[0001] Die Erfindung betrifft einen an der tragfähigen Konstruktion insbesondere von Flachdächern
wärmebrückenfrei fixierten, als Dämpfungselement dienenden Pfosten für individuelle
Absturzsicherungen oder für mehrere, miteinander verbundene Absturzsicherungen enthaltende
Absturzsicherungssysteme, bei denen der Pfosten über das fixierende Sockelelement
mit Hilfe von in die Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere
Dübeln, fixiert ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung versteht man unter
einer Absturzsicherung sowohl eine Schutzvorrichtung zur Vermeidung von Abstürzen,
bei der durch den entsprechenden Anschlag der persönlichen Schutzausrüstung der geschützten
Person an die Absturzsicherung von vornherein ein Absturz vom Dach verhindert wird,
als auch eine den Absturz auffangende Schutzvorrichtung, die bei einem eventuellen
Absturz die Strecke des freien Falls auf die kurzmöglichste Strecke reduziert und
die gesicherte Person gedämpft auffängt.
[0002] Die Absturzsicherungen und Absturzsicherungssysteme dienen dem Schutz von auf Dächern
oder an anderen hoch gelegenen Orten arbeitenden Personen. Im Falle von Dächern, die
nur wegen Montage-, Reparatur- und Wartungsarbeiten oder wegen des Anlegens eines
Gründaches betreten werden müssen, werden meistens keine ständigen Geländer montiert,
sondern es wird nur ein Schutz gegen Absturz, d.h. ein den Absturz abfangender und/oder
auffangender Schutz, angebracht. Aus Sicherheitsgründen müssen Personen, die ohne
Geländer auf Dächern tätig sind, mittels eines an der Absturzsicherung oder am Absturzsicherungssystem
angebrachten Seils abgesichert werden. Die dämpfende Wirkung zeigt sich im Falle eines
Absturzes in der Deformation und/oder im geplanten Brechen bzw. Ausdehnen der die
Absturzsicherung bildenden Dämpfungselemente.
[0003] Es gibt Absturzsicherungen, deren Fixierung auf dem Dach ohne Durchdringung der Dachkonstruktion
erfolgte, was im Allgemeinen mit Hilfe von Elementen stattfindet, die die Sockelfläche
des Pfostens vergrößern, und durch Auflegen von Ballastmaterial auf diese erfolgt.
Die vorliegende Erfindung befasst sich nicht mit Absturzsicherungen dieser Art.
[0004] Im Gegensatz dazu sind aus dem Stand der Technik zahlreiche verschiedene Absturzsicherungen
bekannt, die so montiert werden können, dass sie in die Dachkonstruktion eindringen,
d.h. Absturzsicherungen, bei deren Montage Fixierelemente verwendet werden, die in
die Dachkonstruktion eindringen. Bei diesen Absturzsicherungen ist der das hauptsächliche
Dämpfungselement darstellende Pfosten, welcher bei individuellen Absturzsicherungen
im Allgemeinen aus massivem Stahlstab mit einem Durchmesser von 12-20 mm oder bei
aus mehreren Elementen bestehenden sogenannten in Reihe montierten Absturzsicherungssystemen
aus viel dickerem Stahlrohr (z.B. mit einem Durchmesser von 48 mm) besteht, mit seiner
mit ihm zusammen meistens ein Teil bildenden oder mit ihm zusammengeschraubten Sockelplatte
mit Hilfe von Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, in der lasttragenden Konstruktion
des Daches verankert ist, wobei die Fixierelemente in diese eindringen. Damit entsteht
aber wegen der unmittelbar miteinander verbundenen Metallbauteile ein Wärmebrückeneffekt,
der besonders bei Absturzsicherungen mit einer höheren Pfostenanzahl bereits einen
erheblichen Wärmeverlust bedeutet. An den Punkten, an denen der Wärmeverlust der Dachkonstruktion
im Vergleich zu den umgebenden Bereichen groß ist, kann sich Kondensat bilden, Feuchtigkeit
niederschlagen, was später zu gebäudephysikalischen Schäden führen kann, bzw. muss
man auch mit Schimmel- und Pilzbildung rechnen. Um dies zu verhindern wird der rohrförmige
Pfosten mit wärmedämmendem Schaum ausgefüllt, was jedoch nur teilweise zum Erfolg
führt, weil auf diese Weise die Wärmebrückenbildung über die Fixierungselemente des
Sockelelementes nicht gestoppt werden kann. Um dieses Problem zu umgehen wird gemäß
einer anderen Lösung zwischen die Sockelplatte und die die Fixierung gewährleistende
Fläche (Gebäudekonstruktion) ein aus hartem Kunststoff gefertigtes Element, ein sogenanntes
"Thermostop-Element", eingebaut. Wegen der Mehrkosten und der komplizierten Einbauarbeiten
baut man dieses Element jedoch eher gar nicht erst ein und nimmt lieber die aus der
Wärmebrückenbildung entstehenden Nachteile in Kauf.
