(19)
(11) EP 3 477 019 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.05.2019  Patentblatt  2019/18

(21) Anmeldenummer: 18199909.5

(22) Anmeldetag:  11.10.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/32(2006.01)
A62B 35/04(2006.01)
A62B 35/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 13.10.2017 HU 1700419

(71) Anmelder: Csizmadia, Péter
9026 Györ (HU)

(72) Erfinder:
  • Csizmadia, Péter
    9026 Györ (HU)

(74) Vertreter: Danubia Patent & Law Office LLC 
Bajcsy-Zsilinszky út 16
1051 Budapest
1051 Budapest (HU)

   


(54) IN DER DACHKONSTRUKTION WÄRMEBRÜCKENFREI FIXIERTER PFOSTEN FÜR ABSTURZSICHERUNGEN ODER ABSTURZSICHERUNGSSYSTEME


(57) Die Erfindung betrifft einen in Dachkonstruktionen wärmebrückenfrei fixierter Pfosten für insbesondere auf Flachdächern montierte Absturzsicherungen oder Absturzsicherungssysteme, wobei der Pfosten ein fixierendes Sockelelement (1) aus Stahl und ein aus einer Stahlstange bestehendes Pfostenelement (2) umfasst, wobei das fixierende Sockelelement (1) mit Hilfe von an die Dachkonstruktion anschließenden wärmeleitenden Fixierungselementen auf oder in der Dachkonstruktion befestigt ist, während am Kopfteil (2') des Pfostenelementes (2) eine seilhaltende Öse oder Seildurchzugsöse befestigt ist.
Die Neuheit der Erfindung besteht darin, dass das Pfostenelement (2) konzentrisch und mit Zwischenraum (3) von einem stabilisierenden Pfostenmantel (4) umgeben ist, gleichzeitig das fixierende Sockelelement (1) über einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel (4) mit einer engen Passung führenden Rohrabschnitt verfügt, der in einem das obere Ende des Rohrabschnitts abschließenden Ring endet, durch dessen Öffnung das mit einem Gewinde versehene untere Ende des Pfostenelements (2) locker geführt werden kann, und auf dieses untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes (2) eng umgebenden und auf dem Ring des Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters (6) aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material ein Klemmelement (7) mit Gewinde aufgeschraubt ist, während der Kopfteil (2') am oberen Ende des Pfostenelementes (2) so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu den anderen Teilen des Pfostenelementes (2) verdickten und an den Innendurchmesser des Pfostenmantels (4) eng angepassten Außendurchmesser hat und am oberen Teil mit einen sich an den oberen Rand des Pfostenmantels (4) anfügenden Flansch versehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen an der tragfähigen Konstruktion insbesondere von Flachdächern wärmebrückenfrei fixierten, als Dämpfungselement dienenden Pfosten für individuelle Absturzsicherungen oder für mehrere, miteinander verbundene Absturzsicherungen enthaltende Absturzsicherungssysteme, bei denen der Pfosten über das fixierende Sockelelement mit Hilfe von in die Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, fixiert ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung versteht man unter einer Absturzsicherung sowohl eine Schutzvorrichtung zur Vermeidung von Abstürzen, bei der durch den entsprechenden Anschlag der persönlichen Schutzausrüstung der geschützten Person an die Absturzsicherung von vornherein ein Absturz vom Dach verhindert wird, als auch eine den Absturz auffangende Schutzvorrichtung, die bei einem eventuellen Absturz die Strecke des freien Falls auf die kurzmöglichste Strecke reduziert und die gesicherte Person gedämpft auffängt.

[0002] Die Absturzsicherungen und Absturzsicherungssysteme dienen dem Schutz von auf Dächern oder an anderen hoch gelegenen Orten arbeitenden Personen. Im Falle von Dächern, die nur wegen Montage-, Reparatur- und Wartungsarbeiten oder wegen des Anlegens eines Gründaches betreten werden müssen, werden meistens keine ständigen Geländer montiert, sondern es wird nur ein Schutz gegen Absturz, d.h. ein den Absturz abfangender und/oder auffangender Schutz, angebracht. Aus Sicherheitsgründen müssen Personen, die ohne Geländer auf Dächern tätig sind, mittels eines an der Absturzsicherung oder am Absturzsicherungssystem angebrachten Seils abgesichert werden. Die dämpfende Wirkung zeigt sich im Falle eines Absturzes in der Deformation und/oder im geplanten Brechen bzw. Ausdehnen der die Absturzsicherung bildenden Dämpfungselemente.

[0003] Es gibt Absturzsicherungen, deren Fixierung auf dem Dach ohne Durchdringung der Dachkonstruktion erfolgte, was im Allgemeinen mit Hilfe von Elementen stattfindet, die die Sockelfläche des Pfostens vergrößern, und durch Auflegen von Ballastmaterial auf diese erfolgt. Die vorliegende Erfindung befasst sich nicht mit Absturzsicherungen dieser Art.

[0004] Im Gegensatz dazu sind aus dem Stand der Technik zahlreiche verschiedene Absturzsicherungen bekannt, die so montiert werden können, dass sie in die Dachkonstruktion eindringen, d.h. Absturzsicherungen, bei deren Montage Fixierelemente verwendet werden, die in die Dachkonstruktion eindringen. Bei diesen Absturzsicherungen ist der das hauptsächliche Dämpfungselement darstellende Pfosten, welcher bei individuellen Absturzsicherungen im Allgemeinen aus massivem Stahlstab mit einem Durchmesser von 12-20 mm oder bei aus mehreren Elementen bestehenden sogenannten in Reihe montierten Absturzsicherungssystemen aus viel dickerem Stahlrohr (z.B. mit einem Durchmesser von 48 mm) besteht, mit seiner mit ihm zusammen meistens ein Teil bildenden oder mit ihm zusammengeschraubten Sockelplatte mit Hilfe von Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, in der lasttragenden Konstruktion des Daches verankert ist, wobei die Fixierelemente in diese eindringen. Damit entsteht aber wegen der unmittelbar miteinander verbundenen Metallbauteile ein Wärmebrückeneffekt, der besonders bei Absturzsicherungen mit einer höheren Pfostenanzahl bereits einen erheblichen Wärmeverlust bedeutet. An den Punkten, an denen der Wärmeverlust der Dachkonstruktion im Vergleich zu den umgebenden Bereichen groß ist, kann sich Kondensat bilden, Feuchtigkeit niederschlagen, was später zu gebäudephysikalischen Schäden führen kann, bzw. muss man auch mit Schimmel- und Pilzbildung rechnen. Um dies zu verhindern wird der rohrförmige Pfosten mit wärmedämmendem Schaum ausgefüllt, was jedoch nur teilweise zum Erfolg führt, weil auf diese Weise die Wärmebrückenbildung über die Fixierungselemente des Sockelelementes nicht gestoppt werden kann. Um dieses Problem zu umgehen wird gemäß einer anderen Lösung zwischen die Sockelplatte und die die Fixierung gewährleistende Fläche (Gebäudekonstruktion) ein aus hartem Kunststoff gefertigtes Element, ein sogenanntes "Thermostop-Element", eingebaut. Wegen der Mehrkosten und der komplizierten Einbauarbeiten baut man dieses Element jedoch eher gar nicht erst ein und nimmt lieber die aus der Wärmebrückenbildung entstehenden Nachteile in Kauf.

[0005] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe ist es, zu gewährleisten, dass die in der Dachkonstruktion befestigten Pfosten auf eine einfache und kosteneffiziente Weise völlig wärmebrückenfrei bleiben, sowie die Schutzfunktion der Absturzsicherung beim Auffangen eines trotz der Befestigung an der Dachkonstruktion erfolgten Absturzes zu bewahren oder sogar zu erhöhen.

[0006] Grundgedanke der Erfindung ist, dass gewährleistet werden soll, dass die aus Metall bestehenden Bauteile der Pfosten in ihrem Grundzustand sich trotz ihres Zusammenbaus nicht berühren, damit die Wärmebrückenfreiheit maximal gewährleistet werden kann, bis hin zur Erfüllung der Absturzsicherungsfunktion des Systems, wenn jedoch diese Bauteile zusammen, einander berührend den Fall auffangen und dabei gleichzeitig die auf den Fallenden wirkenden Kräfte dämpfen.

[0007] Die gestellte Aufgabe wird im Sinne der Erfindung bei einem in der Dachkonstruktion wärmebrückenfrei fixierten Pfosten, der in erster Linie für auf Flachdächern montierte Absturzsicherungen und Absturzsicherungssysteme verwendbar ist, und der ein fixierendes Sockelelement aus Stahl und ein aus einer Stahlstange bestehendes Pfostenelement umfasst, wobei das fixierende Sockelelement mit Hilfe von an die Dachkonstruktion anschließenden wärmeleitenden Fixierungselementen auf oder in der Dachkonstruktion befestigt ist, und am Kopfteil des Pfostenelementes eine seilhaltende Öse oder Durchzugsöse befestigt ist, dadurch gelöst, dass das Pfostenelement konzentrisch und mit Zwischenraum von einem stabilisierenden Pfostenmantel umgeben ist, gleichzeitig das fixierende Sockelelement über einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel mit enger Passung führenden Rohrabschnitt verfügt, der in einem parallel zur Fixierungsebene des fixierenden Sockelelements liegenden Ring endet, durch dessen zentrale Öffnung das mit einem Gewinde versehene untere Ende des Pfostenelements locker geführt werden kann, und auf dieses untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes eng umgebenden und auf dem Ring des Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material ein Klemmelement mit Gewinde aufgeschraubt ist, während der Kopfteil am oberen Ende des Pfostenelementes so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu den anderen Pfostenteilen verdickten und an den Innendurchmesser des Pfostenmantels sich eng anpassenden Außendurchmesser hat und am oberen Ende mit einem sich an den oberen Rand des Pfostenmantels anfügenden Flansch versehen ist.

[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Pfosten sind seine beiden belastungsfähigen, zweckmäßigerweise aus Metall bestehenden Bauteile, d.h. das fixierende Sockelelement und das Pfostenelement, deren Tragfähigkeit den Anforderungen an Absturzsicherungen gerecht wird, ohne einander zu berühren durch Einfügen eines Abstandhalters aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material miteinander verbunden. Bei einem eventuellen Absturz kann dieses Isoliermaterial beschädigt werden und die beiden belastungsfähigen Elemente hingegen können deformiert werden. Die beiden erwähnten belastungsfähigen Bauteile des erfindungsgemäßen Pfostens werden so gestaltet, dass sie bei einem Absturz ineinander greifen können, wonach sie keine Deformation mehr trennen kann, und so halten sie ineinander greifend die auf ihnen lastenden Kräfte aus.

[0009] Beim Montieren der erfindungsgemäßen Absturzsicherung bzw. des erfindungsgemäßen Absturzsicherungssystems auf dem Dach gewährleisten die in die Dachoberfläche eindringenden Fixierungselemente und Fixierungspunkte durch berührungsfreies Verbinden der beiden belastungsfähigen Bauteile Wärmebrückenfreiheit. Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein an der Dachkonstruktion fixiertes Absturzsicherungs- oder Absturzauffangsystem dar, das aus der wärmeübertragungsfreien Verbindung von Materialien mit hoher Zug- und/oder Reißfestigkeit, die den rechtlichen Anforderungen an den Absturzschutz gerecht werdenden, sowie aus miteinander verbindbaren Ösen, die der Fixierung des Sicherungsseils dienen, besteht.

[0010] So können alle Elemente und Bestandteile der erfindungsgemäßen Absturzsicherung bzw. des erfindungsgemäßen Absturzsicherungssystems neben der Gewährleistung der Wärmebrückenfreiheit auch als Dämpfungselemente angesehen werden.

[0011] Der erfindungsgemäße Pfosten hält dank der Druckfestigkeit des Pfostenmantels bzw. der Zugfestigkeit der Gegenseite der gegenwärtig in Sicherheitsvorschriften festgelegten statischen horizontalen Kraft von mindestens 0,7 kN stand. Der Pfostenmantel verfügt auf seiner gesamten Oberfläche über eine hohe Druck- und Zugfestigkeit. Daher kann der erfindungsgemäße Pfosten in einem Kreis parallel zur Dachebene in alle Richtungen in gleicher Weise Kräfte aufnehmen bzw. deformiert werden und dadurch den Absturz auffangen.

[0012] Im Sinne der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn das Material des Pfostenmantels ein Material ist, das eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist und gleichzeitig eine statische horizontale Kraft aufnehmen kann, die eine von einer jeweils gerade gültigen Norm vorgeschriebene Größe hat. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Material des Pfostenmantels ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht durch Glasfasern (GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder andere geeignete Fasern verstärktes Kompositmaterial ist.

[0013] In Hinsicht auf eine bessere Effektivität der Dämpfung ist es außerdem vorteilhaft, wenn auf dem Abschnitt zwischen Kopfteil und der unteren Befestigung des zentralen Pfostenelements mindestens ein energieabsorbierendes Element, z.B. eine Feder, angeordnet ist.

[0014] Im Sinne einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zur Verbesserung der Wärmebrückenfreiheit der Raum zwischen dem Pfostenelement und dem Pfostenmantel mit Wärmeisoliermaterial und/oder Schaumstoff ausgefüllt.

[0015] Im Sinne einer zweckmäßigen Ausführungsform ist im Kopfteil des Pfostenelementes eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung für die Befestigung der seilhaltenden Ösen oder Seildurchzugsösen ausgebildet. Es ist aber auch eine Variante vorstellbar, bei der vom Kopfende des Pfostenelementes ein Gewindeschaft absteht, auf dem die seilhaltenden Ösen oder Seildurchzugsösen befestigt werden können.

[0016] Ebenfalls zweckmäßig ist es, wenn im Interesse der Materialeinsparung und einer besseren Stabilität das fixierende Sockelelement über die in ihm gestalteten Durchgangsbohrungen mit Hilfe von in die lasttragende Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, auf der Dachkonstruktion befestigt ist, wobei im fixierenden Sockelelement ringsherum in gleicher Verteilung drei Durchgangsbohrungen für die Fixierungselemente ausgebildet sind.

[0017] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsformen und aus der zugehörigen Zeichnung hervor, die die Erfindung beispielhaft darlegen, ohne dass sie auf diese eingeschränkt wird. In der Zeichnung zeigt
Figur 1
den schematischen vertikalen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Pfostens,
Figur 2
die perspektivische Ansicht des Pfostens gemäß Figur 1,
Figur 3
den vergrößerten vertikalen Schnitt des Sockelteils des Pfostens gemäß Figur 1 in perspektivischer Ansicht,
Figur 4
den schematischen vertikalen Längsschnitt einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pfostens.


[0018] In Figur 1 ist der schematische vertikale Längsschnitt eines für auf Flachdächer montierbare Absturzsicherungen oder Absturzsicherungssysteme verwendbaren, in der Dachkonstruktion wärmebrückenfrei fixierbaren erfindungsgemäßen Pfostens zu sehen. Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung umfasst der Pfosten ein fixierendes Sockelelement 1 und ein von einer Stahlstange gebildetes Pfostenelement 2, wobei das fixierende Sockelelement 1 durch die in ihm ausgebildeten durchgehenden Bohrungen 5 mit Hilfe von in die Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, an der Dachkonstruktion befestigt ist. Teils aus Gründen der Materialeinsparung, teils aus Stabilitätsgründen ist es zweckmäßig, wenn im fixierenden Sockelelement 1 ringsherum in gleicher Verteilung drei durchgehende Öffnungen 5 für die Fixierungselemente ausgebildet sind. Zum Pfosten gehören außerdem ein das Pfostenelement 2 konzentrisch mit einem Zwischenraum 3 umgebender, rohrförmiger Pfostenmantel 4, dessen Material vorzugsweise ein Material ist, das eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist und gleichzeitig eine statische horizontale Kraft von mindestens 0,7 kN aufnehmen kann, besonders vorteilhaft ist es ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht durch Glasfasern (GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder andere geeignete Fasern verstärktes Kompositmaterial. Diese Materialwahl ist deshalb von Vorteil, weil ein aus solchem Material gefertigter Pfostenmantel 4 fähig ist, die Probebelastung aufzunehmen, die von der durch die jeweils von der gültigen Norm vorgeschriebenen statistischen horizontalen Kraft verursacht wurde, gleichzeitig verhindert er wegen seiner schlechten Wärmeleitfähigkeit die Wärmeleitung in Richtung der metallenen Teile des Pfostens oder aus deren Richtung, und somit trägt er zur Gewährleistung der Wärmebrückenfreiheit bei. Die aus glasverstärktem Kunststoff gefertigten Kompositmaterialien (GFK) zeichnen sich außer durch geringes Gewicht auch durch hohe Festigkeit aus. Allein durch die Anordnung der Schichten innerhalb des ganzen mehrschichtigen GFK-Materials kann die Festigkeit des GFK-Materials in hohem Maße beeinflusst werden. So kann z.B. im Falle einer fortlaufend überlappten Anordnung der Glasfaserschichten eine besonders hohe Festigkeit erreicht werden.

[0019] Wie in Figur 1 gut ersichtlich ist, verfügt das fixierende Sockelelement 1 über einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel 4 mit einer engen Passung führenden Rohrabschnitt, der in einem parallel zur Fixierungsebene des fixierenden Sockelelements 1 liegenden Ring endet, durch dessen zentrale Öffnung das mit einem Gewinde versehene untere Ende des Pfostenelements 2 locker geführt werden kann, und auf dieses untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes 2 eng umgebenden und auf dem Ring des Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters 6 aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material ein Klemmelement mit Gewinde 7 aufgeschraubt ist. Der (Die) in dieser Weise angebrachte(n) eine oder mehrere wärmebrückenunterbrechende(n) Abstandhalter 6, der (die) sich auch eng an die Hülle des Rohrabschnittes anfügt (anfügen), zentriert (zentrieren) die Lage des Pfostenelements 2 innerhalb des Pfostenmantels 4, aber insbesondere innerhalb der Öffnung des Ringes des fixierenden Sockelelements 1, und so verhindert er (verhindern sie) die Berührung des Pfostenelementes 2 mit dem Teil des Sockelelementes 1, der zur Wärmeleitung und dadurch zur Entstehung des Wärmebrückeneffektes führen würde.

[0020] Das Pfostenelement 2 verfügt an seinem oberen Ende über einen Kopfteil 2', der integraler Bestandteil des Pfostenelements 2 ist und so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu den anderen Teilen des Pfostenelementes 2 verdickten und an den Innendurchmesser des Pfostenmantels 4 eng angepassten Außendurchmesser hat, und am oberen Ende mit einen sich an den oberen Rand des Pfostenmantels 4 anfügenden Flansch versehen ist. Diese Gestaltung ermöglicht es, dass beim Anziehen des auf das Pfostenelement 2 aufgeschraubten Klemmelements 7, vorzugsweise einer Schraubenmutter, die Auflage des Flansches des Kopfteils 2' am oberen Rand des Pfostenmantels 4 einen entsprechenden Widerstand für die stabile zentrische Fixierung des Pfostenelements 2 ausübt. Auf dem Kopfteil 2' des Pfostenelements 2 ist eine seilhaltende Öse oder Seildurchzugsöse befestigt, für die im Kopfteil 2' des Pfostenelementes 2 eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung ausgebildet ist.

[0021] Die Wärmebrückenfreiheit kann verbessert werden, wenn der Zwischenraum 3 zwischen dem Pfostenelement 2 und dem Pfostenmantel 4 mit Wärmeisoliermaterial und/oder Schaumstoff ausgefüllt ist. Die Verwendung von Wärmeisoliermaterial verhindert aber zugleich nicht die Deformation des als Dämpfungselement dienenden Pfostenelementes 2 und des Pfostenmantels 4. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Bauschaumstoffen, z.B. Polyurethan-Schäumen.

[0022] Die Figur 2 zeigt anschaulich in perspektivischer Sicht die Gesamterscheinung des erfindungsgemäßen Pfostens in zusammengebautem Zustand, wo der Pfostenmantel 4 das zentrale Pfostenelement 2 bedeckt und nur dessen Kopfteil 2', genaugenommen der Flansch des Kopfteils 2' herausschaut, außerdem ist das fixierende Sockelelement 1 mit seinen Durchgangsbohrungen 5 zu sehen.

[0023] In der vertikal geschnittenen, perspektivischen Sicht in Figur 3 ist die wärmebrückenfreie Fixierung des vom Pfostenmantel 4 umgebenen Pfostenelements 2 auf dem fixierenden Sockelelement 1 besonders gut sichtbar, dessen nach oben stehender zentraler Rohrabschnitt von einem parallel zur Fixierungsebene des Sockelelements befindlichen Ring abgeschlossen wird. In der Figur ist auch gut zu sehen, dass das fixierende Sockelelement 1 mit seinem Rohrabschnitt und seinem Ring zweckmäßigerweise aus einem Teil gefertigt wurde, durch das das untere Ende des Pfostenelementes 2 mit Zwischenschalten eines Abstandhalters 6 aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material konzentrisch und ohne Berührung der Ränder der Ringöffnung geführt wird, und dessen Festziehen von unten, mit Hilfe des Klemmelements 7 möglich ist, während der Flansch des Kopfteils 2' des Pfostenelements 2 auf den oberen Rändern des Pfostenmantels 4 aufliegt.

[0024] Schließlich ist in Figur 4 im vertikalen Schnitt gemäß Figur 1 eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pfostenelements zu sehen. Der Unterschied zur anderen Ausführungsform besteht lediglich darin, dass ein Abschnitt des Pfostenelementes 2 als energieabsorbierendes Element 8, insbesondere als Feder, ausgebildet ist. Diese Ausführungsform entspricht in Hinsicht auf die Wärmebrückenfreiheit der vorhergehenden Ausführungsform, aber die Zwischenschaltung des energieabsorbierenden Elements 8 verbessert die Dämpfungswirkung des Pfostenelements bei einem eventuell erfolgenden Absturz.

[0025] Im Sinne der Erfindung ist eventuell auch vorstellbar, dass das Material des Pfostenmantels Stahl oder ein Metall mit ähnlich großer Härte ist, wobei das Material des Pfostenmantels von den anderen aus Metall bestehenden Pfostenteilen durch eine Schicht oder einen Überzug getrennt ist, die aus einem zur Unterbrechung von Wärmebrücken geeigneten Material bestehen.

[0026] Der Pfostenmantel kann neben seiner Funktion als Dämpfungselement auch eine Markierungsfunktion erfüllen, indem er einen Anstrich mit Leuchtfarbe erhält oder Leuchtobjekte (z.B. lichtemittierende Dioden, LED-Lampen) eingebaut werden. Genauso kann eine Skala auf der Hüllenoberfläche kennzeichnen, welche Höhen die einzelnen zur Dachbegrünung gehörenden Schichten haben sollen.

[0027] Aus zwei oder mehreren erfindungsgemäßen Pfosten kann auch eine wärmebrückenfreie Absturzsicherung bzw. ein wärmebrückenfreies Absturzsicherungssystem errichtet werden, bei dem die Abschnitte am oberen Ende der jeweiligen Pfosten zumindest teilweise mit einem Seil oder einer Schiene aneinander befestigt sind, und an der Schiene ein Seil beweglich angebracht ist.

[0028] Alle beschriebenen und/oder abgebildeten Merkmale sind für sich oder in beliebiger Kombination Gegenstand der Erfindung, unabhängig davon, wie sie in den Patentansprüchen angeführt werden oder wie sich in den Patentansprüchen auf sie bezogen wird.

[0029] Aus Sicherheitsgründen muss die Absturzsicherung neu montiert werden, wenn an ihm eine Deformation oder ein geplanter Bruch erfolgte. Das bedeutet im Allgemeinen, dass der betroffene Abschnitt in dem Bereich der absturzsichernden Pfostenelemente, die unter der Belastung eines Absturzes deformiert wurden, neu aufgebaut werden muss.

[0030] Die Erfindung entspricht den in den Normen EN795:2012 und TS16415:2012 festgesetzten Anforderungen.

