[0001] Die Erfindung betrifft heb- und senkbare Lastaufnahmemittel für Förderzeuge, insbesondere
Gabel mit mindestens einer Gabelzinke die teleskopisch verlängerbar ist, und die einen
eine Grundgabel als Innenkörper ganz oder teilweise umgreifenden und gegenüber diesem
längs verlagerbaren Gabelschuh als Verstellkörper aufweist. Derartige Lastaufnahmemittel
gehören als Gabeln, die üblicherweise aus zwei an einem Gabelträger eines Flurförderzeuges
befestigten Gabelzinken bestehen, zum Stand der Technik. Derartige Flurförderzeuge
werden als Gabelstapler von einem Fahrer gelenkt, welcher üblicherweise Lasten nach
Sicht und Erfahrung auf die Gabeln aufnimmt, diese verfährt und an anderer Stelle
ggf. auch in Hochregallagern, wieder absetzt.
[0002] Bei teleskopisch verlängerbaren Gabelzinken, sognannte Teleskopgabelzinken, handelt
es sich um eine Gabelverlängerung, dem sogenannten Gabelschuh, der mit der eigentlichen
Gabelzinke, der sogenannten Grundgabel, verschiebbar verbunden ist. Teleskopgabelzinken
werden an Flurförderzeugen in so gut wie allen Bereichen eingesetzt, in denen Ladungsträger
mit unterschiedlichen Abmessungen eingesetzt werden. Durch die Teleskopierbarkeit
kann die Länge der Gabelzinke flexibel auf die Abmessung der zu transportierenden
Ladung angepasst werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Ladung sicher auf den
Gabelzinken liegt und vollständig von der Gabelzinke unterdeckt ist.
[0003] In der
DE 102 16 076 C1 ist ein derartiges Lastaufnahmemittel für Förderzeuge, insbesondere eine Gabelzinke
für Flurförderzeuge mit einer oder zwei Gabelzinken beschrieben, wobei das Lastaufnahmemittel
teleskopisch verlängerbar ist und einen einen Innenkörper, die Grundgabel, ganz oder
teilweise umgreifenden und gegenüber diesem längs verlagerbaren Verstellkörper, den
Gabelschuh, aufweist. Der Gabelschuh ist in zumindest zwei Relativlagen an der Grundgabel
arretierbar. Über ein von außen zugängliches Betätigungselement kann diese Arretierung
gelöst werden.
[0004] Das Verlängern des Gabelblattes, das sogenannte Teleskopieren, erfolgt entweder von
Hand durch den Fahrer des Flurförderzeuges, wozu dieser Absteigen muss, oder per hydraulischem,
pneumatischem oder elektrischem Antrieb.
[0005] Im allgemeinen praktischen Einsatz hat es sich bewährt, Elektronik wie Kameras, Sensorik,
Linienlaser etc. an den Gabelzinken anzubringen, um den Fahrer bei Ein- und Auslagervorgängen
zu unterstützen, sowie Unfälle wie beispielsweise Kollisionen mit Personen und Objekten
zu vermeiden. Diese Elektronikkomponenten werden dabei gängiger Weise in der Gabelzinkenspitze
integriert, um eine optimale Funktion zu gewährleisten. Um diese Komponenten zu betreiben,
müssen diese auf der einen Seite mit Strom versorgt und andererseits die Signale wie
Kamerabild oder Sensorsignale zu einer Auswerteinheit, wie beispielsweise einem Monitor,
geführt werden. Neben kabelgebundener Stromversorgung bzw. Signalübertragung wären
auch eine Versorgung mit Akku sowie eine Signalübertragung mittels Funktechnik denkbar
(Bluetooth, WLAN, etc.). Diese Techniken benötigen allerdings relativ viel Bauraum,
der in der Gabelzinkenspitze kaum vorhanden ist. Zudem ist die nötige Robustheit von
Akku- und Funkkomponenten nicht unbedingt gewährleistet. Daher hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, Kamera, Sensoren, etc. mit Kabeln anzuschließen, welche dann seitlich oder
unterhalb des Gabelblattes zum Gabelkopf der Gabelzinke geführt werden, an der sinnvollerweise
eine Trennstelle (z.B. Stecker) vorgesehen ist. Um die Kabel zu schützen, werden diese
in Kabelkanälen geführt, welche auf die Gabelzinke aufgesetzt oder besser in die Gabelzinke
gefräst werden. Sinnvollerweise werden die Kabel zum Fixieren in den Kanälen verklebt.
[0006] Die
DE 297 08 980 U1 beschreibt eine derartige Überwachungsvorrichtung für ein Flurförderfahrzeug mit
einer Gabel zum Transportieren oder Stapeln von Gegenständen, Lasten oder Lagergut,
mit einer Videokamera, zur optischen Erfassung wenigstens eines Umfeldbereiches des
Flurförderfahrzeuges und einen bevorzugt im Fahrerraum des Flurförderfahrzeuges positionierten
Monitor zur Wiedergabe der Kamerasignale. In der Gabelspitze ist eine Ausnehmung zur
Aufnahme der Videokamera vorgesehen.
[0007] Zum einen wird durch eine derartige Positionierung der Kamera die Gabelzinke des
Flurförderfahrzeuges in den Abmessungen nicht wesentlich verändert, so dass durch
den Einsatz eines derartigen Überwachungssystems an einem Flurförderfahrzeug die Bandbreite
der möglichen, zu befördernden Transportsysteme oder Paletten nicht eingeschränkt
wird. Zum anderen ist die Kamera des Überwachungssystems durch die Anordnung in der
Gabel besonders geschützt, so dass Stöße oder Schläge in der Regel nicht zu einer
Beschädigung der Kamera führen.
[0008] Da jedoch eine Kabelführung in Teleskopgabelzinken auf Grund der Relativbewegung
zwischen Grundgabelzinke und Gabelschuh technisch anspruchsvoll hinsichtlich konstruktiver
Ausführung und Dauerfestigkeit ist, wurden bis zum heutigen Tag ausschließlich nicht-teleskopierbare
Gabelzinken mit Elektronik in der Gabelspitze ausgestattet.
[0009] Aus dem Prospekt Motec Kamera-Monitor-Systeme für Logistik-, Hafen- und Industrieanwendungen
- Stapler - der Firma Motec GmbH aus Hadamar mit dem Druckzeichen
100 0070 016-02/2017 ist der Einsatz von Kamerasystemen an Staplern bekannt. Als Einbaupositionen werden
Seitenbereiche von Gabelzinken oder Gabelrücken vorgeschlagen, wobei insbesondere
der Einbau am Gabelrücken vor Beschädigungen schützen soll. Die empfohlene Datenübertragung
der Bilder einer Gabelzinkenkamera an den Monitor erfolgt über eine Funkstrecke. Für
eine Teleskopgabel ist auf den Seiten 24 und 25 die Verwendung von Spiralkabeln oder
Federleitungstrommeln als Alternative für die Funkstrecke beschrieben. Allerdings
ist die Gabelzinkenkamera an der Grundgabelzinke der Teleskopgabel befestigt und nicht
wie oben beschrieben für eine normale Gabel in der Gabelspitze. Diese Kameraeinstellung
unterstützt den Fahrer zwar beim Aufnehmen von Ladungsträgern. Eine Sicht vor die
Gabelzinken bei aufgenommener Ladung ist jedoch nicht bzw. nur bedingt möglich.
[0010] Aus der
EP 1 711 428 B1 ist weiterhin ein Gabelstapler bekannt, der an der Rückseite eines Transportfahrzeugs
angebracht werden kann. Der Gabelstapler weist ein U-förmiges Fahrgestell mit einem
darauf montierten vertikalen Mast auf, der einen seitlichen Verschiebemechanismus
träg Dieser Verschiebemechanismus weist einen festen Wagen mit einem beweglichen Wagen
auf, der verschiebbar daran angebracht ist. Mittels eines Paar von fluidbetätigten
Stempeln lässt sich der bewegliche Schlitten relativ zu dem festen Schlitten seitlich
verschieben. Eine Energiekette verbindet die Fluidzuleitungen mit jedem der fluidbetätigten
Stempel.
[0011] Aus der
US 2003/0185656 A1 ist ein Regalbediengerät für Hochregale bekannt geworden, dessen Gabeln über entsprechend
umgelenkte Seilzüge bzw. Zahnriemen teleskopierbar sind. Hier können die der Kraftübertragung
dienenden über mindestens zwei Ebenen umgelenkten Seilzüge bzw. Zahnriemen auch elektrisch
leitend ausgebildet sein um Aktuatoren bzw. Kameras mit Strom zu versorgen. Ein Schutz
für die anfälligen elektrischen Leitungen ist nicht vorgesehen.
[0012] Die Energiekette, auch Energieführungskette, wird im Maschinenbau zur Führung und
zum Schutz flexibler Kabel, pneumatischer oder hydraulischer Leitungen eingesetzt.
Solche Leitungen sind an einem Maschinenteil angeschlossen, welches dauernd hin und
her bewegt wird. Ohne eine solche Führung, welche die Einhaltung des kleinsten zulässigen
Biegeradius der Leitungen garantiert, würden die Leitungen unter der Dauerbelastung
rasch zerstört.
[0013] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine teleskopierbare Gabelzinke der eingangs
genannten Art derart auszubilden, dass eine einfache und sichere Anbringung von kabelgebundenen
Elektronikkomponenten, insbesondere einer Kamera, im vorderen Bereich des Gabelschuhes
ermöglicht wird, wobei die Anforderungen an eine Teleskopgabelzinke bezüglich Vorhalten
eines Kabel-Reservoirs, Führung zusätzlicher Kabellängen, Flexibilität bezüglich verschiedener
Nutzlängen und Austauschbarkeit sowohl der Teleskopgabelzinken, der Kabelführung sowie
auch des Kabels erfüllt werden.
[0014] Um eine Kabelführung in einer Teleskopgabelzinke zu integrieren, sind folgende Aufgabenstellungen
zu lösen:
- Um den relativen Weg der Teleskopierung zwischen Grundgabel und Gabelschuh ausgleichen
zu können, muss hier, neben dem in der Grundgabelzinke fest verlegten Kabel eine zusätzliche
Kabellänge vorgehalten werden. Diese Länge entspricht mindestens der Länge, die sich
der Gabelschuh ausziehen bzw. teleskopieren lässt. Im eingefahrenen bzw. nicht teleskopierten
Zustand des Gabelschuhs, muss die zusätzliche Kabellänge in der Grundgabel gelagert
werden.
- Beim Ausziehen des Gabelschuhs muss die zusätzliche Kabellänge, welche die Distanz
zwischen Gabelschuhspitze und Grundgabel überbrückt, sicher geführt werden, damit
das Kabel nicht beschädigt wird. Schäden können hier durch Knicken in einem kleinen
Radius, Torsion, Scheuern oder Einklemmen zwischen Gabelschuh und Grundgabel entstehen.
Das alles ist vor dem Hintergrund von mehreren zehntausend Teleskopiervorgängen zu
betrachten, die sich im Lebenszyklus einer Teleskopgabelzinke summieren können. Bei
unten offenen Gabelschuhen besteht zudem bei einem nicht geführten Kabel die Gefahr,
dass dieses aus dem Gabelschuh heraushängt und abgerissen wird.
[0015] Beim Einziehen des Gabelschuhs muss die zusätzliche Kabellänge wieder in die Grundgabel
geführt werden.
- Eine weitere wichtige Anforderung für eine Kabelführung in einer Teleskopgabel ist
die Realisierung verschiedener Nutzlängen. In der Regel werden Teleskopgabeln mit
Nutzlängen von 800 mm bis 2400 mm eingesetzt. In Sonderfällen werden auch noch andere
Längen umgesetzt.
- Da auch die Teleskopgabelzinke, wie jede andere Gabelzinke, eines der am härtesten
beanspruchten Teile an einem Flurförderzeug sind, kann es durchaus vorkommen, dass
Teile des Kabels oder der Kabelführung beschädigt werden. Daher ist es wichtig, dass
die Kabelführung dementsprechend ausgelegt ist, damit sie selbst, sowie auch das Kabel,
möglichst einfach zu tauschen sind.
[0016] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine teleskopierbare Gabelzinke der eingangs
genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0017] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Gabelschuh Elektronikkomponenten
zugeordnet sind, deren Zuleitungen durch eine an der Grundgabel angeordnete, die Grundgabel
mit dem Gabelschuh verbindenden Energiekette geschützt, wobei die Energiekette nur
einen horizontalen Freiheitsgrad aufweist.
[0018] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung erhält man eine einfache und sichere Kabelführung
in Teleskopgabelzinken zum Anschluss von im vorderen Bereich des Gabelschuhes angeordneten
Elektronikkomponenten, insbesondere Kameras oder Sensorik, wobei die speziellen Anforderungen
an eine Teleskopgabelzinke im Hinblick auf ein Kabel-Reservoir, Führung zusätzlicher
Kabellängen, Flexibilität bezüglich verschiedener Längen und Austauschbarkeit sowohl
der Teleskopgabelzinken, der Kabelführung sowie auch des Kabels berücksichtigt werden
können.
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn seitlich in die Grundgabel eine Ausfräsung
eingearbeitet ist, in welche die Energiekette derart versenkt gleitend eingebracht
ist, dass diese nicht über die Seitenkanten der Grundgabel übersteht.
[0020] Es hat sich bewährt, dass die Energiekette mit einem Festpunktglied an dem Grundgabelblatt
und mit einem Mitnehmerglied an dem Gabelschuh befestigt ist.
[0021] Nachahmenswert ist, dass in die Grundgabel gegenüber der Ausfräsung ein Kabelkanal
seitlich eingearbeitet ist, in den als Teil der Zuleitung ein fixiertes Kabel derart
versenkt eingebracht ist, dass dieses nicht über die Seitenkante der Grundgabel übersteht.
[0022] Vorteilhaft ist, wenn das fixierte Kabel über eine Steckverbindung mit einer in der
Energiekette geführten Kabelverlängerung verbunden ist.
[0023] In vorteilhafter Weise kann ein Kabelführungsrohr innen an dem Gabelschuh befestigt
sein, in das die aus der Energiekette geführte Kabelverlängerung in einem Bogen eingelegt
ist.
[0024] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Kabelführungsrohr im Bereich der Gabelschuhspitze
endet und an der aus dem Kabelführungsrohr ragenden Kabelverlängerung ein Stecker
zum Anschluss der Elektronikkomponenten angebracht ist.
[0025] Es hat sich bewährt, dass die Elektronikkomponenten in der Gabelschuhspitze angeordnet
sind.
[0026] In vorteilhafter Weise können die Elektronikkomponenten wenigstens eine Sensorvorrichtung
umfassen und die Gabelschuhspitze eine Sensoröffnung aufweisen.
[0027] Es hat sich bewährt, dass die Elektronikkomponenten ein Kameramodul aufweisen.
[0028] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Glieder der Energiekette aus Kunststoff
erstellt sind.
[0029] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Flurförderzeugs mit einer Teleskopgabelzinke,
- Figur 2
- eine Teleskopgabelzinke gemäß der Erfindung mit einer Energiekette, wobei Grundgabel
und Gabelschuh getrennt dargestellt sind,
- Figur 3
- ein Detail im Bereich des Gabelrückens der Teleskopgabelzinke gemäß Figur 2 in zusammengeschobenen
Zustand mit Grundgabel und aufgeschobenem, bzw. nicht teleskopierten Gabelschuh,
- Figur 4
- die Teleskopgabelzinke gemäß Figur 2 von der anderen Seite,
- Figur 5
- ein Detail im Bereich der Gabelschuhspitze der Teleskopgabelzinke gemäß Figur 4 in
zusammengeschobenen Zustand,
- Figur 6
- die erfindungsgemäße Kabelführung der Teleskopgabelzinke im zusammengeschobenen, nicht
teleskopierten Zustand und
- Figur 7
- die erfindungsgemäße Kabelführung der Teleskopgabelzinke im teleskopierten Zustand.
[0030] Die Figur 1 stellt ein als Gabelstapler ausgebildetes Flurförderzeug 1 mit einer
Hubeinheit 2 dar, welche aus einem Hubmast 3 und heb- und senkbaren Gabelträgern 4
besteht. An den Gabelträgern 4 sind üblicherweise zwei als Lastaufnahmemittel ausgebildete
teleskopierbare Gabelzinken 5 eingehängt, die eine Grundgabel 6 und einen darauf verschiebbaren
Gabelschuh 7 aufweisen.
[0031] In der Figur 2 ist eine Gabelzinke 5 mit der Grundgabel 6 und dem teleskopierbaren
Gabelschuh 7 zur besseren Übersicht getrennt dargestellt. Die Gabelzinke 5 ist über
Gabelhaken 8 und 9 auf den an dem Hubmast 3 höhenbeweglich angeordneten Gabelträger
4 aufgeschoben und wird dort ggf. mit einer im Bereich des Gabelkopfes 10 angeordneten
Arretierung fixiert. Die Gabelhaken 8 und 9 sind am Gabelrücken 11 der Gabelzinke
5 angeordnet. Um ca. 90 Grad abgewinkelt vom Gabelrücken 11 ist ein Grundgabelblatt
12 vorgesehen. Das freie Ende des Grundgabelblattes 12 bildet eine Grundgabelspitze
13.
[0032] Auf das Grundgabelblatt 12 ist der Gabelschuh 7 aufsteckbar und teleskopartig verschiebbar.
An seiner Gabelschuhspitze 14 befindet sich eine Sensoröffnung 15, hinter der ein
Sensor mit seiner Sensorelektronik angeordnet ist. Als Sensor kann beispielsweise
eine Videokamera oder ein Linienlaser Verwendung finden.
[0033] Die Grundgabel 6 hat beidseitig Ausfräsungen längs des Grundgabelblattes 12. Die
Ausfräsung 20 auf der einen Seite dient erfindungsgemäß zur Aufnahme einer Energiekette
16 mit einem horizontalen Freiheitsgrad, die im Bereich der Grundgabelspitze 13 einen
Kettenbogen 17 aufweist, mit dem die Energiekette 16 auf die andere Seite des Grundgabelblattes
12 geführt ist. Die Energiekette 16 besteht aus mehreren Zwischenglieder 18 und ist
an ihrem einen Ende mit einem Mitnehmerglied 19 versehen, das üblicherweise mit dem
beweglichen Teil, in diesem Fall dem Gabelschuh 7 verbunden ist, wie dies anhand der
Figur 3 noch erläutert wird. In der Energiekette 16 sind die für den Sensor mit seiner
Sensorelektronik erforderlichen Zuleitungen für die Spannungsversorgung und Datenübertragung
geführt.
[0034] Die Figur 3 zeigt ein Detail im Bereich des Gabelrückens 11 der teleskopierbaren
Gabelzinke 5 gemäß Figur 2, wobei die Grundgabel 6 mit aufgeschobenem, bzw. nicht
teleskopierten Gabelschuh 7 abgebildet ist. Der Gabelschuh 7 ist dabei teilweise aufgeschnitten
dargestellt. Hier ist nun die Ausfräsung 20 zur Aufnahme der Energiekette 16 ersichtlich.
Das Mitnehmerglied 19 bildet das Ende der Energiekette 16. An dem Gabelschuh 7 ist
ein Kabelführungsrohr 21 angebracht, in dem eine Kabelverlängerung 22 aus der Energiekette
16 im Bogen geführt wird. Dieses Detail stellt den Übergang von der beweglichen Energiekette
16 auf die im Gabelschuh 7 fixierte Kabelführung dar.
[0035] In der Figur 4 ist nun die in Figur 2 dargestellte Gabelzinke 5 mit der Grundgabel
6 und dem teleskopierbaren Gabelschuh 7 von der anderen Seite zur besseren Übersicht
wiederum getrennt gezeigt. In dem Seitenbereich der Grundgabel 6 ist im Gabelrücken
9 im Bereich des Gabelkopfes 8 sowie im Grundgabelblatt 12 im Bereich der Grundgabelspitze
13 ist die zweite der oben erwähnten Ausfräsungen längs des Grundgabelblattes 12 eingearbeitet,
die einen Kabelkanal 23 für ein darin fixiertes Kabel 25 bildet.
[0036] Die Figur 5 zeigt ein Detail im Bereich der Gabelschuhspitze 14 der teleskopierbaren
Gabelzinke 5 gemäß Figur 4, wobei die Grundgabel 6 von der anderen Seite mit aufgeschobenem,
bzw. nicht teleskopierten Gabelschuh 7 abgebildet ist. Aus dem Kabelkanal 23 kommt
das fixierte Kabel 25 und endet in einer Steckverbindung 26. Auf der anderen Seite
der Steckverbindung 26 ist die Kabelverlängerung 22 angeschlossen, die im Festpunktglied
24 der Energiekette 16 in diese eintritt. Über das Kabelführungsrohr 21 wird die Kabelverlängerung
22 wieder zur Gabelschuhspitze 14 geführt und ist mittels eines Steckers 27 mit den
in der Gabelschuhspitze 14 angeordneten Elektronikkomponenten 28 verbunden. Dieses
Detail stellt den Übergang von dem Grundgabelblatt 12 auf die beweglichen Energiekette
16 sowie den mit der Gabelschuhspitze 14 verbundenen Teil dar.
[0037] Die Figuren 6 und 7 zeigen in geschnittener, vereinfachter Darstellung eine Draufsicht
auf die mehrfach verschlungene Kabelführung einmal in der Figur 6 im zusammengeschobenen
Zustand der Teleskopgabel und einmal im teleskopierten Zustand der Gabelzinke 5 in
der Figur 7. Das fixierte Kabel 25 kommt im Kabelkanal 23 von dem Gabelrücken 11 zum
Seitenbereich des Grundgabelblattes 12. Im Bereich der Grundgabelspitze 13 wird das
Kabel 25 als Kabelverlängerung 22 weiter in der Energiekette 16 über den Kettenbogen
17 zurück zum Bereich des Gabelrückens 11 geführt. Dort tritt die Kabelverlängerung
22 in einem Bogen aus der Energiekette 16 heraus und wird weiter in dem Kabelführungsrohr
21 in Richtung Gabelschuhspitze 14 zum Stecker 28 für die Elektronikkomponenten 29
geleitet. Aus der Figur 7 wird ersichtlich, dass sich mit dem teleskopartigen Ausziehen
des Gabelschuhs 7 die Energiekette 16 abwickelt.
[0038] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die vorliegende erfindungsgemäße Kabelführung
mittels der Energieführungskette oder kurz Energiekette 16 die für den Teleskopauszug
der teleskopierbaren Gabelzinken 5 zusätzlich erforderliche Kabellänge einfach und
sicher geführt wird. Energieketten sind gängige Mittel, um Kabel und Schläuche unter
Bewegung zu führen. Die Energiekette begrenzt die Freiheitsgrade des Kabels, wodurch
dieses sich nur in eine definierte Richtung bewegen kann. Je nach Anwendungsgebiet
werden Energieketten aus Kunststoff oder Stahl eingesetzt.
[0039] Sinngemäß besitzt eine Energiekette 16 einen Festpunkt, der mit dem Festpunktglied
24 am starren Teil befestigt ist, im vorliegenden Fall an der Grundgabel 6, und an
dem die Kabelverlängerung 22 in die Energiekette 16 eingeführt wird. An dem anderen
Ende der Energiekette 16 befindet sich ein sogenanntes Mitnehmerglied 19, das am beweglichen
Teil, hier dem Gabelschuh 7, befestigt ist, und an dem die Kabelverlängerung 22 wieder
aus der Energiekette 16 herausgeführt wird. Kurz gesagt besteht eine Energiekette
16 aus je einem Festpunkt- 24 und Mitnehmerglied 19, sowie einer Anzahl an Zwischengliedern
18, deren verbaute Anzahl die Gesamtlänge der Energiekette 16 festlegt. Dadurch kann
die geforderte Längenflexibilität umgesetzt werden.
[0040] Die Figur 4 zeigt die Grundgabel 6 und Gabelschuh 7 einer manuellen Teleskopgabel,
in der zur Kabelführung die Energiekette 16 integriert ist, welche um die Gabelblattspitze
13 herumgeführt ist. Die Grundgabel 6 hat beidseitig Ausfräsungen längs des Grundgabelblattes
12, in denen sowohl das vom Gabelkopf 10 zur Gabelblattspitze 13 führende fest verklebte
Kabel 25, als auch die Energiekette 16 so integriert sind, dass diese nicht über die
Seitenkanten der Grundgabel 6 überstehen. Im vorderen Bereich der Grundgabel 6 befindet
sich die Steckverbindung 26 zwischen dem verklebten Kabel 25 und der Kabelverlängerung
22, welche in der Energiekette 16 geführt wird. Etwas weiter in Richtung Gabelblattspitze
13 ist das Festpunktglied 24 fixiert. Die Zwischenglieder 18 werden aus der Grundgabel
6 heraus und in einem Kettenbogen 17 um die Gabelblattspitze 13 herum in eine Ausfräsung
20 auf der gegenüberliegenden Seite des Grundgabelblattes 12 geführt (siehe auch Figuren
2 und 3).
[0041] Figur 2 zeigt dieselbe Grundgabel 6 von der anderen Seite mit Gabelschuh 7 mit aufgeschobenem,
bzw. nicht teleskopierten Gabelschuh. Im Bereich des Gabelrückens 11 sitzt das Mitnehmerglied
19, welches mit einer entsprechenden Anzahl an Zwischengliedern 18 verbunden ist.
Der Abstand des Mitnehmerglieds 19 zur Gabelschuhspitze 13 entspricht in etwa der
Länge, die der Gabelschuh 7 teleskopiert werden kann. Das Mitnehmerglied 19 wird an
der Innenseite des Gabelschuhs 7 fixiert. Dort läuft die Kabelverlängerung 22 (siehe
Figuren 3 und 6) aus der Energiekette 16 heraus und wird in einem Bogen von 180 Grad
in das Kabelführungsrohr 21 eingeführt, welches im Gabelschuh 7 verschweißt ist. Durch
dieses Kabelführungsrohr 21 läuft die Kabelverlängerung 22 bis zur Gabelschuhspitze
14, wo dann der Stecker 27 auf die Kabelverlängerung 22 aufgebracht werden kann, um
entsprechende Elektronikkomponenten 29 anzuschließen. Die Führung der Kabelverlängerung
22 im Kabelführungsrohr 21 verhindert, dass die Kabelverlängerung 22 lose zwischen
Grundgabel 6 und Gabelschuh 7 sitzt und bei Bewegung eingeklemmt wird.
[0042] Wird der Gabelschuh 7 jetzt ausgefahren bzw. ausgezogen (siehe Figur 7), dann wird
die Energiekette 16, inklusive mindestens einer eingebrachten Kabelverlängerung 22,
über das Mitnehmerglied 19 in Richtung Gabelblattspitze 13 geschoben. Der Abstand
zwischen Kabelführungsrohr 21 und Mitnehmerglied 19 verändert sich dabei nicht.
[0043] Die Zwischenglieder 18 der Energiekette 16, welche aus der Grundgabel 6 heraus bewegt
werden, befinden sich im Hohlraum, der zwischen Grundgabel 6 und Gabelschuh 7 entsteht.
Die Eigensteifigkeit bzw. die begrenzten Freiheitsgrade der Energiekette 16 verhindern,
dass diese sich auf den Boden des Gabelschuhs 7 ablegt. Durch die Kinematik der Energiekette
16 legt der Kettenbogen 17 nur den halben Weg des Mitnehmerglieds 19 zurück (Siehe
Figur 7). Beim Einfahren bzw. Einschieben des Gabelschuhs 7 zieht das Mitnehmerglied
19 die Energiekette 16 wieder in ihre Ausgangsposition.
