(19)
(11) EP 3 476 990 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.05.2021  Patentblatt  2021/18

(21) Anmeldenummer: 17198189.7

(22) Anmeldetag:  25.10.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 27/26(2006.01)

(54)

LEGEBARRENANTRIEB EINER KETTENWIRKMASCHINE UND LEGEBARRENANORDNUNG

GUIDE BAR DRIVE OF A WARP KNITTING MACHINE AND GUIDE BAR ASSEMBLY

SYSTÈME DE BARRES À PASSETTES D'UN MÉTIER CHAÎNE ET DISPOSITIF DE BARRES À PASSETTES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
01.05.2019  Patentblatt  2019/18

(73) Patentinhaber: KARL MAYER STOLL R&D GmbH
63179 Obertshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruh, Michael
    63165 Mühlheim (DE)
  • Kraus, Georg
    63853 Mömlingen (DE)

(74) Vertreter: Keil & Schaafhausen Patentanwälte PartGmbB 
Friedrichstraße 2-6
60323 Frankfurt am Main
60323 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 013 812
EP-A1- 2 982 788
DE-A1- 19 963 990
US-A1- 2007 028 990
EP-A1- 1 516 950
CN-U- 203 113 042
DE-U1- 29 516 290
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Legebarrenantrieb einer Kettenwirkmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

    [0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Legebarrenanordnung mit mindestens einer Legebarre und einem derartigen Antrieb.

    [0003] Ein derartiger Legebarrenantrieb und eine derartige Legebarrenanordnung sind beispielsweise aus EP 2 982 788 A1 bekannt. Hier sind mehrere Motoren in Versatzrichtung nebeneinander angeordnet. Die Antriebsstößel sind jeweils als Pleuelstangen ausgebildet, die Ausnehmungen aufweisen, durch die jeweils eine Antriebswelle eines näher an der Legebarre angeordneten Antriebsmotors geführt ist.

    [0004] Ein weiterer Legebarrenantrieb ist aus EP 1 013 812 A1 bekannt. Die Welle eines Motors ist mit einer Kurbelstange verbunden.

    [0005] CN 203113042 U zeigt eine Häkelmaschine mit einer Barre, die über einen rotierenden Hebel und eine Pleuelstange angetrieben ist.

    [0006] Im Betrieb einer Kettenwirkmaschine müssen Legenadeln, die Fäden einer Fadenschar führen, relativ zu Arbeits- oder Wirknadeln geführt werden, damit die Fäden der Fadenschar Maschen bilden können. Hierzu muss die Legebarre in eine so genannte Versatzrichtung bewegt werden, also parallel zu ihrer Längserstreckung. Die Versatzbewegung wird durch den Legebarrenantrieb bewirkt.

    [0007] In den letzten Jahren ist man vermehrt dazu übergegangen, eine Legebarre direkt durch eine Motoranordnung anzutreiben, die einen Elektromotor aufweist. Der Elektromotor dreht dabei eine Gewindespindel, auf der eine Kugelgewindemutter angeordnet ist. Die Gewindespindel erstreckt sich parallel zur Längserstreckung der Legebarre. Wenn sich die Gewindespindel dreht, dann wird die Kugelgewindemutter auf der Gewindespindel in Versatzrichtung, also parallel zur Längserstreckung der Legebarre bewegt. Ein Antriebsstößel wird von der Kugelgewindemutter zur Legebarre hin bewegt und verlagert dadurch auch die Legebarre. Die Rückbewegung der Legebarre erfolgt über eine Rückzugsfederanordnung.

    [0008] Mit einem derartigen Legebarrenantrieb lässt sich die Bewegung einer Legebarre zwar sehr genau steuern. Eine Änderung des Bewegungsmusters der Legebarre ist ebenfalls leicht durchführbar. Allerdings ist der mechanische Aufwand mit einem Getriebe, das eine Gewindespindel und eine Kugelgewindemutter aufweist, relativ groß.

    [0009] DE 295 16 290 U1 zeigt eine Multibar-Kettenwirkmaschine mit Servoantrieb für die Legebarren. Der Servoantrieb weist eine Vielzahl von Motoren auf, die in Versatzrichtung hintereinander angeordnet sind. Die Motoren können beispielsweise über eine Ritzel-Zahnstangen-Verbindung auf die Legebarren wirken. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein Übertragungsglied als Winkelhebel auszubilden.

    [0010] DE 199 63 990 A1 zeigt eine Kettenwirkmaschine mit Mustereinrichtung, die eine Anzahl von Musterrädern aufweist, die auf einer gemeinsamen Musterradwelle angeordnet sind und gemeinsam durch einen Elektromotor angetrieben werden. Tastrollen liegen unter dem Einfluss einer Feder am Umfang der Musterräder an und übertragen über eine Stange eine hin- und hergehende Versatzbewegung auf eine Legebarre.

    [0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Legebarre mit geringem Aufwand individuell in Versatzrichtung ansteuern zu können.

    [0012] Diese Aufgabe wird bei einem Legebarrenantrieb der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0013] Der Antriebsstößel wirkt dann als eine Art Pleuelstange, die eine Rotationsbewegung des Abtriebselements der Motoranordnung in eine translatorische Bewegung der Legebarre umsetzt. Der translatorische Anteil der Bewegung des Antriebsstößels kann dann auf die Legebarre übertragen werden. Die Umsetzung der Rotationsbewegung in eine Translationsbewegung lässt sich mit einem relativ geringen Aufwand erreichen. Die Motoranordnung weist vorzugsweise einen Elektromotor auf, der sich mit einer hohen Genauigkeit ansteuern lässt, beispielsweise einen Schrittmotor oder einen bürstenlosen Gleichstrommotor. Damit ist eine genaue Steuerung der Bewegung der Legebarre möglich.

    [0014] Die Wirkverbindung weist einen exzentrisch an dem Abtriebselement angeordneten Zapfen auf, der in ein Auge an dem Antriebsstößel eingreift. Es ergibt sich damit eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Abtriebselement und dem Antriebsstößel, durch die bei einer Rotationsbewegung des Abtriebselements eine translatorische Bewegung des Antriebsstößels in beide Richtungen bewirkt wird.

    [0015] Zwischen dem Zapfen und dem Auge ist ein Tonnenlager angeordnet. Das Tonnenlager ist ein Wälzlager mit ballig ausgebildeten Wälzkörpern, das in der Lage ist, Fluchtungsfehler zwischen der Rotationsachse und einer Achse des Zapfens auszugleichen. Der Zapfen und die Rotationsachse müssen also nicht mehr exakt parallel zueinander angeordnet sein, was die Montage und die Einstellung des Legebarrenantriebs erleichtert.

    [0016] Vorzugsweise ist die Rotationsachse senkrecht zur Bewegungsrichtung des Antriebsstößels ausgerichtet. Damit wird die Belastung für die Wirkverbindung zwischen dem Abtriebselement und dem Antriebsstößel klein gehalten. Darüber hinaus kann man die Motoranordnung senkrecht zur Versatzrichtung anordnen, wobei hier in der Regel ein ausreichender Bauraum zur Verfügung steht.

    [0017] Bevorzugterweise weist das Abtriebselement eine Bewegungsbegrenzungseinrichtung auf, die eine Rotation des Abtriebselements auf einen Bewegungsbereich von ± 30° gegenüber einer Neutralstellung begrenzt. Das Abtriebselement wird also gegenüber der Neutralstellung maximal um 30° in beide Richtungen gedreht. Bei einem derartig kleinen Rotationswinkel ändert sich die den Antriebsstößel aufweisende Geometrie nur in einem akzeptablen Maß, d.h. es ergibt sich praktisch nur eine Bewegungskomponente in Versatzrichtung. Eine Bewegungskomponente quer zur Versatzrichtung ist vernachlässigbar. Die Bewegungsbegrenzungseinrichtung kann mechanisch ausgebildet sein. Es ist aber von Vorteil, wenn die Bewegungsbegrenzungseinrichtung in einer Steuerung der Motoranordnung enthalten ist.

    [0018] Bevorzugterweise ist das Abtriebselement durch ein Lagergehäuse geführt, an dessen einem Ende die Motoranordnung befestigt und an dessen anderem Ende ein Lager für das Abtriebselement angeordnet ist. Dadurch werden Belastungen für Motorlager, d.h. ein Lager für das Abtriebselement innerhalb des Motors, klein gehalten. Durch eine entsprechende Ausgestaltung des Lagergehäuses lassen sich Schwingungserscheinungen klein halten.

    [0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Antriebsstößel eine Verdrehsicherung aufweist. Die Verdrehsicherung stellt sicher, dass sich der Antriebsstößel nicht um seine Längsachse drehen kann, seine Ausrichtung zum Abtriebselement also beibehält. Damit werden Belastungen für das Lager klein gehalten.

    [0020] Vorteilhafterweise weist der Antriebsstößel einen Biegefederabschnitt auf. Der Biegefederabschnitt kann beispielsweise durch einen Abschnitt gebildet sein, der gegenüber dem verbleibenden Rest des Antriebsstößels eine verringerte Abmessung in die Richtung aufweist, in der Biegungen zugelassen werden sollen. Die Bewegung des Abtriebselements ist, wie oben ausgeführt, eine Art Pleuelbewegung. Damit ergibt sich bei dem Antriebsstößel keine reine Translation, sondern die Bewegung enthält auch noch einen kleinen Bewegungsanteil in Querrichtung. Diese Bewegung in Querrichtung kann in dem Biegefederabschnitt aufgenommen werden. Der Biegefederabschnitt ermöglicht die erforderte Nachgiebigkeit in Querrichtung.

    [0021] Die Erfindung wird auch durch eine Legebarrenanordnung gelöst, die mindestens eine Legebarre aufweist, die einen Legebarrenantrieb aufweist, wie er oben beschrieben worden ist.

    [0022] Mit einem derartigen Legebarrenantrieb lässt sich die Bewegung der Legebarre in Versatzrichtung sehr genau steuern, ohne den mechanischen Aufwand hierfür unverhältnismäßig groß machen zu müssen.

    [0023] Vorzugsweise sind die Legebarre und das Abtriebselement in einer Zug- und Druckkraft übertragenden Weise miteinander verbunden. Das Abtriebselement sorgt also nicht nur dafür, dass die Legebarre in Versatzrichtung in eine Richtung geschoben wird. Das Abtriebselement kann auch dafür sorgen, dass die Legebarre in die entgegengesetzte Richtung gezogen wird. Damit kann man auf eine Rückzugfederanordnung verzichten.

    [0024] Vorzugsweise ist zwischen der Legebarre und dem Abtriebselement eine Längeneinstelleinrichtung vorgesehen. Mit einer derartigen Längeneinstelleinrichtung kann man eine Null- oder Neutralstellung der Legebarre an eine Null- oder Neutralstellung der Motoranordnung anpassen.

    [0025] Vorzugsweise ist die Längeneinstelleinrichtung an einem Ende des Antriebsstößels angeordnet, das der Legebarre benachbart ist. Die Längeneinstelleinrichtung kann hier auch unmittelbar an der Legebarre angeordnet sein, so dass sie bei einer Demontage des Antriebsstößels an der Legebarre verbleiben kann.

    [0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Längeneinstelleinrichtung eine Exzenterbuchse auf. Wenn die Exzenterbuchse verdreht wird, kann sie die Länge einer Wirkverbindung zwischen dem Abtriebselement und der Barre verändern. Die Exzenterbuchse kann beispielsweise klemmend festgehalten werden, so dass nach dem Einstellen eine Änderung nur dann möglich ist, wenn die Klemmung gelöst wird.

    [0027] Vorzugsweise sind mehrere Legebarren vorgesehen, wobei jede Legebarre einen Legebarrenantrieb aufweist und die Rotationsachsen von mindestens zwei Legebarrenantrieben unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen. Dadurch lässt sich ein Bauraum optimal ausnutzen.

    [0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung von Teilen einer Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine,
    Fig. 2
    eine schematische Ansicht eines Legebarrenantriebs der Legebarrenanordnung nach Fig. 1,
    Fig. 3
    eine vergrößerte Darstellung von Teilen des Legebarrenantriebs nach Fig. 2,
    Fig. 4
    eine Detailansicht eines Antriebsstößels mit Teilen des Legebarrenantriebs und einer Legebarre und
    Fig. 5
    eine vergrößerte Darstellung zur Erläuterung einer Verstelleinrichtung.


    [0029] Eine Legebarrenanordnung 1 weist mehrere Legebarren 2 auf, die in eine Versatzrichtung, die durch einen Doppelpfeil 3 dargestellt ist, hin und her bewegt werden sollen. Jede Legebarre 2 trägt eine Anzahl von Fadenführern 4, die beispielsweise als Legenadeln oder als Lochnadeln ausgebildet sein können.

    [0030] Jede Legebarre ist über einen Antriebsstößel 5 mit einem Legebarrenantrieb 6 verbunden. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist der Antriebsstößel 5 eine Längeneinstelleinrichtung 7 auf, mit der die Länge des Antriebsstößels 5 in gewissen Grenzen an einen Abstand zwischen der Legebarre 2 und dem Legebarrenantrieb 6, jeweils in der Neutralstellung dieser beiden Elemente, angepasst werden kann.

    [0031] Es ist jedoch von Vorteil, wenn die Längeneinstelleinrichtung 7 im Bereich der Legebarre 2 angeordnet ist und vorzugsweise mit der Legebarre 2 verbunden ist. Im Grunde muss die Längeneinstelleinrichtung 7 nur geeignet sein, an irgendeiner Stelle in die Verbindung zwischen dem Legebarrenantrieb 6 und der Legebarre 2 einzugreifen, um die Länge, wie gewünscht, zu verstellen.

    [0032] Die Längeneinstellenrichtung kann auch in zwei oder mehr Abschnitte unterteilt sein, wobei ein Abschnitt für eine Grobeinstellung und ein Abschnitt für eine Feineinstellung verwendet wird. Eine Ausbildung mit zwei Möglichkeiten der Längeneinstellung wird in Fig. 4 weiter unten erläutert.

    [0033] Der Antriebsstößel 5 ist so mit der Legebarre 2 und mit dem Legebarrenantrieb 6 verbunden, dass er sowohl Zugkräfte als auch Druckkräfte von dem Legebarrenantrieb 6 auf die Legebarre 2 übertragen kann. Die Legebarre 2 wird also nicht nur vom Legebarrenantrieb 6 weggeschoben, sondern sie wird für eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung auch wieder vom Legebarrenantrieb 6 gezogen.

    [0034] Der Legebarrenantrieb 6 ist in Fig. 2 und 3 näher dargestellt. Der Legebarrenantrieb weist eine Motoranordnung 8 auf, die einen elektrischen Motor 9 und eine Steuerung 10 aufweist. Die Steuerung 10 setzt beispielsweise Steuersignale, die von einer Steuerung der Kettenwirkmaschine kommen, um eine mustermäßige Bewegung der Legebarre zu steuern, in Antriebsbefehle für den elektrischen Motor 9 um. Der elektrische Motor 9 kann beispielsweise als Schrittmotor oder als bürstenloser Gleichstrommotor ausgebildet sein.

    [0035] Die Motoranordnung 8 ist an einer Stirnseite eines Lagergehäuses 11 befestigt. Die Motoranordnung weist ein Abtriebselement 12 in Form einer Welle auf. Die Welle kann beispielsweise die Rotorwellen des Motors 9 sein. Es ist aber auch möglich, das Abtriebselement 12 über eine Kupplung 13 mit der Rotorwelle zu verbinden. In jedem Fall ist das Abtriebselement 12 rotatorisch antreibbar.

    [0036] Allerdings ist der Drehwinkel, durch den sich das Abtriebselement 12 drehen kann, auf einen relativ kleinen Winkelbereich begrenzt. Dieser Winkelbereich beträgt ± 30° um eine Neutralstellung. Die hierfür vorgesehene Bewegungsbegrenzungseinrichtung ist vorzugsweise Teil der Steuereinrichtung 10.

    [0037] Das Abtriebselement 12 ist am Lagergehäuse 11 gelagert und zwar in einem Lager 14, das in einer von der Motoranordnung 8 abgewandten Stirnseite 15 des Lagergehäuses 11 angeordnet ist. Das Abtriebselement 12 kann das Lager 14 durchragen.

    [0038] Das Abtriebselement 12 weist auf seiner aus dem Lagergehäuse 11 herausweisenden Seite einen exzentrisch gelagerten Zapfen 16 auf, der in ein Auge 17 an dem Antriebsstößel 5 eingreift. Zwischen dem Zapfen 16 und dem Auge 17 ist ein Tonnenlager 18 angeordnet, das in gewissen Grenzen eine Neigung zwischen dem Auge 17 und dem Zapfen 16 zulässt, mit anderen Worten für den Ausgleich von Fluchtungsfehlern verwendet werden kann.

    [0039] Wenn die Motoranordnung 8 in Betrieb gesetzt wird und das Abtriebselement 12 hin und her dreht, dann bewirkt der durch den Zapfen 16 und das Auge 17 gebildete Übertragungsmechanismus eine Umsetzung der rotatorischen Bewegung des Abtriebselements 12 in eine translatorische Bewegung des Antriebsstößels 5. Aufgrund des relativ kleinen Drehwinkels des Abtriebselements 12 behält der Antriebsstößel 5 seine Ausrichtung, die er in der Neutralstellung eingenommen hat, bei. Diese Ausrichtung verläuft im Wesentlichen parallel zur Versatzrichtung 3. Eine relativ kleine Winkelveränderung des Antriebsstößels 5 wird sich zwar nicht vermeiden lassen. Diese Winkeländerung ist jedoch so klein, dass sie die Bewegung der Legebarre 2 in Versatzrichtung praktisch nicht negativ beeinflusst.

    [0040] Wie man in Fig. 1 erkennen kann, kann die Legebarrenanordnung 1 auch mehrere Legebarren 2 aufweisen, wobei jeder Legebarre 2 ein eigener Legebarrenantrieb 6 zugeordnet ist. Wie man in Fig. 1 erkennen kann, haben die einzelnen Legebarren 2 unterschiedliche Ausrichtungen im Raum. So kann beispielsweise ein Legebarrenantrieb 6 eine Rotationsachse aufweisen, die in Schwerkraftrichtung verläuft, während eine zweiter Legebarrenantrieb 6 eine Rotationsachse aufweist, die unter einem Winkel von 45° zur Schwerkraftrichtung verläuft und ein dritter Legebarrenantrieb 6 kann eine Rotationsachse aufweisen, die senkrecht zur Schwerkraftrichtung verläuft. Dadurch ist es möglich, den zur Verfügung stehenden Bauraum relativ gut auszunutzen.

    [0041] Bei einer größeren Anzahl von Legebarren kann man die einzelnen Legebarrenantriebe 6 in Versatzrichtung auch versetzt zueinander anordnen.

    [0042] In diesem Fall sind lediglich unterschiedlich lange Antriebsstößel 5 erforderlich.

    [0043] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausgestaltung des Antriebsstößels 5. Der Antriebsstößel 5 weist hier eine Klemmbuchse 19 mit zwei Klemmbereichen 20, 21 auf. Mit dem Klemmbereich 20 wird die Klemmbuchse 19 am Antriebsstößel 5 befestigt, während sie mit dem Klemmbereich 21 am Auge 17 befestigt wird, das zu diesem Zweck einen Fortsatz 22 aufweist.

    [0044] Die Klemmbuchse 19 weist eine axial verlaufende Nut 23 auf. Der Fortsatz 22 kann eine entsprechende Passfeder aufweisen, so dass die Nut 23 mit der Passfeder eine Verdrehsicherung bildet, mit der dafür gesorgt wird, dass sich der Antriebsstößel 5 gegenüber dem Auge 17 nicht um seine Längsachse verdrehen kann.

    [0045] Weiterhin weist der Antriebsstößel 5 beispielsweise an seinem der Legebarre 2 benachbarten Ende einen Biegefederabschnitt 24 auf. Da die Bewegung des Antriebsstößels 5 aufgrund des "Pleuelantriebs" mit dem Auge 17 keine rein translatorische Bewegung ist, sondern eine kleine Komponente quer zur Längserstreckung des Antriebsstößels 5 aufweist, kann man den Biegefederabschnitt 24 verwenden, um eine Nachgiebigkeit in Querrichtung zu erzeugen. Diese Nachgiebigkeit verhindert die Entstehung größerer Kräfte. Der Biegefederabschnitt 24 kann auf einfache Weise dadurch gebildet sein, dass der Antriebsstößel 5 in diesem Bereich abgeflacht ist.

    [0046] Fig. 5 zeigt weiterhin eine Ausführungsform einer Feineinstellung.

    [0047] Die Legebarre 2 weist an ihrem dem Antriebsstößel 5 zugewandten Ende einen Schlitz 25 auf, in den der Biegefederabschnitt 24 eintritt. Der Biegefederabschnitt 24 weist eine einseitige offene Öffnung 26 auf. In die Öffnung 26 tritt ein Zapfen 27 ein, der an einem Exzenter 28 ausgebildet ist, der in einer entsprechenden Bohrung 29 der Legebarre 2 drehbar gelagert ist. Durch Verdrehen des Exzenters 28 lässt sich in gewissen Grenzen der Zapfen 27 in Längserstreckung des Antriebsstößels 5 verlagern, um so die wirksame Länge zwischen dem Abtriebselement 12 und der Legebarre 2 zu verändern. Eine Klemmschraube 30 ist vorgesehen, um die Winkelausrichtung des Exzenters 28 nach erfolgter Einstellung festzuhalten. Ein Verdrehen des Exzenters 28 ist erst nach Lösen der Klemmschraube 30 möglich.

    [0048] Die Legebarre weist darüber hinaus eine Durchgangsbohrung 31 auf. Der Biegefederabschnitt 24 weist eine entsprechende Bohrung 32 auf, die allerdings einen größeren Durchmesser aufweist. Nach erfolgter Einstellung kann man dann eine Klemmschraube durch die Durchgangsbohrungen 31, 32 führen, um den Biegefederabschnitt 24 zusätzlich durch eine Klemmung an der Barre 2 zu fixieren.


    Ansprüche

    1. Legebarrenantrieb (6) einer Kettenwirkmaschine mit einer Motoranordnung (8), die ein rotatorisch angetriebenes Abtriebselement (12) aufweist, das eine Rotationsachse aufweist und das mit einem Antriebsstößel (5) zusammenwirkt, wobei eine Wirkverbindung zwischen dem Abtriebselement (12) und dem Antriebsstößel (5) exzentrisch zur Rotationsachse angeordnet ist und die Wirkverbindung einen exzentrisch an dem Abtriebselement angeordneten Zapfen (16) aufweist, der in ein Auge (17) an dem Antriebsstößel eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Zapfen (16) und dem Auge (17) ein Tonnenlager (18) angeordnet ist.
     
    2. Legebarrenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse senkrecht zur Bewegungsrichtung des Antriebsstößels (5) ausgerichtet ist.
     
    3. Legebarrenantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (12) eine Bewegungsbegrenzungseinrichtung aufweist, die eine Rotationsbewegung des Abtriebselements (12) auf einen Bewegungsbereich von ±30° gegenüber einer Neutralstellung begrenzt.
     
    4. Legebarrenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (12) durch ein Lagergehäuse (11) geführt ist, an dessen einen Ende die Motoranordnung (8) befestigt und an dessen anderem Ende ein Lager (14) für das Abtriebselement (12) angeordnet ist.
     
    5. Legebarrenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsstößel (5) eine Verdrehsicherung (23) aufweist.
     
    6. Legebarrenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dass der Antriebsstößel (5) einen Biegefederabschnitt (24) aufweist.
     
    7. Legebarrenanordnung (1) mit mindestens einer Legebarre (2), die einen Legebarrenantrieb (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.
     
    8. Legebarrenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Legebarre (2) und das Abtriebselement (12) in einer Zug- und Druckkraft übertragenden Weise miteinander verbunden sind.
     
    9. Legebarrenanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Legebarre (2) und dem Abtriebselement (12) eine Längeneinstelleinrichtung (7) vorgesehen ist.
     
    10. Legebarrenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längeneinstelleinrichtung (7) an einem Ende des Antriebsstößels (5) angeordnet ist, das der Legebarre (2) benachbart ist.
     
    11. Legebarrenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längeneinstelleinrichtung (7) eine Exzenterbuchse (28) aufweist.
     
    12. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Legebarren (2) vorgesehen sind, wobei jede Legebarre (2) einen Legbarrenantrieb (6) aufweist und die Rotationsachsen von mindestens zwei Legebarrenantrieben (6) unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen.
     


    Claims

    1. Guide bar drive of a warp-knitting machine having a motor assembly (8) which has a rotatingly driven drive element (12) which has an axis of rotation and interacts with a drive tappet (5), wherein an operative connection between the drive element (12) and the drive tappet (5) is arranged eccentrically to the axis of rotation and the operative connection has a pin (16) which is arranged eccentrically on the drive element and engages in an eye (17) of the drive tappet, characterized in that a barrel bearing (18) is arranged between the pin (16) and the eye (17).
     
    2. Guide bar drive according to claim 1, characterized in that the axis of rotation is aligned perpendicularly to the direction of movement of the drive tappet.
     
    3. Guide bar drive according to claim 1 or 2, characterized in that the drive element (12) has a movement limiting device which limits a rotational movement of the drive element (12) to a movement range of ± 30 % relative to a neutral position.
     
    4. Guide bar drive according to any of claims 1 to 3, characterized in that the drive element (12) is guided through a bearing housing (11), at one end of which the motor arrangement (8) is fastened and at the other end of which a bearing (14) for the drive element (12) is arranged.
     
    5. Guide bar drive according to any of claims 1 to 4, characterized in that the drive tappet (5) has an anti-rotation device (23).
     
    6. Guide bar drive according to any of claims 1 to 4, characterized in that the drive tappet (5) comprises a bending spring section (24).
     
    7. Guide bar drive (1) having at least one guide bar (2) which comprises a guide bar drive (6) according to any of claims 1 to 6.
     
    8. Guide bar arrangement according to claim 7, characterized in that the guide bar (2) and the drive element (12) are connected to one another in a manner transmitting tensile and compressive force.
     
    9. Guide bar arrangement according to claim 7 or 8, characterized in that a length adjusting device (7) is provided between the guide bar (2) and the drive element (12).
     
    10. Guide bar arrangement according to claim 9, characterized in that the length adjusting device (7) is arranged at an end of the drive tappet (5) which is adjacent to the guide bar (2).
     
    11. Guide bar arrangement according to claim 9, characterized in that the length adjusting device (7) comprises an eccentric bush (28).
     
    12. Guide bar arrangement according to any of claims 7 to 11, characterized in that several guide bars (2) are provided, each guide bar (2) having a guide bar drive (6) and the axis of rotation of at least two guide bar drives (6) having different orientations.
     


    Revendications

    1. Système de barres à passettes (6) d'un métier chaîne avec un système motorisé (8), qui comporte un élément d'entraînement entraîné en rotation (12), qui comporte un axe de rotation et qui agit conjointement avec un poussoir d'entraînement (5), sachant qu'une liaison fonctionnelle est disposée de façon excentrique par rapport à l'axe de rotation entre l'élément mené (12) et le poussoir d'entraînement (5) et la liaison fonctionnelle comporte un tourillon (16) disposé de façon excentrique sur l'élément d'entraînement, qui vient en prise dans un œillet (17) sur le poussoir d'entraînement, caractérisé en ce qu' un roulement sphérique à rouleaux (18) est disposé entre le tourillon (16) et l'œillet (17).
     
    2. Système de barres à passettes selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'axe de rotation est orienté perpendiculairement à la direction de déplacement du poussoir d'entraînement (5).
     
    3. Système de barres à passettes selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'élément mené (12) comporte un dispositif de limitation de déplacement qui limite un mouvement de rotation de l'élément mené (12) sur une zone de déplacement de ± 30° par rapport à une position neutre.
     
    4. Système de barres à passettes selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'élément mené (12) est guidé par un boîtier de support (11) à une extrémité duquel est fixé le système motorisé (8) et à l'autre extrémité duquel est disposé un palier (14) pour l'élément mené (12).
     
    5. Système de barres à passettes selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le poussoir d'entraînement (5) comporte une sécurité anti-rotation (23).
     
    6. Système de barres à passettes selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le poussoir d'entraînement (5) comporte une section à ressort de flexion (24).
     
    7. Système de barres à passettes (1) avec au moins une barre à passettes (2), qui comporte un système de barres à passettes (6) selon l'une quelconque des revendications 1 à 6.
     
    8. Système de barres à passettes selon la revendication 7, caractérisé en ce que le système de barres à passettes (2) et l'élément mené (12) sont reliés l'un à l'autre d'une manière transmettant une force de traction et une force de pression.
     
    9. Système de barres à passettes selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce qu'un système de réglage de longueur (7) est prévu entre la barre à passettes (2) et l'élément mené (12).
     
    10. Système de barres à passettes selon la revendication 9, caractérisé en ce que le système de réglage de longueur (7) est disposé à une extrémité du poussoir d'entraînement (5), qui est voisine de la barre à passettes (2).
     
    11. Système de barres à passettes selon la revendication 9, caractérisé en ce que le système de réglage de longueur (7) comporte une bague excentrée (28).
     
    12. Système de barres à passettes selon l'une quelconque des revendications 7 à 11, caractérisé en ce que plusieurs barres à passettes (2) sont prévues, sachant que chaque barre à passettes (2) comporte un système d'entraînement de barres à passettes (6) et les axes de rotation d'au moins deux systèmes d'entraînement de barres à passettes (6) comportent des orientations différentes.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente