[0001] Die Erfindung betrifft ein Vertikalschiebeelement sowie ein Fassadenelement mit einem
solchen Vertikalschiebeelement.
[0002] Vertikalschiebeelemente, insbesondere Vertikalschiebefenster sind grundsätzlich bekannt.
Sie umfassen einen Flügel, der in vertikaler Richtung gegenüber einem Fassadenelement,
beispielsweise einem feststehenden Fassadenelement oder einem weiteren Flügel verschiebbar
ist.
[0003] Zum einen sind Vertikalschiebeelemente bekannt, die auch in Schließstellung einen
Versatz quer zur Schieberichtung in Bezug auf das Fassadenelement aufweisen, gegenüber
dem sie verschiebbar sind. Die Verschiebung eines solchen Vertikalschiebeelements
kann dadurch ohne eine quer zur Schieberichtung verlaufende Ausstellbewegung erfolgen.
[0004] Ferner sind Vertikalschiebeelemente bekannt geworden, die in Schließstellung im Wesentlichen
fluchtend zu dem Fassadenelement angeordnet sind, gegenüber dem sie verschiebbar sind.
Vor der vertikalen Verschiebung wird das Vertikalschiebeelement zunächst durch eine
Ausstellbewegung innenseitig vor dem feststehenden Fassadenelement angeordnet und
kann anschließend in vertikaler Richtung gegenüber diesem verschoben werden. Die Ausstellbewegung
kann dabei durch einen Hebel- bzw. Scherenmechanismus oder aber durch eine Schienenführung
erfolgen.
[0005] Problematisch bei aus dem Stand der Technik bekannten Vertikalschiebeelementen ist,
dass diese häufig für Benutzer schwer zu bedienen und darüber hinaus in Bezug auf
die Optik des Vertikalschiebeelements nachteilig sind, da häufig zur Verschiebbarkeit
benötigte Beschlagteile auch im Schließzustand innenseitig sichtbar bleiben.
[0006] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Vertikalschiebeelement aufzuzeigen,
das einen hohen Bedienkomfort aufweist und eine optisch verbesserte Integration der
Beschlagteile ermöglicht.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Fassadenelement ist Gegenstand des nebengeordneten
Patentanspruchs 14 und ein Beschlag für ein Vertikalschiebeelement ist Gegenstand
des nebengeordneten Patentanspruchs 15.
[0008] Gemäß einem Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Vertikalschiebeelement umfassend
einen Elementrahmen und einen in vertikaler Richtung gegenüber dem Elementrahmen verschiebbaren
Flügel. In Schließstellung des Flügels ist in den durch einander zugewandte Seitenflächen
des Flügels und des Elementrahmens seitlich begrenzten Zwischenräumen jeweils eine
Beschlagkammer gebildet, in der jeweils eine Führungsschiene und in dieser Führungsschiene
geführte Führungselemente vorgesehen sind. Der Flügel ist über eine mehrere Abstellscheren
aufweisende Scherenanordnung mit den Führungselementen verbunden. Die Scherenanordnung
ist zum parallelen Abstellen des Flügels in eine Teiloffenstellung ausgebildet, in
der der Flügel in horizontaler Richtung gesehen vor einer Öffnung im Elementrahmen
positioniert ist. Die Führungselemente sind dazu ausgebildet, den parallel abgestellten
Flügel durch Verschieben der Führungselemente in den Führungsschienen in vertikaler
Richtung zu bewegen, um den Flügel aus der Teiloffenstellung in eine Offenstellung
zu bewegen, in der die Öffnung im Elementrahmen freigegeben wird.
[0009] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Vertikalschiebeelements besteht darin,
dass die Führungsschienen als schmalbauende Einheiten in die Beschlagskammer integrierbar
sind und damit optisch unauffällig in dem Elementrahmen angeordnet werden können.
Darüber hinaus wird durch die Verwendung von in Führungsschienen geführten Führungselementen
eine leichte Bedienbarkeit des Vertikalschiebeelements erreicht.
[0010] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Flügel über ein Paar von Tragstangen mit
den Führungsschienen verbunden. Diese Tragstangen bilden Tragelemente für den Flügel,
über die dieser verschiebbar in den Führungsschienen gehalten wird. Diese Tragstangen
sind vorzugsweise mit deren Längsachsen parallel oder im Wesentlichen parallel zu
den Längsachsen der Führungsschienen ausgerichtet und verbleiben beim parallelen Ausstellen
des Flügels im Bereich des Elementrahmens.
[0011] Die Länge der Tragstangen beträgt vorzugsweise mindestens die Hälfte der Flügelhöhe,
insbesondere mindestens zwei Drittel der Flügelhöhe. An jeder Tragstange ist vorzugsweise
jeweils ein Paar von Abstellscheren vorgesehen. Die an einer Tragstange vorgesehenen
Abstellscheren sind weiterhin vorzugsweise form- und funktionsgleich, insbesondere
identisch ausgebildet.
[0012] Vorzugsweise sind die Abstellscheren gelenkig mit den Tragstangen verbunden. Dadurch
kann ein Abstellen des Flügels von den Tragstangen weg erreicht werden.
[0013] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die Tragstangen durch mehrere Führungselemente
verschiebbar in den Führungsschienen gehalten. Vorzugsweise sind an jeder Tragstange
zumindest zwei, vorzugsweise mindestens drei Führungselemente vorgesehen. Die Führungselemente
können insbesondere Gleitschlitten sein, die aus einem Kunststoffmaterial gefertigt
sind, das selbstschmierende Eigenschaften aufweist. Die Führungselemente können ferner
formschlüssig in den Führungsschienen aufgenommen sein, so dass ein Herauslösen der
Führungselemente aus der Führungsschiene nur durch ein oberseitiges oder unterseitiges
Herausschieben ermöglicht wird.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind in den Tragstangen jeweils zumindest zwei Langlöcher
vorgesehen, die mit den Abstellscheren zusammenwirken und mittels denen das parallele
Abstellen des Flügels bewirkt wird. Insbesondere kann über die Langlöcher ein Öffnen
bzw. Schließen der Abstellscheren ermöglicht werden, indem ein Scherenschenkelende
eine translatorische Bewegung vollzieht.
[0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind an den einander gegenüberliegenden, vertikalen
Flügelseiten jeweils zumindest zwei Abstellscheren vorgesehen. Diese Scherenanordnung
aus zumindest vier Abstellscheren ermöglicht eine stabile parallele Führung des Flügels
bei der parallelen Abstellbewegung. In anderen Worten bleibt der Flügel bei der parallelen
Abstellbewegung von der Schließstellung in die Teiloffenstellung mit seiner Hochachse
stets vertikal oder im Wesentlichen vertikal ausgerichtet.
[0016] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weisen die Abstellscheren jeweils einen langen und
einen kurzen Scherenschenkel auf. An dem langen Scherenschenkel ist freiendseitig
der Flügel befestigt. Der kurze Scherenschenkel bewirkt eine Begrenzung des Verschwenkweges
des langen Scherenschenkels und damit eine Begrenzung des parallelen Abstellens des
Flügels.
[0017] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der kurze Scherenschenkel mit einem ersten freien
Ende am langen Scherenschenkel gelenkig befestigt und mit dem zweiten freien Ende
gelenkig und verschiebbar mit der Führungsschiene verbunden. Dadurch kann durch den
kurzen Scherenschenkel das parallele Abstellen des Flügels begrenzt werden.
[0018] Vorzugsweise sind der lange und der kurze Scherenschenkel in Schließstellung des
Flügels parallel oder im Wesentlichen parallel ausgerichtet. In (Teil-)Offenstellung
ist der kurze Scherenschenkel in einem spitzen Winkel schräg zu einer Vertikalen bzw.
zur Tragstange ausgerichtet, wobei sich der Winkel nach unten hin öffnet. Der lange
Scherenschenkel hingegen verläuft in (Teil-)Offenstellung ebenfalls schräg zu der
Vertikalen bzw. zur Tragstange, wobei sich der Winkel nach oben hin öffnet. Dadurch
wird erreicht, dass sich der Flügel durch sein Eigengewicht aus der Schließstellung
in die Teiloffenstellung bewegt, d.h. das parallele Abstellen erfolgt ohne benutzerseitigen
Kraftaufwand durch das Eigengewicht des Flügels.
[0019] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist ein freies Ende des kurzen Scherenschenkels zumindest
mittelbar verschiebbar an der Tragstange geführt. Diese Führung kann entweder direkt
durch Verbindung eines freien Scherenschenkels mit einem Langloch oder indirekt über
ein zwischengeschaltetes Koppelelement, beispielsweise einen Führungselementträger,
erfolgen.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist das freie Ende des kurzen Scherenschenkels über
einen Führungselementträger, insbesondere einen Gleitschlittenträger mit der Tragstange
verbunden, wobei der Führungselementträger verschiebbar an der Tragstange geführt
ist. In anderen Worten ist der Führungselementträger verschiebbar, beispielsweise
in einem Langloch, an der Tragstange geführt. Der kurze Scherenschenkel kann dabei
drehgelenkig mit dem Führungselementträger verbunden sein. Dadurch kann das für das
parallele Abstellen des Flügels erforderliche Langloch weiter oben an der Tragstange
vorgesehen werden und damit eine größere Aussparung in der Tragstange erreicht werden,
in die dann in Schließstellung des Flügels ein freies Ende des langen Scherenschenkels
einschwenken kann.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wirken flügelseitig vorgesehene Verriegelungsmittel
mit an den Tragstangen vorgesehenen Verriegelungsmitteln zusammen. Vorzugsweise sind
an dem Flügel bewegbare Verriegelungsbolzen vorgesehen, die über eine Verriegelungsmechanik
bewegt werden können. Diese wirken bei der Verriegelung des Flügels mit an den Tragstangen
vorgesehenen Verriegelungsklötzen zusammen. Durch das Vorsehen der elementrahmenseitigen
Verriegelungsmittel an den Tragstangen kann eine raumsparende Verriegelung erreicht
werden, da die Ebene, in der die Verriegelungsbolzen bzw. Verriegelungsklötze vorgesehen
sind, mit der Ebene zusammenfallen kann, in der die Tragschienen bzw. die Führungsschienen
vorgesehen sind. Dadurch kann die Bautiefe der Beschlagskammer wesentlich reduziert
werden.
[0022] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Flügel seitlich abstehende Blendabschnitte
auf, mittels denen die Beschlagskammern zumindest partiell verdeckt werden. Diese
Blendabschnitte sind insbesondere flügelinnenseitig vorgesehen. Die Blendabschnitte
können insbesondere umlaufend am Flügel vorgesehen sein. Vorzugsweise sind die Blendabschnitte
derart dimensioniert, dass zwischen dem freien Ende des Blendabschnitts und dem Elementrahmen
eine Schattennut gebildet wird. Diese Schattennut kann beispielsweise eine Breite
von 2mm bis 6 mm, vorzugsweise 4mm aufweisen.
[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist ein Gewichtsausgleich für den vertikal verschiebbaren
Flügel vorgesehen. Dadurch kann erreicht werden, dass der Flügel beim Öffnen nicht
unbeabsichtigter Weise zu schnell in die Offenstellung fährt. Des Weiteren kann durch
den Gewichtsausgleich der Schließvorgang wesentlich erleichtert werden, da der Flügel
nur mit geringer Krafteinwirkung angehoben werden muss. Der Gewichtsausgleich ist
vorzugsweise derart an das Gewicht des Flügels angepasst, dass der Flügel in einer
beliebigen Öffnungsstellung positioniert werden kann, ohne dass der Flügel schwerkraftbedingt
in die vollständig geöffnete Position auffährt.
[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt der Gewichtsausgleich mittels eines Gegengewichts,
das über ein Verbindungsmittel (z.B. ein Seil), das über eine Umlenkrolle geführt
ist, mit dem verschiebbaren Flügel gekoppelt ist. Das Gegengewicht ist dabei derart
gewählt, dass es das Gewicht des Flügels nahezu vollständig kompensiert, so dass nur
geringe Kräfte aufgewandt werden müssen, um den Flügel in Offenstellung bzw. Schließstellung
zu bewegen. Ggf. können auch mehrere Umlenkrollen vorgesehen sein, um das Verbindungsmittel
geeignet umzulenken.
[0025] Das Gegengewicht kann insbesondere in einem Profilabschnitt des Elementrahmens vorgesehen
sein. Es kann beispielsweise an einer Gleitschiene über Gleitführungen verschiebbar
geführt sein.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist ein den Gewichtsausgleich bewirkendes Gegengewicht
über Verbindungsmittel mit den an gegenüberliegenden Seiten des Flügels vorgesehenen
Tragstangen verbunden ist. Vorzugsweise ist als Verbindungsmittel ein Paar von Seilen
vorgesehen, wobei die Seile jeweils eine Verbindung zwischen einer der Tragstangen
und dem Gegengewicht herstellen. Die Verbindungsmittel können dabei über Umlenkrollen
geeignet umgelenkt sein.
[0027] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Flügel in Schließstellung außenseitig flächenbündig
oder im Wesentlichen flächenbündig im Elementrahmen angeordnet. "Flächenbündig" bedeutet
hier insbesondere, dass der Flügelrahmen bzw. die Flügelaußenfläche (im Falle eines
Vollflügels ohne Füllung bzw. Glas) in einer Ebene oder im Wesentlichen in einer Ebene
mit der Außenfläche des Elementrahmens liegt. Dabei können aber auch am Elementrahmen
vorgesehene Teilbereiche des Vertikalschiebeelements, beispielsweise Glasleisten etc.
gegenüber dieser Ebene vorstehen.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Flügel in einer Offenstellung bzw. auch in
der Teiloffenstellung, d.h. nach dem parallelen Abstellen innenseitig flächenbündig
oder im Wesentlichen flächenbündig mit dem Elementrahmen. In anderen Worten liegen
der Flügel bzw. Flügelrahmen und die in Richtung des Innenbereichs gewandte Innenseite
des Elementrahmens in einer gemeinsamen Ebene oder im Wesentlichen in einer gemeinsamen
Ebene. Dadurch kann ein raumsparendes Öffnen des Flügels erfolgen.
[0029] Vorzugsweise weist der Elementrahmen eine Tiefe größer als die doppelte Flügeltiefe
auf. Dadurch kann der Flügel aus einer Schließstellung, bei der der Flügel außenseitig
flächenbündig ist, in eine Offenstellung bewegt werden, in der der Flügel innenseitig
flächenbündig ist.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Elementrahmen einen sich in Richtung eines
Gebäudeinnenbereich erstreckenden, Profilkammern aufweisenden Abschnitt (nachfolgend
Elementrahmenabschnitt genannt) auf, an dessen dem Flügel zugewandter Seitenfläche
die Führungsschiene vorgesehen ist. Beispielsweise kann der die Profilkammern aufweisende
Abschnitt des Elementrahmens tiefer ausgebildet sein als der Flügel, so dass zwischen
einem Paar derartiger Elementrahmenabschnitte ein Bereich geschaffen wird, in dem
der Flügel in Offenstellung aufgenommen werden kann, und zwar bevorzugt derart, dass
dieser Flügel innenseitig nicht über die Elementrahmenabschnitte vorsteht. Dadurch
kann eine optisch unauffällige Integration der Führungsschiene in den Elementrahmen
erfolgen.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Führungsschiene an einer Seitenfläche eines
als Profilschiene ausgebildeten, vertikal verlaufenden Abschnitts des Elementrahmens
vorgesehen. Die Profilschiene kann insbesondere durch ein Alu-Verbundprofil umfassend
eine thermische Trennung gebildet werden, wobei der nach innen von der thermischen
Trennung abstehende Profilabschnitt eine Profiltiefe derart aufweist, dass die Führungsschiene
integrierbar. Beispielsweise kann die Profiltiefe größer als 100mm gewählt sein. Dadurch
kann eine Integration der Führungsschienen an den dem Flügel zugewandten Seitenflächen
auch bei Ausstellbewegungen mit einem großen Hub (beispielsweise im Bereich von 50mm
bis 100mm) erreicht werden.
[0032] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Flügel durch ein Verbundprofil ohne Glas-
oder Füllungselement gebildet. In anderen Worten wird der Flügel durch ein Verbundprofilstück
gebildet, das keinen Rahmen zur Aufnahme des Glas- oder Füllungselements ausbildet
sondern das Verbundprofilstück ist derart breit ausgebildet, dass es vollflächig die
im Elementrahmen gebildete Öffnung in Schließstellung verschließt. Das Verbundprofilstück
weist vorzugsweise eine oder mehrere Kammern auf, wobei diese teilweise mit thermisch
dämmendem Material gefüllt sein können. Dadurch können durch den Flügel insbesondere
kleine Öffnungen, beispielsweise Lüftungsöffnungen, verschlossen werden.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist ein Sensorsystem zur Überwachung eines Verriegelungszustands
vorgesehen. Dieses Sensorsystem kann insbesondere zur Auswertung eines Magnetfeldes
durch einen Sensor ausgebildet sein. Es kann insbesondere ein erstes und ein zweites
Sensorsystemteil umfassen, wobei der Abstand dieser Sensorsystemteile relativ zueinander
beim Verriegelungsvorgang veränderbar ist. Insbesondere kann der Abstand der Sensorsystemteile
im verriegelten Zustand kleiner sein als im unverriegelten Zustand, so dass am Sensor
beispielsweise erst dann eine Verriegelungsinformation abgegeben wird, wenn eine Verriegelung
des Flügels im Elementrahmen erfolgt ist. Dadurch kann eine zentrale Überwachung des
Verriegelungszustands mehrerer Flügel erreicht werden.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Fassadenelement umfassend
einen Fassadenelementrahmen, mit einem im Fassadenelementrahmen vorgesehenen Flächenelement
und einem Vertikalschiebeelement gemäß einem der vorher beschriebenen Ausführungsbeispiele.
Das Vertikalschiebeelement ist dabei seitlich neben dem Flächenelement vorgesehen
und ist zum Freigeben einer länglichen, vertikal ausgerichteten Lüftungsöffnung in
einer Offenstellung ausgebildet.
[0035] Gemäß einem nochmals weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Beschlag für ein
Vertikalschiebeelement. Der Beschlag umfasst ein Paar von Führungsschienen, die zur
Anordnung an einem Elementrahmen vorgesehen sind. Des Weiteren umfasst der Beschlag
ein Paar von Tragstangen, die Führungselemente aufweisen und mittels denen die Tragstange
verschiebbar in der Führungsschiene geführt wird. An den Tragstangen sind jeweils
zumindest zwei Abstellscheren vorgesehen, über die ein Flügel mit den Tragstangen
verbindbar ist. Die Abstellscheren sind zu einem parallelen Abstellen des Flügels
aus einer Schließstellung in eine Teiloffenstellung ausgebildet. Ferner lässt sich
der Flügel durch die Führungselemente in einer vertikalen Verschieberichtung in eine
Offenstellung bewegen, in der der Flügel zumindest abschnittsweise unterhalb der vom
Flügel verschließbaren Öffnung des Elementrahmens vorgesehen ist.
[0036] Der Begriff "innen" im Sinne der Erfindung wird für Bereiche des Fassadenelements
bzw. des Vertikalschiebeelements verwendet, die in Richtung eines Gebäudeinnenraums
weisen oder für Positions- oder Richtungsangaben, um eine in den Gebäudeinnenraum
hinein gerichtete Lage oder eine Bewegung in diese Richtung zu bezeichnen.
[0037] Der Begriff "außen" im Sinne der Erfindung wird für Bereiche des Fassadenelements
bzw. des Vertikalschiebeelements verwendet, die vom Gebäudeinnenraum weg in Richtung
eines vordem Gebäude befindlichen Außenbereich weisen oder für Positions- oder Richtungsangaben,
um eine vom Gebäudeinnenraum weg zu diesem Außenbereich hinein gerichtete Lage oder
eine Bewegung in diese Richtung zu bezeichnen.
[0038] Unter den Begriff "Profilsystem" im Sinne der Erfindung wird insbesondere ein Verbundprofil
verstanden, das aus mehreren Profileinzelteilen zusammengesetzt wird, beispielsweise
einem Innenprofil, einem Außenprofil und einem Zwischenprofilabschnitt oder einem
Abschnitt zur thermischen Trennung. Diese Profileinzelteile werden miteinander zur
Bildung des Verbundprofils verbunden. Das Verbundprofil kann dazu verwendet werden,
Verbundprofilstücke zu einem Rahmen zusammenzusetzen, der ein Flächenelement in sich
aufnimmt.
[0039] Unter dem Begriff "Flächenelement" im Sinne der Erfindung wird ein flächiges, insbesondere
eben ausgebildetes Element verstanden, das in das Fassadenelement eingesetzt wird.
Das Element kann beispielsweise ein Glas, insbesondere ein Isolierglas oder aber eine
sonstige Füllung, beispielsweise eine nicht-transparente Sandwichplatte o.ä. sein.
[0040] Unter dem Begriff "Flügel" im Sinne der Erfindung werden bewegliche Elemente verstanden,
insbesondere Fensterflügel. Diese können insbesondere verschiebbar sein, um eine Belüftung
eines Gebäudes zu ermöglichen. Ein Flügel kann dabei einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein, d.h. ein oder mehrere Flügelteile umfassen.
[0041] Unter "Führungselement" im Sinne der Erfindung werden Elemente verstanden, die zum
Zusammenwirken mit einer Führungsschiene ausgebildet sind. Unter "Führungselement"
kann insbesondere ein Gleitschlitten, eine Rolle oder ein mehrere Rollen aufweisendes
schlittenartiges Element verstanden werden. Das Führungselement kann insbesondere
formschlüssig in der Führungsschiene geführt sein.
[0042] Unter "Führungselementträger" im Sinne der Erfindung werden Tragelemente verstanden,
auf denen ein Führungselement angeordnet werden kann. Der Führungselementträger bildet
dabei vorzugsweise ein Verbindungselement zwischen einem Führungselement und einer
Tragstange.
[0043] Die Ausdrücke "näherungsweise", "im Wesentlichen" oder "etwa" bedeuten im Sinne der
Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/- 10%, bevorzugt um +/- 5% und/oder
Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
[0044] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0045] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- beispielhaft und schematisch eine Außenansicht eines Gebäudefassadenabschnitts umfassend
eine Vielzahl übereinander und nebeneinander angeordneter Fassadenelemente;
- Fig. 2a
- beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel eines Vertikalschiebeelements mit geschlossenem
Flügel in einer vertikalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemäß Fig.
1;
- Fig. 2b
- beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel eines Vertikalschiebeelements mit parallel
abgestelltem Flügel in Teiloffenstellung und in einer vertikalen Schnittdarstellung
entlang der Schnittlinie A-A gemäß Fig. 1;
- Fig. 2c
- beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel eines Vertikalschiebeelements mit Flügel
in Offenstellung und in einer vertikalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie
A-A gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- beispielhaft ein Vertikalschiebeelement in einer perspektivischen Teilschnittdarstellung
in einer Schrägansicht vom Innenbereich des Gebäudes her;
- Fig. 4a
- beispielhaft ein Vertikalschiebeelement mit geschlossenem Flügel im verriegelten Zustand
in einer vertikalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemäß Fig. 1;
- Fig. 4b
- beispielhaft ein Vertikalschiebeelement mit geschlossenem Flügel im unverriegelten
Zustand in einer vertikalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemäß
Fig. 1;
- Fig. 5
- beispielhaft ein Fassadenelement umfassend ein Vertikalschiebeelement mit geschlossenem
Flügel in einer horizontalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemäß
Fig. 2a;
- Fig. 5a
- beispielhaft, eine Detaildarstellung des Beschlags im linken Bereich des Vertikalschiebeelements
gemäß Fig. 5;
- Fig. 6
- beispielhaft ein Fassadenelement umfassend ein Vertikalschiebeelement mit geöffnetem
Flügel in einer horizontalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B gemäß
Fig. 2c;
- Fig. 7
- beispielhaft ein Vertikalschiebeelement mit geschlossenem Flügel im verriegelten Zustand
in einer horizontalen Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie C-C gemäß Fig. 2a;
- Fig. 8
- beispielhaft ein Fassadenelement umfassend ein Vertikalschiebeelement mit geschlossenem
Flügel und einem den Gewichtsausgleich mitbewirkenden Umlenkrollenpaar in einer horizontalen
Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie D-D gemäß Fig. 2a;
- Fig. 9a
- beispielhaft ein linksseitiger, am Flügel angeordneter Beschlag für ein Vertikalschiebeelement
im geöffneten Zustand in perspektivischer Darstellung von der Flügelseite her;
- Fig. 9b
- beispielhaft ein linksseitiger, am Flügel angeordneter Beschlag für ein Vertikalschiebeelement
im geschlossenen Zustand in perspektivischer Darstellung von der Flügelseite her;
- Fig. 10a
- beispielhaft ein linksseitiger, am Flügel angeordneter Beschlag für ein Vertikalschiebeelement
im geöffneten Zustand in perspektivischer Darstellung von der Elementrahmenseite her;
- Fig. 10b
- beispielhaft ein linksseitiger, am Flügel angeordneter Beschlag für ein Vertikalschiebeelement
im geschlossenen Zustand in perspektivischer Darstellung von der Elementrahmenseite
her.
- Fig. 11a
- beispielhaft eine seitliche Ausschnittdarstellung des Flügels und des Elementrahmens
in einer unverriegelten Stellung und mit einem Sensorsystem zur Erfassung des Verriegelungszustands;
- Fig. 11b
- beispielhaft eine seitliche Ausschnittdarstellung des Flügels und des Elementrahmens
in einer verriegelten Stellung und mit einem Sensorsystem zur Erfassung des Verriegelungszustands;
- Fig. 12
- beispielhaft eine oberseitige Darstellung des Vertikalschiebelelements mit einem Winkelelement
zur Halterung eines ersten Sensorsystemteils.
[0046] In der Figur 1 ist beispielhaft und schematisch ein Ausschnitt einer Außenfassade
eines Gebäudes gezeigt. Die Außenfassade weist eine Vielzahl von nebeneinander und
übereinander angeordneten Fassadenelementen 20 auf, die einen Gebäudeinnenraum nach
außen hin begrenzen. In Fig. 1 ist beispielhaft ein derartiges Fassadenelement 20
durch eine Umrandung graphisch hervorgehoben.
[0047] Die Fassadenelemente 20 umfassen jeweils einen Fassadenelementrahmen 21 und ein Flächenelement
22, das beispielsweise eine Festverglasung sein kann. Alternativ kann das Flächenelement
22 Bestandteil eines zu öffnenden Fensterflügels sein. Seitlich neben dem Flächenelement
22 eines Fassadenelements 20 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils ein Vertikalschiebeelement
1 vorgesehen. Das Vertikalschiebeelement 1 weist einen Elementrahmen 2 und einen Flügel
3 auf, der relativ zum Elementrahmen 2 in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Der
Elementrahmen 2 kann zumindest abschnittsweise durch Rahmenabschnitte des Fassadenelementrahmens
21 gebildet werden. Beispielsweise kann der Flügel 3 zwischen einem stehenden Profilabschnitt
des Fassadenelementrahmens 21 und einem Kämpfer 23 vorgesehen sein, der den Flügel
3 von dem Flächenelement 22 abtrennt.
[0048] Figuren 2a bis 2c zeigen jeweils Vertikalschnitte durch ein Fassadenelement 20 im
Bereich des Vertikalschiebeelements 1, und zwar Figur 2a eine Schließstellung, Fig.
2b eine Teiloffenstellung, in der der Flügel 3 durch paralleles Abstellen in horizontaler
Richtung vor die Öffnung bewegt ist, und zwar ohne oder im Wesentlichen ohne vertikale
Bewegungskomponente und Fig. 2c eine Offenstellung, in der der Flügel 3 des Vertikalschiebeelements
1 durch eine Vertikalverschiebung in eine Offenstellung positioniert ist. In den nachfolgenden
Figuren bezeichnet der Bereich I einen im Gebäude liegenden Innenbereich und der Bereich
A einen vor dem Gebäude liegenden Außenbereich.
[0049] Der Elementrahmen 2 des Vertikalschiebeelements 1 weist eine Öffnung auf, die in
Schließstellung des Flügels 3 durch diesen verschlossen und in einer Offenstellung
oder Teiloffenstellung zumindest teilweise freigegeben wird. Die Öffnung kann insbesondere
eine längliche Öffnung sein, bei der die Öffnungshöhe wesentlich größer ist als die
Öffnungsbreite. Beispielsweise kann die Öffnungshöhe um ein Vielfaches, beispielsweise
einen Faktor im Bereich von 3 bis 10, insbesondere einen Faktor zwischen 7 und 9 größer
sein als die Öffnungsbreite. Die Öffnungsbreite kann beispielsweise im Bereich zwischen
100mm und 200mm liegen, wohingegen die Öffnungshöhe im Bereich zwischen 800mm und
1500mm, insbesondere im Bereich zwischen 1000mm und 1250mm liegt. Derartige Öffnungsgrößen
werden beispielsweise bei Fassaden von Gebäuden verwendet, die eine automatische Lüftungsanlage
aufweisen, jedoch den Personen im Gebäude zusätzlich die Möglichkeit eröffnen, eine
natürliche Lüftung des Innenraums vorzunehmen.
[0050] Das Fassadenelement 20 ist vorzugsweise als flächenbündiges Fassadenelement ausgebildet,
d.h. in der Schließstellung des Flügels 3 ist die Außenseite des Flügels flächenbündig
mit der Außenseite des Elementrahmens 2 angeordnet.
[0051] Das Vertikalschiebeelement weist zum Öffnen des Flügels 3 eine Öffnungsmechanik auf,
die mehrere Abstellscheren 7 umfasst. Über diese Abstellscheren 7 lässt sich der Flügel
3 aus der Schließstellung (Fig. 2a) heraus in eine Teiloffenstellung (Fig. 2b) positionieren.
Dieses Teilöffnen erfolgt insbesondere derart, dass der Flügel 3 parallel vor die
Öffnung des Elementrahmens 2 abgestellt wird, d.h. der Flügel 3 wird aus der Schließstellung
heraus mittels der Abstellscheren 7 parallel in Richtung des Innenbereichs I des Gebäudes
bewegt, wobei die Ausrichtung des Flügels dabei unverändert oder im Wesentlichen unverändert
bleibt (d.h. Flügelhochachse ist senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet)
.
[0052] Nach dem Bewegen des Flügels 3 in die Teiloffenstellung kann dieser dann in die in
Fig. 2c gezeigte Offenstellung bewegt werden, und zwar durch Verschieben in vertikaler
Richtung nach unten (Verschieberichtung VR). Hierzu ist der Flügel 3 mittels im Elementrahmen
2 vorgesehener Führungsschienen 5 verschiebbar gegenüber diesem Elementrahmen 2 geführt.
Die Führungsschienen 5 sind insbesondere an Seitenflächen 2.1, 2.2 des Elementrahmens
2 angebracht, und zwar vorzugsweise derart, dass diese in Schließstellung mit ihrer
oberen Teillänge in einer Beschlagskammer aufgenommen sind. Diese Beschlagskammer
wird in der Schließstellung des Flügels 3 außenseitig durch die Seitenflächen 2.1,
2.2 des Elementrahmens 2 und innenseitig durch die Seitenflächen 3.1, 3.2 des Flügels
3 begrenzt. Insbesondere ist eine erste Führungsschiene 5 zwischen der Seitenfläche
2.1 des Elementrahmens 2 und der Seitenfläche 3.1 des Flügels 3 und eine zweite Führungsschiene
5 zwischen der Seitenfläche 2.2 des Elementrahmens 2 und der Seitenfläche 3.2 des
Flügels 3 vorgesehen, so dass der Flügel 3 beidseitig im Elementrahmen 2 geführt wird.
[0053] Die Führungsschienen 5 weisen jeweils eine Führungskontur auf. Beispielsweise können
die Führungsschienen 5 einen C-förmigen oder im Wesentlichen C-förmigen Querschnitt
aufweisen. Auch andere Führungskonturen sind grundsätzlich denkbar.
[0054] In diesen Führungsschienen 5 sind jeweils Führungselemente in Form von Gleitschlitten
6 vorgesehen, die in Verschieberichtung VR verschiebbar in den jeweiligen Führungsschienen
5 geführt sind. Auch andere Arten von Führungselementen sind grundsätzlich denkbar.
Die Gleitschlitten 6 können jeweils vorzugsweise formschlüssig in der jeweiligen Führungsschiene
5 aufgenommen sein. Diese Gleitschlitten 6 sind zumindest mittelbar mit den Abstellscheren
7 und diese wiederum mit dem Flügel 3 verbunden. Dadurch kann der Flügel 3 mittels
der in den Führungsschienen 5 geführten Gleitschlitten 6 in vertikaler Richtung verschoben
werden, wie dies in den Figuren 2b und 2c gezeigt ist.
[0055] Zur Begrenzung der Verschiebebewegung des Flügels 3 nach oben bzw. nach unten hin
sind Anschläge 5.1, 5.2 vorgesehen. Beispielsweise begrenzt der obere Anschlag 5.1
die Verschiebung des Flügels 3 nach oben und der untere Anschlag 5.2 die Verschiebung
des Flügels 3 nach unten hin. Die Anschläge 5.1, 5.2 können beispielsweise als Gummipuffer
ausgebildet sein. Diese Anschläge 5.1, 5.2 können insbesondere Begrenzungen für die
Gleitschlitten 6 bilden, d.h. die oberen Gleitschlitten 6 laufen auf obere Anschläge
5.1 und die unteren Gleitschlitten 6 auf untere Anschläge 5.2 auf.
[0056] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Ausschnittdarstellung das Vertikalschiebeelement
1 und dessen Beschlag in einem größeren Detaillierungsgrad.
[0057] Die Gleitschlitten 6 sind vorzugsweise an einer Tragstange 8 vorgesehen.
[0058] Den an beiden gegenüberliegenden Seiten des Flügels 3 vorgesehenen Führungsschienen
5 ist jeweils eine Tragstange 8 zugeordnet. Die Tragstange 8 kann beispielsweise aus
einem Flachmaterial gefertigt sein. Sie verläuft vorzugsweise parallel oder im Wesentlichen
parallel zur Führungsschiene 5. An dieser Tragstange 8 sind entweder unmittelbar oder
mittelbar über Gleitschlittenträger 6.1 die Gleitschlitten 6 angeordnet. Somit ist
die Tragstange 8 zusammen mit den daran vorgesehenen Gleitschlitten 6 verschiebbar
an der Führungsschiene 5 geführt.
[0059] Wie insbesondere der Figur 3 zu entnehmen, sind die Abstellscheren 7 zum einen gelenkig
mit der Tragstange 8, zum anderen gelenkig mit dem Flügel 3 verbunden.
[0060] Die Abstellscheren 7 umfassen jeweils zumindest zwei Scherenschenkel 7.1, 7.2, und
zwar zumindest einen langen Scherenschenkel 7.1 und einen kurzen Scherenschenkel 7.2.
Der lange Scherenschenkel 7.1 ist an einem ersten freien Ende drehgelenkig mit der
Tragstange 8 verbunden und weist an einem dem ersten freien Ende gegenüberliegenden
zweiten freien Ende ein Flügelbefestigungselement 7.3 auf, mittels dem der lange Scherenschenkel
7.1 mit dem Flügel 3 verbunden wird. Der lange Scherenschenkel 7.1 ist drehgelenkig
mit dem Flügelbefestigungselement 7.3 verbunden.
[0061] Der kurze Scherenschenkel 7.2 ist an einem ersten freien Ende in einem Mittenbereich
des langen Scherenschenkels 7.1 mit diesem gelenkig verbunden, d.h. ein die Scherenschenkel
7.1, 7.2 verbindender Anlenkpunkt liegt zwischen den freien Enden des langen Scherenschenkels
7.1. An einem zweiten freien Ende ist der kurze Scherenschenkel 7.2 zumindest mittelbar
drehgelenkig und verschiebbar mit der Tragstange 8 verbunden. Die Verschiebbarkeit
des kurzen Scherenschenkels 7.2 gegenüber der Tragstange 8 kann insbesondere durch
ein Langloch 8.1 erreicht werden, das in der Tragstange 8 vorgesehen ist. Dabei kann
der kurze Scherenschenkel 7.2 durch ein bolzenförmiges Verbindungselement entweder
direkt in dieses Langloch 8.1 eingreifen oder die Kopplung des kurzen Scherenschenkels
7.2 mit der Tragstange 8 kann, wie in Figur 3 gezeigt, über einen Gleitschlittenträger
6.1 erfolgen. Insbesondere kann der Gleitschlittenträger 6.1 verschiebbar in dem Langloch
8.1 der Tragstange 8 geführt sein und über ein bolzenförmiges Verbindungsmittel mit
dem kurzen Scherenschenkel 7.2 verbunden sein. Dadurch kann eine bauraumsparende Anordnung
der Abstellscheren 7 in dem Beschlag, insbesondere in Schließstellung des Flügels
3 erreicht werden.
[0062] Die Anordnung der Scherenschenkel 7.1, 7.2 der Abstellschere 7 kann derart getroffen
sein, dass diese in Schließstellung mit deren Längsachse vertikal oder im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet in der Beschlagskammer aufgenommen sind. Beim Bewegen des Flügels
3 in die in Figur 3 gezeigte Teiloffenstellung werden die Scherenschenkel 7.1, 7.2
gegeneinander derart verschwenkt, dass der lange Scherenschenkel 7.1 in einem spitzen
Winkel schräg zur Vertikalen verläuft, wobei sich dieser Winkel nach oben hin öffnet
und der kurze Scherenschenkel 7.2 in einem spitzen Winkel schräg zur Vertikalen verläuft,
wobei sich dieser Winkel nach unten hin öffnet.
[0063] Die Scherenschenkel 7.1, 7.2 können zumindest abschnittsweise gekröpft ausgebildet
sein, um ein Verschwenken der Schenkel 7.1, 7.2 in eine Schwenkstellung, in der die
Scherenschenkel 7.1, 7.2 und die Tragstange 8 parallel oder im Wesentlichen parallel
verlaufen, ermöglicht wird.
[0064] Die Figuren 4a, 4b zeigen den Verriegelungsmechanismus, mittels dem der Flügel 3
gegenüber dem Elementrahmen 2 in der Schließstellung fixiert wird. An dem Flügel 3
sind flügelseitige Verriegelungsmittel vorgesehen, die beispielsweise durch eine in
vertikaler Richtung verschiebbare Treibstange 11 gebildet werden, an der Verriegelungsbolzen
11.1 vorgesehen sind. Die Treibstange 11 kann in an sich bekannter Weise durch ein
Betätigungselement bewegt werden, beispielsweise durch ein drehbares oder klappbares
Griffelement.
[0065] Die mit den Verriegelungsbolzen 11.1 zusammenwirkenden Verriegelungsklötze 12 sind
an den Tragstangen 8 vorgesehen und werden daher bei der vertikalen Verschiebung des
Flügels 3 mit den Tragstangen 8 mit verschoben. Die Verriegelung des Flügels 3 erfolgt
damit nicht unmittelbar gegenüber am Elementrahmen 2 vorgesehenen Verriegelungsklötzen
12, sondern mittelbar gegenüber diesem Elementrahmen 2, und zwar über die Tragstange
8, die ihrerseits in den am Elementrahmen 2 vorgesehenen Führungsschienen 5 verschiebbar
gehalten sind. Damit wird in Schließstellung des Flügels 3 dieser über die Verriegelungsmittel
gegen ein paralleles Abstellen gesichert. Die Verschiebung des Flügels 3 in vertikaler
Richtung wird durch den formschlüssigen Eingriff des Flügels 3 in die am Elementrahmen
2 vorgesehene Öffnung bzw. den oberen Anschlag 5.1 verhindert.
[0066] Die Verriegelungsbolzen 11.1 sind vorzusgweise als justierbare Elemente ausgebildet.
Sie können über einen exzentrischen Drehpunkt näher an die Verriegelungsklötze 12
herangedreht bzw. von diesen weggedreht werden. Dadurch kann der durch die Verriegelung
erzeugte Anpressdruck bedarfsgerecht variiert werden.
[0067] Figuren 5 bis 8 zeigen jeweils Horizontalschnittdarstellungen durch ein Fassadenelement
20, wobei die Figuren 5, 7 und 8 die Schließstellung und Figur 6 die Offenstellung
des Flügels 3 zeigen.
[0068] Der Elementrahmen 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel seitlich neben einem nicht
dargestellten Flächenelement 22, beispielsweise einer Festverglasung angeordnet und
wird zumindest abschnittsweise von dem Fassadenelementrahmen 21 gebildet. Zur Abtrennung
des Flächenelements 22 von dem Flügel 3 ist ein Kämpfer 23 vorgesehen, der einen weiteren
Abschnitt des Elementrahmens 2 bildet. Der Elementrahmen 2 bzw. der Fassadenelementrahmen
21 ist aus Verbundprofilen, insbesondere Aluminium-Verbundprofilen gebildet, die beispielsweise
aus einem inneren und einem äußeren Profil bestehen, die durch eine thermische Trennung
beabstandet zueinander angeordnet sind. Die Verbundprofile weisen eine Profiltiefe
T im Bereich zwischen 170mm und 250mm, insbesondere 190mm bis 220mm, besonders bevorzugt
200mm auf. Insbesondere weist das innere Profil (von der thermischen Trennung nach
innen hin abstehender Profilabschnitt 2.3) des Verbundprofils eine Profiltiefe im
Bereich zwischen 100mm und 150mm, insbesondere zwischen 120mm und 140mm auf. Durch
eine derartig große Profiltiefe T ist es möglich, dass der Flügel 3 in Offenstellung
innenseitig flächenbündig ist.
[0069] Der die Abstellbewegung und vertikale Verschiebung des Flügels 3 ermöglichende Beschlag
wird, wie vorher ausgeführt, aus einem Paar von Führungsschienen 5 gebildet, die auf
gegenüberliegenden Seitenflächen 2.1, 2.2 des Elementrahmens 2 vorgesehen sind. Diese
Führungsschienen 5 sind in Zwischenräume 4 integriert, die sich in Schließstellung
des Flügels 3 jeweils zwischen den Seitenflächen 2.1, 2.2 des Elementrahmens 2 und
den gegenüberliegenden Seitenflächen 3.1, 3.2 des Flügels 3 ausbilden. In anderen
Worten begrenzen die in Schließstellung des Flügels 3 auf gleicher Höhe gegenüberliegenden
Seitenflächen 2.1, 2.2 des Elementrahmens 2 und die Seitenflächen 3.1, 3.2 des Flügels
3 eine Beschlagskammer, in die die Führungsschienen 5 integriert sind.
[0070] Die Führungsschienen 5 weisen eine Tiefe auf, die im Wesentlichen gleich der Tiefe
der in Schließstellung räumlich begrenzten Beschlagskammer ist. Insbesondere ist die
Tiefe t der Führungsschienen 5 wesentlich keiner als die Tiefe T des von der thermischen
Trennung nach innen hin abstehenden Profilabschnitts 2.3. Dadurch können die Führungsschienen
5 in Schließstellung von vorne her nicht sichtbar in der Beschlagskammer aufgenommen
werden.
[0071] Wie insbesondere in Figuren 5 und 5a zu erkennen, sind die Abstellscheren 7 derart
ausgebildet, dass die Scherenschenkel 7.1, 7.2 in Schließstellung des Flügels 3 mit
deren Längsachsen vertikal ausgerichtet zwischen der Führungsschiene 5 und den Seitenflächen
3.1, 3.2 des Flügels 3 in der Beschlagskammer aufgenommen sind.
[0072] Wie insbesondere in Figur 6 erkennbar ist, weist der Flügel 3 eine Flügeltiefe FT
auf, die gleich oder kleiner der Hälfte der Tiefe ET des Elementrahmens 2, insbesondere
im Bereich des Profilbereichs 2.3 entspricht (FT ≤ ET/2). Dadurch kann erreicht werden,
dass der Flügel 3 im geschlossenen Zustand außenbündig oder im Wesentlichen außenbündig
mit dem Elementrahmen 2 und im geöffneten Zustand innenbündig mit der Innenseite des
Elementrahmens 2 ist. In anderen Worten erfolgt die zum Öffnen des Flügels 3 erforderliche
Ausstellbewegung vollständig innerhalb des Elementrahmens 2, d.h. im geöffneten Zustand
steht der Flügel 3 nicht gegenüber der durch die Innenseiten des Elementrahmens 2
aufgespannten Ebene vor.
[0073] Um die Führungsschienen 5, Gleitschlitten 6 und Ausstellscheren 7 in Schließstellung
optisch verdecken zu können, weist der Flügel 2 innenseitig Blendabschnitte 3.3 auf.
Diese Blendabschnitte 3.3 stehen in horizontaler Richtung seitlich von der Flügelinnenseite
ab und verschließen dadurch zumindest partiell den Zwischenraum zwischen dem Elementrahmen
2 und dem Flügel 3 (begrenzt durch die Seitenflächen 2.1, 2.2, 3.1, 3.2), in dem die
Führungsschienen 5, Gleitschlitten 6 und Ausstellscheren 7 vorgesehen sind. Vorzugsweise
sind die Blendabschnitte 3.3 derart dimensioniert, dass sich in Schließstellung eine
umlaufende Schattennut, beispielsweise eine Schattennut im Bereich von 2 bis 6 mm,
insbesondere 4 mm ergibt. Dadurch wird, wie beispielsweise in Fig. 5, 5a ersichtlich,
eine optisch unauffällige Integration der Beschlagteile erreicht.
[0074] Figur 6 zeigt beispielhaft eine Horizontalschnittdarstellung durch ein Fassadenelement
20 in einem Bereich unterhalb der durch den Flügel 3 verschließbaren Öffnung und mit
einem in Offenstellung befindlichen Flügel 3. Der Elementrahmen 2 ist in diesem Bereich
durch einen Fassadenelementabschnitt 24 ausgefüllt. Innenseitig vor dem Fassadenelementabschnitt
24 ist eine Kammer 13 gebildet, die in Richtung des Innenraums I durch eine Blende
13.1 verschlossen ist. Die Blende 13.1 kann insbesondere eine abnehmbare Blende sein.
Dadurch ist es möglich, bei der Montage des Fensters bzw. bei Installationsarbeiten
die Blende 13.1 abzunehmen, um den Bereich unterhalb der von dem Flügel 3 in Schließstellung
verschließbaren Öffnung zugänglich zu machen.
[0075] Zwischen der Blende 13.1 und den Profilabschnitten 2.3 sind jeweils Schattennuten
13.2 vorgesehen, durch die die Scherenschenkel 7.1, 7.2 hindurchgeführt werden können.
Insbesondere werden die Scherenschenkel 7.1, 7.2 beim Öffnen des Flügels 3 oberhalb
der Schattennuten 13.2 positioniert, so dass beim vertikalen Verschieben des Flügels
3 die Scherenschenkel 7.1, 7.2 in die Schattennuten 13.2 von oben her eingeschoben
werden können.
[0076] Analog zu der Kammer 13 kann auch oberhalb der durch den Flügel 3 in Schließstellung
verschlossenen Öffnung ebenfalls eine Kammer 14 vorgesehen sein, die beispielsweise
ebenfalls durch eine abnehmbare Blende 14.1 verschließbar ist. Dadurch kann auch oberhalb
dieser Öffnung ein von innen her zugänglicher Raum geschaffen werden, der für Wartungs-
und Installationsarbeiten aber auch zur Aufnahme weiterer Funktionselemente genutzt
werden kann.
[0077] Wie zuvor bereits ausgeführt, weist das Vertikalschiebeelement eine Verriegelungsmechanik
auf, bei der an einer flügelseitig vorgesehenen Treibstange 11 angeordnete Verriegelungsbolzen11.1
mit an den Tragstangen 8 angeordneten Verriegelungsklötzen 12 zusammenwirken.
[0078] Fig. 7 zeigt eine Horizontalschnittdarstellung durch ein Fassadenelement 20 mit einem
in Schließstellung befindlichen Flügel 3 in einem Bereich, in dem die Verriegelungsbolzen11.1
bzw. Verriegelungsklötze 12 vorgesehen sind. Bei Verriegelung des Flügels 3 hintergreifen
die Verriegelungsbolzen11.1 die Verriegelungsklötze 12, so dass dadurch ein paralleles
Abstellen des Flügels 3 blockiert wird.
[0079] Wie in Figuren 2a bis 2c gezeigt, kann der Flügel 3 mit Mitteln in Wirkverbindung
stehen, über die ein Gewichtsausgleich des Flügels 3 bewirkt wird. Insbesondere kann
der Gewichtsausgleich dazu dienen, dass der Flügel 3 beim Öffnen gebremst wird, um
zu verhindern, dass der Flügel 3 bei der vertikal nach unten gerichteten Verschiebebewegung
zu stark beschleunigt und unerwünscht stark auf den Anschlag 5.2 auftrifft. In umgekehrter
Weise kann durch den Gewichtsausgleich erreicht werden, dass beim Schließen der Flügel
3 unterstützt durch den Gewichtsausgleich nach oben bewegt wird, so dass eine den
Flügel 3 betätigende Person nicht das gesamte Gewicht des Flügels 3 anheben muss.
Zudem wird durch den Gewichtsausgleich bewirkt, dass der Flügel in einer gewünschten
Schiebestellung, d.h. beispielsweise in einer teiloffenen Stellung positioniert werden
kann, ohne dass der Flügel 3 schwerkraftbedingt stets in die vollständig geöffnete
Position weiter auffährt. In anderen Worten kann der Gewichtsausgleich ein die Gravitationskraft
des Flügels 3 kompensierendes Gewichtselement bilden.
[0080] Der Gewichtsausgleich kann auf unterschiedliche Weise realisiert sein. Beispielsweise
kann ein Gegengewicht 15 vorgesehen sein, das an das Gewicht des Flügels 3 angepasst
ist, wobei das Gegengewicht 15 insbesondere geringfügig leichter gewählt ist als das
Gewicht des Flügels 3. Das Gegengewicht 15 kann beispielsweise verschiebbar in dem
Rahmenprofil des Elementrahmens 2, insbesondere im Profilabschnitt 2.3 integriert
sein. Das Gegengewicht 15 ist dabei, wie in Fig. 8 gezeigt, über ein Verbindungsmittel
15.1, beispielsweise ein Seil, über zumindest eine Umlenkrolle 15.2 mit dem Flügel
3 gekoppelt. Dadurch kann erreicht werden, dass beim Öffnen des Flügels 3 durch eine
vertikal nach unten gerichtete Verschiebebewegung das Gegengewicht 15 angehoben wird
und dabei der auf den Flügel 3 wirkenden Schwerkraft entgegenwirkt, um dann beim Schließen
des Flügels 3 durch Absenken des Gegengewichts 15 die Schließbewegung zu unterstützen.
[0081] Um zu verhindern, dass bei einem Abreißen des Verbindungmittels 15.1 das Gegengewicht
5 ungebremst auf den Boden des Elementrahmens 2 fällt, kann in dem Elementrahmen 2
ein Dämpfungselement, beispielsweise ein eine Feder enthaltendes Dämpfungselement
vorgesehen sein, das in diesem Fall den Aufprall des Gegengewichts 15 abdämpft. Um
das Dämpfungselement auswechseln zu können und/oder Wartungsarbeiten im Bereich des
Dämpfungselements vornehmen zu können, kann der Elementrahmen 2 in dem Bereich des
Dämpfungselements eine Revisionsöffnung aufweisen, die beispielsweise durch eine Abdeckung
verschließbar ist.
[0082] Das Gegengewicht 15 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel an einem Führungselement
16 verschiebbar geführt, das im Inneren des Profilabschnitts 2.3 vorgesehen ist. Das
Führungselement 16 kann insbesondere eine Führungsschiene sein. Zwischen dem Gegengewicht
15 und dem Führungselement 16 können vorzugsweise wartungsfreie Gleitlager vorgesehen
sein, mittels denen eine reibungsarme Führung des Gegengewichts 15 an dem Führungselement
16 erreicht wird.
[0083] Die Verbindungsmittel 15.1 stellen vorzugsweise eine Verbindung zwischen dem Gegengewicht
15 und einer Tragstange 8 her. Dadurch kann erreicht werden, dass die Verbindungsmittel
15.1 keine Auslenkung durch das parallele Abstellen des Flügels 3 in Richtung des
Innenbereichs I erfahren.
[0084] Um eine möglichst verzugsfreie Aufhängung des Flügels 3 zu erreichen, ist vorzugsweise
jede der beiden Tragstangen 8 über Verbindungsmittel 15.1 und entsprechende Umlenkrollen
15.2 mit dem Gegengewicht 15 gekoppelt. Dabei überspannt vorzugsweise ein Verbindungsmittel
15.1 oberseitig und durch die Blende 14.1 verschlossen die im Elementrahmen gebildete
Öffnungsschmalseite, um mit der dem Gegengewicht 15 entfernt liegenden Tragstange
8 gekoppelt zu werden.
[0085] Figuren 9a, 9b und 10a, 10b zeigen die für die Verschiebe- und parallele Abstellbewegung
des Flügels 3 verwendeten Beschlagsteile, wobei die Führungsschienen 5 in den Figuren
aus Übersichtlichkeitsgründen nicht gezeigt sind.
[0086] Der Beschlag des Vertikalschiebeelements 1 umfasst neben dem an dem Elementrahmen
2 anbringbaren Paar von Führungsschienen 5 ein Paar Tragstangen 8. An den Tragstangen
8 sind vorzugsweise über Gleitschlittenträger 6.1 die Gleitschlitten 6 befestigt.
Des Weiteren ist an den Tragstangen 8 jeweils ein Paar von Abstellscheren 7 vorgesehen,
die zum parallelen Abstellen des Flügels 3 geöffnet (Fig. 9a, Fig.10a) bzw. geschlossen
(Fig. 9b, Fig.10b) werden können.
[0087] Wie zuvor bereits beschrieben weisen die Tragstangen 8 Langlöcher 8.1 auf, über die
das Öffnen bzw. Schließen der Abstellscheren 7 ermöglicht wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist ein freies Ende des kurzen Scherenschenkels 7.2 mit dem Gleitschlittenträger 6.1
drehgelenkig verbunden. Dieser Gleitschlittenträger 6.1 wiederum ist im Bereich des
dem kurzen Scherenschenkel 7.2 gegenüberliegenden freien Endes in dem Langloch 8.1
verschiebbar geführt. Durch die Verschiebung des Gleitschlittenträgers 6.1 in dem
Langloch 8.1 wird die Position des freien Endes des kurzen Scherenschenkels 7.2 verändert
und damit das Öffnen bzw. Schließen der Abstellscheren 7 bewirkt.
[0088] Die Tragstange 8 weist in dem Bereich, in dem der Gleitschlittenträger 6.1 vorgesehen
ist, eine Aussparung 8.3 auf. In dieser Aussparung 8.3 kann in Schließstellung des
Flügels 3 das freie Ende des langen Scherenschenkels 7.1 aufgenommen werden, und zwar
ein oberer Abschnitt des langen Scherenschenkels 7.1, an dem das Flügelbefestigungselement
7.3 vorgesehen ist.
[0089] Zudem kann der lange Scherenschenkel 7.1 gekröpft ausgebildet sein, so dass in Schließstellung
der Abstellschere 7 der obere Abschnitt des langen Scherenschenkels 7.1 in der durch
die Tragstange 8 aufgespannten Ebene zu liegen kommt. Dadurch kann, wie insbesondere
in Figur 9B zu erkennen ist, eine äußerst raumsparende Anordnung des Beschlags in
der Beschlagkammer erreicht werden.
[0090] Wie insbesondere in Figuren 10a und 10b zu erkennen, sind im oberen Bereich der Tragstangen
8 die Verbindungsmittel 15.1 über Kopplungsstellen 17 mit der jeweiligen Tragstange
8 verbunden. An den Kopplungsstellen 17 können insbesondere ein Gewinde aufweisende
Seilspanner vorgesehen sein. Das Gewinde der Seilspanner kann in ein an der Tragstange
8 vorgesehenes Gewinde eingeschraubt sein. Dadurch kann eine Längenverstellung bzw.
Einstellbarkeit des Gewichtsausgleichs des Flügels 3 erreicht werden.
[0091] Die Tragstangen 8 und die Abstellscheren 7 können aus Metall, insbesondere Edelstahl
gefertigt sein.
[0092] Die Gleitschlitten 6 können aus Kunststoff, insbesondere Polytetrafluorethylen, gebildet
sein, der beispielsweise Selbstschmierungseigenschaften aufweist. Dadurch kann ein
schmiermittelfreies Gleitlager zwischen der Führungsschiene 5 und den Gleitschlitten
6 erreicht werden.
[0093] Im Bereich der Verbindungsmittel 15.1 ist an beiden Seiten des Flügels 3 jeweils
ein Abdeckelement 18 vorgesehen. Dieses Abdeckelement 18 steht in vertikaler Richtung
nach oben hin ab und verdeckt dabei zumindest in Richtung des Innenbereichs I hin
die Verbindungsmittel 15.1, so dass diese vom Innenbereich I her nicht mehr sichtbar
sind. Vorzugsweise ist das Abdeckelement 18 als U-Profil ausgebildet, das zum Elementrahmen
2 hin offen ausgebildet ist. Dadurch kann das Abdeckelement 18 auf technisch einfache
Weise installiert werden und umgibt die Verbindungsmittel 15.1 an drei Seiten, so
dass dieses vollständig verdeckt ist.
[0094] Das Abdeckelement 18 wird vorzugsweise mit dem Flügel 3 bzw. den Tragstangen 8 mit
in vertikaler Richtung verschoben.
[0095] Figuren 11a, 11b und 12 zeigen ein Sensorsystem 30, das zur Überprüfung des Schließzustands
des Vertikalschiebeelements 1 vorgesehen ist. Das Sensorsystem 30 umfasst zumindest
ein erstes Sensorsystemteil 31 und zumindest ein zweites Sensorsystemteil 32. Das
Sensorsystem 30 kann insbesondere ein magnetisches Sensorsystem sein, d.h. ein Sensorsystem,
das auf Basis einer Messung bzw. Erfassung eines Magnetfeldes den Schließzustand des
Vertikalschiebeelements 1 überprüfen kann. Eines der Sensorsystemteile 31, 32 kann
dabei durch einen Magnet, insbesondere einen Permanentmagnet, und das weitere Sensorsystemteil
durch einen ein magnetisches Feld erfassenden Sensor gebildet werden. Dieser Sensor
kann insbesondere dazu ausgebildet sein, Informationen bereitzustellen, ob bzw. wie
nahe sich der Magnet an dem Sensor befindet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst
das erste Sensorsystemteil 31 den Magneten und das zweite Sensorsystemteil 31 den
Sensor.
[0096] Vorzugsweise ist der erste Sensorsystemteil 31 an dem Flügel 3 des Vertikalschiebeelements
1 und der zweite Sensorsystemteil 32 an dem Elementrahmen 2 vorgesehen. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Sensorsystem 30 in einer oberen Kammer zwischen dem Flügel
3 und einem oberen, horizontal verlaufenden Profilabschnitt des Elementrahmens 2 vorgesehen
und zwar verdeckt hinter dem Blendabschnitt 3.3 des Flügels 3 bzw. einem Blendabschnitt
2.4 des Elementrahmens 2 (Fig. 11a, 11b). Damit kann eine optisch unauffällige Integration
des Sensorsystems 30 in das Vertikalschiebeelement 1 erreicht werden. Es versteht
sich, dass auch andere Anordnungsmöglichkeiten grundsätzlich denkbar sind.
[0097] Vorzugsweise ist das Sensorsystem 30 derart ausgebildet bzw. angeordnet, dass die
Schließstellung erst dann detektiert wird, wenn sich nicht nur der Flügel 3 in Schließstellung
befindet, sondern der Flügel 3 auch verriegelt ist. Hierzu ist beispielsweise ein
Sensorsystemteil 31, 32, im gezeigten Ausführungsbeispiel der erste Sensorsystemteil
31 mit der Treibstange 11 gekoppelt. Diese Kopplung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
mittels eines Winkelelements 33 realisiert. Auch andere Kopplungsmittel sind grundsätzlich
denkbar. Dadurch kann der erste Sensorsystemteil 31 in der oberen Kammer zwischen
dem Flügel 3 und dem oberen, horizontal verlaufenden Profilabschnitt des Elementrahmens
2 angeordnet werden und gleichzeitig mit der sich bewegenden Treibstange 11 gekoppelt
werden.
[0098] Fig. 11a zeigt die Anordnung der beiden Sensorsystemteile 31, 32 relativ zueinander
in Schließstellung des Flügels 3 im unverriegelten Zustand. Fig. 11b hingegen zeigt
die Anordnung der beiden Sensorsystemteile 31, 32 relativ zueinander in Schließstellung
des Flügels 3 im verriegelten Zustand.
[0099] Fährt der unverriegelte Flügel 3 in die Schließstellung, ist der Abstand zwischen
den beiden Sensorsystemteilen 31, 32 so groß, dass durch das Sensorsystem 30 entweder
gar kein Signal abgegeben wird oder das Signal charakteristisch für den unverriegelten
Zustand ist. Wird der Flügel 3 verriegelt, wird die Treibstange 11 mit dem daran befestigten
Sensorsystemteil 31 nach oben verschoben. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen
dem ersten Sensorsystemteil 31 und dem zweiten Sensorsystemteil 32 derart, so dass
von diesem ein auf die Verriegelung des Flügels 3 hindeutendes Signal abgegeben wird.
[0100] Vorzugsweise ist das Sensorsystem 30 mit einer gebäudeseitigen Verriegelungsüberwachungseinrichtung
gekoppelt. Diese kann beispielsweise zentral im Gebäude, stockwerkweise oder in sonstige
Sektionen unterteilt vorgesehen sein. Dadurch kann über die an den Vertikalschiebeelementen
1 vorgesehenen Sensorsysteme 30 eine zentrale und vollständige Verriegelungsüberwachung
einer Vielzahl von Flügel 3 erreicht werden.
[0101] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrunde liegend Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0102]
- 1
- Verschiebeelement
- 2
- Elementrahmen
- 2.1
- Seitenfläche
- 2.2
- Seitenfläche
- 2.3
- Profilabschnitt
- 2.4
- Blendabschnitt
- 3
- Flügel
- 3.1
- Seitenfläche
- 3.2
- Seitenfläche
- 3.3
- Blendabschnitt
- 4
- Zwischenraum
- 5
- Führungsschiene
- 5.1
- Anschlag
- 5.2
- Anschlag
- 6
- Gleitschlitten
- 6.1
- Gleitschlittenträger
- 7
- Abstellschere
- 7.1
- langer Scherenschenkel
- 7.2
- kurzer Scherenschenkel
- 7.3
- Flügelbefestigungselement
- 8
- Tragstange
- 8.1
- Langloch
- 8.2
- Verriegelungsmittel
- 8.3
- Aussparung
- 9
- flügelseitige Verrieglungsmittel
- 11
- Treibstange
- 11.1
- Verriegelungsbolzen
- 12
- Verriegelungsklotz
- 13
- Kammer
- 13.1
- Blende
- 13.2
- Schattennut
- 14
- Kammer
- 14.1
- Blende
- 15
- Gegengewicht
- 15.1
- Verbindungsmittel
- 15.2
- Umlenkrolle
- 16
- Führungselement
- 17
- Kopplungsstelle
- 18
- Abdeckelement
- 20
- Fassadenelement
- 21
- Fassadenelementrahmen
- 22
- Flächenelement
- 23
- Kämpfer
- 24
- Fassadenelementabschnitt
- 30
- Sensorsystem
- 31
- erstes Sensorsystemteil
- 32
- zweites Sensorsystemteil
- 33
- Winkelelement
- A
- Außenbereich
- I
- Innenbereich
- t
- Tiefe der Führungsschiene
- T
- Tiefe des Profilabschnitts
- FT
- Flügeltiefe
- ET
- Tiefe des Elementrahmens
- VR
- Verschieberichtung
1. Vertikalschiebeelement umfassend einen Elementrahmen (2) und einen in vertikaler Richtung
gegenüber dem Elementrahmen (2) verschiebbaren Flügel (3), wobei in Schließstellung
des Flügels (3) in den durch einander zugewandte Seitenflächen (2.1, 2.2, 3.1, 3.2)
des Flügels (3) und des Elementrahmens (2) seitlich begrenzten Zwischenräumen (4)
jeweils eine Beschlagkammer gebildet ist, in der jeweils eine Führungsschiene (5)
und in der Führungsschiene (5) geführte Führungselemente (6) vorgesehen sind, wobei
der Flügel (3) über eine mehrere Abstellscheren (7) aufweisende Scherenanordnung mit
den Führungselementen (6) verbunden ist, wobei die Scherenanordnung zum parallelen
Abstellen des Flügels (3) in eine Teiloffenstellung ausgebildet ist, in der der Flügel
(3) in horizontaler Richtung gesehen vor einer Öffnung im Elementrahmen (2) positioniert
ist und wobei die Führungselemente (6) dazu ausgebildet sind, den parallel abgestellten
Flügel (3) durch Verschieben der Führungselemente in den Führungsschienen (5) in vertikaler
Richtung zu bewegen.
2. Vertikalschiebeelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (3) über ein Paar von Tragstangen (8) mit den Führungsschienen (5) verbunden
ist.
3. Vertikalschiebeelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstangen (8) durch mehrere Führungselemente , insbesondere Gleitschlitten
(6) verschiebbar in den Führungsschienen (5) gehalten sind.
4. Vertikalschiebeelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Tragstangen (8) jeweils zumindest zwei Langlöcher (8.1) vorgesehen sind, die
mit den Abstellscheren (7) zusammenwirken und mittels denen das parallele Abstellen
des Flügels (3) bewirkt wird.
5. Vertikalschiebeelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den einander gegenüberliegenden, vertikalen Flügelseiten jeweils zumindest zwei
Abstellscheren (7) vorgesehen sind.
6. Vertikalschiebeelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstellscheren (7) jeweils einen langen und einen kurzen Scherenschenkel (7.1,
7.2) aufweisen.
7. Vertikalschiebeelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der kurze Scherenschenkel (7.2) mit einem ersten freien Ende am langen Scherenschenkel
(7.1) gelenkig befestigt ist und mit dem zweiten freien Ende gelenkig und verschiebbar
mit der Führungsschiene (5) verbunden ist.
8. Vertikalschiebeelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein freies Ende des kurzen Scherenschenkels (7.2) zumindest mittelbar verschiebbar
an der Tragstange (8) geführt ist.
9. Vertikalschiebeelement nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des kurzen Scherenschenkels (7.2) über einen Führungselementträger
(6.1) mit der Tragstange (8) verbunden ist, wobei der Führungselementträger (6.1)
verschiebbar an der Tragstange (8) geführt ist.
10. Vertikalschiebeelement nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass flügelseitig vorgesehene Verriegelungsmittel mit an den Tragstangen (8) vorgesehenen
Verriegelungsmitteln (8.2) zusammenwirken.
11. Vertikalschiebeelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (3) seitlich abstehende Blendabschnitte (3.3) aufweist, mittels denen
die Beschlagskammer zumindest partiell verdeckt wird.
12. Vertikalschiebeelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (3) in Schließstellung außenseitig flächenbündig oder im Wesentlichen
flächenbündig im Elementrahmen (2) angeordnet ist und/oder dass der Flügel (3) in
einer Offenstellung innenseitig flächenbündig oder im Wesentlichen flächenbündig mit
dem Elementrahmen (2) ist und/oder dass der Elementrahmen (2) eine Tiefe größer als
die doppelte Flügeltiefe aufweist.
13. Vertikalschiebeelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensorsystem (30) zur Überwachung eines Verriegelungszustands vorgesehen ist.
14. Fassadenelement umfassend einen Fassadenelementrahmen (21), mit einem im Fassadenelementrahmen
(21) vorgesehenen Flächenelement (22) und einem Vertikalschiebeelement (1) gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vertikalschiebeelement (1) seitlich neben dem Flächenelement (22) vorgesehen
und zum Freigeben einer länglichen, vertikal ausgerichteten Lüftungsöffnung in einer
Offenstellung ausgebildet ist.
15. Beschlag für ein Vertikalschiebeelement (1) umfassend ein Paar von Führungsschienen
(5), die zur Anordnung an einem Elementrahmen (2) vorgesehen sind, einem Paar von
Tragstangen (8), die jeweils mehrere Führungselemente (6) aufweisen, mittels denen
die Tragstange (8) verschiebbar in der Führungsschiene (5) geführt wird, wobei an
den Tragstangen (8) jeweils zumindest zwei Abstellscheren (7) vorgesehen sind, über
die ein Flügel (3) mit den Tragstangen (8) verbindbar ist, wobei die Abstellscheren
(7) zu einem parallelen Abstellen des Flügels (3) aus einer Schließstellung in eine
Teiloffenstellung ausgebildet sind.