[0001] Die Erfindung betrifft eine Baugruppe umfassend ein Profilblech zur Bildung von Mauern
oder Decken sowie zumindest ein Brandschutz- und/oder Schallschutzelement, wobei das
Profilblech eine Profilierung mit zumindest einer Sicke hat, die von einer Blechseite
ausgeht und zu ihrem Boden hin breiter wird, so dass eine Hinterschneidung gebildet
ist, und wobei das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement in der Sicke angeordnet
ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
zur Bildung einer solchen Baugruppe.
[0002] Profilbleche mit Profilierung sind bekannt. Diese Profilbleche werden zur Bildung
von Mauern und Decken genutzt und dienen dabei als Schalung, Armierung und Installationsträger.
Ebenfalls bekannt sind Profilbleche mit einer hinterschnittenen Profilierung, beispielsweise
in Form von schwalbenschwanzförmigen Sicken, die dem Profilblech gute Brandschutz-
oder Schallschutzeigenschaften verleiht.
[0003] Um die Brandschutzeigenschaften weiter zu verbessern, werden die Sicken üblicherweise
mit einem Brandschutzschaum ausgeschäumt oder mit Mineralfaserwolle ausgestopft. Das
Ausspritzen der Sicken mit einem Schaum ist ein unsauberer Arbeitsschritt, bei dem
es normalerweise nicht vermieden werden kann, die Blechseite des Profilblechs mit
Schaum zu verunreinigen. Mineralfaserwolle hat den Nachteil, dass sie nicht staub-
und faserfrei ist und somit nicht für alle Anwendungsbereiche geeignet ist, insbesondere
nicht für Reinräume. Ferner gilt für beide zuvor genannten Brandschutzmaterialien,
dass eine vollständige Füllung der Sicken nicht sichergestellt werden kann, wodurch
die Brandschutzeigenschaften verringert sein können, sowie dass die Brandschutzmaterialien
in der Sicke keine ebene Oberfläche aufweisen, wodurch zusätzlicher Aufwand nach dem
Einbringen des Brandschutzmaterials erforderlich sein kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Baugruppe mit einem Profilblech und einem Brandschutz-
und/oder Schallschutzelement bereitzustellen, das verbesserte Brandschutz- und/oder
Schallschutzeigenschaften aufweist. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Brandschutz-
und/oder Schallschutzelement für eine solche Baugruppe bereitzustellen, das die Brandschutz-
und/oder Schallschutzeigenschaften der Baugruppe verbessert. Ferner ist es Aufgabe
der Erfindung gleichzeitig eine Ertüchtigung der Baugruppe zu ermöglichen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist eine Baugruppe mit einem Profilblech zur Bildung von Mauern
oder Decken sowie zumindest einem Brandschutz- und/oder Schallschutzelement vorgesehen.
Das Profilblech hat eine Profilierung mit zumindest einer Sicke, die von einer Blechseite
ausgeht und zu ihrem Boden hin breiter wird, so dass eine Hinterschneidung gebildet
ist. Das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement ist ein Formteil, das in der Sicke
angeordnet ist und das aus einem Material gebildet ist, das Polyurethan umfasst. Indem
das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement aus einem vorgefertigten Formteil gebildet
ist, kann das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement einfach und sauber in die
Sicke eingesetzt oder eingeschoben werden. Ferner kann auf diese Weise sichergestellt
werden, dass die Sicke homogen gefüllt ist. Des Weiteren kann über die Form des Brandschutz-
und/oder Schallschutzelements sowie dessen Einbaulage die Oberfläche definiert werden,
die freiliegt, wenn das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement in der Sicke angeordnet
ist. Somit kann die Sicke des Profilblechs beispielsweise durch das Brandschutz- und/oder
Schallschutzelement derart gefüllt sein, dass die Oberfläche der Blechseite eben ist.
Das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement wird durch ein Material auf Basis von
Polyurethan gebildet, wobei Zusätze wie Flamminhibitoren und/oder Flammschutzmittel
dem Material Brandschutzeigenschaften verleihen. Beispiele für ein solches Brandschutzelement
finden sich in der
DE 100 07 977 A1, auf die in diesem Zusammenhang vollumfänglich verwiesen wird.