[0005] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe ist es, zu gewährleisten, dass die in der
Dachkonstruktion befestigten Pfosten auf eine einfache und kosteneffiziente Weise
völlig wärmebrückenfrei bleiben, sowie die Schutzfunktion der Absturzsicherung beim
Auffangen eines trotz der Befestigung an der Dachkonstruktion erfolgten Absturzes
zu bewahren oder sogar zu erhöhen.
[0006] Grundgedanke der Erfindung ist, dass gewährleistet werden soll, dass die aus Metall
bestehenden Bauteile der Pfosten in ihrem Grundzustand sich trotz ihres Zusammenbaus
nicht berühren, damit die Wärmebrückenfreiheit maximal gewährleistet werden kann,
bis hin zur Erfüllung der Absturzsicherungsfunktion des Systems, wenn jedoch diese
Bauteile zusammen, einander berührend den Fall auffangen und dabei gleichzeitig die
auf den Fallenden wirkenden Kräfte dämpfen.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird im Sinne der Erfindung bei einem in der Dachkonstruktion
wärmebrückenfrei fixierten Pfosten, der in erster Linie für auf Flachdächern montierte
Absturzsicherungen und Absturzsicherungssysteme verwendbar ist, und der ein fixierendes
Sockelelement aus Stahl und ein aus einer Stahlstange bestehendes Pfostenelement umfasst,
wobei das fixierende Sockelelement mit Hilfe von an die Dachkonstruktion anschließenden
wärmeleitenden Fixierungselementen auf oder in der Dachkonstruktion befestigt ist,
und am Kopfteil des Pfostenelementes eine seilhaltende Öse oder Durchzugsöse befestigt
ist, dadurch gelöst, dass das Pfostenelement konzentrisch und mit Zwischenraum von
einem stabilisierenden Pfostenmantel umgeben ist, gleichzeitig das fixierende Sockelelement
über einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel mit enger Passung
führenden Rohrabschnitt verfügt, der in einem parallel zur Fixierungsebene des fixierenden
Sockelelements liegenden Ring endet, durch dessen zentrale Öffnung das mit einem Gewinde
versehene untere Ende des Pfostenelements locker geführt werden kann, und auf dieses
untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens
eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes eng umgebenden und auf dem Ring des
Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke
geeignetem Material ein Klemmelement mit Gewinde aufgeschraubt ist, während der Kopfteil
am oberen Ende des Pfostenelementes so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu
den anderen Pfostenteilen verdickten und an den Innendurchmesser des Pfostenmantels
sich eng anpassenden Außendurchmesser hat und am oberen Ende mit einem sich an den
oberen Rand des Pfostenmantels anfügenden Flansch versehen ist.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Pfosten sind seine beiden belastungsfähigen, zweckmäßigerweise
aus Metall bestehenden Bauteile, d.h. das fixierende Sockelelement und das Pfostenelement,
deren Tragfähigkeit den Anforderungen an Absturzsicherungen gerecht wird, ohne einander
zu berühren durch Einfügen eines Abstandhalters aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke
geeignetem Material miteinander verbunden. Bei einem eventuellen Absturz kann dieses
Isoliermaterial beschädigt werden und die beiden belastungsfähigen Elemente hingegen
können deformiert werden. Die beiden erwähnten belastungsfähigen Bauteile des erfindungsgemäßen
Pfostens werden so gestaltet, dass sie bei einem Absturz ineinander greifen können,
wonach sie keine Deformation mehr trennen kann, und so halten sie ineinander greifend
die auf ihnen lastenden Kräfte aus.
[0009] Beim Montieren der erfindungsgemäßen Absturzsicherung bzw. des erfindungsgemäßen
Absturzsicherungssystems auf dem Dach gewährleisten die in die Dachoberfläche eindringenden
Fixierungselemente und Fixierungspunkte durch berührungsfreies Verbinden der beiden
belastungsfähigen Bauteile Wärmebrückenfreiheit. Die erfindungsgemäße Lösung stellt
ein an der Dachkonstruktion fixiertes Absturzsicherungs- oder Absturzauffangsystem
dar, das aus der wärmeübertragungsfreien Verbindung von Materialien mit hoher Zug-
und/oder Reißfestigkeit, die den rechtlichen Anforderungen an den Absturzschutz gerecht
werdenden, sowie aus miteinander verbindbaren Ösen, die der Fixierung des Sicherungsseils
dienen, besteht.
[0010] So können alle Elemente und Bestandteile der erfindungsgemäßen Absturzsicherung bzw.
des erfindungsgemäßen Absturzsicherungssystems neben der Gewährleistung der Wärmebrückenfreiheit
auch als Dämpfungselemente angesehen werden.
[0011] Der erfindungsgemäße Pfosten hält dank der Druckfestigkeit des Pfostenmantels bzw.
der Zugfestigkeit der Gegenseite der gegenwärtig in Sicherheitsvorschriften festgelegten
statischen horizontalen Kraft von mindestens 0,7 kN stand. Der Pfostenmantel verfügt
auf seiner gesamten Oberfläche über eine hohe Druck- und Zugfestigkeit. Daher kann
der erfindungsgemäße Pfosten in einem Kreis parallel zur Dachebene in alle Richtungen
in gleicher Weise Kräfte aufnehmen bzw. deformiert werden und dadurch den Absturz
auffangen.
[0012] Im Sinne der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn das Material des Pfostenmantels ein
Material ist, das eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist und gleichzeitig eine
statische horizontale Kraft aufnehmen kann, die eine von einer jeweils gerade gültigen
Norm vorgeschriebene Größe hat. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Material
des Pfostenmantels ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht durch Glasfasern
(GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder andere geeignete Fasern verstärktes Kompositmaterial
ist.
[0013] In Hinsicht auf eine bessere Effektivität der Dämpfung ist es außerdem vorteilhaft,
wenn auf dem Abschnitt zwischen Kopfteil und der unteren Befestigung des zentralen
Pfostenelements mindestens ein energieabsorbierendes Element, z.B. eine Feder, angeordnet
ist.
[0014] Im Sinne einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zur Verbesserung
der Wärmebrückenfreiheit der Raum zwischen dem Pfostenelement und dem Pfostenmantel
mit Wärmeisoliermaterial und/oder Schaumstoff ausgefüllt.
[0015] Im Sinne einer zweckmäßigen Ausführungsform ist im Kopfteil des Pfostenelementes
eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung für die Befestigung der seilhaltenden
Ösen oder Seildurchzugsösen ausgebildet. Es ist aber auch eine Variante vorstellbar,
bei der vom Kopfende des Pfostenelementes ein Gewindeschaft absteht, auf dem die seilhaltenden
Ösen oder Seildurchzugsösen befestigt werden können.
[0016] Ebenfalls zweckmäßig ist es, wenn im Interesse der Materialeinsparung und einer besseren
Stabilität das fixierende Sockelelement über die in ihm gestalteten Durchgangsbohrungen
mit Hilfe von in die lasttragende Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen,
insbesondere Dübeln, auf der Dachkonstruktion befestigt ist, wobei im fixierenden
Sockelelement ringsherum in gleicher Verteilung drei Durchgangsbohrungen für die Fixierungselemente
ausgebildet sind.
[0017] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung der Ausführungsformen und aus der zugehörigen Zeichnung
hervor, die die Erfindung beispielhaft darlegen, ohne dass sie auf diese eingeschränkt
wird. In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- den schematischen vertikalen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Pfostens,
- Figur 2
- die perspektivische Ansicht des Pfostens gemäß Figur 1,
- Figur 3
- den vergrößerten vertikalen Schnitt des Sockelteils des Pfostens gemäß Figur 1 in
perspektivischer Ansicht,
- Figur 4
- den schematischen vertikalen Längsschnitt einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Pfostens.
[0018] In Figur 1 ist der schematische vertikale Längsschnitt eines für auf Flachdächer
montierbare Absturzsicherungen oder Absturzsicherungssysteme verwendbaren, in der
Dachkonstruktion wärmebrückenfrei fixierbaren erfindungsgemäßen Pfostens zu sehen.
Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung umfasst der Pfosten ein fixierendes
Sockelelement 1 und ein von einer Stahlstange gebildetes Pfostenelement 2, wobei das
fixierende Sockelelement 1 durch die in ihm ausgebildeten durchgehenden Bohrungen
5 mit Hilfe von in die Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere
Dübeln, an der Dachkonstruktion befestigt ist. Teils aus Gründen der Materialeinsparung,
teils aus Stabilitätsgründen ist es zweckmäßig, wenn im fixierenden Sockelelement
1 ringsherum in gleicher Verteilung drei durchgehende Öffnungen 5 für die Fixierungselemente
ausgebildet sind. Zum Pfosten gehören außerdem ein das Pfostenelement 2 konzentrisch
mit einem Zwischenraum 3 umgebender, rohrförmiger Pfostenmantel 4, dessen Material
vorzugsweise ein Material ist, das eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist und
gleichzeitig eine statische horizontale Kraft von mindestens 0,7 kN aufnehmen kann,
besonders vorteilhaft ist es ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht durch
Glasfasern (GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder andere geeignete Fasern verstärktes
Kompositmaterial. Diese Materialwahl ist deshalb von Vorteil, weil ein aus solchem
Material gefertigter Pfostenmantel 4 fähig ist, die Probebelastung aufzunehmen, die
von der durch die jeweils von der gültigen Norm vorgeschriebenen statistischen horizontalen
Kraft verursacht wurde, gleichzeitig verhindert er wegen seiner schlechten Wärmeleitfähigkeit
die Wärmeleitung in Richtung der metallenen Teile des Pfostens oder aus deren Richtung,
und somit trägt er zur Gewährleistung der Wärmebrückenfreiheit bei. Die aus glasverstärktem
Kunststoff gefertigten Kompositmaterialien (GFK) zeichnen sich außer durch geringes
Gewicht auch durch hohe Festigkeit aus. Allein durch die Anordnung der Schichten innerhalb
des ganzen mehrschichtigen GFK-Materials kann die Festigkeit des GFK-Materials in
hohem Maße beeinflusst werden. So kann z.B. im Falle einer fortlaufend überlappten
Anordnung der Glasfaserschichten eine besonders hohe Festigkeit erreicht werden.
[0019] Wie in Figur 1 gut ersichtlich ist, verfügt das fixierende Sockelelement 1 über einen
zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel 4 mit einer engen Passung
führenden Rohrabschnitt, der in einem parallel zur Fixierungsebene des fixierenden
Sockelelements 1 liegenden Ring endet, durch dessen zentrale Öffnung das mit einem
Gewinde versehene untere Ende des Pfostenelements 2 locker geführt werden kann, und
auf dieses untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung
mindestens eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes 2 eng umgebenden und auf
dem Ring des Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters 6 aus zur Unterbrechung
der Wärmebrücke geeignetem Material ein Klemmelement mit Gewinde 7 aufgeschraubt ist.
Der (Die) in dieser Weise angebrachte(n) eine oder mehrere wärmebrückenunterbrechende(n)
Abstandhalter 6, der (die) sich auch eng an die Hülle des Rohrabschnittes anfügt (anfügen),
zentriert (zentrieren) die Lage des Pfostenelements 2 innerhalb des Pfostenmantels
4, aber insbesondere innerhalb der Öffnung des Ringes des fixierenden Sockelelements
1, und so verhindert er (verhindern sie) die Berührung des Pfostenelementes 2 mit
dem Teil des Sockelelementes 1, der zur Wärmeleitung und dadurch zur Entstehung des
Wärmebrückeneffektes führen würde.
[0020] Das Pfostenelement 2 verfügt an seinem oberen Ende über einen Kopfteil 2', der integraler
Bestandteil des Pfostenelements 2 ist und so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich
zu den anderen Teilen des Pfostenelementes 2 verdickten und an den Innendurchmesser
des Pfostenmantels 4 eng angepassten Außendurchmesser hat, und am oberen Ende mit
einen sich an den oberen Rand des Pfostenmantels 4 anfügenden Flansch versehen ist.
Diese Gestaltung ermöglicht es, dass beim Anziehen des auf das Pfostenelement 2 aufgeschraubten
Klemmelements 7, vorzugsweise einer Schraubenmutter, die Auflage des Flansches des
Kopfteils 2' am oberen Rand des Pfostenmantels 4 einen entsprechenden Widerstand für
die stabile zentrische Fixierung des Pfostenelements 2 ausübt. Auf dem Kopfteil 2'
des Pfostenelements 2 ist eine seilhaltende Öse oder Seildurchzugsöse befestigt, für
die im Kopfteil 2' des Pfostenelementes 2 eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung
ausgebildet ist.
[0021] Die Wärmebrückenfreiheit kann verbessert werden, wenn der Zwischenraum 3 zwischen
dem Pfostenelement 2 und dem Pfostenmantel 4 mit Wärmeisoliermaterial und/oder Schaumstoff
ausgefüllt ist. Die Verwendung von Wärmeisoliermaterial verhindert aber zugleich nicht
die Deformation des als Dämpfungselement dienenden Pfostenelementes 2 und des Pfostenmantels
4. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Bauschaumstoffen, z.B. Polyurethan-Schäumen.
[0022] Die Figur 2 zeigt anschaulich in perspektivischer Sicht die Gesamterscheinung des
erfindungsgemäßen Pfostens in zusammengebautem Zustand, wo der Pfostenmantel 4 das
zentrale Pfostenelement 2 bedeckt und nur dessen Kopfteil 2', genaugenommen der Flansch
des Kopfteils 2' herausschaut, außerdem ist das fixierende Sockelelement 1 mit seinen
Durchgangsbohrungen 5 zu sehen.
[0023] In der vertikal geschnittenen, perspektivischen Sicht in Figur 3 ist die wärmebrückenfreie
Fixierung des vom Pfostenmantel 4 umgebenen Pfostenelements 2 auf dem fixierenden
Sockelelement 1 besonders gut sichtbar, dessen nach oben stehender zentraler Rohrabschnitt
von einem parallel zur Fixierungsebene des Sockelelements befindlichen Ring abgeschlossen
wird. In der Figur ist auch gut zu sehen, dass das fixierende Sockelelement 1 mit
seinem Rohrabschnitt und seinem Ring zweckmäßigerweise aus einem Teil gefertigt wurde,
durch das das untere Ende des Pfostenelementes 2 mit Zwischenschalten eines Abstandhalters
6 aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material konzentrisch und ohne
Berührung der Ränder der Ringöffnung geführt wird, und dessen Festziehen von unten,
mit Hilfe des Klemmelements 7 möglich ist, während der Flansch des Kopfteils 2' des
Pfostenelements 2 auf den oberen Rändern des Pfostenmantels 4 aufliegt.
[0024] Schließlich ist in Figur 4 im vertikalen Schnitt gemäß Figur 1 eine andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Pfostenelements zu sehen. Der Unterschied zur anderen Ausführungsform
besteht lediglich darin, dass ein Abschnitt des Pfostenelementes 2 als energieabsorbierendes
Element 8, insbesondere als Feder, ausgebildet ist. Diese Ausführungsform entspricht
in Hinsicht auf die Wärmebrückenfreiheit der vorhergehenden Ausführungsform, aber
die Zwischenschaltung des energieabsorbierenden Elements 8 verbessert die Dämpfungswirkung
des Pfostenelements bei einem eventuell erfolgenden Absturz.
[0025] Im Sinne der Erfindung ist eventuell auch vorstellbar, dass das Material des Pfostenmantels
Stahl oder ein Metall mit ähnlich großer Härte ist, wobei das Material des Pfostenmantels
von den anderen aus Metall bestehenden Pfostenteilen durch eine Schicht oder einen
Überzug getrennt ist, die aus einem zur Unterbrechung von Wärmebrücken geeigneten
Material bestehen.
[0026] Der Pfostenmantel kann neben seiner Funktion als Dämpfungselement auch eine Markierungsfunktion
erfüllen, indem er einen Anstrich mit Leuchtfarbe erhält oder Leuchtobjekte (z.B.
lichtemittierende Dioden, LED-Lampen) eingebaut werden. Genauso kann eine Skala auf
der Hüllenoberfläche kennzeichnen, welche Höhen die einzelnen zur Dachbegrünung gehörenden
Schichten haben sollen.
[0027] Aus zwei oder mehreren erfindungsgemäßen Pfosten kann auch eine wärmebrückenfreie
Absturzsicherung bzw. ein wärmebrückenfreies Absturzsicherungssystem errichtet werden,
bei dem die Abschnitte am oberen Ende der jeweiligen Pfosten zumindest teilweise mit
einem Seil oder einer Schiene aneinander befestigt sind, und an der Schiene ein Seil
beweglich angebracht ist.
[0028] Alle beschriebenen und/oder abgebildeten Merkmale sind für sich oder in beliebiger
Kombination Gegenstand der Erfindung, unabhängig davon, wie sie in den Patentansprüchen
angeführt werden oder wie sich in den Patentansprüchen auf sie bezogen wird.
[0029] Aus Sicherheitsgründen muss die Absturzsicherung neu montiert werden, wenn an ihm
eine Deformation oder ein geplanter Bruch erfolgte. Das bedeutet im Allgemeinen, dass
der betroffene Abschnitt in dem Bereich der absturzsichernden Pfostenelemente, die
unter der Belastung eines Absturzes deformiert wurden, neu aufgebaut werden muss.
[0030] Die Erfindung entspricht den in den Normen EN795:2012 und TS16415:2012 festgesetzten
Anforderungen.
Liste der Bezugszeichen:
[0031]
- 1
- fixierendes Sockelelement
- 2
- Pfostenelement
- 2'
- Kopfteil
- 3
- Zwischenraum
- 4
- Pfostenmantel
- 5
- Durchgangsbohrung (für Fixierungselemente)
- 6
- Fixiermutter
- 7
- Abstandhalter (aus Material, welches die Wärmebrücke unterbrechen kann)
- 8
- energieabsorbierendes Element (Feder)
1. In Dachkonstruktionen wärmebrückenfrei fixierter Pfosten für insbesondere auf Flachdächern
montierte Absturzsicherungen oder Absturzsicherungssysteme, wobei der Pfosten ein
fixierendes Sockelelement (1) aus Stahl und ein aus einer Stahlstange bestehendes
Pfostenelement (2) umfasst, wobei das fixierende Sockelelement (1) mit Hilfe von an
die Dachkonstruktion anschließenden wärmeleitenden Fixierungselementen auf oder in
der Dachkonstruktion befestigt ist, und am Kopfteil (2') des Pfostenelementes (2)
eine seilhaltende Öse oder Seildurchzugsöse angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass das das Pfostenelement (2) konzentrisch und mit Zwischenraum (3) von einem stabilisierenden
Pfostenmantel (4) umgeben ist, gleichzeitig das fixierende Sockelelement (1) über
einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel (4) mit einer engen
Passung führenden Rohrabschnitt verfügt, der in einem das obere Ende des Rohrabschnitts
abschließenden Ring endet, durch dessen Öffnung das mit einem Gewinde versehene untere
Ende des Pfostenelements (2) locker geführt werden kann, und auf dieses untere Ende,
das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens eines den Außendurchmesser
des Pfostenelementes (2) eng umgebenden und auf dem Ring des Rohrabschnitts nach oben
anstoßenden Abstandhalters (6) aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material
ein Klemmelement (7) mit Gewinde aufgeschraubt ist, während der Kopfteil (2') am oberen
Ende des Pfostenelementes (2) so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu den
anderen Teilen des Pfostenelementes (2) verdickten und an den Innendurchmesser des
Pfostenmantels (4) eng angepassten Außendurchmesser hat und am oberen Teil mit einem
sich an den oberen Rand des Pfostenmantels (4) anfügenden Flansch versehen ist.
2. Pfosten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels (4) ein Material schlechter Wärmeleitfähigkeit ist
und gleichzeitig fähig ist, eine statische horizontale Kraft aufzunehmen, die eine
durch die jeweils geltende Norm vorgeschriebene Größe hat.
3. Pfosten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels (4) ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht
mit Glasfasern (GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder anderen geeigneten Fasern verstärktes
Kompositmaterial ist.
4. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Abschnitt zwischen dem Kopfteil (2') und dem unteren Klemmelement des zentralen
Pfostenelements (2) mindestens ein energieabsorbierendes Element (8), z.B. eine Feder,
angeordnet ist.
5. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (3) zwischen dem Pfostenelement (2) und dem Pfostenmantel (4) mit
Wärmeisoliermaterial ausgefüllt ist.
6. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopfteil (2') des Pfostenelements (2) eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung
zur Befestigung der seilhaltenden Öse oder Seildurchzugsöse ausgebildet ist.
7. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Kopfteil (2') des Pfostenelements (2) ein Gewindeschaft hervorsteht, auf
dem die seilhaltenden Ösen oder Seildurchzugsösen befestigt werden können.
8. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das fixierende Sockelelement (1) über in ihm gestaltete Durchgangsbohrungen (5) mit
Hilfe von in die lastragende Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere
Dübeln, auf der Dachkonstruktion befestigt ist, wobei im fixierenden Sockelelement
(1) ringsherum in gleichmäßiger Verteilung drei Durchgangsbohrungen (5) für die Fixierungselemente
ausgebildet sind.
9. Pfosten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels Stahl oder ein ähnlich hochfestes Metall ist, wobei
das Material des Pfostenmantels von den anderen aus Metall bestehenden Pfostenteilen
mit einer Schicht oder einem Überzug getrennt ist, die aus einem zur Unterbrechung
von Wärmebrücken geeigneten Material bestehen.