[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Containergebäude für militärische,
humanitäre und/oder expeditionsartige Einsätze, insbesondere ein mobiles Sanitär-Containergebäude,
mit einem transportablen Container mit einer Bodenplatte, einer Deckenplatte und Seitenwänden,
die zusammen einen Innenraum mit einer Längsausdehnung definieren, und mit einer Inneneinrichtung,
die einen in dem Innenraum liegenden Funktions- und/oder Arbeitsbereich für Einsatzpersonal
bildet und die in dem Innenraum betriebsmäßig fest installiert ist.
[0002] Ein solches mobiles Containergebäude ist beispielsweise in
US 2014/0008359 A1 beschrieben. Dieses Dokument offenbart ein Containergebäude für expeditionsartige
Einsätze, welches sowohl eine in dem Innenraum betriebsmäßig fest installierte Inneneinrichtung
als auch Rollwagen beherbergt, die je nach gewünschtem Einsatzzweck unterschiedliche
Funktions- oder Arbeitsbereiche zur Verfügung stellen können. Die Rollwagen können
für den Transport des mobilen Containergebäudes in den Innenraum hinein geschoben
und dort befestigt werden. Am Einsatzort werden die Rollwagen aus dem Innenraum herausgeschoben
und sie stellen einen mobilen Arbeitsplatz außerhalb des Containergebäudes zur Verfügung.
In dem Innenraum des Containergebäudes verbleiben die betriebsmäßig fest installierten
Einrichtungen, wie beispielsweise an den seitlichen Innenwänden montierte Schränke
und eine an einer Innenwand aufgehängte Arbeitsfläche . Das Containergebäude basiert
auf einem Standard-Frachtcontainer (ISO-Container).
[0003] Solche Container werden typischerweise im Seefrachtverkehr auf Containerschiffen
verwendet, um diverse Güter zu transportieren. Sie sind in der Regel aus Stahl hergestellt
und stapelbar. Um einen solchen ISO-Seefrachtcontainer als mobiles Containergebäude
zu verwenden, ist es bekannt, die seitlichen Stahlwände und die Deckenplatte von innen
zu verkleiden und Isolationsmaterial zu versehen. So offenbart
WO 2014/056548 A1 beispielsweise ein mobiles Containergebäude aus zwei miteinander verbundenen ISO-Containern,
die einen gemeinsamen Innenraum bilden. Die Container besitzen jeweils eine Innenwandverkleidung
mit einer Trägerstruktur aus Holz und einer Zwischensparrenisolierung. In der Trägerstruktur
und der Isolierung sind Versorgungschächte integriert, die die Führung von Wasserleitungen,
Elektroleitungen, Brennstoffleitungen und dergleichen innerhalb der isolierten Innenwände,
gewissermaßen also "unter Putz" ermöglichen. Ein solcher Ausbau eines ISO-Containers
ermöglicht eine individuelle, funktionsangepasste und "wohnliche" Gestaltung und hat
sich in der Praxis erfolgreich bewährt. Allerdings kann der Innenausbau eines solchen
ISO-Frachtcontainers aufwendig und teuer sein.
[0004] WO 2016/029018 A1 offenbart ein weiteres mobiles Containergebäude mit einer betriebsmäßig fest installierten
Inneneinrichtung. In diesem Fall ist die Inneneinrichtung zur Wasseraufbereitung und
Wasserversorgung ausgebildet. Die Inneneinrichtung beinhaltet eine Vielzahl von Rohrleitungen,
die an den Innenwänden des Containers befestigt sind und eine Doppelfunktion erfüllen.
Sie dienen zum einen als Wasserleitungen, Druckluftleitungen oder dergleichen. Andererseits
sind die Rohrleitungen dazu ausgebildet, Funktionsmodule, wie etwa eine Pumpe oder
eine Filtereinheit zu halten. Die Funktionsmodule können über Koppelstücke an den
Rohrleitungen aufgehängt werden, was für diese Art von Containergebäude eine sehr
flexible und funktionsorientierte Einrichtung des Innenraums ermöglicht.
[0005] Ein weiteres mobiles Containergebäude ist aus
US 2008/0060790 A1 bekannt. In diesem Fall ist das Containergebäude ein mobiles Datenzentrum. In dem
Innenraum des Containers sind diverse Serverschränke zur Aufnahme von Computern, Datenspeichern
und Lüftern installiert. Auch in diesem Fall ist das Containergebäude auf Basis eines
ISO-Frachtcontainers realisiert.
[0006] Im Bereich der Containerschifffahrt gibt es verschiedene Arten von Frachtcontainern,
die für unterschiedliche Frachtarten vorgesehen sind. Neben den unisolierten Stahlcontainern,
die bei den zuvor beschriebenen Containergebäuden typischerweise verwendet wurden,
gibt es Spezialcontainer, wie etwa Tankcontainer für flüssiges oder gasförmiges Gefahrgut,
sogenanntes Flat Rack Container ohne Dach und Seitenwände sowie spezielle isolierte
Kühlcontainer (sogenannte Reefer-Container) für den Transport von verderblichen Waren,
wie Lebensmitteln. Reefer-Container sind doppelwandige, mit einer Wärmedämmung versehene
Container, die an einer Stirnseite entweder kreisrunde Öffnungen zum Zuführen und
Abführen von extern erzeugter Kühlluft aufweisen (sogenannte Porthole- oder Conair-Container)
oder die eine integrierte Kühleinheit aufweisen (sogenannte Integral-Kühlcontainer
oder Integral-Reefer). In der Regel bestehen die Wände von Kühlcontainern aus Aluminium,
um das zusätzliche Gewicht der Kühlanlage zu kompensieren. Am Boden der Kühlcontainer
ist typischerweise eine Aluminiumkonstruktion mit einer Vielzahl von in Längsrichtung
verlaufenden Rippen angeordnet, die Kühlkanäle zur Zirkulation der Kühlluft ausbilden.
Eine kurze Beschreibung zu Reefer-Containern findet man beispielsweise in einer Broschüre
der CMA CGM GROUP unter
www.cma-cgm.com.
[0007] CN 2014 94829 U offenbart eine Innenauskleidungsplatte mit verschiedenen Schichten, die speziell
für Kühlcontainer vorgesehen ist.
[0008] Ein Nachteil von Kühlcontainer im Vergleich zu einfachen ISO-Containern aus Stahl
ist die geringere Stabilität der Seitenwände, die einen Innenausbau zur Realisierung
eines mobilen Containergebäudes problematisch macht. Darüber hinaus sind Kühlcontainer
als Spezialcontainer in der Regel teurer als einfache ISO-Container aus Stahl. Infolgedessen
ist leicht nachvollziehbar, dass für die Realisierung von mobilen Containergebäuden
durchweg ISO-Stahlcontainer zum Einsatz kommen.
[0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Containergebäude der eingangs
genannten Art anzugeben, das eine möglichst kostengünstige und variable Realisierung
ermöglicht.
[0010] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein mobiles
Containergebäude der eingangs genannten Art gelöst, wobei die Bodenplatte auf einer
zum Innenraum gerichteten Seite eine Rippenstruktur mit einer Vielzahl gleichmäßig
voneinander beabstandeter Rippen aufweist, die sich in der Längsausdehnung kammartig
erstrecken und eine Vielzahl von gleichmäßig voneinander beabstandeten Kanälen bilden,
und wobei auf der Rippenstruktur eine lasttragende Platte befestigt ist, die die Rippenstruktur
überdeckt und die Inneneinrichtung trägt.
[0011] Das neue Containergebäude besitzt hiernach eine funktionsbestimmende Inneneinrichtung
mit Möbeln und/oder Geräten, wie etwa Schränken, Arbeitstischen, Waschtischen, Garderobenständern,
Bänken, elektrischen Geräten einschließlich Computern, Heizkörpern und anderen Aggregaten.
Die Möbel und Geräte sind in dem Innenraum betriebsmäßig fest installiert und stützen
sich überwiegend und im Wesentlichen auf der lasttragenden Stahlplatte ab. Dies bedeutet,
dass der überwiegende Teil der funktionsbestimmenden Inneneinrichtung auf der lasttragenden
Stahlplatte steht. Die Seitenwände und die Deckenplatte übernehmen keine oder allenfalls
eine geringfügige, untergeordnete Haltefunktion.
[0012] Gleichwohl können einzelne leichte Elemente der Inneneinrichtung an den seitlichen
Innenwänden und/oder an der Deckenplatte befestigt sein, wie etwa eine leichte LED-Deckenleuchte
oder ein Klebespiegel. Es liegt zudem im Rahmen der Erfindung, dass funktionsbestimmende
Teile der Inneneinrichtung zusätzlich zu der Abstützung auf der lasttragenden Stahlplatte
noch an der Deckenplatte und/oder an Seitenwänden fixiert sind, insbesondere um ein
Klappern, Rappeln oder Schlagen im bestimmungsgemäßen Betrieb und/oder beim Transport
zu verhindern. Auch in diesen Fällen ist das Eigengewicht der Teile aber überwiegend
und im Wesentlichen auf der lasttragenden Stahlplatte abgestützt. Dementsprechend
würden diese Teile ohne die Abstützung auf der lasttragenden Stahlplatte trotz der
Fixierung herunterfallen. In bevorzugten Ausführungsbeispielen trägt die Stahlplatte
mehr als 75 % des Gesamtgewichts der Inneneinrichtung, vorzugsweise mehr als 90%.
[0013] In einigen Ausführungsbeispielen hat die Stahlplatte eine Dicke von etwa 3 mm bis
10 mm, insbesondere etwa 4 mm bis 5 mm. Die Stahlplatte überdeckt die Rippenstruktur
und bildet somit einen ebenen Boden. Die Seitenwände dienen als - vorzugsweise isolierte
- Außenwände ohne nennenswerte lasttragende Funktion. Vielmehr bildet die Rippenstruktur
einen stabilen und tragfähigen Unterboden, an dem die Stahlplatte in bevorzugten Ausführungsbeispielen
befestigt ist.
[0014] Das neue Containergebäude lässt sich auf sehr kostengünstig auf Basis eines Kühlcontainers
(Reefer-Containers), insbesondere auf Basis eines Integral-Reefers realisieren. Dementsprechend
ist der transportable Container in einer bevorzugten Ausgestaltung ein für Seefracht
zugelassener Reefer-Container, vorzugsweise ein 20 Fuß Reefer-Container für den Lebensmitteltransport.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen ist der Container ein Integral-Reefer, aber ohne
integrierte Kühlaggregate.
[0015] Trotz der oben beschriebenen Nachteile von Reefer-Containern lässt sich auf diese
Weise ein flexibel nutzbares Containergebäude auf sehr kostengünstige Weise realisieren.
Man kann die thermischen Isolationseigenschaften des Kühlcontainers vorteilhaft nutzen
und auf einen isolierenden Innenausbau praktisch verzichten. Der statische Nachteil
der auf Leichtbau ausgelegten Isolierung wird vorteilhaft dadurch ausgeglichen, dass
die funktionsbestimmenden Teile der Inneneinrichtung überwiegend und bevorzugt sogar
vollständig auf der Stahlplatte abgestützt sind. Die bei Reefer-Containern übliche
Rippenstruktur am Boden, die eigentlich zur Zirkulation der Kühlluft vorgesehen ist,
eignet sich überraschend gut als Unterkonstruktion für die lasttragende Stahlplatte.
[0016] Somit ermöglicht das neue Containergebäude trotz der an sich höheren Anschaffungskosten
eines Reefer-Containers und trotz der statischen Nachteile im Vergleich zu einem Stahlcontainer
eine insgesamt sehr kostengünstige Möglichkeit zur Realisierung. Die oben genannte
Aufgabe ist vollständig gelöst.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Seitenwände zum Innenraum hin fugenlos
mit Edelstahlplatten verkleidet.
[0018] Eine solche Verkleidung ermöglicht eine sehr einfache und gründliche Reinigung des
Innenraums während oder nach einem Einsatz, indem der Innenraum einschließlich der
Innenwände beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger ausgespritzt wird. Die Ausgestaltung
ist besonders vorteilhaft, wenn das Containergebäude eine Sanitär- oder Kücheneinrichtung
beherbergt, was erhöhte Anforderungen an die Hygiene zur Folge hat. Auch diese Ausgestaltung
lässt sich sehr kostengünstig auf Basis eines Reefer-Containers realisieren, da Reefer-Container
für den Lebensmitteltransport ebenfalls leicht zu reinigende Innenwände besitzen.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung überdeckt die lasttragende Stahlplatte die Rippenstruktur
in dem Funktions- und/oder Arbeitsbereich vollständig. In einigen Ausführungsbeispielen
ist die Stahlplatte von oben mit der Rippenstruktur verschweißt und/oder verschraubt.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen sind Löcher, die durch das Verschweißen und/oder
Verschrauben entstehen, flüssigkeitsdicht verschlossen. In einigen Ausführungsbeispielen
sind Montagelöcher zur Befestigung der Stahlplatte an der Rippenstruktur von oben
zugeschweißt.
[0020] Auch diese Ausgestaltung ist sehr vorteilhaft, um auf kostengünstige Weise einen
hygienischen und leicht zu reinigenden Funktions- und/oder Arbeitsbereich zu realisieren.
Die Stahlplatte verhindert in dieser Ausgestaltung, dass Kleinteile, Schmutz und dergleichen
in die Kanäle der Rippenstruktur fallen und sich dort sammeln.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt die lasttragende Stahlplatte im Bereich der
Seitenwände eine nach oben ragende Endfläche, insbesondere eine L-förmige Abkantung,
und an den Seitenwänden ist eine nach unten ragende Dichtungsblende angeordnet, die
die nach oben ragende Endfläche von oben umgreift.
[0022] In dieser Ausgestaltung ist die Stahlplatte mittels einer labyrinthartigen Dichtung
an die Seitenwände angeschlossen. In bevorzugten Ausführungsbeispielen ist zwischen
der nach oben ragenden Endfläche und der nach unten ragenden Dichtungsblende ein flexibles
Dichtungselement, wie etwa eine Gummiwulst, Gummilippe, ein Schaumstoffpolster, ein
Silikonband oder dergleichen angeordnet. Die Ausgestaltung ermöglicht einen flüssigkeitsdichten
Anschluss der Stahlplatte an die Seitenwände und trägt vorteilhaft dazu bei, dass
sich der Innenraum des Containers einfach reinigen lässt, insbesondere mit einem Hochdruckreiniger.
Die labyrinthartige Dichtung besitzt darüber hinaus den Vorteil, dass sich die Seitenwände
und die lasttragende Stahlplatte in begrenztem Umfang relativ zueinander bewegen und
verwinden können, ohne dass es zu Spannungsrissen oder anderen Beschädigungen kommt.
Dies ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf den mobilen Einsatzzweck des neuen
Containergebäudes.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung besitzen die Seitenwände einen mehrschichtigen Aufbau
mit einem integrierten Isolationsmaterial. Vorzugsweise besitzt auch die Deckenplatte
einen mehrschichtigen Aufbau mit einem innenliegenden, verkleideten Isolationsmaterial.
[0024] Eine thermische Isolation des Containergebäudes ermöglicht einen großen Einsatzbereich
in sehr warmen und sehr kalten Gebieten. Die Ausgestaltung lässt sich durch Verwendung
eines Reefer-Containers auf sehr einfache und kostengünstige Weise realisieren.
[0025] Dementsprechend ist der transportable Container, wie bereits oben erwähnt, in den
bevorzugten Ausgestaltungen ein Integral-Reefer.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung besitzt der Kühlcontainer eine Rahmenkonstruktion
mit Montagebohrungen, an denen eine Außenwand mit einer integrierten Zugangstür befestigt
ist. Bevorzugt befindet sich die Außenwand mit der integrierten Zugangstür an einem
schmalseitigen Ende des Containers und die Außenwand ist von außen an der Rahmenkonstruktion
befestigt, insbesondere angeschweißt und/oder angeschraubt.
[0027] Handelsübliche Integral-Reefer besitzen an der einen Schmalseite eine Doppeltür,
die einen großflächigen Zugang in das Containerinnere ermöglicht. Diese Doppeltür
dient üblicherweise zur BE- und Entladung. An der gegenüberliegenden Schmalseite besitzen
die Integral-Reefer typischerweise einen Bereich, der zur Montage der integrierten
Kühlaggregate vorbereitet ist. Die vorliegende Ausgestaltung nutzt die standardmäßig
vorhandenen Montagebohrungen eines Integral-Reefers, um dort eine Außenwand mit einer
weiteren Zugangstür zu montieren. In einigen Ausführungsbeispielen ist diese Außenwand
thermisch und/oder akustisch gedämmt. Hinter der Außenwand können vorteilhaft technische
Aggregate angeordnet werden, wie etwa eine Heizkessel, ein Wassertank, eine elektrische
Schalttafel mit Sicherungen und/oder einer elektrischen Steuereinheit, ein Gas-, Diesel-
oder Vielstoffbrenner, Pumpen und dergleichen.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Containergebäude an der Deckenplatte
eine zum Innenraum gerichtete Beleuchtung mit elektrischen Anschlussleitungen, die
offen oder in einem sichtbaren Kabelkanal geführt sind.
[0029] In dieser Ausgestaltung ist an der Deckenplatte eine Raumbeleuchtung befestigt, wobei
die elektrischen Anschlussleitungen sichtbar, gewissermaßen "auf Putz" geführt sind.
Ein solcher Innenausbau unterscheidet sich deutlich von dem Innenausbau, wie er beispielsweise
in
WO 2014/056548 A1 beschrieben ist. Die sichtbare Verlegung der Anschlussleitungen ist sowohl aus optischen
Gründen als auch aufgrund der Gefahr von Beschädigungen im bestimmungsgemäßen Einsatz
ein Nachteil. Dieser Nachteil wird jedoch ausgeglichen durch die Kostenvorteile, die
insbesondere die Verwendung eines Integral-Reefers ermöglichen, bei dem man die standardmäßig
vorhandene Isolierung und Verkleidung möglichst unberührt lässt. Die Befestigung einer
Beleuchtung an der Deckenplatte ist wegen des geringen Gewichts, das die Deckenplatte
dabei aufnehmen muss, auch bei einem Integral-Reefer möglich. Vorzugsweise besitzt
die Beleuchtung eine Vielzahl von LED-Elementen, da derartige Beleuchtungen eine hohe
Lichtausbeute bei geringen Abmessungen und geringem Gewicht bieten.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt der Container quer zu der Längsausdehnung
eine Zugangsöffnung mit einer lichten Innenhöhe und einer lichten Innenbreite, und
die Inneneinrichtung besitzt eine statische Aufbauhöhe, die kleiner als die lichte
Innenhöhe ist. Vorzugsweise besitzen die Stahlplatte und die Inneneinrichtung eine
Gesamtbreite, die schmaler als die lichte Innenbreite der Zugangsöffnung sind.
[0031] Dieser Ausgestaltung macht es möglich, die Inneneinrichtung (zumindest die überwiegenden
Teile der Inneneinrichtung) außerhalb des Containers auf der Stahlplatte aufzubauen
und vormontiert in den Containerinnenraum hineinzuschieben. Es hat sich in praktischen
Versuchen gezeigt, dass dies mithilfe von Gabelstablern ohne weiteres möglich ist.
Die Ausgestaltung erleichtert die Montage der Inneneinrichtung auf der Stahlplatte
und ermöglicht eine weitere Kostenreduktion. Typischerweise besitzen ISO-Container
einschließlich der Integral-Reefer an einer Schmalseite eine Doppeltür, durch die
eine Beladung mit Gabelstaplern möglich ist. Die Ausgestaltung nutzt diese Doppeltür
vorteilhaft, um die auf der Stahlplatte weitgehend vormontierte Inneneinrichtung "als
Ganzes" in den Container zu schieben und dort dann auf der Rippenstruktur zu befestigen.
[0032] In einer weiteren Ausgestaltung erstreckt sich die lasttragende Stahlplatte in der
Längsausdehnung nur über einen Teil der Rippenstruktur und am Ende der lasttragenden
Stahlplatte ist eine Innenwand befestigt, die den Funktions- und/oder Arbeitsbereich
begrenzt. Vorzugsweise ist die Innenwand nachträglich, d.h. nach dem Hineinschieben
der Stahlplatte installiert, so dass die Innenwand die gesamte Innenhöhe und Innenbreite
des Containerinnenraums einnimmt und möglichst lückenlos an den Seitenwänden und der
Deckenplatte anliegt.
[0033] Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft, um einen Technikbereich, in dem die bereits
oben erwähnten Aggregate untergebracht sind, von dem Funktions- und Arbeitsbereich
für das Einsatzpersonal zu trennen. Dadurch, dass die lasttragende Stahlplatte sich
nicht über den gesamten Bereich der Rippenstruktur erstreckt, können die technischen
Aggregate kostengünstig direkt auf der Rippenstruktur befestigt werden. Zudem ist
das Hineinschieben der Stahlplatte in dieser Ausgestaltung einfacher. Die Ausgestaltung
trägt dazu bei, die Montagekosten zu senken.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung sind dementsprechend auf einer von dem Funktions-
und/oder Arbeitsbereich abgewandten Seite der Innenwand technische Versorgungsaggregate,
wie etwa ein Heißwassertank, ein Brenner, ein Schaltschrank mit Elektroverteiler,
Pumpen und dergleichen, auf der Rippenstruktur angeordnet.
[0035] In dieser Ausgestaltung kann die Rippenstruktur mit ihren Kanälen vorteilhaft genutzt
werden, um Installationsleitungen am Boden des Containers zu verlegen. Zudem ermöglicht
diese Ausgestaltung eine sehr kostengünstige Nutzung eines Reefer-Containers.
[0036] In einer weiteren Ausgestaltung weist die lasttragende Stahlplatte einen sich in
der Längsrichtung erstreckenden Wasserablaufkanal auf. Vorteilhaft erstreckt sich
der Wasserablaufkanal bis zu der (Doppel-)Tür des Containers.
[0037] Die Integration eines solchen Ablaufkanals in der Stahlplatte vereinfacht die Montage
und Reinigung des Containerinnenraums auf kostengünstige Weise. Die Ausgestaltung
ist besonders vorteilhaft, wenn die Inneneinrichtung Dusch- und/oder Waschkabinen
oder andere Funktionsbereiche beinhaltet, bei denen Wasser in größeren Mengen und/oder
zu Reinigungszwecken verwendet wird.
[0038] In einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet die Inneneinrichtung eine Anzahl an Waschbecken
und/oder einer Anzahl an Duschen, die jeweils auf der lasttragenden Stahlplatte abgestützt
sind.
[0039] Wie bereits weiter oben erwähnt, nimmt die Stahlplatte zusammen mit der Rippenstruktur
die wesentliche Gewichtskraft der Waschbecken und/oder Duschen auf. Vorteilhaft sind
die Waschbecken und/oder Duschen nicht an den Seitenwänden aufgehängt. Die Ausgestaltung
ist eine sehr vorteilhafte Verwendung des neuen Containergebäudes, insbesondere auf
Basis eines Integral-Reefers.
[0040] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des neuen Containergebäudes in einer Ansicht schräg von vorne,
- Fig. 2
- das Containergebäude aus Fig. 1 in einer Ansicht schräg von hinten,
- Fig. 3
- wesentliche Teile der Inneneinrichtung des Containergebäudes aus den Fig. 1 und 2
auf einer Stahlplatte,
- Fig. 4
- die Rippenstruktur des Containergebäudes aus Fig. 2 in einer Detailansicht,
- Fig. 5
- eine weitere Detailansicht, die den Anschluss der Stahlplatte an die Seitenwand des
Containers aus Fig. 1 und 2 zeigt,
- Fig. 6
- das Containergebäude aus Fig. 2 mit einer alternativen Außenwand am rückseitigen Ende,
und
- Fig. 7
- ein Detail der Inneneinrichtung aus Fig. 3.
[0041] In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Containergebäudes in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. In diesem Ausführungsbeispiel ist das
Containergebäude 10 ein Sanitärcontainergebäude, das als Dusch- und Waschraum bei
militärischen, humanitären und/oder expeditionsartigen Einsätzen verwendet werden
kann. Es handelt sich hier um ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Alternativ können
weitere Ausführungsbeispiele für andere Funktionen eingerichtet sein, beispielsweise
als Küchencontainergebäude, Schlafcontainergebäude oder als mobile Führungs- oder
Leitstände mit einer büroartigen Inneneinrichtung.
[0042] Das Containergebäude 10 ist hier auf Basis eines Integral-Reefers aufgebaut, d.h.
auf Basis eines handelsüblichen Kühlcontainers 12 zur Beförderung von verderblichen
Waren im Seefrachtverkehr, wie etwa zur Beförderung von Lebensmitteln und/oder Medikamenten.
Dementsprechend besitzt der Container 12 in den bevorzugten Ausführungsbeispielen
die Abmessungen eines handelsüblichen ISO-Containers für den Seefrachtverkehr. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen 20-Fuß-Integral-Reefer.
[0043] Der Container 12 besitzt eine Bodenplatte 14, eine Deckenplatte 16 und Seitenwände
18, die zusammen einen Innenraum 20 mit einer Längsausdehnung in Richtung des Pfeils
22 definieren. In dem Innenraum 20 ist eine Inneneinrichtung 24 betriebsmäßig fest
installiert. "Betriebsmäßig fest" bedeutet hier, dass die überwiegenden Teile der
Inneneinrichtung 24 im bestimmungsgemäßen Betrieb des Containergebäudes 10 in dem
Innenraum 20 verbleiben und dort für ihren bestimmungsgemäßen Einsatz befestigt sind.
[0044] Der Container 12 besitzt in an sich bekannter Weise eine kastenförmige Rahmenkonstruktion
26, die beispielsweise aus Stahlprofilen hergestellt sein kann. Die Bodenplatte 14
kann ebenfalls aus Stahl hergestellt sein, um das Gesamtgewicht des Containers einschließlich
der Inneneinrichtung 24 auch unter rauen Transportbedingungen zuverlässig aufzunehmen.
Typischerweise ist die Rahmenkonstruktion 26 dazu ausgebildet, das Gewicht von zumindest
einem weiteren Container zu tragen, der auf der Deckenplatte 16 bzw. den äußeren vertikalen
Säulen der Rahmenkonstruktion 26 abgesetzt werden kann, wie dies im Seefrachtverkehr
üblich ist. Im Gegensatz dazu sind die Seitenwände 18 hier aus Aluminium oder mit
einer anderen Leichtbaukonstruktion hergestellt. Die Seitenwände sind hier doppelwandig
isoliert und im Innenraum 20 weitgehend fugenlos mit Edelstahlplatten 28 verkleidet
(siehe die Detaildarstellung in Fig. 5).
[0045] Wie für einen Integral-Reefer üblich, besitzt das Containergebäude 10 auf der Bodenplatte
14 eine Rippenstruktur 30, die sich in Längsrichtung 22 über die gesamte Bodenplatte
14 erstreckt. Die Rippenstruktur 30 besteht typischerweise aus einem oder mehreren
Aluminiumstranggussprofilen und weist eine Vielzahl gleichmäßig voneinander beabstandeter
Rippen 32 auf, die sich in der Längsausdehnung 22 kammartig erstrecken und eine Vielzahl
von gleichmäßig voneinander beabstandeten Kanälen bilden (siehe Fig. 4). Eine exakte
Maßhaltigkeit der Rippenstruktur und insbesondere der seitlichen Abstände der einzelnen
Rippen 32 ist nicht entscheidend, so dass der Begriff "gleichmäßig" hier vor allem
darauf hindeutet, dass praktisch die gesamte Bodenplatte 14 im Innenraum 20 mit Rippen
32 bedeckt ist. Typischerweise dienen die Kanäle 34 der Rippenstruktur 30 bei einem
handelsüblich beladenen Integral-Reefer zur Zirkulation der Kühlluft, während die
zu transportierenden Waren auf der Rippenstruktur 30 abgestellt sind.
[0046] In der vorliegenden Verwendung des Integral-Reefers 12 ist auf der Rippenstruktur
30 allerdings eine Stahlplatte 36 befestigt. Die Stahlplatte 36 trägt den überwiegenden
Teil der Inneneinrichtung 24, wie dies in Fig. 3 erkennbar ist. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel trägt die Stahlplatte 36 beispielsweise zwei Rahmengestelle 38,
in denen jeweils ein großes Doppelwaschbecken 40 und ein Heizkörper 42 befestigt sind.
Ein weiteres Rahmengestell 44 bildet eine Garderobe und trägt eine Sitzbank 46. Des
Weiteren beinhaltet die Inneneinrichtung 24 hier eine Vielzahl von Duschköpfen 48
und Duschtrennwänden 50. Sämtliche vorgenannten Teile der Inneneinrichtung 24 sind
in den bevorzugten Ausführungsbeispielen auf der Stahlplatte 36 vormontiert und werden
zusammen mit der Stahlplatte 36 bei der Montage des Containergebäudes 10 in den Innenraum
20 geschoben und dort zusammen mit der Stahlplatte 36 fixiert. Charakteristisch an
dem Containergebäude 10 ist daher, dass die wesentlichen funktionsbestimmenden Teile
der Inneneinrichtung, wie hier die Waschbecken 40, Heizkörper 42 und Duschkabinen
überwiegend auf der Stahlplatte 36 abgestützt sind. Die Stahlplatte 36 nimmt die Gewichtskraft
dieser Teile überwiegend oder sogar vollständig auf. Eine Befestigung der Rahmengestelle
38, 44 und Duschtrennwände 50 an den Innenseiten der Wände 18 ist allerdings vorteilhaft,
um Klappern, Rappeln, Schlagen und dergleichen beim Transport oder bestimmungsgemäßen
Gebrauch zu unterbinden. In jedem Fall trägt die Stahlplatte 36 mehr als 50% der jeweiligen
Gewichtskraft der funktionsbestimmenden Teile.
[0047] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die lasttragende Stahlplatte 36 einen
sich in Längsrichtung 22 erstreckenden, integrierten Wasserablaufkanal 52 auf. Über
den Ablaufkanal 52 kann das Duschwasser gesammelt und aus dem Containerinnenraum 20
nach draußen abgeleitet werden.
[0048] Wie man bei Fig. 3 erkennen kann, sind auf der vom Innenraum abgewandten Seite der
Stahlplatte 36 vertikale Tragprofile 54 angeordnet, die sich ebenfalls in Längsrichtung
22 erstrecken. In einigen Ausführungsbeispielen sind die Profile 54 aus Stahl hergestellt.
[0049] Wie man in Fig. 5 erkennen kann, besitzt die Stahlplatte 36 im Bereich der Seitenwände
18 eine nach oben ragende Endfläche 56, die beispielsweise durch eine L-förmige Abkantung
der Stahlplatte 36 hergestellt ist. Die Endfläche 56 liegt weitgehend parallel an
der Edelstahlplatte 28 der Seitenwand 18 an. An der Seitenwand 18 ist in dem Arbeits-
oder Funktionsbereich eine umlaufende Dichtungsblende 58 montiert, die einen nach
unten ragenden Abschnitt 60 aufweist. Der Abschnitt 60 umgreift die Endfläche 56 von
oben. In einigen Ausführungsbeispielen ist zwischen der Endfläche 56 und dem Abschnitt
60 ein elastisches Dichtungsmaterial (hier nicht dargestellt), wie etwa eine Gummidichtung
oder ein Silikonstreifen angeordnet. Die Endfläche 56 und die Dichtungsblende 58 bilden
eine Labyrinthdichtung, über die die Stahlplatte 36 feuchtigkeitsdicht an der Innenseite
der Seitenwand 18 anliegt.
[0050] Wie man in Fig. 5 weiterhin erkennen kann, sitzen die Stahlprofile 54 auf den Rippen
32 der Rippenstruktur auf. Eine solche Konstruktion macht es einfacher, die vormontierte
Inneneinrichtung 24 mit einem Gabelstapler in den Innenraum 20 des Containers 12 hineinzuschieben
und dort abzusetzen. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Stahlplatte 36 auch
direkt auf der Rippenstruktur 30 angeordnet sein.
[0051] Wie man in Fig. 2 erkennen kann, überdeckt die Stahlplatte 36 nicht den gesamten
Bereich der Rippenstruktur 30. Vielmehr ist die Stahlplatte 36 in Längsrichtung 22
etwas kürzer als der Innenraum 20 des Containers 12. Am innenliegenden Ende der Stahlplatte
36 eine Innenwand 62 ist in dem Innenraum 20 montiert. Die Innenwand 62 trennt den
Funktions- und/oder Arbeitsbereich für das Einsatzpersonal, hier also den Sanitärbereich,
von einem Technikraum 64. In den bevorzugten Ausführungsbeispielen wird die Innenwand
62 erst nach dem Hineinschieben der Stahlplatte 36 in den Innenraum 20 montiert. Vorzugsweise
schließt die Innenwand 62 den Funktions- und Arbeitsbereich vollständig von dem Technikraum
64 ab. Daher liegt die Innenwand 62 in den bevorzugten Ausführungsbeispielen lückenlos
an den innenseitigen Edelstahlplatten 28 der Seitenwände 18 und an der Innenseite
der Deckenplatte 16 an. Sie kann mit einem Dichtungsmaterial abgedichtet sein.
[0052] In dem Technikraum 64 sind in den bevorzugten Ausführungsbeispielen diverse technische
Aggregate untergebracht, die zwar für den bestimmungsgemäßen Betrieb des Containergebäudes
benötigt werden, aber nicht in dem Funktions- und/oder Arbeitsbereich unmittelbar
zugänglich sein müssen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beinhalten die Aggregate
einen Schaltkasten 66 für die Elektroinstallation sowie einen Heißwassertank 68. Des
Weiteren können in dem Technikraum 64 ein Brenner oder eine andere Heizanlage zum
Aufheizen des Wassers in dem Tank 68 sowie Pumpen und andere Aggregate angeordnet
sein (hier nicht dargestellt).
[0053] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 besitzt der Container 12 an seinem technikraumseitigen
Ende eine Türkonstruktion mit zwei großen Türflügeln 70, die im geöffneten Zustand
praktisch den gesamten Technikraum 64 freigeben. In dem in Fig. 2 linksseitigen Türflügel
70 ist zudem eine kleinere Tür 72 angeordnet, die einen einfachen Zugang in den Technikraum
64 ermöglicht.
[0054] In anderen Ausführungsbeispielen kann anstelle der Doppeltür mit den Türflügeln 70
eine Außenwand 74 an der Rahmenkonstruktion 26 befestigt sein. Vorteilhaft ist die
Außenwand 74 an den ohnehin vorhandenen Montagebohrungen 76 der Rahmenkonstruktion
26 eines Integral-Reefers 12 befestigt. In der Außenwand 74 ist eine einfache Zugangstür
72 eingelassen, die einen Zugang in den Technikraum 64 für Wartungsarbeiten, wie etwa
den Austausch einer Sicherung in dem Schaltkasten 66, ermöglicht. Das Ausführungsbeispiel
mit der festmontierten Außenwand 74 ermöglicht eine höhere Stabilität des Containergehäuses
und ist daher für manche Anwendungen bevorzugt.
[0055] Darüber hinaus besitzt das Containergebäude 10 in den bevorzugten Ausführungsbeispielen
eine "typische" Doppeltür eines ISO-Frachtcontainers auf der vom Technikraum 64 abgewandten
Schmalseite (in Fig. 1 nicht dargestellt). Alternativ hierzu könnte die "typische"
Containerdoppeltür auf der Seite des Technikraums 64 angeordnet sein und eine Montagewand
mit einer integrierten Zugangstür 72 entsprechend der Darstellung in Fig. 6 ist an
der in Fig. 1 dargestellten Schmalseite des Containers 12 montiert.
[0056] In den bevorzugten Ausführungsbeispielen, in denen die Stahlplatte 36 mit der vormontierten
Inneneinrichtung 24 in den Innenraum 20 des Containers 12 geschoben wird, erfolgt
dies durch die "typischen" Containerdoppeltüren eines ISO-Frachtcontainers. Diese
Doppeltüren stellen also eine Zugangsöffnung mit einer lichten Innenhöhe 78 und einer
lichten Innenbreit 80 bereit. Die vormontierte Inneneinrichtung 24 besitzt vorteilhaft
eine statische Aufbauhöhe 82, die kleiner als die lichte Innenhöhe 78 der Containerzugangsöffnung
ist, um das Hineinschieben der vormontierten Inneneinrichtung 24 zu ermöglichen. Sofern
einzelne Teile der Inneneinrichtung 24 an der innenseitigen Decke des Containers 12
befestigt werden sollen, wie etwa die hier gezeigten Duschtrennwände 50, so kann dies
nach dem Hineinschieben der Inneneinrichtung 24 mit entsprechenden Zwischen- oder
Verlängerungsstücken erfolgen. In den bevorzugten Ausführungsbeispielen ist auch die
Aufbaubreite 84 der Inneneinrichtung 24 schmaler als die lichte Innenbreite 80 des
Containers 12. In einigen Ausführungsbeispielen kann die Stahlplatte 36 zwei- oder
mehrteilig ausgebildet sein, wie dies bei der Trennfuge 86 in Fig. 3 angedeutet ist,
um das Hineinschieben der Inneneinrichtung 24 in den Containerinnenraum 20 zu erleichtern.
[0057] In den bevorzugten Ausführungsbeispielen sind die Versorgungsleitungen und Anschlussleitungen
in dem Innenraum 20 sichtbar verlegt, wie dies in Fig. 7 bei den Wasseranschlussleitungen
88 für die Waschbecken dargestellt ist. Ebenso sind elektrische Anschlussleitungen,
wie insbesondere zum Anschluss einer Deckenbeleuchtung (hier nicht dargestellt) in
dem Innenraum 20 sichtbar, d.h. gewissermaßen "auf Putz" verlegt. Dies schließt nicht
aus, dass die entsprechenden Leitungen in einem gesonderten Kanal laufen, wobei dann
dieser gesonderte Kanal sichtbar an der Decke, den Seitenwänden 18 und/oder Gestellteilen
der (vormontierten) Inneneinrichtung 24 verläuft.
[0058] In allen bevorzugten Ausführungsbeispielen basiert das neue Containergebäude auf
der Verwendung eines handelsüblichen Kühlcontainers, insbesondere eines Integral-Reefer-Containers,
wie er typischerweise für den Transport von Lebensmitteln oder anderen verderblichen
Waren im Seefrachtverkehr eingesetzt wird. Auf der vorhandenen Rippenstruktur ist
eine lasttragende Stahlplatte angeordnet, die die Hauptlast der funktionsbestimmenden
Teile der Inneneinrichtung 20 trägt. Auf diese Weise können die vergleichsweise schwachen
Seitenwände der Reefer-Container von lasttragenden Aufgaben befreit werden.
1. Mobiles Containergebäude für militärische, humanitäre und/oder expeditionsartige Einsätze,
insbesondere mobiles Sanitärcontainergebäude, mit einem transportablen Container (12)
mit einer Bodenplatte (14) einer Deckenplatte (16) und Seitenwänden (18), die zusammen
einen Innenraum (20) mit einer Längsausdehnung (22) definieren, und mit einer Inneneinrichtung
(24), die einen in dem Innenraum (20) liegenden Funktions- und/oder Arbeitsbereich
für Einsatzpersonal bildet und die in dem Innenraum (20) betriebsmäßig fest installiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (14) auf einer zum Innenraum (20) gerichteten Seite eine Rippenstruktur
(30) mit einer Vielzahl gleichmäßig voneinander beabstandeter Rippen (32) aufweist,
die sich in der Längsausdehnung (22) kammartig erstrecken und die eine Vielzahl von
gleichmäßig voneinander beabstandeten Kanälen (34) bilden, und dass auf der Rippenstruktur
(30) eine lasttragende Stahlplatte (36) befestigt ist, die die Rippenstruktur (30)
überdeckt und die die Inneneinrichtung (24) trägt.
2. Mobiles Containergebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (18) zum Innenraum (20) hin fugenlos mit Edelstahlplatten (28) verkleidet
sind.
3. Mobiles Containergebäude nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die lasttragende Stahlplatte (36) die Rippenstruktur (30) in dem Funktions- und/oder
Arbeitsbereich vollflächig überdeckt.
4. Mobiles Containergebäude nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die lasttragende Stahlplatte (36) im Bereich der Seitenwände (18) eine nach oben
ragende Endfläche (56) besitzt und dass an den Seitenwänden (18) eine nach unten ragende
Dichtungsblende (58) angeordnet ist, die die nach oben ragende Endfläche (56) von
oben umgreift.
5. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (18) einen mehrschichtigen Aufbau mit einem integrierten Isolationsmaterial
besitzen.
6. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der transportable Container (12) ein für Seefracht zugelassener Kühlcontainer ist,
insbesondere ein Integral-Reefer.
7. Mobiles Containergebäude nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlcontainer eine Rahmenkonstruktion (26) mit Montagebohrungen (76) aufweist,
und dass an den Montagebohrungen (76) eine Außenwand (74) mit einer integrierten Zugangstür
(72) befestigt ist.
8. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Deckenplatte (16) eine zum Innenraum (20) gerichtete Beleuchtung mit elektrischen
Anschlussleitungen angeordnet ist, die offen oder in einem sichtbaren Kabelkanal geführt
sind.
9. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Container (12) quer zu der Längsausdehnung (22) eine Zugangsöffnung mit einer
lichten Innenhöhe (78) und einer lichten Innenbreite (80) besitzt, und dass die Inneneinrichtung
(24) eine statische Aufbauhöhe (82) besitzt, die kleiner als die lichte Innenhöhe
(78) ist.
10. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die lastragende Stahlplatte (36) in der Längsausdehnung (22) nur über einen
Teil der Rippenstruktur (30) erstreckt, und dass am Ende der lastragenden Stahlplatte
(36) eine Innenwand (62) befestigt ist, die den Funktions- und/oder Arbeitsbereich
begrenzt.
11. Mobiles Containergebäude nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer von dem Funktions- und/oder Arbeitsbereich abgewandten Seite der Innenwand
(62) technische Versorgungsaggregate (66, 68) auf der Rippenstruktur (30) angeordnet
sind.
12. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die lastragende Stahlplatte (36) einen sich in der Längsausdehnung (22) erstreckenden
Wasserablaufkanal (52) aufweist.
13. Mobiles Containergebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Inneneinrichtung (24) eine Anzahl Waschbecken (40) und/oder eine Anzahl Duschen
(48) beinhaltet, die jeweils auf der lasttragenden Stahlplatte (36) abgestützt sind.