(19)
(11) EP 3 467 220 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.2019  Patentblatt  2019/15

(21) Anmeldenummer: 17195434.0

(22) Anmeldetag:  09.10.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/78(2006.01)
E04B 1/16(2006.01)
E04B 1/76(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Schöck Bauteile GmbH
76534 Baden-Baden (DE)

(72) Erfinder:
  • Ziegler, René
    3770 Zweisimmen (CH)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Postfach 10 60 78
28060 Bremen
28060 Bremen (DE)

 
Bemerkungen:
Ein Antrag gemäss Regel 139 EPÜ auf Berichtigung der Bezugszeichen der Figuren liegt vor. Über diesen Antrag wird im Laufe des Verfahrens vor der Prüfungsabteilung eine Entscheidung getroffen (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-V, 3.).
 


(54) GEBÄUDEABSCHNITT UND VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES SOLCHEN GEBÄUDEABSCHNITTS


(57) Die Erfindung betrifft einen Gebäudeabschnitt (100), umfassend eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte (110), eine im Wesentlichen vertikal auf der Boden- oder Deckenplatte (110) aufgesetzte, mit Bewehrung versehene Gebäudewand (130) und wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand (130) angeordneten Formbaustein (120, 120'), wobei der wenigstens eine Formbaustein (120, 120') einen Formkörper (160, 160') aus Betonwerkstoff aufweist, welcher eine der Boden- oder Deckenplatte (110) zugewandte Aufstandsfläche (162) und eine im Wesentlichen parallel dazu verlaufende, der zu tragenden Gebäudewand (130) zugewandte Auflagefläche (164) aufweist. Der Formkörper (160, 160') weist hierbei wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche (162) bis zur Auflagefläche (164) erstreckende Durchführungsbereich (140) für jeweils ein sich durch den Durchführungsbereich (140) erstreckendes Zugelement (150). Ferner umfasst der Gebäudeabschnitt (100) wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte (110) zur Gebäudewand (130) durch den Durchführungsbereich (140) im Formbaustein (120, 120') erstreckendes Zugelement (150) und einen das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) umgebenden Trennkörper.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Gebäudeabschnitts (100) sowie einen Formbaustein (120, 120').




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gebäudeabschnitt, umfassend eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- oder Deckenplatte angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand und wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein, wobei der wenigstens eine Formbaustein einen Formkörper aus Betonwerkstoff aufweist, welcher eine der Boden- oder Deckenplatte zugewandte Aufstandsfläche und eine im Wesentlichen parallel dazu verlaufende, der zu tragenden Gebäudewand zugewandte Auflagefläche aufweist. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Gebäudeabschnitts. Ferner betrifft die Erfindung einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer Gebäudewand und einer Boden- oder Deckenplatte, zum Tragen der Gebäudewand auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte auf der Gebäudewand.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind Anschlusselemente für einen Gebäudeabschnitt bekannt, mit denen eine Gebäudewand mit einer darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte verbunden wird. Über die bekannten Anschlusselemente sollen Druckkräfte in vertikaler Richtung von der insbesondere gegossenen Boden- oder Deckenplatte in die darunter angeordnete oder darauf aufgesetzte zum Beispiel ebenfalls gegossene Gebäudewand oder in umgekehrter Richtung übertragen werden. Neben der Druckkraftübertragung soll zudem eine thermische Entkopplung zwischen der Decken- oder Bodenplatte und der darunter oder darüber angeordneten Gebäudewand erreicht werden.

[0003] Aus dem europäischen Patent EP 2 405 065 B1 ist beispielsweise eine Anordnung zum Verbinden einer Gebäudewand mit einer Boden- oder Deckenplatte bekannt. Die Anordnung weist ein druckkraftübertragendes und isolierendes Anschlusselement für eine Verbindung zweier gegossener Bauteile mit einem Isolationskörper zum thermischen Trennen der Bauteile auf. Der Isolationskörper umfasst Druckelemente aus einem Betonwerkstoff, die den Isolationskörper von der unteren zur oberen Auflagefläche durchdringen. Mithilfe der Druckelemente im Isolationskörper werden vertikale Druckkräfte von einer über dem Anschlusselement angeordneten Gebäudewand in eine darunter liegende Boden- oder Deckenplatte eingeleitet. Die in Abständen zueinander innerhalb des Isolationskörpers angeordneten Druckelemente werden von stabförmig ausgebildeten und Querkräfte übertragenden Elementen durchdrungen, die an der oberen und unteren Auflagefläche im Wesentlichen senkrecht abstehen. Mit den eine Querkraft übertragenden Elementen in einem solchen Anschlusselement sollen insbesondere in Längsrichtung bzw. in einer Ebene parallel zur Boden- oder Deckenplatte wirkende Kräfte aufgenommen werden. Die Querkraft übertragenden Elemente sind insbesondere vollumfänglich und unmittelbar von den Druckelementen im Isolationskörper umschlossen. Üblicherweise werden solche Anschlusselemente separat vorgefertigt, was relativ aufwändig ist.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der oben genannten Probleme zu adressieren. Insbesondere soll ein Gebäudeabschnitt der vorbezeichneten Gattung vorgeschlagen werden, der sich auf einfache Weise herstellen lässt. Zumindest eine Alternative zu bisher bekannten Lösungen vorgeschlagen werden.

[0005] Erfindungsgemäß wird ein Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1 vorgeschlagen. Ein solcher Gebäudeabschnitt umfasst eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- oder Deckenplatte angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand und wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein. Der Formkörper des Formbausteins weist wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche erstreckenden Durchführungsbereich für jeweils ein Zugelement, wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte zur Gebäudewand durch den Durchführungsbereich im Formbaustein erstreckendes Zugelement und einen das Zugelement in der Durchführungsbereich umgebenden Trennkörper auf.

[0006] Es wird somit ein Gebäudeabschnitt vorgeschlagen, der einen zwischen einer Boden- oder Deckenplatte und einer Gebäudewand angeordneten Formbaustein umfasst, der einen Grundkörper aus Betonwerkstoff aufweist. In einer Ausführungsform ist der Betonwerkstoff für den Grundkörper, der hier als Formkörper bezeichnet wird, formgebend. Der Grundkörper, also der Formkörper, bildet einen wesentlichen Teil des Formbausteins, und verleiht dem Formbaustein seine grundlegende Festigkeit für die notwendige Kraftübertragung. Bevorzugt sind die die Druckkräfte zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte übertragenden Aufstands- und Auflageflächen vollständig aus Beton ausgebildet. Der Grund- bzw. Formkörper gibt dem Formbaustein seine tragende Struktur, wobei zumindest der Formkörper bevorzugt eine äußere Form ähnlich einem Quader oder Würfel aufweist. Daher wird vorliegend die Bezeichnung "Formbaustein" verwendet, weil das Betonteil Eigenschaften und/oder Form eines Steins oder Bausteins aufweist.

[0007] Der Durchführungsbereich, welcher sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche des Formkörpers erstreckt, ist in einer Ausführung in seiner lichten Weite oder seinem Durchmesser, sofern es sich um eine im Wesentlichen kreisrunde Öffnung handelt, derart groß gewählt, dass ein Zugelement, bevorzugt ein Stahlzugelement durch den als Durchführungsöffnung ausgebildeten Durchführungsbereich hindurch gesteckt werden kann, wobei die innere Wandfläche des Durchführungsbereiches und die äußere Wandfläche des Zugelementes vorzugsweise einander nicht berühren. Der Durchführungsbereich ist somit größer als ein solches typisches Zugelement, insbesondere größer als ein typisches Zugelement, wie ein Bewehrungsstahl.

[0008] Als Zugelement kann beispielsweise ein Bewehrungsstahl, ein Gewindestab, wie auch ein Flachstahl oder jedes andere beliebige Stabelement aus einem Stahlwerkstoff oder aber ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff verwendet werden. Auch werden in einer Ausführung nichtrostende Edelstähle zur Ausbildung des Zugelementes verwendet. Mit dem Zugelement können Zugkräfte von der Gebäudewand in Längsrichtung des Zugelementes in die darunter oder darüber liegende Boden- oder Deckenplatte übertragen werden. Zudem ist ein das Zugelement in dem Durchführungsbereich umgebender Trenn- und/oder Abdichtkörper vorgesehen, mit dem eine mechanische Trennung des Zugelementes vom Formkörper erfolgt und/oder vorzugsweise aber nicht ausschließlich ein fluiddichter Abschluss der Oberfläche des Zugelementes bewirkt ist. Dadurch können zum Beispiel herkömmliche Baustähle als Zugelement eingesetzt werden, ohne die Notwendigkeit, dass diese aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff hergestellt sein müssen. Es kann ein entsprechend günstigerer Stahl verwendet werden. Ebenso kann ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff eingesetzt werden, da sich mit dem Trennkörper um das Zugelement nachteilige Kerbspannungen vermeiden lassen.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Trennkörper eine zwischen dem Zugelement und der Wandfläche des Durchführungsbereiches eingefüllte Vergussmasse oder ein zwischen dem Zugelement und der Wandfläche angeordneten Hülsenkörper, oder weist eine solche Vergussmasse oder einen solchen Hülsenkörper auf. In einer Ausführungsform wird in einen Spalt eine das Zugelement bevorzugt vollständig umgebende Vergussmasse eingefüllt, welche den Hohlraum zur Wandfläche des als Durchführungsöffnung vorliegenden Durchführungsbereiches insbesondere vollständig ausfüllt. Zudem erfolgt mittels des Trenn- und/oder Abdichtkörpers eine Isolierung um das Zugelement herum. Die Vergussmasse erhält erst innerhalb des Hohlraums zwischen Zugelement und Durchführungsbereich ihre endgültige ausgehärtete Form. Insbesondere wird eine Vergussmasse gewählt, welche als Abdichtkörper die äußere Oberfläche des Zugelementes in dem Durchführungsbereich luftdicht abschließt bzw. passiviert, sodass die Korrosion eines bevorzugt als Stahlzugelement ausgebildeten Zugelementes vermieden wird. In einer anderen Ausführung, bei dem das Zugelement mit Herstellen des Formbausteines insbesondere in dem Formkörper eingegossen wird, wird der Trennkörper um das Zugelement herum angeordnet und das Zugelement zusammen mit dem Trennkörper im Formbaustein eingegossen.

[0010] Anstelle einer Vergussmasse kann gemäß einem Ausführungsbeispiel der Trennkörper ein zwischen dem Zugelement und der Wandfläche angeordneter Hülsenkörper sein, der ähnlich wie die Vergussmasse einen Bereich zwischen Zugelement und Wandfläche des Durchführungsbereiches vollständig ausfüllt. Dabei ist bevorzugt ein innerer freier Querschnitt des Hülsenkörpers gewählt, der direkt in Anlage mit der Oberfläche des in der Durchführung angeordneten Zugelementes steht. Der zum Einsatz kommende Hülsenkörper ist vorzugsweise vor dem Hindurchführen des Zugelementes in der Durchführung angeordnet und hat bevorzugt die Eigenschaft, die Oberfläche des Zugelementes ebenfalls fluiddicht, also luft- und/oder wasserdicht abzuschließen, um eine Korrosion zu vermeiden. Der Trennkörper, der zudem die Funktion eines Abdichtkörpers erfüllt, liegt in einer Ausführungsform der Erfindung mit seiner inneren Mantelfläche an der äußeren Oberfläche des Zugelementes an und die äußere Mantelfläche des Hülsenkörpers steht unmittelbar mit der Wandfläche des Durchführungsbereiches in Kontakt.

[0011] Alternativ ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Trenn- und/oder Abdichtkörper eine das Zugelement abschnittsweise ummantelnde Vergussmasse und einen die Vergussmasse ummantelnden Hülsenkörper aufweist. Der Bereich zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der äußeren Oberfläche des Zugelementes wird gemäß der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung durch einen in dem Durchführungsbereich angeordneten Hülsenkörper und eine zusätzlich zwischen der inneren Mantelfläche des Hülsenkörpers und der äußeren Oberfläche des Zugelementes eingefüllten Vergussmasse ausgebildet. Mit der das Zugelement umgebenden Vergussmasse ist das Risiko einer möglichen Korrosion an einem als Stahlzugelement ausgebildeten Zugelement im Vergleich zur Verwendung nur eines Hülsenkörpers weiter minimiert. Es wird somit ein Hülsenkörper mit einer Vergussmasse kombiniert.

[0012] Vorzugsweise weist der Trennkörper, insbesondere der Hülsenkörper, ein elastisches Material auf und ist dazu eingerichtet, das in dem Durchführungsbereich angeordnete Zugelement vom Formkörper zu entkoppeln, besonders mechanisch und/oder thermisch zu entkoppeln. Dadurch wird erreicht, dass insbesondere in Längsrichtung der Wand wirkende Schubkräfte durch den zwischen Gebäudewand und Boden- oder Deckenplatte angeordneten Formbaustein nicht behindert werden. Der Hülsenkörper, der entweder zwischen der Vergussmasse und der Wandfläche des Durchführungsbereiches oder zwischen der äußeren Oberfläche des Zugelementes und der Wandfläche des Durchführungsbereiches angeordnet ist, bildet somit eine Art Verformungspuffer, der eine Relativbewegung zwischen Gebäudewand und Formkörper bzw. zwischen Boden- oder Deckenplatte und Formbaustein in einer Ebene im Wesentlichen parallel zur Boden- oder Deckenplatte zulässt. Als elastisches Material wird zum Beispiel ein Schaumstoff verwendet, der bei Einwirken einer Kraft darauf eine elastische Verformung zumindest eines Bereiches des Trennkörpers ermöglicht. Ein aus Vergussmasse und Hülsenkörper ausgebildeter Trenn- und/oder Abdichtkörper bewirkt um ein Stahlzugelement oder ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff herum eine optimale Abdichtung der Oberfläche und wird zugleich gedämpft im Formkörper aufgenommen.

[0013] Vorzugsweise weist in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Trennkörper einen über die Aufstandsfläche und/oder die Auflagefläche des Formkörpers vorstehenden Überstand auf, wobei vorzugsweise der Trennkörper einen Überstand am Formkörper im Bereich von etwa 50 mm bis zu 400 mm aufweist, bevorzugt von etwa 120 mm. Der das Zugelement, insbesondere das Stahlzugelement ummantelnde Trennkörper steht insbesondere jeweils an der Aufstands- und Auflagefläche des Formbausteines über. Der den Trennkörper bevorzugt bereichsweise ausbildende Hülsenkörper gewährleistet in einem Bereich oberhalb und unterhalb des Formbausteines von etwa bis zu 400 mm eine Entkopplung des Zugelementes von der oberhalb und unterhalb des Formbausteines angeordneten Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand. Die Entkopplung des Zugelementes erfolgt insbesondere über eine Höhe von insgesamt etwa bis zu einem Meter. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Übertragung der längs des Stahlzugelementes wirkenden Zugkräfte zwischen Gebäudewand und Boden- oder Deckenplatte auf.

[0014] Vorzugsweise weist der Formbaustein, insbesondere der Formkörper, mehrere Durchführungsbereiche für mehrere als Bewehrungsstähle ausgebildete Zugelemente auf, die in Abständen zueinander angeordnet sind. Damit wird eine gleichmäßige Verteilung der zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte zu übertragenden Zugkräfte mittels solcher mehreren Stahlzugelemente über einen großen Flächenbereich der Aufstands- und Auflagefläche des Formkörpers bewirkt. Dadurch wird eine punktuelle Überlastung im Gegensatz zu nur einem dafür vorgesehenen Druckübertragungsbereich vermieden. Vorzugsweise sind die Durchführungsbereiche in gleichmäßigen Abständen zueinander innerhalb des Formbausteines ausgebildet. Insbesondere sind in einer Ausführungsform der Erfindung zwei, drei, vier, sechs oder mehr Durchführungsbereiche vorgesehen, die sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche des Formkörpers des Formbausteines erstrecken.

[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchführungsbereich im Formkörper vollständig von Beton eingefasst, wobei der Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit λ von mehr als 1,6 W/mK aufweist. Der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton ist bevorzugt kein Leichtbeton und/oder weist insbesondere keine wärmedämmenden Eigenschaften auf, jedenfalls nicht signifikant. Vorzugsweise ist der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton bzw. Betonwerkstoff ein hochfester Faserbeton, insbesondere ein ultra-hochfester Faserbeton. Insbesondere sind sämtliche Durchführungsbereiche im Formkörper durch den Betonwerkstoff eingefasst bzw. umgeben, wodurch der Formkörper im Bereich einer Durchführung eine hohe Druckfestigkeit aufweist. Der verwendete Faserbeton weist vorzugsweise Stahlfasern mit einem Durchmesser von 0,1 mm bis 0,3 mm, besonders bevorzugt von 0,16 mm bis 0,24 mm, auf.

[0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der mineralische Baustoff ein σ/λ-Verhältnis größer als 10, bevorzugt größer als 20, besonders bevorzugt größer als 45 auf. Der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Baustoff weist ein Verhältnis zwischen seiner Druckfestigkeit und seiner Wärmeleitfähigkeit auf, die mindestens größer als 10 ist. Da λ größer als 1,6 W/mK ist, ist die Druckfestigkeit mindestens größer als 16 N/mm2, bevorzugt größer 32 N/mm2, besonders bevorzugt größer als 72 N/mm2, welche mittels der Druckfestigkeitsprüfung an einem Probewürfel (Würfeldruckfestigkeit) oder an zylindrischen Probekörpern (Zylinderdruckfestigkeit) ermittelt wurde, wobei zwischen beiden Druckfestigkeitsprüfungen, aufgrund der unterschiedlichen Geometrie der Probekörper, für einen unmittelbaren Vergleich vorbestimmte Umrechnungsfaktoren zu berücksichtigen sind.

[0017] Vorzugsweise weist das lichte Maß des bevorzugt als Durchführungsöffnung ausgebildeten Durchführungsbereiches in einer Ausführungsform der Erfindung zum Durchmesser des Zugelementes, insbesondere Stahlzugelementes ein Verhältnis im Bereich von etwa 1,1 bis etwa 6 auf, vorzugsweise von etwa 1,2 bis 4. Zwischen der äußeren Oberfläche und der inneren Wandfläche des Durchführungsbereiches ist in einer Ausführung bevorzugt ein ausreichend großer Hohlraum in Form von insbesondere einem umlaufenden Spalt vorgesehen, innerhalb dem der Trennkörper zuverlässig angeordnet oder ausgebildet werden kann. In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Stahlzugelement, wie beispielsweise ein Bewehrungsstahl, einen Durchmesser von zum Beispiel 16 mm auf, der durch eine Durchführungsbereich mit insbesondere einem kreisrunden Querschnitt geführt ist, der einen Durchmesser von ungefähr 32 mm hat. Die Außenabmessungen des Stahlzugelementes sind im Vergleich zum lichten Maß der Durchführungsbereich jeweils geringer, wobei die Maße bzw. Abmessungen innerhalb des oben angegebenen Verhältnisses beliebig variieren können. Eine andere Ausführung sieht vor, zuerst den Trennkörper aus z.B. Hülsenkörper und Vergußmasse um das Zugelement herum zu erzeugen, und dann das vorbereitete Zugelement vorzugsweise im Formkörper des Formbausteines einzugießen.

[0018] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Formkörper einen oder mehrere Isolierkörperabschnitte auf, welche im Wesentlichen parallel zu und zwischen der Aufstands- und Auflagefläche verlaufen. Der Isolierkörperabschnitt ist bevorzugt zwischen der Aufstandsfläche und der Auflagefläche angeordnet und so in dem Formkörper aus Beton eingebracht, dass dieser nicht die Form, also die äußere Form, des Formbausteins bestimmt. In einer anderen Ausführungsform ist alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper aufgenommenen Isolierkörperabschnitt ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen, der insbesondere an den Seitenflächen des Formkörpers angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Isolierkörperabschnitte aus einem Isolierschaum ausgebildet.

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann sich der Isolierkörperabschnitt durch den Formkörper von einer Seitenfläche bis zur gegenüberliegend angeordneten Seitenfläche des Formbausteins hindurch erstrecken.

[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gebäudeabschnittes, insbesondere nach einem der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen, wobei der herzustellende Gebäudeabschnitt umfasst: eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. unterhalb einer Deckenplatte angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand, wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein und wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte zur Gebäudewand durch jeweils wenigstens einen vertikalen Durchführungsbereich im Formbaustein erstreckendes Zugelement, wobei das Verfahren in einer Ausführung die Schritte umfasst:
  • Anordnen des wenigstens einen Zugelements in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins mit mindestens einem sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement,
  • Anordnen des Formbausteins auf der Decken- oder Bodenplatte vor oder nach dem Anordnen des Zugelements in der Durchführungsbereich,
  • Herstellen der Gebäudewand auf dem wenigstens einen Formbaustein, indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung zum Herstellen der Gebäudewand gegossen wird, wobei ein Abschnitt des Zugelements mit eingegossen wird,
wobei das Zugelement in dem Durchführungsbereich von einem Trennkörper umgeben ist.

[0021] Eine alternative Ausführung des Verfahrens sieht die folgenden Schritte vor:
  • Herstellen einer Gebäudewand, indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung für eine Gebäudewand zum Herstellen der Gebäudewand gegossen wird,
  • Anordnen des wenigstens einen Zugelements in der betreffenden vertikalen Durchführungsbereich des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins mit mindestens einem sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement,
  • Anordnen des Formbausteins auf der noch nicht betonierten zumindest noch nicht ausgehärteten Gebäudewand vor oder nach dem Anordnen des Zugelements in dem Durchführungsbereich, wobei ein Abschnitt des Zugelements in die darunterliegende Gebäudewand hineinragt,
wobei das Zugelement in dem Durchführungsbereich von einem Trennkörper umgeben ist

[0022] Mit den vorliegend beschriebenen Verfahrensschritten kann ein Gebäudeabschnitt hergestellt werden, bei dem Zugelemente bevorzugt aus herkömmlichem, nicht korrosionsbeständigen Baustahl zur Zugübertragung zwischen der Gebäudewand und der darunter oder darüber liegenden Boden- oder Deckenplatte eingesetzt werden können. Mit dem Umgeben des Zugelementes durch einen Trennkörper wird die Oberfläche des Zugelementes zwischen der Aufstandsfläche und der Auflagefläche des Formbausteines vollständig von der Umgebung abgedichtet, sodass keine Reaktion der Oberfläche des Zugelementes mit der Umgebung möglich ist und dadurch die Korrosion insbesondere eines Stahlzugelementes vermieden wird. Das Anordnen des Formbausteines auf der Decken- oder Bodenplatte erfolgt insbesondere durch das Montieren des Formbausteines mit Zugelementen vor der Betonage und das anschließende Einbetonieren, aber wenigstens durch das Aufsetzen bzw. Auflegen des Formbausteines auf einer fertig gegossenen, aber noch nicht ausgehärteten Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand oder des Formbausteines ohne Zugelemente auf einer bereits vollständig ausgehärteten Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand. Das Herstellen der Gebäudewand umfasst das Gießen bzw. Einbringen eines Betonwerkstoffes, vorzugsweise von Ortbeton, in eine Schaltung, welche oberhalb des auf der Decken- oder Bodenplatte angeordneten Formbausteines gestellt wird. Insbesondere ragt ein Abschnitt des Zugelementes, wie beispielsweise ein Bewehrungsstahl, ein Gewindestab oder ein Flachstab, aus der Auflagefläche oder Aufstandsfläche des Formbausteines hervor. Das Zugelement wird somit beim Herstellen der Gebäudewand mit eingegossen bzw. in eine zuvor hergestellte Gebäudewand, auf der ein erfindungsgemäßer Formbaustein aufgesetzt wird, eingesetzt und dient nach dem Aushärten der Gebäudewand zum Übertragen vertikaler Zugkräfte. Diese Zugkräfte können dabei in vorteilhafter Weise durch den Formbaustein hindurch geführt werden. Der Formbaustein kann die Wand auf der Decken- oder Bodenplatte tragen, oder umgekehrt und dabei eine Isolierung besonders thermische Isolierung, erreichen.

[0023] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen, mehrere oder sämtliche der Schritte:

Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich des Formbausteines, indem der Formbaustein bewegt und mit seinem Durchführungsbereich über ein jeweils fest stehendes Zugelement geschoben wird oder indem das Zugelement bereits beim Herstellen des Formbausteins in den Formbaustein, vorzugsweise dessen Formkörper eingegossen wird; und/oder Bereitstellen eines Trennkörpers in dem Durchführungsbereich des Formbausteines vor dem Einbringen des Zugelementes in den Durchführungsbereich oder Erzeugen eines Trennkörpers durch Anordnen des Trennkörpers auf dem Zugelement vor dem Einbetonieren desselbigen in den Formbaustein oder nach dem Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich. Anstatt das Zugelement durch einen Durchführungsbereich eines auf zum Beispiel einem Armierungsgelege oder -geflecht angeordneten Formbausteines hindurch zu schieben, kann das Zugelement zuerst in bevorzugt vertikaler Ausrichtung mit dem Armierungsgelege der zu erzeugenden Boden- oder Deckenplatte verbunden und anschließend der Formbaustein mit seinem Durchführungsbereich über das Zugelement geschoben werden. Alternativ kann das Zugelement beim Herstellen des Formbausteines in den bevorzugt aus Betonwerkstoff gefertigten Formkörper zusammen mit dem Trennkörper eingegossen werden. Der Formbaustein wird dann mit dem oder den darin eingegossenen Zugelement/Zugelementen auf dem Armierungsgelege aufgesetzt.



[0024] Vorzugsweise wird der das Zugelement umgebende Trenn- und/oder Abdichtkörper bereits bei der Herstellung des Formbausteines in dem Durchführungsbereich angeordnet. Alternativ kann der Trenn- und/oder Abdichtkörper auch erst nach dem Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich durch beispielsweise das Einfüllen einer Vergussmasse in den Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der Außenfläche des Zugelementes erzeugt werden. In einer weiteren Ausführungsform kann der Trennkörper zuerst an dem Zugelement in entsprechender Höhe angeordnet bzw. ausgebildet werden. Ein im Formbaustein vorgefertigter oder bereitgestellter Trennkörper bzw. der nachträglich erzeugte Trennkörper umschließen das Zugelement insbesondere vollumfänglich, wobei ein Trennkörper mit bevorzugt einer gleichmäßigen, das Zugelement umgebenden Wandstärke erzeugt wird. Als Armierungsgelege wird insbesondere wenigstens eine Verstärkungslage aus einer oder mehreren Betonstahlmatten verstanden, oder ähnliche Armierung, besonders Stahlarmierung, das innerhalb des aus Beton zu gießenden Gebäudeteiles ganz oder teilweise eingeschlossen bzw. eingegossen wird.

[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden Schritte: Herstellen oder Bereitstellen einer Schalung zum Gießen einer Deckenplatte oder einer Gebäudewand und/oder Herstellen oder Bereitstellen eines Armierungsgeleges innerhalb der Schalung oder in einer Aufnahme für eine zu gießende Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand. Die hergestellte oder bereitgestellte Schalung dient insbesondere zur Formgebung der zu erzeugenden Deckenplatte oder der Gebäudewand, wobei zum Herstellen der Schalung für die Deckenplatte zumindest bereichsweise vorgefertigte Betonteile verwendet werden können, die zumindest die Unterseite einer fertigen Deckenplatte ausbilden können. Innerhalb der Schalung bzw. auf den die Schalung zumindest zum Teil ausbildenden Betonfertigteilen oder in der Aufnahme für die Bodenplatte wird in einer Ausführung ein Armierungsgelege oder -geflecht hergestellt, das eine Art Gewebelage für eine höhere Druck- oder Zugfestigkeit der zu erzeugenden Platte oder Wand gewährleistet. Als Aufnahme für die Bodenplatte wird bevorzugt eine Mulde im zuvor vorbereiteten Erdreich verwendet.

[0026] Anordnen des wenigstens einen Formbausteines auf dem Armierungsgelege, wodurch der Formbaustein vorzugsweise um ein Höhenmaß x innerhalb der darunter angeordneten Boden- oder Deckenplatte bzw. der darunter angeordneten Gebäudewand aufgenommen, insbesondere eingegossen, wird. Das verbleibende Höhenmaß, mit dem der Formbaustein aus der Boden- oder Deckenplatte hervorragt, ist demnach geringer als die Gesamthöhe des Formbausteines.

[0027] Anordnen bzw. Verbinden eines oder mehrerer Zugelemente auf bzw. mit dem Armierungsgelege für die Boden- oder Deckenplatte oder die Gebäudewand in im Wesentlichen vertikaler Ausrichtung vor oder nach dem Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich.. Bevorzugt werden die Zugelemente mit dem Armierungsgelege der Boden- oder Deckenplatte oder der Gebäudewand verdrahtet. Dadurch werden die Zugelemente vorab mit einem vorbestimmten Abstand zueinander positioniert und anschließend können die Formbausteine von oben oder unten auf die Zugelemente aufgeschoben werden. Dann befinden sich die Zugelemente jeweils in einem Durchführungsbereich des Formbausteins. Durch das vorherige Verdrahten werden die Zugelemente bereits fixiert und das nachträgliches Aufschieben eines Formbausteines erleichtert.

[0028] Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich, sodass das Zugelement jeweils beidseitig an der Aufstands- und der Auflagefläche des Formbausteines heraus- bzw. hervorsteht. Durch das Hervorstehen bzw. das Überstehen der bevorzugt freien Enden des oder der Zugelemente wird eine Verbindung zwischen dem Zugelement und der Boden- oder Deckenplatte und der zu gießenden Gebäudewand ermöglicht. Dadurch ist überhaupt erst eine Übertragung von Zugkräften zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte möglich.

[0029] Alternativ erfolgt das Aufsetzen des wenigstens einen Formbausteines auf dem Armierungsgelege, wobei das Zugelement bereits in den Formbaustein eingegossen ist, so dass das Zugelement jeweils beidseitig an der Aufstandsfläche und der Auflagefläche des Formbausteins heraussteht. Demnach wird ein vollständig fertiger Formbaustein mit mindestens einem Zugelement und einem das Zugelement umgebenden Trennkörper verbaut, der anschließend zwischen Boden- oder Deckenplatte bzw. der Gebäudewand eingegossen wird.

[0030] Gießen der Boden- oder Deckenplatte oder der Gebäudewand, wobei vorzugsweise die Anordnung aus mehreren Formbausteinen teilweise eingegossen wird, sodass die mehreren Formbausteine an der Oberfläche aus der gegossenen Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand herausragen. Bevorzugt sind die Formbausteine um ein Höhenmaß x in die Boden- oder Deckenplatte oder an der Oberseite der Gebäudewand eingelassen. Durch das Einlassen der Formbausteine in die Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand ist in einer Ausführungsform ein Formschluss zwischen der Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand erreicht, mit dem möglichen Relativbewegungen zwischen dem Formbaustein und der Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand auf vorteilhafte Weise entgegengewirkt werden kann. In einer alternativen Ausführung wird eine Anordnung aus Formbausteinen auf einer Gebäudewand angeordnet, auf der wiederum dann eine Deckenplatte hergestellt wird. Dazu wird erst die vertikale Gebäudewand hergestellt, auf der die Formbausteine mit ihren Zugelementen aufgesetzt werden. Anschließend wird auf den Formbausteinen die Deckenplatte hergestellt.

[0031] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst dieses einen, mehrere oder sämtliche der Schritte:

Einbringen einer Vergussmasse in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement und einer Wandfläche des als Durchführungsöffnung ausgebildeten Durchführungsbereiches zum Erzeugen des das Zugelement umgebenden Trenn- und/oder Abdichtkörpers. Das Einfüllen einer Vergussmasse stellt eine einfache Möglichkeit der Entkopplung des Zugelementes vom Formkörper durch den Trennkörper bzw. zum Herstellen des die Oberfläche des Zugelementes abdichtenden Abdichtkörpers dar. Bevorzugt wird der gesamte Hohlraum zwischen der Durchführungsöffnung und der Oberfläche des Zugelementes mit einer Vergussmasse befüllt. Vorzugsweise werden als Vergussmasse Harzlösungen verwendet, welche nach dem Aushärten so dicht sind, dass kein korrosives Medium, wie beispielsweise Sauerstoff, an die Oberfläche des Zugelementes, insbesondere eines Stahlzugelementes gelangen kann. Alternativ können als Vergussmasse zementös gebundene Materialien verwendet werden, die eine Passivierung der Oberfläche des Stahlzugelementes bewirken. Als Vergussmasse wird vorzugsweise ein Mörtel verwendet, der verschieden zu dem der Herstellung der Boden- oder Deckenplatte oder der Gebäudewand verwendeten Ortbetons ist. Eine bevorzugte Ausführung sieht die Verwendung einer Vergussmasse aus einer Mischung aus einem Harz und einem zementösen Material vor.



[0032] Einbringen einer Vergussmasse in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement und einer Wandfläche eines den Trennkörper zumindest zum Teil ausbildenden Hülsenkörpers zum Erzeugen des das Zugelement umgebenden Trennkörpers. Alternativ wird anstelle einer den Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der Oberfläche des Zugelementes nur ein Bereich mit der Vergussmasse ausgefüllt, da bereits ein Teil, insbesondere ein ringförmiger Bereich, nahe einer Wandfläche des späteren Durchführungsbereiches im Formbaustein mit einem Hülsenkörper ausgebildet ist. Dieser Hülsenkörper weist bevorzugt elastische Eigenschaften auf, sodass eine Relativbewegung des von der Vergussmasse ummantelten Zugelementes in dem Durchführungsbereich in der Ebene möglich ist. Beide oben beschriebenen Arten des Herstellens des Trennkörpers um das Zugelement können auch außerhalb des Formbausteines mittels entsprechender Formen erfolgen. Es kann also erst das Zugelement mit Trennkörper vorbereitet werden. Als nächstes kann das so vorbereitete Zugelement im Bereich des Trennkörpers in dem Formbaustein vergossen werden. Endprodukt ist ein Zugelement mit einem sich entlang eines Abschnittes erstreckenden Trennkörpers, wobei das Zugelement dann in den Formkörper eingegossen ist.

[0033] Als Vergussmasse wird ein Material verwendet, welches sich von Ortbeton und/oder dem Betonwerkstoff der Gebäudewand und/oder der Boden- oder Deckenplatte unterscheidet. Vorzugsweise wird als Vergussmasse ein Harz oder ein zementgebundenes Material verwendet.

[0034] Die Vergussmasse wird insbesondere in einem Zwischenschritt in den in dem Durchführungsbereich neben dem Zugelement verbleibenden Hohlraum, insbesondere Ringspalt, eingebracht, insbesondere eingefüllt. Das kann auch zwischen dem Zugelement und dem Hülsenkörper sein.

[0035] Das kann nach dem Vergießen der Boden- oder Deckenplatte, aber vor dem Gießen der oberhalb des Formbausteins zu erzeugenden vertikalen Gebäudewand sein. Alternativ kann das in einem Zwischenschritt bei der Vorfertigung des Formbausteins erfolgen, so dass dann der Formbaustein bereits mit sich durch den Formkörper erstreckenden Zugelementen und eingefüllter Vergussmasse zur Baustelle geliefert werden kann.

[0036] Die Erfindung betrifft ferner auch einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer Gebäudewand und einer Boden- oder Deckenplatte, zum Tragen der Gebäudewand auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte auf der Gebäudewand, umfassend einen Formkörper aus Betonwerkstoff mit einer Aufstandsfläche zum Aufstellen des Formkörpers auf der Boden- oder Deckenplatte und eine im Wesentlichen dazu planparallel verlaufende Auflagefläche zum Aufstellen der Gebäudewand darauf, wobei der Formkörper wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche erstreckenden Durchführungsbereich für ein Zugelement und zum Aufnehmen eines das Zugelement in dem Durchführungsbereich umgebenden Trennkörpers aufweist.

[0037] Es wird ein Formbaustein vorgeschlagen, der einen Formkörper aus Betonwerkstoff hat, wobei der verwendete Betonwerkstoff bevorzugt ein nichtwärmedämmender Beton und auch kein Leichtbeton ist. Insbesondere weist der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Betonwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit λ größer als 1,6 W/mK auf. Der Formkörper mit seinen planparallel zueinander verlaufenden Aufstands- und Auflageflächen hat vorzugsweise im Wesentlichen eine Quaderform mit ebenfalls parallel zueinander verlaufenden ersten Seitenflächen und zweiten Seitenflächen, welche die Aufstandsfläche und die Auflagefläche miteinander verbinden.

[0038] Zudem weist der Formkörper mindestens einen, bevorzugt mehrere Durchführungsbereiche auf, welche sich von der Aufstandsfläche zur Auflagefläche des Formkörpers hindurch erstrecken. Die Durchführungsbereiche sind in einer Ausführung als Durchführungsöffnungen zum Durchführen eines Zugelementes ausgebildet, beispielsweise in Form eines Bewehrungsstahles oder eines Gewindestabes, und zum Aufnehmen eines das Zugelement in dem Durchführungsbereich umgebenden Trennkörpers eingerichtet und gleichzeitig dazu bestimmt. Um neben dem Zugelement auch einen Trennkörper innerhalb des Durchführungsbereiches aufnehmen zu können, weist der Durchführungsbereich in Bezug auf die äußeren Abmessungen des Zugelementes ein lichtes Maß auf, das größer ist als die Außenabmessungen des Zugelementes. Bevorzugt liegt das Verhältnis des lichten Maßes einer solchen Durchführungsöffnung zur äußeren Abmessung, insbesondere zum Durchmesser, des Zugelementes im Bereich von etwa 1,1 bis etwa 6.

[0039] Vorzugsweise ist nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteins der Trennkörper zum Aufnehmen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich angeordnet. Bevorzugt ist der Trenn- und/oder Abdichtkörper somit Bestandteil des Formbausteins, der insbesondere während der Herstellung des Formbausteins innerhalb des Durchführungsbereiches angeordnet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des Trennkörpers die innere Wandfläche des Durchführungsbereiches begrenzt. Vorzugsweise bildet der Formkörper des Formbausteins einen Formschluss, mit dem innerhalb des Durchführungsbereiches angeordneten Trennkörper aus. Damit wird bewirkt, dass sich der Trennkörper nicht in Längsrichtung des Durchführungsbereiches aus dieser herausziehen lässt.

[0040] In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Trennkörper als Hülsenkörper ausgebildet und weist ein elastisches Material auf, um das Zugelement in dem Durchführungsbereich in dem Formkörper aufzunehmen und gegenüber dem Formkörper bevorzugt strukturell zu entkoppeln. Der Trennkörper ermöglicht als eine Art Verformungspuffer somit eine Relativbewegung des Zugelementes zum Formkörper des Formbausteines in einer Ebene parallel zu der Auflagefläche bzw. Aufstandsfläche. In einer Ausführungsform bildet der mit der Wandfläche des Durchführungsbereiches in Kontakt stehende Hülsenkörper einen Teil des das Zugelement umgebenden, innerhalb des Durchführungsbereiches an der Oberfläche bevorzugt abdichtenden Trennkörpers aus.

[0041] Vorzugsweise weist der Trennkörper in einem Ausführungsbeispiel einen größten freien inneren Durchmesser auf, der zu einem größten Durchmesser des Durchführungsbereiches ein Verhältnis im Bereich von 0,2 bis etwa 0,9 aufweist. Das Verhältnis zwischen dem freien inneren Durchmesser und dem Durchmesser des Durchführungsbereiches ist auch insbesondere abhängig von der Dicke bzw. Stärke des durch den Durchführungsbereich hindurch geführten bzw. hindurch führbaren Zugelementes. In einer Ausführung variiert die Anzahl der den Formkörper des Formbausteins durchdringenden Zugelemente in Abhängigkeit der gewählten Abmessungen der Zugelemente oder umgekehrt. Je mehr Zugelemente verwendet werden, desto geringer können deren Durchmesser gewählt werden, um dieselben Zugkräfte von der Gebäudewand in Richtung der Boden- oder Deckenplatte oder in umgekehrter Richtung übertragen zu können.

[0042] Unabhängig von der Ausgestaltung des Trenn- und/oder Abdichtkörpers, ob aus einem Hülsenkörper aus einem elastischen Material allein oder in Kombination mit einer die Oberfläche des Zugelementes abdichtenden Vergussmasse, ist der größte freie innere Durchmesser stets der, welcher an der Oberfläche des Zugelementes anliegt. Bei Verwendung eines Hülsenkörpers in dem Durchführungsbereich ist der Durchführungsbereich jeweils als Durchführung für den Hülsenkörper durch den Betonwerkstoff des Formkörpers bzw. als Aufnahme für den zusammen mit dem Zugelement im Formkörper eingegossenen Hülsenkörper zu verstehen. Der Durchführungsbereich im Formkörper des Formbausteins weist vorzugsweise einen Innendurchmesser im Bereich von ungefähr 12 bis 40 Millimetern auf. Angegebene Maße des Durchführungsbereiches beziehen sich auf den Durchführungsbereich ohne den Trennkörper, insbesondere ohne den Hülsenkörper.

[0043] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteines weist die Kontaktfläche zwischen der Aufstandsfläche oder der Auflagefläche des Formbausteines und der darunter liegenden Boden- oder Deckenplatte oder der darauf aufgesetzten Gebäudewand im Vergleich zur durch die Seitenkanten des Formbausteines theoretisch maximalen Kontaktfläche einen Anteil von größer 50 %, bevorzugt größer 80 %, besonders bevorzugt größer 95 %, auf. Demnach wird der Formbaustein zum überwiegenden Teil auf ganzer Breite und Länge auch zur Druckübertragung ausgenutzt. Der erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Formbaustein weist dabei einen Formkörper mit einer maximal großen Pressungsfläche bzw. Kontaktfläche zwischen dem vorgefertigten Formbaustein und der mittels Ortbeton hergestellten Boden- oder Deckenplatte bzw. vertikalen Gebäudewand auf. Damit ist eine vorteilhafte Übertragung von Druckkräften zwischen der Gebäudewand und der darunter liegenden oder der darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte gewährleistet. Insbesondere die vor Ort hergestellte Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand können eine vergrößerte Pressungsfläche aufweisen, wodurch strukturelle Schäden an den vor Ort hergestellten Gebäudeabschnitten vermieden werden.

[0044] Vorzugsweise ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein oder mehrere Isolierkörperabschnitte an dem Formkörper vorgesehen. Der Isolierkörperabschnitt befindet sich zwischen der Aufstandsfläche und der Auflagefläche, ist aber bevorzugt so an dem Formkörper aus Beton angeordnet, dass dieser nicht die Form des Formbausteins bestimmt. Hierdurch kann auf einfache Art und Weise eine Isolierung in dem Formkörper und damit am Formbaustein ausgebildet werden. In einer anderen Ausführungsform ist alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper aufgenommenen Isolierkörperabschnitt ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen, der insbesondere an den Seitenflächen des Formkörpers angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Isolierkörperabschnitte aus einem Isolierschaum ausgebildet.

[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der Isolierkörperabschnitt durch den Formkörper von einer Seitenfläche bis zur gegenüberliegend angeordneten Seitenfläche des Formbausteins hindurch.

[0046] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteines ist der Formbaustein als ein Gleitlagerbaustein ausgebildet und weist an der Aufstandsfläche und/oder der Auflagefläche eine Oberflächeneigenschaft zum Zulassen einer Relativbewegung zwischen dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte auf. Besonders bei einem als Gleitlagerbaustein ausgebildeten Formbaustein weist der Formbaustein bevorzugt auf seiner Auflagefläche einen Gleitabschnitt für die darauf aufzusetzende Gebäudewand und außerdem oder alternativ auf der Aufstandsfläche einen Gleitabschnitt für die darunter angeordnete Boden- und/oder Deckenplatte auf. Bevorzugt ist die Auflagefläche bzw. die Aufstandsfläche dafür mit einer sehr glatten Oberfläche ausgestattet, wie sie beispielsweise. beim Sägen oder beim direkten Schalen an einer Stahlschalung entsteht. Damit wird ein Gleiten der Gebäudewand oder der Boden- oder Deckenplatte relativ zum Formbaustein erreicht, was dort zumindest eine relative Bewegung zulässt.

[0047] Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Formbaustein in einer alternativen Ausführungsform als ein Festlagerbaustein ausgebildet und weist an der Aufstandsfläche und/oder der Auflagefläche eine Oberflächeneigenschaft zum Übertragen einer Schubkraft zwischen dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte auf. Bei einem solch erfindungsgemäß ausgebildeten Formbaustein weist der Formkörper auf zumindest seiner Auflagefläche für die Gebäudewand ein daran vorstehendes Profilelement als Verbindungsabschnitt mit der Gebäudewand auf. Mit Hilfe eines insbesondere an der Auflagefläche und der Aufstandsfläche ausgebildeten Verbindungsabschnitts ist ein Bereich der Aufstands- bzw. Auflagefläche dazu eingerichtet, parallel zur Auflagefläche und/oder Aufstandsfläche wirkende Schubkräfte aufzunehmen und in den Formbaustein einzuleiten. Ein insbesondere als Festlagerbaustein ausgebildeter Formbaustein weist als Verbindungsabschnitt wenigstens ein an der Auflagefläche und/oder der Aufstandsfläche des Formkörpers vorstehendes Profilelement auf. Das Profilelement stellt somit eine Verbindung zwischen einer Gebäudewand und/oder einer Boden- oder Deckenplatte mit dem Formbaustein, besonders dem Formkörper her. Insbesondere eine auf der Auflagefläche zu erstellende Gebäudewand bzw. eine mit der Aufstandsfläche in Kontakt gebrachte Boden- oder Deckenplatte wird mittels des Profilelements relativ zum Formbaustein fixiert.

[0048] Die Erfindung wird im Folgenden anhand möglicher Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beispielhaft näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer Schnittdarstellung von der Seite;
Fig. 2
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer Schnittdarstellung;
Fig. 3
eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Formbausteins in Form eines Festlagerbausteins;
Fig. 4
eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Formbausteins in Form eines Gleitlagerbausteins;
Fig. 5
eine Detailansicht eines in einer Durchführungsbereich angeordneten Trennkörpers, und
Fig.6
eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formbausteins.


[0049] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitt 100 in einer Schnittdarstellung. Der Gebäudeabschnitt 100 umfasst eine Bodenplatte 110, einen auf der Bodenplatte 110 angeordneten Formbaustein 120 und eine oberhalb des Formbausteins 120 angeordnete, tragende Betonwand 130. Von der Gebäudewand 130 werden durch den Formbaustein 120 vertikal wirkende Druckkräfte D, die in der Fig. 2 eingezeichnet sind, auf die Bodenplatte 110 übertragen. Des Weiteren erstrecken sich durch mehrere Durchführungsbereiche 140 im Formbaustein 120, wie Fig. 1 ferner verdeutlicht, mehrere Zugelemente 150 von der Bodenplatte 110 durch den Formbaustein 120 bis in die vertikale Gebäudewand 130. Mithilfe der Zugelemente 150 können vertikal gerichtete Zugkräfte von der Gebäudewand 130 in die Bodenplatte 110 und in umgekehrte Richtung übertragen werden.

[0050] Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, weist der zwischen Bodenplatte 110 und Gebäudewand 130 angeordnete Formbaustein 120 einen Formkörper 160 aus einem Betonwerkstoff auf, wobei der Betonwerkstoff ein nichtwärmedämmender Beton ist. Der Formkörper 160 umfasst eine der Bodenplatte 110 zugewandte Aufstandsfläche 162 und eine der Gebäudewand 130 zugewandte Auflagefläche 164 auf. Die Aufstandsfläche 162 und die Auflagefläche 164 verlaufen im Wesentlichen parallel, bevorzugt planparallel zueinander. Innerhalb des Formkörpers 160 verlaufen mehrere Isolierkörperabschnitte 170, 172, die besonders in der Fig.2 gezeigt sind und welche sich in der gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen parallel zwischen der Aufstands- und der Auflagefläche 162, 164 erstrecken.

[0051] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts 100' in einer Schnittdarstellung mit einer Boden- oder Deckenplatte 110, einen auf der Boden- oder Deckenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1' und eine oberhalb des Formbausteins 1' angeordnete tragende Gebäudewand 130. Auch die in Figur 2 gezeigte Boden- oder Deckenplatte 110 und die tragende Gebäudewand 130 aus Beton weisen eine nicht näher gezeigte Armierung bzw. Bewehrung im Inneren der Boden- oder Deckenplatte 110 bzw. der Gebäudewand 130 auf. Der Formbaustein 1' umfasst einen Formkörper 2', über den vertikal wirkende Druckkräfte, ähnlich wie am Formkörper 2 in Fig. 1, von der Gebäudewand 120 in die Boden- oder Deckenplatte 110 übertragen werden.

[0052] Wie Figur 2 weiter verdeutlicht, verlaufen durch Durchführungsbereiche 10' im Formbaustein 1' mehrere Zugelemente 150. Die sich von der Boden- oder Deckenplatte 110 durch den Formbaustein 1' bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand 130 erstreckenden Zugelemente 150 sind zur Übertragung von in vertikaler Richtung wirkenden Zugkräften ausgelegt und halten die übereinander angeordneten Gebäudeteile 110, 130 in einem vorbestimmten Abstand übereinander. Der Formbaustein 1' kann im Formkörper 2', ähnlich wie in Fig. 1 gezeigt, einen Isolierabschnitt bzw. -körper 8 aufweisen.

[0053] Der Formkörper 2' des Formbausteins 1' ist aus einem mineralischen Baustoff, nämlich einem nicht wärmedämmenden Beton ausbildet. Der Formkörper 2' weist eine Aufstandsfläche 4 und eine Auflagefläche 6 auf, an denen jeweils ein im Wesentlichen senkrecht abstehender Übertragungsvorsprung 22, 22' vorgesehen ist. Mindestens ein Durchführungsbereich 10' ist für das Zugelement im Formkörper 2' vorgesehen. Der Übertragungsvorsprung 22, 22' ist jeweils einteilig mit dem Formkörper 2' als eine Art Profilelement ausgebildet. Die Übertragungsvorsprünge 22, 22' weisen senkrecht verlaufende Seitenflächen bzw. -flanken auf und nehmen Schubkräfte in Wand-Längsrichtung bzw. horizontaler Richtung auf.

[0054] In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßer Formbaustein 120 in Form eines Festlagerbausteins gezeigt. Der Formbaustein 120 umfasst einen Formkörper 160 mit einer Aufstandsfläche 162 und einer Auflagefläche 164. Der Formkörper 160 bildet an der Aufstands- bzw. Auflagefläche 162, 164 eine Grundfläche aus, welche durch die Außenabmessungen des Formkörpers 160, insbesondere dessen Seitenlängen a und b, bestimmt wird. Das Flächenmaß der Grundfläche ergibt sich aus dem Produkt von a*b. Des Weiteren sind im Formkörper 160 mehrere Durchführungsbereiche 140 vorgesehen, welche sich von der Aufstandsfläche 162 bis zur Auflagefläche 164 erstrecken. Die Durchführungsbereiche 140 sind dazu eingerichtet, ein sich durch den Durchführungsbereich 140 erstreckendes Zugelement 150 und einen das Zugelement 150 in dem Durchführungsbereich 140 umgebenden Trennkörper 180 aufzunehmen. Das Zugelement 150 und der Trennkörper 180 sind in Fig. 5 gezeigt. In einer nicht näher dargestellten Ausführungsform wird der Trennkörper 180 aus einer Vergussmasse gebildet, die den Hohlraum zwischen der Oberfläche des Zugelementes 150 und der Wandfläche 142 des Durchführungsbereiches 140 vollumfänglich ausfüllt. Die Vergussmasse kann auch einen Hohlraum zwischen dem Zugelement 150 und einem Hülsenkörper 190' ausfüllen.

[0055] Des Weiteren sind an der Auflagefläche 164 des Formkörpers 160 zwei quer zur Seitenlänge a verlaufende Materialvorsprünge 176 in Form von Profilelementen vorgesehen, mit denen ein Verbindungsabschnitt 178 in Richtung einer mit der Auflagefläche 164 zu koppelnden Gebäudewand 130 oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte 110 ausgebildet wird. Derartige als Profilelemente ausgebildete Materialvorsprünge 176 können auch auf der Aufstandsfläche 162 des Formkörpers 160 ausgebildet sein. Zudem sind innerhalb des Formkörpers 160 mehrere Isolierkörperabschnitte 170, 172 angeordnet, welche im Wesentlichen parallel zu und zwischen den Aufstands- bzw. Auflageflächen 162, 164 verlaufen. In der gezeigten Ausführungsform erstrecken sich die Isolierkörperabschnitte 170, 172 auch parallel bzw. senkrecht zu den Seitenlängen a und b des Formkörpers 160 und damit von einer ersten Seitenfläche 184 zur gegenüberliegenden Seitenfläche 184' bzw. von einer zweiten Seitenfläche 186 zu einer gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenfläche 186'. In der vorliegenden Ausführungsform verlaufen die Isolierkörperabschnitte 170, 172 etwa quer zueinander und bilden innerhalb des Formkörpers 160 eine Art Gitter- oder Kreuzstruktur aus. Die innerhalb des Formkörpers 160 ausgebildeten Isolierkörperabschnitte 170, 172 haben in der gezeigten Ausführungsform einen kreisförmigen Querschnitt, wobei der Querschnitt der Isolierkörperabschnitte 180, 182 eine beliebige Form haben kann, wie beispielsweise elliptisch oder polygonal.

[0056] Wie aus Fig. 3 ferner ersichtlich ist, sind die Durchführungsbereiche 140 vollständig von dem den Formkörper 160 ausbildenden Betonwerkstoff eingefasst bzw. umschlossen. Die Isolierkörperabschnitte 170, 172 verlaufen im Abstand zu den im Wesentlichen senkrecht dazu verlaufenden Durchführungsbereichen 140.

[0057] Fig. 4 zeigt einen Formbaustein 120', der als Gleitlagerbaustein ausgebildet ist, der einen Formkörper 160' umfasst, dessen Aufstandsfläche 162 und dessen Auflagefläche 164 im Gegensatz zu einem Festlagerbaustein einen Gleitabschnitt 188 aufweist. Vorliegend ist der Gleitabschnitt 188 als sehr glatte Oberfläche ausgebildet, welche eine etwaige Relativbewegung zwischen einer Boden- oder Deckenplatte 110 oder einer Gebäudewand 130 zum Formbaustein 120' zulassen. Der als Gleitlagerbaustein ausgebildete Formbaustein 120' weist ebenfalls eine Vielzahl von sich von der Aufstandsfläche 162 bis zur Auflagefläche 164 erstreckende Durchführungsbereiche 140 auf. Die Durchführungsbereiche 140 sind ähnlich wie beim Formbaustein 120 zur Aufnahme eines sich durch den Durchführungsbereich 140 erstreckenden Zugelementes 150 eingerichtet. Zudem ist innerhalb des Durchführungsbereiches 140 ein den Trennkörper 180 zumindest teilweise ausbildender Hülsenkörper 190 aus einem elastischen Material angeordnet, der den Hohlraum zwischen dem nicht dargestellten Zugelement und der Wandfläche 142 des Durchführungsbereiches 140 ausfüllt. Insbesondere liegt die äußere Mantelfläche des Hülsenkörpers 190 unmittelbar an der Wandfläche 142 des Durchführungsbereiches 140 an. In der gezeigten Ausführungsform schließt der Hülsenkörper 190 mit seinen Enden jeweils mit der Aufstandsfläche 162 und der Auflagefläche 164 ab.

[0058] Auch der als Gleitlagerbaustein ausgebildete Formbaustein 120' weist mehrere Isolierkörperabschnitte 170, 172 auf, die sich von einer jeweiligen Seitenfläche 184, 186 zu einer entsprechend gegenüberliegend angeordneten Seitenfläche 184', 186' des Formbausteins 120' erstrecken. Die Isolierkörperabschnitte 180, 182 können sich ebenfalls innerhalb des Formkörpers 160' kreuzen und bilden innerhalb des Formkörpers 160 eine Gitter- oder Kreuzstruktur aus, welche auch als Isoliermatrix bezeichnet wird.

[0059] Fig. 5 zeigt eine Detailansicht eines Formbausteins 120, 120' im Bereich einer Durchführungsbereich 140 als Schnitt, wobei sich ein als Bewehrungsstahl ausgebildetes Zugelement 150 beispielhaft durch die Durchführungsbereich 140 erstreckt. Wie Fig. 4 verdeutlicht, weist die im Formkörper 160, 160' ausgebildete Durchführungsbereich 140 einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser auf, der deutlich größer ist als der Durchmesser des Zugelementes 150. Innerhalb der Durchführungsbereich 140 ist ein Hülsenkörper 190' angeordnet, der mit seiner äußeren Mantelfläche mit der Wandfläche 142 der Durchführungsbereich 140 verbunden ist. Das lichte Maß des Hülsenkörpers 190' ist ebenfalls größer als der Durchmesser des Zugelementes 150, wobei der Hohlraum zwischen der inneren Mantelfläche des Hülsenkörpers 190' und der äußeren Oberfläche des Zugelementes 150 von einer Vergussmasse 192 ausgefüllt ist. In der gezeigten Ausführungsform weist der durch den Hülsenkörper 190' wie auch die darin eingefüllte Vergussmasse 192 ausgebildete Trennkörper 180 an der Aufstandsfläche 162 und der Auflagefläche 164 des Formkörpers 160, 160' einen Überstand auf. Damit ragt der Trennkörper 180 mit seinem Hülsenkörper 190' und der Vergussmasse 192 jeweils in eine unterhalb oder oberhalb des Formbausteines 120, 120' angeordnete Boden- oder Deckenplatte 110 bzw. eine Gebäudewand 130.

[0060] Figur 6 zeigt einen Formbaustein 1" mit einem Formkörper 2" aus einem Betonwerkstoff, der im Bereich seiner Kontaktflächen 4, 6 zu einer jeweiligen Bodenplatte oder Gebäudewand eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. Im Gegensatz zu der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform weist der Formkörper 2" über seine Höhe im Querschnitt in zumindest einer seiner Hauptlängsrichtungen eine Material-Einschnürung 28 auf. Der Formkörper 2" des Formbausteins 1" weist insbesondere in einem quer zur Längsseite a' verlaufenden Querschnitt eine sich vom Kontaktbereich 4 bis etwa zur Mitte des Formbausteins vorzugsweise gleichmäßig verjüngende Außenkontur auf, die sich vorzugsweise von der Mitte des Formbausteins bis zum Kontaktbereich 6 des Formbausteins wieder gleichmäßig erweitert. Die Längsseiten a' des Formkörpers 2" weisen somit eine Art keilförmige Vertiefung auf.

[0061] Vorzugsweise weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" zwei sich zu beiden Längsseiten a' des Formkörpers 2" erstreckende Isolierkörperabschnitte 30, 30' auf, die mit den Flächenbereichen der keilförmigen Vertiefungen am Formkörper 2" verbunden sind bzw. darin eingesetzt sind. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' bestimmen zumindest die Außenabmaße des Formbausteins 1" in Richtung seiner Seitenlänge b. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' weisen in der vorliegenden Ausführungsform dieselbe Höhe wie der Formkörper 2" zwischen den beiden Kontaktbereichen 4, 6 auf. Die Isolierkörperabschnitte sind bevorzugt aus einem Isolierschaum, wie beispielsweise EPS, PUR oder XPS ausgebildet.

[0062] Bevorzugt weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" ferner an seinen Kontaktbereichen 4, 6 des Formkörpers 2" im Wesentlichen vertikal vorstehende Übertragungsvorsprünge 22' auf, welche in der gezeigten Ausführung eine Quaderform haben. Der Übertragungsvorsprung weist in Richtung der Längsseite a' und in Richtung der Längsseite b' des Formbausteins 1" Abmessungen auf, die geringer sind als die Abmessungen des Formkörpers 2" auf Höhe der Kontaktbereiche. Unter der Länge des Übertragungsvorsprungs ist dessen Abmessung in Richtung bzw. parallel zur Längsseite a' des Formbausteins zu verstehen. Unter der Breite des Übertragungsvorsprunges ist entsprechend dessen Abmessung parallel zur Längsseite b' des Formbausteins 1" zu verstehen. Die Länge des Übertragungsvorsprunges 22' weist zur Länge des Formbausteins ein Verhältnis im Bereich zwischen etwa 0,5 bis 0,9 auf. Die Breite des Übertragungsvorsprungs 22' weist zur Breite des Formkörpers 2" auf Höhe der Kontaktbereiche ein Verhältnis im Bereich von etwa 0,3 bis 0,8 auf.

[0063] Der Formkörper 2" und die an den Kontaktbereichen 4, 6 vorstehenden Übertragungsvorsprünge 22' weisen in der gezeigten Ausführungsform zwei Durchführungsbereiche 10' für jeweils ein Zugelement 150 auf. Die Zugelemente 150 sind in der gezeigten Ausführung unmittelbar mit dem Formkörper 2" und den Übertragungsvorsprüngen 22' vergossen. Die Zugelemente 150 werden zusammen mit einem nicht näher dargestellten Trennkörper unmittelbar bei Herstellung des Formbausteines unter Verwendung von vorzugsweise einem Betonwerkstoff in den Formkörper 2" und die daran vorstehenden Übertragungsvorsprünge 22' einbetoniert.

Bezugszeichenliste



[0064] 
100, 100'
Gebäudeabschnitt
110
Bodenplatte
1', 1" 120, 120'
Formbaustein
130
Gebäudewand
10', 140
Durchführungsbereich
142
Wandfläche
150
Zugelement
2', 2", 160, 160'
Formkörper
4, 162
Aufstandsfläche
6, 164
Auflagefläche
22'
Übertragungsvorsprung
28
Material-Einschnürung
30, 30'
Isolierkörperabschnitt
170, 172
Isolierkörperabschnitt
176
Materialvorsprung
178
Verbindungsabschnitt
180
Trennkörper
184, 184'
erste Seitenflächen
186, 186'
zweite Seitenflächen
188
Gleitabschnitt
190, 190'
Hülsenkörper
192
Vergussmasse
22
Übertragungsvorsprung
a, b
Seitenlänge
D
Druckkräfte



Ansprüche

1. Gebäudeabschnitt umfassend,

- eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte (110),

- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110) angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand (130),

- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand (130) angeordneten Formbaustein (120, 120'), wobei der wenigstens eine Formbaustein (120, 120') einen Formkörper (160, 160') aus Betonwerkstoff aufweist, welcher eine der Boden- oder Deckenplatte (110) zugewandte Aufstandsfläche (162) und eine im Wesentlichen parallel dazu verlaufende, der zu tragenden Gebäudewand (130) bzw. Deckenplatte (110) zugewandte Auflagefläche (164) aufweist, wobei
der Formkörper (160, 160') wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche (162) bis zur Auflagefläche (164) erstreckenden Durchführungsbereich (140) für jeweils ein sich durch den Durchführungsbereich (140) erstreckendes Zugelement (150) aufweist,

- wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte (110) zur Gebäudewand (130) durch den Durchführungsbereich (140) im Formbaustein (120, 120') erstreckendes Zugelement (150), und

- einen das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) umgebenden Trennkörper (180).


 
2. Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) eine zwischen dem Zugelement (150) und der Wandfläche (142) des Durchführungsbereiches (140) eingefüllte Vergussmasse (192) oder ein zwischen dem Zugelement (150) und der Wandfläche (142) angeordneter Hülsenkörper (190) ist oder aufweist.
 
3. Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) eine das Zugelement (150) abschnittsweise ummantelnde Vergussmasse (192) und einen die Vergussmasse (192) ummantelnden Hülsenkörper (190') aufweist.
 
4. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180), insbesondere der Hülsenkörper (190, 190'), ein elastisches Material aufweist und dazu eingerichtet ist, das in dem Durchführungsbereich (140) angeordnete Zugelement (150) vom Formkörper (160, 160') zu entkoppeln, und/oder
dass der Trennkörper (180) einen über die Aufstandsfläche (162) und/oder die Auflagefläche (164) des Formkörpers (160, 160') vorstehenden Überstand aufweist, wobei vorzugsweise der Trennkörper (180) einen Überstand am Formkörper (160, 160') im Bereich von etwa 50 mm bis zu 200 mm aufweist, bevorzugt von etwa 120 mm.
 
5. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (160, 160') mehrere Durchführungsbereiche (140) für die Zugelemente (150) aufweist, die in Abständen zueinander angeordnet sind.
 
6. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchführungsbereich (140) im Formkörper (160, 160') vollständig von Beton eingefasst ist, wobei der Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit λ von mehr als 1,6 W/(m K) aufweist, und/oder
dass das lichte Maß des Durchführungsbereiches (140) zum Durchmesser des Zugelements (150) ein Verhältnis im Bereich von etwa 1,1 bis etwa 6, vorzugsweise von etwa 1,2 bis 4 aufweist.
 
7. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (160, 160') mehrere Isolierkörperabschnitte (170, 172) aufweist, welche im Wesentlichen parallel zu und zwischen der Aufstands- und Auflagefläche (162, 164) verlaufen.
 
8. Verfahren zum Herstellen eines Gebäudeabschnitts (100), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der herzustellende Gebäudeabschnitt (100) umfasst

- eine Boden- oder Deckenplatte (110),

- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110) angeordnete Gebäudewand (130),

- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand (130) angeordneten Formbaustein (120, 120'), und

- wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte (110) zur Gebäudewand (130) durch jeweils einen vertikalen Durchführungsbereich (140) im Formbaustein (120, 120') erstreckendes Zugelement (150),

umfassend die Schritte:

- Anordnen des wenigstens einen Zugelements (150) in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich (140) des Formbausteins (120, 120') oder Herstellen eines Formbausteins (120, 120') mit mindestens einem sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement (150), und

- Anordnen des Formbausteins (120, 120') auf der Decken- oder Bodenplatte (110) vor oder nach dem Anordnen des Zugelements (150) in dem Durchführungsbereich (140), und

- Herstellen der Gebäudewand (130) auf dem wenigstens einen Formbaustein (120, 120'), indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung zum Herstellen der Gebäudewand (130) gegossen wird, wobei ein Abschnitt des Zugelements (150) mit eingegossen wird,

oder

- Herstellen einer Gebäudewand, indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung zum Herstellen der Gebäudewand gegossen wird, und

- Anordnen des wenigstens einen Zugelements in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins (120, 120') mit mindestens einem sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement (150), und

- Anordnen des Formbausteins auf der vorzugsweise noch nicht ausgehärteten Gebäudewand vor oder nach dem Anordnen des Zugelements in der Durchführungsbereich, so dass ein Abschnitt des Zugelements in die darunterliegende Gebäudewand hineinragt,

wobei jeweils das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) von einem Trennkörper (180) umgeben ist.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, umfassend einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden Schritte:

- Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140) des Formbausteins (120, 120'), indem der Formbaustein (120, 120') bewegt und mit seinem Durchführungsbereich (140) über einen jeweils feststehendes Zugelement (150) geschoben wird, oder
indem das Zugelement bereits beim Herstellen des Formbausteins (120, 120') in den Formbaustein, vorzugsweise dessen Formkörper (160, 160') eingegossen wird;

- Bereitstellen eines Trennkörpers (180) in dem Durchführungsbereich (140) des Formbausteins (120, 120') vor dem Einbringen des Zugelementes (150) in den Durchführungsbereich (140) oder Erzeugen eines Trennkörpers (180) durch Anordnen des Trennkörpers auf dem Zugelement (150) vor dem Einbetonieren desselben in den Formbaustein (120, 120') oder nach dem Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140).


 
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, umfassend einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden Schritte:

- Herstellen oder Bereitstellen einer Schalung zum Gießen einer Deckenplatte (110) oder einer Gebäudewand (130) und/oder Herstellen oder Bereitstellen eines Armierungsgeleges innerhalb der Schalung oder in einer Aufnahme für eine zu gießende Bodenplatte;

- Anordnen des wenigstens einen Formbausteines (120, 120') auf dem Armierungsgelege,

- Anordnen bzw. Verbinden eines oder mehrerer Zugelemente (150) auf bzw. mit dem Armierungsgelege für die Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. die Gebäudewand (130) in im Wesentlichen vertikaler Ausrichtung vor oder nach dem Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140),

- Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140) so, dass das Zugelement (150) jeweils beidseitig an der Aufstandsfläche (162) und der Auflagefläche (164) des Formbausteins (120, 120') heraussteht;

- Aufsetzen des wenigstens einen Formbausteines (120, 120')auf dem Armierungsgelege, in dem das Zugelement bereits eingegossen ist, so dass das Zugelement (150) jeweils beidseitig an der Aufstandsfläche (162) und der Auflagefläche (164) des Formbausteins (120, 120') heraussteht, oder

- Gießen der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. der Gebäudewand (130), wobei vorzugsweise die Anordnung aus mehreren Formbausteinen (120, 120') teilweise eingegossen wird, so dass die mehreren Formbausteine (120, 120') aus der gegossenen Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. der Gebäudewand (130) herausragen,


 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, umfassend einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden Schritte:

- Einbringen einer Vergussmasse (192) in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement (150) und einer Wandfläche (142) des Durchführungsbereiches (140) zum Erzeugen des das Zugelement (150) umgebenden Trennkörpers, und

- Einbringen einer Vergussmasse (192) in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement (150) und einer Wandfläche (142) eines den Trennkörper zumindest zum Teil ausbildenden Hülsenkörpers (190, 190') zum Erzeugen des das Zugelement (150) umgebenden Trennkörpers, wobei

- als Vergussmasse (192) ein Material verwendet wird, welches sich von Ortbeton und/oder dem Betonwerkstoff der Gebäudewand (130) und/oder der Boden- oder Deckenplatte (110) unterscheidet, wobei vorzugsweise als Vergussmasse ein Harz oder ein zementgebundenes Material verwendet wird.


 
12. Formbaustein zum Anordnen zwischen einer Gebäudewand (130) und einer Boden- oder Deckenplatte (110), zum Tragen der Gebäudewand (130) auf der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. zum Tragen der Deckenplatte (110) auf der Gebäudewand (130), umfassend

- einen Formkörper (160, 160') aus Betonwerkstoff, mit

- einer Aufstandsfläche (162) zum Aufstellen des Formkörpers (160, 160') auf der Boden- oder Deckenplatte (110), und

- eine dazu planparallel verlaufende Auflagefläche (164) zum Aufstellen der Gebäudewand (130) darauf,

wobei der Formkörper (160, 160') wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche (162) bis zur Auflagefläche (164) erstreckenden Durchführungsbereich (140) für ein Zugelement (150) und zum Aufnehmen eines das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) umgebenden Trennkörpers (180) aufweist.
 
13. Formbaustein nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) zum Aufnehmen des Zugelements (150) fest in dem Durchführungsbereich (140) angeordnet ist, und/oder wobei der Trennkörper (180) einen größten freien inneren Durchmesser aufweist, der zu einem größten Durchmesser des Durchführungsbereiches (140) ein Verhältnis im Bereich von 0,2 bis 0,9 aufweist.
 
14. Formbaustein nach Anspruch 12 oder 13,
wobei der Trennkörper als Hülsenkörper (190, 190') ausgebildet ist und ein elastisches Material aufweist, um das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) in dem Formkörper (160, 160') aufzunehmen und gegen den Formkörper (160, 160') zu entkoppeln.
 
15. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Kontaktfläche zwischen der Aufstandsfläche (162) oder der Auflagefläche (164) des Formbausteines (120, 120') und der darunter liegenden Boden- oder Deckenplatte (110) oder der darauf aufgesetzten Gebäudewand (130) im Vergleich zur durch die Seitenkanten des Formbausteines (120, 120') theoretisch maximalen Kontaktfläche einen Anteil von > 50 %, bevorzugt > 80 %, besonders bevorzugt > 95 %, aufweist
 
16. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbaustein (120, 120') als ein Gleitlagerbaustein ausgebildet ist und an der Aufstandsfläche (162) und/oder der Auflagefläche (164) eine Oberflächeneigenschaft zum Zulassen einer relativen Bewegung zwischen dem Formbaustein (120, 120') und der Gebäudewand (130) bzw. der Boden- oder Deckenplatte (110) aufweist, und/oder
dass der Formbaustein (120, 120') als ein Festlagerbaustein ausgebildet ist und an der Aufstandsfläche (162) und/oder der Auflagefläche (164) eine Oberflächeneigenschaft zum Übertragen einer Schubkraft zwischen dem Formbaustein (120, 120') und der Gebäudewand (130) bzw. der Boden- oder Deckenplatte (110) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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