[0001] Die Erfindung betrifft eine Rauchschutzdruckanlage für ein Gebäude mit mindestens
einem Sicherheitsraum und mindestens einer dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür, aufweisend
eine Zuluftvorrichtung zum Zuführen von Außenluft in den Sicherheitsraum, eine Sensoranordnung
und eine mit der Sensoranordnung verbundene Steuerung, wobei die Steuerung eingerichtet
ist, in Abhängigkeit von Messwerten der Sensoranordnung einen Zuluft-Volumenstrom
in dem Sicherheitsraum mindestens mittels der Zuluftvorrichtung einzustellen. Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betrieb einer Rauchschutzdruckanlage
für ein Gebäude mit mindestens einem Sicherheitsraum, wobei bei einer Aktivierung
der Rauchschutzdruckanlage mittels einer Zuluftvorrichtung Außenluft in den Sicherheitsraum
gefördert wird, so dass eine Druckbelüftung des Sicherheitsraums erfolgt, wobei mittels
einer Steuerung in Abhängigkeit von Messwerten einer Sensoranordnung ein Zuluft-Volumenstrom
der Zuluftvorrichtung eingestellt wird.
[0002] Rauchschutzdruckanlagen, auch RDA genannt, sind dazu vorgesehen, Rettungswege in
Gebäuden durch Rauchfreihaltung bzw. ein Verhindern des Eindringens von Rauch sicherzustellen,
beispielsweise in einem Treppenraum, Feuerwehraufzug etc, hier nachfolgend allgemein
als Sicherheitsraum bezeichnet. In einem Brandfall, oder allgemein Alarmfall, wird
die RDA in der Regel über eine Brandmeldeanlage, eine Handbedienstelle bzw. über angeschlossene
Rauchmelder aktiviert. Daraufhin werden Klappen in der Außenluftansaugung, eine Abströmöffnung
an oberster Stelle des Gebäudes und ggf. Abströmöffnungen auf der Brandetage geöffnet.
Der Ventilator der Außenluftansaugung wird gestartet und fährt druckgeregelt auf einen
voreingestellten Sollwert für den Druck in dem Sicherheitsraum.
[0003] Die Druckschrift
DE 10 2015 111 678 A1 betrifft eine Rauchschutzdruckanlage für ein Gebäude, das wenigstens einen möglichen
Brandraum und wenigstens einen Sicherheitsraum (Treppenhaus, Feuerwehraufzug oder
dergleichen), der über wenigstens eine Schließeinheit mit dem Brandraum verbunden
ist, umfasst, aufweisend wenigstens eine Druckbeaufschlagungseinrichtung, mit welcher
bei einem Brand in dem Brandraum der Sicherheitsraum mit einem Überdruck beaufschlagbar
ist, wenigstens einen Entrauchungsschacht mit zumindest einer Entrauchungsklappe,
über die der Entrauchungsschacht mit dem Brandraum verbindbar ist, und wenigstens
eine Absaugeinheit, die an einem Auslassendabschnitt des Entrauchungsschachtes angeordnet
ist und mit der eventuell auftretende Rauchgase aus dem Entrauchungsschacht absaugbarsein
sollen. Die Rauchschutzdruckanlage weist dabei eine Sensoreinrichtung zum direkten
oder indirekten Erfassen einer Druckdifferenz zwischen einem in dem Brandraum herrschenden
Druck und einem in dem Sicherheitsraum herrschenden Druck bzw. eines Wertes mit dessen
Hilfe die Druckdifferenz zwischen dem Sicherheitsraum und dem Brandraum bestimmt werden
kann auf, sowie eine signaltechnisch mit der Sensoreinrichtung und der Zulufteinheit
verbundene Steuer- bzw. Regeleinheit, die eingerichtet ist, einen Volumenstrom der
Zulufteinheit in Abhängigkeit der jeweilig erfassten Druckdifferenz zu regeln.
[0004] Bei einem Öffnen von Türen zu dem Sicherheitsraum hin erfolgt eine Volumenstromerhöhung,
um eine Türdurchspülung bei gleichzeitiger Druckhaltung in dem Sicherheitsraum zu
gewährleisten. Nach einem Schließen der Türen zu dem Sicherheitsraum erfolgt erneut
eine Regelung auf den Sollwert für den Druck in dem Sicherheitsraum, gemäß DIN EN
12101-6 innerhalb einer maximal zulässigen Regelzeit von drei Sekunden. Die kurze
Regelzeit soll einen erheblichen Druckaufbau in dem Sicherheitsraum vermeiden.
[0005] Ein Nachteil bei Rauchschutzdruckanlagen nach dem Stand der Technik besteht darin,
dass während des Schließens der Tür und während der Regelzeit nach dem Türschließen
sich eine Druckspitze in dem Sicherheitsraum aufbaut. Bei geschlossener Tür entsteht
durch die Druckspitze eine Druckdifferenz zwischen dem in dem Brandraum herrschenden
Druck und dem in dem Sicherheitsraum aufgebauten Druck, die kurzzeitig einen zulässigen
Maximalwert überschreiten kann. Insbesondere wenn die Tür in Richtung des Sicherheitsraums
öffnend ausgeführt ist, kann es dazu kommen, dass an der Tür kurzzeitig eine Druckdifferenz
vorliegt, die ein Öffnen der Tür erheblich erschweren bzw. nahezu unmöglich machen
kann. Eine Person, insbesondere im Fall eines Brandes auf der Suche nach einem Fluchtweg,
gegebenenfalls unter erheblichem Stress, könnte in dem Moment der anstehenden Druckspitze
fälschlicherweise annehmen, die Fluchttür sei verschlossen, da diese sich nicht wie
gewohnt öffnen lässt, und sucht daraufhin einen anderen Ausweg, als den Weg in den
Sicherheitsraum. Ein weiterer Nachteil bei Rauchschutzdruckanlagen nach dem Stand
der Technik besteht darin, dass die sich schließende Tür durch den in dem Sicherheitsraum
bereits herrschenden und in dem Moment ansteigenden Druck sehr heftig zugeschlagen
wird. Dies birgt ein erhebliches Verletzungsrisiko für Personen, die sich im Türbereich
aufhalten. Die Tür selbst kann durch das Zuschlagen beschädigt werden, beispielsweise
kann die Türfüllung zerbrechen oder herausfallen, was die Schutzfunktion der Tür im
Brandfall einschränkt und im Übrigen wiederum eine dauerhafte Erhöhung des Volumenstroms
der Außenluftzufuhr nach sich ziehen würde. Es wurde bereits beobachtet, dass ein
über der betreffenden Tür in der Türlaibung eingesetztes Überströmelement durch die
unter dem Einfluss der Rauchschutz-Druckanlage zuschlagenden Tür herausgefallen ist.
Letztlich können auch Beschläge der Tür, der Rahmen oder die Zarge beschädigt werden,
was bereits bei Inbetriebnahme der Rauchschutz-Druckanlage oder bei regelmäßigen Überprüfungen
der Funktion der Rauchschutzdruckanlage unerwünschte Reparaturen mit sich bringt.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Rauchschutzdruckanlage so auszugestalten,
dass ein Druckaufbau in dem Sicherheitsraum bei dem Schließen einer dem Sicherheitsraum
zugeordneten Tür verringert wird.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. In
den Unteransprüchen sind jeweils bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen
angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Rauchschutzdruckanlage ist zur Verwendung und Installation in
einem Gebäude vorgesehen, wobei das Gebäude mindestens einem Sicherheitsraum aufweist.
Als Sicherheitsraum wird im Sinne der Erfindung ein Raum des Gebäudes bezeichnet,
der mittels der Rauchschutz-Druckanlage rauchfrei gehalten werden soll, also in der
Regel ein Fluchtweg bzw. Rettungsweg, häufig insbesondere ein Treppenraum in mehrgeschossigen
Gebäuden, beispielsweise aber auch ein Feuerwehraufzug. Das Gebäude weist weiterhin
mindestens eine dem Sicherheitsraum zugeordnete Tür auf. Als Tür wird im Sinne der
Erfindung jede verschließbare Öffnung des Gebäudes bezeichnet. Es sind also nicht
nur Türen im engeren Sinne umfasst, sondern beispielsweise auch Fenster oder Klappen.
Nicht dem Sicherheitsraum zugeordnet sind zur Rauchschutzruckanlage selbst zählende
Öffnungen. Abgrenzend zu dem Sicherheitsraum wird im Folgenden der Begriff eines möglichen
Brandraums des Gebäudes verwendet, der im Sinne der Erfindung insbesondere einen Raum
bezeichnet, in dem sich in dem Fall einer Aktivierung der Rauchschutzdruckanlage Rauch
entwickelt, beispielsweise durch einen Brand in dem Raum. Es kann sich dabei um mehrere
zusammenhängende Räume handeln, beispielsweise eine Wohnung oder eine Büroeinheit,
ohne dass tatsächlich in jedem einzelnen der Räume Rauchentwicklung auftritt. Ohne
ein Brandereignis ist grundsätzlich jeder Raum des Gebäudes, der nicht ein Sicherheitsraum
ist, ein potenzieller Brandraum, also im Sinne der Erfindung ein möglicher Brandraum.
Der Begriff möglicher Brandraum ist somit in keinem Fall dahingehend eingeschränkt,
dass in dem Raum tatsächlich ein Brandereignis stattfindet.
[0009] Die erfindungsgemäße Rauchschutzdruckanlage weist eine Zuluftvorrichtung zum Zuführen
von Außenluft in den Sicherheitsraum, sowie eine Sensoranordnung und eine mit der
Sensoranordnung verbundene Steuerung auf, wobei die Steuerung eingerichtet ist, in
Abhängigkeit von Messwerten der Sensoranordnung einen Zuluft-Volumenstrom in dem Sicherheitsraum
mindestens mittels der Zuluftvorrichtung einzustellen. Sofern auch eine Abluftvorrichtung
vorgesehen ist, welche mittels der Steuerung gesteuert wird, so ist die Steuerung
vorzugsweise eingerichtet, in Abhängigkeit von Messwerten der Sensoranordnung einen
Zuluft-Volumenstrom in dem Sicherheitsraum mindestens zusätzlich mittels der Abluftvorrichtung
einzustellen
[0010] Als eine dem Sicherheitsraum zugeordnete Tür wird im Sinne der Erfindung jede verschließbare
Öffnung des Gebäudes definiert, welche bei aktivierter Rauchschutzdruckanlage einen
Einfluss auf den durch die Zuluftvorrichtung erzeugten Zuluft-Volumenstrom hat. Sofern
das Öffnen einer Tür bei aktivierter Rauchschutzdruckanlage zu einer Teilung des Zuluft-Volumenstroms
führt, da die Zuluft über diese Tür und gegebenenfalls dahinter liegende Öffnungen,
beispielsweise Fenster oder sonstige Abströmöffnungen, aus dem Gebäude strömen kann,
dann ist diese Tür eine dem Sicherheitsraum zugeordnete Tür im Sinne der Erfindung.
Das Öffnen einer solchen dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür, beispielsweise durch
einen Benutzer des Gebäudes, beeinflusst den Zuluft-Volumenstrom und folglich auch
den Druckaufbau durch die Rauchschutzdruckanlage in dem Sicherheitsraum. Dem Sicherheitsraum
zugeordnet sind dementsprechend beispielsweise Türen, die unmittelbar in den Sicherheitsraum
führen, es sei denn, dahinter läge ein Raum, aus dem keine Luft nach außen entweichen
könnte. Aber auch Türen, die beispielsweise durch eine oder mehrere Zwischentüren
von dem Sicherheitsraum getrennt sind, können einen Einfluss auf den Zuluft-Volumenstrom
und den Druck im Sicherheitsraum haben, wenn die genannten Zwischentüren offen stehen,
Überströmöffnungen aufweisen oder fehlen. In einem solchen Fall wird auch die nächstfolgende
Tür zu einer dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür im Sinne der Erfindung. Der Fachmann
erkennt, dass somit auch Außentüren des Gebäudes und/oder ins Freie führende Fenster,
entweder unmittelbar oder über mindestens eine Zwischentür, zu den dem Sicherheitsraum
zugeordneten Türen zählen oder zumindest dazu werden können.
[0011] Die Steuerung ist erfindungsgemäß dazu eingerichtet, einen Schließvorgang der mindestens
einen Tür während einer Druckbelüftung des Sicherheitsraums anhand von Messwerten
der Sensoranordnung zu detektieren und den Zuluft-Volumenstrom vor Abschluss des Schließvorgangs
der Tür zu reduzieren. Insbesondere ist die Steuerung dazu eingerichtet, einen Schließvorgang
jeder der dem Sicherheitsraum zugeordneten Türen des Gebäudes während einer Druckbelüftung
des Sicherheitsraums anhand von Messwerten der Sensoranordnung zu detektieren und
den Zuluft-Volumenstrom vor Abschluss des Schließvorgangs der Tür zu reduzieren.
[0012] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nach dem Zufallen der Tür ein Aufbau
einer Druckspitze in dem Sicherheitsraum vermieden oder zumindest deutlich verringert
wird. Dadurch ist es insbesondere vorteilhaft möglich, dass die zum Öffnen der Tür
benötigten Kräfte unterhalb eines maximal zulässigen Werts gehalten werden können.
Auch eine in vielen Gebäuden bisher unvermeidliche kurzzeitige Überschreitung dieser
Grenzwerte lässt sich so vorteilhaft vermeiden und die Sicherheit des Gebäudes bezüglich
der Rettungswege verbessern. Darüber hinaus wird die Tür weniger heftig zugeschlagen,
so dass die eingangs beschriebenen Beschädigungen und Gefahren, die durch zuschlagende
Türen entstehen können, ebenfalls deutlich verringert oder gänzlich vermieden werden.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Vorgang des Zufallens der Tür vor dem Abschluss
des Vorgangs detektiert werden kann. Der Vorgang des Zufallens der Tür beginnt im
Sinne der Erfindung mit dem Verringern der Türöffnung durch die Bewegung der Tür.
Das Zufallen der Tür endet, sobald die Türöffnung vollständig geschlossen ist, also
die Tür in ein Schloss gefallen ist, bzw. an einem Türrahmen angeschlagen ist. Ein
Sensor, der lediglich detektiert, ob eine Tür geschlossen ist, oder nicht, ist nicht
geeignet, den Vorgang des Zufallens der Tür im Sinne der Erfindung zu detektieren.
[0013] Der Fachmann erkennt, dass während des Betriebs der Rauchschutzdruckanlage eine Mehrzahl
der Türen des Gebäudes dem Sicherheitsraum im Sinne der Erfindung zugeordnet ist.
Des Weiteren ist es ebenfalls denkbar, dass mehrere dieser dem Sicherheitsraum zugeordneten
Türen geöffnet sind und somit gegebenenfalls auch gleichzeitig mehrere Schließvorgänge
verschiedener Türen stattfinden können. In einem solchen Fall wird die erfindungsgemäße
Rauchschutzdruckanlage auf mindestens einen der Türschließvorgänge reagieren. Die
Steuerung erkennt also den Schließvorgang mindestens einer der sich zeitgleich schließenden
Türen und reduziert den Zuluft-Volumenstrom in dem Sicherheitsraum. Dadurch wird vorteilhaft
das übermäßig heftige Zufallen aller gleichzeitig zufallenden Türen vermieden. Sofern
mehrere dem Sicherheitsraum im Sinne der Erfindung zugeordneten Türen hintereinander
in kurzem Abstand zufallen, detektiert die Sensoranordnung vorzugsweise anhand der
Sensordaten mindestens den Schließvorgang derjenigen Tür, welche als erste zufallen
wird. Dadurch wird vorteilhaft auch in diesem Fall das übermäßig heftige Zuschlagen
aller sich schließenden Türen vermieden. Es ist dabei von besonderem Vorteil, dass
eine Erkennung, welche der dem Sicherheitsraum zugeordneten Türen sich im Schließvorgang
befindet, unnötig ist. Durch das Reduzieren des Zuluft-Volumenstroms in dem Sicherheitsraum
wird das heftige Zuschlagen jeder beliebigen dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür
vermieden, unabhängig davon, wo diese sich im Gebäude befindet.
[0014] Die Sensoreinrichtung weist vorzugsweise Drucksensoren auf, wobei mindestens ein
erster Drucksensor einen in dem Sicherheitsraum herrschenden Druck misst. Der Druck
in dem Sicherheitsraum wird insbesondere als Differenzdruck gemessen. Der von dem
ersten Drucksensor gemessene Druckwert wird dabei zu einem Referenzdruck in Beziehung
gesetzt. Weiterhin bevorzugt sind insbesondere bei großen Sicherheitsräumen mehrere
erste Drucksensoren vorgesehen, um den Druck im Sicherheitsraum zu messen. Weiterhin
bevorzugt weist die Sensoreinrichtung einen oder mehrere zweite Drucksensoren auf,
welche einen Druck außerhalb des Sicherheitsraums messen. Insbesondere sind die zweiten
Drucksensoren in anderen Räumen des Gebäudes angeordnet, welche hier verallgemeinert
als möglicher Brandraum bezeichnet werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,
einen Differenzdruck der Messwerte der ersten Drucksensoren und der zweiten Drucksensoren
zu ermitteln und zu verarbeiten. Bevorzugt werden jedoch sämtliche gemessenen Drücke,
sowohl von den ersten Drucksensoren als auch von den zweiten Drucksensoren, als Differenzdrücke
gegenüber einem Referenzdruck gemessen und durch die Steuerung verarbeitet.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerung dazu eingerichtet, den
Schließvorgang der Tür anhand von Druckmesswerten des ersten Drucksensors zu detektieren.
Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass keine zusätzliche Sensorik
an den Türen des Gebäudes installiert werden muss. Zuvor wurde bereits ausgeführt,
dass annähernd sämtliche Türen eines Gebäudes grundsätzlich als dem Sicherheitsraum
zugeordnete Türen infrage kommen. Bei einer denkbaren alternativen Ausführungsform
mit Drehgebern an der Tür zur Detektierung eines Türschließvorgangs müsste folglich
jede infrage kommende Tür mit einer entsprechenden Sensorik ausgerüstet werden. Außerdem
müsste die Lage der Türen in dem Gebäude in der Steuerung hinterlegt sein, da die
Steuerung die Information benötigt, ob eine weitere Tür zwischen der sich schließenden
Tür und dem Sicherheitsraum geschlossen oder offen ist. Nur bei offener Zwischentür
hat das Schließen der von dem Sicherheitsraum aus dahinter liegenden Tür Einfluss
auf die Druckverhältnisse im Sicherheitsraum. Die Detektion des Schließvorgangs anhand
des Drucks im Sicherheitsraum hat im Gegensatz dazu den Vorteil, dass es für die Steuerung
unerheblich ist, welche der Türen des Gebäudes sich schließt. Wenn der Schließvorgang
durch die ersten Drucksensoren detektiert wird, bedeutet das, dass es sich in jedem
Fall um eine dem Sicherheitsraum im Sinne der Erfindung zugeordnete Tür handeln muss.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Drucksensor oberhalb der Tür
angeordnet. Oberhalb der Tür im Sinne der Erfindung bedeutet, dass ein Höhenniveau
des Drucksensors bezüglich eines Erdbodens höher ist, als ein Höhenniveau der Tür,
insbesondere einer oberen Begrenzung der Tür. Dabei muss der Drucksensor nicht notwendigerweise
in der näheren Umgebung der Tür angeordnet sein, sondern kann an einem beliebigen
Punkt in dem Sicherheitsraum angeordnet sein, sofern dieser Punkt auf einem Höhenniveau
oberhalb der Tür liegt. Besonders bevorzugt ist der erste Drucksensor oberhalb einer
obersten Tür der dem Sicherheitsraum zugeordneten Türen angeordnet, insbesondere an
einer Decke des Sicherheitsraums oder an einer Wand auf einem Höhenniveau zwischen
der obersten Tür und der Decke des Sicherheitsraums.
[0017] Eine weitere Variante und bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass die Steuerung
dazu eingerichtet ist, den Schließvorgang der Tür anhand von Druckmesswerten des zweiten
Drucksensors zu detektieren. Der zweite Drucksensor ist außerhalb des Sicherheitsraums,
insbesondere in dem möglichen Brandraum angeordnet. In dem Fall sind zusätzlich externe
Einflüsse auf die Druckverhältnisse im Bereich der zweiten Drucksensoren zu berücksichtigen.
Der mögliche Brandraum ist im Sinne dieses Merkmals als derjenige Raum definiert,
der über die dem Sicherheitsraum zugeordnete Tür unmittelbar oder mittelbar mit dem
Sicherheitsraum verbunden ist.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuerung
eingerichtet ist, den Schließvorgang der Tür anhand von Druckmesswerten des ersten
Drucksensors und/oder des zweiten Drucksensors zu detektieren. Es werden dabei insbesondere
die Druckmesswerte beider Sensoren überwacht. Dies ist besonders vorteilhaft, da sich
gezeigt hat, dass in einigen Fällen eine Detektion des Türschließvorgangs über die
zweiten Drucksensoren schneller erfolgt, als über die ersten Drucksensoren. Dadurch
können wertvolle Sekundenbruchteile für das Verringern des Zuluft-Volumenstroms gewonnen
werden. Abschließend wäre auch eine Kombination aller vorgeschlagener Detektionsmethoden
denkbar, also eine Auswertung von Sensorwerten der ersten Sensoren, der zweiten Sensoren
und der Drehgeber an den Türen.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zuluftvorrichtung
mindestens einen Ventilator aufweist, wobei die Steuerung einen Frequenzumrichter
zum Einstellen einer Drehzahl des Ventilators aufweist. Weiterhin bevorzugt weist
die Zuluftvorrichtung eine Verschlussvorrichtung auf, welche mit der Steuerung verbunden
ist. Eine solche Verschlussvorrichtung kann beispielsweise als Jalousieklappe oder
Lamellenfenster mit einem Stellantrieb ausgeführt sein. In der Regel ist ein solcher
Stellantrieb langsam, so dass die Verschlussvorrichtung ungeeignet ist, den Zuluft-Volumenstrom
im Sinne der Erfindung schnell genug zu beeinflussen. Bevorzugt wird daher die Drehzahl
des Ventilators heruntergefahren. Grundsätzlich wäre es jedoch durchaus möglich, mit
einem schnellen Stellantrieb den Zuluft-Volumenstrom mittels der Verschlussvorrichtung
zu verringern. Eine weitere Variante besteht darin, den Zuluft-Volumenstrom umzuleiten,
beispielsweise über eine Bypassklappe direkt aus dem Gebäude auszuleiten.
[0020] Weiterhin bevorzugt weist die Rauchschutzdruckanlage eine Druckentlastungsöffnung
auf, welche den Sicherheitsraum mit der Umgebung verbindet, wobei die Steuerung bevorzugt
dazu vorgesehen ist, den Zuluft-Volumenstrom in dem Sicherheitsraum zusätzlich mittels
der Druckentlastungsöffnung einzustellen. Dazu weist die Druckentlastungsöffnung insbesondere
einen entsprechenden Stellantrieb auf. Die Druckentlastungsöffnung ist beispielsweise
in einem Gebäudedach als Lichtkuppel oder als Klappenlüfter ausgeführt. Die Druckentlastungsöffnung
ist vorzugsweise an dem höchsten Punkt des Sicherheitsraums angeordnet. Es ist aber
auch denkbar, ein Dreh- oder Kippfenster als Druckentlastungsöffnung vorzusehen. Weiterhin
bevorzugt weist die Rauchschutzdruckanlage eine den möglichen Brandraum, bzw. jede
Wohnung oder jede Büroetage Abluftvorrichtung auf, über die Luft, bzw. der Zuluftstrom,
oder auch Rauchgas, in eine Umgebung des Gebäudes abgegeben wird. Wenn die Abluftvorrichtung
so ausgeführt ist, dass der Abluftvolumenstrom veränderbar ist, ist die Steuerung
bevorzugt dazu eingerichtet, einen Abluft-Volumenstrom der Abluftvorrichtung vor Abschluss
des Schließvorgangs der Tür zu reduzieren. Die beispielsweise mit dem möglichen Brandraum
verbundene Abluftvorrichtung beeinflusst bei dem Schließvorgang der Türen insbesondere
die brandraumseitigen Druckverhältnisse und beeinflusst somit ebenfalls den Schließvorgang
der Tür bzw. die Druckdifferenz zwischen beiden Seiten der Tür. Insofern ist es vorteilhaft,
auch den Volumenstrom einer Abluftvorrichtung zu reduzieren, sofern eine solche vorgesehen
ist und sofern ein Abluftvolumenstrom veränderbar ist.
[0021] Besonders bei mehrgeschossigen Gebäuden weist die Abluftvorrichtung häufig einen
Abströmschacht mit mindestens einem Absaugventilator auf, wobei der Abströmschacht
mit dem möglichen Brandraum, bzw. mit den Wohn- oder Büroeinheiten des Gebäudes über
eine Klappe verbunden ist. Ansonsten können anstelle eines Abströmschachtes auch Abströmöffnungen
den möglichen Brandraum, bzw. die Wohnungen oder Büroeinheiten unmittelbar mit der
Umgebung verbinden. Die Abströmöffnungen sind beispielsweise als verschließbare Klappen
ausgeführt, wobei ein Entriegeln und/oder Öffnen der Klappen mittels der Steuerung
der Rauchschutzdruckanlage erfolgen kann. In dem Fall ist die Steuerung bevorzugt
dazu eingerichtet, einen Abluft-Volumenstrom der Abluftvorrichtung vor Abschluss des
Schließvorgangs der Tür zu reduzieren, indem die Abströmklappe geschlossen wird und
geschlossen bleibt. Sobald die Tür erneut geöffnet wird, wird auch die Abströmklappe
wieder geöffnet. Gegebenenfalls können auch Fenster als Abströmöffnungen vorgesehen
sein. Sofern ein Abströmschacht mit Absaugventilator vorgesehen ist, besteht eine
bevorzugte Ausführungsform darin, dass die Steuerung einen Frequenzumrichter zum Einstellen
einer Drehzahl des Absaugventilators aufweist.
[0022] Ein weiterer Erfindungsgegenstand, der die eingangs beschriebene Aufgabe löst, betrifft
ein Verfahren zum Betrieb einer Rauchschutzdruckanlage für ein Gebäude mit mindestens
einem Sicherheitsraum und einer dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür. Bei der Rauchschutzdruckanlage
handelt es sich vorzugsweise um die zuvor beschriebene, erfindungsgemäße Rauchschutzdruckanlage.
Sämtliche im Zusammenhang mit der Rauchschutzdruckanlage zuvor beschriebenen Merkmale
sind sinngemäß auch auf das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar. Umgekehrt sind sämtliche
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nachfolgend beschriebenen Merkmale
sinngemäß auch auf die Rauchschutzdruckanlage anwendbar.
[0023] Bei einer Aktivierung der Rauchschutzdruckanlage in einem Brandfall wird gemäß des
erfindungsgemäßen Verfahrens mittels einer Zuluftvorrichtung Außenluft in den Sicherheitsraum
gefördert, so dass eine Druckbelüftung des Sicherheitsraums erfolgt, wobei in Abhängigkeit
von Messwerten einer Sensoranordnung ein Zuluft-Volumenstrom der Zuluftvorrichtung
eingestellt wird. Die Druckbelüftung dient der Rauchfreihaltung des Sicherheitsraums
im Brandfall. Weiterhin erfindungsgemäß wird ein Schließvorgang der dem Sicherheitsraum
zugeordneten Tür während der Druckbelüftung anhand von Messwerten der Sensoranordnung
detektiert und der Zuluft-Volumenstrom wird vor einem Abschluss des Schließvorgangs
der Tür reduziert. Ein Vorteil des Verfahrens zum Betrieb der Rauchschutzdruckanlage
besteht darin, dass es nach dem Schließen der Tür nicht bzw. in nur geringerem Umfang
zu einem Aufbau von Druckspitzen in dem Sicherheitsraum kommt. Außerdem wird ein heftiges
Zuschlagen der Tür durch das erfindungsgemäße Verfahren verhindert, da der Druck in
dem Sicherheitsraum bereits vor dem Schließen der Tür reduziert wird.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Schließvorgang der
Tür detektiert, indem die Messwerte der Sensoranordnung erfasst und ausgewertet werden,
wobei ein Wertevergleich mit typischer Weise einem Schließvorgang der Tür während
der Druckbelüftung kennzeichnenden Messwerten durchgeführt wird.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein Druck in
dem Sicherheitsraum mittels eines ersten Drucksensors der Sensoranordnung gemessen.
Insbesondere wird der Schließvorgang der Tür während der Druckbelüftung anhand einer
Entwicklung der von dem ersten Drucksensor gemessenen Druckwerte in dem Sicherheitsraum
detektiert. Abhängig von einer Größe des Sicherheitsraums weist die Sensoranordnung
einen oder mehrere erste Drucksensoren auf. Bevorzugt wird der Druck in dem Sicherheitsraum
als Referenzdruck gemessen und verarbeitet. Dazu wird der gemessene absolute Druck
in Verhältnis zu einem Referenzdruck gesetzt.
[0026] Besonders bevorzugt wird der Druck in dem Sicherheitsraum oberhalb der Tür gemessen.
Insbesondere wird der Druck oberhalb einer obersten Tür der dem Sicherheitsraum zugeordneten
Türen angeordnet, insbesondere im Bereich einer Decke des Sicherheitsraums oder auf
einem Höhenniveau zwischen der obersten Tür und der Decke des Sicherheitsraums.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein Druck in
dem möglichen Brandraum mittels eines zweiten Drucksensors der Sensoranordnung gemessen.
Der Schließvorgang der dem Sicherheitsraum zugeordneten Tür wird während der Druckbelüftung
anhand der Entwicklung der von dem zweiten Drucksensor gemessenen Druckwerte in dem
möglichen Brandraum detektiert. Die Detektion des Türschließvorgangs gelingt bisweilen
mittels der zweiten Drucksensoren früher, als über die ersten Drucksensoren. Es ist
daher bevorzugt vorgesehen, beide Druckverläufe, in dem Sicherheitsraum und in dem
möglichen Brandraum, zu überwachen, um den Zuluft-Volumenstrom zu reduzieren, sobald
eine Detektion, entweder über den ersten Drucksensor, oder über den zweiten Drucksensor
erfolgt.
[0028] Weiterhin bevorzugt werden durch die Sensoranordnung Messwerte erfasst, wobei ein
Intervall zwischen dem Erfassen aufeinanderfolgender Messwerte höchstens 250 Millisekunden
und bevorzugt etwa 100 Millisekunden beträgt.
[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die typischerweise
einen Schließvorgang der Tür während der Druckbelüftung kennzeichnenden Messwerte
empirisch ermittelt und als Vergleichswerte gespeichert. Die gespeicherten Messwerte
können vorteilhaft mit den laufenden Messungen der Messanordnung verglichen werden,
um anhand einer entsprechenden Ähnlichkeit einen Schließvorgang der Tür zu detektieren.
Die empirische Ermittlung kann anhand von Modellen erfolgen. Besonders bevorzugt erfolgt
die Ermittlung der empirischen Werte im Rahmen eines Probebetriebs der Rauchschutzdruckanlage
in dem Gebäude, für das die Rauchschutzdruckanlage vorgesehen ist.
[0030] Ein weiterer Erfindungsgegenstand betrifft ein Steuergerät für eine Rauchschutzdruckanlage
für ein Gebäude mit mindestens einem Sicherheitsraum und einer dem Sicherheitsraum
zugeordneten Tür, wobei die Steuerung eingerichtet ist, das zuvor beschriebene erfindungsgemäße
Verfahren zum Betrieb einer Rauchschutzdruckanlage auszuführen.
[0031] Ein weiterer Erfindungsgegenstand betrifft ein Gebäude mit der hierin beschriebenen
erfindungsgemäßen Rauchschutzdruckanlage.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert. Die Ausführungen beziehen sich gleichermaßen
auf alle Erfindungsgegenstände, sind rein beispielhaft und schränken den allgemeinen
Erfindungsgedanken nicht ein.
[0033] Die einzige Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Gebäude mit einer
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rauchschutzdruckanlage.
[0034] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Gebäudes 1 mit drei oberhalb
einer Erdoberfläche 20 liegenden Geschossen 21, 22, 23 und einem Untergeschoss 24.
Ein Treppenhaus 25 bildet einen Sicherheitsraum 4 mit mindestens einer dem Sicherheitsraum
4 zugeordneten Tür 5. Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rauchschutzdruckanlage
ist in dem Gebäude 1 installiert. Diese weist eine Zuluftvorrichtung 15 zum Zuführen
von Außenluft in den Sicherheitsraum 4, eine Sensoranordnung 11 und eine mit der Sensoranordnung
11 verbundene Steuerung 14 auf, wobei die Steuerung 14 eingerichtet ist, in Abhängigkeit
von Messwerten der Sensoranordnung 11 einen Zuluft-Volumenstrom in dem Sicherheitsraum
4 mindestens mittels der Zuluftvorrichtung 15 einzustellen. Auf den jeweiligen Etagen
des Gebäudes 1 ist eine Schleuse 26 zwischen dem Sicherheitsraum 4 und einer Nutzungseinheit
27 angeordnet, wobei die Nutzungseinheit 27 beispielsweise Büroräume oder Wohnungen
umfasst. Bei der Schleuse 26 kann es sich beispielsweise um einen Flur oder Eingangsbereich
der jeweiligen Nutzungseinheit 27 handeln. Die Schleuse 26 kann auch rein aus brandschutztechnischen
Gründen vorgesehen sein, ohne eine zusätzliche Funktion als Nutzraum zu erfüllen.
Die jeweilige Nutzungseinheit 27 ist mit der zugehörigen Schleuse 26 jeweils über
eine Tür 5 verbunden. Ebenso ist die jeweilige Schleuse 26 mit dem Sicherheitsraum
4 über eine weitere Tür 5 verbunden. Hier sind der Übersichtlichkeit halber nur die
zwei geöffneten Türen 5 im ersten Obergeschoss 22 mit Bezugszeichen versehen, wobei
diese lediglich stellvertretend für jede andere der geschlossen dargestellten Türen
5 stehen. Grundsätzlich stellt jeder Raum der Schleuse 26 oder der Nutzungseinheit
27 einen möglichen Brandraum 3 dar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich
die Nutzungseinheit 27 im ersten Obergeschoss 22 als möglicher Brandraum 3 mit einem
Bezugszeichen versehen. Beide im Ausführungsbeispiel dargestellten Türen 5 im ersten
Obergeschoss 22 sind im Sinne der Erfindung dem Sicherheitsraum 4 zugeordnete Türen.
Die Tür 5 zwischen dem Schleusenraum 26 und dem Sicherheitsraum 4 und die Tür 5 zwischen
dem Schleusenraum 26 und dem möglichen Brandraum 3 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
geöffnet. Die Erfindung bezieht sich auf einen Schließvorgang einer dem Sicherheitsraum
4 im Sinne der Erfindung zugeordneten Türen 5. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung
auf den Fall, dass die Rauchschutzdruckanlage in dem Gebäude 1 aktiv ist. Dies ist
der Fall, sobald eine Aktivierung über eine Brandmeldeanlage, eine Handbedienstelle
oder einen angeschlossenen Rauchmelder (nicht dargestellt) erfolgt ist. Neben dem
Fall eines tatsächlichen Brandes oder einer Rauchentwicklung in dem Gebäude 1, beispielsweise
in dem möglichen Brandraum 3, wird die Rauchschutzdruckanlage auch zum Zweck der Überprüfung,
Inbetriebnahme oder Abnahme aktiviert. Dem Sicherheitsraum 4 zugeordnete Türen 5 im
Sinne der Erfindung sind unabhängig von dem möglichen Brandraum 3, können sich also
auch auf einer der übrigen Etagen des Gebäudes 1 befinden. Der Fachmann erkennt, dass
bei geschlossener Tür 5 zwischen dem Schleusenraum 26 und dem Sicherheitsraum 4 die
weitere Tür 5 zwischen dem Schleusenraum 26 und dem möglichen Brandraum 3 zumindest
vorübergehend nicht als dem Sicherheitsraum 4 zugeordnete Tür gelten würde, da ein
Schließvorgang dieser Tür keinen Einfluss auf den Zuluft-Volumenstrom der Zuluftvorrichtung
15 hätte. Somit sind alle abgebildeten Türen 5, auch die geschlossenen Türen ohne
Bezugszeichen potenziell dem Sicherheitsraum 4 zugeordnete Türen 5. Tatsächlich im
Sinne der Erfindung dem Sicherheitsraum 4 zugeordnet wird eine Tür, sobald ihr Schließvorgang
Einfluss auf den Zuluft-Volumenstrom der Zuluftvorrichtung 15 hat.
[0035] Die Rauchschutzdruckanlage umfasst die Zuluftvorrichtung 15 zum Zuführen von Außenluft
in den Sicherheitsraum 4. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Zuluftvorrichtung
15 aus einem Ventilator 12, der Umgebungsluft von außerhalb des Gebäudes 1 in den
Sicherheitsraum 4 fördert. Die Pfeile P deuten die jeweiligen Strömungsrichtungen
der Luft in den verschiedenen Gebäudeteilen des Gebäudes 1 und außerhalb des Gebäudes
an. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Zuluftvorrichtung 15 eine Absperrvorrichtung
18 auf, wobei es sich beispielsweise um eine Jalousieklappe 18 mit einem Stellantrieb
M handelt. Der Stellantrieb M wird mittels der Steuerung 14 gesteuert, was durch die
als Strichlinie ausgeführte Verbindung dargestellt ist. Die Absperrvorrichtung 18
kann somit über den Motor M mittels der Steuerung 14 geöffnet und geschlossen werden.
Ein Gitter oder Lamellenfenster 19 verschließt das Gebäude 1 nach außen hin, lässt
aber das Ansaugen von Außenluft zu. Die Steuerung 14 regelt beispielsweise über einen
Frequenzumrichter 6 eine Drehzahl des Ventilators 12. Des Weiteren ist die Steuerung
14 mit einer oder mehreren der zuvor bereits genannten, hier nicht dargestellten,
Auslösevorrichtungen, wie Rauchmelder, Brandmeldeanlage oder Handbedienstelle verbunden.
Die Sensoranordnung 11 weist Sensoren 11a, 11b auf, deren Verbindung mit der Steuerung
14 jeweils durch eine Strichlinie dargestellt ist. Mindestens ein erster Drucksensor
11a befindet sich in dem Sicherheitsraum 4. Bevorzugt wird der Druck mit dem erster
Drucksensor 11a in dem Sicherheitsraum oberhalb der Tür 5 gemessen. Insbesondere ist
der erste Drucksensor 11a oberhalb einer obersten Tür 5 im zweiten Obergeschoss 23
angeordnet, beispielsweise im Bereich einer Decke des Sicherheitsraums 4 oder auf
einem Höhenniveau zwischen der obersten Tür 5 und der Decke des Sicherheitsraums 4.
Zweite Drucksensoren 11b befinden sich beispielsweise in den jeweiligen Nutzungseinheiten
27, wobei nur der Drucksensor 11 b in dem möglichen Brandraum 3 mit einem Bezugszeichen
versehen ist. Eine Referenzdruckleitung 11c liefert der Steuerung 14 einen Referenzdruck,
der beispielsweise außerhalb des Gebäudes 1 gemessen wird. Die in dem Gebäude 1 gemessenen
Drücke der ersten Sensoren 11a und zweiten Drucksensoren 11b werden durch die Steuerung
14 als Verhältniswerte bezogen auf den Referenzdruck 11c verarbeitet. Neben dem Ventilator
12 und dem Stellmotor M der Absperrvorrichtung 18, wird auch ein weiterer Stellmotor
M einer Lichtkuppel 16 durch die Steuerung 14 betätigt. Die im Ausführungsbeispiel
dargestellte Lichtkuppel 16 dient als Druckentlastungsöffnung 16 und kann alternativ
beispielsweise auch als Dreh- oder Kippfenster ausgeführt sein. Ebenfalls denkbar
sind Dachflächenfenster oder im Dach verbaute Klappenlüfter.
[0036] Die Rauchschutzdruckanlage weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Abluftvorrichtung
10 auf, welche mit einem Abströmschacht 7 verbunden ist. Der Abströmschacht 7 ist
mit den jeweiligen Nutzungseinheiten 27 über je eine Abströmklappe 8 verbunden. Über
die Abströmklappe 8 gelangen eventuelle Rauchgase aus dem möglichen Brandraum 3 sowie
der Zuluftstrom, der durch die geöffneten Türen 5 in die Nutzungseinheit 27 strömt,
in den Abströmschacht 7. Jede Abströmklappe 8 ist signaltechnisch mit der Steuerung
14 verbunden, was durch die Strichlinien angedeutet ist. Dadurch sind die Abströmklappen
8 über die Steuerung 14 steuerbar, können also geöffnet und geschlossen werden. Der
Abströmschacht 7 hat im Dachbereich des Gebäudes 1 eine Abströmöffnung, welche im
dargestellten Ausführungsbeispiel wiederum mit einer Absperrvorrichtung 18 versehen
ist. Die Abströmvorrichtung 10 weist hier zusätzlich einen Absaugventilator 9 auf,
welcher dazu dient, Strömungswiderstände, wie beispielsweise die Abströmklappen 8
im Abströmweg zu kompensieren. Vorteilhafterweise wird auch die Abluftvorrichtung
10 durch die Steuerung 14 gesteuert, die im dargestellten Ausführungsbeispiel einen
weiteren Frequenzumrichter 17 zur Regelung der Drehzahl des Abluftventilators 9 aufweist.
Über einen weiteren Motor M wird die Absperrvorrichtung 18 durch die Steuerung geöffnet
bzw. geschlossen. Grundsätzlich kann das Gebäude 1 auch gänzlich ohne Abströmschacht
7 und ohne Abströmvorrichtung 10 ausgeführt sein. Die Funktion der Abströmöffnung
übernehmen in dem Fall unmittelbar in die Umgebung des Gebäudes 1 führende Abströmklappen
8 oder, noch einfacher, hier nicht dargestellte Außenfenster der Nutzungseinheiten
27. Die Steuerung 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgeführt.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, den Abluftventilator 9 und den Stellmotor
M der Verschlussvorrichtung 18 der Abluftvorrichtung 10 signaltechnisch direkt an
die im Untergeschoss 24 dargestellte Steuerung 14 anzubinden. Die zweiteilige Ausführung
hat jedoch den Vorteil, dass der Frequenzumrichter 6 in räumlicher Nähe zu dem Ventilator
9 angeordnet werden kann. Die Frequenzumrichter 6, 14 sind mit den jeweiligen Ventilatoren
9, 12 über geschirmte Leitungen verbunden, was zur Einhaltung entsprechender Richtlinien
hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit, EMV, notwendig ist. Eine solche
Leitung durch mehrere Brandabschnitte des Gebäudes 1 zu verlegen, würde aus Sicht
der Brandschutztechnik erfordern, Vorschriften zum Funktionserhalt von elektrischen
Kabelanlagen zu erfüllen. Leitungen, welche sowohl EMV-Schirmung, als auch Funktionserhalt
im Brandfall gewährleisten sind kaum verfügbar und dementsprechend sehr teuer. Die
übrigen signaltechnischen Leitungen, welche die Steuerung 14 mit verschiedenen Vorrichtungen
verbinden unterliegen geringeren Anforderungen bezüglich der EMV-Schirmung und sind
daher ohne weiteres mit Funktionserhalt verfügbar und als solche ausgeführt. Die Steuerung
14 weist signaltechnische Verbindungen zu folgenden Geräten auf: Abströmklappen 8
auf allen Etagen, Zuluftventilator 12 und Stellmotor M der Absperrvorrichtung 18 der
Zuluftvorrichtung 15, Stellmotor M der Druckentlastungsöffnung 16, Abluftventilator
9 und Stellmotor M der Absperrvorrichtung 18 der Abluftvorrichtung 10, sowie erste
Drucksensoren 11a, zweite Drucksensoren 11b und Referenzdrucksignalleitung 11c. Alle
signaltechnischen Verbindungen sind als Strichlinien ohne Bezugszeichen dargestellt.
Auf eine Darstellung der Redundanz, welche üblicherweise bei Brandschutzanlagen vorgesehen
ist, wird hier im Sinne der Übersichtlichkeit verzichtet.
[0037] Bei einer Aktivierung der Rauchschutzdruckanlage wird die Drehzahl des Zuluftventilators
12 hochgefahren und die Druckentlastungsöffnung 16 geöffnet, um zunächst mögliche
Rauchgase aus dem Sicherheitsraum 4 auszuspülen und soweit wie möglich zu verdünnen.
Anschließend wird die Druckentlastungsöffnung 16 soweit geschlossen, dass sich in
dem Sicherheitsraum 4 ein Überdruck gegenüber dem möglichen Brandraum 3 aufbaut, der
dafür sorgt, dass der Sicherheitsraum 4 rauchfrei bleibt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Türen 5 zwischen dem Sicherheitsraum 4 und dem möglichen Brandraum 3 auf
der Brandetage 22 geöffnet. Bei dem Öffnen dieser Türen 5 teilt sich der Zuluftvolumenstrom
und der Druck in dem Sicherheitsraum 4 sinkt, so dass die Steuerung 14 die Drehzahl
des Zuluftventilators 12 erhöht. Die Druckentlastungsöffnung 16 bleibt in der Regel
in einer vorgegebenen Position für die Druckbelüftung stehen. Denkbar wäre jedoch
auch, diese mittels eines schnellen Stellmotors M weiter zu schließen. Wie durch die
Pfeile P angedeutet, strömt ein Teil des durch die Zuluftvorrichtung 15 erzeugten
Zuluft-Volumenstroms durch die geöffneten Türen 5, über den möglichen Brandraum 3
und die Abströmklappe 8 in den Abströmschacht 7. Wird eine der im Ausführungsbeispiel
dargestellten, geöffneten Türen 5 wieder geschlossen, muss die Zuluftvorrichtung 15
entsprechend den sich im Sicherheitsraum 4 aufbauenden Druck wieder auf den vorgegebenen
Wert kompensieren, in der Regel indem die Drehzahl des Zuluftventilators 12 wieder
reduziert wird und gegebenenfalls die Druckentlastungsöffnung 16 weiter geöffnet wird.
[0038] Bei der erfindungsgemäßen Rauchschutzdruckanlage ist vorgesehen, dass die Steuerung
14 so ausgebildet ist, dass ein Schließvorgang einer der geöffneten Türen 5 detektiert
wird, so dass vorteilhaft bereits der Aufbau einer Druckspitze in dem Sicherheitsraum
4 bei Schließen einer der Türen 5 vermieden oder zumindest stark vermindert wird.
Bei einer Detektion des Schließvorgangs lässt sich der Zuluft-Volumenstrom der Zuluftvorrichtung
15 so frühzeitig drosseln, dass in dem Zeitpunkt des Schließens der Tür bereits kein
übermäßiger Druckaufbau in dem Sicherheitsraum 4 erfolgt. Zu der Detektierung des
Schließvorgangs einer der geöffneten Türen 5 werden insbesondere die Druckmesswerte
der ersten Drucksensoren 11a in dem Sicherheitsraum 4 laufend gemessen und die Entwicklung
dieser Druckwerte mit gespeicherten Mustern verglichen, welche typisch für den Schließvorgang
einer dem Sicherheitsraum 4 zugeordneten Tür 5 sind. Ein Intervall zwischen dem Erfassen
aufeinanderfolgender Messwerte beträgt vorzugsweise höchstens 250 Millisekunden und
besonders bevorzugt etwa 100 Millisekunden. Sobald die Steuerung 14 eine Übereinstimmung
der sich entwickelnden Druckwerte des ersten Drucksensors 11a mit dem gespeicherten
Druckwerteverlauf für eine sich schließende Tür erkennt, wird der Volumenstrom der
Zuluftvorrichtung 15 frühzeitig reduziert und so der Aufbau einer Druckspitze beim
Schließen der Tür 5 verhindert. Um den Zuluft-Volumenstrom zu vermindern, wird insbesondere
die Drehzahl des Zuluftventilators 12 reduziert. Denkbar wäre auch, die motorgetriebene
Verschlussvorrichtung 18 kurzzeitig zu schließen, sofern diese über einen entsprechend
schnellen Stellantrieb verfügt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, beispielsweise
die Druckentlastungsöffnung 16 zu öffnen, wobei auch hier ein entsprechend schneller
Stellantrieb notwendig ist. Die Drehzahl des Abluftventilators 9 wird vorzugsweise
ebenfalls reduziert, falls ein solcher installiert ist. Die Drehzahlen, sowohl des
Zuluftventilators 12, als auch des Abluftventilators 9 lassen sich innerhalb von Sekundenbruchteilen
reduzieren, sodass der Zuluft-Volumenstrom bevorzugt über die Ventilatordrehzahlen
reduziert wird. Die typischerweise einen Schließvorgang der Tür 5 während der Druckbelüftung
kennzeichnenden Messwerte werden vorzugsweise empirisch ermittelt und als Parameter
für eine in dem Steuergerät 14 hinterlegte Funktion in das Steuergerät 14 eingegeben.
Das empirische Ermitteln der Druckwerte kann mittels eines realen oder mathematischen
Modells erfolgen und/oder durch Messungen in dem Gebäude 1.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Gebäude
- 3
- Möglicher Brandraum
- 4
- Sicherheitsraum
- 5
- Tür
- 6
- Frequenzumrichter
- 7
- Abströmschacht
- 8
- Abströmklappe
- 9
- Abluftventilator
- 10
- Abluftvorrichtung
- 11
- Sensoranordnung
- 11a
- Erster Drucksensor
- 11b
- Zweiter Drucksensor
- 11c
- Referenzdruckleitung
- 12
- Zuluftventilator
- 14
- Steuerung
- 15
- Zuluftvorrichtung
- 16
- Druckentlastungsöffnung
- 17
- Frequenzumrichter
- 18
- Verschlussvorrichtung
- 19
- Gitter
- 20
- Erdboden
- 21
- Erdgeschoss
- 22
- Brandetage, erstes Obergeschoss
- 23
- Zweites Obergeschoss
- 24
- Untergeschoss
- 25
- Treppenhaus
- 26
- Schleuse
- 27
- Nutzungseinheit
- P
- Pfeil
- M
- Motor
1. Rauchschutzdruckanlage für ein Gebäude (1) mit mindestens einem Sicherheitsraum (4)
und mindestens einer dem Sicherheitsraum (4) zugeordneten Tür (5), aufweisend
- eine Zuluftvorrichtung (15) zum Zuführen von Außenluft in den Sicherheitsraum;
- eine Sensoranordnung (11); und
- eine mit der Sensoranordnung (11) verbundene Steuerung (14), wobei die Steuerung
eingerichtet ist, in Abhängigkeit von Messwerten der Sensoranordnung einen Zuluft-Volumenstrom
in dem Sicherheitsraum mindestens mittels der Zuluftvorrichtung (15) einzustellen;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung (14) eingerichtet ist, einen Schließvorgang der Tür (5) während einer
Druckbelüftung des Sicherheitsraums (4) anhand von Messwerten der Sensoranordnung
(11) zu detektieren und den Zuluft-Volumenstrom vor Abschluss des Schließvorgangs
der Tür zu reduzieren.
2. Rauchschutzdruckanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (11) Drucksensoren aufweist, wobei mindestens ein erster Drucksensor
(11a) einen in dem Sicherheitsraum (4) herrschenden Druck misst, wobei die Steuerung
(14) eingerichtet ist, den Schließvorgang der Tür (5) anhand von Druckmesswerten des
ersten Drucksensors (11a) zu detektieren.
3. Rauchschutzdruckanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drucksensor (11a) oberhalb der Tür (5) angeordnet ist.
4. Rauchschutzdruckanlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drucksensor (11a) oberhalb einer obersten Tür der dem Sicherheitsraum (4)
zugeordneten Türen (5) angeordnet ist.
5. Rauchschutzdruckanlage nacheinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (11) Drucksensoren aufweist, wobei mindestens ein zweiter Drucksensor
(11b) einen in einem möglichen Brandraum (3) herrschenden Druck misst, wobei die Steuerung
(14) eingerichtet ist, den Schließvorgang der Tür (5) anhand von Druckmesswerten des
zweiten Drucksensors (11b) zu detektieren.
6. Rauchschutzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluftvorrichtung (15) mindestens einen Ventilator (12) aufweist, wobei die Steuerung
(14) einen Frequenzumrichter (6) zum Einstellen einer Drehzahl des Ventilators aufweist.
7. Rauchschutzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Sicherheitsraum (4) mit einer Umgebung verbindende Druckentlastungsöffnung
(16) vorgesehen ist, wobei die Steuerung (14) eingerichtet ist, den Zuluft-Volumenstrom
in dem Sicherheitsraum zusätzlich mittels der Druckentlastungsöffnung (16) einzustellen.
8. Rauchschutzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine einen möglichen Brandraum (3) mit einer Umgebung verbindende Abluftvorrichtung
(10) vorgesehen ist, wobei die Steuerung (14) eingerichtet ist, einen Abluft-Volumenstrom
der Abluftvorrichtung (10) vor Abschluss des Schließvorgangs der Tür (5) zu reduzieren.
9. Rauchschutzdruckanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluftvorrichtung (10) einen Abströmschacht (7) mit mindestens einem Absaugventilator
(9) aufweist, wobei der Abströmschacht (7) mit dem Brandraum (3) über eine Klappe
(8) verbunden ist.
10. Verfahren zum Betrieb einer Rauchschutzdruckanlage für ein Gebäude (1) mit mindestens
einem Sicherheitsraum (4), wobei bei einer Aktivierung der Rauchschutzdruckanlage
mittels einer Zuluftvorrichtung (15) Außenluft in den Sicherheitsraum (4) gefördert
wird, so dass eine Druckbelüftung des Sicherheitsraums erfolgt, wobei mittels einer
Steuerung (14) in Abhängigkeit von Messwerten einer Sensoranordnung (11) ein Zuluft-Volumenstrom
der Zuluftvorrichtung (15) eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schließvorgang einer dem Sicherheitsraum (4) zugeordneten Tür (5) während der
Druckbelüftung durch die Steuerung (14) anhand von Messwerten der Sensoranordnung
(11) detektiert wird und der Zuluft-Volumenstrom vor einem Abschluss des Schließvorgangs
der Tür reduziert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließvorgang der Tür (5) detektiert wird, indem die Messwerte der Sensoranordnung
(11) erfasst und ausgewertet werden, wobei ein Wertevergleich mit typischerweise einen
Schließvorgang der Tür (5) während der Druckbelüftung kennzeichnenden Messwerten durchgeführt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druck in dem Sicherheitsraum (4) mittels mindestens eines ersten Drucksensors
(11a) der Sensoranordnung (11) gemessen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in dem Sicherheitsraum (4) oberhalb der Tür (5) gemessen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sensoranordnung (11) Messwerte erfasst werden, wobei ein Intervall zwischen
der Erfassen aufeinanderfolgender Messwerte höchstens 250 Millisekunden und bevorzugt
etwa 100 Millisekunden beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die typischerweise einen Schließvorgang der Tür (5) während der Druckbelüftung kennzeichnenden
Messwerte empirisch ermittelt und als Parameter für in dem Steuergerät (14) hinterlegte
Funktionen in das Steuergerät eingegeben werden.