge,
die ebenfalls an den Greifersystemen 8 angebracht sind und gegen die die Druckbogen
B zur Ausrichtung von deren Vorderkante angelegt werden bevor die Greifer 9 am Greifersystem
8 zum sicheren Erfassen der der Bogenvorderkante geschlossen werden.
[0057] Die obere Anlagetrommel 3.1 ist wie in
Fig. 1 gezeigt in der Anlegeeinheit 19 so oberhalb des Zuführtisches 2 angeordnet, dass
dessen Förderebene tangential zur oberen Anlagetrommel 3.1 und parallel zur Bewegungsbahn
des entsprechend von der oberen Anlagetrommel 3.1 einlaufenden Greifersystems 8 verläuft.
[0058] Das Konzept der Anlegeeinheit 19 erlaubt variable Konfigurationen zur Ausbildung
der Förderwege oder zur Verwendung vorhandener Baugruppen.
[0059] Die Anlagetrommeln 3.1 und 3.2 können demgemäß, bezogen auf den einfachgroßen Formzylinder
6, entweder einfach- oder doppeltgroß ausgebildet sein. Dies kann abhängig von den
Bauraumbedürfnissen und den Ansprüchen an zu verarbeitende Materialien ausgewählt
werden.
[0060] Die untere Anlagetrommel 3.2 kann mit ihrer Rotationsachse (fluchtend) in oder höhenversetzt
(seitenversetzt parallel) oberhalb einer Erstreckungsebene angeordnet sein, die durch
die zueinander fluchtenden Achsen aller Gegendruckzylinder 5 der Druckwerke D1, D2
gebildet ist.
[0061] Wenigstens die untere Anlagetrommel 3.2 kann als doppelt große Bogenführungstrommel
zum gleichzeitigen Führen von zwei Greifersystemen 8 ausgebildet sein. Sie hat dann
einen für die Führung von steiferen Bedruckstoffmaterialien günstigen größeren Durchmesser,
so dass das Material der zu transportierenden Druckbogen B nicht so stark gebogen
wird und die damit leichter an den Gegendruckzylinder 5 des ersten Druckwerkes D1
übergeben werden können.
[0062] Im Bereich der oberen Anlagetrommel 3.1 ist das Problem der Krümmung des Bedruckstoffes
nicht existent, da die Aufnahme der Druckbogen B in den Greifern 9 der Greifersysteme
8 immer erst nach dem Ablaufen der Greifersysteme 8 von der gekrümmten Führungsbahn
der oberen Anlagetrommel 3.1 und im Bereich des ebenen Zuführtisches 2 erfolgt. Die
Druckbogen B werden also erst nach der ersten Anlagetrommel 3.1 von den Greifersystemen
8 und damit auf einer relativ ebenen Bahn transportiert.
[0063] Der Übergang 2.1 von dem ebenen Zuführtisch 2 auf die abwärts führende Bogenführungseinrichtung
21 ist nach der Innenseite des Fördersystems 11 gekrümmt. Dort wird also eine Bewegung
der von den Greifersystemen 8 geführten Druckbogen B in Gegenrichtung quer zur Transporteben
provoziert.
[0064] Zum einen kann der Übergang 2.1 kontinuierlich gestaltet werden, so dass die mit
Maschinengeschwindigkeit vom Zuführtisch 2 ablaufenden Druckbogen B nicht schlagartig
in die Abwärtsbewegung auf die Bogenführungseinrichtung 21 umgelenkt werden, womit
ein Peitscheneffekt des nicht mehr geführten Bogenendes vermieden werden kann. Weiterhin
kann von der Innenseite des Fördersystems 11 im Bereich des Übergangs 2.1 eine Blasvorrichtung
oder im Bereich der Übergangs 2.1 auf die Bogenführungseinrichtung 21 eine Saugvorrichtung
mit Wirkung auf den ablaufenden Druckbogen B und zur Erzeugung einer ebenen Führung
der Druckbogen B vorgesehen werden.
[0065] In Verbindung mit den Anlagetrommeln 3.1, 3.2 sind also zum störungsfreien Bogentransport
vorzugsweise ergänzend zur Bogenführungseinrichtung 21 weitere Bogenführungsmittel
sinnvoll, welche dort angeordnet werden, wo die Druckbogen B einer Richtungsänderung
unterworfen werden.
[0066] So kann im Bereich der oberen Anlagetrommel 3.1 auf dem Weg bis zum nach unten führenden
Bogenweg eine Einrichtung zur Überleitung am Übergang von der horizontalen in die
abwärtsführende Bewegung angeordnet sein. Hierzu sind pneumatische Saug- oder Blaslufteinrichtungen
oder auch mechanische die Druckbogen B schonende Leitelemente geeignet.
[0067] Weiterhin kann im Bereich der unteren Anlagetrommel 3.2 auf dem Weg bis zur Bogenübergabe
an den Gegendruckzylinder 5 eine Einrichtung zur Sicherung der Bogenbewegung am Übergang
von der Umlaufbewegung in der unteren Anlagetrommel 3.2 auf die Umlaufbewegung mit
Gegendruckzylinder 5 angeordnet sein. Hierzu sind ebenso pneumatische Saug- oder Blaslufteinrichtungen
oder auch mechanische die Druckbogen B schonende Leitelemente geeignet.
[0068] In einer Weiterbildung ist den Anlagetrommeln 3.1 und 3.2 und der Bogenführungseinrichtung
21 ein Messsystem mit wenigstens je einem Bogenlagesensor 20, zur Lageerfassung (Istwert)
der an Greifersystemen 8 in der oberen Anlagetrommel 3.1, über der Bogenführungseinrichtung
21 und an der unteren Anlagetrommel 3.2 geführten bogenförmigen Druckbogen B benachbart
zugeordnet. Die Lageerfassung kann sich beispielsweise auf zumindest eine Seitenkante
und/oder die Vorderkante des bogenförmigen Druckbogens B beziehen. Die Bogenlagesensoren
20 sind mit einer Auswerteeinheit für einen Soll-Ist-Vergleich sowie einer Steuerung
schaltungstechnisch gekoppelt, derart, dass die Greifersysteme 8 in einer Ausbildung
quer zur Förderrichtung R seitlich bewegbar ist.
[0069] In einer weiteren Ausbildung ist die Funktionsverbindung von Bogenlagesensoren 20,
Auswerteeinheit und Steuerung derart, dass eine seitliche Bewegung des Greifersystems
8 realisierbar und/oder bei einer Schräglage des Druckbogens B zur Förderrichtung
R dessen Lageversatz erkennbar und der Druckbogen B durch das in oder entgegen der
Förderrichtung R schräg verstellbare Greifersystem 8 in Sollposition ausrichtbar ist.
[0070] Die dem Zuführtisch 2 und/oder der Bogenführungseinrichtung 21 und/oder den Anlagetrommel
3.1 und 3.2 zugeordneten Bogenlagesensoren 20 sind gemeinsam oder einzeln einsetzbar.
[0071] Die Wirkungsweise der Anlegeeinheit 19 ist wie folgt:
Im Bogenanleger 1 wird jeder zu verarbeitende Druckbogen B unter Einsatz an sich bekannter
Mittel mit einem Saugkopf 13 von der Oberseite des Bogenstapels 14 im Maschinentakt
der Bogenoffsetdruckmaschine vereinzelt und kontinuierlich in der Förderrichtung R
auf bis zur Maschinengeschwindigkeit beschleunigt. In der sich so ergebenden Vorwärtsbewegung
wird der Druckbogen B auf den Zuführtisch 2 geschoben und kann schon zu diesem Zeitpunkt
vorzugsweise mittels entsprechend vorgesehener Sensoren hinsichtlich der Bogenlage,
auf das Vorliegen von Mehrfachbogen hin oder hinsichtlich Bogenbeschädigungen untersucht
werden. Dazu sind entsprechende Sensor wie die Bogenlagesensoren 20 in entsprechenden
Bereichen an dem oder unterhalb des Zuführtisches 2 angeordnet.
[0072] Beim Einlaufen des Druckbogens B auf dem Zuführtisch 2 kann nach messtechnischer
Erfassung eines Lageistwertes und eines Soll-Ist-Vergleichs eine Ausrichtung des Druckbogens
B bevorzugt schon hier nach einer Seitenkante erfolgen.
[0073] Direkt anschließend oder in Bewegungsüberlagerung erfolgt der Transport in Förderrichtung
R gegen hier nicht gezeigte Vordermarken, die an dem Greifersystem 8 angeordnet sind.
Das Greifersystem 8 läuft mit nach unten zum Zuführtisch 2 hin und sich dabei durch
den Zuführtisch 2 in längsangeordneten Ausnehmungen erstreckenden geöffneten Greifern
9 der Vorderkante des Druckbogens B voraus. So kann der vom Saugkopf 13 an den mittels
der am laufenden Greifersystem 8 angeordneten Vordermarken bei geöffneten Greifern
9 eine fliegende Ausrichtung der Bogenvorderkante. Die Greifer 9 erfassen dann den
Druckbogen B, wenn die Vordermarken an der Bogenvorderkante anliegen, und die Greifer
9 bzw. deren Greiferfinger wirken, während die Bogenkante an den Vordermarken anliegt,
gleichzeitig als so genannte Deckmarken bis der Druckbogen B im Greiferschluss der
Greifer 9 am Greifersystem 8 fixiert ist. Dieser Vorgang mit der Erfassung der Lage
der Vorderkante des Druckbogens B erfolgt bei einer Synchronbewegung zwischen Druckbogen
B und Greifersystem 8 im Wesentlichen in paralleler Bewegung zueinander an dem Zuführtisch
2 im Bereich der Übernahmestrecke Ü. Zur vereinfachten Anpassung an unterschiedlich
dicke Bedruckstoffe kann der Zuführtisch 2 zum Fördersystem 11 leicht geneigt sein,
so dass sich der Abstand von der Oberfläche des Zuführtisches 2 gegenüberstehenden
Greiferauflagen der Greifer 9 zum Zuführtisch 2 selbsttätig anpassen kann.
[0074] Das von der rotierenden Anlagetrommel 3.1 abgelaufene Greifersystem 8 wird von Förderketten
23 am Fördersystem 11 in Führungsschienen 12 weiterbewegt und zieht den im Greiferschluss
fixierten Druckbogen B vom Zuführtisch 2 ab. Der Druckbogen B wird danach, während
die Anlagetrommel 3.1 ständig mit Maschinengeschwindigkeit bewegt wird, in Förderrichtung
R über die Bogenführungseinrichtung 21 transportiert. Die Bogenführungseinrichtung
21 kann als einfache glatte oder konturierte Leitfläche ausgebildet sein, über die
der Druckbogen B geschleppt wird, ohne dass seine Oberfläche dabei beschädigt würde.
Die Bogenführungseinrichtung 21 kann als pneumatisch beaufschlagte Leitfläche ausgebildet
sein, über die der Druckbogen B unter Einfluss von Druckluft schwebend oder unter
Einfluss von Saugluft bremsend und gestrafft geschleppt wird.
[0075] Im Bereich der Bogenführungseinrichtung 21 kann eine weitere oder eine erstmalige
messtechnische Erfassung der Druckbogen B mit Auswertung der Bogenlage in der Förderebene
und einer entsprechenden Korrektur auf der unteren Anlagetrommel 3.2 erfolgen. Anschließend
wird der Druckbogen B von der Anlagetrommel 3.2 im Übergabebereich an den zum ersten
Druckwerk D1 zählenden Gegendruckzylinder 5 übergeben. Von dem Gegendruckzylinder
5 des ersten Druckwerks D1 wird der Druckbogen B dann nach erstem Bedrucken an die
Transfertrommel 4 des zweiten Druckwerks D2 und danach in bekannter Weise an den nachfolgenden
Gegendruckzylinder 5 übergeben.
[0076] Wenn die Anlagetrommel 3.2 als doppeltgroße Trommel ausgeführt ist, kann ihr Trommelkörper
von einer Auslegertrommel übernommen werden, wie diese am transportseitigen Ende der
Bogenoffsetdruckmaschine vor dem Bogenausleger vorhanden ist. Am Druckwerk D1 ist
schon eine entsprechende Lagerposition für die standardmäßige Anbringung einer Transfertrommel
4 vorgesehen, in die die Auslegertrommel dann als untere Anlagetrommel 3.2 eingesetzt
werden kann, wobei die Auslegertrommel auch schon für das Zusammenwirken mit endlosen
Kettenfördersystemen vorgesehen ist.
[0077] Die in
Fig. 1 gezeigte Hauptvariante der unteren Anlagetrommel 3.2 ist zum Einsatz mit einem
Druckwerk D1 vorgesehen, das mit einer Standardanlagetrommel in Verbindung mit einem
Vorgreifer verwendet werden kann. Während der Vorgreifer dann entfällt, kann die untere
Anlagetrommel 3.2 in der Lagerung der Standardanlagetrommel aufgenommen werden.
[0078] In
Fig. 2 ist die Anlegeeinheit 19 in einer Draufsicht dargestellt. An den Bogenanleger 1
mit Bogenstapel 14 und Saugkopf 13 schließt sich die obere Anlagetrommel 3.1 an. Am
Saugkopf 13 ist eine Pfeildarstellung (siehe auch
Fig. 1) zur Bezeichnung seiner Transportbewegungen bei der Bogenvereinzelung gezeigt.
Die obere Anlagetrommel 3.1 überdeckt dabei den Zuführtisch 2 in der Draufsicht weitgehend.
Der Umriss des Zuführtisches 2 ist im Unterschied zu
Fig. 1 und zur besseren Erkennbarkeit in strichliierter Darstellung unterlegt.
[0079] Die Greifersysteme 8 sind entsprechend der Anordnung in der Darstellung nach
Fig. 1 gezeigt. Oberhalb der oberen Anlagetrommel 3.1 ist ein Greifersystem 8.1 dargestellt,
das sich leer laufend gegen die Förderrichtung R auf dem Rückweg vom Druckwerk D1
zum Bogenanleger 1 befindet. Ein weiteres Greifersystem 8.2 ist auf seinem Weg oberhalb
der Bogenführungseinrichtung 21 zur unteren Anlagetrommel 3.2 in Förderrichtung R
gezeigt. Ein drittes Greifersystem 8.3 befindet sich oberhalb der unteren Anlagetrommel
3.2 ebenfalls leer auf dem Rückweg zum Bogenanleger 1. Hier sind auch die Greifer
9 symbolisiert.
[0080] Die Greifersysteme 8, die Führungsschienen 12 und Förderketten 23 sind Bestandteile
des Fördersystems 11 und dienen zum Fördern vereinzelter Druckbogen B vom Anlegerstapel
14 zum Druckzylinder 5 des ersten Druckwerks D1.
[0081] Als Antrieb des Fördersystems 11 können unabhängig steuerbare Antriebsmotoren 25
an jeder Seite der Achse der unteren Anlagetrommel 3.2 vorgesehen sein.
[0082] Ausgehend von der Anlagetrommel 3.1 ist in Förderrichtung R ein weiteres Greifersystem
8 gezeigt, dass nunmehr einen Druckbogen B hält und diesen in Förderrichtung R zur
Anlagetrommel 3.2 transportiert.
[0083] In diesem Zusammenhang sind quer zu dem Greifersystem 8 zwei bogenförmige Pfeile
und parallel zu seiner Ausdehnung ein längserstreckter Pfeil dargestellt. Diese Pfeile
deuten an, dass der Druckbogen B mittels des Greifersystems 8 sowohl quer zur Förderrichtung
R, also in Bezug auf seine Seitenkanten, als auch in Bezug auf eine Verschwenkung
seiner Vorderkante zur Förderrichtung ausgerichtet werden kann. Die Bogenausrichtung
kann während des Bogentransports zwischen der Anlagetrommel 3.1 zur Anlagetrommel
3.2, im Verlauf der Bogenübernahme auf die Anlagetrommel 3.1 oder im Verlauf der Bogenübergabe
von der Anlagetrommel 3.2 auf den Gegendruckzylinder 5 erfolgen.
[0084] In
Fig. 3 und 4 sind Möglichkeiten zur Bogenausrichtung im Zusammenhang mit den Greifersystemen
8 dargestellt. Die Greifersysteme 8 stehen in Verbindung mit Führungsschienen 12 (siehe
Fig. 2), wobei sie an schematisiert gezeigten Förderketten 22 mittels Führungsrollen 10
in den Führungsschienen 12 bewegt werden.
[0085] In
Fig. 3 ist ein Ausrichtelement 15 dargestellt, das von einem trommelfesten und axial zu
einem Grundkörper (Achse) einer unteren oder oberen Anlagetrommel 3.1, 3.2 positionierbaren
Anlenkpunkt beim Einlaufen des Greifersystems 8 in eine dort angebrachte Ausrichtöffnung
16 eingreift. Dabei wird das Greifersystem 8 von den Führungsrollen 10 abgestützt
und an den Führungsflächen in der Führungsöffnung 16 ausgerichtet in einer vorgewählten
Seitenpositionierung geführt. Diese Vorpositionierung erfolgt, bevor und während ein
Druckbogen B von den Greifern 9 am Greifersystem 8 aufgenommen und in fixierter Lage
an ein weiteres Bogentransportsystem wie etwa den Gegendruckzylinder 5 übergeben wird.
[0086] Zusätzlich zur axialen Ausrichtung kann nach
Fig. 4 mittels zwei Fanggabeln 17, die mit in dem Greifersystem 8 angebrachten Ausrichtbolzen
18 zusammenwirken, eine umfangs- oder schräglagenbezogene Ausrichtung des Druckbogens
B erfolgen. Hierbei greifen die Fanggabeln 17 von trommelfesten und umfangsbezogen
zu einer Anlagetrommel 3.1, 3.2 verstellbaren Anlenkpunkten in die Führungsbolzen
18 an den Greifersystemen 8 ein.
[0087] Abhängig von Messungen der Bogenlage über die Bogenlagesensoren 20 kann die Positionierung
des Ausrichtelements 15 und der Fanggabeln 17 während des Bogenlaufs zur Sicherstellung
einer exakten Bogenübergabe für die bestmögliche Produktionsgenauigkeit erfolgen.
[0088] In
Fig. 5 und 6 ist eine Anordnung der Anlegeeinheit 19 im Aufriss und in Draufsicht dargestellt,
wobei hier unterschiedliche Steuerungsmöglichkeiten für Antrieb und Bogenausrichtung
dargestellt sind.
[0089] Grundsätzlich kann die Anlegeeinheit 19 mit den jeweils anzutreibenden Elementen
im Fördersystem 11 und im Saugkopf 13 von einem Hauptantrieb aus synchronisiert zur
Maschinenbewegung angetrieben werden, wobei der Hauptantrieb der Bogenoffsetdruckmaschine
zugeordnet ist.
[0090] In
Fig. 5 ist zur Beschreibung einer ersten unabhängig betreibbaren Antriebskonfiguration
einer Darstellung entsprechend
Fig. 1 gewählt.
[0091] Nach
Fig. 5 erfolgt der Antrieb des Fördersystems 11 in der Anlegeeinheit 19 über wenigstens
einen eigenständig betriebenen ersten Antriebsmotor 25 an der Achse der unteren Anlagetrommel
3.2 in Synchronisation der Bewegung der Druckbogen B zur Bewegung der Bogenoffsetdruckmaschine.
[0092] Die Bogenvereinzelung erfolgt über einen eigenständig betriebenen zweiten Antriebsmotor
26 in Verbindung mit dem Saugkopf 13 im Bogenanleger 1.
[0093] Damit werden die Förderketten 23 und die Kettenräder der oberen Anlagetrommel 3.1
von dem ersten Antriebsmotor 25 über die Kettenräder der unteren Anlagetrommel 3.2
in Transportbewegung versetzt. Wenn beide Kettenräder der unteren Anlagetrommel 3.2
mit einer starren Achse gekoppelt sind, kann durch die Antriebsbewegung des ersten
Antriebsmotors 25 die Lage der Vorderkante der Druckbogen B über die angetriebenen
Greifersysteme 8 relativ zur Bewegung der Bogenoffsetdruckmaschine eingestellt werden.
Damit kann auf einfache Weise eine passgenaue Bogenübergabe von den Greifersystemen
8 an der Anlagetrommel 3.2 an den Gegendruckzylinder 5 in Relation zum Maschinentakt
der Bogenoffsetdruckmaschine erfolgen.
[0094] Wenn jedes der Kettenräder der unteren Anlagetrommel 3.2 mit einem eigenen ersten
Antriebsmotor 25 versehen ist, kann mittels einer unabhängig angesteuerten Antriebsbewegung
der Druckbogen B über die Greifersysteme 8 sowohl hinsichtlich der Lage der Bogenvorderkante
in Transportrichtung als auch hinsichtlich einer eventuellen Schräglage der Bogenvorderkante
ausgerichtet werden.
[0095] Die Signale zur Ansteuerung der ersten und zweiten Antriebsmotoren 25, 26 hinsichtlich
der Bogenlage werden von Bogenlagesensoren 20 im Bereich des Zuführtisches 2 und der
Bogenführungseinrichtung 21 in der Bogenbewegung an den Greifersystemen 8 gewonnen
und über Datenleitungen 27 einer Steuerung 24 zugeleitet. In der Steuerung 24 werden
die Positionsdaten der Druckbogen B dann zusammen mit auf den Maschinentakt bezogenen
Signalen verarbeitet, die der Steuerung 24 über eine Maschinendatenleitung 29 von
einer Maschinensteuerung der Bogenoffsetdruckmaschine zugeführt werden. Dabei wird
ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen, der die Messwerte mit aus der Maschinensteuerung
vorgegebenen Positionsdaten einer erwarteten Bogenlage verglichen werden. Daraus erhaltene
Abweichungen werden zu Steuersignalen verarbeitet, die über Steuerleitungen 28 an
die ersten und zweiten Antriebsmotoren 25, 26 geleitet werden, um über deren Antriebsbewegung
die Bogenförderung zur Korrektur von Fehllagen der Druckbogen B anzusteuern.
[0096] In
Fig. 6 ist für eine alternative Antriebskonfiguration eine Darstellung entsprechend
Fig. 2 mit einer Draufsicht auf die Anlegeeinheit 19 gezeigt. Im Unterschied zu Fig. 2 sind
in Fig. 6 Antriebsmotoren an anderer Stelle vorgesehen.
[0097] Nach
Fig. 6 erfolgt der Antrieb des Fördersystems 11 in der Anlegeeinheit 19 über zwei Antriebsmotoren
30, 31, die mit eigenen Antriebselementen (Kettenrädern) auf die Förderketten 23 in
Synchronisation der Bewegung der Druckbogen B zur Bewegung der Bogenoffsetdruckmaschine
einwirken. Damit werden die Greifersysteme 8 und die Förderketten 23 zusammen mit
den Kettenrädern der unteren und der oberen Anlagetrommel 3.2 und 3.1 in Transportbewegung
versetzt.
[0098] Die Bogenvereinzelung erfolgt über einen eigenständigen Antriebsmotor 26 in Verbindung
mit dem Saugkopf 13 im Bogenanleger 1.
[0099] Die Kettenräder der unteren Anlagetrommel 3.2 sind hier über die Förderketten 23
und die Antriebsmotoren 30, 31 mit je einem eigenen Antrieb versehen, so dass eine
unabhängig angesteuerte Antriebsbewegung der Druckbogen B über die Greifersysteme
8 sowohl hinsichtlich der Lage der Bogenvorderkante in Transportrichtung als auch
hinsichtlich einer Schräglage der Bogenvorderkante erfolgt.
[0100] Die Signale zur Ansteuerung der Antriebsmotoren 26, 30, 31 hinsichtlich der Bogenlage
werden von Bogenlagesensoren 20.1, 20.2 im Bereich des Zuführtisches 2 und der Bogenführungseinrichtung
21 in der Bogenbewegung an den Greifersystemen 8 gewonnen und über Datenleitungen
27 einer Steuerung 24 zugeleitet. Die Bogenlagesensoren 20.1 erfassen hierbei die
Lage der Bogenvorderkante und die Bogenlagesensoren 20.2 erfassen die Lage der Bogenseitenkante.
[0101] In der Steuerung 24 werden die Positionsdaten der Druckbogen B dann zusammen mit
auf den Maschinentakt bezogenen Signalen verarbeitet, die der Steuerung 24 über eine
Maschinendatenleitung 29 von einer Maschinensteuerung der Bogenoffsetdruckmaschine
zugeführt werden. Dabei wird ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen, der die Messwerte
mit aus der Maschinensteuerung vorgegebenen Positionsdaten einer erwarteten Bogenlage
verglichen werden. Aus den Signalen der Bogenlagesensoren 20.1 erhaltene Lageabweichungen
werden zu Steuersignalen verarbeitet, die über Steuerleitungen 28 an die Antriebsmotoren
26, 30, 31 geleitet werden, um über deren Antriebsbewegung die Bogenförderung zur
Korrektur von Fehllagen der Druckbogen B in Bezug auf deren Bogenvorderkante anzusteuern.
[0102] Weiterhin werden in der Bogenbewegung Ausrichtbewegungen aus den Signalen der Bogenlagesensoren
20.2 zur Einstellung der Bogenseitenkante in eine für die Verarbeitung der Druckbogen
B in der Bogenoffsetdruckmaschine optimale Position vorgenommen.
[0103] Bei entsprechender Anordnung und Ausbildung der Bogenlagesensoren 20, 20.1, 20.2
zur Erfassung von größeren Kantenbereichen oder bei Anordnung von gesonderten Einrichtungen
zur Kantenüberwachung können auch Beschädigungen in den Bogenkanten erkannt werden,
so dass derartige Druckbogen B nicht der Bogenoffsetdruckmaschine zugeführt werden.
[0104] Ebenso werden Druckbogen B, die nicht ordnungsgemäß vereinzelt wurden als so genannte
Doppel- oder Mehrfachbogen im Bereich des Zuführtisches 2 von einer hier nicht gezeigten
Sensoreinrichtung erkannt. Da auch diese nicht der Bogenoffsetdruckmaschine zugeführt
werden dürfen, werden sie nicht weitertransportiert oder aus dem Bogenstrom ausgeschlossen.
[0105] Als vorteilhaft im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen Erfindung sind in Zusammenfassung
noch einmal die folgenden Sachverhalte zu benennen:
- 1. Die Parallelführung der Greifersysteme 8 mit dem Zuführtisch 2 führt vom Saugkopf
13 angeschobenen Druckbogen B wie bekannt auf das Anlageblech.
- 2. Bei Sperrung der Bogenanlage verbleiben Druckbogen B im Bogenanleger 1. Das vermeidet
Makulatur an Druckbogen B, die von einem Bändertisch vor einem Neustart entnommen
werden müssten.
- 3. Die Ausrichtung des Druckbogens B kann während des Transportes des Druckbogens
B vom Bogenanleger 1 zum ersten Druckwerk D1 erfolgen.
- 4. Axial und damit quer zur Papierlaufrichtung kann der Seitenpasser auf einfache
und vorteilhafte Weise durch Verschieben eines Greifersystems 8 während des Transports
eingestellt werden, wobei der Druckbogen B während der Verschiebung über die gesamte
Länge gehalten wird.
- 5. Die Ausrichtung hinsichtlich Schrägbogen und der Lage der Bogenvorderkante in Bogenförderrichtung
R wird auf einfache Weise inline über die Vorwärtsbewegung der Greifersysteme 8 gesteuert.
- 6. Eine Sensorik (Bogenlagesensoren 20) mit einem oder mehreren Regelkreisen ermöglicht
Früh-, Spät-, Doppel- und Schrägbogen ggf. schon auf dem Zuführtisch 2 (Anlageblech)
zu erkennen und festzuhalten, wenn eine Fehllage nicht ausregelbar sein sollte. So
gelangen Druckbogen B mit Fehllagen nicht als Fehlerquelle in den Transport zur Druckmaschine.
- 7. Bei Verwendung eines oder mehrere Einzelantriebe am Bogenanleger 1 und/oder am
Saugkopf 13 und/oder am Fördersystem 11 und/oder an der Anlegereinheit 19 wird eine
Inline-Ausrichtung der Früh-/Spätbogen ermöglicht und eine spezielle Ausrichteinrichtung
für die Greifersysteme 8 in Bogenförderrichtung R kann demgemäß entfallen.
- 8. Durch das Konzept der Bogenzuführung mittels Greifersystemen 8 und einem Fördersystem
11 mit Förderketten 23 auf Führungsschienen 12 in der Bogenanlage kann durch Gestaltung
der Förderwege eine Sockelkonfiguration zur Höhenanpassung der Druckwerke D1, D2 bei
Hochstapelmaschinen entfallen.
- 9. In der Konfiguration können ein erstes Druckwerk D1 und ein Folgedruckwerk D2 gleich
aufgebaut sein, wenn als untere Anlagetrommel 3.2 (Zuführtrommel) eine Bogentransporttrommel
in Form einer Auslegertrommel verwendet wird.
- 10. Die Bogenführung wird speziell bei Kartonmaterial deutlich verbessert, da Beschädigungen
wie Kratzer o. ä. durch die einfache Bogenführung entfallen.
- 11. Ein Bändertisch, auch als Saugbändertisch, mit Saugluftversorgung Saugbändern
und Bänderwalzen entfällt.
- 12. Eine derartig Bogenanlage ist weniger anfällig gegen Stopper und erlaubt eine
einfachere Bedienung. Sie verspricht daher minimale Bedienereingriffe, woraus wiederum
die Entstehung von weniger Makulatur folgt.
Bezugszeichenliste
[0106]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Zuführtisch
- 3.1
- obere Anlagetrommel
- 3.2
- untere Anlagetrommel
- 4
- Transfertrommel
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6
- Formzylinder
- 7
- Drucktuchzylinder
- 8
- Greifersystem
- 8.1
- Greifersystem
- 8.2
- Greifersystem
- 8.3
- Greifersystem
- 9
- Greifer
- 10
- Führungsrollen
- 11
- Fördersystem
- 12
- Führungsschienen
- 13
- Saugkopf
- 13.1
- Sauger / Saugeinrichtung
- 14
- Anlegerstapel
- 15
- Ausrichtelement
- 16
- Ausrichtöffnung
- 17
- Fanggabel
- 18
- Ausrichtbolzen
- 19
- Anlegeeinheit
- 20
- Bogenlagesensor
- 20.1
- Bogenlagesensor
- 20.2
- Bogenlagesensor
- 21
- Bogenführungseinrichtung
- 22
- Greiferreihe
- 23
- Förderkette
- 24
- Steuerung
- 25
- Antriebsmotor
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Datenleitung (Messsignal)
- 28
- Steuerleitung (Motorsteuerung)
- 29
- Maschinendatenleitung (Maschinensteuerung, Maschinentakt)
- 30
- Antriebsmotor
- 31
- Antriebsmotor
- D1
- Druckwerk
- D2
- Druckwerk
- R
- Förderrichtung
- A
- Ausrichtstrecke
- Ü
- Übernahmestrecke
- B
- Druckbogen
1. Anlegeeinheit (19) zur Zuführung von vereinzelten Druckbogen (B) zu einer Bogenrotationsdruckmaschine
mit einem oder mehreren Druckwerken (D1, D2) und/oder Lackmodulen, wobei die Druckwerke
(D1, D2) oder Lackmodule mit einem Unterbau aus jeweils doppelt großen Transfertrommeln
(4) und Gegendruckzylindern (5) versehen sind, wobei die Anlegeeinheit (19) mit einem
Bogenanleger (1), einer Fördereinheit und einem Zuführtisch (2) versehen ist, wobei
die Anlegeeinheit (19) eine bezogen auf einen einfachgroßen Formzylinder (6) eines
der Druckwerke (D1, D2) einfach- oder doppeltgroße Anlagetrommel (3.2) aufweist, die
einem bogenführenden Zylinder eines ersten Druckwerkes (D1) der Bogenrotationsdruckmaschine
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fördereinheit als ein eine untere Anlagetrommel (3.2) mit einer oberen Anlagetrommel
(3.1) verbindendes endloses Fördersystem (11) ausgebildet ist und dass die obere Anlagetrommel
(3.1) dem Bogenanleger (1) zugeordnet ist und
dass das Fördersystem (11) als endloser Kettenförderer mit Reihen von Greifern (9) tragenden
Greifersystemen (8) ausgebildet ist, wobei die Greifersysteme (8) von einem Transportantrieb
über Förderketten (23) bewegt werden und wobei die Förderketten (23) die Greifersysteme
(8) über die obere Anlagetrommel (3.1) und die untere Anlagetrommel (3.2) führen.
2. Anlegeeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Anlagetrommel (3.2) doppeltgroß ausgebildet ist und an Stelle einer in
bekannter Weise mit einem Auslegerkettenförderer zusammenwirkenden Auslegertrommel
eingesetzt wird und dass die untere Anlagetrommel (3.2) in einer Lagerposition einer
Transfertrommel (4) des ersten Druckwerkes (D1) der Bogenoffsetdruckmaschine angeordnet
ist.
3. Anlegeeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die obere Anlagetrommel (3.1) mit einem einfachgroßen Durchmesser ausgebildet ist.
4. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Anlagetrommel (3.1) einem Zuführtisch (2) zugeordnet ist und dass der Zuführtisch
(2) dem Bogenanleger (1) zugeordnet ist.
5. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zuführtisch (2) dem Bogenanleger (1) in Höhe der Oberkante eines in dem Bogenanleger
(1) aufgenommenen Bogenstapels (14) zugeordnet ist und dass ein in dem Bogenanleger
(1) oberhalb des Bogenstapels (14) zur Bogenvereinzelung angeordneter Saugkopf (13)
zur Abförderung der vom Bogenstapel (14) vereinzelten Druckbogen(B) direkt auf den
Zuführtisch (2) ausgebildet ist.
6. Anlegeeinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Saugkopf (13), der Zuführtisch (2), die obere Anlagetrommel (3.1) und das Fördersystem
(11) so ausgebildet sind, dass jeder vereinzelte Druckbogen (B) direkt von dem Bogenstapel
(14) in die Greifer (9), während diese von an dem Fördersystem (11) bewegte Greifersystemen
(8) in geöffnetem Zustand getragen werden, einführbar ist.
7. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Anlagetrommel (3.1) dem Zuführtisch (2) nahe der Kante des Bogenstapels
(14) zugeordnet ist und dass der sich an die obere Anlagetrommel (3.1) anschließende
Bereich des Fördersystems (11) im Wesentlichen parallel zur Ausdehnung des Zuführtisches
(2) in Förderrichtung (R) erstreckend ausgebildet ist.
8. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Fördersystem (11) im Anschluss an den Zuführtisch (2) eine auf der Unterseite
des Fördersystems (11) im Wesentlichen parallel zu dessen Förderebene angeordnete
Bogenführungseinrichtung (21) zugeordnet ist.
9. Anlegeeinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Fördersystem (11) im Bereich der Bogenförderung von dem Zuführtisch (2) zur Bogenführungseinrichtung
(21) und/oder im Bereich der Bogenabführung von der Bogenführungseinrichtung (21)
zur Übergabe der Druckbogen (B) an einen bogenführenden Zylinder des ersten Druckwerks
(D1) Führungseinrichtungen mechanischer und/oder pneumatischer Art zugeordnet zur
Vermeidung von Bewegungen der Druckbogen (B) vorgesehen sind, die von der Bogenführungseinrichtung
(21) weg weisen.
10. Anlegeeinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Anlagetrommel (3.1), die untere Anlagetrommel (3.2), der Zuführtisch (2)
und der Bogenanleger (1) mit dem Saugkopf (13) als ein Modul ausgebildet sind und
dass eine Prozessschnittstelle zu einem nachgeordneten, als Modul ausgebildeten Druckwerk
(D1) oder Lackmodul zwischen der unteren Anlagetrommel (3.2) und dem nachgeschalteten
Gegendruckzylinder (5) des Druckwerkes (D1) oder Lackmoduls definiert ist.
11. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Lageerfassung der der Bogenrotationsdruckmaschine zuzuführenden Druckbogen (B)
der oberen Anlagetrommel (3.1) und/oder der unteren Anlagetrommel (3.2) und/oder dem
Fördersystem (11) ein oder mehrere Messsysteme mit Bogenlagesensoren (20) benachbart
zugeordnet ist, welche mit einer Auswerteeinheit und einer Steuerung (24) gekoppelt
sind, wobei die Steuerung (24) mit einer auf das Fördersystem (11) wirkenden Betätigungseinrichtung
zur Lagekorrektur von Greifersystemen (8) in Funktionsverbindung steht.
12. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem (11) und/oder der Saugkopf (13) des Bogenanlegers (1) mit je einem
eigenständigen motorischen Antrieb (25; 26; 30, 31) versehen sind, und dass die motorischen
Antriebe (25; 26; 30, 31) mittels der Steuerung (24) so mit der Maschinensteuerung
der Bogenrotationsdruckmaschine gekoppelt sind, dass die von dem Fördersystem (11)
transportierten Druckbogen (B) in ihrer Lage in Förderrichtung (R) in Bezug auf den
Maschinentakt der Bogenrotationsdruckmaschine passgenau zur Drehbewegung der Bogenrotationsdruckmaschine
ausrichtbar sind.
13. Anlegeeinheit nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Anlagetrommel (3.1) und/oder die untere Anlagetrommel (3.2) mit einem oder
zwei eigenständigen motorischen Antrieben (25) versehen sind, und dass der/die motorischen
Antriebe (25) mittels der Steuerung (24) mit der Maschinensteuerung der Bogenrotationsdruckmaschine
gekoppelt sind.
14. Anlegeeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Förderketten (23) des Fördersystems (11) mit je einem eigenständigen
motorischen Antrieb (30, 31) versehen sind, und dass die motorischen Antriebe (30,
31) mittels der Steuerung (24) mit der Maschinensteuerung der Bogenrotationsdruckmaschine
gekoppelt sind.
1. A feeding unit (19) for feeding separated printed sheets (B) to a sheet-fed rotary
printing press comprising one or a plurality of printing units (D1, D2) and/or inking
modules, wherein the printing units (D1, D2) or inking modules are provided with a
substructure of respective double-size transfer drums (4) and impression cylinders
(5), wherein the feeding unit (19) is provided with a sheet feeder (1), a conveying
unit, and a feed table (2), wherein, based on a single-size plate cylinder (6) of
one of the printing units (D1, D2), the feeding unit (19) has a single-size or double-size
feed drum (3.2), which is associated with a sheet-guiding cylinder of a first printing
unit (D1) of the sheet-fed rotary printing press,
characterized in
that the conveying unit is embodied as an endless conveying system (11), which connects
a lower feed drum (3.2) to an upper feed drum (3.1), and that the upper feed drum
(3.1) is assigned to the sheet feeder (1), and
that the conveying system (11) is embodied as endless chain conveyor comprising rows of
gripper systems (8) supporting grippers (9), wherein the gripper systems (8) are moved
by a transport drive via conveyor chains (23), and wherein the conveyor chains (23)
guide the griper systems (8) over the upper feed drum (3.1) and the lower feed drum
(3.2) .
2. The feeding unit according to claim 1, characterized in
that the lower feed drum (3.2) is embodied to be double-size and is used in place of a
delivery drum, which interacts with a delivery chain conveyor in a known manner, and
that the lower feed drum (3.2) is arranged in a bearing position of a transfer drum
(4) of the first printing unit (D1) of the sheet-fed rotary printing press (D1).
3. The feeding unit according to claim 1 or 2, characterized in
that the upper feed drum (3.1) is embodied with a single-size diameter.
4. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 3,
characterized in that the upper feed drum (3.1) is assigned to a feed table (2) and that the feed table
(2) is assigned to the sheet feeder (1).
5. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 4,
characterized in
that the feed table (2) is assigned to the sheet feeder (1) at the height of the upper
edge of a sheet stack (14) accommodated in the sheet feeder (1), and that a suction
head (13) arranged in the sheet feeder (1) above the sheet stack (14) for sheet separation
is embodied for conveying away the printed sheets (B) separated from the sheet stack
(14) directly to the feed table (2).
6. The feeding unit according to claim 5, characterized in that the suction head (13), the feed table (2), the feed drum (3.1), and the conveying
system (11) are embodied in such a way that each separated printed sheet (B) can be
inserted directly from the sheet stack (14) into the grippers (9), while the latter
are supported in the open state by gripper systems (8) moved at the conveying system
(11).
7. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 6,
characterized in that the upper feed drum (3.1) is assigned to the feed table (2) close to the edge of
the sheet stack (14), and that the area of the conveying system (11) following the
upper feed drum (3.1) is embodied so as to run essentially parallel to the expansion
of the feed table (2) in the conveying direction (R).
8. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 7,
characterized in that a sheet guiding device (21), which is arranged on the underside of the conveying
system (11) essentially parallel to the conveying plane thereof, is assigned to the
conveying system (11), following the feed table (2).
9. The feeding unit according to claim 8,
characterized in that guide devices of a mechanical and/or pneumatic type, which face away from the sheet
guiding device (21), are provided to avoid movements of the printed sheets (B), assigned
to the conveying system (11) in the area of the sheet conveyance from the feed table
(2) to the sheet guiding device (21) and/or in the area of the sheet discharge from
the sheet guiding device (21) for transferring the printed sheets (B) to a sheet-guiding
cylinder of the first printing unit (D1).
10. The feeding unit according to claim 5,
characterized in that the upper feed drum (3.1), the lower feed drum (3.2), the feed table (2), and the
sheet feeder (1) comprising the suction head (13) are embodied as a module, and that
a process interface to a downstream printing unit (D1), which is embodied as module
or inking module, is defined between the lower feed drum (3.2) and the downstream
impression cylinder (5) of the printing unit (D1) or inking module.
11. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 10,
characterized in that, to detect the position of the printed sheets (B), which are to be fed to the sheet-fed
rotary printing press, one or a plurality of measuring systems which comprise sheet
position sensors (20) and which are coupled to an evaluation unit and to a controller
(24), is assigned adjacent to the upper feed drum (3.1) and/or the lower feed drum
(3.2) and/or the conveying system (11), wherein the controller (24) is functionally
connected to an actuating device acting on the conveying system (11) for correcting
the position of gripper systems (8).
12. The feeding unit according to one or a plurality of claims 5 to 11,
characterized in that the conveying system (11) and/or the suction head (13) of the sheet feeder (1) are
provided with a respective independent motor drive (25; 26; 30, 31), and that the
motor drives (25; 26; 30, 31) are coupled to the machine controller of the sheet-fed
rotary printing press by means of the controller (24) in such a way that the position
of the printed sheets (B) transported by the conveying system (11) can be aligned
in the conveying direction (R) with respect to the machine cycle of the sheet-fed
rotary printing press in an accurately fitting manner with the rotational movement
of the sheet-fed rotary printing press.
13. The feeding unit according to claim 11,
characterized in that the upper feed drum (3.1) and/or the lower feed drum (3.2) are provided with one
or two independent motor drives (25), and that the motor drive/drives (25) are coupled
to the machine controller of the sheet-fed rotary printing press by means of the controller
(24).
14. The feeding unit according to one or a plurality of claims 1 to 12,
characterized in that one or both conveyor chains (23) of the conveying system (11) are provided with a
respective independent motor drive (30, 31), and that the motor drives (30, 31) are
coupled to the machine controller of the sheet-fed rotary printing press by means
of the controller (24).
1. Unité de margeage (19) pour l'acheminement de feuilles d'impression individualisées
(B) à une machine d'impression rotative de feuilles, comportant plusieurs groupes
d'impression (D1, D2) et/ou modules de vernissage, les groupes d'impression (D1, D2)
ou modules de vernissage étant pourvus d'un soubassement composé de tambours de transfert
(4) respectivement de taille double et de cylindres de contre-pression (5), l'unité
de margeage (19) étant pourvue d'un margeur de feuilles (1), d'une unité de transport
et d'une table d'acheminement (2), l'unité de margeage (19) présentant un tambour
de contact (3.2) de taille simple ou double par rapport à un cylindre porte-cliché
de taille simple (6) d'un des groupes d'impression (D1, D2) et qui est associé à un
cylindre de guidage de feuilles d'un premier groupe d'impression (D1) de la machine
d'impression rotative de feuilles,
caractérisé en ce
que l'unité de transport est réalisée sous forme d'un système de transport (11) continu
reliant un tambour de contact inférieur (3.2) à un tambour de contact supérieur (3.1)
et que le tambour de contact supérieur (3.1) est associé au margeur de feuilles (1)
et
que le système de transport (11) est réalisé sous forme d'un convoyeur à chaîne continu
dote de systèmes de préhension (8) supportant des rangées de préhenseurs (9), les
systèmes de préhension (8) étant déplacés par un organe de commande de transport au
moyen de chaînes transporteuses (23), les chaînes transporteuses (23) guidant les
systèmes de préhension (8) via le tambour de contact supérieur (3.1) et le tambour
de contact inférieur (3.2).
2. Unité de margeage selon la revendication 1, caractérisée en ce
que le tambour de contact inférieur (3.2) est réalisé en taille double et est inséré
à l'endroit d'un tambour à bras coopérant de manière connue avec un convoyeur à chaîne
à bras et que le tambour de contact inférieur (3.2) est disposé dans une position
de stockage d'un tambour de transfert (4) du premier groupe d'impression (D1) de la
machine d'impression offset de feuilles.
3. Unité de margeage selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce
que le tambour de contact supérieur (3.1) est réalisé avec un diamètre de taille simple.
4. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3,
caractérisée en ce que le tambour de contact supérieur (3.1) est associé à une table d'acheminement (2)
et que la table d'acheminement (2) est associée au margeur de feuilles (1).
5. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4,
caractérisée en ce
que la table d'acheminement (2) est associée au margeur de feuilles (1) à hauteur du
bord supérieur d'une pile de feuilles (14) reçue dans le margeur de feuilles (1) et
qu'une tête d'aspiration (13) disposée dans le margeur de feuilles (1) au-dessus de
la pile de feuilles (14) pour individualiser les feuilles est conçue pour évacuer
les feuilles d'impression (B) sorties individuellement de la pile de feuilles (14)
directement sur la table d'acheminement (2).
6. Unité de margeage selon la revendication 5,
caractérisée en ce que la table d'aspiration (13), la table d'acheminement (2), le tambour de contact supérieur
(3.1) et le système de transport (11) sont conçus pour que chaque feuille d'impression
individualisée (B) puisse être introduite directement depuis la pile de feuilles (14)
dans les préhenseurs (9) pendant que ceux-ci sont supportés par des systèmes de préhension
(8) déplacés au niveau du système de transport (11) en position ouverte.
7. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 6,
caractérisée en ce que le tambour de contact supérieur (3.1) est associé à la table d'acheminement (2) à
proximité du bord de la pile de feuilles (14) et que la zone se raccordant au tambour
de contact supérieur (3.1) du système de transport (11) est réalisée de manière à
s'étendre sensiblement à la parallèle de l'extension de la table d'acheminement (2)
dans le sens de transport (R) .
8. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 7,
caractérisée en ce qu'est associé au système de transport (11), après la table d'acheminement (2), un dispositif
de guidage de feuilles (21) disposé sur la face inférieure du système de transport
(11) substantiellement à la parallèle de son plan de transport.
9. Unité de margeage selon la revendication 8,
caractérisée en ce que des dispositifs de guidage de type mécanique et/ou pneumatique sont associés au système
de transport (11) de la table d'acheminement (2) vers le dispositif de guidage de
feuilles (21) et/ou au niveau de l'évacuation des feuilles depuis le dispositif de
guidage de feuilles (21) jusqu'au transfert des feuilles d'impression (B) à un cylindre
de guidage de feuilles du premier groupe d'impression (D1) pour éviter des mouvements
des feuilles d'impression (B) qui sont détournée qu'une s du dispositif de guidage
de feuilles (21).
10. Unité de margeage selon la revendication 5,
caractérisée en ce que le tambour de contact supérieur (3.1), le tambour de contact inférieur (3.2), la
table d'acheminement (2) et le margeur de feuilles (1) accompagné de la tête d'aspiration
(13) sont réalisés sous forme d'un module et qu'une interface de traitement avec un
groupe d'impression (D1) ou module de vernissage installé en aval et se présentant
sous forme d'un module est définie entre le tambour de contact inférieur (3.2) et
le cylindre de contre-pression (5) installé en aval du groupe d'impression (D1) ou
module de vernissage.
11. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 10,
caractérisée en ce que, pour détecter la position des feuilles d'impression (B) acheminée à la machine d'impression
rotative de feuilles, sont associés à proximité du tambour de contact supérieur (3.1)
et/ou du tambour de contact inférieur (3.2) et/ou du système de transport (11) un
ou plusieurs systèmes de mesure dotés de capteurs de position de feuilles (20) et
qui sont couplés à une unité d'exploitation et à un organe de commande (24), l'organe
de commande (24) étant en liaison fonctionnelle avec un dispositif d'actionnement
agissant sur le système de transport (11) pour la correction de la position des systèmes
de préhension (8).
12. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 5 à 11,
caractérisée en ce que le système de transport (11) et/ou la tête d'aspiration (13) du margeur de feuilles
(1) sont pourvus chacun d'un organe de commande motorisé autonome (25 ; 26 ; 30 ;
31) et que les organes de commande motorisés (25 ; 26 ; 30 ; 31) sont couplés au moyen
de la commande (24) à la commande mécanique de la machine d'impression rotative de
feuilles de manière à ce que les feuilles d'impression (B) transportées par le système
de transport (11), dans leur position dans le sens de transport (R), soit réglables
très précisément sur la cadence mécanique de la machine d'impression rotative de feuilles
pour un mouvement rotatif de la machine d'impression rotative de feuilles.
13. Unité de margeage selon la revendication 11,
caractérisée en ce que le tambour de contact supérieur (3.1) et/ou le tambour de contact inférieur (3.2)
sont pourvus d'un ou de deux organes de commande motorisés autonomes (25), et que
la ou les organes de commande motorisés (25) sont couplés au moyen de la commande
(24) à la commande mécanique de la machine d'impression rotative de feuilles.
14. Unité de margeage selon une ou plusieurs des revendications 1 à 12,
caractérisée en ce qu'une chaîne transporteuse ou les deux (23) du système de transport (11) sont pourvues
chacune d'un organe de commande motorisé autonome (30, 31), et que les organes motorisés
autonomes (30, 31) sont couplés au moyen de la commande (24) à la commande mécanique
de la machine d'impression rotative de feuilles.