[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh, insbesondere aus Textilmaterial, Leder
oder Kunststoff, mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern, wobei der Handschuh
eine vorderseitige Innenhandfläche und einen rückseitigen Handschuhrücken aufweist,
und wobei an einem den Handschuhfingern gegenüberliegenden Ende des Schutzhandschuhs
eine Einführungsöffnung zum Einstecken der Hand in den Handschuh vorgesehen ist, welche
von einem röhrenförmigen Abschnitt umgeben ist, der als Stulpe oder, gegebenenfalls
gestrickter, Handschuh-Bund gestaltet ist.
Hintergrund der Erfindung
Stand der Technik
[0003] Weitere derartige Schutzhandschuhe werden bereits seit vielen Jahren und von zahlreichen
Firmen angeboten.
[0004] Bekannt sind bislang Einsatzhandschuhe, die entweder eine Stulpe aufweisen, die in
der Regel -nach dem Anziehen des Handschuhs- über dem Jackenärmel -etwa einer Feuerwehr-Einsatzjacke-
getragen wird. Allerdings wird dies durch die neuen modernen, auch relativ dicken
Jackenärmel derartiger Einsatzjacken erschwert, die nicht mehr komplett in die Stulpe
hineinpassen. Diese Verbindung stellt zudem noch ein Risiko dar, da in den Stulpentrichter
von oben her heiße oder glühende Teile, aber auch Schmutz fallen können, wodurch sich
eine unmittelbare Unfallgefahr ergibt. Bei einem Einsatz im Regen läuft zudem auch
noch Wasser über den Jackenärmel in das Handschuhinnere, sodass die Hand der Benutzungsperson
sehr schnell zum Auskühlen kommt, was ebenfalls den Einsatz behindern oder gefährden
kann.
[0005] Alternativ kann der Schutzhandschuh statt der Stulpe einen Strickbund aufweisen,
der üblicherweise in den Jackenärmel der Einsatzjacke eingeschoben wird. Der Strickbundhandschuh
wird also am Strickbund unter dem Jackenärmel getragen, wobei es jedoch immer relativ
schwierig ist, den losen und relativ weichen Strickbund in die Einsatzjacke hineinzuschieben,
speziell mit der anderen Hand, wenn diese bereits schon einen Einsatzhandschuh trägt.
Oftmals wird der Strickbund außerhalb des Jackenärmels zusammengeschoben. Dies ist
unangenehm und schiebt zumeist auch den Jackenärmel nach oben. Auf jeden Fall ermöglicht
diese Verbindung ebenfalls keine sichere Abdeckung der Haut am Handgelenk der Benutzungsperson.
[0006] Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass die Strickstulpen bei Feuerwehrhandschuhen
nicht wasserdicht sind. Die Membrane hört hier am Handschuhende auf. Somit dringt
Feuchtigkeit über den Strickbund in das Handschuhinnere. Insbesondere beim Brandeinsatz
hat sich dies in der Praxis als problematisch erwiesen, da zum einen das Wasser die
Hitze schneller und wegen seiner hohen Wärmekapazität sehr effektiv leitet, zum anderen
aber auch Heißdampf durch den Strickbund dringen und die Benutzungsperson erheblich
verletzen kann.
[0007] Auch bei den klassischen Stulpenhandschuhen dringt die Feuchtigkeit / Wasser über
den Handschuhtrichter ins Handschuhinnere. Dies birgt ebenfalls eine erhöhte Unfallgefahr,
da durch die Feuchtigkeit die Hitzeisolation der Handschuhe deutlich herabgesetzt
wird, was im Endeffekt zu Verbrühungen / Verbrennungen führen kann.
[0008] Beim Strickbundhandschuh ist der Handgelenksbereich ebenfalls nicht vor Wasser und
Heißdampf geschützt. Auch hier besteht eine erhebliche Unfallgefahr durch Verbrühung
/ Verbrennung.
Aufgabe der Erfindung
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst einfachen technischen
Mitteln unaufwändig und kostengünstig einen Schutzhandschuh der eingangs definierten
bereit zu stellen, mit dem eine leicht handhabbare, dauerhaft beständige aber bei
Bedarf auch jederzeit reversible Steckverbindung zwischen dem Schutzhandschuh und
einem Jackenärmel ermöglicht wird, die insbesondere eine mechanische und thermische
Abdeckung des Handgelenks einer Benutzungsperson sicherstellt.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0010] Erfindungsgemäß wird diese -in der Praxis nicht ganz unkomplizierte - Aufgabe auf
ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Weise dadurch gelöst, dass der röhrenförmige
Abschnitt als Stulpe gestaltet ist, die einen zylindrischen Querschnitt aufweist,
dass der Außendurchmesser der Stulpe so gewählt ist, dass die Stulpe nach dem Anziehen
des Handschuhs von der Benutzungsperson in eine Ärmelöffnung eines Jackenärmels eingeschoben
werden kann, und dass die zylindrische Stulpe eine Steifigkeit aufweist, die groß
genug gewählt ist, dass die Stulpe beim Einschieben in die Ärmelöffnung des Jackenärmels
formbeständig bleibt ohne zusammenzufalten.
Wirkungsweise der Erfindung und weitere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik
[0011] Die röhrenförmige Stulpe hat eine Steifigkeit, die es dem Anwender ermöglicht, die
Stulpe problemlos in den Jackenärmel einzuschieben, sodass eine Steck-Verbindung mit
einem optimalen Abschluss zur Jacke hin gewährleistet ist. Es gibt keinen konisch
sich nach außen hin öffnenden Stulpentrichter mehr, in den etwas hineinfallen kann.
Da es andererseits auch keinen weichen, faltbaren Strickbund mehr gibt, der zusammengeschoben
werden kann, besteht auch nicht mehr die Gefahr, dass Hautstellen der Benutzungsperson
beim Strecken der Arme zum Vorschein kommen und ungeschützt freiliegen.
[0012] Die neue Erfindung beruht im Wesentlichen darauf, dass hier eine Kombination aus
beiden oben geschilderten Schutzhandschuh-Systemen entwickelt wurde, und zwar nunmehr
mit einer -in der Regel relativ kurzen- Stulpe, die mit einem festen Ring in der Innenseite
versehen sein kann, der passgenau in die Ärmelöffnungen der neuen Einsatzjacken passt
und durch seine Festigkeit in den Jackenärmel eingeschoben werden kann. Dadurch bildet
sich eine feste Einheit zu der Jacke und der Anwender hat einen optimalen Schutz.
[0013] Die Steckverbindung am Handschuh kann auf verschiedene Weise ausgeführt sein, etwa
aus einem Gestrick, aber auch aus einem Gewebe.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0014] Ganz besonders bevorzugt ist eine Klasse von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schutzhandschuhs, die sich dadurch auszeichnet, dass der zylindrische Querschnitt
der formbeständigen röhrenförmigen Stulpe in seinem Durchmesser verstellbar gestaltet
ist. Da die Einschlupfbreite einer Hand bei jedem Anwender verschieden sein wird,
ist es generell von Vorteil, wenn der Durchmesser individuell angepasst werden kann.
Somit ist es auch möglich, die röhrenförmige Stulpe geometrisch optimal an den Einsatzjackenärmel
anzupassen.
[0015] Eine besonders vorteilhafte Klasse von Ausführungsformen ist dadurch gekennzeichnet,
dass in der Innenseite des Handschuh-Bunds ein fester, formsteifer, zylinderförmiger
Ring angebracht ist, der zusammen mit dem Handschuh-Bund die formbeständige röhrenförmige
Stulpe bildet.
[0016] Eine wasserdichte und atmungsaktive Membrane, die bei den bekannten Strickbundhandschuhen
am Handgelenk endet, kann bei der vorliegenden Erfindung bis zum Stulpenende des zylinderförmigen
Ringes geführt werden, sodass der Handschuh von der Fingerspitze bis zum Stulpenende
eine -etwa bei Feuerwehr-Ausrüstung sogar zwingend vorgeschriebene- wasserdichte und
atmungsaktive Membrane aufweist, die den Anwender vor Wasser und Heißdampf optimal
schützt.
[0017] Bei bevorzugten Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen weist der Handschuh-Bund
an seiner Außenseite eine, vorzugsweise verschließbare, Revisionsöffnung aufweist,
durch welche der zylinderförmige Ring von außen her zugänglich ist, insbesondere zum
Verstellen seines Durchmessers. Der zylinderförmige Ring liegt vorzugsweise geschützt
im Inneren des Handschuhbundes, um diesen vor Beschädigungen zu schützen. Daher sollte
er zum Verstellen eine -möglichst verschließbare- Revisionsöffnung aufweisen.
[0018] Ergänzend oder alternativ sind Weiterbildungen, bei welchen der Außendurchmesser
des formsteifen, zylinderförmigen Rings passgenau auf den Innendurchmesser der Ärmelöffnung
der Jackenärmel einer von der Benutzungsperson getragenen Jacke abgestimmt werden
kann. Besonders bevorzugt ist eine Klasse von Weiterbildungen, die sich dadurch auszeichnet,
dass der feste, formsteife, zylinderförmige Ring eine Einrichtung zur Verstellung
seines Zylinderdurchmessers aufweist. Aufgrund vieler unterschiedlicher Ärmelsysteme
auf dem Markt ist durch die vorliegende Erfindung mit dem verstellbaren Ring gewährleistet,
dass sich die Stulpe an die genutzten Ärmelsysteme in einfacher Weise anpassen lässt.
[0019] Bei besonders einfachen Varianten dieser Klasse von Weiterbildungen umfasst die Einrichtung
zur Verstellung des Zylinderdurchmessers eine Reihe von leicht zu handhabenden Druckknöpfen.
Durch die Druckknöpfe lässt sich der Ring flexibel im Durchmesser einstellen und es
ist gewährleitet, dass sich diese Einstellung im Einsatz nicht löst.
[0020] Andere Weiterbildungen sind dadurch gekennzeichnet, dass der feste, formsteife, zylinderförmige
Ring verrutschsicher auf der Innenseite des gestrickten Handschuh-Bunds aufgebracht,
insbesondere aufgenäht, aufgeklebt oder aufgeschweißt ist. Somit kann sich der Ring
nicht verschieben und der Einstellmechanismus bleibt auf Höhe der Revisionsöffnung.
[0021] Eine zu den Ausführungsformen mit starrem Zylinderring alternative Klasse von Ausführungsformen
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass in der Innenseite des Handschuh-Bunds
ein zwar ebenfalls formbeständiger, jedoch nicht völlig steifer zylinderförmiger Ring
angebracht ist, der zusammen mit dem Handschuh-Bund die formbeständige röhrenförmige
Stulpe bildet und der eine -geringe-Dehnfähigkeit aufweist, die so gewählt ist, dass
die Benutzungsperson zum Anziehen des Handschuhs ihre Hand vollständig durch die Stulpe
stecken kann, selbst wenn der Innendurchmesser der Stulpe kleiner ist als die maximalen
Außenabmaße der Benutzerhand. Wenn der zylinderförmige Bund keinen verstellbaren Innenring
aufweist, ist es notwendig, dass der Bund eine gewisse Dehnfähigkeit im Durchmesser
hat, um dem Anwender ein leichtes Hineinschlüpfen in den Handschuh zu ermöglichen,
was ein absolut formstarrer Ring nicht erlauben würde.
[0022] Aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile in der Handhabung ist eine weitere Klasse von
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schutzhandschuhs besonders bevorzugt, bei
welchen die formbeständige röhrenförmige Stulpe an einem Außenabschnitt einen ersten
Teil eines Haftverschlusses, vorzugsweise ein Klettband, aufweist, wobei an der Innenseite
der Ärmelöffnungen der Jackenärmel einer von der Benutzungsperson getragenen Jacke
ein dazu passender zweiter Teil eines Haftverschlusses, vorzugsweise ebenfalls ein
Klettband, vorgesehen ist. Durch diesen Haftverschluss werden Handschuh-Bund und Jackenärmel
reversibel miteinander verbunden, sodass diese Einheit eine sichere Verbindung und
einen Schutz nach außen ergibt, insbesondere bei ohnehin risikoreichen Einsätzen etwa
der Feuerwehr.
[0023] Dabei kann der erste Teil des Haftverschlusses am Außenabschnitt der Stulpe umlaufend,
vollflächig oder partiell vorhanden sein. Wegen der unterschiedlichen Ärmelsysteme
kann die Haftverbindung zwischen Handschuh und Ärmelsystem individuell angeboten werden.
[0024] Bevorzugt vor allem für den Einsatz bei der Feuerwehr sind Varianten dieser Klasse
von Ausführungsformen, bei denen die beiden Teile des Haftverschlusses am Außenabschnitt
der Stulpe sowie an der Innenseite der Ärmelöffnungen aus flammfestem Material hergestellt
sind. Insbesondere bei Handschuhen, die den Europäischen Normen 407 und 659 genügen
sollen, sind zwingend flammfeste Materialien gefordert.
[0025] Ebenfalls für den Feuerwehr-Einsatz geeignet sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schutzhandschuhs, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Außenhülle des Schutzhandschuhs
einlagig aus Hitze-isolierendem, flammfestem Material, vorzugsweise aus Aramid und/oder
aus Para-Aramid, aufgebaut ist und den Mindestanforderungen der Europäischen Norm
407 für Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken genügt. Somit kann bereits die Außenhülle
einen hinreichenden thermischen Schutz gewährleisten. Schichten aus Aramid, Meta-Aramid,
und/oder Para-Aramid bieten ferner den Vorteil, auch gegen mechanische Gefahren zu
schützen, d. h. beispielsweise einen Schnitt- und/oder Durchstichschutz zu bieten.
Auch weisen diese Schichten eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.
[0026] Es versteht sich, dass auch weitere, insbesondere textile, Zwischenschichten zwischen
Außenhülle und Innenfutter, beispielsweise aus Para-Aramid und/oder Aramid, vorgesehen
sein können.
[0027] Auch kann vorgesehen sein, dass die Außenhülle, insbesondere die vorderseitige Innenhandfläche
des Schutzhandschuhs aus einem abriebfesten, schnittfesten und durchstichfesten Material
aufgebaut, vorzugsweise beschichtet ist, beispielsweise mit Silikon oder Silikon-Carbon
oder anderen flammfesten Kunststoffen, und bereits für sich zumindest den Anforderungen
der Europäischen Norm 388 für Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken genügt.
[0028] Ganz besonders vorteilhaft sind Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen der
Schutzhandschuh mindestens zweilagig ausgeführt ist und ein bei Benutzung mit einer
Benutzer-Hand in Berührung kommendes Innenfutter sowie eine das Innenfutter auf der
Hand-abgewandten Außenseite umgebende Außenhülle aufweist.
[0029] Dabei kann das Innenfutter bei Varianten nahtlos getaucht oder gespritzt sein. Dies
ermöglicht eine besonders einfache Herstellung des Schutzhandschuhs bzw. seines Innenfutters.
[0030] Während ein üblicher Elektriker-Handschuh keinerlei bzw. kaum Schutz gegen mechanische
Gefahren bietet, kann somit ein Schutzhandschuh bereitgestellt werden, der Schutz
gegen thermische, mechanische als auch elektrische Gefahren bietet. Somit können völlig
neue Einsatzgebiete für Schutzhandschuhe erschlossen werden. Ebenso genügt dem Benutzer
ein einziger Schutzhandschuh-Typus zur Abwehr der genannten Gefahren. Ein zwischenzeitliches
Wechseln des Schutzhandschuhs während eines Einsatzes entfällt.
[0031] Ein derartiger mehrlagiger Aufbau des Schutzhandschuhs kann beispielsweise auch gewährleisten,
dass ein innen angeordneter Elektriker-Handschuh bzw. das Innenfutter ebenfalls vor
mechanischen Einflüssen und/oder Verschleiß geschützt wird, wodurch sich dessen Haltbarkeit
bzw. Lebensdauer verlängern lässt.
[0032] Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Außenhülle auch einen mehrlagig aufgebauten
Feuerwehr-Schutzhandschuh umfassen, der bereits für sich zumindest den Mindestanforderungen
der Europäischen Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe genügt.
[0033] Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn die umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch
isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht eine Schichtdicke
≥ 0,5mm aufweisen. Dadurch kann gleichzeitig ein vorteilhafter Abstand zwischen Außenhülle
und Innenfutter gewährleistet werden.
[0034] Bei einer Klasse von Weiterbildungen verbindet die umlaufende, in sich geschlossene,
elektrisch isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht
die Außenhülle unlösbar mit dem Innenfutter. Somit können für den Benutzer auch eine
hinreichende Sicherheit bzw. umfassende Sicherheitseigenschaften der beiden Hüllen
sichergestellt werden.
[0035] Die Außenhülle kann nahtlos von den Fingerspitzen der Handschuhfinger bis zum Stulpenende
der Einführöffnung gestrickt sein. Dadurch lässt sich eine vorteilhafte Beweglichkeit
als auch ein günstiges Tastvermögen des Schutzhandschuhs erreichen. Bedingt durch
die Dehnfähigkeit des gestrickten Textils kann sich zudem die Außenhülle dem Innenfutter
optimal anpassen. Auch befinden sich dadurch keine störenden Nähte an der Außenhülle.
[0036] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figur der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
[0037] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
[0038] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische räumliche Draufsicht auf eine Ausführungs-form des erfindungsgemäßen
Schutzhandschuhs mit Blick auf die Außenhandfläche in Richtung der Einführungsöffnung;
- Fig. 2
- eine schematische räumliche Draufsicht auf einen festen, formbeständigen oder formsteifen,
zylinderförmigen Ring, der zusammen mit dem Handschuh-Bund die formbeständige röhrenförmige
Stulpe bildet und im dargestellten Ausführungs-beispiel eine Einrichtung mit einer
Reihe von Druckknöpfen zur Verstellung des Zylinderdurchmessers aufweist;
- Fig. 3
- eine aus der Ärmelöffnung eines Jackenärmels ragende Benutzer-Hand sowie
- (a) die Ausführungsform von Fig. 1 für sich und
- (b) die Ausführungsform von Fig. 1 mit dem in die Ärmelöffnung des Jackenärmels eingesteckten
Stulpenteil; und
- Fig. 4
-
- (a) einen Stulpen-Handschuh nach dem Stand der Technik mit über einen Jackenärmel
gezogener Stulpe;
- (b) einen Strickbund-Handschuh nach dem Stand der Technik mit in einen Jackenärmel
einzusteckendem Handschuh-Bund.
[0039] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Weiterentwicklung eines
Schutzhandschuhs 10; 20; 30, insbesondere aus Textilmaterial, Leder oder Kunststoff, mit einem Handschuhkörper
und
Handschuhfingern 11a,11b,11c,11d,11e; 21a,21b,21c,21d,21e; 31a,31b,31c,31d,31e, wobei der Handschuh 10; 20; 30 eine vorderseitige Innenhandfläche und einen rückseitigen
Handschuhrücken 12; 22; 32 aufweist, und wobei an einem den Handschuhfingern gegenüberliegenden Ende des Schutzhandschuhs
10; 20; 30 eine
Einführungsöffnung 13; 23; 33 zum Einstecken der Hand in den Handschuh 10; 20; 30 vorgesehen ist, welche von einem
röhrenförmigen Abschnitt 14; 24; 34 umgeben ist, der als
Stulpe 14; 24 oder als, gegebenenfalls gestrickter,
Handschuh-Bund 34 gestaltet ist.
[0040] Erfindungsgemäß zeichnet sich dieser Schutzhandschuh 10 dadurch aus, dass der röhrenförmige
Abschnitt 14 als Stulpe gestaltet ist, die einen zylindrischen Querschnitt aufweist,
dass der Außendurchmesser der Stulpe 14 so gewählt ist, dass die Stulpe 14 nach dem
Anziehen des Handschuhs 10 von der Benutzungsperson in eine
Ärmelöffnung 15; 35 eines
Jackenärmels 16; 26; 36 eingeschoben werden kann, und dass die zylindrische Stulpe 14 eine Steifigkeit aufweist,
die groß genug gewählt ist, dass die Stulpe 14 beim Einschieben in die Ärmelöffnung
15 des Jackenärmels 16 formbeständig bleibt ohne zusammenzufalten.
[0041] Eine Ausführungsform dieses erfindungsgemäßen Schutzhandschuhs 10 ist schematisch
räumlich in
Fia. 1 dargestellt.
[0042] Der zylindrische Querschnitt der formbeständigen röhrenförmigen Stulpe 14 kann in
seinem Durchmesser starr oder verstellbar gestaltet sein.
[0043] In
Fia. 2 ist ein -prinzipiell optionales, aber durchaus bevorzugtes-Detail einer ganzen Klasse
von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schutzhandschuhs 10 abgebildet, nämlich
ein in der Innenseite des Handschuh-Bunds 34 angebrachter fester
zylinderförmiger Ring 14', der entweder formsteif oder aber formbeständig mit geringer Dehnfähigkeit ausgestaltet
sein kann, sodass die Benutzungsperson zum Anziehen des Handschuhs 10 ihre Hand vollständig
durch die Stulpe 14 stecken kann, selbst wenn der Innendurchmesser der Stulpe 14 kleiner
sein sollte als die maximalen Außenabmaße der Benutzerhand. Zusammen mit einem Handschuh-Bund
34 oder einer herkömmlichen, nicht-formbeständigen Stulpe 24 bildet der zylinderförmiger
Ring 14' die formbeständige röhrenförmige Stulpe 14.
[0044] Dieser feste, in der Regel formsteife, zylinderförmige Ring 14' weist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel eine
Einrichtung 14" zur Verstellung seines Zylinderdurchmessers auf, die zu diesem Zweck eine Reihe von
Druckknöpfen 14'" umfasst.
[0045] Bei in der vorliegenden Zeichnung nicht eigens dargestellten -gleichwohl vorteilhaften-
Ausführungsformen der Erfindung weist die formbeständige röhrenförmige Stulpe 14 an
einem Außenabschnitt einen ersten Teil eines Haftverschlusses, vorzugsweise ein Klettband,
auf, wobei an der Innenseite der Ärmelöffnungen 15; 35 der Jackenärmel 16; 26; 36
einer von der Benutzungsperson getragenen Jacke ein dazu passender zweiter Teil eines
Haftverschlusses, vorzugsweise ebenfalls ein Klettband, vorgesehen ist. Für Feuerwehr-Schutzhandschuhe
sind die beiden Teile des Haftverschlusses am Außenabschnitt der Stulpe 14 sowie an
der Innenseite der Ärmelöffnungen 15; 35 aus einem flammfesten Material hergestellt.
[0046] Der erfindungsgemäße Schutzhandschuh 10 kann zwei- oder mehrlagig ausgeführt sein
und insbesondere eine Außenhülle, eine oder mehrere Klebenähte, ein Innenfutter sowie
gegebenenfalls eine oder mehrere Zwischenlagen aufweisen. Diese Varianten der Erfindung
sind jedoch in den Figuren der Zeichnung ebenfalls nicht eigens dargestellt.
Fig. 3 zeigt von links oben nach rechts unten eine aus der Ärmelöffnung 15 eines Jackenärmels
16 herausragende Benutzerhand kurz vor dem Anlegen des (a) erfindungsgemäßen Schutzhandschuhs
10 (siehe auch Fig. 1) sowie (b) den Jackenärmel 16 mit angezogenem und in die Ärmelöffnung
15 ordnungsgemäß eingesteckten Schutzhandschuh 10.
[0047] In
Fia.4 schließlich sind zwei Schutzhandschuhe 20; 30 nach dem Stand der Technik dargestellt,
und zwar
- (a) ein herkömmlicher Stulpen-Handschuh 20 mit über den Jackenärmel 26 gezogener Stulpe
24 sowie
- (b) ein herkömmlicher Strickbund-Handschuh 30, bevor der Benutzer -mit nicht geringer
Wahrscheinlichkeit vergebens- versucht, den losen, weichen und ziemlich flexiblen
Handschuh-Bund 34 in die Ärmelöffnung 35 seines Jackenärmels 36 zu stopfen.
Bezugszeichenliste:
[0048]
- 10; 20; 30
- Schutzhandschuh
- 11a,11b,11c,11d,11e;
- Handschuhfinger
- 21a,21b,21c,21d,21e;
-
- 31a,31b,31c,31d,31e
-
- 12; 22; 32
- Handschuhrücken
- 13; 23; 33
- Einführungsöffnung
- 14; 24; 34
- röhrenförmiger Abschnitt
- davon: 14; 24
- Stulpe
- davon: 34
- Handschuh-Bund
- 14'
- zylinderförmiger Ring
- 14"
- Einrichtung zur Verstellung des Zylinderdurchmessers
- 14"'
- Druckknöpfe
- 15; 35
- Ärmelöffnung
- 16; 26; 36
- Jackenärmel
1. Schutzhandschuh (10; 20; 30), insbesondere aus Textilmaterial, Leder oder Kunststoff,
mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern (11a,11b,11c,11d,11e; 21a,21b,21c,21d,21e;
31a,31b,31c,31d,31e), wobei der Handschuh (10; 20; 30) eine vorderseitige Innenhandfläche
und einen rückseitigen Handschuhrücken (12; 22; 32) aufweist, und wobei an einem den
Handschuhfingern gegenüberliegenden Ende des Schutzhandschuhs (10; 20; 30) eine Einführungsöffnung
(13; 23; 33) zum Einstecken der Hand in den Handschuh (10; 20; 30) vorgesehen ist,
welche von einem röhrenförmigen Abschnitt (14; 24; 34) umgeben ist, der als Stulpe
(14; 24) oder, gegebenenfalls gestrickter, Handschuh-Bund (34) gestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der röhrenförmige Abschnitt (14) als Stulpe gestaltet ist, die einen zylindrischen
Querschnitt aufweist,
dass der Außendurchmesser der Stulpe (14) so gewählt ist, dass die Stulpe (14) nach dem
Anziehen des Handschuhs (10) von der Benutzungsperson in eine Ärmelöffnung (15; 35)
eines Jackenärmels (16; 26; 36) eingeschoben werden kann,
und dass die zylindrische Stulpe (14) eine Steifigkeit aufweist, die groß genug gewählt ist,
dass die Stulpe (14) beim Einschieben in die Ärmelöffnung (15) des Jackenärmels (16)
formbeständig bleibt ohne zusammenzufalten.
2. Schutzhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Querschnitt der formbeständigen röhrenförmigen Stulpe (14) in seinem
Durchmesser verstellbar gestaltet ist.
3. Schutzhandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Innenseite des Handschuh-Bunds (34) ein fester, formsteifer, zylinderförmiger
Ring (14') angebracht ist, der zusammen mit dem Handschuh-Bund (34) die formbeständige
röhrenförmige Stulpe (14) bildet.
4. Schutzhandschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuh-Bund (34) an seiner Außenseite eine, vorzugsweise verschließbare, Revisionsöffnung
aufweist, durch welche der zylinderförmige Ring (14') von außen her zugänglich ist,
insbesondere zum Verstellen seines Durchmessers.
5. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des formsteifen, zylinderförmigen Rings (14') passgenau auf
den Innendurchmesser der Ärmelöffnung (15; 35) der Jackenärmel (16; 26; 36) einer
von der Benutzungsperson getragenen Jacke abgestimmt werden kann.
6. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der feste, formsteife, zylinderförmige Ring (14') eine Einrichtung (14") zur Verstellung
seines Zylinderdurchmessers aufweist.
7. Schutzhandschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14") zur Verstellung des Zylinderdurchmessers eine Reihe von Druckknöpfen
(14'") umfasst.
8. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der feste, formsteife, zylinderförmige Ring (14') verrutschsicher auf der Innenseite
des gestrickten Handschuh-Bunds (34) aufgebracht, insbesondere aufgenäht, aufgeklebt
oder aufgeschweißt ist.
9. Schutzhandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Innenseite des Handschuh-Bunds (34) ein formbeständiger zylinderförmiger Ring
angebracht ist, der zusammen mit dem Handschuh-Bund (34) die formbeständige röhrenförmige
Stulpe (14) bildet und der eine Dehnfähigkeit aufweist, die so gewählt ist, dass die
Benutzungsperson zum Anziehen des Handschuhs (10) ihre Hand vollständig durch die
Stulpe (14) stecken kann, selbst wenn der Innendurchmesser der Stulpe (14) kleiner
ist als die maximalen Außenabmaße der Benutzerhand.
10. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite des Schutzhandschuhs (10) eine wasserdichte und atmungsaktive
Membrane angeordnet und, vorzugsweise von den Fingerspitzen der Handschuhfinger (11a,11b,11c,11d,11e),
bis zum Stulpenseitigen Ende des zylinderförmigen Rings (14') geführt ist.
11. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die formbeständige röhrenförmige Stulpe (14) an einem Außenabschnitt einen ersten
Teil eines Haftverschlusses, vorzugsweise ein Klettband, aufweist, wobei an der Innenseite
der Ärmelöffnungen (15; 35) der Jackenärmel (16; 26; 36) einer von der Benutzungsperson
getragenen Jacke ein dazu passender zweiter Teil eines Haftverschlusses, vorzugsweise
ebenfalls ein Klettband, vorgesehen ist.
12. Schutzhandschuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil des Haftverschlusses am Außenabschnitt der Stulpe (14) umlaufend,
vollflächig oder partiell vorhanden ist.
13. Schutzhandschuh nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile des Haftverschlusses am Außenabschnitt der Stulpe (14) sowie an
der Innenseite der Ärmelöffnungen (15; 35) aus flammfestem Material hergestellt sind.
14. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle des Schutzhandschuhs (10) einlagig aus Hitze-isolierendem, flammfestem
Material, vorzugsweise aus Aramid und/oder aus Para-Aramid, aufgebaut ist und den
Mindestanforderungen der Europäischen Norm 407 für Schutzhandschuhe gegen thermische
Risiken genügt.
15. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle des Schutzhandschuhs (10), insbesondere die vorderseitige Innenhandfläche,
aus einem abriebfesten, schnittfesten und durchstichfesten Material aufgebaut, vorzugsweise
beschichtet ist, beispielsweise mit Silikon oder Silikon-Carbon oder anderen flammfesten
Kunststoffen, und bereits für sich zumindest den Anforderungen der Europäischen Norm
388 für Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken genügt.