[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türantrieb für ein Kraftfahrzeug und/oder
ein schienengebundenes Fahrzeug mit einer Verriegelungseinrichtung, wobei der Türantrieb
eine Antriebseinrichtung und eine mit der Antriebseinrichtung über einen Betätigungsmechanismus
gekoppelte Verriegelungseinrichtung aufweist.
[0002] Türantriebe für ein Kraftfahrzeug oder ein schienengebundenes Fahrzeug sind allgemein
bekannt. Über die bekannten Türantriebe kann vorzugsweise eine in einem schienengebundenen
Fahrzeug angeordnete Schiebetüre zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition
automatisch verlagert werden, wobei in der Öffnungsposition ein Durchgang geöffnet
und in der Schließposition der Durchgang versperrt ist.
[0003] Aus der
DE 10 2014 101 036 A1 ist beispielsweise eine automatische Schiebetüre mit einer Antriebseinheit und wenigstens
einem verfahrbaren Türflügel bekannt. Der Türflügel ist zwischen einer geöffneten
und einer geschlossenen Stellung verschiebbar. Die Antriebseinheit verfügt über wenigstens
einen elektrischen Antriebsmotor mit Getriebe und über einen Endloszahnriemen, an
dem der Türflügel über Mitnehmern an einem Trum befestigt ist. Die Schiebetüre verfügt
über eine Verriegelungseinrichtung, mit der der verfahrbare Türflügel verriegelbar
bzw. entriegelbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung an der Motorwelle des Antriebsmotors
wirkt.
[0004] Grundsätzlich ist weiterhin bekannt, dass bei einer zumindest zeitweisen Außerbetriebnahme
des elektrischen Türsystems die Schiebetüre manuell von der Öffnungsposition in die
Schließposition verlagerbar ist, und durch die Verlagerung der Schiebetüre in die
Schließposition diese auch verriegelbar ist. Hierbei wurde jedoch immer wieder beobachtet,
dass es zum Schließen der Schiebetüre und insbesondere auch zur damit verbundenen
Verriegelung der Schiebetüre auf den richtigen Schwung ankommt, mit dem die Schiebetüre
von der Öffnungsposition in die Schließposition verlagert wird. Wird die Schiebetüre
zu schwungvoll zugeschoben, springt diese für gewöhnlich wieder auf, bevor die Verriegelung
einrasten kann. Wird die Schiebetüre zu schwach zugeschoben, kann es vorkommen, dass
die Schiebetüre erst gar nicht die Schließposition erreicht. Somit sind für das manuelle
Schließen der Schiebetüre, insbesondere bei ungeübten Personen, häufig mehrere Versuche
notwendig. Bei schienengebundenen Fahrzeugen kann dieses Problem zu Verzögerungen
im Zeitplan führen. Ebenso kann die Frustration der Fahrgäste schnell ansteigen, wenn
sich die Schiebetüre nicht auf Anhieb manuell schließen lässt.
[0005] Es besteht ein regelmäßiges Bedürfnis, den Türantrieb von Kraftfahrzeugen und/oder
schienengebundenen Fahrzeugen weiterzuentwickeln, damit eine Schiebetüre manuell in
einfacherweise von der Öffnungsposition in die Schließposition verlagerbar ist und
auch in der Schließposition verriegelbar ist.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Türantrieb mit einer
Verriegelungseinrichtung bereitzustellen, bei dem eine Schiebetüre in komfortabler
und einfacher Weise manuell von der Öffnungsposition in die Schließposition verlagerbar
und in der Schließposition verriegelbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Türantrieb mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte und/oder bevorzugte Ausgestaltungen beziehungsweise Weiterbildungen
der Erfindung sind jeweils in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder
in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Türantrieb für eine Schiebetüre mit einer Verriegelungseinrichtung
vorgesehen, umfassend eine elektrische Antriebseinrichtung mit einem über die elektrische
Antriebseinrichtung in einer ersten Richtung und einer zur ersten Richtung verschiedenen
zweiten Richtung antreibbaren Antriebselement, wobei das Antriebselement mit wenigstens
einer Schiebetüre gekoppelt ist, die über das Antriebselement zwischen einer Öffnungsposition
und einer Schließposition verlagerbar ist, und eine mit der elektrischen Antriebseinrichtung
über einen Betätigungsmechanismus gekoppelte Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung
und/oder Entriegelung der über das Antriebselement verlagerbaren Schiebetüre in der
Schließposition, wobei der Betätigungsmechanismus einen Freilauf aufweist, so dass
bei einer manuellen Verlagerung der Schiebetüre von der Öffnungsposition in die Schließposition
eine über die elektrische Antriebseinrichtung und über den Betätigungsmechanismus
auf die Verriegelungseinrichtung aufgebrachte Energie entkoppelbar ist.
[0009] Es ist somit ein Aspekt der Erfindung, dass der Türantrieb für eine Schiebetüre eines
Kraftfahrzeugs und/oder eines schienengebundenen Fahrzeugs eine elektrische Antriebseinrichtung
mit einem Antriebselement aufweist. Das Antriebselement ist über die elektrische Antriebseinrichtung
in eine erste Richtung und eine von der ersten Richtung verschiedene zweite Richtung
antreibbar und/oder betätigbar. Wenigstens eine Schiebetüre ist mit dem Antriebselement
gekoppelt, so dass die Schiebetüre über die jeweilige Antriebsrichtung der elektrischen
Antriebseinrichtung zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition verlagerbar
ist. Die Öffnungsposition ist in der Regel eine Position, bei der eine Öffnung und/oder
ein Durchgang des Kraftfahrzeugs und/oder des schienengebundenen Fahrzeugs zumindest
teilweise freigegeben wird. In der Schließposition ist die Öffnung und/oder der Durchgang
versperrt.
[0010] Die elektrische Antriebseinrichtung ist über einen Betätigungsmechanismus mit einer
Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung und/oder Entriegelung der über das Antriebselement
verlagerbaren Schiebetüre in der Schließposition gekoppelt, wobei der Betätigungsmechanismus
vorzugsweise als Hebelelement ausgebildet ist. Die Verriegelungseinrichtung steht
dabei über den Betätigungsmechanismus in direkter Wirkverbindung und greift somit
nicht an das Antriebselement an.
[0011] Der zwischen der elektrischen Antriebseinrichtung und der Verriegelungseinrichtung
angeordnete Betätigungsmechanismus weist einen Freilauf auf, der bei einer manuellen
Verlagerung der Schiebetüre von der Öffnungsposition in die Schließposition eine über
die elektrische Antriebseinrichtung und über den Betätigungsmechanismus auf die Verriegelungseinrichtung
aufgebrachte Energie entkoppelt. Dies bedeutet, dass bei einer manuellen Verlagerung
der Schiebetüre von der Öffnungsposition in die Schließposition das Antriebselement
über dessen Kopplung mit der Schiebetüre angetrieben wird. Die Antriebsbewegung des
Antriebselements wird auf die elektrische Antriebseinrichtung übertragen, wobei wenn
die Schiebetüre in der Schließposition angelangt ist, die Energie aus der Drehbewegung
der elektrischen Antriebseinrichtung über den Betätigungsmechanismus auf die Verriegelungseinrichtung
übertragen wird, wodurch diese verriegelt. Der in dem Betätigungsmechanismus angeordnete
Freilauf nimmt einen etwaigen rückwirkenden Impuls der Energie, die aus der elektrischen
Antriebseinrichtung über den Betätigungsmechanismus auf die Verriegelungseinrichtung
übertragen wird, auf. Auf diese Weise kann die Gefahr reduziert und/oder verhindert
werden, dass der rückwirkende Impuls bei einer zu schwungvollen Verlagerung der Schiebetüre
von der Öffnungsposition in die Schließposition eine Umkehr der Drehbewegung der elektrischen
Antriebseinrichtung bewirkt, so dass die Verriegelung nicht greift und die Schiebetüre
nicht in der Schließposition verbleibt. Somit wird ein Türantrieb bereitgestellt,
bei dem eine Schiebetüre in komfortabler und einfacher Weise, also auch bei einer
etwas schwungvolleren Betätigung der Schiebetüre, manuell von der Öffnungsposition
in die Schließposition verlagerbar ist und in der Schließposition verriegelbar ist.
[0012] Unter einer elektrischen Antriebseinrichtung ist vorzugsweise ein elektrisch betriebener
Motor zu verstehen, der in einer ersten Drehrichtung und in einer zur ersten Drehrichtung
entgegengesetzten zweiten Drehrichtung betreibbar ist. Der elektrisch betriebene Motor
kann vorzugsweise eine oder mehrere Getriebestufen aufweisen. Auf diese Weise kann
das Antriebselement in zwei Richtungen angetrieben werden, so dass die mit dem Antriebselement
gekoppelte Schiebetüre zwischen der Öffnungsposition und der Schließposition verlagerbar
ist.
[0013] Unter einem Freilauf ist ein Betätigungselement zu verstehen, das in einer ersten
Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder Bewegung überträgt, und in einer der ersten
Bewegungsrichtung entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder
Bewegung nicht überträgt, gedämpft überträgt und/oder verzögert überträgt.
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass der Freilauf beschränkt
und/oder begrenzt ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass der Freilauf in der ersten
Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder Bewegung vorzugsweise unmittelbar und/oder direkt
überträgt und in der zur ersten Bewegungsrichtung entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung
eine Kraft und/oder eine Bewegung verzögert und/oder gedämpft überträgt, wobei in
der zweiten Bewegungsrichtung ein Anschlag ausgebildet ist. Auf diese Weise kann durch
die Dämpfung und/oder Verzögerung ein rückwirkender Impuls durch den Freilauf aufgenommen
werden. Bei einer über die elektrische Antriebseinrichtung ausgeübten Drehbewegung
zur Verlagerung der Schiebetüre von der Schließposition in die Öffnungsposition wird
zunächst der dämpfende und/oder verzögernde Teilabschnitt überwunden, bevor eine Kraftübertragung
über den Betätigungsmechanismus zur Entriegelung der Verriegelungseinrichtung erfolgt.
Auf diese Weise wird ein Betätigungsmechanismus mit einem Freilauf bereitgestellt,
der im automatischen Betrieb und im manuellen Betrieb eine komfortabel Betätigung
der Schiebetüre ermöglicht.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verriegelungseinrichtung
über eine Totpunktverriegelung verriegelbar ist. Auf diese Weise wird eine bistabile
Verriegelungseinrichtung bereitgestellt, in der sowohl im elektrischen Betrieb des
Türantriebs als auch bei einer manuellen Betätigung der Schiebetüre, die Schiebetüre
von der Öffnungsposition in die Schließposition verlagerbar und in dieser verriegelbar
ist.
[0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass der Betätigungsmechanismus
ein verriegelungsseitiges erstes Koppelgelenk und ein antriebseinrichtungsseitiges
zweites Koppelgelenk aufweist, und der Freilauf zwischen dem ersten Koppelgelenk und
dem zweiten Koppelgelenk angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Freilauf vorzugsweise
in einem geradlinig ausgebildeten Abschnitt des Betätigungsmechanismus zwischen dem
ersten Koppelgelenk und dem zweiten Koppelgelenk ausgebildet sein. Der Betätigungsmechanismus
ist dabei vorzugsweise als Hebelelement ausgebildet. Auf diese Weise wird ein mechanischer
Betätigungsmechanismus mit einem Freilauf bereitgestellt.
[0017] Grundsätzlich kann der Freilauf derart ausgebildet sein, dass dieser in einer ersten
Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder Bewegung überträgt. Eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung liegt darin, dass der Freilauf ein Feder-Dämpfungs-Element aufweist.
Das Feder-Dämpfungs-Element kann vorzugsweise in dem geradlinig ausgebildeten Abschnitt
des Betätigungsmechanismus zwischen dem ersten Koppelgelenk und dem zweiten Kuppelgelenk
angeordnet werden. Über das Feder-Dämpfungs-Element kann in der ersten Bewegungsrichtung
eine Kraft und/oder Bewegung übertragen werden. Insbesondere ist es möglich, dass
bei der Verlagerung der Schiebetüre von der Öffnungsposition in die Schließposition,
die Bewegung der Schiebetüre über das Antriebselement auf die Antriebseinrichtung
übertragen wird, wobei die Energie aus der Antriebseinrichtung über den Betätigungsmechanismus
und den Freilauf in der ersten Bewegungsrichtung auf die Verriegelungseinrichtung
übertragen wird und diese in die Verriegelungsposition überführt. Ein rückwirkender
Impuls der aufgebrachten Energie wird über das Feder-Dämpfungs-Element aufgenommen
und/oder gedämpft, so dass die Verriegelungseinrichtung in der Verriegelungsposition
verbleibt und die Antriebseinrichtung nicht in eine entgegengesetzte Drehbewegung
zur Verlagerung der Schiebetüre von der Schließposition in die Öffnungsposition angetrieben
wird. Somit kann die auf die Verriegelungseinrichtung aufgebrachte Energie in einfacher
Weise entkoppelt werden.
[0018] Alternativ und/oder in Ergänzung dazu sieht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
vor, dass der Betätigungsmechanismus eine an die elektrische Antriebseinrichtung angreifende
Anlenklasche aufweist, an die vorzugsweise das zweite Koppelgelenk angreift, und der
Freilauf an und/oder in der Anlenklasche ausgebildet ist. Die Anlenklasche ist folglich
ein Teil des Betätigungsmechanismus, der unmittelbar an die elektrische Antriebseinrichtung
angreift.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Antriebselement
ein Endloszahnriemen, eine Endloskette oder eine Spindel ist. Ist das Antriebselement
ein Endloszahnriemen oder eine Endloskette, so ist die Schiebetüre über einen Mitnehmer
mit dem Endloszahnriemen oder der Endloskette verbunden. Ist das Antriebselement eine
Spindel, so ist die Schiebetüre vorzugsweise über eine Spindelmutter mit dem Antriebselement
gekoppelt. Auf diese Weise werden Antriebselemente bereitgestellt, mit denen eine
daran angebundene Schiebetüre in einfacher und komfortabler Weise sowohl automatisch
als auch manuell verlagerbar ist.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass die Schiebetüre einen
Läufer aufweist, der in einer Führung eines ortsfest angeordneten Führungsblechs verlagerbar
angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Bewegungsrichtung der Schiebetüre zwischen
der Öffnungsposition und der Schließposition über den in der Führung verlagerbar angeordneten
Läufer in einfacher Weise vorgegeben werden.
[0021] Grundsätzlich kann nur eine Schiebetüre mit dem Antriebselement gekoppelt sein. Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass zwei Schiebetüren mit dem
Antriebselement gekoppelt sind. Die Schiebetüren sind vorzugsweise derart mit dem
Antriebselement gekoppelt, dass diese in der Schließposition aneinander anliegend
angeordnet sind und in der Öffnungsposition zueinander beabstandet angeordnet sind.
[0022] Die Erfindung betrifft zudem die Verwendung des erfindungsgemäßen Türantriebs zur
Anordnung in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Kraftfahrzeug und/oder schienengebundenen
Fahrzeug, wobei bei einer manuellen Verlagerung der Schiebetüre von der Öffnungsposition
in die Schließposition eine über die elektrische Antriebseinrichtung und über den
Betätigungsmechanismus auf die Verriegelungseinrichtung aufgebrachte Energie über
den Freilauf entkoppelbar ist.
[0023] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figur näher erläutert. Das Ausführungsbeispiel
ist nicht einschränkend, sondern vielmehr als beispielhaft zu verstehen, und soll
den Fachmann in die Lage versetzen, die Erfindung auszuführen. Der Anmelder behält
sich vor, einzelne oder mehrere der in dem Ausführungsbeispiel offenbarten Merkmale
zum Gegenstand von Schutzansprüchen zu machen oder solche Merkmale in bestehende Schutzansprüche
aufzunehmen. Das Ausführungsbeispiel wird anhand einer Figur näher erläutert.
[0024] Es zeigt:
Fig. 1: ein kinematisches Modell eines Türantriebs mit einer Verriegelungseinrichtung
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
[0025] Die Figur 1 zeigt ein kinematisches Modell eines Türantriebs 10 für eine Schiebetüre
12 eines Kraftfahrzeugs und/oder eines schienengebundenen Fahrzeugs. Der Türantrieb
10 weist eine elektrische Antriebseinrichtung 14 mit einem Antriebselement 16 auf.
Das Antriebselement 16 ist über die elektrische Antriebseinrichtung 14 in eine erste
Richtung und eine von der ersten Richtung verschiedene zweite Richtung antreibbar
und/oder betätigbar. Die elektrische Antriebseinrichtung 14 ist vorzugsweise als elektrischer
Motor ausgebildet, der vorzugsweise wenigstens ein Getriebe aufweist. Das Antriebselement
16 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Endloszahnriemen.
[0026] Zwei Schiebetüren 12 sind mit dem Antriebselement 16 gekoppelt. Die Schiebetüren
12 sind jeweils über einen Mitnehmer 18 mit dem Antriebselement verbunden, wobei der
Mitnehmer an einem Trum des Antriebselements 16 angreift. Die Schiebetüren sind in
Abhängigkeit der jeweiligen Antriebsrichtung der elektrischen Antriebseinrichtung
14 zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition verlagerbar. Die Öffnungsposition
ist in der Regel eine Position, bei der eine Öffnung und/oder ein Durchgang des Kraftfahrzeugs
und/oder des schienengebundenen Fahrzeugs zumindest teilweise freigegeben wird. In
der Schließposition ist die Öffnung und/oder der Durchgang versperrt.
[0027] Wenigstens eine Schiebetüre 12 weist einen Läufer 20 auf, der in einer Führung 22
eines ortsfest angeordneten Führungsblechs 24 verlagerbar angeordnet ist. Auf diese
Weise kann die Bewegungsrichtung der Schiebetüre 12 zwischen der Öffnungsposition
und der Schließposition über den in der Führung 22 geführten und verlagerbar angeordneten
Läufer 20 in einfacher Weise vorgegeben werden.
[0028] Die elektrische Antriebseinrichtung 14 ist über einen Betätigungsmechanismus 26 mit
einer Verriegelungseinrichtung 28 zur Verriegelung und/oder Entriegelung der über
das Antriebselement 16 verlagerbaren Schiebetüren 12 in der Schließposition gekoppelt.
Die Verriegelungseinrichtung 28 steht dabei über den Betätigungsmechanismus 26 in
direkter Wirkverbindung und greift somit nicht an das Antriebselement 16 an.
[0029] Der zwischen der elektrischen Antriebseinrichtung 14 und der Verriegelungseinrichtung
28 angeordnete Betätigungsmechanismus 26 weist einen Freilauf 30 auf, der bei einer
Verlagerung der Schiebetüren 12 von der Öffnungsposition in die Schließposition eine
über die elektrischen Antriebseinrichtung 14 und über den Betätigungsmechanismus 26
auf die Verriegelungseinrichtung 28 aufgebrachte Energie entkoppelt. Dies bedeutet,
dass bei einer manuellen Verlagerung der Schiebetüren 12 von der Öffnungsposition
in die Schließposition das Antriebselement 16 über dessen Kopplung mit der Schiebetüre
12 angetrieben wird. Die Antriebsbewegung des Antriebselements 16 wird auf die elektrische
Antriebseinrichtung 14 übertragen, wobei wenn die Schiebetüren 12 in der Schließposition
angelangt sind, die Energie aus der Drehbewegung der elektrischen Antriebseinrichtung
14 über den Betätigungsmechanismus 26 auf die Verriegelungseinrichtung 28 übertragen
wird, wodurch diese verriegelt. Der in dem Betätigungsmechanismus 26 angeordnete Freilauf
30 nimmt einen etwaigen rückwirkenden Impuls der Energie, die aus der elektrischen
Antriebseinrichtung 14 über den Betätigungsmechanismus 26 auf die Verriegelungseinrichtung
28 übertragen wird, auf. Auf diese Weise kann die Gefahr reduziert und/oder verhindert
werden, dass der rückwirkende Impuls bei einer zu schwungvollen Verlagerung der Schiebetüren
12 von der Öffnungsposition in die Schließposition eine Umkehr der Drehbewegung der
elektrischen Antriebseinrichtung 14 bewirkt, so dass die Verriegelung nicht greift
und die Schiebetüren 12 nicht in der Schließposition verbleiben. Somit wird ein Türantrieb
10 bereitgestellt, bei dem die Schiebetüren 12 in komfortabler und einfacher Weise,
also auch bei einer etwas schwungvolleren Betätigung der Schiebetüren 12, manuell
von der Öffnungsposition in die Schließposition verlagerbar sind und in der Schließposition
verriegelbar sind.
[0030] Unter dem Freilauf 30 ist ein Betätigungselement zu verstehen, das in einer ersten
Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder Bewegung überträgt, und in einer der ersten
Bewegungsrichtung entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung eine Kraft und/oder
Bewegung gedämpft überträgt und/oder verzögert überträgt.
[0031] Der Betätigungsmechanismus 26 ist vorzugsweise als Hebelelement ausgebildet und weist
ein verriegelungsseitiges erstes Koppelgelenk 32 und ein antriebseinrichtungsseitiges
zweites Koppelgelenk 34 auf, wobei der Freilauf 30 zwischen dem ersten Koppelgelenk
32 und dem zweiten Koppelgelenk 34 angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Freilauf
30 vorzugsweise in einem geradlinig ausgebildeten Abschnitt des Betätigungsmechanismus
26 zwischen dem ersten Koppelgelenk 32 und dem zweiten Koppelgelenk 34 ausgebildet
sein, wobei der Freilauf 30 als Feder-Dämpfungs-Element 36 ausgebildet ist.
[0032] Über das Feder-Dämpfungs-Element kann in der ersten Bewegungsrichtung eine Kraft
und/oder Bewegung übertragen werden. Insbesondere ist es möglich, dass bei der Verlagerung
der Schiebetüren 12 von der Öffnungsposition in die Schließposition, die Bewegung
der Schiebetüren 12 über das Antriebselement 16 auf die elektrische Antriebseinrichtung
14 übertragen wird, wobei die Energie aus der elektrischen Antriebseinrichtung 14
über den Betätigungsmechanismus 26 und den Freilauf 30 in der ersten Bewegungsrichtung
auf die Verriegelungseinrichtung 28 übertragen wird und diese in die Verriegelungsposition
überführt. Ein rückwirkender Impuls der aufgebrachten Energie wird über das Feder-Dämpfungs-Element
36 aufgenommen und/oder gedämpft, so dass die Verriegelungseinrichtung 28 in der Verriegelungsposition
verbleibt und die elektrische Antriebseinrichtung 14 nicht in eine entgegengesetzte
Drehbewegung zur Verlagerung der Schiebetüren 12 von der Schließposition in die Öffnungsposition
angetrieben wird. Somit kann die auf die Verriegelungseinrichtung 28 aufgebrachte
Energie in einfacher Weise entkoppelt werden.
[0033] Der Freilauf 30 ist beschränkt und/oder begrenzt ausgebildet. Dies bedeutet, dass
der Freilauf 30 einen Anschlag 38 aufweist. Bei einer über die elektrische Antriebseinrichtung
14 ausgeübten Drehbewegung zur Verlagerung der Schiebetüren 12 von der Schließposition
in die Öffnungsposition wird zunächst der dämpfende und/oder verzögernde Teilabschnitt
des Freilaufs 30 überwunden, bevor eine Kraftübertragung über den Anschlag 38 zur
Entriegelung der Verriegelungseinrichtung 28 erfolgt. Auf diese Weise wird ein Betätigungsmechanismus
26 mit einem Freilauf 30 bereitgestellt, der im automatischen Betrieb und im manuellen
Betrieb eine komfortabel Betätigung der Schiebetüren 12 ermöglicht.
[0034] Der Betätigungsmechanismus 26 weist zudem eine an das elektrische Antriebelement
14 angreifende Anlenklasche 40 auf, an die vorzugsweise das zweite Koppelgelenk 34
angreift, und der Freilauf 30 an und/oder in der Anlenklasche 40 ausgebildet ist.
Bezugszeichen
[0035]
- 10
- Türantrieb
- 12
- Schiebetüre
- 14
- Elektrisches Antriebseinrichtung
- 16
- Antriebselement
- 18
- Mitnehmer
- 20
- Läufer
- 22
- Führung
- 24
- Führungsblech
- 26
- Betätigungsmechanismus
- 28
- Verriegelungseinrichtung
- 30
- Freilauf
- 32
- Erstes Koppelgelenk
- 34
- Zweites Koppelgelenk
- 36
- Feder-Dämpfungs-Element
- 38
- Anschlag
- 40
- Anlenklasche
1. Türantrieb (10) für eine Schiebetüre (12) mit einer Verriegelungseinrichtung (28),
umfassend
eine elektrische Antriebseinrichtung (14) mit einem über die elektrische Antriebseinrichtung
(14) in einer ersten Richtung und einer zur ersten Richtung verschiedenen zweiten
Richtung antreibbaren Antriebselement (16), wobei das Antriebselement (16) mit wenigstens
einer Schiebetüre (12) gekoppelt ist, die über das Antriebselement (16) zwischen einer
Öffnungsposition und einer Schließposition verlagerbar ist, und
eine mit der elektrischen Antriebseinrichtung (14) über einen Betätigungsmechanismus
(26) gekoppelte Verriegelungseinrichtung (28) zur Verriegelung und/oder Entriegelung
der über das Antriebselement (16) verlagerbaren Schiebetüre (12) in der Schließposition,
wobei
der Betätigungsmechanismus (26) einen Freilauf (30) aufweist, so dass bei einer manuellen
Verlagerung der Schiebetüre (12) von der Öffnungsposition in die Schließposition eine
über die elektrische Antriebseinrichtung (14) und über den Betätigungsmechanismus
(26) auf die Verriegelungseinrichtung (28) aufgebrachte Energie entkoppelbar ist.
2. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Freilauf (30) beschränkt und/oder begrenzt ausgebildet ist.
3. Türantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung (28) über eine Totpunktverriegelung verriegelbar ist.
4. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus (26) ein verriegelungsseitiges erstes Koppelgelenk (32)
und ein antriebseinrichtungsseitiges zweites Koppelgelenk (34) aufweist, und der Freilauf
(30) zwischen dem ersten Koppelgelenk (32) und dem zweiten Koppelgelenk (34) angeordnet
und/oder ausgebildet ist.
5. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Freilauf (30) ein Feder-Dämpfungs-Element aufweist.
6. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus (26) eine an das elektrische Antriebselement (14) angreifende
Anlenklasche (40) aufweist, an die vorzugsweise das zweite Koppelgelenk (34) angreift,
und der Freilauf (30) an und/oder in Anlenklasche (40) ausgebildet ist.
7. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (16) ein Endloszahnriemen, eine Endloskette oder eine Spindel
ist.
8. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetüre (12) einen Läufer (20) aufweist, der in einer Führung (22) eines
ortsfest angeordneten Führungsblechs (24) verlagerbar angeordnet ist.
9. Türantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schiebetüren (12) mit dem Antriebselement (16) gekoppelt sind.
10. Verwendung eines Türantriebs (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Anordnung
in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Kraftfahrzeug und/oder schienengebundenen
Fahrzeug, wobei bei einer manuellen Verlagerung der Schiebetüre (12) von der Öffnungsposition
in die Schließposition eine über das elektrische Antriebselement (14) und über den
Betätigungsmechanismus (26) auf die Verriegelungseinrichtung (28) aufgebrachte Energie
über den Freilauf (30) entkoppelbar ist.