Liste der Bezugszeichen:



[0031] 
1
fixierendes Sockelelement
2
Pfostenelement
2'
Kopfteil
3
Zwischenraum
4
Pfostenmantel
5
Durchgangsbohrung (für Fixierungselemente)
6
Fixiermutter
7
Abstandhalter (aus Material, welches die Wärmebrücke unterbrechen kann)
8
energieabsorbierendes Element (Feder)



Ansprüche

1. In Dachkonstruktionen wärmebrückenfrei fixierter Pfosten für insbesondere auf Flachdächern montierte Absturzsicherungen oder Absturzsicherungssysteme, wobei der Pfosten ein fixierendes Sockelelement (1) aus Stahl und ein aus einer Stahlstange bestehendes Pfostenelement (2) umfasst, wobei das fixierende Sockelelement (1) mit Hilfe von an die Dachkonstruktion anschließenden wärmeleitenden Fixierungselementen auf oder in der Dachkonstruktion befestigt ist, und am Kopfteil (2') des Pfostenelementes (2) eine seilhaltende Öse oder Seildurchzugsöse angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass das das Pfostenelement (2) konzentrisch und mit Zwischenraum (3) von einem stabilisierenden Pfostenmantel (4) umgeben ist, gleichzeitig das fixierende Sockelelement (1) über einen zentrisch nach oben herausstehenden und den Pfostenmantel (4) mit einer engen Passung führenden Rohrabschnitt verfügt, der in einem das obere Ende des Rohrabschnitts abschließenden Ring endet, durch dessen Öffnung das mit einem Gewinde versehene untere Ende des Pfostenelements (2) locker geführt werden kann, und auf dieses untere Ende, das über der Fixierungsebene endet, durch Zwischenschaltung mindestens eines den Außendurchmesser des Pfostenelementes (2) eng umgebenden und auf dem Ring des Rohrabschnitts nach oben anstoßenden Abstandhalters (6) aus zur Unterbrechung der Wärmebrücke geeignetem Material ein Klemmelement (7) mit Gewinde aufgeschraubt ist, während der Kopfteil (2') am oberen Ende des Pfostenelementes (2) so gestaltet ist, dass er einen im Vergleich zu den anderen Teilen des Pfostenelementes (2) verdickten und an den Innendurchmesser des Pfostenmantels (4) eng angepassten Außendurchmesser hat und am oberen Teil mit einem sich an den oberen Rand des Pfostenmantels (4) anfügenden Flansch versehen ist.
 
2. Pfosten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels (4) ein Material schlechter Wärmeleitfähigkeit ist und gleichzeitig fähig ist, eine statische horizontale Kraft aufzunehmen, die eine durch die jeweils geltende Norm vorgeschriebene Größe hat.
 
3. Pfosten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels (4) ein mehrschichtiges, mindestens in einer Schicht mit Glasfasern (GFK) und/oder Karbonfasern (CFK) oder anderen geeigneten Fasern verstärktes Kompositmaterial ist.
 
4. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Abschnitt zwischen dem Kopfteil (2') und dem unteren Klemmelement des zentralen Pfostenelements (2) mindestens ein energieabsorbierendes Element (8), z.B. eine Feder, angeordnet ist.
 
5. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (3) zwischen dem Pfostenelement (2) und dem Pfostenmantel (4) mit Wärmeisoliermaterial ausgefüllt ist.
 
6. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopfteil (2') des Pfostenelements (2) eine nach unten gerichtete zentrale Gewindebohrung zur Befestigung der seilhaltenden Öse oder Seildurchzugsöse ausgebildet ist.
 
7. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Kopfteil (2') des Pfostenelements (2) ein Gewindeschaft hervorsteht, auf dem die seilhaltenden Ösen oder Seildurchzugsösen befestigt werden können.
 
8. Pfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das fixierende Sockelelement (1) über in ihm gestaltete Durchgangsbohrungen (5) mit Hilfe von in die lastragende Dachkonstruktion eindringenden Fixierungselementen, insbesondere Dübeln, auf der Dachkonstruktion befestigt ist, wobei im fixierenden Sockelelement (1) ringsherum in gleichmäßiger Verteilung drei Durchgangsbohrungen (5) für die Fixierungselemente ausgebildet sind.
 
9. Pfosten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Pfostenmantels Stahl oder ein ähnlich hochfestes Metall ist, wobei das Material des Pfostenmantels von den anderen aus Metall bestehenden Pfostenteilen mit einer Schicht oder einem Überzug getrennt ist, die aus einem zur Unterbrechung von Wärmebrücken geeigneten Material bestehen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht