(19)
(11) EP 3 467 221 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.2019  Patentblatt  2019/15

(21) Anmeldenummer: 17195439.9

(22) Anmeldetag:  09.10.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/78(2006.01)
E04B 1/76(2006.01)
E04C 1/41(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Schöck Bauteile GmbH
76534 Baden-Baden (DE)

(72) Erfinder:
  • Ziegler, René
    3770 Zweisimmen (CH)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Postfach 10 60 78
28060 Bremen
28060 Bremen (DE)

   


(54) FORMBAUSTEIN ZUM ANORDNEN ZWISCHEN EINER GEBÄUDEWAND UND EINER BODEN- ODER DECKENPLATTE UND GEBÄUDEABSCHNITT MIT EINEM SOLCHEN FORMBAUSTEIN


(57) Die Erfindung betrifft einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer bewehrten Gebäudewand (120) und einer bewehrten Boden- oder Deckenplatte (110), zum Tragen der Gebäudewand (120) auf der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. zum Tragen der Deckenplatte (110) auf der Gebäudewand (120), umfassend einen Formkörper (2, 2') aus einem mineralischen Baustoff, mit einer Aufstandsfläche (4) zum Aufstellen des Formkörpers (2, 2') auf der Boden- oder Deckenplatte (110) oder oberhalb der Gebäudewand (120), und eine im Wesentlichen parallel zur Aufstandsfläche verlaufende Auflagefläche (6) für die Deckenplatte oder zum Aufstellen der Gebäudewand (120) darauf, wobei der Formkörper (2, 2') zumindest einen Isolierkörperabschnitt aufweist; und der Formkörper (2, 2') an seiner Aufstandsfläche (4) und/oder seiner Auflagefläche (6) eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft zwischen dem Formbaustein und der unterhalb und/oder oberhalb des Formbausteins (1, 1') angeordneten Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer bewehrten Gebäudewand aus Beton und einer bewehrten Boden- oder Deckenplatte aus Beton zum Tragen der Gebäudewand auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte auf der Gebäudewand. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch einen Gebäudeabschnitt umfassend eine Boden- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. unterhalb der Deckenplatte angeordnete Gebäudewand und wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein.

[0002] Es sind Anschlusselemente aus dem Stand der Technik bekannt, mit denen eine Gebäudewand mit einer darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte verbunden werden kann. Über derartige Anschlusselemente sollen Druckkräfte in vertikaler Richtung von der gegossenen und bewehrten Boden- oder Deckenplatte in die darunter angeordnete oder darauf aufgesetzte ebenfalls gegossene und mit Bewehrung versehene Gebäudewand oder in umgekehrter Richtung übertragen werden. Neben der Druckkraftübertragung in senkrechter Richtung soll zudem zwischen der Decken- oder Bodenplatte und einer darauf oder darunter angeordneten Gebäudewand eine thermische Entkoppelung bewirkt werden.

[0003] Aus dem europäischen Patent EP 2 405 065 B1 ist eine Anordnung zum Verbinden einer Gebäudewand mit einer Boden- oder Deckenplatte bekannt. Die Anordnung weist ein druckkraftübertragendes und isolierendes Anschlusselement für eine Verbindung zweier gegossener Bauteile mit einem Isolationskörper zum thermischen Trennen der Bauteile auf. Der Isolationskörper umfasst Druckelemente aus einem Betonwerkstoff, die den Isolationskörper von der unteren zur oberen Auflagefläche durchdringen. Mithilfe der Druckelemente im Isolationskörper werden vertikale Druckkräfte von einer über dem Anschlusselement angeordneten Gebäudewand in eine darunter liegende Boden- oder Deckenplatte eingeleitet. Die in Abständen zueinander innerhalb des Isolationskörpers angeordneten Druckelemente werden von stabförmig ausgebildeten und Querkräfte übertragenden Elementen durchdrungen, die an der oberen und unteren Auflagefläche im Wesentlichen senkrecht abstehen. Mit den eine Querkraft übertragenden Elementen in einem solchen Anschlusselement sollen insbesondere in Längsrichtung bzw. in einer Ebene parallel zur Boden- oder Deckenplatte wirkende Kräfte aufgenommen werden. Die Querkraft übertragenden Elemente sind insbesondere vollumfänglich und unmittelbar von den Druckelementen im Isolationskörper umschlossen. Üblicherweise werden solche Anschlusselemente separat vorgefertigt, was relativ aufwändig ist.

[0004] Zudem weist der in EP 2 405 065 B1 gezeigte Stand der Technik ein gleiches Lastverformungsverhalten der Anschlusselemente auf, das dazu führt, dass Verformung und Kraftübertragung nicht voneinander entkoppelt sind. Dadurch könnten entlang der Gebäudewand eine ungleichmäßige Kraftverteilung und gegebenenfalls eine ungleichmäßige Ausdehnung der gegossenen Gebäudewand in ihrer Längsrichtung auftreten.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der oben genannten Probleme zu adressieren. Insbesondere soll eine Möglichkeit zum Verbinden einer Gebäudewand mit einer Boden- oder Deckenplatte aufgezeigt werden, mit der eine Übertragung von Schubkräften in Längsrichtung der Gebäudewand in die Boden- oder Deckenplatte verbessert ist. Insbesondere soll zumindest eine Alternative zu den bekannten Wandanschlusssystemen vorgeschlagen werden.

[0006] Erfindungsgemäß wird ein Formbaustein nach Anspruch 1 vorgeschlagen. Die Erfindung betrifft somit einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer bewehrten Gebäudewand und einer bewehrten Boden- oder Deckenplatte. Der Formbaustein weist einen Formkörper aus einem mineralischen Baustoff auf. Er hat eine Aufstandsfläche zum Aufstellen des Formkörpers auf der Boden- oder Deckenplatte oder zum Aufstellen oberhalb der Gebäudewand. Weiterhin ist eine im Wesentlichen parallel zur Aufstandsfläche verlaufende Auflagefläche vorgesehen, um die Deckenplatte darauf aufzulegen, oder zum Aufstellen der Gebäudewand darauf. Der Formkörper weist zumindest einen Isolierkörperabschnitt auf, und der Formkörper weist an seiner Aufstandsfläche oder seiner Auflagefläche, oder an beiden Flächen, eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft auf. Die Schubkraft wird zwischen dem Formbaustein und der unterhalb oder oberhalb des Formbausteins angeordneten gegossenen Gebäudewand bzw. der gegossenen Boden- oder Deckenplatte übertragen. Die Schubkraft wird insbesondere von der über dem Formbaustein angeordneten Gebäudewand über den Formbaustein in die Boden- oder Deckenplatte bzw. von der über dem Formbaustein angeordneten Deckenplatte über den Formbaustein in die darunterliegende Gebäudewand übertragen. Gebäudewand und/oder Boden- bzw. Deckenplatte können aus einem mineralischen Baustoff hergestellt sein. Gemäß einer Variante werden sie aus Ortbeton hergestellt, d.h. diese werden auf der Baustelle gegossen. Gemäß einer anderen Variante können Wand und Decke zum Teil als armierte Betonfertigteile vorgefertigt und zu großformatigen Elementen auf der Baustelle zusammengesetzt und vergossen werden.

[0007] Es wird somit ein Formbaustein vorgeschlagen, der mit seinem Formkörper eine Art Grundkörper aus einem mineralischen Baustoff, wie beispielsweise Beton, ausbildet. Der Formkörper erreicht eine Kraftübertragung zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand. Dabei bildet der Formkörper als eine Art Grundkörper, einen wesentlichen Teil des Formbausteins aus. Er verleiht damit dem Formbaustein seine grundlegende Festigkeit für die angestrebte Kraftübertragung, besonders für die Kraftübertragung in vertikaler Richtung. Der Formkörper bzw. Grundkörper bildet somit im Formbaustein die tragende Struktur aus. Dazu kann der Formkörper in einer Ausführungsform eine äußere Form ähnlich einem Quader oder einem Würfel aufweisen. Daher kann der Formkörper, der aus einem mineralischen Baustoff ausgebildet ist, der Form nach ähnlich einem Mauerstein sein. Der erfindungsgemäße Formbaustein hat aber im Vergleich zu einem Mauerstein verbesserte Eigenschaften in Bezug auf seine Festigkeit, da der Formkörper aus einem mineralischen Baustoff, insbesondere aus Betonwerkstoff ausgebildet ist. In einer Ausführungsform entspricht die Höhe des Formkörpers im Wesentlichen der äußeren Höhe des Formbausteines. In einer Ausführung der Erfindung ist der Formkörper bevorzugt in seiner Längs- und Querrichtung von einem die äußeren Abmessungen bestimmenden Isolationskörper umgeben.

[0008] An der Aufstandsfläche oder der Auflagefläche des Formkörpers ist eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft vorgesehen. Diese wird bevorzugt in horizontaler Richtung zwischen dem Formbaustein und der unterhalb oder oberhalb des Formbausteins angeordneten Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte übertragen. Dadurch wird zum Beispiel eine mit einer Bewehrung versehene Gebäudewand relativ zu der darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte fixiert. Mittels der erfindungsgemäßen Oberflächenstruktur können trotzallem vertikale Druckkräfte von einer Deckenplatte in eine Gebäudewand oder in eine darunter liegende Decken- oder Bodenplatte übertragen werden, ohne dass große Ausgleichsbewegungen zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte in der horizontalen Ebene zugelassen werden. Vorzugsweise ist an der Aufstandsfläche oder der Auflagefläche die Oberflächenstruktur derart ausgebildet, dass ein Formschluss zwischen den Kontakt- bzw. Verbindungsflächen am Formkörper des Formbausteins und der Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte erzeugt ist. Der Formschluss ergibt sich besonders dadurch, dass die Gebäudewand, Boden- oder Deckenplatte aus Beton gegossen wird, so dass sich der Beton an die Oberflächenstruktur des Formkörpers anpasst.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Formkörper an seiner Aufstandsfläche und seiner Auflagefläche eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft auf, wobei vorzugsweise die zwischen der Gebäudewand und dem Formkörper und/oder zwischen der Boden- oder Deckenplatte überragende Schubkraft in Quer- und/oder Längsrichtung des Formbausteines einen Wert oberhalb von 100 kN/m hat Insbesondere wird einen Wert oberhalb von 200 kN/m vorgeschlagen. Der Formbaustein hat eine vorgegebene Längs- und Querrichtung und ist bestimmungsgemäß mit seiner Längsrichtung parallel zur Wandlängsrichtung der Gebäudewand angeordnet. In einer besonders bevorzugten Ausführung können in Wandlängsrichtung Schubkräfte mit einem Wert oberhalb 600 KN/m übertragen werden. Damit kann eine ausreichend hohe Schubkraftübertragung zwischen dem erfindungsgemäßen Formbaustein und einer darunter oder darüber angeordneten bewehrten Boden- oder Deckenplatte bzw. einer Gebäudewand erreicht werden. Mit einer solchen Oberflächenstruktur kann eine mögliche Relativbewegung zwischen verschiedenen Gebäudeteilen verhindert oder verringert werden. Das Fixieren der Gebäudewand relativ zur Boden- oder Deckenplatte kann damit weiter verbessert werden.

[0010] Die übertragbaren Schubkräfte werden bestimmt durch die Schubspannungen im Verbindungsbereich zwischen Formbaustein und Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte welche bezogen auf die Wandgrundfläche größer 0,5 N/mm2 sind. Dadurch ergibt sich zum Beispiel bei einer 20 cm dicken Wand und einem Formbaustein mit gleicher Breite, über die Berechnung 0,5 N/mm2 * 1000mm * 200 mm eine Schubkraft von 100 kN/m.

[0011] Vorzugsweise weist der Formkörper zur Ausbildung der Oberflächenstruktur an der Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche eine vorbestimmte Oberflächenrauheit mit einer mittleren Rautiefe Rz > 1,5mm oder eine maximale Profilkuppenhöhe Rp ≥ 1,1mm auf, bevorzugt mit einer mittleren Rautiefe Rz ≥ 3mm oder einer maximalen Profilkuppenhöhe Rp ≥ 2,2mm. Mit einer solchen vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit wird die betreffende Oberfläche des Formkörpers entsprechend rau bzw. zerklüftet ausgebildet. Dadurch kann eine erhöhte Verbindungsstruktur, aufgrund des Ineinandergreifens der Kontakt- bzw. Verbindungsflächen der Gebäudeteile untereinander bewirkt werden.

[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Gebäudewand bzw. die Boden- oder Deckenplatte aus einem Ortbeton mit einer vorbestimmten Gesteinskörnung gefertigt, und die Oberflächenrauheit der Aufstands- bzw. Auflagefläche des Formkörpers entspricht mindestens einem Viertel bevorzugt der Hälfte der Korngröße des Größtkorns des Korngemisches des Ortbetons. Beim Herstellen der Boden- oder Deckenplatte bzw. der Gebäudewand und dem Verbinden mit dem Formbausteinkann damit gewährleistet werden, dass der zum Herstellen der Bauteile verwendete Ortbeton, weit genug in die an der Aufstands- bzw. Auflagefläche ausgebildeten Vertiefungen der Oberflächenstruktur eingreift. Darüber wird ein Formschluss zwischen den Kontaktflächen begünstigt und eine Relativbewegung der Gebäudewand zum Formbaustein kann durch den erreichten Formschluss behindert werden.

[0013] Vorzugsweise weist die Oberflächenrauheit an den Kontaktflächen des Formkörpers eine vorbestimmte Mindestgröße auf, um bei entsprechend hohen Schubkräften ein Materialversagen an der aus Ortbeton gefertigten Boden- oder Deckenplatte bzw. der aus Ortbeton gefertigten Gebäudewand zu vermeiden. Vorzugsweise ist eine solche Oberflächenstruktur über mindestens die Hälfte, bevorzugt mehr als 3/4 der Gesamtfläche der Aufstands- oder Auflagefläche des Formkörpers ausgebildet. Damit lassen sich die von der Gebäudewand auf den Formkörper und/oder von der Boden- oder Deckenplatte auf den Formkörper zu übertragenden Schubkräfte mit einem Wert größer als 100 kN/m überleiten.

[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Formbausteins sieht vor, dass die Oberflächenstruktur zumindest einen an der Aufstandsfläche, bevorzugt an der Aufstandsfläche und der Auflagefläche des Formkörpers im Wesentlichen senkrecht vorstehenden Übertragungsvorsprung aufweist. Dadurch kann ein gezieltes Ineinandergreifen von Bereichen des Formkörpers und der herzustellenden Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte bewirkt werden. Dieser Übertragungsvorsprung, mit dem ein Formschluss in Schubrichtung der Gebäudewand erzielt werden kann, weist an der Aufstands- und/oder Auflagefläche vorzugsweise exakt vorgegebene Abmessungen auf. Beim Gießen der herzustellenden Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte kann sich diese an den Übertragungsvorsprung anpassen und dadurch kann der Formschluss erreicht werden.

[0015] Vorzugsweise ist oder sind an der Aufstands- und/oder Auflagefläche ein oder mehrere Übertragungsvorsprünge ausgebildet und stehen somit bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Formbausteines nach oben bzw. unten ab. Diese Übertragungsvorsprünge werden von dem die Gebäudewand oder die Boden- oder Deckenplatte ausbildenden Material, wie beispielsweise dem Ortbeton, beim Gießen umflossen, so dass sich nach dem Aushärten des Materials ein Formschluss ergibt.

[0016] Vorzugsweise ist der Übertragungsvorsprung als wenigstens ein einteilig mit dem Formkörper ausgebildetes Profilelement oder mindestens als ein separates, in die Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche des Formkörpers eingesetztes Profilteil ausgebildet. Mit der einteiligen Ausgestaltung des Profilelementes am Formkörper ist eine erhöhte Festigkeit des Formkörpers und des daran abstehenden Profilelements als Übertragungsvorsprung erreichbar. Eine alternative Ausgestaltung des Übertragungsvorsprunges sieht vor, dass der Formkörper mit z.B. einer Ausnehmung, in Form einer Vertiefung, an seiner Aufstands- oder Auflagefläche hergestellt wird. In die Ausnehmung an der Aufstands- bzw. Auflagefläche des Formkörpers wird dann ein separates Profilteil eingesetzt, wobei das Profilteil in seinen Abmessungen so gewählt ist, dass es in einem ausreichenden Maße an der Aufstands- bzw. Auflagefläche des Formkörpers vorsteht und damit einen ausreichenden Formschluss mit der darüber oder darunter anzuordnenden Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte gewährleistet.

[0017] Vorzugsweise verlaufen die einteilig ausgebildeten Profilelemente bzw. die separat und in die Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche des Formkörpers einzusetzenden Profilteile im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung einer mit dem erfindungsgemäßen Formbaustein in Kontakt zu bringenden Gebäudewand. Die Profilelemente werden also in Längsrichtung des Formbausteines insbesondere in vorbestimmten Abständen an Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche des Formkörpers ausgebildet bzw. angeordnet. Dadurch wird besonders die Schubkraftübertragung in Längsrichtung der Gebäudewand begünstigt. Die Profilelemente verlaufen dabei selbst vorzugsweise in Querrichtung des Formbausteins.

[0018] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteins sieht vor, dass der Übertragungsvorsprung Seitenflanken zur Schubkraftübertragung aufweist, die vorzugsweise in einem stumpfen Winkel β zur Auflage- bzw. Aufstandsfläche verlaufen, insbesondere im Bereich von 91-135° oder in einem rechten Winkel zur Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche ausgerichtet sind. Diese Winkelangabe bezieht sich auf die Oberflächen. Die an der Auflage- und/oder Aufstandsfläche angeordneten Übertragungsvorsprünge bilden dadurch eine vorgegebene feste Geometrie aus. Bei einem stumpfen Winkel kann der Beton besser vergossen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Seitenflanken des Übertragungsvorsprunges jeweils rechtwinkelig zur Aufstands- und/oder Auflagefläche ausgerichtet, so dass eine Relativbewegung der Gebäudeteile zum Formbaustein und der Gebäudeteile in der horizontalen Ebene zueinander, auch wenn die Gebäudeteile sich in vertikaler Richtung zueinander bewegen, wirksam behindert werden kann.

[0019] Vorzugsweise bedeckt der Übertragungsvorsprung mehr als 20%, bevorzugt mehr als 40%, der gesamten Grundfläche der Aufstandsfläche bzw. Auflagefläche des Formbausteins, bzw. nimmt einen solchen Teil ein. An den Kontaktflächen des Formbausteins ist demnach ein ausreichend hoher Anteil der Grundfläche als Verbindungsbereich ausgebildet, so dass bevorzugt Schubkräfte in Quer- und Längsrichtung der mit einer Bewehrung versehenen Gebäudewand, bevorzugt jedoch in Längsrichtung der Wand mit einem Wert oberhalb von 100 kN/m bevorzugt mit einem Wert oberhalb von 200 kN/m übertragen werden können. In einer besonders bevorzugten Ausführung können in Wandlängsrichtung Schubkräfte mit einem Wert oberhalb 600 KN/m übertragen werden. Durch den Anteil des Verbindungsbereiches von mehr als 20% der Grundfläche ist eine verbesserte strukturelle Festigkeit der mit der Aufstandsfläche bzw. Auflagefläche in Kontakt bringbaren Gebäudeteile erreichbar, die bevorzugt mittels Ortbeton hergestellt werden und eine geringere Festigkeit im Vergleich zum Formbaustein aufweisen können als der Formkörper des Formbausteins selbst.

[0020] Insbesondere ist der Übertragungsvorsprung als verzahnte Fuge mit schräg verlaufenden Seitenflanken oder als einzelne Auskragung mit senkrechten Seitenflanken an der Aufstands- und/oder Auflagefläche ausgebildet. Bevorzugt ist das Höhenmaß des Übertragungsvorsprungs über der Grundfläche an Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche gleich oder größer als 10mm. Über die Mindesthöhe von 10mm ist ein wirksames Ineinandergreifen der Materialbereiche an der Auflagefläche und/oder Aufstandsfläche des Formbausteines mit den jeweils zusammenwirkenden Materialbereichen der Kontaktflächen der Gebäudeteile erreichbar. Bevorzugt weist der Formbaustein an den Kontaktflächen seines Formkörpers eine gleichmäßige Anordnung der vorzugsweise einteilig mit dem Formkörper ausgebildeten Profilelemente auf. Die als Profilelemente ausgebildeten Übertragungsvorsprünge weisen zueinander einen bevorzugt gleichmäßigen Abstand an der Grundfläche des Formkörpers auf. In einer Ausführungsform weist jedes einteilig mit dem Formkörper ausgebildete Profilelement eine Breite auf der Höhe der Grundfläche auf und ein von der Grundfläche aus abstehendes Höhenmaß, wobei die Breite höchstens einem achtfachen Wert des Höhenmaßes entspricht. Es wird also die Breite des Profilelementes in seinem Fußbereich bei der Grundfläche zu Grunde gelegt. Es wurde erkannt, dass mit diesen Verhältnismaßen die an der Aufstands- und/oder Auflagefläche ausgebildete verzahnte Fuge einen entsprechend begrenzten Maximalabstand der einzelnen Übertragungsvorsprünge in Abhängigkeit von der jeweiligen Höhe der Übertragungsvorsprünge aufweist.

[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist oder sind auf der Aufstands- und/oder der Auflagefläche jeweils wenigstens zwei Profilelemente mit gleichem Höhenmaß und einem vorbestimmten Abstand zueinander vorgesehen, wobei der Abstand bevorzugt wenigstens einem vierfachen bis zu etwa einem achtfachen Wert der Höhe aufweist. Auflage- und/oder Aufstandsfläche weisen dadurch eine bevorzugt ausgeprägte strukturierte Oberfläche auf, wodurch ein sicherer Formschluss im Kontaktbereich zwischen dem Formbaustein und der darüber bzw. darunter angeordneten Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte erreicht werden kann. Vorzugsweise erstrecken sich die Profilelemente, sofern sie länglich ausgebildet sind, quer zu der Längsseite des Formbausteins, die parallel zu der zu erstellenden Gebäudewand ausgerichtet ist. Die an der Aufstands- und/oder Auflagefläche ausgebildeten Profilelemente weisen in einer Ausführungsform eine Länge auf, welche im Wesentlichen der Breite des Formbausteins entspricht. In einer anderen Ausführungsform weisen die in vorbestimmten Abständen am Formkörper angeordneten Profilelemente eine Länge auf, welche kürzer als die Breite des erfindungsgemäßen Formbausteins ist. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Formbausteins ist vorgesehen, dass ein oder mehrere einteilig mit dem Formkörper ausgebildete Übertragungsvorsprünge zapfenartig an der Auflage- bzw. Aufstandsfläche vorstehen, welche bevorzugt senkrecht zur Aufstands- bzw. Auflagefläche verlaufende Seitenflanken für die Schubkraftübertragung haben.

[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Formbausteines weist der Formkörper auf seiner Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche zumindest bereichsweise eine Materialschicht mit elastischen Eigenschaften, vorzugsweise eine Elastomerschicht, zur Kraftübertragung von oder zur Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte auf. Mittels der elastischen Schicht an zumindest einer der Kontaktflächen des Formbausteins zur darunter oder darüber angeordneten Gebäudewand oder Boden- oder Deckenplatte kann in Bezug auf die Kraftübertragung vom bzw. zum Formbaustein eine Nachgiebigkeit bewirkt werden. Darüber lassen sich geringe Relativbewegungen zwischen der Gebäudewand und dem Formkörper, welche beispielsweise thermisch bedingt sein können, ausgleichen.

[0023] Zudem ist durch die Materialschicht mit ihren elastischen Eigenschaften, die vereinfacht auch als elastische Schicht bezeichnet werden kann, eine verbesserte thermische und/oder schalltechnische Entkoppelung der darüber miteinander gekoppelten Gebäudeteile erreichbar. In einer Ausführungsform ist die elastische Schicht vollflächig oder bereichsweise auf der die Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft aufweisenden Aufstands- und/oder Auflagefläche ausgebildet. Gemäß einer Weiterbildung des Formbausteins ist die elastische Materialschicht bevorzugt auf den im Wesentlichen ebenen verlaufenden Flächenbereichen der Grundfläche einer einen Übertragungsvorsprung aufweisenden Aufstands- bzw. Auflagefläche angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formbausteins ist die elastische Materialschicht ganz oder teilweise an einer Seitenflanke oder Seite eines an der Aufstands- bzw. Auflagefläche vorstehenden Übertragungsvorsprunges angeordnet.

[0024] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Formbaustein, bevorzugt der Formkörper wenigstens einen sich vom ersten Kontaktbereich bis zum zweiten Kontaktbereich hindurch erstreckenden Durchführungsbereich für ein Zugelement. Mit Hilfe des Durchführungsbereiches kann insbesondere senkrecht durch den Formbaustein ein Zugelement hindurch geführt werden, das nach dem Fertigstellen eines Gebäudeabschnitts sich dann von einer Gebäudewand durch den erfindungsgemäßen Formbaustein in eine Boden- oder Deckenplatte erstreckt. Mit Hilfe des Zugelements können Zugkräfte zwischen den Gebäudeteilen durch den Formbaustein hindurch übertragen werden, und somit die Gebäudeteile in vertikaler Richtung zueinander fixieren bzw. stabilisiert werden. Es wird mindestens ein Durchführungsbereich vorgeschlagen, bevorzugt sind mehrere Durchführungsbereiche, im Formbaustein vorgesehen. Die Durchführungsbereiche sind in einer Ausführungsform Durchführungsöffnungen im vorgefertigten Formbaustein zum nachträglichen Durchführen der Zugelemente auf einer Baustelle, wie bspw. einem Stahlzugelement, das auch als Bewehrungsstahl bezeichnet wird, oder eines Gewindestabes oder eines Zugelementes aus Faserverbundwerkstoffen geeignet. Auch werden in einer Ausführung nichtrostende Edelstähle zur Ausbildung des Zugelementes verwendet.

[0025] In einer anderen Ausführungsform werden die Zugelemente unmittelbar beim Herstellen des Formbausteines in den bevorzugt aus Betonwerkstoff gefertigten Formkörper eingegossen. Die Zugelemente sind bereits im Formbaustein montiert und der komplettierte Formbaustein wird mit den bevorzugt darin eingegossenen Zugelementen auf eine Baustelle ausgeliefert. Vorzugsweise weist der Durchführungsbereich in Bezug auf die äußeren Abmessungen des Zugelements ein lichtes Maß auf, das größer ist als die Außenabmessungen des Zugelements. Bevorzugt liegt das Verhältnis des lichten Maßes eines noch als Durchführungsöffnung vorliegenden Durchführungsbereiches zur äußeren Abmessung, insbesondere zum Außendurchmesser des Zugelements im Bereich von 1,1 bis 6.

[0026] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung Formbausteins wird ein fest in dem Durchführungsbereich angeordneter Trenn- oder Abdichtkörper für das Zugelement vorgesehen, der vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff ausgebildet ist. In einer Ausführung ermöglicht der Trenn- oder Abdichtkörper eine Entkopplung des Zugelements von einer quer zu Längsrichtung des Zugelementes wirkenden Schubkraft. Bevorzugt ist der Trenn- oder Abdichtkörper ein Bestandteil des Formbausteins, der insbesondere während der Herstellung des Formbausteins in dem Durchführungsbereich angeordnet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Abdichtkörper so in den Durchführungsbereich einfügt, dass er von innen an der inneren Wandfläche des Durchführungsbereiches anliegt. Vorzugsweise bildet der Formkörper des Formbausteins einen Formschluss mit dem im Durchführungsbereich angeordneten Abdichtkörper aus. Damit wird verhindert, dass der Abdichtkörper sich ungewollt in Längsrichtung aus dem Durchführungsbereich herausziehen lässt.

[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Trenn- oder Abdichtkörper als Hülsenkörper ausgebildet und umfasst ein elastisches Material, dessen Innendurchmesser beim Hindurchführen des Zugelements durch den Durchführungsbereich aufgeweitet wird. Dabei liegt die innere Mantelfläche des als Hülsenkörper ausgebildeten Abdichtkörpers an dem durch den Durchführungsbereich hindurchgeführten Zugelement an.

[0028] Vorzugsweise ist der Formkörper im Wesentlichen aus einem Betonwerkstoff hergestellt, vorzugsweise aus einem ultra-hochfesten Faserbeton. In einer Ausführungsform weist der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 1,6 Watt pro Meter*Kelvin (W/m*K) auf. Der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton ist bevorzugt kein Leichtbeton und/oder weist insbesondere keine signifikanten wärmedämmenden Eigenschaften auf. Insbesondere sind sämtliche Durchführungsöffnungen im Formkörper durch den Betonwerkstoff eingefasst bzw. umgeben, wodurch der Formkörper im Durchführungsbereich seine notwendige Druckfestigkeit erhält. Ein vorgeschlagener Faserbeton weist vorzugsweise Stahlfasern mit einem Durchmesser von 0,1 mm bis 0,3 mm, besonders bevorzugt von 0,16 mm bis 0,24 mm auf.

[0029] Eine Weiterbildung des Formbausteins sieht vor, dass in dem Formkörper und/oder an Bereichen des Formkörpers mindestens ein Isolierkörperabschnitt angeordnet ist. Mit Hilfe des innerhalb des Formkörpers und/oder des an äußeren Flächenbereichen des Formkörpers angeordneten Isolierkörperabschnitts kann die Isolierwirkung des erfindungsgemäßen Formbausteins weiter erhöht werden. Damit ist der Wärmeübergang von der Gebäudewand in Richtung der Boden- oder Deckenplatte oder in entgegengesetzter Richtung verringert.

[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Isolierkörperabschnitt die Form eines Quaders auf, der im Inneren des Formkörpers, bestehend aus einem mineralischen Baustoff, wie bspw. Beton, vollständig aufgenommen ist. In einer anderen Ausführungsform ist alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper aufgenommenen Isolierkörperabschnitt ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen, der insbesondere an den Seitenflächen des Formkörpers angeordnet ist und diesen ummantelt oder rahmenartig umgibt. Dabei können die den Formkörper rahmenartig umgebenden Isolierkörperabschnitte ebenfalls Kontaktbereiche des Formbausteins zur Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte ausbilden. Vorzugsweise sind die Isolierkörperabschnitte aus einem Isolierschaum ausgebildet.

[0031] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der mineralische Baustoff ein σ/λ-Verhältnis größer als 10, bevorzugt größer als 20, besonders bevorzugt größer als 45 auf. Der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Baustoff weist ein Verhältnis zwischen seiner Druckfestigkeit, gemessen in N/mm2, und seiner Wärmeleitfähigkeit, gemessen in W/mK, auf, die mindestens größer als 10 ist. Da λ größer als 1,6 W/mK ist, ist die Druckfestigkeit mindestens größer als 16 N/mm2, bevorzugt größer 32 N/mm2, besonders bevorzugt größer als 72 N/mm2, welche mittels der Druckfestigkeitsprüfung an einem Probewürfel (Würfeldruckfestigkeit) oder an zylindrischen Probekörpern (Zylinderdruckfestigkeit) ermittelt wurde, wobei zwischen beiden Druckfestigkeitsprüfungen, aufgrund der unterschiedlichen Geometrie der Probekörper, für einen unmittelbaren Vergleich vorbestimmte Umrechnungsfaktoren zu berücksichtigen sind..

[0032] Ferner betrifft die Erfindung einen Gebäudeabschnitt, mit einer Boden- oder Deckenplatte, einer im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte angeordneten Gebäudewand, und wenigstens einem zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.

[0033] Im Anschlussbereich zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte ist somit wenigstens ein Formbaustein angeordnet. Bevorzugt sind dort mehrere Formbausteine vorgesehen, und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Anschlussbereich vollständig aus den erfindungsgemäßen Formbausteinen gebildet. Bei mehreren Formbausteinen bilden diese somit eine Anordnung von Formbausteinen, wobei die Formbausteine insbesondere in einer Reihe hintereinander in Längsrichtung der Gebäudewand zwischen dieser und der darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte angeordnet sind.

[0034] Auch hier wird somit das Vorsehen einer Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft vorgeschlagen. Damit kann die Kraftübertragung von der Gebäudewand in die darunterliegende Boden- oder Deckenplatte bzw. von der Boden- oder Deckenplatte in die darunter angeordnete Gebäudewand verbessert werden. Relativbewegungen insbesondere in der horizontalen Ebene und damit in der Verbindungsebene zwischen den Gebäudeteilen können dadurch vermieden werden. Gebäudewand und/oder Boden- bzw. Deckenplatte können aus einem mineralischen Baustoff hergestellt sein. Gemäß einer Variante werden sie aus Ortbeton hergestellt, d.h. diese werden auf der Baustelle gegossen. Gemäß einer anderen Variante können die Gebäudewand und Decke des Gebäudes zumindest zum Teil als armierte Betonfertigteile vorgefertigt und zu großformatigen Elementen auf der Baustelle zusammengesetzt und vergossen werden.

[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Gebäudeabschnitt wenigstens einen sich zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte durch den Formbaustein erstreckendes Zugelement auf. Mittels des einen, bevorzugt der mehreren solcher Zugelemente können innerhalb des Gebäudeabschnitts wirkende Zugkräfte sicher aufgenommen und durch den einen oder die mehreren Formbausteine übertragen werden. Mittels der in vertikaler Richtung wirkenden Zugelemente kann zudem die Übertragung von in Längsrichtung der Gebäudewand wirkender Schubkräfte weiter verbessert werden.

[0036] Zudem kann mittels einer an der Aufstands- oder Auflagefläche am Formkörper angeordneten Elastomerschicht, in Abhängigkeit von deren Schichtdicke, vorzugsweise eine thermische und/oder schalltechnische Entkopplung der Gebäudeteile des Gebäudeabschnitts untereinander verbessert werden.

[0037] Die zum erfindungsgemäßen Formbaustein beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen bzw. Weiterbildungen sind zugleich auch bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts.

[0038] Die Erfindung wird im Folgenden anhand möglicher Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren exemplarisch näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Figur 1
eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in Längsrichtung einer Gebäudewand;
Figur 2
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines in dem Gebäudeabschnitt der Figur 1 enthaltenen erfindungsgemäßen Formbausteins;
Figur 3
eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in Längsrichtung einer Gebäudewand;
Figur 4
einen Ausschnitt eines Formbausteins gemäß einer Ausführungsform in einer Schnittansicht mit einem Kontaktbereich;
Figur 5
einen Ausschnitt eines Formbausteins gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer Schnittansicht mit einem Kontaktbereich, und
Fig.6
eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formbausteins.


[0039] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitt 100 in einer Schnittdarstellung. Der Gebäudeabschnitt 100 umfasst eine Bodenplatte 110, die auch als Deckenplatte ausgebildet sein könnte, einen auf der Bodenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1 und eine oberhalb des Formbausteins 1 angeordnete, tragende Betonwand 120. Die Ansicht der Figur 1 ist in Längsrichtung dieser Betonwand 120. Sowohl die Bodenplatte 110 als auch die tragende Betonwand 120 sind mit einer nicht näher dargestellten Armierung oder Bewehrung versehen, die jeweils im Inneren der Bodenplatte und der Gebäudewand angeordnet ist. Von der Gebäudewand 120 werden durch den Formbaustein 1 vertikal wirkende Druckkräfte D, die in Figur 2 durch einen Pfeil angedeutet sind, auf die Boden- oder Deckenplatte 110 übertragen.

[0040] Weiterhin erstrecken sich durch mehrere Durchführungsbereiche 10 in dem Formkörper 2 des Formbausteins 1, wie Figur 1 verdeutlicht, mehrere Zugelemente 130. Die Durchführungsbereiche 10 sind in Figur 2 gezeigt. Die Zugelemente 130 erstrecken sich jeweils von der Bodenplatte 110 durch den Formbaustein 1 bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand 120. Vertikal gerichtete Zugkräfte können mittels der Zugelemente 130 von der Gebäudewand 120 in die Bodenplatte 110 und in umgekehrter Richtung übertragen werden.

[0041] Der Formbaustein 1 weist einen Formkörper 2 aus einem mineralischen Baustoff, wie einem Betonwerkstoff auf, wobei der Betonwerkstoff ein nicht wärmedämmender Beton mit einer Wärmeleitfähigkeit λ größer 1,6 W/mK ist. Der Formbaustein 1 weist eine der Bodenplatte 110 zugewandte Aufstandsfläche 4 und eine der Gebäudewand 120 zugewandte Auflagefläche 6 auf. Die Aufstandsfläche 4 und die Auflagefläche 6 verlaufen im Wesentlichen planparallel zueinander. In dieser Ausführungsform ist im Inneren des Formkörpers 2 mindestens ein Isolierkörper 8 angeordnet, der sich, wie Figur 1 andeutet, parallel zwischen der Aufstandsfläche 4 und der Auflagefläche 6 erstreckt. Der Isolierkörper 8 verläuft hier in die Zeichenebene.

[0042] In Figur 2 ist ein erfindungsgemäßer Formbaustein 1 gemäß einer Ausführungsform gezeigt, dessen Formkörper 2 eine im Wesentlichen rechteckige Aufstandsfläche 4 und eine ebenfalls im Wesentlichen rechteckige Auflagefläche 6 aufweist. Der Formkörper 2 bildet an der Aufstandsfläche 4 und der Auflagefläche 6, die hier auch als Kontaktflächen oder Verbindungsbereiche bezeichnet werden können, jeweils eine Grundfläche aus, welche durch die äußeren Abmessungen des Formkörpers, insbesondere durch dessen Seitenlängen a und b, bestimmt wird. Ferner sind am Formkörper 2 Durchführungsbereiche 10 vorgesehen, welche sich von der Aufstandsfläche 4 zur Auflagefläche 6 hindurch erstrecken.

[0043] Die als Durchführungsöffnungen ausgebildeten Durchführungsbereiche 10 sind dazu eingerichtet, Zugelemente 130 (Figur 1) aufzunehmen, nämlich jeweils ein Zugelement 130, das sich durch den betreffenden Durchführungsbereich erstreckt. Der Durchführungsbereich 10 kann ein lichtes Maß aufweisen, das um ein vorbestimmtes Maß größer als die Außenabmessungen, insbesondere der Außendurchmesser des Zugelements 130 ist. Der entstehende Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches 10 und der Oberfläche des Zugelements 130 kann durch eine nicht gezeigte Vergussmasse oder anderen Körper ausgefüllt werden. Vorzugsweise wird der Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches 10 und der Oberfläche des Zugelements 130 vollumfänglich und über die gesamte Höhe des Formkörpers 2 von Aufstandsfläche 4 zur Auflagefläche 6 ausgefüllt.

[0044] Wie Figur 2 ferner zeigt, ist an der Oberfläche der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6 wenigstens ein Übertragungsvorsprung 12, 12' angeordnet. Der Übertragungsvorsprung 12, 12' ist als eine Art Profilelement ausgebildet, der bevorzugt einteilig mit dem Formkörper 2 ausgebildet ist. Mit Hilfe der Übertragungsvorsprünge erfolgt insbesondere die Übertragung von zwischen der Gebäudewand 120 und der Boden- oder Deckenplatte 110 wirkender Schubkräfte.

[0045] Um die Kraftübertragung an der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6 zur Gebäudewand 120 bzw. zur Bodenplatte 10 zu verbessern, ist am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich zumindest bereichsweise eine Materialschicht 14, 14' aus einem elastischen Material vorgesehen. Wie Figur 2 verdeutlicht, können die Materialschichten nur Teilflächen von der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6 bedecken oder auch den ersten und/oder zweiten Kontaktbereich vollständig überdecken.

[0046] Wie in Figur 2 ferner gezeigt wird, ist im Inneren des Formkörpers 2 wenigstens ein Isolierkörperabschnitt 8 angeordnet.

[0047] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts 100' in einer Schnittdarstellung mit einer Bodenplatte 110, einen auf der Bodenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1' und eine oberhalb des Formbausteins 1' angeordnete tragende Gebäudewand 120. Auch die in Figur 3 gezeigte Bodenplatte 110 und die tragende Gebäudewand 120 aus Beton weisen eine nicht näher gezeigte Armierung bzw. Bewehrung im Inneren der Bodenplatte 110 bzw. der Gebäudewand 120 auf. Der Formbaustein 1' umfasst einen Formkörper 2', über den vertikal wirkende Druckkräfte D, ähnlich wie am Formkörper 2 in Fig. 2, von der Gebäudewand 120 in die Bodenplatte 110 übertragen. Auch hier kann die Bodenplatte 110 als Deckenplatte ausgebildet sein. Das kann einerseits bedeuten, dass die Bodenplatte 110 auch als Deckenplatte fungiert, weil sie auch nach unten ein Geschoss als Deckenplatte abschließt und für das nächste Geschoss als Bodenplatte dient. Es kann andererseits aber auch bedeuten, dass der Formbaustein 1 gemäß Figur 1 bzw. der Formbaustein 1' gemäß Figur 3 auf einer Gebäudewand 120 und unter der Bodenplatte 110, die dann eine Deckenplatte bildet, angeordnet ist.

[0048] Wie Figur 3 weiter verdeutlicht, verlaufen durch Durchführungsbereiche 10' im Formbaustein 1' mehrere Zugelemente 130. Die sich von der Boden- oder Deckenplatte 110 durch den Formbaustein 1' bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand 120 erstreckenden Zugelemente 130 sind zur Übertragung von in vertikaler Richtung wirkenden Zugkräften ausgelegt und halten die übereinander angeordneten Gebäudeteile 110, 120 in einem vorbestimmten Abstand übereinander. Der Formbaustein 1' kann im Formkörper 2', ähnlich wie in Fig. 2 gezeigt, einen Isolierabschnitt bzw. -körper 8 aufweisen.

[0049] Der Formkörper 2' des Formbausteins 1' ist aus einem mineralischen Baustoff, nämlich einem nicht wärmedämmenden Beton ausbildet. Der Formkörper 2' weist eine Aufstandsfläche 4 und eine Auflagefläche 6 auf, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und an denen jeweils ein im Wesentlichen senkrecht abstehender Übertragungsvorsprung 22, 22' vorgesehen ist. Mindestens ein Durchführungsbereich 10' erstreckt sich für das Zugelement durch den Formkörper 2'. Der Übertragungsvorsprung 22, 22' ist jeweils einteilig mit dem Formkörper 2' als eine Art Profilelement ausgebildet. Die Übertragungsvorsprünge 22, 22' weisen senkrecht verlaufende Seitenflächen bzw. -flanken 24 auf, welche in der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform bereichsweise von einer Materialschicht 26 mit elastischen Eigenschaften abgedeckt sind. In der dazu gezeigten beispielhaften Ausführungsform der Fig. 5 ist die ebene Fläche 16, 16' des Formkörpers 2' nicht in jedem Fall von der elastischen Schicht abgedeckt. Die Materialschicht 26 dient insbesondere in Längsrichtung einer auf dem Formbaustein 1' anzuordnenden Gebäudewand 120 zum Ausgleichen von Schubkräften in deren Längsrichtung bzw. horizontaler Richtung und ermöglicht eine Relativbewegung in Abhängigkeit von der Schichtdicke zwischen der Gebäudewand 120 und der Boden- oder Deckenplatte 110. Für den Vorsprung 22, 22' kann auch jeweils eine schräge Flanke vorgesehen sein, wie es in Figur 4 noch gezeigt wird, nämlich als Übertragungsvorsprung 12 bzw. 12'.

[0050] Figur 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Formkörpers 2 an der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6. Die Aufstandsfläche 4 und/oder Auflagefläche 6 weist als Profilelemente ausgebildete Übertragungsvorsprünge 12, 12' auf und kann als verzahnte Fuge bezeichnet werden, mit parallel zueinander versetzten Flächen 16, 16' und schräg dazu verlaufenden Flanken 18. Mit der verzahnten Fuge am Kontaktbereich der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6 kann ein Formschluss zwischen den Kontaktbereichen des Formbausteins und einer darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte bzw. der Gebäudewand 120 erzeugt werden. Die gleiche oder eine andere Ausgestaltung kann auch nach unten vorgesehen sein. Die Oberfläche des Kontaktbereichs 4, 6 ist mit einer Materialschicht 20 mit elastischen Eigenschaften abgedeckt, die in der gezeigten Ausführungsform unterschiedliche Schichtdicken aufweisen, die z.B. in einem Bereich von 1 mm bis etwa 20 mm liegen. Die Flächen 16 verlaufen zu den Seitenflanken 18 der Übertragungsvorsprünge 12, 12' in einem stumpfen Winkel β von etwa 91° bis ungefähr 135°.

[0051] Vorzugsweise wird als Materialschicht 20 ein Elastomer verwendet, das bei einer Kraftbeaufschlagung zusammengedrückt wird und nach Wegfall der auf das Elastomer einwirkenden Kraft nahezu in seine unveränderte Ursprungsform zurückgeht. Wie Fig. 4 weiter zeigt, variiert die Schichtdicke der Materialschicht 20. In der gezeigten Ausführungsform ist die Schichtdicke auf der den Grund der verzahnten Fuge ausbildenden Fläche 16' größer als die Schichtdicke an der als Zahnflanken ausgebildeten schrägen Flanke 18 und größer als auf der ein Plateau der verzahnten Fuge ausbildenden Fläche 16. Zudem können die unterschiedlichen Schichtabschnitte der Materialschicht an den verschiedenen Flächen/Flanken 16, 16', 18 voneinander abweichende Elastizitäten bzw. Härtegrade aufweisen.

[0052] Die in Figur 5 gezeigte, Bezug auf den Formkörper 2' in Fig. 3 nehmende Ausführungsform hat eine Aufstandsfläche (in Figur 5 nicht angedeutet) und eine Auflagefläche 6, die einen bzw. mehrere an der Oberfläche des Formkörpers 2' vorstehende Übertragungsvorsprünge 22 aufweist.

[0053] Der oder die Übertragungsvorsprünge 22 sind als eine Art quaderförmiger Materialvorsprung ausgebildet, der mit dem Formkörper insbesondere einteilig bzw. einstückig ausgebildet ist. Im Gegensatz zu dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Übertragungsvorsprung 22 im Wesentlichen rechtwinklig zur Grundfläche der Aufstandsfläche 4 und/oder der Auflagefläche 6 verlaufende Flanken 24 auf. Damit ist dort ein rechter Winkel (90°) vorgesehen, wohingegen die Figur 4 einen stumpfen Winkel β zeigt.

[0054] Durch die rechtwinklige Anordnung ist ein sicherer Formschluss zwischen dem Formbaustein 1 und einer damit in Kontakt zu bringenden Boden- oder Deckenplatte bzw. der Gebäudewand 120 erreichbar. Der Formschluss und damit verbunden die Schubkraftübertragung kann auch dann gewährleistet werden, wenn die Gebäudewand oder die Boden- oder Deckenplatte sich vertikal zum Kontaktbereich des Formbausteines 1 bewegen. Durch die senkrechte Flankenform des Übertragungsvorsprungs 22 kann ein dauerhafter Formschluss bewirkt werden.

[0055] In der gezeigten Ausführungsform der Figur 5 ist im linken Bildabschnitt an den Flächen 16, 16' und der Flanke 24 des Übertragungsvorsprungs 22 am Kontaktbereich 4, 6 eine Materialschicht 26 mit elastischen Eigenschaften aufgebracht, welche dort eine gleichmäßige Schichtdicke hat. In der im rechten Bildabschnitt von Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind anstatt des ganzen Kontaktbereichs 4, 6 nur die Flanken 24 des Übertragungsvorsprungs 22 des Formkörpers 2' mit der Materialschicht 26 aus elastischem Material bedeckt.

[0056] Figur 6 zeigt einen Formbaustein 1" mit einem Formkörper 2" aus einem Betonwerkstoff, der im Bereich seiner Kontaktflächen 4, 6 zu einer jeweiligen Bodenplatte oder Gebäudewand eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. Im Gegensatz zu der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform weist der Formkörper 2" über seine Höhe im Querschnitt in zumindest einer seiner Hauptlängsrichtungen eine Material-Einschnürung 28 auf. Der Formkörper 2" des Formbausteins 1" weist insbesondere in einem quer zur Längsseite a' verlaufenden Querschnitt eine sich vom Kontaktbereich 4 bis etwa zur Mitte des Formbausteins vorzugsweise gleichmäßig verjüngende Außenkontur auf, die sich vorzugsweise von der Mitte des Formbausteins bis zum Kontaktbereich 6 des Formbausteins wieder gleichmäßig erweitert. Die Längsseiten a' des Formkörpers 2" weisen somit eine Art keilförmige Vertiefung auf.

[0057] Vorzugsweise weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" zwei sich zu beiden Längsseiten a' des Formkörpers 2" erstreckende Isolierkörperabschnitte 30, 30' auf, die mit den Flächenbereichen der keilförmigen Vertiefungen am Formkörper 2" verbunden sind bzw. darin eingesetzt sind. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' bestimmen zumindest die Außenabmaße des Formbausteins 1" in Richtung seiner Seitenlänge b. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' weisen in der vorliegenden Ausführungsform dieselbe Höhe wie der Formkörper 2" zwischen den beiden Kontaktbereichen 4, 6 auf. Die Isolierkörperabschnitte sind bevorzugt aus einem Isolierschaum, wie beispielsweise EPS, PUR oder XPS ausgebildet.

[0058] Bevorzugt weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" ferner an seinen Kontaktbereichen 4, 6 des Formkörpers 2" im Wesentlichen vertikal vorstehende Übertragungsvorsprünge 22' auf, welche in der gezeigten Ausführung eine Quaderform haben. Der Übertragungsvorsprung weist in Richtung der Längsseite a' und in Richtung der Längsseite b' des Formbausteins 1" Abmessungen auf, die geringer sind als die Abmessungen des Formkörpers 2" auf Höhe der Kontaktbereiche. Unter der Länge des Übertragungsvorsprungs ist dessen Abmessung in Richtung bzw. parallel zur Längsseite a' des Formbausteins zu verstehen. Unter der Breite des Übertragungsvorsprunges ist entsprechend dessen Abmessung parallel zur Längsseite b' des Formbausteins 1" zu verstehen. Die Länge des Übertragungsvorsprunges 22' weist zur Länge des Formbausteins ein Verhältnis im Bereich zwischen etwa 0,5 bis 0,9 auf. Die Breite des Übertragungsvorsprungs 22' weist zur Breite des Formkörpers 2" auf Höhe der Kontaktbereiche ein Verhältnis im Bereich von etwa 0,3 bis 0,8 auf.

[0059] Der Formkörper 2" und die an den Kontaktbereichen 4, 6 vorstehenden Übertragungsvorsprünge 22' weisen in der gezeigten Ausführungsform zwei Durchführungsbereiche 10' für jeweils ein Zugelement 130 auf. Die Zugelemente 130 sind in der gezeigten Ausführung unmittelbar mit dem Formkörper 2" und den Übertragungsvorsprüngen 22' vergossen. Die Zugelemente 130 werden unmittelbar bei Herstellung des Formbausteines unter Verwendung von vorzugsweise einem Betonwerkstoff in den Formkörper 2" und die daran vorstehenden Übertragungsvorsprünge 22' einbetoniert.

[0060] Zum besseren Vergleich ähnlicher oder gleicher Bauteile können diese mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sein.

Bezugszeichenliste



[0061] 
1, 1', 1"
Formbaustein
2, 2', 2"
Formkörper
4
Aufstandsfläche
6
Auflagefläche
8
Isolierkörperabschnitt
9
Isolierung
10, 10'
Durchführungsbereich
12, 12'
Übertragungsvorsprung
14, 14'
Materialschicht
16, 16'
Fläche
18
Flanke
20
Materialschicht
22, 22'
Übertragungsvorsprung
24
Flanke
26
Materialschicht
28
Material-Einschnürung
30, 30'
Isolierkörperabschnitte
100
Gebäudeabschnitt
110
Boden- oder Deckenplatte
120
Gebäudewand
130
Zugelement



Ansprüche

1. Formbaustein zum Anordnen zwischen einer bewehrten Gebäudewand (120) und einer bewehrten Boden- oder Deckenplatte (110), zum Tragen der Gebäudewand (120) auf der Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. zum Tragen der Deckenplatte (110) auf der Gebäudewand (120), umfassend

- einen Formkörper (2, 2') aus einem mineralischen Baustoff, mit

- einer Aufstandsfläche (4) zum Aufstellen des Formkörpers (2, 2') auf der Boden- oder Deckenplatte (110) oder oberhalb der Gebäudewand (120), und

- eine im Wesentlichen parallel zur Aufstandsfläche verlaufende Auflagefläche (6) für die Deckenplatte oder zum Aufstellen der Gebäudewand (120) darauf,
wobei der Formkörper (2, 2') zumindest einen Isolierkörperabschnitt aufweist;
und der Formkörper (2, 2') an seiner Aufstandsfläche (4) und/oder seiner Auflagefläche (6) eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft zwischen dem Formbaustein und der unterhalb und/oder oberhalb des Formbausteins (1, 1') angeordneten Gebäudewand bzw. der Boden- oder Deckenplatte aufweist.


 
2. Formbaustein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2, 2') an seiner Aufstandsfläche und seiner Auflagefläche (4, 6) eine Oberflächenstruktur zum Übertragen einer Schubkraft aufweist, wobei vorzugsweise die zwischen der Gebäudewand und dem Formkörper und/oder zwischen der Boden- oder Deckenplatte übertragbare Schubkraft einen Wert oberhalb von 100 kN/m hat, bevorzugt einen Wert oberhalb von 200 kN/m, besonders bevorzugt in Längsrichtung der Gebäudewand einen Wert oberhalb von 600 kN/m.
 
3. Formbaustein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2, 2') zur Ausbildung der Oberflächenstruktur an der Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche (4, 6) eine vorbestimmte Oberflächenrauheit mit einer mittleren Rautiefe Rz ≥ 1,5 mm oder eine maximale Profilkuppenhöhe Rp ≥ 1,1 mm, bevorzugt mit einer mittleren Rautiefe Rz ≥ 3,0 mm oder einer maximalen Profilkuppenhöhe Rp ≥ 2,2 mm aufweist.
 
4. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gebäudewand bzw. die Boden- oder Deckenplatte aus einem Ortbeton mit einer vorbestimmten Gesteinskörnung gefertigt ist, und die Oberflächenrauheit der Aufstands- bzw. Auflagefläche (4, 6) mindestens einem Viertel bevorzugt der Hälfte der Korngröße des Größtkorns des Korngemisches des Ortbetons entspricht.
 
5. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenstruktur zumindest einen an der Aufstandsfläche, bevorzugt an der Aufstandsfläche und der Auflagefläche (4, 6) des Formkörpers vorstehenden Übertragungsvorsprung (12, 12', 22, 22') aufweist.
 
6. Formbaustein nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsvorsprung (12, 12', 22, 22') als wenigstens ein einteilig mit dem Formkörper (2, 2') ausgebildetes Profilelement ausgebildet ist oder mindestens als ein separates, in die Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche (4, 6) des Formkörpers eingesetztes Profilteil ausgebildet ist.
 
7. Formbaustein nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsvorsprung (12, 12', 22, 22') Seitenflanken zur Schubkraftübertragung aufweist, die vorzugsweise in einem stumpfen Winkel β zur Auflage- bzw. Aufstandsfläche (4, 6) verlaufen, insbesondere im Bereich von 91 bis 135° oder in einem rechten Winkel zur Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche ausgerichtet sind.
 
8. Formbaustein nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsvorsprung (12, 12', 22, 22') mehr als 20%, bevorzugt mehr als 40%, der gesamten Grundfläche der Aufstandsfläche bzw. Auflagefläche (4, 6) bedeckt oder einnimmt.
 
9. Formbaustein nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement als verzahnte Fuge mit schräg verlaufenden Seitenflanken oder als einzelne Auskragung mit senkrechten Seitenflanken an der Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche (4, 6) ausgebildet ist, wobei bevorzugt das Höhenmaß des Profilelements über der Grundfläche an Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche (4, 6) gleich oder größer 10 mm ist.
 
10. Formbaustein nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Aufstandsfläche und/oder der Auflagefläche (4, 6) jeweils wenigstens zwei Profilelemente mit gleichem Höhenmaß und einem vorbestimmten Abstand zueinander vorgesehen sind, wobei der Abstand wenigstens einen vierfachen bevorzugt achtfachen Wert des Höhenmaßes aufweist.
 
11. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2, 2') auf seiner Aufstandsfläche und/oder Auflagefläche (4, 6) zumindest bereichsweise eine Auflageschicht aus einem Schichtmaterial mit weichelastischen Eigenschaften aufweist, vorzugsweise eine Elastomer-Schicht.
 
12. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbaustein, vorzugsweise der Formkörper (2, 2') wenigstens einen sich insbesondere von der Aufstandsfläche (4) bis zur Auflagefläche (6) erstreckenden Durchführungsbereich (10, 10') für ein Zugelement (130) aufweist, wobei der Durchführungsbereich vorzugsweise in einem Flächenbereich an der Aufstandsfläche und der Auflagefläche (4, 6) auslaufen, die im Wesentlichen planparallel zueinander sind.
 
13. Formbaustein nach Anspruch 12,
gekennzeichnet, durch einen fest in dem Durchführungsbereich (10, 10') angeordneten Trenn- oder Abdichtkörper für das Zugelement aus einem vorzugsweise elastischen Werkstoff.
 
14. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2, 2') im Wesentlichen aus einem BetonWerkstoff hergestellt ist, vorzugsweise aus einem ultra-hochfesten Faserbeton und/oder, dass der mineralische Baustoff ein Sigma/Lambda-Verhältnis von größer 10, bevorzugt von größer 20, besonders bevorzugt von größer 45 aufweist.
 
15. Gebäudeabschnitt (100) umfassend,

- eine Boden- oder Deckenplatte (110),

- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110) angeordnete Gebäudewand (120),

- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand (120) angeordneten Formbaustein (1, 1') gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der der Gebäudeabschnitt (100) insbesondere,
gekennzeichnet ist durch ein sich zwischen der Gebäudewand (120) und der Boden- der Deckenplatte (110) durch den Formbaustein (1, 1') erstreckendes Zugelement (130).


 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente