[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gebäudeabschnitt, umfassend eine bewehrte Boden-
oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- oder Deckenplatte
angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand und wenigstens einen zwischen der
Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein, wobei der
wenigstens eine Formbaustein einen Formkörper aus Betonwerkstoff aufweist, welcher
eine der Boden- oder Deckenplatte zugewandte Aufstandsfläche und eine im Wesentlichen
parallel dazu verlaufende, der zu tragenden Gebäudewand zugewandte Auflagefläche aufweist.
Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines solchen
Gebäudeabschnitts. Ferner betrifft die Erfindung einen Formbaustein zum Anordnen zwischen
einer Gebäudewand und einer Boden- oder Deckenplatte, zum Tragen der Gebäudewand auf
der Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte auf der Gebäudewand.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Anschlusselemente für einen Gebäudeabschnitt bekannt,
mit denen eine Gebäudewand mit einer darunter oder darüber angeordneten Boden- oder
Deckenplatte verbunden wird. Über die bekannten Anschlusselemente sollen Druckkräfte
in vertikaler Richtung von der insbesondere gegossenen Boden- oder Deckenplatte in
die darunter angeordnete oder darauf aufgesetzte zum Beispiel ebenfalls gegossene
Gebäudewand oder in umgekehrter Richtung übertragen werden. Neben der Druckkraftübertragung
soll zudem eine thermische Entkopplung zwischen der Decken- oder Bodenplatte und der
darunter oder darüber angeordneten Gebäudewand erreicht werden.
[0003] Aus dem europäischen Patent
EP 2 405 065 B1 ist beispielsweise eine Anordnung zum Verbinden einer Gebäudewand mit einer Boden-
oder Deckenplatte bekannt. Die Anordnung weist ein druckkraftübertragendes und isolierendes
Anschlusselement für eine Verbindung zweier gegossener Bauteile mit einem Isolationskörper
zum thermischen Trennen der Bauteile auf. Der Isolationskörper umfasst Druckelemente
aus einem Betonwerkstoff, die den Isolationskörper von der unteren zur oberen Auflagefläche
durchdringen. Mithilfe der Druckelemente im Isolationskörper werden vertikale Druckkräfte
von einer über dem Anschlusselement angeordneten Gebäudewand in eine darunter liegende
Boden- oder Deckenplatte eingeleitet. Die in Abständen zueinander innerhalb des Isolationskörpers
angeordneten Druckelemente werden von stabförmig ausgebildeten und Querkräfte übertragenden
Elementen durchdrungen, die an der oberen und unteren Auflagefläche im Wesentlichen
senkrecht abstehen. Mit den eine Querkraft übertragenden Elementen in einem solchen
Anschlusselement sollen insbesondere in Längsrichtung bzw. in einer Ebene parallel
zur Boden- oder Deckenplatte wirkende Kräfte aufgenommen werden. Die Querkraft übertragenden
Elemente sind insbesondere vollumfänglich und unmittelbar von den Druckelementen im
Isolationskörper umschlossen. Üblicherweise werden solche Anschlusselemente separat
vorgefertigt, was relativ aufwändig ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der oben
genannten Probleme zu adressieren. Insbesondere soll ein Gebäudeabschnitt der vorbezeichneten
Gattung vorgeschlagen werden, der sich auf einfache Weise herstellen lässt. Zumindest
eine Alternative zu bisher bekannten Lösungen vorgeschlagen werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1 vorgeschlagen. Ein solcher
Gebäudeabschnitt umfasst eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen
vertikal auf bzw. unter der Boden- oder Deckenplatte angeordnete, mit Bewehrung versehene
Gebäudewand und wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand
angeordneten Formbaustein. Der Formkörper des Formbausteins weist wenigstens einen
sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche erstreckenden Durchführungsbereich
für jeweils ein Zugelement, wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte zur
Gebäudewand durch den Durchführungsbereich im Formbaustein erstreckendes Zugelement
und einen das Zugelement in der Durchführungsbereich umgebenden Trennkörper auf.
[0006] Es wird somit ein Gebäudeabschnitt vorgeschlagen, der einen zwischen einer Boden-
oder Deckenplatte und einer Gebäudewand angeordneten Formbaustein umfasst, der einen
Grundkörper aus Betonwerkstoff aufweist. In einer Ausführungsform ist der Betonwerkstoff
für den Grundkörper, der hier als Formkörper bezeichnet wird, formgebend. Der Grundkörper,
also der Formkörper, bildet einen wesentlichen Teil des Formbausteins, und verleiht
dem Formbaustein seine grundlegende Festigkeit für die notwendige Kraftübertragung.
Bevorzugt sind die die Druckkräfte zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte
übertragenden Aufstands- und Auflageflächen vollständig aus Beton ausgebildet. Der
Grund- bzw. Formkörper gibt dem Formbaustein seine tragende Struktur, wobei zumindest
der Formkörper bevorzugt eine äußere Form ähnlich einem Quader oder Würfel aufweist.
Daher wird vorliegend die Bezeichnung "Formbaustein" verwendet, weil das Betonteil
Eigenschaften und/oder Form eines Steins oder Bausteins aufweist.
[0007] Der Durchführungsbereich, welcher sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche
des Formkörpers erstreckt, ist in einer Ausführung in seiner lichten Weite oder seinem
Durchmesser, sofern es sich um eine im Wesentlichen kreisrunde Öffnung handelt, derart
groß gewählt, dass ein Zugelement, bevorzugt ein Stahlzugelement durch den als Durchführungsöffnung
ausgebildeten Durchführungsbereich hindurch gesteckt werden kann, wobei die innere
Wandfläche des Durchführungsbereiches und die äußere Wandfläche des Zugelementes vorzugsweise
einander nicht berühren. Der Durchführungsbereich ist somit größer als ein solches
typisches Zugelement, insbesondere größer als ein typisches Zugelement, wie ein Bewehrungsstahl.
[0008] Als Zugelement kann beispielsweise ein Bewehrungsstahl, ein Gewindestab, wie auch
ein Flachstahl oder jedes andere beliebige Stabelement aus einem Stahlwerkstoff oder
aber ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff verwendet werden. Auch werden
in einer Ausführung nichtrostende Edelstähle zur Ausbildung des Zugelementes verwendet.
Mit dem Zugelement können Zugkräfte von der Gebäudewand in Längsrichtung des Zugelementes
in die darunter oder darüber liegende Boden- oder Deckenplatte übertragen werden.
Zudem ist ein das Zugelement in dem Durchführungsbereich umgebender Trenn- und/oder
Abdichtkörper vorgesehen, mit dem eine mechanische Trennung des Zugelementes vom Formkörper
erfolgt und/oder vorzugsweise aber nicht ausschließlich ein fluiddichter Abschluss
der Oberfläche des Zugelementes bewirkt ist. Dadurch können zum Beispiel herkömmliche
Baustähle als Zugelement eingesetzt werden, ohne die Notwendigkeit, dass diese aus
einem korrosionsbeständigen Werkstoff hergestellt sein müssen. Es kann ein entsprechend
günstigerer Stahl verwendet werden. Ebenso kann ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff
eingesetzt werden, da sich mit dem Trennkörper um das Zugelement nachteilige Kerbspannungen
vermeiden lassen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Trennkörper eine zwischen
dem Zugelement und der Wandfläche des Durchführungsbereiches eingefüllte Vergussmasse
oder ein zwischen dem Zugelement und der Wandfläche angeordneten Hülsenkörper, oder
weist eine solche Vergussmasse oder einen solchen Hülsenkörper auf. In einer Ausführungsform
wird in einen Spalt eine das Zugelement bevorzugt vollständig umgebende Vergussmasse
eingefüllt, welche den Hohlraum zur Wandfläche des als Durchführungsöffnung vorliegenden
Durchführungsbereiches insbesondere vollständig ausfüllt. Zudem erfolgt mittels des
Trenn- und/oder Abdichtkörpers eine Isolierung um das Zugelement herum. Die Vergussmasse
erhält erst innerhalb des Hohlraums zwischen Zugelement und Durchführungsbereich ihre
endgültige ausgehärtete Form. Insbesondere wird eine Vergussmasse gewählt, welche
als Abdichtkörper die äußere Oberfläche des Zugelementes in dem Durchführungsbereich
luftdicht abschließt bzw. passiviert, sodass die Korrosion eines bevorzugt als Stahlzugelement
ausgebildeten Zugelementes vermieden wird. In einer anderen Ausführung, bei dem das
Zugelement mit Herstellen des Formbausteines insbesondere in dem Formkörper eingegossen
wird, wird der Trennkörper um das Zugelement herum angeordnet und das Zugelement zusammen
mit dem Trennkörper im Formbaustein eingegossen.
[0010] Anstelle einer Vergussmasse kann gemäß einem Ausführungsbeispiel der Trennkörper
ein zwischen dem Zugelement und der Wandfläche angeordneter Hülsenkörper sein, der
ähnlich wie die Vergussmasse einen Bereich zwischen Zugelement und Wandfläche des
Durchführungsbereiches vollständig ausfüllt. Dabei ist bevorzugt ein innerer freier
Querschnitt des Hülsenkörpers gewählt, der direkt in Anlage mit der Oberfläche des
in der Durchführung angeordneten Zugelementes steht. Der zum Einsatz kommende Hülsenkörper
ist vorzugsweise vor dem Hindurchführen des Zugelementes in der Durchführung angeordnet
und hat bevorzugt die Eigenschaft, die Oberfläche des Zugelementes ebenfalls fluiddicht,
also luft- und/oder wasserdicht abzuschließen, um eine Korrosion zu vermeiden. Der
Trennkörper, der zudem die Funktion eines Abdichtkörpers erfüllt, liegt in einer Ausführungsform
der Erfindung mit seiner inneren Mantelfläche an der äußeren Oberfläche des Zugelementes
an und die äußere Mantelfläche des Hülsenkörpers steht unmittelbar mit der Wandfläche
des Durchführungsbereiches in Kontakt.
[0011] Alternativ ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Trenn-
und/oder Abdichtkörper eine das Zugelement abschnittsweise ummantelnde Vergussmasse
und einen die Vergussmasse ummantelnden Hülsenkörper aufweist. Der Bereich zwischen
der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der äußeren Oberfläche des Zugelementes
wird gemäß der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung durch einen in dem Durchführungsbereich
angeordneten Hülsenkörper und eine zusätzlich zwischen der inneren Mantelfläche des
Hülsenkörpers und der äußeren Oberfläche des Zugelementes eingefüllten Vergussmasse
ausgebildet. Mit der das Zugelement umgebenden Vergussmasse ist das Risiko einer möglichen
Korrosion an einem als Stahlzugelement ausgebildeten Zugelement im Vergleich zur Verwendung
nur eines Hülsenkörpers weiter minimiert. Es wird somit ein Hülsenkörper mit einer
Vergussmasse kombiniert.
[0012] Vorzugsweise weist der Trennkörper, insbesondere der Hülsenkörper, ein elastisches
Material auf und ist dazu eingerichtet, das in dem Durchführungsbereich angeordnete
Zugelement vom Formkörper zu entkoppeln, besonders mechanisch und/oder thermisch zu
entkoppeln. Dadurch wird erreicht, dass insbesondere in Längsrichtung der Wand wirkende
Schubkräfte durch den zwischen Gebäudewand und Boden- oder Deckenplatte angeordneten
Formbaustein nicht behindert werden. Der Hülsenkörper, der entweder zwischen der Vergussmasse
und der Wandfläche des Durchführungsbereiches oder zwischen der äußeren Oberfläche
des Zugelementes und der Wandfläche des Durchführungsbereiches angeordnet ist, bildet
somit eine Art Verformungspuffer, der eine Relativbewegung zwischen Gebäudewand und
Formkörper bzw. zwischen Boden- oder Deckenplatte und Formbaustein in einer Ebene
im Wesentlichen parallel zur Boden- oder Deckenplatte zulässt. Als elastisches Material
wird zum Beispiel ein Schaumstoff verwendet, der bei Einwirken einer Kraft darauf
eine elastische Verformung zumindest eines Bereiches des Trennkörpers ermöglicht.
Ein aus Vergussmasse und Hülsenkörper ausgebildeter Trenn- und/oder Abdichtkörper
bewirkt um ein Stahlzugelement oder ein Zugelement aus einem Faserverbundwerkstoff
herum eine optimale Abdichtung der Oberfläche und wird zugleich gedämpft im Formkörper
aufgenommen.
[0013] Vorzugsweise weist in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Trennkörper
einen über die Aufstandsfläche und/oder die Auflagefläche des Formkörpers vorstehenden
Überstand auf, wobei vorzugsweise der Trennkörper einen Überstand am Formkörper im
Bereich von etwa 50 mm bis zu 400 mm aufweist, bevorzugt von etwa 120 mm. Der das
Zugelement, insbesondere das Stahlzugelement ummantelnde Trennkörper steht insbesondere
jeweils an der Aufstands- und Auflagefläche des Formbausteines über. Der den Trennkörper
bevorzugt bereichsweise ausbildende Hülsenkörper gewährleistet in einem Bereich oberhalb
und unterhalb des Formbausteines von etwa bis zu 400 mm eine Entkopplung des Zugelementes
von der oberhalb und unterhalb des Formbausteines angeordneten Boden- oder Deckenplatte
oder Gebäudewand. Die Entkopplung des Zugelementes erfolgt insbesondere über eine
Höhe von insgesamt etwa bis zu einem Meter. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Übertragung
der längs des Stahlzugelementes wirkenden Zugkräfte zwischen Gebäudewand und Boden-
oder Deckenplatte auf.
[0014] Vorzugsweise weist der Formbaustein, insbesondere der Formkörper, mehrere Durchführungsbereiche
für mehrere als Bewehrungsstähle ausgebildete Zugelemente auf, die in Abständen zueinander
angeordnet sind. Damit wird eine gleichmäßige Verteilung der zwischen der Gebäudewand
und der Boden- oder Deckenplatte zu übertragenden Zugkräfte mittels solcher mehreren
Stahlzugelemente über einen großen Flächenbereich der Aufstands- und Auflagefläche
des Formkörpers bewirkt. Dadurch wird eine punktuelle Überlastung im Gegensatz zu
nur einem dafür vorgesehenen Druckübertragungsbereich vermieden. Vorzugsweise sind
die Durchführungsbereiche in gleichmäßigen Abständen zueinander innerhalb des Formbausteines
ausgebildet. Insbesondere sind in einer Ausführungsform der Erfindung zwei, drei,
vier, sechs oder mehr Durchführungsbereiche vorgesehen, die sich von der Aufstandsfläche
bis zur Auflagefläche des Formkörpers des Formbausteines erstrecken.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchführungsbereich im Formkörper
vollständig von Beton eingefasst, wobei der Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit
λ von mehr als 1,6 W/mK aufweist. Der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton
ist bevorzugt kein Leichtbeton und/oder weist insbesondere keine wärmedämmenden Eigenschaften
auf, jedenfalls nicht signifikant. Vorzugsweise ist der zur Ausbildung des Formkörpers
verwendete Beton bzw. Betonwerkstoff ein hochfester Faserbeton, insbesondere ein ultra-hochfester
Faserbeton. Insbesondere sind sämtliche Durchführungsbereiche im Formkörper durch
den Betonwerkstoff eingefasst bzw. umgeben, wodurch der Formkörper im Bereich einer
Durchführung eine hohe Druckfestigkeit aufweist. Der verwendete Faserbeton weist vorzugsweise
Stahlfasern mit einem Durchmesser von 0,1 mm bis 0,3 mm, besonders bevorzugt von 0,16
mm bis 0,24 mm, auf.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der mineralische Baustoff ein σ/λ-Verhältnis
größer als 10, bevorzugt größer als 20, besonders bevorzugt größer als 45 auf. Der
zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Baustoff weist ein Verhältnis zwischen seiner
Druckfestigkeit und seiner Wärmeleitfähigkeit auf, die mindestens größer als 10 ist.
Da λ größer als 1,6 W/mK ist, ist die Druckfestigkeit mindestens größer als 16 N/mm
2, bevorzugt größer 32 N/mm
2, besonders bevorzugt größer als 72 N/mm
2, welche mittels der Druckfestigkeitsprüfung an einem Probewürfel (Würfeldruckfestigkeit)
oder an zylindrischen Probekörpern (Zylinderdruckfestigkeit) ermittelt wurde, wobei
zwischen beiden Druckfestigkeitsprüfungen, aufgrund der unterschiedlichen Geometrie
der Probekörper, für einen unmittelbaren Vergleich vorbestimmte Umrechnungsfaktoren
zu berücksichtigen sind.
[0017] Vorzugsweise weist das lichte Maß des bevorzugt als Durchführungsöffnung ausgebildeten
Durchführungsbereiches in einer Ausführungsform der Erfindung zum Durchmesser des
Zugelementes, insbesondere Stahlzugelementes ein Verhältnis im Bereich von etwa 1,1
bis etwa 6 auf, vorzugsweise von etwa 1,2 bis 4. Zwischen der äußeren Oberfläche und
der inneren Wandfläche des Durchführungsbereiches ist in einer Ausführung bevorzugt
ein ausreichend großer Hohlraum in Form von insbesondere einem umlaufenden Spalt vorgesehen,
innerhalb dem der Trennkörper zuverlässig angeordnet oder ausgebildet werden kann.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Stahlzugelement, wie beispielsweise
ein Bewehrungsstahl, einen Durchmesser von zum Beispiel 16 mm auf, der durch eine
Durchführungsbereich mit insbesondere einem kreisrunden Querschnitt geführt ist, der
einen Durchmesser von ungefähr 32 mm hat. Die Außenabmessungen des Stahlzugelementes
sind im Vergleich zum lichten Maß der Durchführungsbereich jeweils geringer, wobei
die Maße bzw. Abmessungen innerhalb des oben angegebenen Verhältnisses beliebig variieren
können. Eine andere Ausführung sieht vor, zuerst den Trennkörper aus z.B. Hülsenkörper
und Vergußmasse um das Zugelement herum zu erzeugen, und dann das vorbereitete Zugelement
vorzugsweise im Formkörper des Formbausteines einzugießen.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Formkörper einen oder mehrere
Isolierkörperabschnitte auf, welche im Wesentlichen parallel zu und zwischen der Aufstands-
und Auflagefläche verlaufen. Der Isolierkörperabschnitt ist bevorzugt zwischen der
Aufstandsfläche und der Auflagefläche angeordnet und so in dem Formkörper aus Beton
eingebracht, dass dieser nicht die Form, also die äußere Form, des Formbausteins bestimmt.
In einer anderen Ausführungsform ist alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper
aufgenommenen Isolierkörperabschnitt ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen,
der insbesondere an den Seitenflächen des Formkörpers angeordnet ist. Vorzugsweise
sind die Isolierkörperabschnitte aus einem Isolierschaum ausgebildet.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann sich der Isolierkörperabschnitt
durch den Formkörper von einer Seitenfläche bis zur gegenüberliegend angeordneten
Seitenfläche des Formbausteins hindurch erstrecken.
[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gebäudeabschnittes,
insbesondere nach einem der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen,
wobei der herzustellende Gebäudeabschnitt umfasst: eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte,
eine im Wesentlichen vertikal auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. unterhalb einer
Deckenplatte angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand, wenigstens einen zwischen
der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein und wenigstens
ein sich von der Boden- oder Deckenplatte zur Gebäudewand durch jeweils wenigstens
einen vertikalen Durchführungsbereich im Formbaustein erstreckendes Zugelement, wobei
das Verfahren in einer Ausführung die Schritte umfasst:
- Anordnen des wenigstens einen Zugelements in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich
des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins mit mindestens einem sich durch
einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement,
- Anordnen des Formbausteins auf der Decken- oder Bodenplatte vor oder nach dem Anordnen
des Zugelements in der Durchführungsbereich,
- Herstellen der Gebäudewand auf dem wenigstens einen Formbaustein, indem ein Betonwerkstoff
in eine Schalung zum Herstellen der Gebäudewand gegossen wird, wobei ein Abschnitt
des Zugelements mit eingegossen wird,
wobei das Zugelement in dem Durchführungsbereich von einem Trennkörper umgeben ist.
[0021] Eine alternative Ausführung des Verfahrens sieht die folgenden Schritte vor:
- Herstellen einer Gebäudewand, indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung für eine Gebäudewand
zum Herstellen der Gebäudewand gegossen wird,
- Anordnen des wenigstens einen Zugelements in der betreffenden vertikalen Durchführungsbereich
des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins mit mindestens einem sich durch
einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement,
- Anordnen des Formbausteins auf der noch nicht betonierten zumindest noch nicht ausgehärteten
Gebäudewand vor oder nach dem Anordnen des Zugelements in dem Durchführungsbereich,
wobei ein Abschnitt des Zugelements in die darunterliegende Gebäudewand hineinragt,
wobei das Zugelement in dem Durchführungsbereich von einem Trennkörper umgeben ist
[0022] Mit den vorliegend beschriebenen Verfahrensschritten kann ein Gebäudeabschnitt hergestellt
werden, bei dem Zugelemente bevorzugt aus herkömmlichem, nicht korrosionsbeständigen
Baustahl zur Zugübertragung zwischen der Gebäudewand und der darunter oder darüber
liegenden Boden- oder Deckenplatte eingesetzt werden können. Mit dem Umgeben des Zugelementes
durch einen Trennkörper wird die Oberfläche des Zugelementes zwischen der Aufstandsfläche
und der Auflagefläche des Formbausteines vollständig von der Umgebung abgedichtet,
sodass keine Reaktion der Oberfläche des Zugelementes mit der Umgebung möglich ist
und dadurch die Korrosion insbesondere eines Stahlzugelementes vermieden wird. Das
Anordnen des Formbausteines auf der Decken- oder Bodenplatte erfolgt insbesondere
durch das Montieren des Formbausteines mit Zugelementen vor der Betonage und das anschließende
Einbetonieren, aber wenigstens durch das Aufsetzen bzw. Auflegen des Formbausteines
auf einer fertig gegossenen, aber noch nicht ausgehärteten Boden- oder Deckenplatte
bzw. Gebäudewand oder des Formbausteines ohne Zugelemente auf einer bereits vollständig
ausgehärteten Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand. Das Herstellen der Gebäudewand
umfasst das Gießen bzw. Einbringen eines Betonwerkstoffes, vorzugsweise von Ortbeton,
in eine Schaltung, welche oberhalb des auf der Decken- oder Bodenplatte angeordneten
Formbausteines gestellt wird. Insbesondere ragt ein Abschnitt des Zugelementes, wie
beispielsweise ein Bewehrungsstahl, ein Gewindestab oder ein Flachstab, aus der Auflagefläche
oder Aufstandsfläche des Formbausteines hervor. Das Zugelement wird somit beim Herstellen
der Gebäudewand mit eingegossen bzw. in eine zuvor hergestellte Gebäudewand, auf der
ein erfindungsgemäßer Formbaustein aufgesetzt wird, eingesetzt und dient nach dem
Aushärten der Gebäudewand zum Übertragen vertikaler Zugkräfte. Diese Zugkräfte können
dabei in vorteilhafter Weise durch den Formbaustein hindurch geführt werden. Der Formbaustein
kann die Wand auf der Decken- oder Bodenplatte tragen, oder umgekehrt und dabei eine
Isolierung besonders thermische Isolierung, erreichen.
[0023] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen, mehrere oder sämtliche
der Schritte:
Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich des Formbausteines, indem der
Formbaustein bewegt und mit seinem Durchführungsbereich über ein jeweils fest stehendes
Zugelement geschoben wird oder indem das Zugelement bereits beim Herstellen des Formbausteins
in den Formbaustein, vorzugsweise dessen Formkörper eingegossen wird; und/oder Bereitstellen
eines Trennkörpers in dem Durchführungsbereich des Formbausteines vor dem Einbringen
des Zugelementes in den Durchführungsbereich oder Erzeugen eines Trennkörpers durch
Anordnen des Trennkörpers auf dem Zugelement vor dem Einbetonieren desselbigen in
den Formbaustein oder nach dem Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich.
Anstatt das Zugelement durch einen Durchführungsbereich eines auf zum Beispiel einem
Armierungsgelege oder -geflecht angeordneten Formbausteines hindurch zu schieben,
kann das Zugelement zuerst in bevorzugt vertikaler Ausrichtung mit dem Armierungsgelege
der zu erzeugenden Boden- oder Deckenplatte verbunden und anschließend der Formbaustein
mit seinem Durchführungsbereich über das Zugelement geschoben werden. Alternativ kann
das Zugelement beim Herstellen des Formbausteines in den bevorzugt aus Betonwerkstoff
gefertigten Formkörper zusammen mit dem Trennkörper eingegossen werden. Der Formbaustein
wird dann mit dem oder den darin eingegossenen Zugelement/Zugelementen auf dem Armierungsgelege
aufgesetzt.
[0024] Vorzugsweise wird der das Zugelement umgebende Trenn- und/oder Abdichtkörper bereits
bei der Herstellung des Formbausteines in dem Durchführungsbereich angeordnet. Alternativ
kann der Trenn- und/oder Abdichtkörper auch erst nach dem Anordnen des Zugelementes
in dem Durchführungsbereich durch beispielsweise das Einfüllen einer Vergussmasse
in den Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der Außenfläche
des Zugelementes erzeugt werden. In einer weiteren Ausführungsform kann der Trennkörper
zuerst an dem Zugelement in entsprechender Höhe angeordnet bzw. ausgebildet werden.
Ein im Formbaustein vorgefertigter oder bereitgestellter Trennkörper bzw. der nachträglich
erzeugte Trennkörper umschließen das Zugelement insbesondere vollumfänglich, wobei
ein Trennkörper mit bevorzugt einer gleichmäßigen, das Zugelement umgebenden Wandstärke
erzeugt wird. Als Armierungsgelege wird insbesondere wenigstens eine Verstärkungslage
aus einer oder mehreren Betonstahlmatten verstanden, oder ähnliche Armierung, besonders
Stahlarmierung, das innerhalb des aus Beton zu gießenden Gebäudeteiles ganz oder teilweise
eingeschlossen bzw. eingegossen wird.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren einen,
mehrere oder sämtliche der nachfolgenden Schritte: Herstellen oder Bereitstellen einer
Schalung zum Gießen einer Deckenplatte oder einer Gebäudewand und/oder Herstellen
oder Bereitstellen eines Armierungsgeleges innerhalb der Schalung oder in einer Aufnahme
für eine zu gießende Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand. Die hergestellte oder
bereitgestellte Schalung dient insbesondere zur Formgebung der zu erzeugenden Deckenplatte
oder der Gebäudewand, wobei zum Herstellen der Schalung für die Deckenplatte zumindest
bereichsweise vorgefertigte Betonteile verwendet werden können, die zumindest die
Unterseite einer fertigen Deckenplatte ausbilden können. Innerhalb der Schalung bzw.
auf den die Schalung zumindest zum Teil ausbildenden Betonfertigteilen oder in der
Aufnahme für die Bodenplatte wird in einer Ausführung ein Armierungsgelege oder -geflecht
hergestellt, das eine Art Gewebelage für eine höhere Druck- oder Zugfestigkeit der
zu erzeugenden Platte oder Wand gewährleistet. Als Aufnahme für die Bodenplatte wird
bevorzugt eine Mulde im zuvor vorbereiteten Erdreich verwendet.
[0026] Anordnen des wenigstens einen Formbausteines auf dem Armierungsgelege, wodurch der
Formbaustein vorzugsweise um ein Höhenmaß x innerhalb der darunter angeordneten Boden-
oder Deckenplatte bzw. der darunter angeordneten Gebäudewand aufgenommen, insbesondere
eingegossen, wird. Das verbleibende Höhenmaß, mit dem der Formbaustein aus der Boden-
oder Deckenplatte hervorragt, ist demnach geringer als die Gesamthöhe des Formbausteines.
[0027] Anordnen bzw. Verbinden eines oder mehrerer Zugelemente auf bzw. mit dem Armierungsgelege
für die Boden- oder Deckenplatte oder die Gebäudewand in im Wesentlichen vertikaler
Ausrichtung vor oder nach dem Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich..
Bevorzugt werden die Zugelemente mit dem Armierungsgelege der Boden- oder Deckenplatte
oder der Gebäudewand verdrahtet. Dadurch werden die Zugelemente vorab mit einem vorbestimmten
Abstand zueinander positioniert und anschließend können die Formbausteine von oben
oder unten auf die Zugelemente aufgeschoben werden. Dann befinden sich die Zugelemente
jeweils in einem Durchführungsbereich des Formbausteins. Durch das vorherige Verdrahten
werden die Zugelemente bereits fixiert und das nachträgliches Aufschieben eines Formbausteines
erleichtert.
[0028] Anordnen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich, sodass das Zugelement jeweils
beidseitig an der Aufstands- und der Auflagefläche des Formbausteines heraus- bzw.
hervorsteht. Durch das Hervorstehen bzw. das Überstehen der bevorzugt freien Enden
des oder der Zugelemente wird eine Verbindung zwischen dem Zugelement und der Boden-
oder Deckenplatte und der zu gießenden Gebäudewand ermöglicht. Dadurch ist überhaupt
erst eine Übertragung von Zugkräften zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder
Deckenplatte möglich.
[0029] Alternativ erfolgt das Aufsetzen des wenigstens einen Formbausteines auf dem Armierungsgelege,
wobei das Zugelement bereits in den Formbaustein eingegossen ist, so dass das Zugelement
jeweils beidseitig an der Aufstandsfläche und der Auflagefläche des Formbausteins
heraussteht. Demnach wird ein vollständig fertiger Formbaustein mit mindestens einem
Zugelement und einem das Zugelement umgebenden Trennkörper verbaut, der anschließend
zwischen Boden- oder Deckenplatte bzw. der Gebäudewand eingegossen wird.
[0030] Gießen der Boden- oder Deckenplatte oder der Gebäudewand, wobei vorzugsweise die
Anordnung aus mehreren Formbausteinen teilweise eingegossen wird, sodass die mehreren
Formbausteine an der Oberfläche aus der gegossenen Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand
herausragen. Bevorzugt sind die Formbausteine um ein Höhenmaß x in die Boden- oder
Deckenplatte oder an der Oberseite der Gebäudewand eingelassen. Durch das Einlassen
der Formbausteine in die Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand ist in einer Ausführungsform
ein Formschluss zwischen der Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand erreicht, mit
dem möglichen Relativbewegungen zwischen dem Formbaustein und der Boden- oder Deckenplatte
bzw. Gebäudewand auf vorteilhafte Weise entgegengewirkt werden kann. In einer alternativen
Ausführung wird eine Anordnung aus Formbausteinen auf einer Gebäudewand angeordnet,
auf der wiederum dann eine Deckenplatte hergestellt wird. Dazu wird erst die vertikale
Gebäudewand hergestellt, auf der die Formbausteine mit ihren Zugelementen aufgesetzt
werden. Anschließend wird auf den Formbausteinen die Deckenplatte hergestellt.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst dieses
einen, mehrere oder sämtliche der Schritte:
Einbringen einer Vergussmasse in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement und einer
Wandfläche des als Durchführungsöffnung ausgebildeten Durchführungsbereiches zum Erzeugen
des das Zugelement umgebenden Trenn- und/oder Abdichtkörpers. Das Einfüllen einer
Vergussmasse stellt eine einfache Möglichkeit der Entkopplung des Zugelementes vom
Formkörper durch den Trennkörper bzw. zum Herstellen des die Oberfläche des Zugelementes
abdichtenden Abdichtkörpers dar. Bevorzugt wird der gesamte Hohlraum zwischen der
Durchführungsöffnung und der Oberfläche des Zugelementes mit einer Vergussmasse befüllt.
Vorzugsweise werden als Vergussmasse Harzlösungen verwendet, welche nach dem Aushärten
so dicht sind, dass kein korrosives Medium, wie beispielsweise Sauerstoff, an die
Oberfläche des Zugelementes, insbesondere eines Stahlzugelementes gelangen kann. Alternativ
können als Vergussmasse zementös gebundene Materialien verwendet werden, die eine
Passivierung der Oberfläche des Stahlzugelementes bewirken. Als Vergussmasse wird
vorzugsweise ein Mörtel verwendet, der verschieden zu dem der Herstellung der Boden-
oder Deckenplatte oder der Gebäudewand verwendeten Ortbetons ist. Eine bevorzugte
Ausführung sieht die Verwendung einer Vergussmasse aus einer Mischung aus einem Harz
und einem zementösen Material vor.
[0032] Einbringen einer Vergussmasse in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement und einer
Wandfläche eines den Trennkörper zumindest zum Teil ausbildenden Hülsenkörpers zum
Erzeugen des das Zugelement umgebenden Trennkörpers. Alternativ wird anstelle einer
den Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches und der Oberfläche
des Zugelementes nur ein Bereich mit der Vergussmasse ausgefüllt, da bereits ein Teil,
insbesondere ein ringförmiger Bereich, nahe einer Wandfläche des späteren Durchführungsbereiches
im Formbaustein mit einem Hülsenkörper ausgebildet ist. Dieser Hülsenkörper weist
bevorzugt elastische Eigenschaften auf, sodass eine Relativbewegung des von der Vergussmasse
ummantelten Zugelementes in dem Durchführungsbereich in der Ebene möglich ist. Beide
oben beschriebenen Arten des Herstellens des Trennkörpers um das Zugelement können
auch außerhalb des Formbausteines mittels entsprechender Formen erfolgen. Es kann
also erst das Zugelement mit Trennkörper vorbereitet werden. Als nächstes kann das
so vorbereitete Zugelement im Bereich des Trennkörpers in dem Formbaustein vergossen
werden. Endprodukt ist ein Zugelement mit einem sich entlang eines Abschnittes erstreckenden
Trennkörpers, wobei das Zugelement dann in den Formkörper eingegossen ist.
[0033] Als Vergussmasse wird ein Material verwendet, welches sich von Ortbeton und/oder
dem Betonwerkstoff der Gebäudewand und/oder der Boden- oder Deckenplatte unterscheidet.
Vorzugsweise wird als Vergussmasse ein Harz oder ein zementgebundenes Material verwendet.
[0034] Die Vergussmasse wird insbesondere in einem Zwischenschritt in den in dem Durchführungsbereich
neben dem Zugelement verbleibenden Hohlraum, insbesondere Ringspalt, eingebracht,
insbesondere eingefüllt. Das kann auch zwischen dem Zugelement und dem Hülsenkörper
sein.
[0035] Das kann nach dem Vergießen der Boden- oder Deckenplatte, aber vor dem Gießen der
oberhalb des Formbausteins zu erzeugenden vertikalen Gebäudewand sein. Alternativ
kann das in einem Zwischenschritt bei der Vorfertigung des Formbausteins erfolgen,
so dass dann der Formbaustein bereits mit sich durch den Formkörper erstreckenden
Zugelementen und eingefüllter Vergussmasse zur Baustelle geliefert werden kann.
[0036] Die Erfindung betrifft ferner auch einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer
Gebäudewand und einer Boden- oder Deckenplatte, zum Tragen der Gebäudewand auf der
Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte auf der Gebäudewand, umfassend
einen Formkörper aus Betonwerkstoff mit einer Aufstandsfläche zum Aufstellen des Formkörpers
auf der Boden- oder Deckenplatte und eine im Wesentlichen dazu planparallel verlaufende
Auflagefläche zum Aufstellen der Gebäudewand darauf, wobei der Formkörper wenigstens
einen sich von der Aufstandsfläche bis zur Auflagefläche erstreckenden Durchführungsbereich
für ein Zugelement und zum Aufnehmen eines das Zugelement in dem Durchführungsbereich
umgebenden Trennkörpers aufweist.
[0037] Es wird ein Formbaustein vorgeschlagen, der einen Formkörper aus Betonwerkstoff hat,
wobei der verwendete Betonwerkstoff bevorzugt ein nichtwärmedämmender Beton und auch
kein Leichtbeton ist. Insbesondere weist der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete
Betonwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit λ größer als 1,6 W/mK auf. Der Formkörper mit
seinen planparallel zueinander verlaufenden Aufstands- und Auflageflächen hat vorzugsweise
im Wesentlichen eine Quaderform mit ebenfalls parallel zueinander verlaufenden ersten
Seitenflächen und zweiten Seitenflächen, welche die Aufstandsfläche und die Auflagefläche
miteinander verbinden.
[0038] Zudem weist der Formkörper mindestens einen, bevorzugt mehrere Durchführungsbereiche
auf, welche sich von der Aufstandsfläche zur Auflagefläche des Formkörpers hindurch
erstrecken. Die Durchführungsbereiche sind in einer Ausführung als Durchführungsöffnungen
zum Durchführen eines Zugelementes ausgebildet, beispielsweise in Form eines Bewehrungsstahles
oder eines Gewindestabes, und zum Aufnehmen eines das Zugelement in dem Durchführungsbereich
umgebenden Trennkörpers eingerichtet und gleichzeitig dazu bestimmt. Um neben dem
Zugelement auch einen Trennkörper innerhalb des Durchführungsbereiches aufnehmen zu
können, weist der Durchführungsbereich in Bezug auf die äußeren Abmessungen des Zugelementes
ein lichtes Maß auf, das größer ist als die Außenabmessungen des Zugelementes. Bevorzugt
liegt das Verhältnis des lichten Maßes einer solchen Durchführungsöffnung zur äußeren
Abmessung, insbesondere zum Durchmesser, des Zugelementes im Bereich von etwa 1,1
bis etwa 6.
[0039] Vorzugsweise ist nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteins der
Trennkörper zum Aufnehmen des Zugelementes in dem Durchführungsbereich angeordnet.
Bevorzugt ist der Trenn- und/oder Abdichtkörper somit Bestandteil des Formbausteins,
der insbesondere während der Herstellung des Formbausteins innerhalb des Durchführungsbereiches
angeordnet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des Trennkörpers
die innere Wandfläche des Durchführungsbereiches begrenzt. Vorzugsweise bildet der
Formkörper des Formbausteins einen Formschluss, mit dem innerhalb des Durchführungsbereiches
angeordneten Trennkörper aus. Damit wird bewirkt, dass sich der Trennkörper nicht
in Längsrichtung des Durchführungsbereiches aus dieser herausziehen lässt.
[0040] In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Trennkörper als
Hülsenkörper ausgebildet und weist ein elastisches Material auf, um das Zugelement
in dem Durchführungsbereich in dem Formkörper aufzunehmen und gegenüber dem Formkörper
bevorzugt strukturell zu entkoppeln. Der Trennkörper ermöglicht als eine Art Verformungspuffer
somit eine Relativbewegung des Zugelementes zum Formkörper des Formbausteines in einer
Ebene parallel zu der Auflagefläche bzw. Aufstandsfläche. In einer Ausführungsform
bildet der mit der Wandfläche des Durchführungsbereiches in Kontakt stehende Hülsenkörper
einen Teil des das Zugelement umgebenden, innerhalb des Durchführungsbereiches an
der Oberfläche bevorzugt abdichtenden Trennkörpers aus.
[0041] Vorzugsweise weist der Trennkörper in einem Ausführungsbeispiel einen größten freien
inneren Durchmesser auf, der zu einem größten Durchmesser des Durchführungsbereiches
ein Verhältnis im Bereich von 0,2 bis etwa 0,9 aufweist. Das Verhältnis zwischen dem
freien inneren Durchmesser und dem Durchmesser des Durchführungsbereiches ist auch
insbesondere abhängig von der Dicke bzw. Stärke des durch den Durchführungsbereich
hindurch geführten bzw. hindurch führbaren Zugelementes. In einer Ausführung variiert
die Anzahl der den Formkörper des Formbausteins durchdringenden Zugelemente in Abhängigkeit
der gewählten Abmessungen der Zugelemente oder umgekehrt. Je mehr Zugelemente verwendet
werden, desto geringer können deren Durchmesser gewählt werden, um dieselben Zugkräfte
von der Gebäudewand in Richtung der Boden- oder Deckenplatte oder in umgekehrter Richtung
übertragen zu können.
[0042] Unabhängig von der Ausgestaltung des Trenn- und/oder Abdichtkörpers, ob aus einem
Hülsenkörper aus einem elastischen Material allein oder in Kombination mit einer die
Oberfläche des Zugelementes abdichtenden Vergussmasse, ist der größte freie innere
Durchmesser stets der, welcher an der Oberfläche des Zugelementes anliegt. Bei Verwendung
eines Hülsenkörpers in dem Durchführungsbereich ist der Durchführungsbereich jeweils
als Durchführung für den Hülsenkörper durch den Betonwerkstoff des Formkörpers bzw.
als Aufnahme für den zusammen mit dem Zugelement im Formkörper eingegossenen Hülsenkörper
zu verstehen. Der Durchführungsbereich im Formkörper des Formbausteins weist vorzugsweise
einen Innendurchmesser im Bereich von ungefähr 12 bis 40 Millimetern auf. Angegebene
Maße des Durchführungsbereiches beziehen sich auf den Durchführungsbereich ohne den
Trennkörper, insbesondere ohne den Hülsenkörper.
[0043] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteines weist die Kontaktfläche
zwischen der Aufstandsfläche oder der Auflagefläche des Formbausteines und der darunter
liegenden Boden- oder Deckenplatte oder der darauf aufgesetzten Gebäudewand im Vergleich
zur durch die Seitenkanten des Formbausteines theoretisch maximalen Kontaktfläche
einen Anteil von größer 50 %, bevorzugt größer 80 %, besonders bevorzugt größer 95
%, auf. Demnach wird der Formbaustein zum überwiegenden Teil auf ganzer Breite und
Länge auch zur Druckübertragung ausgenutzt. Der erfindungsgemäß zum Einsatz kommende
Formbaustein weist dabei einen Formkörper mit einer maximal großen Pressungsfläche
bzw. Kontaktfläche zwischen dem vorgefertigten Formbaustein und der mittels Ortbeton
hergestellten Boden- oder Deckenplatte bzw. vertikalen Gebäudewand auf. Damit ist
eine vorteilhafte Übertragung von Druckkräften zwischen der Gebäudewand und der darunter
liegenden oder der darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte gewährleistet. Insbesondere
die vor Ort hergestellte Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand können eine vergrößerte
Pressungsfläche aufweisen, wodurch strukturelle Schäden an den vor Ort hergestellten
Gebäudeabschnitten vermieden werden.
[0044] Vorzugsweise ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein oder mehrere
Isolierkörperabschnitte an dem Formkörper vorgesehen. Der Isolierkörperabschnitt befindet
sich zwischen der Aufstandsfläche und der Auflagefläche, ist aber bevorzugt so an
dem Formkörper aus Beton angeordnet, dass dieser nicht die Form des Formbausteins
bestimmt. Hierdurch kann auf einfache Art und Weise eine Isolierung in dem Formkörper
und damit am Formbaustein ausgebildet werden. In einer anderen Ausführungsform ist
alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper aufgenommenen Isolierkörperabschnitt
ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen, der insbesondere an den Seitenflächen
des Formkörpers angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Isolierkörperabschnitte aus
einem Isolierschaum ausgebildet.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der Isolierkörperabschnitt
durch den Formkörper von einer Seitenfläche bis zur gegenüberliegend angeordneten
Seitenfläche des Formbausteins hindurch.
[0046] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteines ist der Formbaustein
als ein Gleitlagerbaustein ausgebildet und weist an der Aufstandsfläche und/oder der
Auflagefläche eine Oberflächeneigenschaft zum Zulassen einer Relativbewegung zwischen
dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte auf. Besonders
bei einem als Gleitlagerbaustein ausgebildeten Formbaustein weist der Formbaustein
bevorzugt auf seiner Auflagefläche einen Gleitabschnitt für die darauf aufzusetzende
Gebäudewand und außerdem oder alternativ auf der Aufstandsfläche einen Gleitabschnitt
für die darunter angeordnete Boden- und/oder Deckenplatte auf. Bevorzugt ist die Auflagefläche
bzw. die Aufstandsfläche dafür mit einer sehr glatten Oberfläche ausgestattet, wie
sie beispielsweise. beim Sägen oder beim direkten Schalen an einer Stahlschalung entsteht.
Damit wird ein Gleiten der Gebäudewand oder der Boden- oder Deckenplatte relativ zum
Formbaustein erreicht, was dort zumindest eine relative Bewegung zulässt.
[0047] Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Formbaustein in einer alternativen Ausführungsform
als ein Festlagerbaustein ausgebildet und weist an der Aufstandsfläche und/oder der
Auflagefläche eine Oberflächeneigenschaft zum Übertragen einer Schubkraft zwischen
dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte auf. Bei einem
solch erfindungsgemäß ausgebildeten Formbaustein weist der Formkörper auf zumindest
seiner Auflagefläche für die Gebäudewand ein daran vorstehendes Profilelement als
Verbindungsabschnitt mit der Gebäudewand auf. Mit Hilfe eines insbesondere an der
Auflagefläche und der Aufstandsfläche ausgebildeten Verbindungsabschnitts ist ein
Bereich der Aufstands- bzw. Auflagefläche dazu eingerichtet, parallel zur Auflagefläche
und/oder Aufstandsfläche wirkende Schubkräfte aufzunehmen und in den Formbaustein
einzuleiten. Ein insbesondere als Festlagerbaustein ausgebildeter Formbaustein weist
als Verbindungsabschnitt wenigstens ein an der Auflagefläche und/oder der Aufstandsfläche
des Formkörpers vorstehendes Profilelement auf. Das Profilelement stellt somit eine
Verbindung zwischen einer Gebäudewand und/oder einer Boden- oder Deckenplatte mit
dem Formbaustein, besonders dem Formkörper her. Insbesondere eine auf der Auflagefläche
zu erstellende Gebäudewand bzw. eine mit der Aufstandsfläche in Kontakt gebrachte
Boden- oder Deckenplatte wird mittels des Profilelements relativ zum Formbaustein
fixiert.
[0048] Die Erfindung wird im Folgenden anhand möglicher Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beispielhaft näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer Schnittdarstellung
von der Seite;
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 3
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Formbausteins in Form eines Festlagerbausteins;
- Fig. 4
- eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Formbausteins in Form eines
Gleitlagerbausteins;
- Fig. 5
- eine Detailansicht eines in einer Durchführungsbereich angeordneten Trennkörpers,
und
- Fig.6
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Formbausteins.
[0049] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitt 100 in einer Schnittdarstellung.
Der Gebäudeabschnitt 100 umfasst eine Bodenplatte 110, einen auf der Bodenplatte 110
angeordneten Formbaustein 120 und eine oberhalb des Formbausteins 120 angeordnete,
tragende Betonwand 130. Von der Gebäudewand 130 werden durch den Formbaustein 120
vertikal wirkende Druckkräfte D, die in der Fig. 2 eingezeichnet sind, auf die Bodenplatte
110 übertragen. Des Weiteren erstrecken sich durch mehrere Durchführungsbereiche 140
im Formbaustein 120, wie Fig. 1 ferner verdeutlicht, mehrere Zugelemente 150 von der
Bodenplatte 110 durch den Formbaustein 120 bis in die vertikale Gebäudewand 130. Mithilfe
der Zugelemente 150 können vertikal gerichtete Zugkräfte von der Gebäudewand 130 in
die Bodenplatte 110 und in umgekehrte Richtung übertragen werden.
[0050] Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, weist der zwischen Bodenplatte 110 und Gebäudewand 130
angeordnete Formbaustein 120 einen Formkörper 160 aus einem Betonwerkstoff auf, wobei
der Betonwerkstoff ein nichtwärmedämmender Beton ist. Der Formkörper 160 umfasst eine
der Bodenplatte 110 zugewandte Aufstandsfläche 162 und eine der Gebäudewand 130 zugewandte
Auflagefläche 164 auf. Die Aufstandsfläche 162 und die Auflagefläche 164 verlaufen
im Wesentlichen parallel, bevorzugt planparallel zueinander. Innerhalb des Formkörpers
160 verlaufen mehrere Isolierkörperabschnitte 170, 172, die besonders in der Fig.2
gezeigt sind und welche sich in der gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen parallel
zwischen der Aufstands- und der Auflagefläche 162, 164 erstrecken.
[0051] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts
100' in einer Schnittdarstellung mit einer Boden- oder Deckenplatte 110, einen auf
der Boden- oder Deckenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1' und eine oberhalb des
Formbausteins 1' angeordnete tragende Gebäudewand 130. Auch die in Figur 2 gezeigte
Boden- oder Deckenplatte 110 und die tragende Gebäudewand 130 aus Beton weisen eine
nicht näher gezeigte Armierung bzw. Bewehrung im Inneren der Boden- oder Deckenplatte
110 bzw. der Gebäudewand 130 auf. Der Formbaustein 1' umfasst einen Formkörper 2',
über den vertikal wirkende Druckkräfte, ähnlich wie am Formkörper 2 in Fig. 1, von
der Gebäudewand 120 in die Boden- oder Deckenplatte 110 übertragen werden.
[0052] Wie Figur 2 weiter verdeutlicht, verlaufen durch Durchführungsbereiche 10' im Formbaustein
1' mehrere Zugelemente 150. Die sich von der Boden- oder Deckenplatte 110 durch den
Formbaustein 1' bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand 130 erstreckenden Zugelemente
150 sind zur Übertragung von in vertikaler Richtung wirkenden Zugkräften ausgelegt
und halten die übereinander angeordneten Gebäudeteile 110, 130 in einem vorbestimmten
Abstand übereinander. Der Formbaustein 1' kann im Formkörper 2', ähnlich wie in Fig.
1 gezeigt, einen Isolierabschnitt bzw. -körper 8 aufweisen.
[0053] Der Formkörper 2' des Formbausteins 1' ist aus einem mineralischen Baustoff, nämlich
einem nicht wärmedämmenden Beton ausbildet. Der Formkörper 2' weist eine Aufstandsfläche
4 und eine Auflagefläche 6 auf, an denen jeweils ein im Wesentlichen senkrecht abstehender
Übertragungsvorsprung 22, 22' vorgesehen ist. Mindestens ein Durchführungsbereich
10' ist für das Zugelement im Formkörper 2' vorgesehen. Der Übertragungsvorsprung
22, 22' ist jeweils einteilig mit dem Formkörper 2' als eine Art Profilelement ausgebildet.
Die Übertragungsvorsprünge 22, 22' weisen senkrecht verlaufende Seitenflächen bzw.
-flanken auf und nehmen Schubkräfte in Wand-Längsrichtung bzw. horizontaler Richtung
auf.
[0054] In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßer Formbaustein 120 in Form eines Festlagerbausteins
gezeigt. Der Formbaustein 120 umfasst einen Formkörper 160 mit einer Aufstandsfläche
162 und einer Auflagefläche 164. Der Formkörper 160 bildet an der Aufstands- bzw.
Auflagefläche 162, 164 eine Grundfläche aus, welche durch die Außenabmessungen des
Formkörpers 160, insbesondere dessen Seitenlängen a und b, bestimmt wird. Das Flächenmaß
der Grundfläche ergibt sich aus dem Produkt von a*b. Des Weiteren sind im Formkörper
160 mehrere Durchführungsbereiche 140 vorgesehen, welche sich von der Aufstandsfläche
162 bis zur Auflagefläche 164 erstrecken. Die Durchführungsbereiche 140 sind dazu
eingerichtet, ein sich durch den Durchführungsbereich 140 erstreckendes Zugelement
150 und einen das Zugelement 150 in dem Durchführungsbereich 140 umgebenden Trennkörper
180 aufzunehmen. Das Zugelement 150 und der Trennkörper 180 sind in Fig. 5 gezeigt.
In einer nicht näher dargestellten Ausführungsform wird der Trennkörper 180 aus einer
Vergussmasse gebildet, die den Hohlraum zwischen der Oberfläche des Zugelementes 150
und der Wandfläche 142 des Durchführungsbereiches 140 vollumfänglich ausfüllt. Die
Vergussmasse kann auch einen Hohlraum zwischen dem Zugelement 150 und einem Hülsenkörper
190' ausfüllen.
[0055] Des Weiteren sind an der Auflagefläche 164 des Formkörpers 160 zwei quer zur Seitenlänge
a verlaufende Materialvorsprünge 176 in Form von Profilelementen vorgesehen, mit denen
ein Verbindungsabschnitt 178 in Richtung einer mit der Auflagefläche 164 zu koppelnden
Gebäudewand 130 oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte 110 ausgebildet
wird. Derartige als Profilelemente ausgebildete Materialvorsprünge 176 können auch
auf der Aufstandsfläche 162 des Formkörpers 160 ausgebildet sein. Zudem sind innerhalb
des Formkörpers 160 mehrere Isolierkörperabschnitte 170, 172 angeordnet, welche im
Wesentlichen parallel zu und zwischen den Aufstands- bzw. Auflageflächen 162, 164
verlaufen. In der gezeigten Ausführungsform erstrecken sich die Isolierkörperabschnitte
170, 172 auch parallel bzw. senkrecht zu den Seitenlängen a und b des Formkörpers
160 und damit von einer ersten Seitenfläche 184 zur gegenüberliegenden Seitenfläche
184' bzw. von einer zweiten Seitenfläche 186 zu einer gegenüberliegend angeordneten
zweiten Seitenfläche 186'. In der vorliegenden Ausführungsform verlaufen die Isolierkörperabschnitte
170, 172 etwa quer zueinander und bilden innerhalb des Formkörpers 160 eine Art Gitter-
oder Kreuzstruktur aus. Die innerhalb des Formkörpers 160 ausgebildeten Isolierkörperabschnitte
170, 172 haben in der gezeigten Ausführungsform einen kreisförmigen Querschnitt, wobei
der Querschnitt der Isolierkörperabschnitte 180, 182 eine beliebige Form haben kann,
wie beispielsweise elliptisch oder polygonal.
[0056] Wie aus Fig. 3 ferner ersichtlich ist, sind die Durchführungsbereiche 140 vollständig
von dem den Formkörper 160 ausbildenden Betonwerkstoff eingefasst bzw. umschlossen.
Die Isolierkörperabschnitte 170, 172 verlaufen im Abstand zu den im Wesentlichen senkrecht
dazu verlaufenden Durchführungsbereichen 140.
[0057] Fig. 4 zeigt einen Formbaustein 120', der als Gleitlagerbaustein ausgebildet ist,
der einen Formkörper 160' umfasst, dessen Aufstandsfläche 162 und dessen Auflagefläche
164 im Gegensatz zu einem Festlagerbaustein einen Gleitabschnitt 188 aufweist. Vorliegend
ist der Gleitabschnitt 188 als sehr glatte Oberfläche ausgebildet, welche eine etwaige
Relativbewegung zwischen einer Boden- oder Deckenplatte 110 oder einer Gebäudewand
130 zum Formbaustein 120' zulassen. Der als Gleitlagerbaustein ausgebildete Formbaustein
120' weist ebenfalls eine Vielzahl von sich von der Aufstandsfläche 162 bis zur Auflagefläche
164 erstreckende Durchführungsbereiche 140 auf. Die Durchführungsbereiche 140 sind
ähnlich wie beim Formbaustein 120 zur Aufnahme eines sich durch den Durchführungsbereich
140 erstreckenden Zugelementes 150 eingerichtet. Zudem ist innerhalb des Durchführungsbereiches
140 ein den Trennkörper 180 zumindest teilweise ausbildender Hülsenkörper 190 aus
einem elastischen Material angeordnet, der den Hohlraum zwischen dem nicht dargestellten
Zugelement und der Wandfläche 142 des Durchführungsbereiches 140 ausfüllt. Insbesondere
liegt die äußere Mantelfläche des Hülsenkörpers 190 unmittelbar an der Wandfläche
142 des Durchführungsbereiches 140 an. In der gezeigten Ausführungsform schließt der
Hülsenkörper 190 mit seinen Enden jeweils mit der Aufstandsfläche 162 und der Auflagefläche
164 ab.
[0058] Auch der als Gleitlagerbaustein ausgebildete Formbaustein 120' weist mehrere Isolierkörperabschnitte
170, 172 auf, die sich von einer jeweiligen Seitenfläche 184, 186 zu einer entsprechend
gegenüberliegend angeordneten Seitenfläche 184', 186' des Formbausteins 120' erstrecken.
Die Isolierkörperabschnitte 180, 182 können sich ebenfalls innerhalb des Formkörpers
160' kreuzen und bilden innerhalb des Formkörpers 160 eine Gitter- oder Kreuzstruktur
aus, welche auch als Isoliermatrix bezeichnet wird.
[0059] Fig. 5 zeigt eine Detailansicht eines Formbausteins 120, 120' im Bereich einer Durchführungsbereich
140 als Schnitt, wobei sich ein als Bewehrungsstahl ausgebildetes Zugelement 150 beispielhaft
durch die Durchführungsbereich 140 erstreckt. Wie Fig. 4 verdeutlicht, weist die im
Formkörper 160, 160' ausgebildete Durchführungsbereich 140 einen kreisförmigen Querschnitt
mit einem Durchmesser auf, der deutlich größer ist als der Durchmesser des Zugelementes
150. Innerhalb der Durchführungsbereich 140 ist ein Hülsenkörper 190' angeordnet,
der mit seiner äußeren Mantelfläche mit der Wandfläche 142 der Durchführungsbereich
140 verbunden ist. Das lichte Maß des Hülsenkörpers 190' ist ebenfalls größer als
der Durchmesser des Zugelementes 150, wobei der Hohlraum zwischen der inneren Mantelfläche
des Hülsenkörpers 190' und der äußeren Oberfläche des Zugelementes 150 von einer Vergussmasse
192 ausgefüllt ist. In der gezeigten Ausführungsform weist der durch den Hülsenkörper
190' wie auch die darin eingefüllte Vergussmasse 192 ausgebildete Trennkörper 180
an der Aufstandsfläche 162 und der Auflagefläche 164 des Formkörpers 160, 160' einen
Überstand auf. Damit ragt der Trennkörper 180 mit seinem Hülsenkörper 190' und der
Vergussmasse 192 jeweils in eine unterhalb oder oberhalb des Formbausteines 120, 120'
angeordnete Boden- oder Deckenplatte 110 bzw. eine Gebäudewand 130.
[0060] Figur 6 zeigt einen Formbaustein 1" mit einem Formkörper 2" aus einem Betonwerkstoff,
der im Bereich seiner Kontaktflächen 4, 6 zu einer jeweiligen Bodenplatte oder Gebäudewand
eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. Im Gegensatz zu der in Figur 2 gezeigten
Ausführungsform weist der Formkörper 2" über seine Höhe im Querschnitt in zumindest
einer seiner Hauptlängsrichtungen eine Material-Einschnürung 28 auf. Der Formkörper
2" des Formbausteins 1" weist insbesondere in einem quer zur Längsseite a' verlaufenden
Querschnitt eine sich vom Kontaktbereich 4 bis etwa zur Mitte des Formbausteins vorzugsweise
gleichmäßig verjüngende Außenkontur auf, die sich vorzugsweise von der Mitte des Formbausteins
bis zum Kontaktbereich 6 des Formbausteins wieder gleichmäßig erweitert. Die Längsseiten
a' des Formkörpers 2" weisen somit eine Art keilförmige Vertiefung auf.
[0061] Vorzugsweise weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" zwei sich zu beiden Längsseiten
a' des Formkörpers 2" erstreckende Isolierkörperabschnitte 30, 30' auf, die mit den
Flächenbereichen der keilförmigen Vertiefungen am Formkörper 2" verbunden sind bzw.
darin eingesetzt sind. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' bestimmen zumindest die
Außenabmaße des Formbausteins 1" in Richtung seiner Seitenlänge b. Die Isolierkörperabschnitte
30, 30' weisen in der vorliegenden Ausführungsform dieselbe Höhe wie der Formkörper
2" zwischen den beiden Kontaktbereichen 4, 6 auf. Die Isolierkörperabschnitte sind
bevorzugt aus einem Isolierschaum, wie beispielsweise EPS, PUR oder XPS ausgebildet.
[0062] Bevorzugt weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" ferner an seinen Kontaktbereichen
4, 6 des Formkörpers 2" im Wesentlichen vertikal vorstehende Übertragungsvorsprünge
22' auf, welche in der gezeigten Ausführung eine Quaderform haben. Der Übertragungsvorsprung
weist in Richtung der Längsseite a' und in Richtung der Längsseite b' des Formbausteins
1" Abmessungen auf, die geringer sind als die Abmessungen des Formkörpers 2" auf Höhe
der Kontaktbereiche. Unter der Länge des Übertragungsvorsprungs ist dessen Abmessung
in Richtung bzw. parallel zur Längsseite a' des Formbausteins zu verstehen. Unter
der Breite des Übertragungsvorsprunges ist entsprechend dessen Abmessung parallel
zur Längsseite b' des Formbausteins 1" zu verstehen. Die Länge des Übertragungsvorsprunges
22' weist zur Länge des Formbausteins ein Verhältnis im Bereich zwischen etwa 0,5
bis 0,9 auf. Die Breite des Übertragungsvorsprungs 22' weist zur Breite des Formkörpers
2" auf Höhe der Kontaktbereiche ein Verhältnis im Bereich von etwa 0,3 bis 0,8 auf.
[0063] Der Formkörper 2" und die an den Kontaktbereichen 4, 6 vorstehenden Übertragungsvorsprünge
22' weisen in der gezeigten Ausführungsform zwei Durchführungsbereiche 10' für jeweils
ein Zugelement 150 auf. Die Zugelemente 150 sind in der gezeigten Ausführung unmittelbar
mit dem Formkörper 2" und den Übertragungsvorsprüngen 22' vergossen. Die Zugelemente
150 werden zusammen mit einem nicht näher dargestellten Trennkörper unmittelbar bei
Herstellung des Formbausteines unter Verwendung von vorzugsweise einem Betonwerkstoff
in den Formkörper 2" und die daran vorstehenden Übertragungsvorsprünge 22' einbetoniert.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 100, 100'
- Gebäudeabschnitt
- 110
- Bodenplatte
- 1', 1" 120, 120'
- Formbaustein
- 130
- Gebäudewand
- 10', 140
- Durchführungsbereich
- 142
- Wandfläche
- 150
- Zugelement
- 2', 2", 160, 160'
- Formkörper
- 4, 162
- Aufstandsfläche
- 6, 164
- Auflagefläche
- 22'
- Übertragungsvorsprung
- 28
- Material-Einschnürung
- 30, 30'
- Isolierkörperabschnitt
- 170, 172
- Isolierkörperabschnitt
- 176
- Materialvorsprung
- 178
- Verbindungsabschnitt
- 180
- Trennkörper
- 184, 184'
- erste Seitenflächen
- 186, 186'
- zweite Seitenflächen
- 188
- Gleitabschnitt
- 190, 190'
- Hülsenkörper
- 192
- Vergussmasse
- 22
- Übertragungsvorsprung
- a, b
- Seitenlänge
- D
- Druckkräfte
1. Gebäudeabschnitt umfassend,
- eine bewehrte Boden- oder Deckenplatte (110),
- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110)
angeordnete, mit Bewehrung versehene Gebäudewand (130),
- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand
(130) angeordneten Formbaustein (120, 120'), wobei der wenigstens eine Formbaustein
(120, 120') einen Formkörper (160, 160') aus Betonwerkstoff aufweist, welcher eine
der Boden- oder Deckenplatte (110) zugewandte Aufstandsfläche (162) und eine im Wesentlichen
parallel dazu verlaufende, der zu tragenden Gebäudewand (130) bzw. Deckenplatte (110)
zugewandte Auflagefläche (164) aufweist, wobei
der Formkörper (160, 160') wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche (162) bis
zur Auflagefläche (164) erstreckenden Durchführungsbereich (140) für jeweils ein sich
durch den Durchführungsbereich (140) erstreckendes Zugelement (150) aufweist,
- wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte (110) zur Gebäudewand (130)
durch den Durchführungsbereich (140) im Formbaustein (120, 120') erstreckendes Zugelement
(150), und
- einen das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) umgebenden Trennkörper
(180).
2. Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) eine zwischen dem Zugelement (150) und der Wandfläche (142)
des Durchführungsbereiches (140) eingefüllte Vergussmasse (192) oder ein zwischen
dem Zugelement (150) und der Wandfläche (142) angeordneter Hülsenkörper (190) ist
oder aufweist.
3. Gebäudeabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) eine das Zugelement (150) abschnittsweise ummantelnde Vergussmasse
(192) und einen die Vergussmasse (192) ummantelnden Hülsenkörper (190') aufweist.
4. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180), insbesondere der Hülsenkörper (190, 190'), ein elastisches
Material aufweist und dazu eingerichtet ist, das in dem Durchführungsbereich (140)
angeordnete Zugelement (150) vom Formkörper (160, 160') zu entkoppeln, und/oder
dass der Trennkörper (180) einen über die Aufstandsfläche (162) und/oder die Auflagefläche
(164) des Formkörpers (160, 160') vorstehenden Überstand aufweist, wobei vorzugsweise
der Trennkörper (180) einen Überstand am Formkörper (160, 160') im Bereich von etwa
50 mm bis zu 200 mm aufweist, bevorzugt von etwa 120 mm.
5. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (160, 160') mehrere Durchführungsbereiche (140) für die Zugelemente
(150) aufweist, die in Abständen zueinander angeordnet sind.
6. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchführungsbereich (140) im Formkörper (160, 160') vollständig von Beton eingefasst
ist, wobei der Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit λ von mehr als 1,6 W/(m
K) aufweist, und/oder
dass das lichte Maß des Durchführungsbereiches (140) zum Durchmesser des Zugelements
(150) ein Verhältnis im Bereich von etwa 1,1 bis etwa 6, vorzugsweise von etwa 1,2
bis 4 aufweist.
7. Gebäudeabschnitt nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (160, 160') mehrere Isolierkörperabschnitte (170, 172) aufweist, welche
im Wesentlichen parallel zu und zwischen der Aufstands- und Auflagefläche (162, 164)
verlaufen.
8. Verfahren zum Herstellen eines Gebäudeabschnitts (100), insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, bei dem der herzustellende Gebäudeabschnitt (100) umfasst
- eine Boden- oder Deckenplatte (110),
- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110)
angeordnete Gebäudewand (130),
- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand
(130) angeordneten Formbaustein (120, 120'), und
- wenigstens ein sich von der Boden- oder Deckenplatte (110) zur Gebäudewand (130)
durch jeweils einen vertikalen Durchführungsbereich (140) im Formbaustein (120, 120')
erstreckendes Zugelement (150),
umfassend die Schritte:
- Anordnen des wenigstens einen Zugelements (150) in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich
(140) des Formbausteins (120, 120') oder Herstellen eines Formbausteins (120, 120')
mit mindestens einem sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement
(150), und
- Anordnen des Formbausteins (120, 120') auf der Decken- oder Bodenplatte (110) vor
oder nach dem Anordnen des Zugelements (150) in dem Durchführungsbereich (140), und
- Herstellen der Gebäudewand (130) auf dem wenigstens einen Formbaustein (120, 120'),
indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung zum Herstellen der Gebäudewand (130) gegossen
wird, wobei ein Abschnitt des Zugelements (150) mit eingegossen wird,
oder
- Herstellen einer Gebäudewand, indem ein Betonwerkstoff in eine Schalung zum Herstellen
der Gebäudewand gegossen wird, und
- Anordnen des wenigstens einen Zugelements in dem betreffenden vertikalen Durchführungsbereich
des Formbausteins oder Herstellen eines Formbausteins (120, 120') mit mindestens einem
sich durch einen Durchführungsbereich erstreckenden Zugelement (150), und
- Anordnen des Formbausteins auf der vorzugsweise noch nicht ausgehärteten Gebäudewand
vor oder nach dem Anordnen des Zugelements in der Durchführungsbereich, so dass ein
Abschnitt des Zugelements in die darunterliegende Gebäudewand hineinragt,
wobei jeweils das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) von einem Trennkörper
(180) umgeben ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, umfassend einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden
Schritte:
- Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140) des Formbausteins
(120, 120'), indem der Formbaustein (120, 120') bewegt und mit seinem Durchführungsbereich
(140) über einen jeweils feststehendes Zugelement (150) geschoben wird, oder
indem das Zugelement bereits beim Herstellen des Formbausteins (120, 120') in den
Formbaustein, vorzugsweise dessen Formkörper (160, 160') eingegossen wird;
- Bereitstellen eines Trennkörpers (180) in dem Durchführungsbereich (140) des Formbausteins
(120, 120') vor dem Einbringen des Zugelementes (150) in den Durchführungsbereich
(140) oder Erzeugen eines Trennkörpers (180) durch Anordnen des Trennkörpers auf dem
Zugelement (150) vor dem Einbetonieren desselben in den Formbaustein (120, 120') oder
nach dem Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, umfassend einen, mehrere oder sämtliche der nachfolgenden
Schritte:
- Herstellen oder Bereitstellen einer Schalung zum Gießen einer Deckenplatte (110)
oder einer Gebäudewand (130) und/oder Herstellen oder Bereitstellen eines Armierungsgeleges
innerhalb der Schalung oder in einer Aufnahme für eine zu gießende Bodenplatte;
- Anordnen des wenigstens einen Formbausteines (120, 120') auf dem Armierungsgelege,
- Anordnen bzw. Verbinden eines oder mehrerer Zugelemente (150) auf bzw. mit dem Armierungsgelege
für die Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. die Gebäudewand (130) in im Wesentlichen
vertikaler Ausrichtung vor oder nach dem Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich
(140),
- Anordnen des Zugelementes (150) in dem Durchführungsbereich (140) so, dass das Zugelement
(150) jeweils beidseitig an der Aufstandsfläche (162) und der Auflagefläche (164)
des Formbausteins (120, 120') heraussteht;
- Aufsetzen des wenigstens einen Formbausteines (120, 120')auf dem Armierungsgelege,
in dem das Zugelement bereits eingegossen ist, so dass das Zugelement (150) jeweils
beidseitig an der Aufstandsfläche (162) und der Auflagefläche (164) des Formbausteins
(120, 120') heraussteht, oder
- Gießen der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. der Gebäudewand (130), wobei vorzugsweise
die Anordnung aus mehreren Formbausteinen (120, 120') teilweise eingegossen wird,
so dass die mehreren Formbausteine (120, 120') aus der gegossenen Boden- oder Deckenplatte
(110) bzw. der Gebäudewand (130) herausragen,
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, umfassend einen, mehrere oder sämtliche
der nachfolgenden Schritte:
- Einbringen einer Vergussmasse (192) in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement
(150) und einer Wandfläche (142) des Durchführungsbereiches (140) zum Erzeugen des
das Zugelement (150) umgebenden Trennkörpers, und
- Einbringen einer Vergussmasse (192) in einen Zwischenraum zwischen das Zugelement
(150) und einer Wandfläche (142) eines den Trennkörper zumindest zum Teil ausbildenden
Hülsenkörpers (190, 190') zum Erzeugen des das Zugelement (150) umgebenden Trennkörpers,
wobei
- als Vergussmasse (192) ein Material verwendet wird, welches sich von Ortbeton und/oder
dem Betonwerkstoff der Gebäudewand (130) und/oder der Boden- oder Deckenplatte (110)
unterscheidet, wobei vorzugsweise als Vergussmasse ein Harz oder ein zementgebundenes
Material verwendet wird.
12. Formbaustein zum Anordnen zwischen einer Gebäudewand (130) und einer Boden- oder Deckenplatte
(110), zum Tragen der Gebäudewand (130) auf der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw.
zum Tragen der Deckenplatte (110) auf der Gebäudewand (130), umfassend
- einen Formkörper (160, 160') aus Betonwerkstoff, mit
- einer Aufstandsfläche (162) zum Aufstellen des Formkörpers (160, 160') auf der Boden-
oder Deckenplatte (110), und
- eine dazu planparallel verlaufende Auflagefläche (164) zum Aufstellen der Gebäudewand
(130) darauf,
wobei der Formkörper (160, 160') wenigstens einen sich von der Aufstandsfläche (162)
bis zur Auflagefläche (164) erstreckenden Durchführungsbereich (140) für ein Zugelement
(150) und zum Aufnehmen eines das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140)
umgebenden Trennkörpers (180) aufweist.
13. Formbaustein nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkörper (180) zum Aufnehmen des Zugelements (150) fest in dem Durchführungsbereich
(140) angeordnet ist, und/oder wobei der Trennkörper (180) einen größten freien inneren
Durchmesser aufweist, der zu einem größten Durchmesser des Durchführungsbereiches
(140) ein Verhältnis im Bereich von 0,2 bis 0,9 aufweist.
14. Formbaustein nach Anspruch 12 oder 13,
wobei der Trennkörper als Hülsenkörper (190, 190') ausgebildet ist und ein elastisches
Material aufweist, um das Zugelement (150) in dem Durchführungsbereich (140) in dem
Formkörper (160, 160') aufzunehmen und gegen den Formkörper (160, 160') zu entkoppeln.
15. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Kontaktfläche zwischen der Aufstandsfläche (162) oder der Auflagefläche
(164) des Formbausteines (120, 120') und der darunter liegenden Boden- oder Deckenplatte
(110) oder der darauf aufgesetzten Gebäudewand (130) im Vergleich zur durch die Seitenkanten
des Formbausteines (120, 120') theoretisch maximalen Kontaktfläche einen Anteil von
> 50 %, bevorzugt > 80 %, besonders bevorzugt > 95 %, aufweist
16. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbaustein (120, 120') als ein Gleitlagerbaustein ausgebildet ist und an der
Aufstandsfläche (162) und/oder der Auflagefläche (164) eine Oberflächeneigenschaft
zum Zulassen einer relativen Bewegung zwischen dem Formbaustein (120, 120') und der
Gebäudewand (130) bzw. der Boden- oder Deckenplatte (110) aufweist, und/oder
dass der Formbaustein (120, 120') als ein Festlagerbaustein ausgebildet ist und an
der Aufstandsfläche (162) und/oder der Auflagefläche (164) eine Oberflächeneigenschaft
zum Übertragen einer Schubkraft zwischen dem Formbaustein (120, 120') und der Gebäudewand
(130) bzw. der Boden- oder Deckenplatte (110) aufweist.