[0001] Die Erfindung betrifft ein Gestrickteil, an dessen Gestrickteilaußenseite ein oder
mehrere unterschiedlich helle und dunkle Bereiche, die stufenlos ineinander übergehen,
ausgebildet sind, und das ein Grundgestrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden
aufweist.
[0002] Ein derartiges Gestrickteil ist beispielsweise aus
US1654064 bekannt. Dieses Gestrickteil ist als Damenstrumpf ausgeführt. Er weist im vorderen
und hinteren Bereich, also in den Bereichen entlang des Schienbeins und der Vorderseite
des Oberschenkels sowie im Bereich der Wade und der Rückseite des Oberschenkels dunklere
Bereiche auf, also Bereiche, die dunkler sind als die Farbe des jeweils seitlich daran
anschließenden Bereichs, wobei die hellen und dunklen Bereiche stufenlos ineinander
übergehen. Hierüber wird erreicht, dass das Bein der Trägerin schlanker erscheint,
das heißt, dass durch diese Schattierung oder durch dieses "Contouring" ein optischer
Effekt erreicht wird, dergestalt, dass das Bein schmaler respektive schlanker erscheint,
als es in Wirklichkeit ist. Der optische Effekt ist bei diesem aus dem Stand der Technik
bekannten Gestrickteil respektive Strumpf relativ gering, er basiert allein auf der
Farbgebung respektive Schattierung der Gestrickteilaußenseite.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zu Grunde, ein dem gegenüber verbessertes Gestrickteil
anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß ein Gestrickteil vorgesehen, an dessen
Getrickteilaußenseite ein oder mehrere unterschiedlich helle und dunkle Bereiche,
die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet sind, und das ein Grundgetrick bestehend
aus wenigstens einem Grundgestrickfaden aufweist, wobei das Grundgestrick als Kompressionsgestrick
und/oder als dünnes, in der Tragstellung durchscheinendes Gestrick ausgeführt ist.
[0005] Das erfindungsgemäße Gestrickteil erwirkt quasi mittels eines Doppel- oder Dreifacheffektes
eine schlankere Ansicht des Körperabschnitts, an dem das Gestrickteil getragen wird,
das heißt, dass der reale respektive optische Effekt gegenüber bisher bekannten Gestrickteilen
deutlich verbessert ist. Erfindungsgemäß ist gemäß einer ersten Alternative das Gestrickteil
als Kompressionsgestrickteil ausgeführt, bestehend aus einem Grundgestrick aus wenigstens
einem, gegebenenfalls auch mehreren Grundgestrickfäden, wobei in das Grundgestrick
in Weiterbildung der Erfindung wenigstens ein elastischer, kompressiver Schuss- oder
Stützfaden, der die Grundgestrickmaschen durchläuft oder gegebenenfalls auch mit diesem
vermascht ist, eingelegt oder eingestrickt sein kann. Das heißt, dass dem Gestrickteil
von Haus aus eine kompressive Eigenschaft, wie sie insbesondere, wenn ein elastischer
Schuss- oder Stützfaden eingebracht ist, beispielsweise in der Gütesicherungsvorschrift
"Medizinische Kompressionsstrümpfe" RAL-GZ 387/1 der Gütezeichengemeinschaft Medizinische
Kompressionsstrümpfe e. V. oder aber der DIN 58133 betreffend medizinische Kompressionsstrümpfe
definiert sind, aufweist. Diese sich auf medizinische Kompressionsstrümpfe beziehenden
Vorschriften definieren bestimmte Kompressionsdrucke für die Kompressionsstrümpfe,
die auf das Bein ausgeübt werden, respektive verschiedene Kompressionsklassen, denen
unterschiedliche Kompressionsdruckintervalle zu Grunde liegen und ähnliches. Grundsätzlich
zeichnet sich ein Kompressionsgestrick, verglichen mit anderen, teilweise auch elastischen
Gestricken, dadurch aus, dass lokal oder global über das Kompressionsgestrick ein
beachtlich hoher Druck auf das umgebende Gewebe aufgebracht wird. Dieser Druck ist
weit höher als der Druck, der mit einem normalen, gegebenenfalls auch elastischen
Bekleidungsstück ausgeübt wird. Dieser hohe Druck kann, wenn nicht bereits über das
Grundgestrick selbst, durch das optionale Einbringen wenigstens eines elastischen,
kompressiven Fadens, z.B. in Form eines Schuss- oder Stützfadens erzeugt werden, welcher
Faden in das Grundgestrick eingelegt und/oder maschenbildend darin verstrickt ist.
[0006] Mit einem solchen Kompressionsgestrick wird, resultierend aus dem hohen Druck, gezielt
auf das darunter befindliche Gewebe respektive den Körperbereich ein entsprechender
lokaler oder globaler Druck ausgeübt, beispielsweise auch zu therapeutischen Zwecken.
Einher mit diesem hohen Druck geht aber auch eine entsprechende Formung der vom Kompressionsgestrickteil
belegten Körperpartie, beispielsweise des Beins. Dieses wird resultierend aus dem
hohen Druck respektive dem Druckverlauf über die Länge des Kompressionsbereichs entsprechend
geformt, das heißt, dass sich die Form, verglichen zur Beinform ohne getragenem Kompressionsgestrickteil,
ändert. Erfindungsgemäß wird nun dieser erste Effekt der druckbedingten Beinformung
mit einem zweiten Effekt der optisch bedingten Beinformung überlagert, indem das Gestrickteil
über helle und dunkle Bereiche entsprechend schattiert ist. Das heißt, dass sich zwei
Effekte überlagern, nämlich zum einen die aktive geometrische Bereichsformung über
das Kompressionsgestrickteil, zum anderen die optische "Bereichsformung" über die
gezielte Schattierung.
[0007] Ausgehend von bisher bekannten Strümpfen wie beispielsweise dem in
US1654064 beschriebenen Strumpf, der ein handelsüblicher Damenstrumpf ist, wird folglich durch
die Ausführung als Kompressionsgestrickteil eine wesentlich bessere Beinformung ermöglicht,
da wie beschrieben zwei Effekte einander überlagert werden, nämlich zum einen die
aktive, reale Formung des Beins über die kompressiven Eigenschaften des Kompressionsgestrickteils,
zum anderen die optische "Beinformung" durch die Schattierung respektive die Ausbildung
der stufenlos ineinander übergehenden hellen und dunklen Bereiche. Es hat sich als
sehr überraschend herausgestellt, dass durch die Kombination dieser beiden Effekte
eine gegenüber dem bisher bekannten, rein optischen Effekt wesentlich effizientere
und wesentlich wirkungsvollere "Bereichsformung" möglich ist.
[0008] Gleichzeitig bietet natürlich die Ausführung als Kompressionsgestrickteil zusätzlich,
verglichen mit bisher bekannten, "normalen" schattierten Strümpfen oder Gestrickteilen,
die Möglichkeit einer therapeutisch oder medizinisch relevanten Kompression des belegten
Körperbereichs, beispielsweise des Beins, sodass das erfindungsgemäße Gestrickteil
zusätzlich auch diesen Effekt neben den spezifischen, einander überlagerten Formungseffekten
aufweist.
[0009] Alternativ ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Grundgestrick ein dünnes, in
der Tragstellung durchscheinendes Gestrick ist. Dieses transparente Gestrick weist
lokale dunklere Bereiche auf. Das heißt, dass das Grundgestrick aus einem quasi transparenten,
durchscheinenden Gestrick besteht. Hier nutzt man den Umstand, dass die helle Grundansicht
in der Tragstellung, beispielsweise im Falle eines Strumpfes, durch die durch das
transparente Grundgestrick sichtbare oder scheinende Haut der Trägerin zusätzlich
bestimmt wird. Auf diesem bzw. an diesem hellen Grundgestrick, das beispielsweise
aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden, die beispielsweise eine hautfarbenähnliche
Grundfarbe aufweisen, gestrickt ist, sind der oder die dunkleren Bereiche über die
nachfolgend noch zu beschreibenden Erzeugungsvarianten erzeugt. Das heißt, dass das
Gestrickteil, beispielsweise der Strumpf, also von Haus aus hell ist und lokal mit
dunkleren Bereichen ausgerüstet ist. Wenn das Gestrickteil nicht getragen ist, muss
es nicht transparent bzw. durchscheinend sein, das heiß, dass sich die Transparenz
in diesem Falle erst ergibt, wenn das Gestrickteil angezogen und dabei gedehnt wird.
[0010] Auch hier ergibt sich ein Doppeleffekt, nämlich einmal durch die farbliche Variation
über die stufenlos ineinander übergehenden Abschnitte, zum anderen durch die Transparenz
des Gestricks und die in der Tragstellung durchschimmernde Haut, was zu einem optisch
weniger stark auftragenden Gestrick führt, das also kaum sichtbar ist bzw. sehr "leicht"
wirkt. Insbesondere kommen die Schattierungen durch die dunkleren Bereiche stärker
zur Wirkung, so dass sich eine noch bessere optische Formung ergibt.
[0011] Werden, wie erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehen ist, sowohl die Schattierung über
die helleren und dunkleren Bereiche, die Ausführung des Grundgestricks als Kompressionsgestrick
und die Ausführung des Grundgestricks bzw. dann des Kompressionsgestricks als in der
Tragstellung transparentes, durchscheinendes Gestrick realisiert, so ergibt sich sogar
ein Dreifacheffekt, da sich alle drei Effekte vorteilhaft überlagern. Zum einen die
optische Formung über die stufenlos wechselnden helleren und dunkleren Bereiche, weiterhin
die aktive Formung über das Kompressionsgestrick sowie schließlich die zusätzliche
optische Formung durch die transparente durchscheinende Ausführung des Kompressionsgestricks.
Diese "Maximalausführung" ermöglicht eine hervorragende "Formung" des übergriffenen
Bereichs und liefert das bestmögliche Ergebnis. Dabei kann auch hier das Kompressionsgestrick
ohne oder mit eingebrachtem Schuss- oder Stützfaden ausgeführt sein.
[0012] Wie beschrieben gehen die hellen und dunkeln Bereiche stufenlos ineinander über.
Darunter ist zu verstehen, dass soweit im Rahmen der unterschiedlichen Erzeugungsweisen
der verschiedenen Bereiche, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, technisch möglich
ein möglichst stufen- oder kantenloser Übergang realisiert werden soll, so dass insbesondere
in der Tragstellung aufgrund der Dehnung des Gestricks sich ein optisch stufenloser
Verlauf ergibt. Wird das Gestrickteil nicht getragen und folglich nicht gedehnt, ist
es aufgrund der zusammengezogenen Form möglich, dass sich optisch ein härterer, geringfügig
gestufter oder kantiger Übergang ergibt.
[0013] Wie ausgeführt ist einer der zentralen Effekte hinsichtlich der "Bereichsformung"
das gezielte Akzentuieren, mitunter auch "Contouring" genannt, das durch die variierende
Farbgebung an der Außenseite des Kompressionsgestrickteils erzielt wird. Das heißt,
dass dort definiert lokale Helligkeitsunterschiede erzeugt werden, die zu einem optischen
Effekt in der Tragstellung führen. Hinsichtlich der Ausbildung dieser Helligkeitsunterschiede
sind verschiedene Möglichkeiten denkbar.
[0014] Gemäß einer ersten Erfindungsalternative können die Helligkeitsunterschiede durch
Bedrucken oder Färben des Grundgestricks - sei es ein Kompressionsgestrick, sei es
ein transparentes, nicht kompressives Gestrick oder ein transparentes Kompressionsgestrick
- erzielt werden. Das heißt, dass über ein Druckverfahren, beispielsweise ein Transferdruckverfahren
unter Verwendung eines Papiers oder in einem Direktdruckverfahren eine Druckfarbe
auf die Außenseite des Gestrickteils bzw. Grundgestricks aufgedruckt wird. Alternativ
ist auch ein Färben des Grundgestricks in einem Färbebad möglich, das heißt, dass
in diesem Fall die Farbe das gesamte Gestrickteil bzw. Grundgestrick durchdringt.
Dabei ist es denkbar, dass das Grundgestrick eine Grundfarbe aufweist und lediglich
lokal bedruckt oder gefärbt ist. Das heißt, dass das Grundgestrick folglich beispielsweise
eine Grundhelligkeit aufweist und lediglich lokal z. B. dunkler oder heller bedruckt
oder eingefärbt wird, wobei der die Basisfarbe aufweisende Abschnitt stufenlos in
den helleren oder dunkleren aufgedruckten oder gefärbten Bereich übergeht. Bei dieser
Alternative wird die Grund- oder Basisfarbe des Grundgestricks als sichtbar bleibende
Außenfarbe genutzt.
[0015] Alternativ ist es denkbar, dass das Grundgestrick auch vollständig bedruckt oder
gefärbt ist. In diesem Fall wird das Grundgestrick, sei es kompressiv oder durchscheinend
oder beides, sowohl hinsichtlich der hellen als auch der dunklen Bereiche bedruckt
oder eingefärbt, wobei über diesen Komplettdruck oder die Kompletteinfärbung die stufenlose
Schattierung erreicht wird. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der
Begriff "vollständig bedruckt oder gefärbt" bedeutet, dass das Grundgestrick in dem
Bereich, in dem die optische Akzentuierung erfolgen soll, außenseitig komplett bedruckt
oder eingefärbt ist, nicht aber in anderen Bereichen, wo keine optische Akzentuierung
erforderlich ist. Im Falle einer Strumpfhose würde ein vollständiges Bedrucken oder
Färben beispielsweise beginnend ab dem Fesselbereich bis zum Ende des Oberschenkels
erfolgen, nicht aber unbedingt im Bereich des Fußteils oder aber des Höschens oder
Leibteils. Wesentlich hierbei ist, dass die Grund- oder Basisfarbe respektive die
Grund- oder Basishelligkeit des Grundgestricks außenseitig nach dem Bedrucken oder
Färben nicht mehr sichtbar ist.
[0016] Dabei ist es denkbar, dass das Grundgestrick aus mehreren Grundgestrickfäden besteht,
die unterschiedliche Farbaufnahmeeigenschaften in Bezug auf die Druck- oder Färbefarbe
aufweisen. Das heißt, dass das Grundgestrick aus unterschiedlich anfärbbaren oder
bedruckbaren, also Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden besteht. Beispielsweise besteht
das Grundgestrick aus drei Grundgestrickfäden, von denen zwei Farbe aufnehmen, einer
aber nicht. Dies führt dazu, dass auch innerhalb des Grundgestricks Farbe auch nur
lokal an eben diesen Fäden aufgenommen wird. Es besteht nun beispielsweise die Möglichkeit,
diese unterschiedlichen Fäden nur lokal einzustricken, also entsprechende Zonen auszubilden,
in denen beispielsweise nur die Grundgestrickfäden, die Farbe aufnehmen, vorliegen,
und Zonen, in denen beispielsweise zusätzlich der keine Farbe aufnehmende Grundgestrickfaden
eingestrickt ist, wie auch Zonen, die beispielsweise nur aus einem keine Farbe aufnehmenden
Grundgestrickfaden besteht. Das heißt, dass auch durch die entsprechende Fadenwahl
und die lokale Fadenkombination Einfluss auf das Farbaufnahmevermögen und damit auf
die lokale Ausgestaltung der Farbflächen genommen werden kann. Dies ist beispielsweise
dann zweckmäßig, wenn das Gestrickteil gefärbt wird. Denn es besteht dann die Möglichkeit,
wenn Bereiche, die die Basishelligkeit beibehalten sollen, aus einem keine Farbe aufnehmenden
Grundgestrickfaden gestrickt sind und zu färbende Bereiche den oder die zusätzlichen,
Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden aufweisen, das Gestrickteil vollständig in ein
Färbebad zu bringen mit dem Ergebnis, dass die Färbung lediglich an den lokal hierfür
ausgerüsteten Bereichen erfolgt. Gleiches gilt natürlich im Falle eines Bedruckens,
auch in diesem Fall kann ein großflächiges Bedrucken erfolgen, wobei die Aufnahme
der Druckfarbe auch hier nur in den hierfür entsprechend ausgerüsteten Bereichen erfolgt.
Das heißt, dass die Möglichkeit besteht, dass der oder die Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden
eben nur lokal in das Grundgestrick eingestrickt sind.
[0017] Daneben besteht auch die Möglichkeit, dass die Maschenanzahl des oder der Farbe aufnehmenden
Grundgestrickfäden im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich zum benachbarten
Bereich kontinuierlich abnimmt. Das heißt, dass insbesondere im stufenlosen Übergangsbereich
durch Variation der Maschenanzahl auch zwangsläufig das Farbe aufnehmende Fadenvolumen
variiert wird, was für die Ausbildung eines stufenlosen Übergangs zweckmäßig ist,
da durch die Variation des Farbe aufnehmenden Fadenvolumens zwangsläufig auch die
Menge an lokaler vorhandener Farbe variiert.
[0018] Alternativ zum Bedrucken oder Färben ist es denkbar, das Grundgestrickteil aus mehreren
Grundgestrickfäden herzustellen, wobei die unterschiedlich hellen Bereiche durch unterschiedlich
helle Grundgestrickfäden gebildet sind. Gemäß dieser Erfindungsalternative wird also
die Farbvariation durch Verwendung verschiedenfarbiger Grundgestrickfäden, die das
Grundgestrick, gleich welcher Art dieses ist, bilden, erzeugt. Beispielsweise wird
das Grundgestrick aus einem oder mehreren eine erste, helle Farbe aufweisenden Gestrickfäden
gestrickt. Zur Ausbildung der Schattierung respektive der dunkleren Gestrickabschnitte
wird oder werden nun lokal ein oder mehrere zusätzliche, gegebenenfalls auch nur leicht
andersfarbige Grundgestrickfäden eingestrickt, indem beispielsweise zusätzlich Teilreihen
oder lokal zusätzliche Maschen und ähnliches eingestrickt werden, um den stufenlosen
Übergangsbereich, aber auch den einheitlich dunkel gefärbten Abschnitt auszubilden.
Wichtig hierbei ist natürlich, dass diese die Farbschattierung erwirkenden Grundgestrickfäden
so eingestrickt werden, dass sie an der Außenseite des Gestrickteils zu sehen sind,
respektive zu liegen kommen.
[0019] Auch hier kann die Maschenanzahl der eine unterschiedliche Farbe aufweisenden Grundgestrickfäden
im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich zum benachbarten Bereich kontinuierlich
abnehmen, das heißt, dass durch eine variierende Maschenanzahl der entsprechende gewünschte
Farbverlauf respektive stufenlose Übergang stricktechnisch ausgebildet ist.
[0020] Zusätzlich ist es denkbar, auch den Schussfaden zur Ausbildung eines andersfarbigen
Bereichs zu nutzen, indem ein entsprechend farbiger Schussfaden eingestrickt ist,
der zumindest Teilweise an der Gestrickaußenseite maschenbildend verstrickt ist. Das
heißt, dass hier auch der Schussfaden an der Farbgebung teilnimmt.
[0021] Eine dritte Erfindungsalternative sieht vor, ein Grundgestrick auszubilden, das hinsichtlich
der Außenfarbe thermisch sensitiv ist und die unterschiedlich hellen Bereiche durch
eine zumindest lokale thermische Behandlung erzeugt sind. Das heißt, dass ein oder
mehrere Grundgestrickfäden verwendet werden, die ihre Farbe durch entsprechende Erwärmung
dauerhaft ändern können. Das heißt, dass es bei entsprechender Erwärmung zu einem
Farbumschlag oder -wechsel kommt. Dieser wird dadurch initiiert, dass das Grundgestrick,
das auch hier kompressiv oder nicht kompressiv, jedoch durchscheinend transparent
oder beides sein kann, in den Bereichen, in denen der stufenlose Übergang, aber auch
die homogene dunklere oder hellere Färbung erzeugt werden soll, entsprechend erwärmt
wird, bis die entsprechende Umschlagtemperatur erreicht ist. Auch hierüber kann eine
entsprechende Schattierung erreicht werden.
[0022] Dabei besteht auch hier die Möglichkeit, dass das Grundgestrick nur in dem Bereich,
in dem ein Farbumschlag erfolgen soll, mit einem oder mehreren, thermisch sensitiven
Grundgestrickfaden zusätzlich zu dem oder den quasi das Basis-Grundgestrick bildenden
Grundgestrickfäden ausgerüstet respektive gestrickt ist. Auch hier kann eine variierende
Maschenanzahl im Übergangsbereich, also im Bereich der stufenlosen Schattierung, vorgesehen
sein, das heißt, dass die Maschenanzahl des oder der thermisch sensitiven Grundgestrickfäden
in diesem Bereich lokal variiert. Dieses nur lokale Einbringen des oder der thermisch
sensitiven Grundgestrickfäden ermöglicht wiederum eine globale Erwärmung des gesamten
Gestrickteils, da der Farbumschlag nur an den nur lokal vorhandenen, thermisch sensitiven
Grundgestrickfäden erfolgt.
[0023] Ist das Gestrickteil bzw. das Grundgestrick als Kompressionsgestrick und nicht dünn
und durchscheinend ausgeführt, so besteht die Möglichkeit, dass das Grundgestrick
ein blickdichtes, dunkles Gestrick ist, das lokale hellere Bereiche aufweist. Hier
ist also quasi der umgekehrte Fall vorgesehen. Das Grundgestrick ist dunkel und blickdicht,
das heißt, dass die Haut der Trägerin beispielsweise des Damenstrumpfes nicht durchschimmert.
Die der Akzentuierung dienenden helleren Bereiche sind sodann auf das dunklere Kompressionsgrundgestrick
aufgedruckt, angefärbt, eingestrickt oder thermisch erzeugt, wie vorstehend beschrieben.
[0024] Eine Alternative sieht vor, das Kompressionsgrundgestrick ebenfalls als blickdichtes
Gestrick aufzuführen, das, verglichen mit der Grundfarbe des Kompressionsgrundgestricks,
hellere und dunklere Bereiche aufweist. In diesem Fall ist von der Grund- oder Basisfarbe
des Grundgestricks außenseitig nichts sichtbar, zumindest nicht in den der Akzentuierung
dienenden Bereichen. Vielmehr sind die dunkleren und helleren Bereiche oder Abschnitte
aktiv durch Bedrucken, Färben, Einstricken etc. ausgebildet, wie vorstehend beschrieben.
[0025] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung sind die dunkleren Bereiche
an den, bezogen auf die Tragstellung, seitlichen Abschnitten des schlauchförmigen
Getrickteils, sei es kompressiv, sei es durchscheinend, sei es beides, vorgesehen.
Bei einem Strumpf oder einer Strumpfhose sind folglich die dunkleren Bereiche an den
Seiten, also nicht vorne im Bereich des Schienbeins, der Kniescheibe und des vorderen
Oberschenkels und auch nicht hinten im Bereich der Wade, der Kniekehle und des hinteren
Oberschenkelbereichs. Im Falle eines Oberteils oder Leibteils finden sich die dunkleren
Bereiche ebenfalls an den Seiten, sie verlaufen also nicht über Bauch und Brust respektive
entlang des Rückens. Diese seitlichen Positionen haben sich für die optische Konturierung
als besonders zweckmäßig herausgestellt, insbesondere in Verbindung mit der durch
den hohen Kompressionsdruck erwirkten geometrischen Formung bei Ausführung als Kompressionsgestrick.
[0026] Das Gestrickteil selbst kann beispielsweise ein Arm- oder Beinstrumpf sein, auch
eine Ausführungsform als Strumpfhose ist denkbar, ebenso wie die Ausführung als Oberteil,
beispielsweise in Form eines kompressiven T-Shirts oder ähnlichem, oder eines einfachen
Leibteils, das lediglich den Bereich des Rumpfes beispielsweise bis unter die Brust
belegt.
[0027] Ist das Gestrickteil als Beinstrumpf oder als Strumpfhose ausgeführt, so erstrecken
sich die dunkleren Bereiche bevorzugt von der Wade bis über den Oberschenkel.
[0028] Bei Ausführung des Gestrickteils als Beinstrumpfs oder als Strumpfhose ist es weiterhin
zweckmäßig, wenn das Gestrickteil im Falle eines Kompressionsgestricks ein graduiertes
Druckprofil aufweist, wobei der höchste Druck im Bereich der Fessel ist. Der Druck
ist also im Bereich der Fessel sowie bevorzugt auch der Wade relativ hoch, verglichen
beispielsweise mit dem Druck im Bereich des Oberschenkels, das heißt, dass der Druck
von Fessel zur Wade und zum Oberschenkel hin abfallen kann. Bei höchstem Druck im
Fesselbereich und etwas niedrigerem Druck im Wadenbereich erfolgt dort eine starke
Komprimierung und damit eine starke geometrische Beinformung, sodass sich in Verbindung
mit der zusätzlichen optischen Akzentuierung durch die erfindungsgemäße Farbgebung
eine besonders schmale Ansicht des Unterschenkels bis zum Knie erreicht wird.
[0029] Die Kompression des Kompressionsgestricks wird im Wesentlichen durch den elastischen,
kompressiven Schuss- oder Stützfaden, der in die Grundgestrickmaschen eingelegt oder
selbst maschenbildend verstrickt sein kann, erwirkt. Durch die hohe Kompression des
Schuss- oder Stützfadens respektive des Kompressionsgestrickteils erfolgt wie beschrieben
die geometrische Formgebung des Körperbereichs, also beispielsweise des Beins. Ist
ein graduiertes Druckprofil vorgesehen, so kann wie ausgeführt der höchste Druck im
Bereich der Fessel liegen, er liegt beispielsweise bei ca. 10 - 45 mmHg und fällt
bevorzugt in Richtung des Oberkörpers ab. Im Bereich der Wade kann der Druck noch
80 - 90% und im Bereich des Oberschenkels 60 - 80% des Fesseldrucks betragen.
[0030] Weiterhin kann wenigstens ein Gestrickfaden einen Glanzeffekt zeigen. In Verbindung
mit beispielsweise einem transparenten Rundgestrick im Falle eines Strumpfes oder
einer Strumpfhose sowie der vorgesehenen farblichen Schattierung kann ein besonders
schlank wirkender Effekt erreicht werden, da sich mittig, insbesondere an der Vorderseite,
eine Glanzlinie und randseitig ein Matteffekt ausbildet, was der optischen Akzentuierung
förderlich ist. Darüber hinaus erscheint das Bein auch gestreckt und im vorderen und
hinteren Bereich akzentuiert.
[0031] Das Kompressionsgestrick besteht wie beschrieben aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden
sowie wenigstens einem elastischen, kompressiven Schussfaden. Die Maschenhöhe der
grundgestrickten Maschen kann beispielsweise bei einem Strumpf oder einer Strumpfhose
in Richtung der Fessel abnehmen, ansonsten über die sonstige Länge des Gestrickteils
gleichbleiben. Gleichhohe Maschen werden bevorzugt auch bei andersartig ausgeführten
Gestrickteilen vorgesehen. Die grundsätzliche Geometrie des Kompressionsgestrickteils,
wenn nicht getragen, kann entweder durch eine variierende Maschenanzahl in den einzelnen
Maschenreihen hervorgerufen werden, so dass sich beispielsweise eine konische Form
ergibt. Alternativ kann auch in den Maschenreihen stets dieselbe Maschenanzahl pro
Reihe vorliegen und durch den Schussfaden, der die Maschenreihen durchläuft, die konische
Form erzeugt werden. Auch können die Grundgestrickmaschen so gestrickt werden, dass
sich unterschiedliche Maschengrößen beim Tragen ergeben.
[0032] Wie ausgeführt werden bei dem erfindungsgemäßen Gestrickteil zwei oder drei Effekte
zur Erwirkung einer "Körperbereichsformung" überlagert, zum einen der Effekt der aktiven
Bereichsformung durch die Kompressionswirkung des Kompressionsgestrickteils, die je
nach Konzeptionierung des Kompressionsgestrickteils und dem Druckverlauf lokal variiert
werden kann, mithin also gezielt bestimmte Bereiche entsprechend geformt werden können.
Alternativ kann wie beschrieben das Gestrickteil dünn und transparent sein, so dass
die haut durchscheinen kann, sich also eine optische Leichtigkeit ergibt und das Grundgestrick
nur minimal aufträgt. Wie beschrieben kann die Kompressionsausführung und die transparente
Ausführung auch kombiniert werden. Dem überlagert wird die "optische Bereichsformung"
durch die vorgesehene Farbgebung respektive Schattierung. Dabei kann diese Schattierung
bei Ausführung als Kompressionsgestrick quasi in Abhängigkeit der durch die Kompression
hervorgerufenen Bereichsformung gewählt werden. Je nachdem, wie das Kompressionsgestrickteil
hinsichtlich des lokalen Drucks oder Druckverlaufs konzeptioniert ist, ergeben sich
stärker oder weniger stark komprimierte und damit stärker oder weniger stark aktiv
geometrisch geformte Körperbereiche. Hierauf kann nun die Farbgebung abgestellt sein,
das heißt, dass die Möglichkeit besteht, die Farbgebung respektive Schattierung hinsichtlich
der lokalen Anordnung, der Größe respektive Breite und Länge wie auch des Schattierungs-
respektive Übergangsbereichs in Abhängigkeit der durch die Kompression erhaltenen,
lokalen geometrischen Bereichsformung zu wählen.
[0033] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
- Fig. 1 - 3
- eine Vorder-, Rück- und Seitenansicht der Beine einer ein erfindungsgemäßes Gestrickteil
in Form einer Strumpfhose tragenden Person und
- Fig. 4 - 6
- die entsprechenden Ansichten einer eine handelsübliche Strumpfhose tragenden Person.
[0034] Die Figuren 1 - 3 zeigen eine Teilansicht einer Person 1, nämlich der beiden Beine
2, wobei die Person 1 ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 3 in Form einer Strumpfhose
4 trägt. Die Strumpfhose 4, die beide Beine 2 bekleidet, ist als Kompressionsgestrickteil
5 ausgeführt und weist ein Grundgestrick auf, das aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden
besteht, sowie aus wenigstens einem elastischen, kompressiven Schussfaden. Der Schussfaden
kann in die Grundgestrickmaschen eingelegt sein, er kann aber auch mit diesen vermascht
sein. Das Gestrickteil 3 ist über die gesamte Länge der beiden Beine 2 als Kompressionsgestrickteil
ausgeführt, im oberhalb daran anschließenden Höschen- und Leibbereich kann das Grundgestrickteil
auch geringere oder keine kompressiven Eigenschaften aufweisen.
[0035] Unter einem "Kompressionsgestrickteil" wird ein Gestrickteil verstanden, das gezielt
einen Kompressionsdruck auf den davon übergriffenen Körperbereich, hier also die Beine
2, ausübt, wobei dieser Druck deutlich, üblicherweise ein Vielfaches höher ist als
der Druck, der mit einem "normalen", keinen kompressiven Schussfaden enthaltenden
Gestrickteil, im vorliegenden Fall einer "normalen" Strumpfhose ausgeübt wird. Auch
eine solche "normale" Strumpfhose ist natürlich dehnbar und liegt mit leichtem Druck
am Bein an. Dieser geringe Druck ist jedoch in keinem Fall mit dem um ein Vielfaches
höheren, gezielt eingestellten Kompressionsdruck, den das erfindungsgemäße Kompressionsgestrickteil
auf das Bein ausübt, vergleichbar.
[0036] Beispielsweise handelt es sich bei dem Kompressionsgestrickteil 5 um einen medizinischen
Kompressionsstrumpf, der beispielsweise den Güte- und Prüfbestimmungen der RAL-GZ
387/1 "Medizinische Kompressionsstrümpfe" der Gütezeichengemeinschaft Medizinische
Kompressionsstrümpfe e. V. entspricht. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein,
es kann sich bei dem Kompressionsgestrickteil 5 respektive hier der Strumpfhose auch
um eine für den Sportbereich geeignete Strumpfhose handeln, die einen entsprechend
hohen Kompressionsdruck aufbaut, aber auch um eine modische Strumpfhose, die gleichwohl
einen hinreichend hohen Kompressionsdruck aufbaut.
[0037] Grundsätzlich sollte der Kompressionsdruck, den das als Strumpf oder vorliegend als
Strumpfhose 4 ausgeführte Kompressionsgestrickteil 5 auf das Bein ausübt, im Bereich
der Fessel 6 ca. 10 - 15 mmHg, im Bereich der Wade 7 8 - 10 mmHg und im Bereich des
Oberschenkels 8 7 - 8 mmHg aufweisen, also Werte, die um ein Vielfaches über den "Druckwerten",
die ein handelsüblicher Strumpf respektive eine handelsübliche Strumpfhose ausübt,
liegen. Dabei kann der Druck von der Fessel 6 über die Wade 7 zum Oberschenkel 8 hin
abnehmen, mithin also ein graduiertes Druckprofil gegeben sein.
[0038] In jedem Fall wird über den durch das Kompressionsgestrickteil 5 auf das jeweilige
Bein ausgeübten Druck eine geometrische Formung des Beins erreicht, das heißt, dass
der jeweils übergriffene Beinabschnitt durch den lokalen, hohen Druck entsprechend
zusammengedrückt wird. Es ergibt sich zwangsläufig eine entsprechende Formung des
Beins, abhängig von der Beweglichkeit des übergriffenen Gewebes. Das heißt, dass allein
durch die Ausführung des Gestrickteils 3 als Kompressionsgestrickteil 5 eine aktive
geometrische Beinformung erreicht wird, die insbesondere dazu führt, dass der Bereich
der Wade 7 sowie der Bereich des Oberschenkels 8 zusammengedrückt, mithin also anatomisch
vorgeformt wird. Da beispielsweise im Bereich der Wade vorderseitig das Schien- und
Wadenbein verläuft, also eine gewisse, dem Kompressionsdruck entgegenwirkende Knochenstruktur
gegeben ist, kommt es im Wadenbereich durch die Kompressionseigenschaften zu einem
Zusammendrücken insbesondere im Bereich der Seiten der Wade, das heißt, dass die Wade
durch das Kompressionsgestrickteil insgesamt, von vorne oder hinten gesehen, etwas
schlanker geformt wird. Ähnlich verhält es sich auch im Oberschenkelbereich, der jedoch
muskulöser ist respektive mehr Gewebe aufweist als der Wadenbereich.
[0039] Erfindungsgemäß ist nun zusätzlich zu dieser kompressionsbedingten geometrischen
Formung des jeweiligen Beins 2 auch eine "optische Beinformung" vorgesehen, indem
das Gestrickteil 3 respektive Kompressionsgestrickteil 5 lokal mit hellere und dunklere
Bereiche, die stufenlos ineinander übergehen, aufweist. Im gezeigten Beispiel sind
dunklere Bereiche 9, 10 im Bereich der Wade 7 sowie 11, 12 im Bereich des Oberschenkels
8 an der Gestrickteilaußenseite ausgebildet. Wie die Figuren 1 - 3 und insbesondere
Fig. 3 zeigt, befinden sich diese dunkleren Bereiche lediglich an den Seiten des jeweiligen
Beinlings der Strumpfhose, nicht aber an der Vorder- und Rückseite, also nicht im
Bereich des Schien- und Wadenbeins sowie des vorderen Oberschenkels und auch nicht
im Bereich der hinteren Wade sowie des hinteren Oberschenkels. Dort sind entsprechend
hellere Bereiche 13, 14 respektive 15, 16 gegeben, die beispielsweise durch die Basisfarbe
des kompressiven, z. B. transparenten Grundgestricks, also im Wesentlichen die Basisfarbe
des oder der Grundgestrickfäden gegebenenfalls des Schussfadens, gebildet sind.
[0040] Ersichtlich gehen die dunkleren Bereich 9-12 stufenlos, also stetig in die helleren
Bereiche 13 - 16 über, was in den Figuren durch die Schattierung oder Strichelung
angedeutet ist. Die dunkleren Bereiche können im mittleren Bereich eine gleichbleibende
dunklere Färbung aufweisen, wie sich aber auch die Schattierung kontinuierlich von
einer Seite zur anderen ändern kann.
[0041] Diese dunkleren Bereiche 9 - 12 können beispielsweise durch lokales Bedrucken oder
lokales Färben des Kompressionsgestrickteils 5 respektive Grundgestricks 6 erzeugt
werden. Dabei ist es denkbar, dass das Kompressionsgestrick aus unterschiedlichen
Fäden besteht, die ein unterschiedliches Farbaufnahmevermögen besitzen respektive
aus Fäden, die grundsätzlich Farbe aufnehmen und Fäden, die keine Farbe aufnehmen.
Beispielsweise ist es denkbar, die die Farbe aufnehmenden Fäden nur in den Bereichen,
in denen die dunkleren Bereiche 9-12 auszubilden sind, einzustricken und das Grundgestrick
in den helleren Bereichen lediglich aus einem oder mehreren Grundgestrick- und Schussfäden,
die keine Farbe aufnehmen, auszubilden. Dies ermöglicht es, die Strumpfhose beispielsweise
über die gesamte Beinlänge vollflächig zu bedrucken, da die Farbe lediglich in den
entsprechend hierfür vorgesehenen und ausgerüsteten Bereich aufgenommen wird. Ähnliches
verhält sich im Falle eines großflächigen Färbens in einem Färbebad.
[0042] Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die dunkleren Bereiche 9-12 auch durch Einstricken
eines oder mehrerer etwas dunklerer Grundgestrickfäden, verglichen mit den die helleren
Bereiche 13 - 16 bildenden Grundgestrickfäden, zu stricken und den stufenlosen, fließenden
Übergang durch eine entsprechende Variation der Maschenanzahl in den einzelnen Maschenreihen
und ähnliches auszubilden. Auch ist es denkbar, dass das Kompressionsgrundgestrick
aus einem oder mehreren, zumindest lokal eingestrickten, thermisch sensitiven Grundgestrickfäden
besteht, also Grundgestrickfäden, die bei entsprechender Erwärmung einen Farbumschlag
zeigen, also ihre Farbe permanent ändern.
[0043] Wie bereits beschrieben, erfolgt durch die kompressive Wirkung des Kompressionsgestricks
eine aktive geometrische Beinformung. Durch die Ausbildung der Schattierung resultieren
aus den dunklen Bereichen 9 - 12 und den hellen Bereichen 13 - 16 und deren lokale
Positionierung ergibt sich darüber hinaus auch eine optische "Beinformung" dahingehend,
dass das Bein, gesehen von vorne und hinten, insgesamt schlanker erscheint. Diese
optische "Beinformung" respektive dieser optische Effekt wird der geometrischen Beinformung
überlagert, das heißt, dass das Bein noch schlanker aussieht. Es werden hier also
zwei Effekte einander überlagert.
[0044] Die Wirkung dieser "Beinformung" soll durch die Figuren 4 - 6 als Vergleichsfiguren
dargestellt werden. Die Figuren 4 - 6 zeigen vergleichbare Ansichten einer Person
1 respektive deren Beine 2, wobei die Person 1 in diesem Fall eine normale, handelsübliche
Strumpfhose 17 trägt, die lediglich mit einem sehr geringen Druck am Bein 2 anliegt
und keinerlei kompressive Eigenschaften aufweist. Ersichtlich kommt es hier weder
zu einer geometrischen noch zu einer optischen Beinformung, das heißt, dass das Bein
im Waden- und Oberschenkelbereich, siehe die Vorder- und Rückseitenansichten gemäß
der Figuren 4 und 5, deutlich kräftiger ist respektive erscheint als bei den vergleichbaren
Ansichten gemäß der Figuren 1 und 2. Es fehlt hier also sowohl die aktive geometrische
Beinformung durch die Kompressionseigenschaften als auch die zusätzliche optische
Beinformung durch die Farbgebung.
[0045] Selbst wenn es sich bei der Strumpfhose gemäß der Figuren 4 - 6 um eine normale,
handelsübliche Strumpfhose, die, wie im Stand der Technik beispielsweise gemäß
US 1654064 bekannte, eine Schattierung aufweisende Strumpfhose handeln würde, würde das jeweilige
Bein immer noch deutlich kräftiger sein respektive erscheinen als in den Vergleichsansichten
gemäß der Figuren 1 und 2. Denn es hat sich als sehr überraschend herausgestellt,
dass eine deutliche Verbesserung der Beinformung durch Ausführung einer derartigen,
schattierten Strumpfhose respektive allgemein eines derartigen schattierten Gestrickteils
als Kompressionsgestrickteil erreichen lässt und dass sich die beiden unterschiedlichen
Effekte, nämlich einerseits optische Beinformung durch die Schattierung, andererseits
die aktive geometrische Beinformung durch die Kompression, vorteilhaft überlagern
lassen.
[0046] Beispielsweise kann das Grundgestrick aus einem oder mehrere hellen, beispielsweise
hautfarbenen Grundgestrickfäden bestehen und transparent ausgeführt sein, sodass die
Haut des Beines sichtbar ist respektive durchschimmert und die hellen Bereiche 13
- 16 bildet respektive mit für deren Helligkeit verantwortlich ist, während die dunkleren
Bereiche 9 - 12 entsprechend aufgedruckt oder durch dunklere Gestrickfäden erzeugt
sind. Auch kann in das Gestrickteil 3, also die Strumpfhose 4, ein Glanzfaden eingearbeitet
sein, beispielsweise als zusätzlicher Grundgestrickfaden, sodass die Strumpfhose 4
neben einem Matteffekt auch einen Glanzeffekt zeigt, der wiederum optisch vorteilhaft
im Hinblick auf ein schlankes Erscheinungsbild ist.
1. Gestrickteil, an dessen Gestrickteilaußenseite ein oder mehrere unterschiedlich helle
und dunkle Bereiche (9 - 12, 13 - 16), die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet
sind, und das ein Grundgestrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick als Kompressionsgestrick und/oder als dünnes, in der Tragstellung
durchscheinendes Gestrick ausgeführt ist.
2. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Kompressionsgestrick wenigstens ein elastischer Schuss- oder Stützfaden eingelegt
oder eingestrickt ist.
3. Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Helligkeitsunterschiede durch Bedrucken oder Färben des Grundgestricks gebildet
sind.
4. Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick eine Grundfarbe aufweist und lediglich lokal bedruckt oder gefärbt
ist, oder dass das Grundgestrick vollständig bedruckt oder gefärbt ist.
5. Gestrickteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick zumindest abschnittsweise aus mehreren Grundgestrickfäden besteht,
die unterschiedliche Farbaufnahmeeigenschaften in Bezug auf die Druck- oder Färbefarbe
aufweisen.
6. Gestrickteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden nur lokal in das Grundgestrick
eingestrickt sind.
7. Gestrickteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenanzahl des oder der Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden im stufenlosen
Übergangsbereich von einem Bereich (9 - 12) zum benachbarten Bereich (13 - 16) kontinuierlich
abnimmt.
8. Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick aus mehreren Grundgestrickfäden besteht, wobei die unterschiedlich
hellen Bereiche (13 - 16) durch unterschiedlich helle Grundgestrickfäden gebildet
sind.
9. Gestrickteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenanzahl der eine unterschiedliche Farbe aufweisenden Grundgestrickfäden
im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich (9 - 12) zum benachbarten Bereich
(13 - 16) kontinuierlich abnimmt.
10. Gestrickteil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass auch der farbige Schuß- oder Stützfaden teilweise an der Gestrickaußenseite maschenbildend
verstrickt ist.
11. Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick hinsichtlich der Außenfarbe thermisch sensitiv ist und die unterschiedlich
hellen Bereiche (9 - 12, 13 - 16) durch eine zumindest lokale thermische Behandlung
erzeugt sind.
12. Gestrickteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick ein blickdichtes, dunkles Gestrick ist, das lokale hellere Bereiche
(13 - 16) aufweist, oder ein blickdichtes Gestrick ist, das, verglichen mit der Grundfarbe
des Grundgestricks, hellere und dunklere Bereiche (9 - 12, 13 - 16) aufweist.
13. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dunkleren Bereiche (9 - 12) an den, bezogen auf die Tragstellung, seitlichen
Abschnitten des schlauchförmigen Kompressionsgestrickteils (5) vorgesehen sind.
14. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Arm- oder Beinstrumpf, eine Strumpfhose, ein Oberteil oder ein Leibteil ist.
15. Gestrickteil nach Anspruch 13 und/oder 14, das als Beinstrumpf oder als Stumpfhose
ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die dunkleren Bereiche (9 - 12) von der Wade (7) bis über den Oberschenkel (8)
erstecken, und/oder dass es ein graduiertes Druckprofil aufweist, wobei der höchste
Druck im Bereich der Fessel (6) ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Gestrickteil, an dessen Gestrickteilaußenseite ein oder mehrere unterschiedlich helle
und dunkle Bereiche (9 - 12, 13 - 16), die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet
sind, und das ein Grundgestrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick als Kompressionsgestrick ausgeführt ist, in das wenigstens ein
elastischer Schuss- oder Stützfaden eingelegt oder eingestrickt ist.
2. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Helligkeitsunterschiede durch Bedrucken oder Färben des Grundgestricks gebildet
sind.
3. Gestrickteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick eine Grundfarbe aufweist und lediglich lokal bedruckt oder gefärbt
ist.
4. Gestrickteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick vollständig bedruckt oder gefärbt ist.
5. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick aus mehreren Grundgestrickfäden besteht, wobei die unterschiedlich
hellen Bereiche (13 - 16) durch unterschiedlich helle Grundgestrickfäden gebildet
sind.
6. Gestrickteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenanzahl der eine unterschiedliche Farbe aufweisenden Grundgestrickfäden
im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich (9 - 12) zum benachbarten Bereich
(13 - 16) kontinuierlich abnimmt.
7. Gestrickteil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass auch der farbige Schuß- oder Stützfaden teilweise an der Gestrickaußenseite maschenbildend
verstrickt ist.
8. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick ein blickdichtes, dunkles Gestrick ist, das lokale hellere Bereiche
(13 - 16) aufweist.
9. Gestrickteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick ein blickdichtes Gestrick ist, das, verglichen mit der Grundfarbe
des Grundgestricks, hellere und dunklere Bereiche (9 - 12, 13 - 16) aufweist.
10. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dunkleren Bereiche (9 - 12) an den, bezogen auf die Tragstellung, seitlichen
Abschnitten des schlauchförmigen Kompressionsgestrickteils (5) vorgesehen sind.
11. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Arm- oder Beinstrumpf, eine Strumpfhose, ein Oberteil oder ein Leibteil ist.
12. Gestrickteil nach Anspruch 11, das als Beinstrumpf oder als Stumpfhose ausgeführt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die dunkleren Bereiche (9 - 12) von der Wade (7) bis über den Oberschenkel (8)
erstecken.
13. Gestrickteil nach Anspruch 11 oder 12, das als Beinstrumpf oder als Strumpfhose ausgeführt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass es ein graduiertes Druckprofil aufweist, wobei der höchste Druck im Bereich der Fessel
(6) ist.