[0044] Die erfindungsgemäße Kabelführung mit Energiekette 16 lässt sich sowohl bei einer
manuellen, von Hand bewegten Teleskopgabel als auch bei automatisch angetriebenen
Teleskopgabeln einsetzen.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Flurförderzeug
- 2
- Hubeinheit
- 3
- Hubmast
- 4
- Gabelträger
- 5
- Gabelzinke
- 6
- Grundgabel
- 7
- Gabelschuh
- 8
- Gabelhaken
- 9
- Gabelhaken
- 10
- Gabelkopf
- 11
- Gabelrücken
- 12
- Grundgabelblatt
- 13
- Grundgabelspitze
- 14
- Gabelschuhspitze
- 15
- Sensoröffnung
- 16
- Energiekette
- 17
- Kettenbogen
- 18
- Zwischenglieder
- 19
- Mitnehmerglied
- 20
- Ausfräsung für Energiekette
- 21
- Kabelführungsrohr
- 22
- Kabelverlängerung
- 23
- Kabelkanal für fixiertes Kabel
- 24
- Festpunktglied
- 25
- fixiertes Kabel
- 26
- Steckverbindung
- 27
- Stecker für Elektronikkomponenten in der Gabelschuhspitze
- 28
- Elektronikkomponenten
1. Lastaufnahmemittel für Flurförderzeuge (1), insbesondere Gabel mit mindestens einer
Gabelzinke (5) die teleskopisch verlängerbar ist, und die einen eine Grundgabel (6)
als Innenkörper ganz oder teilweise umgreifenden und gegenüber diesem längs verlagerbaren
Gabelschuh (7) als Verstellkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Gabelschuh (7) Elektronikkomponenten (28) zugeordnet sind, deren Zuleitungen
durch eine an der Grundgabel (6) angeordnete, die Grundgabel (6) mit dem Gabelschuh
(7) verbindende Energiekette (16) geschützt sind, wobei die Energiekette (16) nur
einen horizontalen Freiheitsgrad aufweist.
2. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass seitlich in die Grundgabel (6) eine Ausfräsung (20) eingearbeitet ist, in die die
Energiekette (16) derart versenkt gleitend eingebracht ist, dass diese nicht über
die Seitenkanten der Grundgabel (6) übersteht.
3. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Energiekette (16) mit einem Festpunktglied (24) an dem Gabelblatt (12) der Grundgabel
(6) und mit einem Mitnehmerglied (19) an dem Gabelschuh (7) befestigt ist.
4. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Grundgabel (6) gegenüber der Ausfräsung (20) ein Kabelkanal (23) seitlich
eingearbeitet ist, in den als Teil der Zuleitung ein fixiertes Kabel (25) derart versenkt
eingebracht ist, dass dieses nicht über die Seitenkante der Grundgabel (6) übersteht.
5. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das fixierte Kabel (25) über eine Steckverbindung (26) mit einer in der Energiekette
(16) geführten Kabelverlängerung (22) verbunden ist.
6. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kabelführungsrohr (21) innen an dem Gabelschuh (7) befestigt ist, in das die
aus der Energiekette (16) geführte Kabelverlängerung (22) in einem Bogen eingelegt
ist.
7. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kabelführungsrohr (21) im Bereich der Gabelschuhspitze (14) endet und an der
aus dem Kabelführungsrohr (21) ragenden Kabelverlängerung (22) ein Stecker (27) zum
Anschluss der Elektronikkomponenten (28) angebracht ist.
8. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Elektronikkomponenten (29) in der Gabelschuhspitze (14) angeordnet sind.
9. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Elektronikkomponenten (29) wenigstens eine Sensorvorrichtung umfassen und dass
die Gabelschuhspitze (14) eine Sensoröffnung (15) aufweist.
10. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Elektronikkomponenten (29) ein Kameramodul aufweisen.
11. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Energiekette (16) Glieder (18, 19, 24) aufweist,die aus Kunststoff erstellt sind.