[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Herstellvorrichtung für ein mehrlagiges Sicherheitspapier,
die eine erste Nasspartie, welche eine erste Papierbahn bildet, und eine zweite Nasspartie,
welche eine zweite Papierbahn bildet, eine Einrichtung zum Aufbringen von Sicherheitselementen
auf die erste Papierbahn und eine Gautscheinrichtung zum Verbinden der ersten und
der zweiten Papierbahn zu einer Gesamtpapierbahn aufweist, wobei die Gautscheinrichtung
der Einrichtung zum Aufbringen von Sicherheitselementen nachgeordnet ist. Die Erfindung
bezieht sich weiter auf ein Herstellverfahren für ein mehrlagiges Sicherheitspapier,
bei dem mittels einer ersten Nasspartie einer Papiermaschine eine erste Papierbahn
gebildet, und mittels einer zweiten Nasspartie eine zweite Papierbahn gebildet wird,
Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn aufgebracht werden und erste und zweite
Papierbahn danach durch Gautschen zu einer Gesamtpapierbahn verbunden werden.
[0002] Sicherheitspapiere oder daraus hergestellte Wertdokumente werden zur Absicherung
oft mit Echtheitsmerkmalen, wie Wasserzeichen, eingebetteten Sicherheitsfäden und
dergleichen ausgestattet, die eine Überprüfung der Echtheit des Sicherheitspapiers
oder Wertdokuments gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion
dienen.
[0003] In der Vergangenheit haben sich dabei Echtheitsmerkmale bewährt, die nur während
der Herstellung in das Sicherheitspapier eingebracht werden können, wie etwa Wasserzeichen,
in das Sicherheitspapier vollständig oder teilweise eingebettete Sicherheitsfäden
oder die Verwendung chemisch reagierender Zusätze oder Melierfasern. Die
DE 102012024014 A1 erzeugt für einen Sicherheitsfaden Löcher in der ersten Papierbahn. Die
DE 4041267 A1 befasst sich mit dem Einbringen von Sicherheitsfäden bei einer Rundsiebpapiermaschine.
Die
DE 102015003187 A1 beschreibt, wie im Inneren eines Kunststoff-Wertdokumentsubstrates Papier-Patches
vorgesehen werden können. Dazu wird vor oder bei dem Laminieren zweier Kunststofffolien
ein Papierstreifen oder eine Abfolge von Papier-Patches eingebracht.
[0004] Die
WO 2005/0124023 A1 offenbart eine gattungsgemäße Herstellvorrichtung sowie ein gattungsgemäßes Herstellverfahren,
bei dem eine Papiermaschine in zwei Nasspartien erste und zweite Papierbahnen erzeugt,
die dann durch Gautschen zu einer Gesamtpapierbahn verbunden werden. Zuvor wird eine
ein Sicherheitselement realisierende Substanz, beispielsweise aus Melierfasern, auf
die erste Papierbahn aufgebracht. Der Herstellprozess gemäß
WO 2005/0124023 A1 ist auf Echtheitsmerkmale beschränkt, die durch Einbringen einer flüssigen Substanz
in das Banknotenpapier erzeugt werden. Die Ortslage der Stellen, welche mit der flüssigen
Substanz beaufschlagt werden, ist durch die Geometrie eines Sprühkopfes fest vorgegeben.
[0005] In
WO 93/22496 A1 werden zunächst Papierfasern auf ein Band aufgebracht, um eine erste Papierbahn zu
erzeugen. Auf die erste Papierbahn wird optisch variables Material - optional in Form
eine Streifens oder vereinzelter Elemente - aufgebracht, bevor weitere Papierfasern
auf die erste Papierbahn aufgebracht werden. Die Elemente können mit einem Stempel
aufgebracht werden. Ein zeitlicher Abstand zwischen zwei Stempelvorgängen bestimmt
einen Abstand der Elemente in Transportrichtung der Papierbahn, wobei der Transport
der Papierbahn für den Stempelvorgang unterbrochen werden muss. Alternativ wird das
optisch variable Material maskiert aufgesprüht oder aufgedruckt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellverfahren und eine Herstellvorrichtung
für ein mehrlagiges Sicherheitspapier anzugeben, das hinsichtlich Lage und Art der
Sicherheitselemente die Einschränkungen des Standes der Technik behebt.
[0007] Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert. Die abhängigen Ansprüche
betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0008] Die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung dient zur Herstellung eines mehrlagigen
Sicherheitspapiers. Sie weist eine erste Nasspartie, welche eine erste Papierbahn
bildet, und eine zweite Nasspartie, welche eine zweite Papierbahn bildet, auf. Weiter
ist eine Einrichtung zum Aufbringen von Sicherheitselementen auf die erste Papierbahn
vorgesehen. Nachgeordnet dieser Einrichtung ist eine Gautscheinrichtung vorgesehen,
um die erste und die zweite Papierbahn zu einer Gesamtpapierbahn zu verbinden. Die
Einrichtung zum Aufbringen von Sicherheitselementen umfasst zwei Abschnitte. Ein erster
Abschnitt ist eine Zufuhreinrichtung zum Zuführen vorbereiteter und vereinzelter Sicherheitselemente.
Ein zweiter Abschnitt ist eine Aufbringeinrichtung zum platzierten Aufbringen der
vereinzelten Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn. Analog umfasst das Herstellverfahren
das Bilden einer ersten Papierbahn mittels einer ersten Nasspartie einer Papiermaschine
und einer zweiten Papierbahn mittels einer zweiten Nasspartie. Auf die erste Papierbahn
werden Sicherheitselemente aufgebracht, und danach werden erste und zweite Papierbahn
zu einer Gesamtpapierbahn vergautscht. Die Sicherheitselemente werden vorbereitet
und vereinzelt zugeführt und dann transversal platziert auf die erste Papierbahn aufgebracht.
[0009] Bei der Herstellung kann die erste und/ oder zweite Papierbahn mit einem Wasserzeichen
versehen werden. Weiter ist es möglich, auf bekannte Art und Weise, einen Sicherheitsfaden,
einen Fensterfaden oder einen sogenannten Pendelfaden in die Gesamtpapierbahn einzuarbeiten.
[0010] Im Sinne der Erfindung bezeichnet dabei der Begriff Sicherheitspapier ein unbedrucktes
Papier, das zu einem späteren Zeitpunkt zur Herstellung von Wertdokumenten weiterverarbeitet
wird. Es stellt eine Vorstufe für das Wertdokument dar. Wertdokumente im Sinne der
vorliegenden Erfindung sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine,
Schecks, Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe
und sonstige Ausweisdokumente, sowie Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel,
Verpackungen und dergleichen. Die vereinfachte Benennung "Sicherheitspapier" oder
"Wertdokument" schließt im Folgenden alle derartigen Dokumente und Produktsicherungsmittel
ein.
[0011] Vorliegend definiert die Transportrichtung der Papierbahn (bzw. die Länge der Papierbahn)
eine longitudinale Richtung. Eine transversale Richtung liegt also - wie üblich -
senkrecht zur Länge bzw. Transportrichtung der Papierbahn. Im Sinne der Erfindung
werden die Sicherheitselemente transversal platziert aufgebracht, also mit einstellbarer
Transversal-Lage aufgebracht. Die Lage der Sicherheitselemente auf der Papierbahn
ist somit transversal - quer zur Papierbahn - unterschiedlich einstellbar.
[0012] Das Sicherheitspapier ist mehrlagig ausgebildet und umfasst mindestens zwei Lagen
Papier, zwischen denen die vereinzelten Sicherheitselemente liegen. Weitere Lagen
können ebenfalls aus Papier, aber auch aus anderen Materialien, beispielsweise durch
Kunststofffolien, gebildet sein. Das Papier ist bevorzugt Baumwollpapier, wie es für
Banknoten verwendet wird. Bei der Papiermaschine kann es sich um eine Langsiebmaschine
oder eine Rundsiebmaschine, insbesondere eine Gegenstromrundsiebmaschine, eine Gleichstromrundsiebmaschine
oder eine Doppelrundsiebmaschine, handeln. Die Gesamtpapierbahn wird vorzugsweise
als Endlospapier ausgegeben.
[0013] Die Herstellvorrichtung und das Herstellverfahren bringen die Sicherheitselemente
vereinzelt auf. Die Wahl der auf der ersten Papierbahn oben liegenden Seite der Sicherheitselemente
und/ oder die Ausrichtung sind somit steuerbar.
[0014] Eine erste Ausführungsform verwendet zum Aufbringen eine Transferbahn für die Zufuhreinrichtung.
Auf der Transferbahn sind die vereinzelten Sicherheitselemente angeordnet. Als Aufbringeinrichtung
wird eine Transferwalze eingesetzt, welche die Sicherheitselemente von der Transferbahn
auf die erste Papierbahn überträgt. Die Transferwalze kann hinsichtlich der Lage der
vereinzelten Sicherheitselemente auf der Transferbahn flexibel einsetzbar sein, wenn
sie - transversal unterschiedlich, beispielsweise quer zur Papierbahn nebeneinander,
angeordnete -Transferstempel aufweist, die steuerbar aus der Walze ausfahrbar sind.
Insbesondere für eine derartige Ausgestaltung der Transferwalze ist es bevorzugt,
dass die Transferbahn Aufnahmen zum Halten der einzelnen Sicherheitselemente aufweist.
Die Aufnahmen legen dann ein Raster fest, in dem die vereinzelten Sicherheitselemente
aufgebracht werden können. Natürlich müssen nicht alle Rasterpositionen gefüllt werden.
Dies kann anwendungsabhängig gewählt werden. Die Sicherheitselemente können auch an
einer als Trennschicht ausgebildeten Oberfläche der Transferbahn haften.
[0015] Größere Flexibilität in dieser Hinsicht gibt eine Ausführungsform, bei der die Zufuhreinrichtung
mindestens eine Spendereinheit aufweist, die eine Abgabe hat, welche die Sicherheitselemente
an die Transferbahn abgibt. Besonders bevorzugt gibt die Spendereinheit an der Abgabestation
jeweils ein Sicherheitselement ab. Die Lage der Abgabestation zur Transferbahn ist
verstellbar, so dass durch entsprechende Einsteuerung der Spendereinheit die Transferbahn
transversal einstellbar mit Sicherheitselementen bestückt werden kann. Der Vorteil
dieses Ansatzes besteht darin, dass die Spendereinheit unabhängig von der Vorschubgeschwindigkeit
der Transferbahn und letztlich auch unabhängig von der Vorschubgeschwindigkeit der
ersten Papierbahn ausgestaltet werden kann. Dies gilt auch für Varianten der Spendereinheit,
die ein Zufuhrband mit vereinzelten Sicherheitselementen aufweisen. Es ist keine gleichlaufende
Geschwindigkeit von Zufuhrband und Transferbahn bzw. erster Papierbahn erforderlich.
[0016] Natürlich ist es gleichermaßen in einer Ausführungsform möglich, mittels einer Spendereinheit
direkt die erste Papierbahn mit vereinzelten Sicherheitselementen zu bestücken. Eine
solche Spendereinheit ist dann in Form einer Zufuhreinrichtung in Gestalt eines Zufuhrbandes,
das vereinzelte Sicherheitselemente zuführt, und einer Aufbringeinrichtung ausgestaltet,
welche als transversal zur ersten Papierbahn verstellbares Abgabeende des Zufuhrbandes
ausgebildet ist.
[0017] Sowohl die Transferbahn als auch die Spendereinheit und insbesondere ein Zufuhrband
der Spendereinheit kann als aufgewickelte Rolle vorgehalten werden, auf der ein Band
mit vereinzelten Sicherheitselementen vorbereitet ist. Die Sicherheitselemente sind
lösbar auf dem Band vorgesehen und können so einfach bei entsprechender Einstellbarkeit
des Abgabepunktes und auch in frei wählbarer Platzierung auf die erste Papierbahn
abgelegt werden.
[0018] Beispiele für Sicherheitselemente sind Planchetten, Plaketten oder Melierfasern.
Das Sicherheitselement kann aus Papier und/ oder Kunststoff gebildet sein, also beispielsweise
ein eine Polymerfolie als Substrat, Papier als Substrat ein Verbundsubstrat oder Polyamidfasern
umfassen. Die Sicherheitselemente weisen eine maschinell oder optisch erfassbare Eigenschaft
auf, welche insbesondere eine Echtheitsprüfung ermöglicht. Die optisch erfassbare
Eigenschaft kann mittels Bestrahlung (UV/IR) angeregt werden. Besonders bevorzugt
sind die Sicherheitselemente flächige Sicherheitselemente.
[0019] Üblicherweise ist für das Sicherheitspapier eine Nutzengröße vorgegeben, dergemäß
die Gesamtpapierbahn nach der Herstellung vereinzelt wird. Das erfindungsgemäße Vorgehen
erlaubt es, auf jedem Nutzen mehrere, insbesondere eine einstellbare Anzahl an vereinzelten
Sicherheitselementen aufzubringen. Auch können die Sicherheitselemente sich in Größe
und/oder Art unterscheiden.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen, die ebenfalls erfindungswesentliche Merkmale offenbaren,
noch näher erläutert. Diese Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Veranschaulichung
und sind nicht als einschränkend auszulegen. Beispielsweise ist eine Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels mit einer Vielzahl von Elementen oder Komponenten nicht
dahingehend auszulegen, dass alle diese Elemente oder Komponenten zur Implementierung
notwendig sind. Vielmehr können andere Ausführungsbei-spiele auch alternative Elemente
und Komponenten, weniger Elemente oder Komponenten oder zusätzliche Elemente oder
Komponenten enthalten. Elemente oder Komponenten verschiedener Ausführungsbespiele
können miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist. Modifikationen
und Abwandlungen, welche für eines der Ausführungsbeispiele beschrieben werden, können
auch auf andere Ausführungsbeispiele anwendbar sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen
werden gleiche oder einander entsprechende Elemente in verschiedenen Figuren mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet und nicht mehrmals erläutert. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Schemadarstellung einer Banknote,
- Fig. 2
- ein mehrlagiges Sicherheitspapier, aus dem Nutzen für den Druck der Banknote der Fig.
1 geschnitten werden,
- Fig. 3
- eine Schemadarstellung einer Papiermaschine zur Herstellung des Sicherheitspapiers
der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schemadarstellung einer Aufbringeinrichtung, die in der Papiermaschine der Fig.
3 vorgesehen ist,
- Fig. 5
- eine vergrößerte schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Aufbringeinrichtung,
- Fig. 6 und 7
- Schnittdarstellungen bzw. perspektivische Schemadarstellungen einer zweiten Ausführungsform
der Aufbringeinrichtung und
- Fig. 8
- eine perspektivische Schemadarstellung einer dritten Ausführungsform der Aufbringeinrichtung.
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch in Draufsicht eine Banknote. Sie wurde aus einem Sicherheitspapier,
u. a. durch Bedrucken hergestellt. Die Banknote ist aus herkömmlichem Banknotenpapier
gefertigt, bei dem es sich üblicherweise um Baumwollpapier oder baumwollhaltiges Papier
handelt. In das Banknotenpapier sind zwei Sicherheitselemente 2 eingebettet, sie befinden
sich also mindestens teilweise innerhalb des Banknotenpapiers. Die Banknote 1 wurde
zu einem Nutzen geschnitten, der aus einer Bahn eines Sicherheitspapiers 4 stammt,
auf dem eine Vielzahl an Nutzen 5 vorgesehen sind, von denen jeder die Vorstufe für
eine oder mehrere Banknoten 1 ist.
[0022] Fig. 3 zeigt schematisch eine Papiermaschine 6 zur Herstellung des bahnförmigen Sicherheitspapiers
4. Sie ist exemplarisch aus einer ersten Rundsiebpapiermaschine 8 und einer zweiten
Rundsiebpapiermaschine 10 aufgebaut und verfügt über weitere Bauteile zum Zuführen
von Sicherheitselementen.
[0023] In der zweiten Rundsiebmaschine 10, die vorzugsweise als Gleichstromrundsiebmaschine
ausgebildet ist, wird auf an sich bekannte Weise auf einem Rundsieb 12 eine Papierbahn
14 gebildet. Diese Papierbahn 14 weist vorzugsweise eine Grammatur von 60 - 80 g/m
2 auf. Das Rundsieb 12 ist ein Entwässerungssieb, dessen Trägersieb optional mit Reliefs
in Form von zu erzeugenden Wasserzeichen versehen ist. Parallel zur Herstellung der
ersten Papierbahn 14 wird in der ersten Rundsiebmaschine 8 eine erste Papierbahn 16
hergestellt, beispielsweise indem Papiermasse mittels einer Stoffauflaufdüse 18 auf
die Oberfläche eines Rundsiebs 20 aufgedüst wird. Die mit der ersten Rundsiebmaschine
8 erzeugte erste Papierbahn 16 ist optional dünner als die zweite Papierbahn und weist
beispielsweise eine Grammatur zwischen 10 - 20 g/m
2 auf. Sie wird mittels eines Abnahmefilzes 22 vom Rundsieb 20 abgenommen und einer
Vereinigungseinrichtung, beispielsweise einer Gautschwalze 24, zugeführt, welche die
erste Papierbahn 16 mit der zweiten Papierbahn 14 zu einer Gesamtpapierbahn 26 verbindet.
[0024] Beim Zusammenführen der Papierbahnen 14, 16 wird zudem von einer Spule 28 ein endloses
Sicherheitselement, beispielsweise in Form eines Sicherheitsfadens 30 abgespult und
zwischen die beiden Papierbahnen 14,16 beim Verbinden eingebettet.
[0025] Weiter ist zwischen der ersten Rundsiebmaschine 8, d. h. nach Erzeugen der ersten
Papierbahn 16 in der Nassphase und vor dem Verbinden der ersten und zweiten Papierbahn
14,16, eine Aufbringeinrichtung 32 vorgesehen, welche vereinzelte, d. h. als individuelle
Stücke ausgebildete Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn 16 so aufbringt,
dass die Sicherheitselemente beim Verbinden von erster Papierbahn 16 und zweiter Papierbahn
14 zwischen den Papierbahnen liegt. In der Darstellung der Fig. 3 werden die Sicherheitselemente
auf die Unterseite der vom Abnahmefilz 22 getragenen ersten Papierbahn 14 aufgebracht.
Für die Aufbringungseinrichtung 32 ist es wesentlich, dass sie die Sicherheitselemente
vereinzelt zuführt und jeweils individualisiert, d. h. von anderen Sicherheitselementen
beabstandet auf der ersten Papierbahn 16 ablegt. Verschiedene Ausführungsformen für
die Aufbringeinrichtung 32 werden nachfolgend anhand der Fig. 4 bis 8 erläutert.
[0026] Die Fig. 4 und 6 betreffen eine erste Ausführungsform der Aufbringeinrichtung 32.
In dieser ist eine Vorratsspule 34 vorgesehen, auf welcher eine Trägerbahn 36 aufgewickelt
ist, die, z. B. in Aufnahmen, eine Vielzahl von vereinzelten Sicherheitselementen
2 trägt. Die Aufnahmen können als mechanische Halterungen für jeweils ein Sicherheitselement
oder als mit einer Trennschicht versehene Oberflächenbereiche der Trägerbahn 36, an
dem die Sicherheitselemente lösbar haften, ausgebildet sein. Die Trägerbahn 36 wird
von der Vorratsspule 34 abgewickelt und mittels einer Umlenkrolle 38 zu einer Transferwalze
40 geführt, welche mit einer Gegenwalze 42 zusammenwirkt. Transferwalze 40 und Gegenwalze
42 bilden einen Spalt, durch welchen die erste Papierbahn 16 gefördert wird. Die Trägerbahn
36 und die Papierbahn 16 sind in ihren Bewegungsgeschwindigkeiten zueinander synchronisiert.
Die Transferwalze 40 weist Transferstempel 44 auf, welche die Sicherheitselemente
2 einzeln von der Trägerbahn 36 auf die erste Papierbahn 16 übertragen. Die Transferwalze
40 wirkt also als Aufbringeinrichtung zum platzierten Aufbringen der vereinzelten
Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn 16, wohingegen die Trägerbahn 36 als
Zufuhreinrichtung zum Zuführen vorbereiteter und vereinzelter Sicherheitselemente
fungiert.
[0027] Dieser Aufbau ist insbesondere in der Lage, wie in Fig. 5 schematisch angedeutet
ist, mehrere Sicherheitsmerkmale 2 innerhalb eines Nutzens 5 aufzubringen.
[0028] Die Transferstempel 44 sind in einer Ausführungsform auf das Muster der Sicherheitselemente
2 auf der Trägerbahn 36 abgestimmt. In einer anderen Ausführungsform sind die Transferstempel
44 individuell ausfahrbar. Grundsätzlich enthält die Transferwalze 40 eine Vielzahl
an Transferstempeln 44; die Darstellung der Fig. 5 ist diesbezüglich stark vereinfacht.
Individuell ausfahrbare Transferstempel 44 haben den Vorteil, dass das Muster und
gegebenenfalls auch die Größe der Sicherheitselemente 2 auf der Trägerbahn 36 geändert
werden kann, ohne dass die Transferwalze 40 zwingend ausgetauscht werden müsste. Es
genügt für Anwendungen, die Ansteuerung der ausfahrbaren Transferstempel 44 anzupassen.
[0029] In der Darstellung der Fig. 5 befinden sich die Sicherheitselemente 2 auf der Unterseite
der Trägerbahn 36, da sie von der Transferwalze 44 auf die darunter liegende erste
Papierbahn 16 übertragen werden. Sie sind zur besseren Verdeutlichung in Fig. 5 gestrichelt
an der Oberseite der Trägerbahn 36 (der Begriff Oberseite ist auf die Darstellung
in Fig. 5 bezogen) eingezeichnet. Die Trägerbahn 36, von der alle oder einige Sicherheitselemente
abgelöst wurden, wird anschließend auf einer Wicklung 46 aufgespult.
[0030] Die Fig. 6 und 7 zeigen eine zweite Ausführungsform der Aufbringeinrichtung 32. Hierbei
werden die Sicherheitselemente nicht von einer Trägerbahn mittels Transferwalze übertragen,
sondern von einem umlaufenden Transferband 48. Wie die Trägerbahn 36 in der Ausführungsform
der Fig. 4 und 5 läuft das Transferband 48 über Umlenkrollen 38 und mit einer Geschwindigkeit,
die zu der der ersten Papierbahn synchronisiert ist. Die Transferwalze 40 überträgt
zusammen mit der Gegenwalze 42 die Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn 16.
Das Transferband 48 wird von einem Spender 50 mit einzelnen Sicherheitselementen 2
bestückt, der die Sicherheitselemente 2 anfördert und an einer Abgabestation 52 auf
dem Transferband 48 ablegt. Hierbei können in Ausführungsformen auch mehrere Spender
50 parallel eingesetzt werden. Die Spender 50 sind hinsichtlich der örtlichen Lage
ihrer Abgabestationen 52 auf dem Transferband 48 verstellbar, so dass der Ort, an
dem die Sicherheitselemente 2 auf dem Transferband 48 abgelegt werden, gesteuert ist.
Fig. 7 zeigt schematisch eine Ausführungsform für den Spender 50. Er umfasst eine
Trägerbahn 54, auf der die vereinzelten Sicherheitselemente 2 angefördert werden.
Die Trägerbahn 54 wird über Umlenkrollen 56 geführt und gibt an der Abgabestation
52 die Sicherheitselemente 2 auf das Transferband 48 ab. Der Abgabeort kann dabei
mittels einer durch einen Kreuzpfeil veranschaulichten Verstelleinrichtung 58 eingestellt
werden. Dies erfolgt gesteuert durch eine Steuerungseinheit 60. Der Spender 50 oder
die Spender 50 sind so ausgestaltet, dass pro Nutzen 5 mindestens ein Sicherheitselement
2, bevorzugt zwei oder mehrere Sicherheitselemente auf die entsprechenden, den Nutzen
5 zugeordneten Stellen des Transferbands 48 abgelegt werden können. In Fig. 7 ist
dies schematisch für einen veranschaulichten Nutzen 5 dargestellt.
[0031] Bei der Trägerbahn 54 kann es sich um eine Trägerbahn ähnlich der Trägerbahn 36 handeln,
auf der die Sicherheitsmerkmale 2 angeliefert werden. Im Unterschied zur Trägerbahn
36 sind jedoch keine mehrreihigen Anordnungen von Sicherheitselementen vorgesehen.
Alternativ ist es möglich, durch eine gestrichelte in Fig. 7 eingezeichnete Dosiervorrichtung
62 die Trägerbahn 54 mit Sicherheitselementen zu bestücken, beispielsweise aus einem
Stapel von Sicherheitselementen, die vorproduziert sind.
[0032] Fig. 8 zeigt eine dritte Ausführungsform der Aufbringeinrichtung 32. Diese ist so
ausgestaltet, dass sie mit einem Spender 50 ähnlich dem der Fig. 6 und 7 direkt die
erste Papierbahn 16 mit Sicherheitselementen 2 bestückt.
[0033] Die Verwendung von Spendern 50 hat generell den Vorteil, dass die Geschwindigkeit
der Trägerbahn 54 sich von der Geschwindigkeit der ersten Papierbahn 16 (die natürlich
der Geschwindigkeit des Transferbandes 48 entsprechen muss) unterscheiden kann.
[0034] Bei den Sicherheitselementen handelt es sich bevorzugt um Sicherheitselemente aus
Papier, beispielsweise Planchetten oder sogenannte Melierfasern. Das Aufbringen solcher
papierner, vereinzelter Sicherheitselemente erlaubt es, dass Fasern und Elemente mit
größerem Titer und größerer Fläche verwendet werden, als bei der herkömmlichen Aufbringung
von Melierfasern aus der Flüssigphase, wie sie beispielsweise in der bereits genannten
WO 2005/124023 A1 erfolgten. Dort bestand eine Gefahr der Melierfaserausrisse beim Druck, wenn der
Titer der Melierfasern zu groß gewählt war, so dass eine Einbettung der Fasern nicht
ausreichend stark erfolgte. Deshalb war es bei diesem Stand der Technik erforderlich,
den Titer der Melierfasern auf maximal 20 dtex zu begrenzen. In Ausführungsformen
der Erfindung wird hingegen ein Titer von Melierfasern von 30 dtex und größer eingesetzt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Banknote
- 2, 3
- Sicherheitselement
- 4
- Sicherheitspapier
- 5
- Einzelnutzen
- 6
- Papiermaschine
- 8, 10
- Rundsiebmaschine
- 12, 20
- Rundsieb
- 14, 16
- Papierbahn
- 18
- Stoffauflaufdüse
- 22
- Abnahmefilz
- 24
- Gautschrolle
- 26
- Gesamtpapierbahn
- 28
- Spule
- 30
- Sicherheitsfaden
- 32
- Aufbringeinrichtung
- 34
- Vorratsspule
- 36
- Trägerbahn
- 38
- Umlenkrolle
- 40
- Transferwalze
- 42
- Gegenwalze
- 44
- Transferstempel
- 46
- Wicklung
- 48
- Transferband
- 50
- Spender
- 52
- Abgabestation
- 54
- Trägerbahn
- 56
- Umlenkrolle
- 58
- Verstelleinrichtung
- 60
- Steuerung
- 62
- Dosiereinrichtung
1. Herstellvorrichtung für ein mehrlagiges Sicherheitspapier (4), die aufweist
- eine erste Nasspartie (8), welche eine erste Papierbahn (16) bildet, und eine zweite
Nasspartie (10), welche eine zweite Papierbahn (14) bildet,
- eine Einrichtung (32) zum Aufbringen von Sicherheitselementen (2) auf die erste
Papierbahn (16) und
- eine Gautscheinrichtung (24) zum Verbinden der ersten und der zweiten Papierbahn
(16, 14) zu einer Gesamtpapierbahn (26), wobei die Gautscheinrichtung (24) der Einrichtung
(32) zum Aufbringen von Sicherheitselementen nachgeordnet ist,
wobei die Einrichtung (32) zum Aufbringen von Sicherheitselementen
-- eine Zufuhreinrichtung (36, 48, 54) zum Zuführen vorbereiteter und vereinzelter
Sicherheitselemente (2) und
-- eine Aufbringeinrichtung (40, 52) zum Aufbringen der vereinzelten Sicherheitselemente
(2) auf die erste Papierbahn (16) umfasst, und
wobei die Aufbringeinrichtung (40, 52) und/ oder die Zufuhreinrichtung (36, 48, 54)
eingerichtet ist zum transversal platzierten Aufbringen der vereinzelten Sicherheitselemente
(2).
2. Herstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellvorrichtung eine Vereinzelungseinrichtung zur Vereinzelung der Gesamtpapierbahn
in Nutzengröße (5) aufweist, und die Aufbringeinrichtung (40, 55) zum Aufbringen mehrerer
der vereinzelten Sicherheitselemente (2) innerhalb einer Nutzengröße (5) mit - insbesondere
transversal - einstellbarer Relativlage der Sicherheitselemente (2) ausgebildet ist.
3. Herstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung eine Transferbahn (36, 48) aufweist, auf der die vereinzelten
Sicherheitselemente (2) angeordnet sind, und die Aufbringeinrichtung eine Transferwalze
(40) zum Übertragen der Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn umfasst.
4. Herstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transferbahn Aufnahmen zum Halten der vereinzelten Sicherheitselemente (2) aufweist
und die Transferwalze (40) Stempel (44) aufweist, welche die Sicherheitselemente (2)
aus den Aufnahmen drücken und auf die erste Papierbahn (16) übertragen, wobei die
Stempel (44) vorzugsweise individuell ausfahrbar sind.
5. Herstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung mind. eine Spendereinheit (50) aufweist, die eine Abgabestation
(52) hat zur Abgabe der Sicherheitselemente an die Trägerbahn, wobei die Spendereinheit
(50) hinsichtlich der Transversal-Lage der Abgabestation (52) zur Transferbahn (48)
verstellbar ist.
6. Herstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung ein Zufuhrband (54) mit vereinzelten Sicherheitselementen (2)
aufweist und die Aufbringeinrichtung (32) als zur ersten Papierbahn transversal verstellbares
Abgabeende (52) des Zufuhrbandes (54) ausgebildet ist.
7. Herstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Sicherheitselemente auf der ersten Papierbahn transversal und longitudinal
einstellbar ist.
8. Herstellverfahren für ein mehrlagiges Sicherheitspapier, bei dem
- mittels einer ersten Nasspartie einer Papiermaschine eine erste Papierbahn gebildet,
und mittels einer zweiten Nasspartie, eine zweite Papierbahn gebildet wird,
- Sicherheitselemente auf die erste Papierbahn aufgebracht werden und
- erste und zweite Papierbahn danach durch Gautschen zu einer Gesamtpapierbahn verbunden
werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sicherheitselemente vorbereitet und vereinzelt zugeführt werden und mit einstellbarer
Transversal-Lage platziert auf die erste Papierbahn aufgebracht werden.
9. Herstellverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass, die vereinzelten Sicherheitselemente innerhalb einer Einzelnutzengröße mit einstellbarer
Relativlage der Sicherheitselemente zueinander aufgebracht werden, wobei die Einzelnutzengröße
durch eine nachfolgende Vereinzelung der Gesamtpapierbahn zu individuellen Sicherheitspapieren
definiert ist.
10. Herstellverfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die die vereinzelten Sicherheitselemente auf einer Trägerbahn zugeführt werden und
von dort mittels einer Transferwalze auf die erste Papierbahn übertragen werden.
11. Herstellverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die die vereinzelten Sicherheitselemente auf der Trägerbahn in einem Raster oder
transversal einstellbar zugeführt werden.
12. Herstellverfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Sicherheitselemente in Aufnahmen der Trägerbahn gehalten werden
und von einem der Stempel einer Transferwalze aus den Aufnahmen gedrückt und auf die
erste Papierbahn übertragen werden.
13. Herstellverfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Sicherheitselemente aus mind. eine Spendereinheit auf die Trägerbahn
in - insbesondere transversal - einstellbarerer Lage zur Trägerbahn abgegeben werden.
14. Herstellverfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Sicherheitselemente aus mind. eine Spendereinheit direkt auf die
erste Papierbahn und in einstellbarere Transversal-Lage zur ersten Papierbahn abgegeben
werden.