[0006] In einer Ausführungsform hat die Sicke einen trapezförmigen bzw. schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt.
[0007] Die Sicke kann im Wesentlichen vollständig mit dem zumindest einen Brandschutz- und/oder
Schallschutzelement gefüllt sein, wodurch die Brandschutz- und/oder Schallschutzeigenschaften
der Baugruppe verbessert sind.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement im Wesentlichen
vollständig in der Sicke aufgenommen ist. Das heißt, das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
ragt nicht aus der Sicke heraus bzw. steht nicht über, insbesondere auf der Blechseite
des Profilblechs. Somit kann die Blechseite der Baugruppe im Wesentlichen eben sein.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform verläuft die Sicke über die gesamte Breite des Profilblechs,
wodurch das Profilblech eine höhere Stabilität aufweist und aufgrund der homogenen
Gestaltung flexibler einsetzbar ist.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
zur Bildung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Baugruppe, bei der das Brandschutz-
und/oder Schallschutzelement ein intumeszierendes Material ist, wodurch die Brandschutz-
und/oder Schallschutzeigenschaften des Brandschutz- und/oder Schallschutzelements
verbessert sein können.
[0011] Das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement kann aus einem staub- und gegebenenfalls
faserfreien Material gebildet sein. Somit ist das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
für Einsatzbereiche mit hohen Reinheitsanforderungen geeignet, beispielsweise für
Reinräume.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform hat das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
einen Kern, der aus einem Material gebildet ist, das Polyurethan umfasst, und der
zumindest teilweise mit einer Folie umhüllt ist. Die mit Folie bedeckten Seiten des
Kerns gleiten leichter über das Profilblech, wodurch das Einsetzen des Brandschutz-
und/oder Schallschutzelements in die Sicke erleichtert wird.
[0013] Insbesondere kann sich die Folie dabei in einer Umfangsrichtung erstrecken, die senkrecht
zur Richtung der axialen Erstreckung des Brandschutz- und/oder Schallschutzelements
steht, wodurch die Folie zwischen dem Kern und dem Profilblech angeordnet ist und/oder
in der Öffnung der Sicke freiliegt.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform liegen die Stirnflächen des Kerns frei, das heißt, sie
sind nicht von der Folie bedeckt. Auf diese Weise können mehrere nebeneinander in
einer Sicke angeordnete Brandschutz- und/oder Schallschutzelemente mit ihren Kernen
aneinander angrenzen. Das bedeutet, dass die Kerne in Richtung der Erstreckung der
Sicke nicht durch Folie unterbrochen sind, was die Brandschutz- und/oder Schallschutzeigenschaften
verbessert.
[0015] Ferner kann die Folie auf drei in Umfangsrichtung benachbarten Flächen des Kerns
vorgesehen sein, insbesondere auf der Frontfläche, die im eingesetzten Zustand die
Öffnung der Sicke verschließt bzw. in deren Richtung weist, sowie den beiden entgegengesetzt
zueinander angeordneten, an die Frontfläche angrenzenden Seitenflächen, die im eingebauten
Zustand an dem Profilblech anliegen. Auf diese Weise liegen die Stirnflächen sowie
die Rückfläche des Kerns frei, die entgegengesetzt zur Frontfläche angeordnet ist.
Durch diese Gestaltung sind die beiden Seitenflächen bedeckt, die beim Einsetzen in
Kontakt mit dem Profilblech kommen können. Des Weiteren ist die Frontseite bedeckt,
die im eingesetzten Zustand in der Öffnung der Sicke zu sehen ist, wodurch ein sauberer
Abschluss gewährleistet ist.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
ein langgestrecktes Profilteil mit einem insbesondere konstanten Querschnitt. Hierdurch
ist das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement ideal zum Füllen einer Sicke des
Profilblechs geeignet, die ebenfalls einen konstanten Querschnitt in ihrer Längserstreckung
aufweist.
[0017] Des Weiteren kann die Form des Querschnitts des Brandschutz- und/oder Schallschutzelements
der Form des Querschnitts der Sicke entsprechen, wodurch sichergestellt werden kann,
dass die Sicke im Wesentlichen vollständig und/oder homogen gefüllt ist.
[0018] Insbesondere kann das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement dabei mit einem Übermaß
gegenüber den Innenabmessungen der Sicke ausgebildet sein, wodurch im eingesetzten
Zustand eine Presspassung gebildet ist, die das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
in ihrer Position hält.
[0019] Es kann ferner vorgesehen sein, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
in zumindest einer Richtung komprimierbar ist, damit das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
leichter, insbesondere durch die Öffnung der Sicke, in die Sicke eingesetzt werden
kann.
[0020] Vorzugsweise ist das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement hierzu in einer Richtung
quer zur axialen Erstreckung des Brandschutz- und/oder Schallschutzelements komprimierbar,
insbesondere um mindestens 25%, vorzugsweise um mindestens 50%, bevorzugt um mindestens
75%. Auf diese Weise kann das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement auch in eine
Sicke eingesetzt werden und diese insbesondere vollständig ausfüllen, deren Öffnung
im Vergleich zu ihrem Boden schmal ist.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform weist das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement
eine Verstärkungseinlage auf, die insbesondere durch eine Matte, ein Gitter oder ein
Gewebe gebildet ist und vorzugsweise aus Metall, Streckmetall, Glasfasern, Basaltfasern,
Kohlenstofffasern oder Keramikfasern besteht. Ein hybrider Aufbau der Verstärkungseinlage
aus mehreren Materialien ist ebenfalls möglich. Die Verstärkungseinlage dient zur
Stabilisierung der im Brandfall entstehenden Kruste und hilft zu verhindern, dass
diese in Teilen von dem Brandschutz-- und/oder Schallschutzelement abfällt.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich
auf ein Brandschutzelement, das jedoch im Sinne der vorliegenden Erfindung mit einem
Schallschutzelement gleichgesetzt werden kann. In diesen Zeichnungen zeigen:
- Figur 1 in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Baugruppe, die ein
Profilblech mit mehreren Sicken sowie mehrere erfindungsgemäße Brandschutzelemente
umfasst,
- Figuren 2 bis 4 jeweils in einer schematischen Darstellung eine Sicke der Baugruppe
aus Figur 1 in verschiedenen Varianten,
- Figur 5 in einer Seitenansicht eines der Brandschutzelemente aus Figur 1,
- Figur 6 das Brandschutzelement aus Figur 5 in einer perspektivischen Ansicht,
- Figur 7 in einer Seitenansicht eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Brandschutzelements, und
- Figur 8 das Brandschutzelement aus Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht.
[0023] In Figur 1 ist eine Baugruppe 10 mit einem Profilblech 12 gezeigt, das zur Bildung
von Mauern oder Decken vorgesehen ist.
[0024] Das Profilblech 12 umfasst mehrere Sicken 14, die sich senkrecht von der Blechvorderseite
16 über die Blechrückseite 18 hinaus erstrecken, d.h., die Sicken 14 stehen von der
Blechrückseite 18 ab. Die Blechvorderseite 16 ist hierbei als Außenseite vorgesehen,
die von der durch das Profilblech 12 gebildeten Wand oder Decke in den entsprechenden
Raum weist.
[0025] Die Sicken 14 erstrecken sich in gleichmäßigen Abständen D sowie parallel zu den
Breitseiten 20, 21 des Profilblechs 12 über die gesamte Breite L des Profilblechs
12 und bilden auf diese Weise die Profilierung 22 des Profilblechs 12.
[0026] An den Breitseiten 20, 21 endet das Profilblech 12 in jeweils einer teilweise ausgebildeten
Sicke 24, 25, die dazu vorgesehen ist, weitere Profilbleche 12 mit einer entsprechenden
teilweise ausgebildeten Sicke 24, 25 mit dem Profilblech 12 zu verbinden. Auf diese
Weise können Wände oder Decken aus mehreren miteinander verbundenen Profilblechen
12 gebildet sein, die eine einheitliche Profilierung 22 aufweisen.
[0027] Jede Sicke 14 hat eine Öffnung 26 zu einer Flanschseite des Profilblechs 12 mit einer
Breite A (siehe Figur 2) und weist einen Boden 28 mit einer Breite B auf, der in einer
Tiefe C parallel zur Blechrückseite 18 angeordnet ist. Ferner hat jede Sicke 14 zwei
gegenüberliegende Seitenwände 29, die sich jeweils unter einem Winkel α gegenüber
der Blechrückseite 18 von der Öffnung 26 bis zum Boden 28 erstrecken.
[0028] Der Winkel α beträgt weniger als 90°, das heißt, die Sicken 14 haben einen trapezförmigen
sowie konstanten Querschnitt.
[0029] Ferner bilden die Sicken 14 jeweils eine Hinterschneidung, wodurch die Profilierung
22 hinterschnitten ist.
[0030] Die Breite A beträgt z.B. 15 mm, die Breite B beträgt z.B. 34 mm und die Tiefe C
beträgt z.B. 51 mm. Alternativ können die Sicken 14 beliebig groß sein.
[0031] Gemäß einer alternativen Ausführungsform können die Sicken 14 einen im Wesentlichen
beliebigen Querschnitt aufweisen, solange sie eine Hinterschneidung bilden. Beispielsweise
kann die Sicke 14 einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit einem angewinkelten
Boden 28 (siehe Figur 3) oder einen abschnittsweisen runden Querschnitt aufweisen
(siehe Figur 4), wodurch die Sicken 14 Ω-förmige Abschnitte im Profilblech 12 bilden.
[0032] In einer weiteren alternativen Ausführungsform können die Sicken 14 im Wesentlichen
beliebig zueinander angeordnet sein und/oder sich unter einem beliebigen Winkel über
einen Teil des Profilblechs 12 oder das gesamte Profilblech 12 erstrecken.
[0033] Ferner kann das Profilblech 12 Sicken 14 mit verschiedenen und/oder nicht konstanten
Querschnitten aufweisen.
[0034] Das Profilblech 12 besteht aus Metall. Alternativ kann das Profilblech 12 aus einem
beliebigen Material gebildet sein, wobei Materialien mit einer hohen Festigkeit und/oder
guten Brandschutzeigenschaften bevorzugt sind.
[0035] Um die Brandschutzeigenschaften des Profilblechs 12 zu verbessern, umfasst die Baugruppe
10 ferner Brandschutzelemente 30, die jeweils in einer Sicke 14 angeordnet sind (siehe
Figur 1). In der dargestellten Ausführungsform sind zwei der drei Sicken 14 mit Brandschutzelementen
30 gefüllt. Alternativ können eine beliebige Anzahl der Sicken 14 mit einem oder mehreren
Brandschutzelementen 30 gefüllt sein. Vorzugsweise sind jedoch alle Sicken 14 mit
einem oder mehreren Brandschutzelement 30 gefüllt, insbesondere auch die teilweise
ausgebildeten Sicken 24, 25, unabhängig davon, ob sie mit einer weiteren teilweise
ausgebildeten Sicke 24, 25 eine vollständige Sicke 14 bilden oder nicht.
[0036] Die mit Brandschutzelementen 30 gefüllten Sicken 14 sind dabei vollständig durch
mehrere nebeneinander angeordnete Brandschutzelemente 30 gefüllt.
[0037] In einer alternativen Ausführungsform kann in einer Sicke 14 auch ein einzelnes Brandschutzelement
30 vorgesehen sein, dass sich vorzugsweise über die gesamte Breite L der Sicke 14
erstreckt.
[0038] Ferner sind die Brandschutzelemente 30 vollständig in der Sicke 14 aufgenommen und
stehen somit nicht über die Blechvorderseite 16 hervor.
[0039] Die Brandschutzelemente 30 sind aus einem Material auf Basis von Polyurethan gebildet,
beispielsweise aus einem Polyurethanschaumstoff, und sind staub- und gegebenenfalls
faserfrei.
[0040] Jedes der Brandschutzelemente 30 kann ferner zu einem Teil aus einem intumeszierenden
Material gebildet sein.
[0041] Gemäß einer Ausführungsform kann das Brandschutzelement 30 eine Verstärkungseinlage
aufweisen, die beispielsweise durch eine Matte, ein Gitter oder ein Gewebe gebildet
ist und vorzugsweise aus Metall, Streckmetall, Glasfasern, Basaltfasern, Kohlenstofffasern
oder Keramikfasern besteht.
[0042] In Figur 6 ist eines der Brandschutzelemente 30 gezeigt. Das Brandschutzelement 30
ist ein Formteil mit einer Frontfläche 32 und einer entgegengesetzt angeordneten parallelen
Rückfläche 34, sowie zwei zueinander entgegengesetzt angeordneten Seitenflächen 36,
37 und zwei zueinander entgegengesetzt angeordneten parallelen Stirnflächen 38, 39.
[0043] Das Brandschutzelement 30 hat einen konstanten trapezförmigen Querschnitt, der im
vorliegenden Fall der Stirnfläche 38 entspricht, und erstreckt sich senkrecht zu diesem
in axialer Richtung R. Die axiale Richtung R entspricht hierbei der Richtung, in die
sich die Sicken 14 erstrecken.
[0044] Die Frontfläche 32 hat eine Breite X
1 von z.B. 15 mm und die Rückfläche 34 hat ein Breite X
2 von z.B. 34 mm. Die Höhe Y des Brandschutzelements 30 beträgt z.B. 51 mm. Somit entspricht
der Querschnitt des Brandschutzelements 30 dem Querschnitt der Sicke 14.
[0045] Alternativ kann der Querschnitt des Brandschutzelements 30 zumindest abschnittsweise
größer als der Querschnitt der Sicke 14 sein, wodurch das Brandschutzelement 30 ein
Übermaß gegenüber den Innenabmessungen der Sicke 14 hat und damit in der Sicke 14
mittels einer Presspassung gehalten wird.
[0046] In einer alternativen Ausführungsform kann das Brandschutzelement 30 ein Formteil
mit im Wesentlichen beliebiger Form und Größe sein. Insbesondere kann der Querschnitt
nicht konstant sein und/oder das Brandschutzelement 30 kann sich unter einem Winkel
zum Querschnitt erstrecken, der nicht 90° beträgt. Vorzugsweise entspricht die Form
des Querschnitts des Brandschutzelements 30 genau oder im Wesentlichen der Form des
Querschnitts der Sicke 14, um eine möglichst gute Füllung der Sicke 14 gewährleisten
zu können.
[0047] In Figur 8 ist eine solche alternative Ausführungsform des Brandschutzelements 30
gezeigt, bei der das Brandschutzelement 30 einen rechteckigen Querschnitt hat (siehe
Figur 7) und als quaderförmiges Formteil ausgebildet ist.
[0048] Das quaderförmige Brandschutzelement 30 hat eine Frontfläche 32 und eine entgegengesetzt
angeordnete parallele Rückfläche 34, sowie zwei zueinander entgegengesetzt angeordnete
parallele Seitenflächen 36, 37 und zwei zueinander entgegengesetzt angeordnete parallele
Stirnflächen 38, 39.
[0049] Die Stirnfläche 38 hat eine Breite X
1 von z.B. 35 mm und eine Höhe Y von z.B. 65 mm.
[0050] In beiden Ausführungsformen (keilförmig und quaderförmig) hat das Brandschutzelement
30 eine Länge Z von z.B. 50 mm. Alternativ kann die Länge Z im Wesentlichen beliebig
groß sein. Insbesondere kann die Länge Z der Breite L des Profilblechs 12 entsprechen,
sodass jede Sicke 14 mit einem einzelnen Brandschutzelement 30 über die gesamte Breite
L gefüllt werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Brandschutzelement
30 als Endlosmaterial ausgebildet sein, wodurch Abschnitte mit einer gewünschten Länge
Z abgetrennt werden können und somit weniger Abfall anfällt.
[0051] Das Profilblech 12 und die Brandschutzelemente 30 werden getrennt voneinander gefertigt,
d.h. die Brandschutzelemente 30 müssen in die Sicken 14 eingesetzt werden, um die
Baugruppe 10 zu bilden.
[0052] Um das Einsetzen der Brandschutzelemente 30 in die Sicken 14 zu erleichtern, können
die Brandschutzelemente 30 mit geringer Kraft, beispielsweise mit 10 N, zusammengedrückt
werden, d.h. die Brandschutzelemente 30 sind komprimierbar.
[0053] Die Brandschutzelemente 30 sind dabei in jeder Richtung um bis zu 75% komprimierbar.
[0054] Ferner sind die Brandschutzelemente 30 elastisch, sodass sie nach einer Verformung
wieder in ihre Ausgangsform streben.
[0055] Hierdurch ist es möglich, Brandschutzelemente 30 mit einem Übermaß in die Sicken
14 einzusetzen. Ferner können die Brandschutzelemente 30 auf diese Weise durch die
Öffnung 26 in die Sicken 14 eingesetzt werden, das bedeutet, auch noch nachdem das
Profilblech 12 in einer Mauer oder Decke verbaut wurde, solange die Öffnungen 26 zugänglich
sind.
[0056] Alternativ können die Brandschutzelemente 30 um einen geringeren Wert komprimierbar
sein, insbesondere wenn die Breite B des Bodens 28 der Sicke 14 nicht deutlich größer
ist als die Breite A der Öffnung 26. Vorzugsweise sind die Brandschutzelemente 30
zumindest soweit komprimierbar, dass die Breite X
2 der Rückfläche 34 maximal so groß ist wie die Breite A der Öffnung 26. Beispielsweise
können die Brandschutzelemente 30 in einer alternativen Ausführungsform um mindestens
25% oder um mindestens 50% komprimierbar sein.
[0057] In einer alternativen Ausführungsform können die Brandschutzelemente 30 um mehr als
75% komprimierbar sein.
[0058] Ferner kann in einer weiteren alternativen Ausführungsform vorgesehen sein, dass
die Brandschutzelemente 30 nicht in jeder Richtung, sondern nur in bestimmte Richtungen
komprimierbar sind. Insbesondere sind die Brandschutzelemente 30 zumindest in einer
Richtung quer zur axialen Richtung R komprimierbar, vorzugsweise in einer Richtung,
die senkrecht zur axialen Richtung R sowie parallel zur Frontfläche 32 steht.
[0059] Somit lässt sich ein Brandschutzelement 30 in eine Sicke 14 einsetzen, indem das
Brandschutzelement 30 an den Seitenflächen 36, 37 zusammengedrückt und mit der Rückfläche
34 voran durch die Öffnung 26 geschoben wird. Hierbei berühren die Seitenflächen 36,
37 üblicherweise das Profilblech 12.
[0060] Um die Reibung zu verringern und damit das Einsetzen des Brandschutzelements 30 zu
erleichtern, sind die Seitenflächen 36, 37 sowie die Frontfläche 32 des Brandschutzelements
30 vollständig durch eine einstückige Folie 40 gebildet. In diesem Fall bildet das
Formteil aus einem Material auf Basis von Polyurethan den Kern 42 des Brandschutzelements
30, der abschnittsweise von der Folie 40 bedeckt ist. Alternativ kann die Folie 40
nicht einstückig sein, das heißt, die Folie 40 besteht aus mehreren Stücken, die verschiedene
Abschnitte der Folie 40 bilden.
[0061] In einer alternativen Ausführungsform weist das Brandschutzelement 30 keine Folie
40 auf und wird dann, insbesondere ausschließlich, durch den Kern 42 gebildet.
[0062] Die Folie 40 kann aus einem beliebigen Material bestehen, beispielsweise Kunststoff,
Metall, Glasfasern, Basaltfasern, Kohlenstofffasern und/oder Keramikfasern. Vorzugsweise
weist das Material einen niedrigen Reibungskoeffizienten auf, beispielsweise mit einem
Wert von weniger als 0,5.
[0063] Ferner kann das Brandschutzelement 30 auf einer beliebigen Anzahl von Seiten von
der Folie 40 bedeckt sein. Hierbei können die entsprechenden Seiten vollständig oder
auch nur teilweise von der Folie 40 bedeckt sein.
[0064] Vorzugsweise erstreckt sich die Folie 40 in der Umfangsrichtung U (siehe Figur 5),
die senkrecht zur axialen Richtung R steht, wobei die Stirnflächen 38, 39 freiliegen.
Somit ist die Folie 40 nur an den Seiten des Brandschutzelements 30 vorgesehen, die
an das Profilblech 12 oder die Öffnung 26 angrenzen bzw. diesen gegenüberliegen.
[0065] Die Folie 40 ist insbesondere stoffschlüssig am Kern 42 befestigt.
[0066] Auf diese Weise wird ein Brandschutzelement 30 bereitgestellt, mittels dem sich die
Brandschutzeigenschaften eines Profilblechs 12 verbessern lassen, indem zumindest
eine Sicke 14 des Profilblechs 12 mit wenigstens einem Brandschutzelement 30 zumindest
teilweise gefüllt wird.
[0067] Indem die Brandschutzelemente 30 als Formteile vorgesehen sind, können diese einfach
und in einem Stück in die Sicken 14 eingesetzt werden. Somit kann die Bestückung des
Profilblechs 12 erfolgen, ohne dass dabei Schmutz, Staub oder Chemikalien freigesetzt
werden.
[0068] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere
können einzelne Merkmale einer Ausführungsform unabhängig von den anderen Merkmalen
der entsprechenden Ausführungsform in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthalten sein, d.h. die beschriebenen Merkmale sind beliebig kombinierbar.
1. Baugruppe (10) umfassend ein Profilblech (12) zur Bildung von Mauern oder Decken sowie
zumindest ein Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30), wobei das Profilblech
(12) eine Profilierung (22) mit zumindest einer Sicke (14) hat, die von einer Blechseite
(16) ausgeht und zu ihrem Boden (28) hin breiter wird, so dass eine Hinterschneidung
gebildet ist, wobei das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) in der Sicke
(14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) ein Formteil ist, das aus einem
Material gebildet ist, das Polyurethan umfasst.
2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (14) einen trapezförmigen Querschnitt hat.
3. Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (14) im Wesentlichen vollständig mit dem zumindest einen Brandschutz- und/oder
Schallschutzelement (30) gefüllt ist.
4. Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) im Wesentlichen vollständig in
der Sicke (14) aufgenommen ist.
5. Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (14) über die gesamte Breite (L) des Profilblechs (12) verläuft.
6. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) zur Bildung einer Baugruppe (10) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) ein intumeszierendes Material
umfasst.
7. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) aus einem staub- und gegebenenfalls
faserfreien Material gebildet ist.
8. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) einen Kern (42) hat, der aus einem
Material gebildet ist, das Polyurethan umfasst, und der zumindest teilweise mit einer
Folie (40) umhüllt ist, insbesondere wobei sich die Folie (40) in einer Umfangsrichtung
(U) erstreckt, die senkrecht zur Richtung (R) der axialen Erstreckung des Brandschutz-
und/oder Schallschutzelements (30) steht.
9. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnflächen (38, 39) des Kerns (42) freiliegen.
10. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) ein langgestrecktes Profilteil
mit einem insbesondere konstanten Querschnitt ist.
11. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Form des Querschnitts des Brandschutz- und/oder Schallschutzelements (30) der
Form des Querschnitts der Sicke (14) entspricht, insbesondere wobei das Brandschutz-
und/oder Schallschutzelement (30) mit einem Übermaß gegenüber den Innenabmessungen
der Sicke (14) ausgebildet ist.
12. Brandschutz- und/oder Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutz- und/oder Schallschutzelement (30) in zumindest einer Richtung komprimierbar
ist, vorzugsweise in einer Richtung quer zur axialen Erstreckung (R) des Brandschutz-
und/oder Schallschutzelements (30), insbesondere um mindestens 25%, vorzugsweise um
mindestens 50%, bevorzugt um mindestens 75%.