[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kaltumformverfahren für Bleche oder Metallfolien.
[0002] Bekannte Mittel und Verfahren zur Verbesserung der Kaltumformbarkeit von Blechen
oder metallischer Folien betreffen einerseits die Verbesserung der Blech oder Folieneigenschaften
hinsichtlich beispielsweise der Bruchdehnung oder der Verfestigung und andererseits
die tribologischen Eigenschaften während des Umformverfahrens, d.h. der Verminderung
der Reibungskoeffizienten zwischen den aufeinander einwirkenden, in Relativbewegung
befindlichen Oberflächen, beispielsweise durch geeignete Schmierung.
[0003] Viele bekannte Bemühungen zur Verminderung der Reibungskräfte zwischen den in Relativbewegung
befindlichen Oberflächen, also zwischen der Oberfläche der umzuformenden Bleche oder
Metallfolien und der Oberfläche der Umformwerkzeuge, betreffen die Optimierung der
Schmierstoffe oder Gleitmittel, die Verwendung gleitfähiger Zwischenschichten wie
beispielsweise Teflon-Schichten, oder die Optimierung der Blech- oder Folienoberflächen
durch Anwendung von beispielsweise Electrical Discharge Texturing (EDT) zur Bildung
von Mikro-Schmiertaschen auf der Blech- oder Metallfolienoberfläche. Eine weitere
Massnahme zur Verbesserung der tribologischen Eigenschaften betrifft die aktive Schmierung
der Umformwerkzeuge durch beispielsweise eine kontinuierliche Schmiermittelzufuhr
zwischen dem umzuformenden Blech oder der umzuformenden Metallfolie und dem Umformwerkzeug.
[0004] Das Dokument
WO 03/089507 A1 offenbart beispielsweise ein Gemisch zum Aufbringen eines polymeren, korrosionsbeständigen
und verschleissarm umformbaren Überzugs sowie ein Verfahren zum Herstellen dieses
Überzugs. Aufgrund gleitfähiger Partikel ist der Überzug bzw. die Beschichtung für
eine verschleissarme Umformung im Sinne von weniger Abrieb bei der Serienfertigung
von Blechen oder Metallfolien geeignet.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, welches die Kaltumformbarkeit
von Blechen oder Metallfolien weiter verbessert bzw. erhöht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Im Rahmen von Materialprüfungen zur Kaltumformbarkeit von Blechen konnte folgendes
Phänomen festgestellt werden: Bei der Ermittlung von Grenzformänderungskurven nach
Nakajima, wobei mit einem halbkugel-förmigen Stempel Blechplatinen unterschiedlicher
Geometrie bis zum Versagen umgeformt werden, veränderte sich überraschender Weise
die Kaltumformbarkeit eines Aluminiumblechs, wenn die Blechoberfläche mit einer Kunststofffolie
beaufschlagt wurde sowie in Abhängigkeit davon, welche Art von Kunststofffolie verwendet
wurde.
[0008] Die Kaltumformung geschieht unterhalb der Rekristallisationstempertur des metallischen
Werkstoffs. Dadurch kommt es während der Umformung zu einer Verfestigung des metallischen
Werkstoffs. Sobald die Dehnspannung des Werkstoffs eine gewisse Grenze übersteigt,
reicht die durch die Umformung bedingte Verfestigung des Werkstoffs nicht mehr aus
und das Werkstück (Blech, Metallfolie) begingt sich an einer schwächsten Stelle einzuschnüren.
Dieser Einschnürung wirkt der Kunststofffilm mit seinem Dehnraten-abhängigen Festigkeitsverhalten
entgegen. Demzufolge wirkt die während dem Umformverfahren dem Blech oder der Metallfolie
anhaftende Kunststofffolie als Verfestigungshilfe.
[0009] Erfindungsgemäss wird - entgegen der bisherigen Bemühungen - die gegen das Umformwerkzeug
gerichtete Seite der Blech- oder Metallfolienoberfläche nicht nur mit die Reibung
reduzierendem Schmiermittel beaufschlagt, sondern wenigstens eine Seite der Blech-
oder Metallfolienoberfläche wird wenigstens teilweise mit einem anhaftenden Kunststoffilm
beaufschlagt. Der wenigstens partiell auf wenigstens einer Seite der Blechoberfläche
aufgebrachte Kunststoffilm stützt an diesen Stellen das umzuformende Blech wie eine
Bandage.
[0010] Beim erfindungsgemässen Umformverfahren wird vor dem Kaltumformen des Blechs oder
der Metallfolie wenigstens partiell eine Kunststofffolie auf wenigstens eine Seite
des Blechs oder der Metallfolie laminiert, wobei die Kunststofffolie bzw. die Kunststofffolienabschnitte
auf der Blech- oder Metallfolienoberfläche derart stark haftet/haften, dass sich die
Kunststofffolie bzw. deren Abschnitte während des Umformverfahrens nicht von der Blechoberfläche
löst/lösen, d.h. die Haftung muss grösser sein als die während des Umformverfahrens
auf die zwischen Blech oder Metallfolie und Kunststofffilm einwirkenden Scherkräfte.
[0011] Wesentlich für das erfindungsgemässe Verfahren ist nun, dass der Kunststoffilm ein
von der Verformungsgeschwindigkeit abhängiges Dehnspannungsverhalten aufweist, bei
dem die Dehnspannung bei höherer Verformungsgeschwindigkeit zunimmt. Der Begriff Dehnspannungsverhalten
wird in vorliegendem Text gleichbedeutend mit Spannung-Dehnungverhalten oder Festigkeitsverhalten
verwendet. Demnach nimmt die Materialfestigkeit des Kunststoffilms bei zunehmender
Verformungs- oder Umformgeschwindigkeit zu.
[0012] Die Bruchdehnung des umzuformenden Blechs wird durch die Beaufschlagung mit einem
dem Blech oder der Metallfolie anhaftenden Kunststofffilm bevorzugt um mehr als 2
Prozent erhöht, sofern die Haftung der Kunststofffolie an der wenigstens einen Blech-
oder Metallfolienoberfläche grösser ist als die während dem Umformverfahren auf die
zwischen Blech oder Metallfolie und Kunststofffilm einwirkenden Scherkräfte und sofern
die Kunststofffolie ein von der Verformungsgeschwindigkeit abhängiges Dehnspannungsverhalten
aufweist, bei dem die Dehnspannung bei höherer Verformungsgeschwindigkeit zunimmt.
[0013] Das erfindungsgemässe Umformverfahren wird bevorzugt zum Kaltumformen von Blechen
(2) oder Metallfolien, insbesondere zum Tiefziehen, Biegen oder Streckziehen von Blechen
für die Fahrzeugindustrie, wie Karosserieteile, und für Bauzubehör, Möbel, Haushaltsgeräte,
Gehäuse und Geräteverkleidungen, oder zum Kaltumformen, insbesondere Tiefziehen oder
Streckziehen, von Verpackungsfolien aus Metall verwendet. Als Biegeverfahren kommen
dabei insbesondere das Rohrbiegen oder das Biegen von Profilen, gegebenenfalls zusammen
mit einem Streckbiegeverfahren in Frage.
[0014] Beim Streckziehen wird das Blech oder die Metallfolie zwischen Matrize und einem
Niederhalter festgeklemmt und der zwischen den festgeklemmten Bereichen oder wenigstens
einem Teil dieses Bereichs des Blechs oder der Metallfolie wird mittels einem Stempel
umgeformt.
[0015] Beim Tiefziehen wird das Blech oder die Metallfolie zwischen Matrize und einem Niederhalter
gehalten, jedoch nicht geklemmt, so dass das zwischen Matrize und Niederhalter befindliche
Blech- oder Metallfolienmaterial während dem Tiefziehprozess nachrutschen kann, wobei
möglichst keine Blech- oder Foliendickenänderung resultiert.
[0016] Die für das Kaltumformen geeigneten Bleche weisen bevorzugt eine Blechdicke zwischen
0.2 und 3 mm auf. Für das erfindungsgemässe Kaltumformverfahren geeignete Metallfolien
weisen typischerweise eine Foliendicke von 8 µm bis 40 µm auf.
[0017] Bevorzugt wird/werden nur die Blech- oder Metallfolienoberfläche/n, welche während
dem Umformverfahren gegen das Umformwerkzeug gerichtet ist/sind, wenigstens teilweise
mit einer anhaftenden Kunststofffolie beaufschlagt. Hierbei zählt derjenige Teil der
Umformvorrichtung, welcher das Halten oder Klemmen des Blechs oder der Metallfolie
bewirkt, nicht zum Umformwerkzeug.
[0018] In einer bevorzugten Ausführung des Kaltumformverfahrens werden beide Seiten des
Blechs bzw. der Metallfolie wenigstens partiell mit einer anhaftenden Kunststofffolie
versehen.
[0019] Das erfindungsgemässe Umformverfahren eignet sich insbesondere für das Tiefziehen,
Streckziehen, Biegen oder Gesenkformen. Das Biegen kann beispielsweise das Biegen
von Rohren oder Profilen betreffen, wobei insbesondere die Bereiche, welche in einer
Halte- oder Klemmvorrichtung festgehalten werden, mit einem den Rohr- oder Profilhohlraum
verstärkenden Dorn versehen werden.
[0020] Bevorzugt wird weiterhin ein Umformverfahren, bei dem nur eine Seite des beweglichen
Teils des Blechs oder der Metallfolie mit einem Umformwerkzeug in Kontakt kommt. Hierbei
wird unter dem beweglichen Teil des Blechs oder Metallfolie derjenige Teil verstanden,
der nicht durch die Halte- oder Klemmvorrichtung der Umformvorrichtung fixiert ist.
Dabei befindet sich die Kunststofffolie entweder auf der gegen das Umformwerkzeug
gerichteten Seite des Blechs oder der Metallfolie, oder die Kunststofffolie befindet
sich auf der vom Umformwerkzeug entfernten Oberfläche des Blechs oder der Metallfolie.
[0021] Bei einem Biegeverfahren, welches Blech- oder Metallfolienabschnitte mit kleinem
Radien bewirkt, wird die Kunststofffolie bevorzugt auf die dem Biegewerkzeug gegenüberliegende
Seite des Blechs oder der Metallfolie laminiert, da sonst - bedingt durch die kleinen
Radien - der Kunststofffilm an diesen Stellen sehr stark gestaucht wird und damit
die Gefahr einer Delamination des Kunststofffilms besteht.
[0022] In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird/werden die Kunststofffolie/n bzw. deren
Abschnitte auf die Blech- oder Metallfolienoberfläche/n geklebt.
[0023] Die Kunststofffolie kann auch eine auf wenigstens eine Seite des Blechs oder der
Metallfolie aufgesprühte oder aufgespritzte Kunststoffschicht sein.
[0024] Weiter bevorzugt wird nur der umzuformende Bereich des Blechs oder der Metallfolie
auf wenigstens einer Seite des Blechs oder der Metallfolie wenigstens teilweise mit
dem Kunststofffilm beaufschlagt.
[0025] Bevorzugte Materialien für die Kunststofffolie sind orientiertes Polyamid (oPA),
Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP) oder Polyethylen hoher Dichte (HDPE).
[0026] Das Blech oder die Metallfolie besteht bevorzugt aus Stahl oder aus einer Aluminium-
und/oder Magnesiumlegierung.
[0027] Die Dicke der Kunststofffolie beträgt bevorzugt 20% bis 500%, insbesondere 140% bis
300%, der Blech- oder Metallfoliendicke.
[0028] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile des Gegenstands
der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und dessen Beschreibung.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt eines mit einer Kunststofffolie beaufschlagten Blechs
während einem Kalttiefziehverfahren.
Figur 2 zeigt einerseits eine Grenzformänderungskurve nach ISO 12004-2 und andererseits
eine entsprechende Grenzformänderungskurve mit einer dem Blech anhaftenden Kunststofffolie.
[0029] Beim in Figur 1 dargestellten Kalttiefziehverfahren wird ein Blech 2 zwischen einer
Matrize 5 und einem Niederhalter 4 gehalten und mittels eines Stempels 3, der von
oben nach unten in die Matrize 5 drückt, umgeformt. Im Gegensatz zum Streckziehen
wird hier beim Tiefziehen das Blech 2 nicht vom Niederhalter 4 auf der Matrize 5 festgeklemmt.
Dadurch kann das zwischen Niederhalter 4 und Matrize 5 befindliche Blech 2 während
des Tiefziehprozesses bzw. beim nach unten Drücken des Stempels 3 nachrutschen, wobei
möglichst keine Dickenänderung des Blechs 2 resultiert. Eine Kunststofffolie 1 ist
auf der Seite des Blechs 2 auflaminiert, die nach oben zeigt bzw. die einer Stempelfläche
des Stempels 3 anliegt. Die Kunststofffolie 1 könnte jedoch auch auf einer Seite des
Blechs 2 laminiert sein, die nach unten zeigt bzw. die einer Matrizenfläche der Matrize
5 gegenüberliegt, oder aber das Blechs 2 ist beidseitig mit je einer Kunststofffolie
1 laminiert.
[0030] In Figur 2 sind Grenzformänderungskurven 10, 15 dargestellt. Solche Kurven 10, 15
dienen zur Bestimmung der Umformgrenzen eines Werkstoffs und dienen zur Vorhersage
der Machbarkeit einer Blechumformaufgabe. Im Grenzformdiagramm wird auf der Abszisse
20 die kleinere Formänderung als Nebenformänderung in der Blechebene als Funktion
der grösseren Formänderung als Hauptformänderung auf der Ordinate 25 aufgezeichnet.
Zur Ermittlung der in Figur 2 dargestellten Grenzformänderungskurven 10, 15 nach Nakajima
wurden mit einem halbkugel-förmigen Stempel Aluminium-Blechplatinen einer AlMg
3-Legierung mit unterschiedlicher Geometrien und einer Blechdicke von 1,0 mm bis zum
Versagen umgeformt. Durch Variation der Probenbreite bzw. durch unterschiedliche Taillierung
der Proben stellen sich stark unterschiedliche Tief- und Streckziehbedingungen von
einer gleichmässig biaxialen Verformung bis zu einer fast reinen Zugbelastung auf
der Blechoberfläche ein.
[0031] Bei der unteren 10 der zwei im Diagramm gezeigten Grenzformänderungskurven 10, 15,
die in Strichlinien eingezeichnet ist, wurde zur Ermittlung der Messpunkte gemäss
der Norm ISO 12004-2 zwischen dem Stempel der Messmaschine und den jeweiligen Aluminium-Blechplatinen
ein Schmierpaket gelegt. Das Schmierpaket setzt sich aus verschiedenen Materialschichten
zusammen, die in der oben genannten Norm festgelegt sind, nämlich einer gegen das
zu verformende Blech gerichtete Lanolin-Schicht mit nachfolgenden weiteren Schichten
aus Teflon, Lanolin, PVC, Lanolin, Teflon und einer weiteren Lanolin-Schicht, welche
gegen die Stempeloberfläche gerichtet ist. Entsprechend dieser Norm besteht die oberste
der Materialschichten des Schmierpakets, die direkt auf die Blechplatinen-Probe gepresst
wird, aus Lanolin.
[0032] Bei der Ermittlung der Messpunkte der Grenzformänderungskurve 15, die im Diagramm
über der gestrichelten Kurve 10 verläuft, wurde anstatt der gegen das umzuformende
Metallblech gerichteten Lanolin-Schicht eine PVC-Schicht mit einer Schichtdicke von
2 mm als oberste der Schmierpaket-Materialschichten angeordnet. Weitere auf die PVC-Schicht
folgende Schichten bestehen aus Lanolin, Teflon, Lanolin, Teflon und einer weiteren
Lanolin-Schicht, welche gegen die Stempeloberfläche gerichtet ist. Da die PVC-Schicht
beim Umformen, bzw. wenn der Stempel der Messmaschine das Schmierpaket gegen die Blechplatinen-Probe
presst, auf der Oberfläche der Blechplatine festklebt, gibt es keine Schmierwirkung.
Trotzdem aber verbessert sich die Umformbarkeit der Blechplatinen, was die sich auf
der Ordinate 25 des Diagramms nach oben verschoben Messpunkte der Grenzformänderungskurve
15 bestätigen, die parallel über der gestrichelten Kurve 10 verläuft. Eine parallel
nach oben verschobene Grenzformänderungskurve 15 bedeutet, dass sich bei allen getesteten
Geometrien die Umformbarkeit im Wesentlichen gleich gut verbessert, oder mit anderen
Worten, dass die auf der Oberfläche der Blechplatinen festgeklebte PVC-Schicht die
Umformbarkeit der Blechplatinen unabhängig davon verbessert, welche Geometrie die
Blechplatine aufweist. Das Phänomen der in Figur 2 gezeigten Versuchsergebnisse 15
liegt darin, dass sich die Umformbarkeit der Blechplatinen-Proben verbessert, obwohl
sich die durch das Schmierpaket mit einer obersten PVC-Schicht erzielte Schmierwirkung
verschlechtert.
1. Verfahren zum Kaltumformen von Blechen (2) oder Metallfolien, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Kaltumformen des Blechs (2) oder der Metallfolie wenigstens eine Seite der
Blech- oder Metallfolienoberfläche wenigstens teilweise mit einer anhaftenden Kunststofffolie
(1) beaufschlagt wird, wobei die Haftung des Kunststofffolie (1) am Blech oder der
Metallfolie grösser ist als die während dem Umformverfahren auf die zwischen Blech
(2) oder Metallfolie und Kunststofffilm (1) einwirkenden Scherkräfte, und die Kunststofffolie
(1) ein von der Verformungsgeschwindigkeit abhängiges Dehnspannungsverhalten aufweist,
bei dem die Dehnspannung bei höherer Verformungsgeschwindigkeit zunimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur die Blech- oder Metallfolienoberfläche/n, welche während dem Umformverfahren
gegen das Umformwerkzeug gerichtet ist/sind, wenigstens teilweise mit einer anhaftenden
Kunststofffolie (1) beaufschlagt wird/werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seiten des Blechs bzw. der Metallfolie wenigstens partiell mit einer anhaftenden
Kunststofffolie (1) versehen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformverfahren ein Tiefzieh-, Streckzieh-, Biege- oder Gesenkform-Verfahren
umfasst.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während dem Umformverfahren nur eine Seite des beweglichen Teils, d.h. des nicht
fest geklemmten Bereichs, des Blechs oder der Metallfolie mit einem Umformwerkzeug
in Kontakt kommt, wobei die Kunststofffolie (1) entweder auf der gegen das Umformwerkzeug
gerichteten Seite des Blechs oder der Metallfolie anhaftet, oder sich die Kunststofffolie
(1) auf der vom Umformwerkzeug entfernten Oberfläche des Blechs oder der Metallfolie
befindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie/n (1) auf die Blech- oder Metallfolienoberfläche/n geklebt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (1) eine auf wenigstens eine Seite des Blechs oder der Metallfolie
aufgesprühte oder aufgespritzte Kunststoffschicht ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nur der umzuformende Bereich des Blechs oder der Metallfolie auf wenigstens einer
Seite des Blechs oder der Metallfolie wenigstens teilweise mit dem Kunststofffilm
(1) beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (1) aus orientiertem Polyamid (oPA), aus Polyvinylchlorid (PVC),
aus Polypropylen (PP), oder aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Blech (2) oder die Metallfolie aus Stahl oder aus einer Aluminium- und/oder Magnesiumlegierung
besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (1) eine Foliendicke aufweist, die 20% bis 500%, bevorzugt 140%
bis 300%, der Blech- oder Metallfoliendicke entspricht.
12. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche zum Kaltumformen
von Blechen (2) oder Metallfolien, insbesondere zum Tiefziehen, Biegen oder Streckziehen
von Blechen für die Fahrzeugindustrie, wie Karosserieteile, und für Bauzubehör, Möbel,
Haushaltsgeräte, Gehäuse und Geräteverkleidungen, oder zum Kaltumformen, insbesondere
Tief- oder Streckziehen, von Verpackungsfolien aus Metall.