[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Formbaustein zum Anordnen zwischen einer
bewehrten Gebäudewand aus Beton und einer bewehrten Boden- oder Deckenplatte aus Beton
zum Tragen der Gebäudewand auf der Boden- oder Deckenplatte bzw. zum Tragen der Deckenplatte
auf der Gebäudewand. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch einen Gebäudeabschnitt,
umfassend eine Bode- oder Deckenplatte, eine im Wesentlichen vertikal auf der Boden-
oder Deckenplatte bzw. unterhalb der Deckenplatte angeordneten Gebäudewand und wenigstens
einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand angeordneten Formbaustein.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Anschlusselemente bekannt, mit denen eine Gebäudewand
mit einer darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte verbunden wird.
Über die bekannten Anschlusselemente sollen Druckkräfte in vertikaler Richtung von
der gegossenen Boden- oder Deckenplatte in die darunter angeordnete oder darauf aufgesetzte
zum Beispiel ebenfalls gegossene Gebäudewand oder in umgekehrter Richtung übertragen
werden. Neben der Druckkraftübertragung soll zudem eine thermische Entkopplung zwischen
der Decken- oder Bodenplatte und der darunter oder darüber angeordneten Gebäudewand
erreicht werden.
[0003] Aus dem europäischen Patent
EP 2 405 065 B1 ist beispielsweise eine Anordnung zum Verbinden einer Gebäudewand mit einer Boden-
oder Deckenplatte bekannt. Die Anordnung weist ein druckkraftübertragendes und isolierendes
Anschlusselement für eine Verbindung zweier gegossener Bauteile mit einem Isolationskörper
zum thermischen Trennen der Bauteile auf. Der Isolationskörper umfasst Druckelemente
aus einem Betonwerkstoff, die den Isolationskörper von der unteren zur oberen Auflagefläche
durchdringen. Mithilfe der Druckelemente im Isolationskörper werden vertikale Druckkräfte
von einer über dem Anschlusselement angeordneten Gebäudewand in eine darunterliegende
Boden- oder Deckenplatte eingeleitet. Die in Abständen zueinander innerhalb des Isolationskörpers
angeordneten Druckelemente werden von stabförmig ausgebildeten und Querkräfte übertragenden
Elementen durchdrungen, die an der oberen und unteren Auflagefläche im Wesentlichen
senkrecht abstehen. Mit den eine Querkraft übertragenden Elementen in einem solchen
Anschlusselement sollen insbesondere in Längsrichtung bzw. in einer Ebene parallel
zur Boden- oder Deckenplatte wirkende Kräfte aufgenommen werden. Die Querkraft übertragenden
Elemente sind insbesondere vollumfänglich und unmittelbar von den Druckelementen im
Isolationskörper umschlossen. Üblicherweise werden solche Anschlusselemente separat
vorgefertigt, was relativ aufwändig sein kann.
[0004] Die bekannten isolierenden Anschlusselemente sollen eine thermische Trennung zwischen
verschiedenen Geschossebenen eines Gebäudes bewirken, wobei eine ausreichend hohe
Festigkeit der Anschlusselemente selbst zu gewährleisten ist. Beide zu erfüllenden
Eigenschaften können jedoch in einem Gegensatz zueinander stehen, so dass stets ein
gewisser Kompromiss zwischen der gewünschten bzw. benötigten Festigkeit und dem zu
erreichenden Isolationsvermögen zu finden ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der
o.g. Probleme zu adressieren. Insbesondere soll ein Formbaustein der vorbezeichneten
Gattung vorgeschlagen werden, der eine hohe Isolationswirkung bei gleichzeitig hoher
Festigkeit erzielt. Insbesondere soll zumindest eine Alternative zu den bekannten
Wandanschlusselementen vorgeschlagen werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Formbaustein gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Der Formbaustein
weist einen Formkörper aus einem mineralischen Baustoff mit einem ersten Kontaktbereich
zum Aufsetzen des Formkörpers auf der Boden- oder Deckenplatte oder oberhalb der Gebäudewand,
und einen im Wesentlichen parallelen zum ersten Kontaktbereich verlaufenden zweiten
Kontaktbereich zum Aufstellen der Gebäudewand oder Aufsetzen der Deckenplatte darauf
auf, wobei der Formkörper an wenigstens einer seiner Kontaktbereiche zumindest bereichsweise
eine Materialschicht mit elastischen Eigenschaften zur Kraftübertragung von der oder
zur Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte aufweist. Insbesondere wird die
Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte als ein aus Beton gegossenes Bauteil
bereitgestellt und ggf. vor Ort aus Beton mit Teilen des Formbausteins zusammen vergossen.
[0007] Es wird somit ein Formbaustein vorgeschlagen, der mit seinem Formkörper eine Art
Grundkörper aus einem mineralischen Baustoff, wie bspw. Beton, ausbildet. Der Formkörper
erreicht eine Kraftübertragung zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand.
Der Grundkörper, also der Formkörper, bildet einen wesentlichen Teil des Formbausteins,
und verleiht dem Formbaustein seine grundlegende Festigkeit für die notwendige Kraftübertragung.
[0008] Der Formkörper bzw. Grundkörper bildet im Formbaustein die tragende Struktur aus,
wobei zumindest der Formkörper bevorzugt die äußere Form ähnlich einem Quader oder
Würfel aufweist. Deswegen wird auch die Bezeichnung Formbaustein verwendet, da der
Formkörper aus dem mineralischen Baustoff die Form und/oder Eigenschaften eines Steins
oder Bausteins hat oder vielmehr als Stein angesehen werden kann und dabei zumindest
auch hinsichtlich Form das prägende Element des Formbausteins sein kann. Der Formbaustein
kann aber zusätzliche Elemente aufweisen, insbesondere können an dem Formkörper insbesondere
an seinen mit der Boden- oder Deckenplatte oder Gebäudewand korrespondierenden Kontaktbereichen
ab- bzw. vorstehende Elemente vorgesehen sein.
[0009] An wenigstens einem der Kontaktbereiche des Formkörpers ist zumindest bereichsweise
eine Materialschicht mit elastischen Eigenschaften zur Kraftübertragung von oder zu
der korrespondierenden Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte angeordnet. Durch
die Materialschicht mit elastischen Eigenschaften, die vereinfachend auch als elastische
Schicht bezeichnet werden kann, kann für die Kraftübertragung vom/zum Formbaustein
eine Nachgiebigkeit erreicht werden. Die elastische Schicht bewirkt eine Verschieblichkeit
im Material selbst, die der Beton nicht hat. Dadurch können auch geringe Relativbewegungen,
die bspw. thermisch bedingt sein können, ausgeglichen werden. Insbesondere bei Formbausteinen
mit einer hohen Federsteifigkeit ohne Elastomer ist eine vorbestimmte Nachgiebigkeit
im Kontaktbereich über die elastische Schicht erreichbar. Somit kann durch die Elastomerschicht
die Federsteifigkeit des Formbausteins gezielt herabgesetzt werden.
[0010] Zudem kann mittels der elastischen Schicht an zumindest einem der Kontaktbereiche
des Formbausteins zur darunter oder darüber liegenden Gebäudewand und/oder Boden-
oder Deckenplatte, eine verbesserte thermische und/oder schalltechnische Entkopplung
der darüber miteinander gekoppelten Gebäudeteile ermöglicht werden.
[0011] Die Kontaktbereiche sind in einer einfachen Ausführungsform als ebene Aufstandsfläche
an der Unterseite des Formbausteins und/oder als ebene Auflagefläche an der Oberseite
des Formbausteins ausgebildet. Insoweit können die Kontaktbereiche als Kontaktflächen
ausgebildet sein. Es kommt aber auch in Betracht, dass sie bspw. Erhebungen aufweisen.
Die elastische Materialschicht kann auch ganz oder teilweise an einer Flanke oder
Seite solcher Erhebungen angeordnet sein. Vorliegend ist unter der Formulierung "einen
im Wesentlichen parallel zum ersten Kontaktbereich verlaufenden zweiten Kontaktbereich
zum Aufstellen der Gebäudewand oder Aufsetzen der Deckenplatte darauf" als Synonym
eine Anordnung zu verstehen, die einen ersten Kontaktbereich und einen zum ersten
Kontaktbereich gegenüberliegend angeordneten zweiten Kontaktbereich zum Aufstellen
der Gebäudewand oder Aufsetzen der Deckenplatte darauf aufweist. Die einander gegenüberliegenden
Kontaktbereiche können sowohl als ebene Auflageflächen ausgebildet sein, und dann
planparallel zu einander liegen, als auch Erhebungen in Form von Materialvorsprüngen
an den Kontaktbereichen aufweisen. Diese Erhebungen können einen geringen Anteil der
Kontaktflächen des Formkörpers ausmachen. In einer weiteren Ausführungsform können
die an den gegenüberliegenden Kontaktbereichen vorhandenen Erhebungen im Vergleich
zum Kontaktbereich deutlich größere Abmessungen aufweisen, sodass die Erhebungen für
die Ausgestaltung des Kontaktbereiches dominant und/oder formgebend sein können.
[0012] Unter einer Materialschicht mit elastischen Eigenschaften ist ein Material bzw. Werkstoff
zu verstehen, der sich bei entsprechender Krafteinwirkung auf die Materialschicht
verformt und nach Wegfall der auf die Materialschicht einwirkenden Kraft wieder, zumindest
teilweise, in seine Ursprungsform zurückverformt. Das kann eine verbesserte Isolationswirkung
und/oder schalltechnische Entkopplung im Verbindungsbereich bewirken. Unter einem
Material mit elastischen Eigenschaften fällt aber auch eine Variante, bei der eine
plastische Verformung einsetzt, wenn eine einwirkende Kraft einen vorbestimmten Wert
überschreitet.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Materialschicht ein Elastomer
oder weist zumindest ein Elastomer auf, und/oder die Materialschicht deckt mehr als
20%, bevorzugt mehr als 30%, besonders bevorzugt mehr als 40% einer am Kontaktbereich
ausgebildeten Kontaktfläche des Formkörpers zur Gebäudewand bzw. zur Boden- oder Deckenplatte
ab.
[0014] Ein solches Elastomer, also eine Schicht aus einem Elastomer, kann auf einfache Art
und Weise aufgetragen werden und seine Eigenschaften können hier für die Kraftübertragung
vom/zum Formbaustein ausgenutzt werden.
[0015] Je größer der Flächenbereich ist, der mittels der Materialschicht an der am Kontaktbereich
ausgebildeten Kontaktfläche abgedeckt wird, je größer kann das Isolationsvermögen
der am Kontaktbereich angeordneten Materialschicht sein und desto größer kann auch
die schalltechnische Entkopplung zum Formbaustein ausfallen. Zudem kann eine gleichmäßigere
Kraftübertragung ermöglicht werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann wenigstens ein Kontaktbereich
des Formbausteins, insbesondere des Formkörpers des Formbauteins, vollflächig an seiner
Kontaktfläche mit der Materialschicht ausgerüstet sein. Damit ist neben einer verbesserten
Isolierung und/oder schalltechnischen Entkopplung zwischen zwei Gebäudeteilen auch
eine weiter verbesserte Kraftübertragung vom oder zum Formbaustein möglich. Unebenheiten
auf den miteinander in Kontakt bringbaren Oberflächen können durch die elastische
und damit verformbare Materialschicht ausgeglichen werden. Damit ist eine gleichmäßige
Anlage der einander zugewandten Kontaktbereiche von Formbaustein und Gebäudewand bzw.
Boden- oder Deckenplatte erreichbar. Dies wirkt sich ggf. auch vorteilhaft auf die
Kraftübertragung aus, weil durch einen Ausgleich durch die Materialschicht auch eine
Kraftübertragung besser verteilt werden kann. Zurückliegende Flächen einer unebenen
Fläche können durch eine solche elastische Ausgleichsschicht besser mit an der Kraftübertragung
beteiligt und hervorspringende Flächen können auf ebenso einfache Weise vor einer
Überbelastung geschützt werden.
[0017] Vorzugsweise weist die Materialschicht einen Härtegrad gemessenen nach DIN ISO 7619-1
auf, der in einem Bereich von 30 bis 90 Shore A liegt, vorzugsweise in einem Bereich
von 40 bis 80 Shore A. Damit weist der zur Ausbildung der Materialschicht an wenigstens
einem der Kontaktbereiche, vorzugsweise beiden Kontaktbereichen des Formkörpers, verwendete
Werkstoff eine Festigkeit auf, die bspw. vergleichbar mit der Festigkeit eines Gummiwerkstoffes
zur Ausbildung eines Autoreifens ist. Die Materialschicht an dem ersten und/oder zweiten
Kontaktbereich des Formkörpers wird bei einer Kraftbeaufschlagung somit einer merklichen
bzw. sichtbaren Verformung unterzogen.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Materialschicht eine
mittlere Schichtdicke von 1mm bis etwa 20mm auf, vorzugsweise in einem Bereich von
2 bis 10mm. Mit der Verwendung einer Materialschicht von wenigstens 1mm, bevorzugt
wenigstens 2mm, ist besonders das Ausgleichen bestehender Unebenheiten an den Kontaktflächen
am ersten und zweiten Kontaktbereich des Formkörpers, aber auch an den Kontaktflächen
von Gebäudewand und/oder der Boden- oder Deckenplatte gewährleistet. Mit der elastischen
und damit verformbaren Materialschicht ist die unmittelbare Kontaktfläche zwischen
Formbaustein und Gebäudewand oder Boden- oder Deckenplatte vergrößert. Vorzugsweise
ab einer Dicke von etwa 5mm wird neben einer gleichmäßigeren Kraftübertragung zwischen
den miteinander in Kontakt stehenden Flächen von Formbaustein und Gebäudewand oder
Boden- oder Deckenplatte eine merkliche thermische und/oder schalltechnische Entkopplung
zwischen den miteinander in Kontakt stehenden Elementen erzielt. Vorzugsweise können
die Materialschichten Schichtdicken bis zu etwa 20mm aufweisen, wobei bevorzugt mit
zunehmender Schichtdicke im Verhältnis zur Ausbildung der Materialschicht der verwendete
Werkstoff einen erhöhten Härtegrad aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform
nimmt die Härte der elastischen Schicht mit zunehmender Schichtdicke zu, zum Beispiel
etwa 40 Shore bei einer Schichtdicke von etwa 5 mm und ungefähr 60 Shore bei einer
Schichtdicke von ungefähr 20 mm.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass der Formbaustein dadurch
gekennzeichnet ist, dass er oder insbesondere der Formkörper benachbart zur Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften wenigstens einen Ausweichraum oder Ausweichbereich aufweist
oder vorhält, um der Materialschicht mit elastischen Eigenschaften bei einer Druckbelastung
auf diese Materialschicht ein Ausweichen in diesen Ausweichraum zu ermöglichen, wobei
die Materialschicht mit elastischen Eigenschaften vorzugsweise nicht oder nur wenig
komprimierbar ist, und/oder die Materialschicht mit elastischen Eigenschaften selbst
als Ausweichbereich ausgebildete Ausnehmungen aufweist. Es wurde erkannt, dass die
Materialschicht mit elastischen Eigenschaften, die vereinfachend und synonym auch
als elastische Materialschicht oder einfach elastische Schicht bezeichnet werden kann,
bei einer Druckbelastung dem Druck nachgibt und dadurch vorteilhafte Eigenschaften
in dem Bereich schafft, in dem sie bzw. der Formbaustein eingesetzt ist. Besonders
wenn die elastische Schicht aber nicht oder nur wenig komprimierbar ist, kann sie
dem Druck nur durch Ausweichen nachgeben. Vorzugsweise wird somit auch eine nicht
oder nur wenig komprimierbare elastische Schicht vorgeschlagen, weil eines solche
elastische, nicht komprimierbare Schicht meist für sehr hohe Druckkräfte geeignet
sind, wie bspw. ein Elastomer. Der Eigenschaft, bei einem elastischen Nachgeben auszuweichen,
wird somit durch den vorgeschlagenen Ausweichraum Rechnung getragen. Der Ausweichraum
wird dafür als Teil bzw. als Bereich des gesamten Formbausteins vorgesehen. Er ist
benachbart zur elastischen Schicht, also besonders neben der elastischen Schicht,
so dass er bei einer entsprechenden Druckbelastung einfach in diesen Ausweichraum
ausweichen kann.
[0020] Vorzugsweise ist der Ausweichraum oder Ausweichbereich ganz oder teilweise mit einem
nachgiebigen Material ausgefüllt, das ein Ausweichen des Materials mit elastischen
Eigenschaften, also der elastischen Schicht, in den Ausweichraum zulässt. Dadurch
wird besonders erreicht, dass das nachgiebige Material wie ein Platzhalter wirkt und
besonders beim Herstellen des Formbausteins mit oder aus gegossenem Beton diesen Ausweichraum
freihält. Diese Wirkung kann auch beim Verbauen des Formbausteins erreicht werden,
wenn er auf gegossenem Beton eingesetzt wird, der noch nicht flüssig ist, und/oder
wenn auf ihm Beton vergossen wird. Das nachgiebige Material erreicht dann, dass der
Beton nicht den Ausweichraum unerwünscht ausfüllt.
[0021] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass das nachgiebige Material als aufgeschäumtes
Material ausgebildet ist. Es kann bspw. als Schaumstreifen, ähnlich eines Dichtstreifens
aus Kunststoffschaum ausgebildet sein. Ein solches geschäumtes Material besteht im
Wesentlichen aus Luft, die von einem Material, insbesondere einem Kunststoff, in Bläschen
gehalten wird. Ein solches nachgiebiges Material ist kostengünstig, leicht zu verarbeiten
und kann auf einen Bruchteil seines unkomprimierten Volumens zusammengedrückt werden
und dadurch der elastischen Schicht ermöglichen, fast in den gesamten Ausweichraum
auszuweichen.
[0022] Bevorzugt wird vorgeschlagen, dass der Ausweichraum das Material mit elastischen
Eigenschaften im Wesentlichen zumindest in einer Ebene ganz oder teilweise umgibt.
Insbesondere, ist es vorteilhaft, wenn das nachgiebige Material das Material mit elastischen
Eigenschaften im Wesentlichen zumindest in der Ebene ganz oder teilweise umgibt.
[0023] So kann bspw. ein Schaumstoffrand um die elastische Schicht herum gelegt werden.
Der Formkörper kann dafür bspw. eine rechteckige Kontaktfläche aufweisen, auf der
die elastische Schicht, ebenfalls als Rechteck, aber mit etwas kleineren Abmessungen,
angeordnet ist. Durch die kleineren Abmessungen bleibt ein Rand um die elastische
Schicht und dieser Rand bildet den Ausgleichsraum und kann durch einen Rand aus Schaumstoff
aufgefüllt werden. Dazu kann der Schaumstoff, der hier das nachgiebige Material bildet,
als Schaumstoffstreifen um die elastische Schicht auf die Kontaktfläche des Formkörpers
gelegt werden, dort, wo die elastische Schicht den Rand freigelassen hat. Dann ist
die elastische Schicht von einem Ausweichraum umgeben, in dem ein nachgiebiges Material
angeordnet ist, das damit den Ausweichraum ausfüllt.
[0024] Vorzugsweise variiert eine bzw. die Schichtdicke der Materialschicht ortsabhängig,
insbesondere zum Ausgleichen einer Oberflächenstruktur an der Aufstands- bzw. Auflagefläche.
In Abhängigkeit der Oberflächenstruktur bzw. der Oberflächenbeschaffenheit am erfindungsgemäßen
Formbaustein kann die Schichtdicke der am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich des
Formkörpers angeordneten bzw. aufgebrachten Materialschicht unterschiedliche Schichtdicken
haben. Ein Kontaktbereich der Unebenheiten aufweist und an dem eine glatte Oberfläche
durch die Materialschicht gebildet ist, weist eine ortsabhängig variierende Schichtdicke
auf. Ferner können insbesondere am Kontaktbereich des Formbausteines ausgebildete
Vorsprünge oder Vertiefungen mit der Materialschicht abgedeckt sein, deren Schichtdicke
damit individuell auf die jeweils vorhandene Oberflächenstruktur an erstem und/oder
zweitem Kontaktbereich angepasst werden können. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass
die Schichtdicken der aufgebrachten bzw. abdeckenden Materialschicht in Abhängigkeit
ihrer Ausrichtung bezogen auf den Formkörper variieren. Damit kann die Krafteinleitung
gezielt an bestimmte Orte bzw. auf bestimmte Bereiche des Formbausteines, bevorzugt
des Formkörpers, gelenkt werden
[0025] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Materiaschicht an einer
Auflagefläche und/oder horizontalen Fläche angeordnet sein und zusätzlich oder alternativ
an wenigstens einer dazu schrägen, senkrechten der anderweitig nicht horizontalen
Fläche angeordnet sein. Auch dazu wird gemäß einer Ausführungsform vorgeschlagen,
dass unterschiedliche Schichtdicken für die horizontalen Flächen einerseits und für
wenigstens eine der übrigen Flächen andererseits, vorgesehen sind.
[0026] Vorzugsweise weist die Materialschicht eine Schichtoberfläche mit einer profilierten
Struktur auf, insbesondere so, dass die Schichtoberfläche eine profilierte Struktur
an den Kontaktbereichen als Oberfläche des Formbausteins ausbildet. In einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formbausteins wird die profilierte Struktur
an der Oberfläche der Materialschicht durch eine örtlich variierende Schichtdicke
an wenigstens einem der Kontaktbereiche, bevorzugt an beiden Kontaktbereichen gebildet.
Vorzugsweise bildet die an den Kontaktbereichen aufgebrachte Materialschicht ein vorbestimmtes
Muster, bspw. ein Fischgräten- oder Keilform-Muster an der Schichtoberfläche aus,
das positiv oder negativ sein kann. Vorzugsweise weist die profilierte Struktur eine
zusätzliche Schichtdicke im Vergleich zu den benachbarten Bereichen der Materialschicht
auf, die mindestens der Hälfte der Schichtdicke der benachbarten Bereiche entspricht.
Somit weist die komplette Materialschicht im Bereich der profilierten Struktur eine
etwa 1,5-fache Schichtdicke zu einer Materialschicht ohne Profil auf, die eine im
Wesentlichen ebene Oberfläche ausbildet. In einer Ausführungsform wird vorgeschlagen,
dass die profilierte Struktur um einen vorbestimmten Vorsprung vorsteht und der Vorsprung
dieser Struktur beträgt vorzugsweise mehr als 3 mm; bevorzugt mehr als 10 mm, um einen
ausreichenden Formschluss mit den gegossenen Wänden und/oder Boden-/Deckenplatte zu
gewährleisten. Mit anderen Worten wird eine Profiltiefe von mehr als 3 mm, bevorzugt
mehr als 10 mm vorgeschlagen.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteins ist am ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich wenigstens ein Übertragungsvorsprung zum Aufnehmen und Übertragen
in Längsrichtung der Gebäudewand wirkender Schubkräfte in die darunter oder darüber
angeordnete Boden- oder Deckenplatte vorgesehen. Bevorzugt weist der Formbaustein
eine profilierte Struktur an seiner Oberfläche auf, welche im Gegensatz zu dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel nunmehr nicht allein durch die aufgebrachte Materialschicht
erzeugt wird, sondern vorzugsweise mittels mindestens eines am ersten und zweiten
Kontaktbereich des Formkörpers ausgebildeten formstabilen Übertragungsvorsprungs,
insbesondere ausschließlich durch einen oder mehrere solcher Übertragungsvorsprünge.
Ein an bzw. von den Kontaktbereichen des Formkörpers vorstehender Übertragungsvorsprung
kann dabei unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Beispielsweise kann ein einzelner
Übertragungsvorsprung oder die Summe der Übertragungsvorsprünge an einem der Kontaktbereiche
einen Flächenanteil an der Gesamtfläche des Kontaktbereichs des Formkörpers im Bereich
von 5% bis 90%, vorzugsweise im Bereich von 30% bis 60%, ausbilden. Durch die Werte
von 30% bis 60% wird erreicht, dass die Vorsprünge groß genug sind, ausreichend Kräfte
aufzunehmen, gleichzeitig aber solitär ausgebildet sein können, um jeweils gute, einzelne
Angriffspunkte zu bilden. An einem Kontaktbereich können mehrere kleine oder ein großer
Übertragungsvorsprung angeordnet bzw. ausgebildet sein.
[0028] Der Übertragungsvorsprung steht insbesondere am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich
des Formkörpers im Wesentlichen senkrecht vor, sodass eine darüber oder darunter angeordnete
Gebäudewand oder Boden- oder Deckenplatte den Übertragungsvorsprung seitlich übergreift.
Vorzugsweise wird der mindestens eine an wenigstens einem Kontaktbereich ausgebildete
Übertragungsvorsprung zumindest bereichsweise durch die erfindungsgemäße elastische
Materialschicht abgedeckt. Fertigungstoleranzen zwischen dem Übertragungsabschnitt
und einer korrespondierenden Ausnehmung an der Gebäudewand oder der Boden- oder Deckenplatte,
ausgebildet als Betonfertigteil, können darüber ausgeglichen werden.
[0029] Die Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte kann sich an solche Vorsprünge
auch dadurch anpassen, dass sie jeweils, zumindest teilweise, gegossen wird und dadurch
vor dem Aushärten auch neben den Vorsprung bzw. zwischen die Vorsprünge fließt.
[0030] Vorzugsweise weist der erste und/oder zweite Kontaktbereich wenigstens ein am ersten
und/oder zweiten Kontaktbereich vorstehendes Profilelement zur Ausbildung des Übertragungsvorsprungs
auf, wobei insbesondere das Profilelement von der Materialschicht bedeckt ist. Mit
dem am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich abstehenden Profilelement können insbesondere
im Wesentlichen parallel zu den Kontaktbereichen wirkende Schubkräfte, die üblicherweise
in Längsrichtung einer Gebäudewand wirken, aufgenommen und in den erfindungsgemäßen
Formbaustein eingeleitet und in die darunter oder darüber angeordnete Boden- oder
Deckenplatte übergeleitet werden. Der erste und/oder zweite Kontaktbereich sind in
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formbausteins als im Wesentlichen ebene
Aufstandsfläche bzw. Auflagefläche ausgebildet. Das bevorzugt einstückig am ersten
und/oder zweiten Kontaktbereich ausgebildete Profilelement bewirkt somit eine Art
Formschlussverbindung zwischen der Gebäudewand, dem Formbaustein und der Boden- oder
Deckenplatte in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene. Damit wird die Gebäudewand
durch den vorgeschlagenen Formbaustein relativ zur darunter oder darüber angeordneten
Boden- oder Deckenplatte fixiert. Dazu weist der Formbaustein Profilelemente an einem
oder beiden Kontaktbereichen des Formkörpers auf. Bevorzugt können am ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich mehr als ein Profilelement, vorzugsweise zwei, drei oder mehr
Profilelemente angeordnet sein.
[0031] Vorzugsweise verlaufen die Profilelemente im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung
der darüber oder darunter angeordneten Gebäudewand, um dadurch eine Fixierung der
Gebäudewand zur Boden- oder Deckenplatte in Längsrichtung der Wand zu erreichen.
[0032] Bevorzugt ist die elastische Materialschicht an einer in einem Winkel von etwa 30
bis 90° zum Kontaktbereich abstehenden Seitenfläche des Übertragungsvorsprunges angeordnet.
Damit ist insbesondere eine Verschieblichkeit zwischen dem Formbaustein und dem jeweils
angrenzenden Gebäudeteil in horizontaler Richtung des Kontaktbereiches erreicht. Eine
mögliche Verformung einer Gebäudewand, aufgrund von Temperaturänderungen, in horizontaler
Richtung, wodurch entsprechende Schubkräfte in horizontaler Richtung entstehen, können
über die elastische Schicht bevorzugt ausgeglichen werden. Vorzugsweise ist die elastische
Schicht an vertikal verlaufenden Seitenflanken des Übertragungsvorsprunges angeordnet.
[0033] In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Materialschicht
Flächenbereiche mit unterschiedlichen Härtegraden und/oder Elastizitäten auf. Dadurch
können verschiedene Flächenbereiche von erstem und/oder zweitem Kontaktbereich am
Formkörper unterschiedliche Dämpfungseigenschaften im Verbindungsbereich zu einer
angrenzenden Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte aufweisen. Damit kann die
Kraftübertragung in den Kontaktbereichen zwischen Formbaustein und Gebäudewand bzw.
Boden- oder Deckenplatte eingestellt werden. Im Besonderen können somit die Federsteifigkeiten
des Formbausteins gezielt verändert und an die technischen Erfordernisse des Wandsystems
angepasst werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formbausteins
weisen die Übertragungsvorsprünge Kontaktflächen auf, die im Wesentlichen zur Schubübertragung
vorgesehen sind. Für solche Kontaktflächen wird eine elastische Materialschicht vorgesehen,
die einen höheren Härtegrad aufweist, als Materialschichten anderer Flächenbereiche,
wie bestimmungsgemäß horizontal verlaufende Flächen wenigstens eines der Kontaktbereiche
und/oder eines Übertragungsvorsprungs.
[0034] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schichtdicke der
Materialschicht im Bereich eines Übertragungsvorsprungs an erstem und/oder zweitem
Kontaktbereich gegenüber anderen Flächenbereichen der Kontaktbereiche variiert. Bevorzugt
weist die Materialschicht an einem am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich vorstehenden
Übertragungsvorsprung eine größere oder geringere Schichtdicke im Vergleich zu einem
insbesondere benachbarten Flächenbereich der Kontaktbereiche auf. Damit lassen sich
die Eigenschaften der Materialschicht in Bezug auf die thermische und schalltechnische
Entkopplung einstellen. Zudem kann mit unterschiedlichen Schichtdicken gezielt Einfluss
auf die Kraftübertragung zwischen dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. der Boden-
oder Deckenplatte genommen werden. Insbesondere können die Schichtdicken der Materialschicht
in Abhängigkeit der Ausrichtung des durch die Materialschicht abzudeckenden Flächenbereichs
am Kontaktbereich variieren. Vorzugsweise sind Flächenbereiche von insbesondere einem
am Kontaktbereich ab- bzw. vorstehenden Übertragungsvorsprung, die schräg oder vertikal
am Kontaktbereich verlaufen, mit einer Schichtdicke der Materialschicht versehen,
die unterschiedlich ist, bevorzugt geringer, als die der horizontal verlaufenden Flächenbereiche
am Kontaktbereich. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Formbausteines
weist der Formkörper an wenigstens einem seiner Kontaktbereiche zumindest bereichsweise
eine Gleitlage zum Reduzieren des Reibbeiwertes an dem ersten und/oder zweiten Kontaktbereich
auf. Mit Hilfe der Gleitlage wird eine bevorzugt ebene Fläche am Kontaktbereich des
Formkörpers erzeugt, die im Vergleich zu einem Kontaktbereich ohne Gleitlage einen
deutlich verringerten Reibbeiwert aufweist. Insbesondere das Zulassen einer Relativbewegung
von Formbaustein und einer darauf angeordneten Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte
zueinander ist, aufgrund der reduzierten Reibung an den Kontaktbereichen, weiter erleichtert.
Zudem wird bei gegossenen Gebäudewänden die gleichmäßige Kraftverteilung einer in
Längsrichtung wirkenden Schubkraft dadurch verbessert.
[0035] Vorzugsweise ist die Gleitlage eine Folienschicht oder weist eine solche auf, die
auf wenigstens einer im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Kontaktfläche des Kontaktbereiches
am Formkörper aufgebracht ist. Insbesondere weist die Gleitlage einen Reibbeiwert,
auch bezeichnet als Reibungskoeffizient, auf, der kleiner 0,5, bevorzugt kleiner 0,2,
besonders bevorzugt kleiner 0,1 ist. Die Folienschicht, welche bevorzugt aus Polytetrafluorethylen
besteht oder dieses aufweist, ist auf der oder den Kontaktflächen des Kontaktbereiches
des Formkörpers aufgebracht, welche als Gleitflächen zwischen dem Formbaustein und
der Gebäudewand oder Deckenplatten fungieren können. Damit wird das gezielte Abgleiten
in Form einer Relativbewegung der Gebäudewand oder Boden- oder Deckenplatte relativ
zum Formkörper erreicht. Mit einer zumindest Polytetrafluorethylen aufweisenden Folienschicht
kann eine bevorzugte Verringerung des Reibbeiwertes auf einer jeweiligen Kontaktfläche
des Formkörpers erzielt werden. Bevorzugt ist die Folienschicht stoffschlüssig mit
der jeweils zugeordneten Kontaktfläche des Formkörpers verbunden und weist eine Dicke
von bis zu 5 mm auf. Anstelle einer Folienschicht kann zur Ausbildung einer Gleitlage
auch eine Beschichtung oder Platte verwendet werden, die auf die entsprechenden Kontaktbereiche
des Formkörpers aufgebracht oder aufgelegt wird.
[0036] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteines sieht vor, dass
auf der Gleitlage ein relativ dazu bewegliches Trennelement angeordnet ist. Mit Hilfe
des auf der Gleitlage angeordneten Trennelementes soll die Flächenbindung zwischen
Formbaustein und Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte weiter verringert werden.
Das Trennelement, welches einseitig unmittelbar in Kontakt mit der Gebäudewand oder
der Boden- oder Deckenplatte stehen kann, hat die Funktion ähnlich eines Gleitelementes,
das vereinfacht relativ zur Gleitlage abgleiten kann. Mittels der Gleitlage und des
mit der Gleitlage zusammenwirkenden Trennelementes ist das Abgleiten der aneinander
anliegenden Bauteile ohne Überwindung einer übermäßig hohen Reibung möglich. Das wirkt
sich vor allem vorteilhaft auf die gleichmäßige Kraftverteilung der in Längsrichtung
einer gegossenen Betonwand wirkenden Schubkräfte aus. Im Zusammenhang mit einem auf
einer vertikalen Fläche des Übertragungsvorsprunges angeordneten Elastomer lassen
sich so gezielt Federsteifigkeiten an einem Formbaustein beeinflussen. Das Vorsehen
von Formbausteinen mit unterschiedlichen Federsteifigkeiten entlang der Wand führt
dann zu gezielt einleitbaren Kräften in die Decke bzw. Wand. Insbesondere die Genauigkeit
der Kraftverteilung wird mittels des erfindungsgemäßen Formbausteines vom Formbaustein
zur Gebäudewand oder zur Boden- oder Deckenplatte übertragenen Schubkräfte verbessert.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Trennelement ein formstabiles Flächenelement,
welches bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet ist und/oder vorzugsweise
einen Elementausschnitt für einen oder den Übertragungsvorsprung am ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich des Formkörpers aufweist. Vorzugsweise wird ein Blech aus einem
metallischen Werkstoff verwendet, das in Kombination mit der erfindungsgemäßen Gleitlage
als Kontaktbereich des Formkörpers einen bevorzugt minimierten Reibungswiderstand
aufweist. Die gewählte Kombination aus Trennelement und Gleitlage ermöglicht insbesondere
in Verbindung mit einem am Formkörper vorstehenden Übertragungsvorsprung die verbesserte
Einstellbarkeit der mittels eines Formbausteines von einer Gebäudewand bzw. auf eine
Gebäudewand übertragenen Schubkräfte.
[0038] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Trennelement wenigstens einen Elementausschnitt
für einen oder den Übertragungsvorsprung am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich
auf. Bevorzugt weist der Elementausschnitt Abmessungen auf, die größer sind als die
Abmessungen des Übertragungsvorsprunges, um die Beweglichkeit des Trennelementes entlang
einer im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Kontaktfläche des Formkörpers zu ermöglichen.
Der bevorzugt rechteckige Elementausschnitt begrenzt ebenfalls die mögliche Relativbewegung
zwischen Formkörper und Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte. In einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Elementausschnitt Abmessungen auf, welche (in Bewegungsrichtung
der Gebäudewand) etwa 1-10mm, insbesondere etwa 1-5 mm größer sind als die Abmessung
des Übertragungsvorsprunges. Bevorzugt ist das Übermaß des Elementausschnitts so gewählt,
dass dieser der angestrebten Verformungsmöglichkeit der elastischen Materialschicht
an den vertikalen Flächen des Übertragungsvorsprunges entspricht. Somit stößt das
Trennelement nach dem gewünschten Verschiebeweg an den Übertragungsvorsprung und überträgt
so ab einem definierten Punkt direkt Last in den Vorsprung.
[0039] Gemäß einer bevorzugten Ausführung weist der Übertragungsvorsprung an wenigstens
einer im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Kontaktfläche eine Gleitlage auf, weist
an wenigstens einer etwa vertikal ausgerichteten ersten Fläche eine Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften auf und weist an wenigstens einer weiteren etwa vertikal
ausgerichteten zweiten Fläche ein nachgiebiges Material auf, wobei insbesondere die
erste und zweite Fläche zueinander benachbart und/oder senkrecht zueinander ausgerichtet
sind.. Die waagerechte Fläche des Übertragungsvorsprunges dient als Gleitfläche für
ein darauf abgleitendes Trennelement, das die Gleitlage am Übertragungsvorsprung insbesondere
vollständig abdeckt. Wenigstens eine Fläche, bevorzugt zwei einander gegenüberliegend
angeordnete vertikal verlaufende Flächen, auch jeweils synonym als Flanke bezeichnet
werden kann bzw. können, ist bzw. sind mit dem elastischen Material ausgerüstet, sodass
sie in Längsrichtung der Wand wirkenden Schubkräfte abfedern kann. Eine weitere, vorzugsweise
die beiden weiteren vertikal verlaufenden Flächen des Übertragungsvorsprunges, welche
etwa quer zu der oder den Flanken ausgerichtet sind, weisen das nachgiebige bzw. komprimierbare
Material, wie beispielsweise Schaumstoff, auf. Bei einer Verschiebung der Gebäudewand
oder Deckenplatte zum Formbaustein verdrängt das elastische Material das nachgiebige
Material an der benachbarten Fläche zumindest teilweise.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Formbaustein, bevorzugt dessen Formkörper
wenigstens einen sich vom ersten Kontaktbereich bis zum zweiten Kontaktbereich hindurch
erstreckenden Durchführungsbereich für ein Zugelement. Mit Hilfe des Durchführungsbereiches
kann insbesondere senkrecht durch den Formbaustein ein Zugelement hindurchgeführt
werden, das nach dem Fertigstellen eines Gebäudeabschnitts sich dann von einer Gebäudewand
durch den erfindungsgemäßen Formbaustein in eine Boden- oder Deckenplatte erstreckt.
Mit Hilfe des Zugelements können dann Zugkräfte zwischen den Gebäudeteilen übertragen
werden, um dadurch die Gebäudeteile in vertikaler Richtung zueinander zu fixieren
und/oder zu stabilisieren. Es ist mindestens ein Durchführungsbereich, bevorzugt sind
mehrere Durchführungsbereiche, im Formbaustein vorgesehen. Die Durchführungsbereiche
sind in einer Ausführungsform Durchführungsöffnungen im vorgefertigten Formbaustein
zum nachträglichen Durchführen der Zugelemente auf einer Baustelle, wie bspw. einem
Stahlzugelement, das auch als Bewehrungsstahl bezeichnet wird, oder eines Gewindestabes
oder eines Zugelementes aus Faserverbundwerkstoffen geeignet. Auch werden in einer
Ausführung nichtrostende Edelstähle zur Ausbildung des Zugelementes verwendet.
[0041] In einer anderen Ausführungsform werden die Zugelemente beim Herstellen des Formbausteines
in den bevorzugt aus Betonwerkstoff gefertigten Formkörper eingegossen. Die Zugelemente
sind bereits im Formbaustein montiert und der komplettierte Formbaustein wird mit
den bevorzugt darin eingegossenen Zugelementen auf eine Baustelle ausgeliefert. Vorzugsweise
weist der Durchführungsbereich in Bezug auf die äußeren Abmessungen des Zugelements
ein lichtes Maß auf, das größer ist als die Außenabmessungen des Zugelements. Bevorzugt
liegt das Verhältnis des lichten Maßes eines noch als Durchführungsöffnung vorliegenden
Durchführungsbereiches zur äußeren Abmessung, insbesondere zum Außendurchmesser des
Zugelements im Bereich von 1,1 bis 6.
[0042] Vorzugsweise ist nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Formbausteins
ein fest in dem Durchführungsbereich angeordneter Abdichtkörper für das Zugelement
vorgesehen, der vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff ausgebildet ist. Bevorzugt
ist der Abdichtkörper somit Bestandteil des Formbausteins, der insbesondere während
der Herstellung des Formbausteins in dem dann offenen Durchführungsbereich (Durchführungsöffnung)
angeordnet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des Abdichtkörpers
die innere Wandfläche des Durchführungsbereiches begrenzt. Vorzugsweise bildet der
Formkörper des Formbausteins einen Formschluss mit dem in dem Durchführungsbereich
angeordneten Abdichtkörper aus. Damit wird verhindert, dass der Abdichtkörper sich
ungewollt in Längsrichtung aus dem Durchführungsbereich herausziehen lässt.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Abdichtkörper als Hülsenkörper
ausgebildet und umfasst ein elastisches Material, dessen Innendurchmesser beim Hindurchführen
des Zugelements durch den Durchführungsbereich aufgeweitet wird. Dabei liegt die innere
Mantelfläche des als Hülsenkörper ausgebildeten Abdichtkörpers an dem durch den Durchführungsbereich
hindurchgeführten Zugelement an.
[0044] Vorzugsweise ist der Formkörper im Wesentlichen aus einem Betonwerkstoff hergestellt,
vorzugsweise aus einem ultra-hochfesten Faserbeton. In einer Ausführungsform der Erfindung
weist der zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Beton vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit
von mehr als 1,6 Watt pro Meter*Kelvin (W/m*K) auf. Der zur Ausbildung des Formkörpers
verwendete Beton ist bevorzugt kein Leichtbeton und/oder weist insbesondere keine
signifikanten wärmedämmenden Eigenschaften auf. Insbesondere sind sämtliche Durchführungsöffnungen
im Formkörper durch den Betonwerkstoff eingefasst bzw. umgeben, wodurch der Formkörper
im Durchführungsbereich seine notwendige Druckfestigkeit erhält. Der verwendete Faserbeton
weist vorzugsweise Stahlfasern mit einem Durchmesser von 0,1 mm bis 0,3 mm, besonders
bevorzugt von 0,16 mm bis 0,24 mm auf.
[0045] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formbausteins sieht vor, dass in dem Formkörper
und/oder an Bereichen des Formkörpers mindestens ein Isolierkörperabschnitt angeordnet
ist. Mit Hilfe des innerhalb des Formkörpers und/oder des an äußeren Flächenbereichen
des Formkörpers angeordneten Isolierkörperabschnitts kann die Isolierwirkung des erfindungsgemäßen
Formbausteins weiter erhöht werden.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Isolierkörperabschnitt die Form eines
Quaders auf, der im Inneren des Formkörpers, bestehend aus einem mineralischen Baustoff,
wie bspw. Beton, vollständig aufgenommen ist. In einer anderen Ausführungsform ist
alternativ oder zusätzlich zu dem vom Formkörper aufgenommenen Isolierkörperabschnitt
ein weiterer Isolierkörperabschnitt vorgesehen, der insbesondere an den Seitenflächen
des Formkörpers angeordnet ist, so dass der Formkörper im Inneren eines Isolationsquaders
liegt, zumindest teilweise von Isolationsabschnitten eingeschlossen ist.. Vorzugsweise
sind die Isolierkörperabschnitte aus einem Isolierschaum ausgebildet. Als Material
werden bevorzugt EPS, PUR und XPS Verbindungen vorgeschlagen. Dadurch kann ein Isolierkörper
oder Isolierabschnitt mit guten Isoliereigenschaften bei gleichzeitig hoher Witterungsbeständigkeit
und Beständigkeit gegen übliche Baustoffe geschaffen werden.
[0047] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der mineralische Baustoff ein σ/λ-Verhältnis
größer als 10, bevorzugt größer als 20, besonders bevorzugt größer als 45 auf. Der
zur Ausbildung des Formkörpers verwendete Baustoff weist ein Verhältnis zwischen seiner
Druckfestigkeit und seiner Wärmeleitfähigkeit auf, die mindestens größer als 10 ist.
Da λ größer als 1,6 W/mK ist, ist die Druckfestigkeit mindestens größer als 16 N/mm
2, bevorzugt größer 32 N/mm
2, besonders bevorzugt größer als 72 N/mm
2, welche mittels der Druckfestigkeitsprüfung an einem Probewürfel (Würfeldruckfestigkeit)
oder an zylindrischen Probekörpern (Zylinderdruckfestigkeit) ermittelt wurde, wobei
zwischen beiden Druckfestigkeitsprüfungen, aufgrund der unterschiedlichen Geometrie
der Probekörper, für einen unmittelbaren Vergleich vorbestimmte Umrechnungsfaktoren
zu berücksichtigen sind.
[0048] Ferner betrifft die Erfindung einen Gebäudeabschnitt, mit einer Boden- oder Deckenplatte,
einer im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte angeordneten
Gebäudewand, und wenigstens einem zwischen der Boden- oder Deckenplatte und der Gebäudewand
angeordneten Formbaustein gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
[0049] Im Anschlussbereich zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte ist
somit wenigstens ein Formbaustein angeordnet. Bevorzugt sind dort mehrere Formbausteine
vorgesehen, und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Anschlussbereich
vollständig aus den erfindungsgemäßen Formbausteinen gebildet. Bei mehreren Formbausteinen
bilden diese somit eine Anordnung von Formbausteinen, wobei die Formbausteine insbesondere
in einer Reihe hintereinander in Längsrichtung der Gebäudewand zwischen dieser und
der darunter oder darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte angeordnet sind.
[0050] Auch hier wird somit das Anbringen einer Materialschicht mit elastischen Eigenschaften
vorgeschlagen. Damit kann die Kraftübertragung von der Gebäudewand in die darunterliegende
Boden- oder Deckenplatte bzw. von der Boden- oder Deckenplatte in die darunter angeordnete
Gebäudewand verbessert werden. Zudem kann mittels der Elastomerschicht, in Abhängigkeit
der Schichtdicke vorzugsweise eine thermische und/oder schalltechnische Entkopplung
der Gebäudeteile des Gebäudeabschnitts untereinander verbessert werden.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Gebäudeabschnitt wenigstens
einen sich zwischen der Gebäudewand und der Boden- oder Deckenplatte durch den Formbaustein
erstreckendes Zugelement auf. Mittels des einen, bevorzugt der mehreren solcher Zugelemente
können innerhalb des Gebäudeabschnitts wirkende Zugkräfte sicher aufgenommen und durch
den einen oder die mehreren Formbausteine übertragen werden. Mittels der in vertikaler
Richtung wirkenden Zugelemente kann zudem die Übertragung von in Längsrichtung der
Gebäudewand wirkender Schubkräfte weiter verbessert werden.
[0052] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gebäudeabschnittes sieht vor,
dass der Formkörper an wenigstens einem seiner Kontaktbereiche zumindest bereichsweise
eine Gleitlage aufweist, und wobei zwischen der Gleitlage und der dem jeweiligen Kontaktbereich
zugewandten Boden- oder Deckenplatte bzw. Gebäudewand ein Trennelement angeordnet
ist. Mittels der Gleitlage und der auf der Gleitlage abgleitenden Trennelemente ist
die Reibkraft zwischen dem Formbaustein und der Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte
auf ein Minimum reduziert. Dadurch ergibt sich eine vereinfachte Relativbewegung von
Formbaustein und Gebäudewand bzw. Boden- oder Deckenplatte zueinander. In Verbindung
mit einem am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich vorstehenden Übertragungsvorsprung
kann eine gleichmäßige Verteilung der entlang der Gebäudewand wirkenden Schubkraft
erreicht werden. Die übertragene Schubkraft wird dann im Wesentlichen durch den Übergang
zum Übertragungsvorsprung bestimmt und damit durch eine in diesem Bereich angeordnete
Materialschicht mit elastischen Eigenschaften.
[0053] In einer Ausführungsform der Erfindung weist der zwischen der Boden- oder Deckenplatte
und der Gebäudewand angeordnete Formbaustein einen Übertragungsvorsprung auf, der
bevorzugt an einer im Wesentlichen senkrecht verlaufenden Seitenfläche eine Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften zur Kraftübertragung von oder zur Gebäudewand und/oder
Boden- oder Deckenplatte vorgesehen ist. Die an den Seitenflächen des Übertragungsvorsprunges
angeordnete Materialschicht weist in Richtung der wirkenden Schubkräfte ein Verformungsvermögen
auf, welches vorzugsweise die Verteilung von in Längsrichtung der Gebäudewand wirkenden
Schubkräften weiter vergleichmäßigt. Insbesondere die Kraftverteilung oder -übertragung
wird somit entlang der Gebäudewand durch diese Materialschicht gut einstellbar, weil
Reibkräfte zur Kontaktfläche minimiert werden und damit die Kraftübertragung nicht
verfälschen können. Kraftspitzen in vorbestimmten Bereichen oder Abschnitten der Gebäudewand
können dadurch auch vermieden werden.
[0054] Die zum erfindungsgemäßen Formbaustein beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen
bzw. Weiterbildungen sind zugleich auch bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Gebäudeabschnitts.
[0055] Die Erfindung wird im Folgenden anhand möglicher Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren exemplarisch näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer
Schnittdarstellung von der Seite;
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formbausteins;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Ansicht eines erfindungsgemäßen Kontaktbereichs gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Ansicht eines erfindungsgemäßen Kontaktbereichs gemäß einer weiteren
Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Formbausteins, und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Formbausteines mit einem Übertragungsvorsprung
gemäß einer Ausführungsform.
[0056] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitt 100 in einer Schnittdarstellung.
Der Gebäudeabschnitt 100 umfasst eine Boden- oder Deckenplatte 110, einen auf der
Boden- oder Deckenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1 und eine oberhalb des Formbausteins
1 angeordnete, tragende Betonwand 120. Sowohl die Boden- oder Deckenplatte 100 als
auch die tragende Betonwand 120 sind mit einer nicht näher dargestellten Armierung
oder Bewehrung versehen, die jeweils im Inneren der Boden- oder Deckenplatte und der
Gebäudewand angeordnet ist. Von der Gebäudewand 120 werden durch den Formbaustein
1 vertikal wirkende Druckkräfte D, die in Figur 2 eingezeichnet sind, auf die Boden-
oder Deckenplatte 110 übertragen.
[0057] Weiterhin erstrecken sich durch mehrere Durchführungsbereiche 10 in dem Formkörper
2 des Formbausteins 1, wie Figur 1 verdeutlicht, mehrere Zugelemente 130. Die Durchführungsbereiche
10 sind in Figur 2 gezeigt. Die Zugelemente 130 erstrecken sich jeweils von der Boden-
oder Deckenplatte 110 durch den Formbaustein 1 bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand
120. Vertikal gerichtete Zugkräfte können mittels der Zugelemente 130 von der Gebäudewand
120 in die Boden- oder Deckenplatte 110 und in umgekehrter Richtung übertragen werden.
[0058] Der Formbaustein 1 weist einen Formkörper 2 aus einem mineralischen Baustoff, wie
einem Betonwerkstoff auf, wobei der Betonwerkstoff ein nicht wärmedämmender Beton
mit einer Wärmeleitfähigkeit λ größer 1, 6 W/mK ist. Der Formkörper 2 weist einen
der Boden- oder Deckenplatte zugewandten ersten Kontaktbereich 4 und einen der Gebäudewand
120 zugewandten, zweiten Kontaktbereich 6 auf. Der erste Kontaktbereich 4 ist als
Aufstandsfläche und der zweite Kontaktbereich des Formkörpers als Auflagefläche ausgebildet,
die im Wesentlichen planparallel zueinander verlaufen. In dieser Ausführungsform ist
im Inneren des Formkörpers 2 mindestens ein Isolierkörper 8 angeordnet, der sich,
wie Figur 1 andeutet, parallel zwischen dem ersten und zweiten Kontaktbereich 4, 6
erstreckt.
[0059] In Figur 2 ist ein erfindungsgemäßer Formbaustein 1 gezeigt, dessen Formkörper 2
einen im Wesentlichen rechteckigen ersten und zweiten Kontaktbereich 4, 6 aufweist.
Der Formkörper 2 bildet am ersten und zweiten Kontaktbereich, die hier auch als Aufstands-
bzw. Auflagefläche bezeichnet werden können, eine Grundfläche aus, welche durch die
äußeren Abmessungen des Formkörpers, insbesondere durch dessen Seitenlängen a und
b, bestimmt wird. Ferner sind am Formkörper 2 Durchführungsbereiche 10 vorgesehen,
welche sich vom ersten Kontaktbereich 4 zum zweiten Kontaktbereich 6 hindurch erstrecken.
[0060] Die als Durchführungsöffnungen ausgebildeten Durchführungsbereiche 10 sind dazu eingerichtet,
Zugelemente 130 (Figur 1) aufzunehmen, nämlich jeweils ein Zugelement 130, das sich
durch den betreffenden Durchführungsbereich erstreckt. Der Durchführungsbereich 10
kann ein lichtes Maß aufweisen, das um ein vorbestimmtes Maß größer als die Außenabmessungen,
insbesondere der Außendurchmesser des Zugelements 130 ist. Der entstehende Hohlraum
zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches 10 und der Oberfläche des Zugelements
130 kann durch eine nicht gezeigte Vergussmasse ausgefüllt werden. Vorzugsweise wird
der Hohlraum zwischen der Wandfläche des Durchführungsbereiches 10 und der Oberfläche
des Zugelements 130 vollumfänglich und über die gesamte Höhe des Formkörpers vom ersten
Kontaktbereich 4 bis zum zweiten Kontaktbereich 6 ausgefüllt.
[0061] Wie Figur 2 ferner zeigt, ist an der Oberfläche von erstem und/oder zweitem Kontaktbereich
4, 6 wenigstens ein Übertragungsvorsprung 12, 12' angeordnet. Der Übertragungsvorsprung
12, 12' ist als eine Art Profilelement ausgebildet, der bevorzugt einteilig mit dem
Formkörper 2 ausgebildet ist. Mit Hilfe der Übertragungsvorsprünge erfolgt insbesondere
die Übertragung von zwischen der Gebäudewand 120 und der Boden- oder Deckenplatte
110 wirkender Schubkräfte.
[0062] Um die Kraftübertragung am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich 4, 6 zur Gebäudewand
120 bzw. zur Boden- oder Deckenplatte 10 zu verbessern, ist am ersten und/oder zweiten
Kontaktbereich zumindest bereichsweise eine Materialschicht 14, 14' aus einem elastischen
Material vorgesehen. Wie Figur 2 verdeutlicht, können die Materialschichten nur Teilflächen
vom ersten und/oder zweiten Kontaktbereich 4, 6 bedecken oder auch den ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich vollständig überdecken.
[0063] Wie in Figur 2 ferner gezeigt wird, ist im Inneren des Formkörpers 2 wenigstens ein
Isolierkörperabschnitt 8 angeordnet.
[0064] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudeabschnitts
100' in einer Schnittdarstellung mit einer Boden- oder Deckenplatte 110, einen auf
der Boden- oder Deckenplatte 110 angeordneten Formbaustein 1' und eine oberhalb des
Formbausteins 1' angeordnete tragende Gebäudewand 120. Auch die in Figur 3 gezeigte
Boden- oder Deckenplatte 110 und die tragende Gebäudewand 120 aus Beton weisen eine
nicht näher gezeigte Armierung bzw. Bewehrung im Inneren der Boden- oder Deckenplatte
110 bzw. der Gebäudewand 120 auf. Der Formbaustein 1' umfasst einen Formkörper 2',
über den vertikal wirkende Druckkräfte, ähnlich wie am Formkörper 2 in Fig. 2, von
der Gebäudewand 120 in die Boden- oder Deckenplatte 110 übertragen werden.
[0065] Wie Figur 3 weiter verdeutlicht, verlaufen durch Durchführungsbereiche 10' im Formbaustein
1' mehrere Zugelemente 130. Die sich von der Boden- oder Deckenplatte 110 durch den
Formbaustein 1' bis in die vertikal verlaufende Gebäudewand 120 erstreckenden Zugelemente
130 sind zur Übertragung von in vertikaler Richtung wirkenden Zugkräften ausgelegt
und halten die übereinander angeordneten Gebäudeteile 110, 120 in einem vorbestimmten
Abstand übereinander. Der Formbaustein 1' kann im Formkörper 2', ähnlich wie in Fig.
2 gezeigt, einen Isolierabschnitt bzw. -körper 8 aufweisen.
[0066] Der Formkörper 2' des Formbausteins 1' ist aus einem mineralischen Baustoff, nämlich
einem nicht wärmedämmenden Beton ausbildet. Der Formkörper 2' weist eine Aufstandsfläche
4 und eine Auflagefläche 6 auf, an denen jeweils ein im Wesentlichen senkrecht abstehender
Übertragungsvorsprung 22, 22' vorgesehen ist. Mindestens ein Durchführungsbereich
10' erstreckt sich für das Zugelement durch den Formkörper 2'. Der Übertragungsvorsprung
22, 22' ist jeweils einteilig mit dem Formkörper 2' als eine Art Profilelement ausgebildet.
Die Übertragungsvorsprünge 22, 22' weisen senkrecht verlaufende Seitenflächen bzw.
-flanken 24 auf, welche in der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform bereichsweise
von einer Materialschicht 26 mit elastischen Eigenschaften abgedeckt sind. In der
dazu gezeigten Ausführungsform der Fig. 5 ist die ebene Fläche 16, 16' des Formkörpers
2' nicht von der elastischen Schicht abgedeckt. Die Materialschicht 26 dient insbesondere
in Längsrichtung einer auf dem Formbaustein 1' anzuordnenden Gebäudewand 120 zum Ausgleichen
von Schubkräften in deren Längsrichtung bzw. horizontaler Richtung und ermöglicht
eine Relativbewegung in Abhängigkeit von der Schichtdicke zwischen der Gebäudewand
120 und der Boden- oder Deckenplatte 110.
[0067] Figur 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Formkörpers 2 am ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich 4, 6. Der Kontaktbereich 4, 6 weist als Profilelemente ausgebildete
Übertragungsvorsprünge 12, 12' auf und ist vorliegend als verzahnte Fuge mit parallel
zueinander versetzten Flächen 16, 16' und schräg dazu verlaufenden Flanken 18 ausgebildet.
Mit der verzahnten Fuge am Kontaktbereich 4, 6 kann ein Formschluss zwischen den Kontaktbereichen
4, 6 des Formbausteins und einer darüber angeordneten Boden- oder Deckenplatte 110
bzw. der Gebäudewand 120 erzeugt werden. Die gleiche oder eine andere Ausgestaltung
kann auch nach unten vorgesehen sein. Die Oberfläche des Kontaktbereichs 4, 6 ist
mit einer Materialschicht mit elastischen Eigenschaften abgedeckt, die in der gezeigten
Ausführungsform unterschiedliche Schichtdicken aufweisen, die z.B. in einem Bereich
von 1mm bis etwa 20mm liegen.
[0068] Vorzugsweise wird als Materialschicht 20 ein Elastomer verwendet, das bei einer Kraftbeaufschlagung
zusammengedrückt wird und nach Wegfall der auf das Elastomer einwirkenden Kraft nahezu
in seine unveränderte Ursprungsform zurückgeht. Wie Fig. 4 weiter zeigt, variiert
die Schichtdicke der Materialschicht 20. In der gezeigten Ausführungsform ist die
Schichtdicke über der den Grund der verzahnten Fuge ausbildenden Fläche 16' größer
als die Schichtdicke oberhalb der als Zahnflanken ausgebildeten schrägen Flanke 18
und der den Kopf der verzahnten Fuge ausbildenden Fläche 16. Zudem können die unterschiedlichen
Schichtabschnitte der Materialschicht an den verschiedenen Flächen/Flanken 16, 16',
18 voneinander abweichende Elastizitäten bzw. Härtegrade aufweisen.
[0069] Die in Figur 5 gezeigte Ausführungsform eines Formkörpers 2' hat einen Kontaktbereich
4, 6, der einen bzw. mehrere an der Oberfläche des Formkörpers 2' vorstehende Übertragungsvorsprung
22 aufweist. Der oder die Übertragungsvorsprünge 22 sind als eine Art quaderförmiger
Materialvorsprung ausgebildet, der mit dem Formkörper insbesondere einteilig bzw.
einstückig ausgebildet ist. Im Gegensatz zu dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
weist der Übertragungsvorsprung 22 im Wesentlichen rechtwinklig zur Grundfläche am
Kontaktbereich 4, 6 verlaufende Flanken 24 auf. Damit ist ein sicherer Formschluss
zwischen dem Formbaustein 1 und einer damit in Kontakt zu bringenden Boden- oder Deckenplatte
110 bzw. der Gebäudewand 120 erreichbar. Der Formschluss und damit verbunden die Schubkraftübertragung
kann auch dann gewährleistet werden, wenn die Gebäudewand oder die Boden- oder Deckenplatte
sich vertikal zum Kontaktbereich des Formbausteines 1 bewegen. Durch die senkrechte
Flankenform des Übertragungsvorsprungs 22 ist ein dauerhafter Formschluss bewirkt.
[0070] In der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform ist im linken Bildabschnitt an den Flächen
16, 16' und der Flanke 24 des Übertragungsvorsprungs 22 am Kontaktbereich 4, 6 eine
Materialschicht 26 mit elastischen Eigenschaften aufgebracht, welche dort eine gleichmäßige
Schichtdicke hat. In der im rechten Bildabschnitt von Fig. 4 dargestellten Ausführungsform
sind anstatt des ganzen Kontaktbereichs 4, 6 bspw. nur die Flanken 24 des Übertragungsvorsprungs
22 des Formkörpers 2' mit der Materialschicht 26 aus elastischem Material bedeckt.
[0071] Figur 6 zeigt einen Formbaustein 1" mit einem Formkörper 2" aus einem Betonwerkstoff,
der im Bereich seiner Kontaktflächen 4, 6 zu einer jeweiligen Bodenplatte oder Gebäudewand
eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. Im Gegensatz zu der in Figur 2 gezeigten
Ausführungsform weist der Formkörper 2" über seine Höhe im Querschnitt in zumindest
einer seiner Hauptlängsrichtungen eine Material-Einschnürung 28 auf. Der Formkörper
2" des Formbausteins 1" weist insbesondere in einem quer zur Längsseite a' verlaufenden
Querschnitt eine sich vom Kontaktbereich 4 bis etwa zur Mitte des Formbausteins vorzugsweise
gleichmäßig verjüngende Außenkontur auf, die sich vorzugsweise von der Mitte des Formbausteins
bis zum Kontaktbereich 6 des Formbausteins wieder gleichmäßig erweitert. Die Längsseiten
a' des Formkörpers 2" weisen somit eine Art keilförmige Vertiefung auf.
[0072] Vorzugsweise weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" zwei sich zu beiden Längsseiten
a' des Formkörpers 2" erstreckende Isolierkörperabschnitte 30, 30' auf, die mit den
Flächenbereichen der keilförmigen Vertiefungen am Formkörper 2" verbunden sind bzw.
darin eingesetzt sind. Die Isolierkörperabschnitte 30, 30' bestimmen zumindest die
Außenabmaße des Formbausteins 1" in Richtung seiner Seitenlänge b. Die Isolierkörperabschnitte
30, 30' weisen in der vorliegenden Ausführungsform dieselbe Höhe wie der Formkörper
2" zwischen den beiden Kontaktbereichen 4, 6 auf. Die Isolierkörperabschnitte sind
bevorzugt aus einem Isolierschaum, wie beispielsweise EPS, PUR oder XPS ausgebildet.
[0073] Bevorzugt weist der in Figur 6 gezeigte Formbaustein 1" ferner an seinen Kontaktbereichen
4, 6 des Formkörpers 2" im Wesentlichen vertikal vorstehende Übertragungsvorsprünge
22' auf, welche in der gezeigten Ausführung eine Quaderform haben. Der Übertragungsvorsprung
weist in Richtung der Längsseite a' und in Richtung der Längsseite b' des Formbausteins
1" Abmessungen auf, die geringer sind als die Abmessungen des Formkörpers 2" auf Höhe
der Kontaktbereiche. Unter der Länge des Übertragungsvorsprungs ist dessen Abmessung
in Richtung bzw. parallel zur Längsseite a' des Formbausteins zu verstehen. Unter
der Breite des Übertragungsvorsprunges ist entsprechend dessen Abmessung parallel
zur Längsseite b' des Formbausteins 1" zu verstehen. Die Länge des Übertragungsvorsprunges
22' weist zur Länge des Formbausteins ein Verhältnis im Bereich zwischen etwa 0,5
bis 0,9 auf. Die Breite des Übertragungsvorsprungs 22' weist zur Breite des Formkörpers
2" auf Höhe der Kontaktbereiche ein Verhältnis im Bereich von etwa 0,3 bis 0,8 auf.
Die Kontaktbereiche 4, 6 und die Übertragungsvorsprünge können eine Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften zur Kraftübertragung von oder zur Gebäudewand und/oder
Boden- oder Deckenplatte aufweisen.
[0074] Der Formkörper 2" und die an den Kontaktbereichen 4, 6 vorstehenden Übertragungsvorsprünge
22' weisen in der gezeigten Ausführungsform zwei Durchführungsbereiche für jeweils
ein Zugelement 130 auf. Die Zugelemente 130 sind in der gezeigten Ausführung unmittelbar
mit dem Formkörper 2" und den Übertragungsvorsprüngen 22' vergossen. Die Zugelemente
130 werden unmittelbar bei Herstellung des Formbausteines unter Verwendung von vorzugsweise
einem Betonwerkstoff in den Formkörper 2" und die daran vorstehenden Übertragungsvorsprünge
22' einbetoniert.
[0075] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform eines Formbausteines 1" mit einem Formkörper
2" aus einem Betonwerkstoff abgebildet, der im Gegensatz zu dem in Figur 6 gezeigten
Formbaustein keine Durchführungsbereiche 10 für ein Zugelement 130 aufweist. Ansonsten
ist der in Figur 7 gezeigte Formbaustein 1" nahezu identisch mit dem in Figur 6 gezeigten.
Zusätzlich weist der Formbaustein 1" der Figur 7 jedoch an wenigstens einem der Kontaktbereiche
4, 6 des Formkörpers 2" anstelle einer Materialschicht mit elastischen Eigenschaften
auf den im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Kontaktflächen 32, 32' des Kontaktbereiches
4, 6 eine Gleitlage 34 auf.
[0076] Die Gleitlage 34 ist in einer Ausführungsform eine Folienschicht aus Polytetrafluorethylen
(PTFE), mittels der der Reibbeiwert des ersten und/oder zweiten Kontaktbereiches 4,
6 vermindert wird. Des Weiteren ist auf der Gleitlage 34 ein als formstabiles Flächenelement
ausgebildetes Trennelement 36 angeordnet, welches dazu eingerichtet ist, möglichst
reibungsfrei relativ zu der Gleitlage 34 des Formkörpers 2" bewegt zu werden. Zur
Vereinfachung ist nur das Trennelement 36 auf der Gleitlage 34 der Kontaktfläche 32
gezeigt. Auf der Gleitlage 34 der Kontaktfläche 32' kann auch ein nicht näher gezeigtes
Trennelement angeordnet werden. Die vom Formkörper abgewandte Seite des Trennelementes
36 ist bestimmungsgemäß einseitig in Kontakt mit einer in der Figur 7 nicht gezeigten,
nach dem Positionieren des Formbausteines 1" erstellten, gegossenen Gebäudewand 120
oder Boden- oder Deckenplatte 110 (Fig.1). Bestimmungsgemäß ruht bspw. eine solche
Gebäudewand auf dem Trennelement 36, wobei das Trennelement auf der oder den Gleitlagen
34 liegt, die auf den Kontaktflächen 32, 32' aufliegen. Dadurch kann die Gebäudewand
auf der Kontaktfläche 32, 32' gleiten und Querkräfte über den Übertragungsvorsprung
22' einbringen.
[0077] Um ein ungehindertes Bewegen insbesondere des Trennelementes 36 auf der Kontaktfläche
32 des Kontaktbereiches 6 des Formkörpers zu gewährleisten, weist das Trennelement
36 einen Elementausschnitt 38 auf. Der Elementausschnitt 38 weist ein Öffnungsmaß
auf, das insbesondere in Längsrichtung des Formbausteines, die parallel zur Längsseite
A' des Formbausteines verläuft, größer ist als die Abmessung des Übertragungsvorsprunges
22' in Längsrichtung des Formbausteines. Somit kann das Trennelement 36 trotz des
Übertragungsvorsprunges 22' an den Kontaktbereichen 4, 6 auf der Gleitlage 34, aufgrund
beispielsweise einer in Längsrichtung der Gebäudewand 120 wirkenden Schubkraft, abgleiten.
An im Wesentlichen vertikalen, einander gegenüberliegenden ersten Flächen 40 eines
jeweiligen Übertragungsvorsprunges 22' kann jeweils eine nicht näher gezeigte Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften angeordnet sein und dadurch die Krafteinleitung an den
senkrechten Stirnseiten der Übertragungsvorsprünge 22' beeinflussen. An zwei weiteren
im Wesentlichen vertikal ausgerichteten zweiten Flächen 42 eines jeweiligen Übertragungsvorsprunges
22' kann ein nachgiebiges Material angeordnet sein, das einen Ausweichbereich für
das elastische Material an den Flächen oder Flanken 40 zumindest bereichsweise entlang
der Flächen 42 vorhält.
[0078] Dazu ist besonders bevorzugt auch die beschriebene Gleitlage 34 auf der oberen Kontaktfläche
32' angeordnet, sodass der Übertragungsvorsprung 22' an drei insbesondere jeweils
vertikal zu einander angeordneten Seiten drei unterschiedliche Materialien hat, nämlich
oben eine Gleitlage 34, ggf. mit Trennelement, zum Gleiten einer aufgesetzten Wand,
in Schubrichtung eine elastische Materialschicht zum Überragen einer Schubkraft und
quer dazu eine nachgiebige Schicht, besonders eine Schaumstoffschicht, um einen Ausweichraum
für die elastische Materialschicht zu schaffen.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 1, 1', 1"
- Formbaustein
- 2, 2', 2"
- Formkörper
- 4, 6
- Kontaktbereich
- 8
- Isolierkörperabschnitt
- 10
- Durchführungsbereich
- 12, 12'
- Übertragungsvorsprung
- 14, 14'
- Materialschicht
- 16, 16'
- Fläche
- 18
- Flanke
- 20
- Materialschicht
- 22, 22'
- Übertragungsvorsprung
- 24
- Flanke
- 26
- Materialschicht
- 28
- Material-Einschnürung
- 30, 30'
- Isolierkörperabschnitte
- 32, 32'
- Kontaktfläche
- 34
- Gleitlage
- 36
- Trennelement
- 38
- Elementausschnitt
- 40, 42
- vertikale Fläche
- 100
- Gebäudeabschnitt
- 110
- Boden- oder Deckenplatte
- 120
- Gebäudewand
- 130
- Zugelement
1. Formbaustein (1) zum Anordnen zwischen einer mit Bewehrung versehenen Gebäudewand
(120) aus Beton und einer mit Bewehrung versehenen Boden- oder Deckenplatte (110)
aus Beton, zum Tragen der Gebäudewand (120) auf der Boden- oder Deckenplatte (110)
bzw. zum Tragen der Deckenplatte (110) auf der Gebäudewand (120), umfassend
- einen Formkörper (2) aus einem mineralischen Baustoff, mit
- einem ersten Kontaktbereich (4) zum Aufsetzen des Formkörpers (2) auf der Boden-
oder Deckenplatte (110) oder oberhalb der Gebäudewand (120), und
- einen im Wesentlichen parallel zum ersten Kontaktbereich (4) verlaufenden zweiten
Kontaktbereich (6) zum Aufstellen der Gebäudewand (110) oder Aufsetzen der Deckenplatte
(110) darauf,
wobei der Formkörper (2) an wenigstens einem seiner Kontaktbereiche (4, 6) zumindest
bereichsweise eine Materialschicht (14, 14', 20, 26) mit elastischen Eigenschaften
zur Kraftübertragung von oder zur Gebäudewand und/oder Boden- oder Deckenplatte aufweist.
2. Formbaustein (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht (14, 14', 20, 26) ein Elastomer ist oder aufweist und/oder einen
Härtegrad gemessen nach DIN ISO 7619-1 aufweist, der in einem Bereich von 30 bis 90
Shore A liegt, vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 90 Shore A, und/oder
dass die Materialschicht (14, 14', 20, 26) eine mittlere Schichtdicke von 1 mm bis
etwa 20 mm aufweist, vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 10 mm.
3. Formbaustein (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbaustein, insbesondere der Formkörper (2) benachbart zur Materialschicht
mit elastischen Eigenschaften wenigstens einen Ausweichraum oder Ausweichbereich aufweist
oder vorhält, um der Materialschicht mit elastischen Eigenschaften bei einer Druckbelastung
auf diese Materialschicht ein Ausweichen in diesen Ausweichraum zu ermöglichen, wobei
die Materialschicht mit elastischen Eigenschaften vorzugsweise nicht oder nur wenig
komprimierbar ist, und/oder die Materialschicht mit elastischen Eigenschaften selbst
als Ausweichbereich ausgebildete Ausnehmungen aufweist.
4. Formbaustein nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein bzw. der wenigstens eine Ausweichraum oder Ausweichbereich
- ganz oder teilweise mit einem nachgiebigen Material ausgefüllt ist, das ein Ausweichen
des Materials mit elastischen Eigenschaften in den Ausweichraum zulässt, insbesondere
dass das nachgiebige Material als geschäumtes Material ausgebildet ist und/oder
- das Material mit elastischen Eigenschaften im Wesentlichen zumindest in einer Ebene
ganz oder teilweise umgibt, insbesondere, dass das nachgiebige Material das Material
mit elastischen Eigenschaften im Wesentlichen zumindest in der Ebene ganz oder teilweise
umgibt.
5. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass am ersten und/oder zweiten Kontaktbereich (4, 6) wenigstens ein Übertragungsvorsprung
(12, 22) zum Aufnehmen und Übertragen von in Längsrichtung der Gebäudewand (120) wirkenden
Schubkräften in die darunter oder darüber angeordnete Boden- oder Deckenplatte (110)
vorgesehen ist, wobei der wenigstens eine Übertragungsvorsprung vorzugsweise jeweils
als Profilelement ausgebildet ist und weiter vorzugsweise von der Materialschicht
bedeckt ist.
6. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht (26) an einer in einem Winkel von etwa 30 bis 90° zum Kontaktbereich
abstehenden Seitenfläche (24) des Übertragungsvorsprunges (12, 22) angeordnet ist.
7. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Formkörper (2) an wenigstens einem seiner Kontaktbereiche (4, 6) zumindest
bereichsweise eine Gleitlage (34) zum Reduzieren des Reibbeiwertes an dem ersten und/oder
zweiten Kontaktbereich (4, 6) aufweist,
wobei die Gleitlage (34) vorzugsweise eine Folienschicht aufweist oder ist, die auf
wenigstens einer im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Kontaktfläche (32, 32') des
Kontaktbereiches (4, 6) des Formkörpers (2") aufgebracht ist.
8. Formbaustein (1) nach Anspruch 7,
wobei auf der Gleitlage (34) ein relativ dazu bewegliches Trennelement (36, 36') angeordnet
ist.
9. Formbaustein (1) nach Anspruch 8,
wobei das Trennelement (36, 36') ein formstabiles Flächenelement ist, welches bevorzugt
aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet ist und/oder vorzugsweise wenigstens
einen Elementausschnitt (38) für einen oder den Übertragungsvorsprung (12, 22) am
ersten und/oder zweiten Kontaktbereich (4, 6) aufweist.
10. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsvorsprung (12, 22) an wenigstens einer im Wesentlichen waagerecht
verlaufenden Kontaktfläche (32, 32') eine Gleitlage (34) aufweist, an wenigstens einer
etwa vertikal ausgerichteten ersten Fläche (40) eine Materialschicht mit elastischen
Eigenschaften und an wenigstens einer weiteren etwa vertikal ausgerichteten zweiten
Fläche (42) ein nachgiebiges Material aufweist. wobei insbesondere die erste und zweite
Fläche zueinander benachbart und/oder senkrecht zueinander ausgerichtet sind.
11. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbaustein, vorzugsweise der Formkörper (2) wenigstens einen sich insbesondere
vom ersten Kontaktbereich (4) zum zweiten Kontaktbereich (6) erstreckenden Durchführungsbereich
(10) für ein Zugelement (130) aufweist.
12. Formbaustein (1) nach Anspruch 11,
gekennzeichnet, durch einen fest in dem Durchführungsbereich (10) angeordneten Abdichtkörper für das Zugelement
(130), der vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff ausgebildet ist.
13. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2) im Wesentlichen aus einem BetonWerkstoff hergestellt ist, vorzugsweise
aus einem ultra-hochfesten Faserbeton, und/oder dass der mineralische Baustoff des
Formkörpers (2) ein Sigma/Lambda-Verhältnis von größer 10, bevorzugt von größer 20,
besonders bevorzugt von größer 45 aufweist.
14. Formbaustein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Formkörper (2) und/oder an Bereichen des Formkörpers mindestens ein Isolierkörperabschnitt
(8) angeordnet ist, wobei bevorzugt, der Formkörper von dem mindestens einen Isolierkörperabschnitt
umgeben ist, insbesondere einen Isolierkragen ausbildet.
15. Gebäudeabschnitt (100) umfassend,
- eine Boden- oder Deckenplatte (110),
- eine im Wesentlichen vertikal auf bzw. unter der Boden- bzw. Deckenplatte (110)
angeordnete Gebäudewand (120),
- wenigstens einen zwischen der Boden- oder Deckenplatte (110) und der Gebäudewand
(120) angeordneten Formbaustein (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der
Gebäudeabschnitt insbesondere
gekennzeichnet ist durch ein sich zwischen der Gebäudewand (120) und der Boden- oder Deckenplatte (110) durch
den Formbaustein (1) erstreckendes Zugelement (130).
16. Gebäudeabschnitt (100) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (2) an wenigstens einem seiner Kontaktbereiche (4, 6) zumindest bereichsweise
eine Gleitlage (34) aufweist, und wobei zwischen der Gleitlage (34) und der dem jeweiligen
Kontaktbereich (4, 6) zugewandten Boden- oder Deckenplatte (110) bzw. Gebäudewand
(120) ein Trennelement (36, 36') angeordnet ist.