[0001] Die Erfindung betrifft ein Haspel-Reinigungselement zum Reinigen einer Haspelvorrichtung.
[0002] Ein solches Reinigungselement für einen Haspel ist in der
CN 201455047 U offenbart. Zwecks Reinigung des Haspels wird das Reinigungselement in der Haspelvorrichtung
aufgenommen, wobei insbesondere die Andrückrollen der Haspelvorrichtung in Kontakt
mit dem Reinigungselement gebracht werden, um die Umfangsfläche der Andrückrollen
zu reinigen. Das Reinigungselement wird also in die Haspelvorrichtung eingefahren,
wobei bei Rotation des Reinigungselements die Andrückrollen der Haspelvorrichtung
gereinigt werden können, nachdem diese in Kontakt mit dem Reinigungselement gebracht
wurden.
[0003] Durch den Einsatz eines solchen Reinigungselements kann bereits auf aufwändige Maßnahmen
verzichtet werden, um die Andrückrollen der Haspelvorrichtung zu reinigen, die bislang
darin bestanden, dass sich ein Arbeiter ins Innere der Haspelvorrichtung begab, um
mittels einer Rotationsbürste besagte Reinigung per Hand vorzunehmen. Dies ist insbesondere
unter Sicherheitsgesichtspunkten problematisch und behindert den Betrieb einer Anlage
zur Herstellung eines Metallbandes erheblich.
[0004] Nachteilig ist bei der vorbekannten Lösung allerdings, dass infolge der nicht im
Voraus bestimmbaren Ablagerungen an den Andrückrollen die Abnutzung des Reinigungselements
unspezifisch ist und es daher erforderlich sein kann, das Reinigungselement frühzeitig
auszutauschen, um den Reinigungsvorgang effektiv und homogen durchführen zu können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, ein Reinigungselement für einen Haspel der eingangs genannten Art so fortzubilden,
dass es möglich wird, ihn mit einfachen Möglichkeiten und somit in kostengünstiger
Weise in Abhängigkeit auftretenden Verschleißes optimal einsatztauglich zu halten.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement
einen Trägerkörper mit einer im wesentlichen zylindrischen Außenkontur und eine Anzahl
Abrasivelemente, die am Außenumfang des Trägerkörpers angeordnet sind, aufweist.
[0007] Der Trägerkörper weist dabei bevorzugt zwei im jeweiligen axialen Endbereich angeordnete
Ringe auf, die mit einer Anzahl an Holmen miteinander verbunden sind, wobei die Holme
als sich in Achsrichtung erstreckende Bauteile ausgebildet sind, insbesondere als
balkenartige Bauteile, die über den Umfang des Reinigungselements, vorzugsweise äquidistant,
verteilt angeordnet sind.
[0008] Jeder Holm kann zur Aufnahme mindestens eines Abrasivelements ausgebildet sein. Dabei
ist bevorzugt genau ein Abrasivelement pro Holm vorgesehen.
[0009] Die Abrasivelemente weisen bevorzugt eine längliche Form auf, vorzugsweise mit einer
Breite in Umfangsrichtung, der derjenigen der Holme entspricht.
[0010] Die Abrasivelemente sind mit den Holmen vorzugsweise lösbar verbunden. Hierbei kommt
bevorzugt eine Schraubverbindung zum Einsatz; ebenfalls möglich ist beispielsweise
eine Klebeverbindung.
[0011] Die Abrasivelemente sind bevorzugt als Bürsten ausgebildet bzw. sie weisen Bürsten
auf. Ebenfalls möglich sind beispielhaft Abrasivelemente, die mit Schleifpartikeln
ausgestattet sind.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die auf dem
Trägerkörper angeordneten Abrasivelemente in Achsrichtung eine unterschiedliche Länge
aufweisen. Ebenfalls möglich ist es, dass die auf dem Trägerkörper angeordneten Abrasivelemente
in Achsrichtung in unterschiedlicher Position angeordnet sind. Durch diese Maßnahmen
kann das Reinigungselement so gestaltet werden, dass es optimal zur konkreten Reinigungsaufgabe
passt. Da meist starke Verschmutzungen im Mittelbereich der Rollen, aber nur leichtere
Verschmutzungen in den Randbereichen vorliegen, ist es ausreichend nur einen Teil
der Abrasivelemente genauso lang wie die Rollenbreite auszuführen. Dadurch wird zum
einen ein gezielt gereinigt, zum anderen können durch kürzere Abrasivelemente Kosten
reduziert werden.
[0013] Demgemäß wird ein Konzept vorgeschlagen, wonach ein "Reinigungscoil" aus einem im
wesentlichen zylindrischen Körper besteht, der auf den Haspeldorn aufgesetzt wird.
Der äußerliche Aufbau ist ein "Käfig" bzw. eine Rahmenstruktur, auf dem bzw. auf der
die einzelnen Querstreben (Holme) Abrasivelemente vorzugsweise in Form von Bürstenplatten
aufgebracht werden können.
[0014] Die Anzahl der Abrasivelemente (Bürstenplatten) sowie die Ausführung bzw. die Typen
der Abrasivelemente lassen sich in verschiedener Form auf den Einsatzfall abstimmen.
[0015] Die einzelnen Abrasivelemente haben im Vergleich zu der oben genannten vorbekannten
Lösung einer durchgehenden Reinigungsschicht den Vorteil, dass sie einzeln ersetzt
werden können, wenn sie ungleichmäßig verschlissen sind oder gegebenenfalls auch Beschädigungen
aufweisen.
[0016] Es können Abrasivelemente eines Typs bzw. einer Größe verwendet werden; es ist aber
auch möglich, für bestimmte Bereiche des Reinigungscoils (beispielsweise für den mittleren
Bereich, welcher typischerweise stärker verschmutzt ist) gezielt einen anderer Typ
zu verwenden, um die Reinigungsarbeit zu optimieren.
[0017] Weiterhin ist es möglich, am Umfang des Trägerkörpers nicht jede Position auf jedem
Holm mit einem Abrasivelement (Bürstenplatte) zu versehen. Die entsprechende Bestückung
kann vom Einzelfall abhängig gemacht werden, um die Kosten zu minimieren.
[0018] Eine entsprechende Anpassung lässt sich auch über die axiale Erstreckung des Reinigungselements
anwenden. Beispielsweise ist es also möglich, in der Mitte des "Reinigungscoils" die
Abrasivelemente dichter zu setzen, in den axialen Endbereichen indes geringer.
[0019] Weiterhin lassen sich mit einheitlichen Bürstenplattenabmessungen auch verschieden
breite und auch im Durchmesser verschiedene "Reinigungscoils" kostengünstig herstellen.
[0020] Die Abrasivelemente (Bürstenplatten) können beim Anwender bevorratet werden, um schnell
auf Ersatz zugreifen zu können und so die Reinigungsvorrichtung stets im optimalen
Einsatzzustand zu halten.
[0021] Für die Durchführung der Reinigung einer Haspelvorrichtung wird das Haspel-Reinigungselement
wie ein Coil in die Haspelvorrichtung eingefahren und die Andrückrollen der Haspelvorrichtung
an den Außenumfang des Reinigungselements angelegt. Die Abrasivelemente nehmen von
den Andrückrollen die Verunreinigungen ab, wozu sich kein Personal ins Innere der
Haspelvorrichtung begeben muss. Entsprechendes gilt für zum Einsatz kommende Bundwagenrollen.
[0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch die Seitenansicht einer Haspelvorrichtung, in der ein Haspel-Reinigungselement
in Form eines Bürstencoils angeordnet ist, wobei eine Andrückrolle sowie zwei Bundwagenrollen
dargestellt sind, und
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung das Reinigungselement in Form des Bürstencoils,
[0023] In Figur 1 ist schematisch eine Haspelvorrichtung 2 zu sehen, die einen dehnbaren
Haspeldorn 9 aufweist, auf dem ein Reinigungselement 1 in Form eines Bürstencoils
gespannt ist. Die Haspelvorrichtung 2 hat weiterhin drei gleichmäßig um den Umfang
herum verteilte Andrückrollen 7 (von denen nur eine dargestellt ist), die beim Aufwickeln
eines Bandes dieses zum Coil formen.
[0024] Unterhalb des Reinigungselements 1 ist ein Bundwagen 10 angeordnet, der einen Hubtisch
11 aufweist. Der Hubtisch 11 weist Bundwagenrollen 12 auf.
[0025] Zum Reinigen der Umfangsfläche 8 der Andrückrollen 7 und auch zum Reinigen der Bundwagenrollen
12 ist das Reinigungselement 1 in der Weise ausgestaltet, wie es aus Figur 2 ersichtlich
ist.
[0026] Demnach weist das Reinigungselement 1 in seinen beiden axialen Endbereichen jeweils
einen Ring 5 auf. Die beiden Ringe 5 sind durch eine Anzahl Holme 6 miteinander verbunden,
die in Achsrichtung a verlaufen. Die Holme 6 sind über den Umfang U gleichmäßig verteilt
angeordnet. Dabei sind die Holme 6 balkenförmig ausgebildet und haben beispielsweise
in einem Schnitt senkrecht zur Achsrichtung a einen rechteckigen Querschnitt. Die
Ringe 5 mit den dazwischen angeordneten Holmen 6 bilden somit einen Trägerkörper 3
für Abrasivelemente 4, die beispielsweise als Bürsten ausgebildet sein können.
[0027] Wie sich aus Figur 2 ergibt, können, in Achsrichtung a gemessen, unterschiedlich
lange Bürsten 4 zum Einsatz kommen. Auch deren Anordnung in Achsrichtung a kann unterschiedlich
sein, wie es aus Figur 2 hervorgeht.
[0028] Durch eine entsprechende Bestückung des Trägerkörpers 3 mit Bürsten 4 kann das Reinigungselement
1 optimal für die konkrete Reinigungsaufgabe ausgestattet werden.
[0029] Sind einzelne Bürsten 4 verschlissen oder beschädigt, können sie leicht ausgetauscht
werden, da sie bevorzugt mittels einer Schraubverbindung an den Holmen 6 befestigt
sind.
[0030] Beim Einsatz des Reinigungselements 1 kommen also die über den Umfang U bevorzugt
gleichmäßig verteilt angeordneten Bürsten 4 zum Einsatz, wobei diese einen entsprechenden
Kontakt mit den Andrückrollen 7 bzw. Bundwagenrollen 12 haben, um diese mit Hilfe
der Rotation des Haspeldorns zu reinigen. Die radial außenliegenden Flächen der Bürsten
4 bildet eine zylindrische Hüllfläche.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 1
- Haspel-Reinigungselement (Reinigungscoil / Bürstencoil)
- 2
- Haspelvorrichtung
- 3
- Trägerkörper
- 4
- Abrasivelement (Bürste)
- 5
- Ring
- 6
- Holm
- 7
- Andrückrolle
- 8
- Umfangsfläche der Andrückrolle
- 9
- Haspeldorn
- 10
- Bundwagen
- 11
- Hubtisch
- 12
- Bundwagenrolle
- a
- Achsrichtung
- U
- Umfangsrichtung
1. Haspel-Reinigungselement (1) zum Reinigen einer Haspelvorrichtung (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass es aufweist:
- einen Trägerkörper (3) mit einer im wesentlichen zylindrischen Außenkontur und
- eine Anzahl Abrasivelemente (4), die am Außenumfang des Trägerkörpers (3) angeordnet
sind.
2. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (3) zwei im jeweiligen axialen Endbereich angeordnete Ringe (5)
aufweist, die mit einer Anzahl an Holmen (6) miteinander verbunden sind, wobei die
Holme (6) als sich in Achsrichtung (a) erstreckende insbesondere balkenartige Bauteile
ausgebildet sind, die über den Umfang (U) des Reinigungselements (1) vorzugsweise
äquidistant verteilt angeordnet sind.
3. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Holm (6) zur Aufnahme mindestens eines, vorzugsweise genau eines Abrasivelements
(4) ausgebildet ist.
4. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivelemente (4) eine längliche Form aufweisen, vorzugsweise mit einer Breite
in Umfangsrichtung (U), der derjenigen der Holme (6) entspricht.
5. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivelemente (4) mit den Holmen (6) lösbar verbunden sind.
6. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Abrasivelement (4) und Holm (6) eine Schraubverbindung ist.
7. Haspel-Reinigungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Abrasivelement (4) und Holm (6) eine Klebeverbindung ist.
8. Haspel-Reinigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivelemente (4) als Bürsten ausgebildet sind oder Bürsten aufweisen.
9. Haspel-Reinigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Trägerkörper (3) angeordneten Abrasivelemente (4) in Achsrichtung (a)
eine unterschiedliche Länge aufweisen.
10. Haspel-Reinigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Trägerkörper (3) angeordneten Abrasivelemente (4) in Achsrichtung (a)
in unterschiedlicher Position angeordnet sind.