[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem,
insbesondere Hebeschiebetürsystem, mit einem Verriegelungssystem zur Einbruchshemmung
und zum Einsatz bei starken Windlasten auf das Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verriegelungssystem als solches für ein Schiebefenster-
und/oder -Schiebetürsystem, insbesondere Hebeschiebetür- und/oder Hebeschiebefenstersystem.
[0002] Ein Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem weist in der Regel wenigstens zwei
Fenster- und/oder Türelemente auf, die im Folgenden auch als Flügel bezeichnet werden.
Bei derartigen Schiebesystemen ist wenigstens ein beweglicher Schiebeflügel und wenigstens
ein weiterer Flügel, der beispielsweise auch ein Schiebeflügel oder ein feststehender
Standflügel sein kann, vorgesehen. Dies bedeutet, dass der Schiebeflügel eine Verschiebeeinrichtung
aufweist, die eine translatorisch Relativverschiebung bezüglich des weiteren Flügels
ermöglicht. Bei einem Hebeschiebesystem ist wenigstens an einem der Flügel eine Hebeschiebeeinheit
vorgesehen, die es ermöglicht, diesen Flügel anzuheben und anschließend linear zu
verschieben. Derartige Flügel weisen für gewöhnlich einen Flügelprofilrahmen auf,
der an einer dem Boden bzw. Untergrund zugewandten Profilrahmenunterseite einen Laufwagen
besitzt, der auf einer Laufschiene aufzusetzen ist, um den Flügel anzuheben und translatorisch
zu verschieben. Beispielsweise können wenigstens ein Laufwagen-Paar oder wenigstens
zwei separate, über eine Verbindungsstange verbundene Laufwagen eingesetzt werden.
Nach einer Verschiebebewegung des Flügels kann dieser wieder abgesenkt werden, d.h.
dass der Laufwagen wieder eingefahren wird und ein weiteres Verschieben des Flügels
unterbunden ist. Der Flügelprofilrahmen kann außerdem zwei Vertikalholmen aufweisen,
von denen einer eine Schließvorrichtung zum Verschließen des Flügels in der Zarge
aufweist und der andere, in der Regel der Mittelvertikalholm im sogenannten Mittelverschlussbereich,
ohne Schließvorrichtung ausgebildet ist. Dieser Mittelvertikalholm überlappt beim
Verschieben des einen Flügels relativ zu einem anderen, benachbarten Flügel mit einem
Mittelvertikalholm des anderen Flügels. Aufgrund der Tatsache, dass in dem Mittelverschlussbereich
keine Schließvorrichtung vorgesehen ist, sondern in der Regel nur eine Dichtungseinheit
mit zwei Profilleisten, ist dieser Bereich besonders anfällig bei Einbruchsversuchen
und gegenüber hohen Windlasten, die auf eine Flügelfläche einwirken können. Um eine
Einbruchsicherung zu realisieren, ist es unter anderem notwendig, den verschiebbaren
Flügel gegenüber unbefugtem Aushebeln oder Ausheben aus der abgesenkten Position zu
sichern. Diese Notwendigkeit wird heutzutage dadurch verstärkt, dass die Nachfrage
nach immer niedrigeren Türschwellen bzw. Laufschienen steigt. Als Laufschiene wird
dabei eine untere, bodennahe Leiste einer Schiebetür oder eines Schiebefensters bezeichnet,
die die Schiebetür oder das Schiebefenster bei der linearen Verschiebebewegung führt.
Die Leiste weist dafür in der Regel eine in Vertikalrichtung nach oben stehende Führungsnase
auf, die in der abgesenkten Position der Schiebetür oder des Schiebeflügels in eine
in der Unterseite der Schiebetür oder des Schiebeflügels vorgesehene Nut eingreift
und sowohl in der abgehobenen Verschiebeposition als auch in der abgesenkten Position
der Tür oder des Fensters von dem Laufwagen umgeben ist. In der Regel weißen Laufschienen
eine Höhe von 15 mm auf. Bei sogenannten "barrierefreien" Schiebetürsystemen und Schiebefenstersystemen
reduziert sich die Vertikalhöhe der Führungsnase zunehmend, beispielsweise auf unter
8 mm, insbesondere 5 mm oder sogar 3 mm. Einem Einbrecher wird es dadurch erleichtert,
die Schiebetür oder das -fenster aus der abgesenkten Position über die Vertikalhöhe
der Führungsnase anzuheben und damit aus der Führung zu heben, um die Schiebetür oder
das -fenster von der anderen Tür oder des anderen Fensters des Schiebetür- oder Schiebefenstersystems
zu entfernen. Ferner können hohe Windlasten dazu führen, dass sich der Flügel derart
verbiegt, dass dieser aus der in der Türschwelle vorgesehenen Führung gedrückt wird.
Sowohl bei Schiebesystemen als auch bei Hebeschiebesystem ist es möglich, dass sich
die beiden Flügel im Bereich der überlappenden Vertikalholme im Mittelverschlussbereich
aufgrund von äußerer Belastung voneinander weg bewegen, sodass eine Zerstörung des
Schiebesystems oder des Hebeschiebesystems einhergehen kann und/oder dass ein Durchgang
für eine Person geschaffen werden kann. Um den beschriebenen Problemen entgegenzuwirken,
werden bereits besonders ausgebildete Beschläge oder zusätzliche Einbruchsicherungen
verwendet.
[0003] Eine bekannte Einbruchsicherung, wie sie beispielsweise aus
EP 2 476 829 offenbart ist, besitzt zwei miteinander in Eingriff bringbare Riegelteile, von denen
ein weibliches Riegelteil im Bereich der Türschwelle und ein männliches Riegelteil
im Bereich einer der Türschwelle zugewandten Unterseite des Flügels vorgesehen sind.
Das männliche Regelteil besteht wiederum aus einem Kunststoffblock, der in dem Flügel
angebracht ist, und einem in dem Kunststoffblock verschraubten Zapfen. Das weibliche
Riegelteil ist im Wesentlichen als Hohlprofil mit einem Langloch bzw. einer Aussparung
ausgebildet, in die der Zapfen zum Verhindern eines vertikalen Aushebelns des Flügels
aus der Türschwelle eingreift. Ein derartiges System erfordert jedoch aufwendige Anpassungen
an der Türschwelle sowie an der Unterseite des Flügels. Dies bedeutet, dass eine derartige
Sicherung ausschließlich systembedingt einsetzbar ist. Ferner kann diese Sicherung
aufgrund der geringen Eingriffsflächen nur eine geringfügige Kraft übertragen, also
nur eine geringfügige Krafteinwirkung beispielsweise durch einen Einbrecher von außen
aufnehmen, ohne zerstört zu werden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile aus dem bekannten Stand der Technik
zu überwinden, insbesondere ein Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem bereitzustellen,
dass sicherer gegenüber äußerer Krafteinwirkung beispielsweise durch Einbruchsversuche
oder durch hohe Windlasten ist und selbst bei barrierefreien Ausführungen zuverlässig
äußerer Krafteinwirkung standhält. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein flexibel einsetzbares Verriegelungssystem bereitzustellen, dass auch bei der Anwendung
in barrierefreien Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystemen sicher und zuverlässig
äußerer Krafteinwirkung standhält. Insbesondere soll das Schiebefenster- und/oder
Schiebetürsystem sowie das Verriegelungssystem zum Nachweis der Einbruchsklassen RC2
und RC3 (bei Prüfung unter der Verwendung von Werkzeugen gemäß DIN EN 16 27 bis DIN
EN 16 30) sowie zum Nachweis bei hohen Windlasten, beispielsweise Klasse 5 (gemäß
DIN EN 12 210 und DIN EN 12 211), dienen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1, 8 und 11 gelöst.
Bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen gegeben.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem, insbesondere ein
Hebeschiebetür- und/oder Hebeschiebefenstersystem, vorgesehen. Das erfindungsgemäße
Schiebefenster- und oder Schiebetürsystem umfasst wenigstens zwei Flügel von denen
wenigstens einer beweglich, d.h. linear verschiebbar, als sogenannter Schiebeflügel
ausgebildet ist. Der wenigstens eine weitere Flügel kann ebenfalls als Schiebeflügel
mit gleicher linearer Bewegungsrichtung ausgebildet sein. Alternativ kann der wenigstens
eine weitere Flügel ein sogenannter Standflügel, d.h. feststehender Flügel, sein.
Jeder Flügel weist einen vorzugsweise umlaufenden Flügelprofilrahmen auf, wobei der
Flügelprofilrahmen vorzugsweise aus paarweise aufeinander senkrecht stehenden Holmen
besteht. Der Flügelprofilrahmen weist in der Regel ein Vertikalholmpaar und ein Horizontalholmpaar
auf, wobei ein Horizontalholm zum Vertikalholm senkrecht steht, so dass der Flügelprofilrahmen
beispielsweise eine Quadrat- oder Rechtsstreckenstruktur bildet. Ein Flügel weist
daher bevorzugt eine rechteckige Flügelfläche auf. Der Schiebeflügel ist relativ zu
dem anderen Schiebeflügel oder zu dem Standflügel zum Öffnen und/oder Schließen des
Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems translatorisch verschiebbar, dass ein Vertikalholm
des Schiebeflügels mit einem Vertikalholm des weiteren Flügels in einer zur Verschieberichtung
senkrechten Verriegelrichtung überdecken bzw. überlappen kann. In einem geschlossenen
Systemzustand, wie Schließzustand, überlappt der Schiebeflügelvertikalholm im Wesentlichen
vollständig mit dem Standflügelvertikalholm. Es ist jedoch nicht notwendig, dass die
Vertikalholme vollständig überlappen. Bei den überlappenden Vertikalholmen handelt
es sich vorzugsweise um die Vertikalholme im sogenannten Mittelverschlussbereich,
also die Mittelvertikalholme. Bei einer Weiterbildung der Erfindung können die Vertikalholme
die Mittelvertikalholme im Mittelverschlussbereich zweier zueinander verschieblicher
Flügel sein. Bei einem erfindungsgemäßen Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem
finden hauptsächlich Kunststoffprofilrahmen Anwendung, wobei auch weitere Profilrahmenmaterialien
denkbar sind. Ein solcher Profilrahmen dient allgemein dazu, ein Glas, insbesondere
Isolierglas, einzufassen. Ferner dient der Profilrahmen als Schnittstelle gegenüber
weiteren Systemkomponenten beispielsweise dazu, den Laufwagen und die Schließvorrichtung
aufzunehmen. Bei einer relativen Verschiebung zweier Flügel fährt der Schiebeflügel
an einem weiteren Flügel, in der Regel dem Standflügel, vorbei. Dies bedeutet, dass
ein Schiebeflügel und ein benachbarter Standflügel oder Schiebeflügel in Verriegelrichtung
versetzt zueinander angeordnet sind, also in einer Horizontalrichtung.
[0007] Das Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem umfasst außerdem ein Verriegelungssystem
zum Verhindern eines sich Entfernens der Flügel in Verriegelrichtung, um das Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystems zu verriegeln, insbesondere um zwei Flügel des Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystems miteinander zu verriegeln. Das Verriegelungssystem weist
ein erstes, insbesondere männliches, Verriegelungsteil auf, das an einem Vertikalholm
eines ersten Flügels, insbesondere Schiebeflügels, montiert ist. Außerdem ist ein
zweites, insbesondere weibliches, Verriegelungsteil vorgesehen, das an einem Vertikalholm
eines zweiten Flügels, insbesondere Standflügels, montiert ist. Erfindungsgemäß befinden
sich das erste und das zweite Verriegelungsteil an den in Verschieberichtung überlappenden
Vertikalholmen. Das erste und das zweite Verriegelungsteil können dabei derart ausgebildet
sein, dass sie flächig an einer Außenseite des Flügelprofilrahmens angebracht werden
können. Es wird eine einfache Montage ermöglicht, die keine Abänderung standardmäßig
verwendeter Flügelprofilrahmen oder Türschwellen bzw. Laufschienen erfordert. Das
Verriegelungssystem ist somit flexibel auf einen Großteil der am Markt erhältlichen
Flügelprofilrahmen anwendbar. Die Montage kann durch sämtliche denkbaren Montageprozesse
erfolgen. Beispielsweise können die Verriegelungsteile an den jeweiligen Vertikalholm
geschraubt werden. Dies ermöglicht, wie bereits erwähnt, eine einfache Montage und
eine flexible Anwendung, da lediglich eine im Wesentlichen flache, ebene Fläche zur
Ermöglichung der Befestigung des Verriegelungsteils notwendig ist. Vorzugsweise kommen
bei Kunststoffprofilrahmen zusätzliche Aussteifungen, insbesondere aus Metall bzw.
Stahl, Alu oder Polyamidkern, zum Einsatz, in welchen die Verriegelungsteile verschraubt
werden, um eine erhöhte Stabilität gegen Ausreißen zu gewährleisten.
[0008] Bei einer relativen Verschiebung des Schiebeflügels bezüglich des Standflügels, oder
des weiteren Schiebeflügels, d.h. bei einer relativen Verschiebung des ersten Verriegelungsteils
bezüglich des zweiten Verriegelungsteils, können die Verriegelungsteile ebenfalls
in Verriegelrichtung überlappen. Erfindungsgemäß sind das erste und das zweite Verriegelungsteil
derart aufeinander abgestimmt, dass sie beim Verschieben des Schiebeflügels in die
Schließstellung, d.h. im Schließzustand des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems,
miteinander in einen Verriegeleingriff gelangen. Das Aufeinanderabstimmen des ersten
und zweiten Verriegelungsteils umfasst die Strukturierung der jeweiligen Verriegelungsteile
und deren Anordnung bzw. Anbringung an den Vertikalholmen. Die Struktur bzw. Anordnung
ist derart abzustimmen, dass eine Blockierung in Verriegelrichtung aufgrund des Verriegeleingriffs
einhergeht. Der Eingriff des ersten Verriegelungsteils mit dem zweiten Verriegelungsteil
realisiert demnach eine Verriegelung der beiden Verriegelungsteile miteinander und
damit auch eine Verriegelung der sich überlappenden Vertikalholme im Mittelverschlussbereich.
Die Kraft, die ein Einbrecher zum Trennen der sich überlappenden Vertikalholme aufbringen
muss, sowie die Fähigkeit, einer Krafteinwirkung aufgrund von hohen Windlasten standzuhalten,
kann dadurch deutlich erhöht werden. Ein derartiger Verriegeleingriff kann daher gewährleisten,
sodass ein Nachweis der Prüfklassen RC 2, RC 3 bei Einbruchhemmung und Klasse 5 für
Windlasten erreicht werden kann.
[0009] Bei der beispielhaften Ausführung sind das erste und das zweite Verriegelungsteil
derart aufeinander abgestimmt, insbesondere sind die Anordnung und/oder die Abstimmung
des ersten und zweiten Verriegelungsteils relativ zueinander derart vorzunehmen, dass
sie sich beim Einnehmen des Verriegeleingriffs gegeneinander in Verriegelrichtung
verspannen, um die sich überlappenden Vertikalholme zueinander hinzuziehen. Dies bedeutet,
dass in der Schließstellung des beweglichen Schiebeflügels, also in dem Schließzustand
des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems, eine Kraft aufgrund des Verriegeleingriffs
zwischen dem ersten und dem zweiten Verriegelungsteil hervorgerufen wird, welche ein
Aufeinanderzuziehen der Verriegelungsteile und damit der sich überdeckenden Vertikalholme
bewirkt. Dabei kann vorgesehen sein, das erste und zweite Verriegelungsteil derart
zu strukturieren, dass beispielsweise anhand von zur Verschieberichtung schrägen Anlaufflächen
ein allmähliches Aufbauen der Zuziehkräfte zwischen den Verriegelungsteilen erreicht
wird. Ferner können die Verriegelungsteile derart aufeinander abgestimmt sein, dass
sie sich gegenseitig zueinander ausrichten, und zwar in einer zur Verriegelrichtung
und zur Verschieberichtung querliegenden Querrichtung, insbesondere Vertikalrichtung.
Beispielsweise können hierfür Einlaufradien vorgesehen sein, die ein sicheres Ineinandereinfahren
gewährleisten.
[0010] Gemäß einer beispielhaften Ausführung ist das Verriegelungssystem dazu ausgelegt,
im Verriegeleingriff eine Belastung in Verriegelrichtung in Höhe von wenigstens 3
kN, insbesondere 4 kN, 5 kN, 6 kN, 7 kN, 8 kN, 9 kN oder 10 kN, aufzunehmen. Dies
bedeutet, dass das erste und das zweite Verriegelungsteil derart stark dimensioniert
und ausgeführt sein können, dass Lasten in Höhe von wenigstens 3 kN, insbesondere
4 kN, 5 kN, 6 kN, 7 kN, 8 kN, 9 kN oder 10 kN, zwischen den in Eingriff stehenden
Verriegelungsteilen übertragen werden können, ohne dass es zu einem Bruch eines der
Verriegelungsteile oder der Befestigungsmittel an den Vertikalholmen oder zu einer
plastischen Deformierung eines der Verriegelungsteile kommt. Der Lastenwiderstand
ist auf jeden Fall derart hoch auszuführen, dass die oben genannten Kräfte ertragen
werden. Diese Kräfte können beispielsweise durch Einbruchlasten mittels Stemmeisen
hervorgerufen werden oder durch Windböen, die vollflächig auf dem jeweiligen Flügel
angreifen. Beispielsweise können zum Ertragen dieser hohen Kräfte Materialien wie
Metall, insbesondere Stahl, oder vorzugsweise harte Kunststoffe mit adäquaten Festigkeitseigenschaften,
eingesetzt werden. Die besondere Ausgestaltung des einstückig ausgebildeten ersten
Verriegelungsteils mit dem ebenfalls einstückig ausgebildeten zweiten Verriegelungsteils
wird noch unten weiter erläutert, um insbesondere die hohen Lastkräfte zu ertragen.
Beispielsweise kann das erste Verriegelungsteil eine Verriegelzunge aufweisen, die
mit einer Verriegeltasche des zweiten Verriegelungsteils in Eingriff gelangt. In einer
beispielhaften Ausführung liegt eine Länge der Verriegelzunge in Verschieberichtung
im Bereich von 10 mm bis 40 mm, vorzugsweise im Bereich von 15 mm bis 35 mm, vorzugsweise
im Bereich von 20 mm bis 30 mm. Eine Breite der Verriegelzunge in Querrichtung kann
im Bereich von 5 mm bis 40 mm, vorzugsweise im Bereich von 10 mm bis 35 mm, vorzugsweise
im Bereich von 15 mm bis 30 mm liegen, oder insbesondere 20 mm betragen. Eine Tiefe
der Verriegelzunge in Verriegelrichtung liegt beispielsweise im Bereich von 2 bis
10 mm, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 8 mm, vorzugsweise im Bereich von 4 bis 6
mm. In einer weiteren beispielhaften Ausführung liegt eine Länge der Verriegeltasche
in Verschieberichtung im Bereich von 10 mm bis 40 mm, vorzugsweise im Bereich von
15 mm bis 35 mm, vorzugsweise im Bereich von 20 mm bis 30 mm. Eine Breite der Verriegeltasche
in Querrichtung kann im Bereich von 10 mm bis 50 mm, vorzugsweise im Bereich von 15
mm bis 45 mm, vorzugsweise im Bereich von 20 mm bis 40 mm, vorzugsweise im Bereich
von 25 mm bis 35 mm liegen. Eine Tiefe der Verriegeltasche in Verriegelrichtung liegt
beispielsweise im Bereich von 2 bis 10 mm, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 8 mm,
vorzugsweise im Bereich von 4 bis 6 mm. Es ist jedoch klar, dass die Dimension der
Verriegelzunge und der Verriegeltasche derart aufeinander abgestimmt sein müssen,
dass ein Verriegeleingriff gewährleistet werden kann. Ferner ist zu berücksichtigen,
dass bei einem Hebeschiebetür- und/oder Hebeschiebefenstersystem die Verriegeltasche
in Querrichtung stets größer, vorzugsweise um wenigstens 2 mm, insbesondere um wenigstens
5 mm, dimensioniert sein muss, als die Verriegelzunge, um das Anheben des Hebeschiebeflügels
zu gewährleisten. Vorzugsweise kann die Verriegeltasche in Querrichtung höchstens
50 mm, 40mm, 30 mm, 20 mm oder höchstens 10 mm größer sein.
[0011] Bei einer beispielhaften Ausführung ist das erste Verriegelungsteil sowie das zweite
Verriegelungsteil an einer Außenfläche des jeweiligen Vertikalholms, insbesondere
im Mittelverschlussbereich, montiert, die beim Überlappen des Schiebeflügelvertikalholms
und des Standflügelvertikalholms oder des Schiebeflügelvertikalholms einander zugewandt
sind. Die Außenflächen können einander zugewandt und insbesondere plan und stufenfrei
ausgebildet oder mit einer Vertiefung vorgesehen sein, dass eine flächige Auflage
des jeweiligen Verriegelungsteils erreicht ist. Es soll also die Montagefläche, die
insbesondere die Montagefläche des Verriegelungsteils ist, die insbesondere vollständig
eben ausgeführt ist, vollflächig an der Außenseite des Vertikalholms angebracht sein.
Die flächige Auflage ist insbesondere stufenfrei zwischen einer jeweiligen Montagefläche
und der ebenen, planen Außenfläche des jeweiligen Vertikalholms ausgebildet. Dies
bedeutet, dass sich die Vertikalholmmontageflächen gegenüberliegen, wenn sich die
Vertikalholme in Verschieberichtung überlappen. Es ist möglich, dass die Vertikalholmmontageflächen
parallel zueinander orientiert und insbesondere deckungsgleich ausgebildet sind. Dies
bedeutet, dass das erste Verriegelungsteil und das zweite Verriegelungsteil in einem
Spaltbereich zwischen den versetzt zueinander angeordneten und zueinander verschiebbaren
Flügeln positioniert sind. Da es sich bei diesem Spaltbereich um den Bereich handelt,
der gegenüber Lärm und sonstigen äußeren Einflüssen abgedichtet werden muss, wird
dieser in der Regel so klein wie möglich gewählt. Daher ist es erforderlich, dass
das Verriegelungssystem, also das zweite und das erste Verriegelungsteil, sehr schmal
ausgebildet ist/sind. Vorzugsweise besitzt das Verriegelungssystem eine Gesamttiefe,
d.h. eine Abmessung in Querrichtung von weniger als 25 mm, vorzugsweise weniger als
20 mm, vorzugsweise weniger als 15 mm, vorzugsweise weniger als 10 mm. Aufgrund dieser
flachen Gestalt des Verriegelungssystems kann es in dem Spaltbereich zwischen den
sich überlappenden Vertikalholmen angebracht werden, sodass keine aufwendigen oder
unnötigen Abänderungen der Profilrahmen und/oder der Türschwellen, d.h. der Laufschienen,
des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems nötig sind.
[0012] Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem ist in Querrichtung bezüglich der jeweiligen
Vertikalholme in einem Bereich in der unteren Hälfte, insbesondere des unteren Drittels,
des Vertikalholmens des jeweiligen Flügels anzuordnen. Insbesondere ist das Verriegelungssystem
auf einer Höhe von einer Bodenseite des Schiebefenster- und Schiebetürensystems her
bodenbündig, insbesondere im Bereich von 0 cm bis 30 cm, vorzugsweise im Bereich von
mehr als 10 cm bis höchstens 150 cm, insbesondere von 20 cm bis 130 cm, insbesondere
von 30 cm bis 100 cm anzuordnen. Insbesondere wird der Abstand von der Führungsleiste,
in der der jeweilige Flügel geführt ist, ausgehend bis zur Vertikalhöhe, d.h. in Querrichtung,
der Anordnung bzw. Anbringung des jeweiligen Verriegelungsteils an dem jeweiligen
Vertikalholm gemessen. Es ist klar, dass die Anbringung des ersten und zweiten Verriegelungsteils
an dem jeweiligen Vertikalholm aufeinander abgestimmt sein muss, um den Verriegeleingriff
realisieren zu können.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung können wenigstens zwei Verriegelungsteil-Paare
vorgesehen sein. Ein Verriegelungsteil-Paar umfasst dabei ein erstes sowie ein zweites
Verriegelungsteil, welche jeweils wie oben beschrieben ausgebildet und aufeinander
abgestimmt sein können. Bevorzugt werden identisch ausgebildete Verriegelungsteil-Paare
eingesetzt. Das erste Verriegelungsteil kann als männliches Verriegelungsteil ausgeführt
sein, wobei das zweite Verriegelungsteil als weibliches Verriegelungsteil ausgeführt
sein soll. Das männliche und das weibliche Verriegelungsteil fahren in verschiedene
Richtungen ineinander, um den Verriegeleingriff zu realisieren. Das männliche Verriegelungsteil
und das weibliche Verriegelungsteil haben jeweils aufeinander abgestimmte Verriegelflächen,
die zueinander parallelliegend sein sollen und insbesondere in derselben Ebene liegen,
wie die flächige Erstreckung der Flügel und die Verschieberichtung. In dem eingefahrenen
Verriegeleingriff liegen die Verriegelflächen des männlichen und des weiblichen Verriegelungsteils
diametral gegenüber und/oder liegen in Kontakt, so dass eine Blockade aufgrund der
sich überlappenden und/oder in Kontakt stehenden Verriegelflächen in Verriegelrichtung
gegeben ist. Vorzugsweise bilden ein weibliches und ein männliches Verriegelungsteil
ein Verriegelungsteil-Paar. Bei einer Weiterbildung der Erfindung können mehrere Verriegelungsteil-Paare
unmittelbar strukturell zusammen eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise
mehrere männliche Verriegelungsteile, die aus einem Stück gefertigt sind, mit mehreren
weiblichen Verriegelungsteilen, die ebenfalls aus einem Stück gebildet sind, zusammenwirken,
um die maximale Blockadelast des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems zu erhöhen.
Alternativ können die Verriegelungsteile-Paare separat voneinander hergestellt und
separat an den jeweiligen Vertikalholmen angebracht sein. Beispielsweise können zwei
benachbarte Verriegelungsteil-Paare unmittelbar aneinander schließen. Dies bedeutet,
dass zwei separat ausgebildete Verriegelungsteil-Paare in Vertikalrichtung, also in
Querrichtung, beispielsweise einander berührend hintereinander angeordnet sind. Benachbarte
Verriegelungsteil-Paare können jedoch auch gleichmäßig entlang der unteren Hälfte
des Vertikalholms, bzw. entlang des unteren Drittels des Vertikalholms, verteilt sein,
insbesondere ohne einander zu berühren.
[0014] In einer beispielhaften Ausführung sind das erste und das zweite Verriegelungsteil
derart aufeinander abgestimmt sind und/oder der bezüglich einander dimensioniert,
dass im Verriegeleingriff eine Hebebewegungsamplitude von wenigstens 3 mm, vorzugsweise
5 mm, 8 mm oder 10 mm, zwischen den Verriegelungsteilen in einer zur Verriegelrichtung
und zur Verschieberichtung querliegenden, insbesondere vertikalen, Heberichtung zugelassen
ist. Die Heberichtung stimmt dabei im Wesentlichen mit der Querrichtung überein. Vorzugsweise
ist eine Hebebewegungsamplitudengrenze, also ein Maximalwert der Hebebewegungsamplitude,
auf eine Vertikalhöhe der Türschwelle, insbesondere der Laufschiene der Türschwelle,
abzustimmen. Die Hebebewegungsamplitude ist vorzugsweise so zu wählen, dass der Hebeschiebeflügel
von der abgesenkten in die ausgefahrene Verschiebestellung unter Beibehaltung des
Verriegeleingriffs zwischen den beiden Verriegelungsteilen angehoben werden kann,
also insbesondere um ein Ausfahren des Laufwagens zu gewährleisten. Die Hebebewegungsamplitude
soll jedoch derart begrenzt sein, dass ein weiteres Anheben des Hebeschiebeflügels
derart, dass der Laufwagen über die Führungsschiene angehoben werden kann, nicht gewährleistet
ist. Beträgt beispielsweise die Hebeamplitude des Laufwagens 5 mm und die Höhe der
Laufschiene 8 mm, liegt die Hebebewegungsamplitude im Bereich von 5 mm bis 13 mm,
entspricht insbesondere der Summe aus Hebeamplitude des Laufwagens und Höhe der Laufschiene.
Die Hebebewegungsamplitudengrenze ist insbesondere dann erreicht, wenn die Verriegelzunge
an eine der Verriegelzunge zugewandten Wand der Verriegeltasche anstößt oder -schlägt.
Beispielhafte Hebebewegungsamplitudengrenzen betragen höchstens 50 mm, 40 mm, 30 mm
oder höchstens 20 mm.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, der mit den vorigen Merkmalen kombinierbar
ist, ist ein Verriegelungssystem für ein Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem,
insbesondere Hebeschiebetürsystem, bereitgestellt. Im Allgemeinen soll das Verriegelungssystem
dazu ausgelegt sein, ein sich Entfernen zweier Flügel des Schiebefenster- und/oder
Schiebetürsystems in einer zur flächigen Erstreckung der Flügel querliegenden, insbesondere
lotrechten, Verriegelrichtung zu blockieren. Bei einer beispielhaften Ausführung entspricht
eine Verschieberichtung des wenigstens einen beweglichen Schiebeflügels der flächigen
Erstreckung der Flügel. Das Verriegelungssystem umfasst ein erstes Verriegelungsteil
mit einer Montagefläche zum Befestigen an einem Flügel sowie wenigstens eine Verriegelfläche,
wobei auch mehrere insbesondere separate Verriegelflächen vorgesehen sein können.
Ferner umfasst das Verriegelungssystem ein zweites Verriegelungsteil ebenfalls mit
einer Montagefläche zum Befestigen an einem anderen Flügel und ebenfalls wenigstens
einer Verriegelfläche, wobei auch das zweite Verriegelungsteil mehrere insbesondere
separate Verriegelflächen aufweisen kann. Separat bedeutet insbesondere, dass die
separaten Verriegelflächen durch einen Bewegungsbegrenzungsanschlag, der zwei benachbarte
Verriegelflächen miteinander verbindet, unterbrochen sein können. Beispielsweise kann
zwischen zwei benachbarten Verriegelflächen ein Freiraum oder ein Materialsteg ausgebildet
sein. Die beiden Verriegelungsteile sind dazu ausgebildet, über eine Linearbewegung
relativ zueinander in einen Verriegeleingriff zu gelangen. Der Verriegeleingriff wird
dadurch realisiert, dass sich zugeordnete Verriegelflächen des ersten Verriegelungsteils
und des zweiten Verriegelungsteils einander in einer zur Linearbewegungsrichtung senkrechten
Verriegelrichtung überdecken bzw. überlappen. Die Linearbewegungsrichtung kann der
oben genannten Verschieberichtung entsprechen. Das Einfahren in den Verriegeleingriff
erfolgt derart, dass ein Überdeckungsbereich der zugeordneten Verriegelflächen allmählich
zunimmt. D.h. dass der Überdeckungsbereich stetig, insbesondere kontinuierlich, von
0 bis zu einem Maximum größer wird. Dadurch ist gewährleistet, dass sich mit zunehmendem
Einfahren in den Verriegeleingriff die aufnehmbare Belastung, bei der keine plastische
Deformation oder sogar eine Zerstörung eines der Verriegelungsteile oder der eingesetzten
Befestigungsmittel einhergeht, in Verriegelrichtung erhöht. Die Verriegelflächen und
die Montageflächen, insbesondere sämtliche Verriegelflächen und sämtliche Montageflächen,
der Verriegelungsteile liegen parallel zueinander. Ferner kann auch die Flächenerstreckung
der Flügel, insbesondere des verschieblichen Schiebeflügels und des dazu benachbarten
Flügels, des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems parallel zu den Verriegelflächen
und den Montageflächen, insbesondere zu sämtlichen Verriegelflächen und sämtlichen
Montageflächen, liegen. Auf diese Weise wird ein sehr schmales, flaches Verriegelungssystem
gebildet, da die jeweiligen Flächen parallel zueinander sind und im Verriegeleingriff
die Montageflächen und die Verriegelflächen in der Verriegelrichtung größtenteils
übereinander liegen, wie in einer Art Sandwich-Struktur. Vorteilhafterweise hat die
Ausdehnung des Verriegelungssystems in Verriegelrichtung eine Dimension kleiner als
25 mm, 20 mm oder 15 mm, wodurch das Verriegelungssystem selbst in kleinsten Spalträumen,
insbesondere zwischen den Flügeln eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürensystems
angeordnet werden kann, ohne dass dieses außerhalb des Verriegeleingriffs in einem
Schleifkontakt steht. Die besonders schmale Ausführbarkeit von weniger als 25 mm kann
dadurch erreicht sein, dass die Verriegelungsteile als Kombination wenigstens eines
männlichen und wenigstens eines weiblichen Verriegelungsteils gebildet ist, wobei
das weibliche Verriegelungsteil zusammen mit der Außenseite des Vertikalholms eine
Einfahrtasche oder - aufnahme bildet, in die das männliche Verriegelungsteil einfahren
kann. Dabei hat das männliche Verriegelungsteil eine Verriegelfläche, die in einem
Abstand zu der Außenseite des Vertikalholms im montierten Zustand angeordnet ist,
um ein Einfahren in die Einfahrtasche des weiblichen Verriegelungsteils zu ermöglichen.
Der Verriegeleingriff selbst wird weiter unten im Detail beschrieben.
[0016] Sollten mehrere männliche und weibliche Verriegelungsteile miteinander wirken, sind
vorzugsweise sämtliche männlichen Verriegelungsteile in einem einzigen Stück, insbesondere
Teilstück, realisiert. Gleiches gilt für das weibliche Verriegelungsteil mit mehreren
Einfahrtaschen.
[0017] Vorzugsweise liegen die Linearbewegungsrichtung, die Verriegelflächen und die Montageflächen
parallel zueinander. Alternativ oder zusätzlich können sämtliche Verriegelflächen
und/oder Montageflächen des ersten Verriegelungsteils und sämtliche Verriegelflächen
und/oder Montageflächen des zweiten Verriegelungsteils parallel zueinander liegen.
Insbesondere ist die Parallelität der Verriegelflächen dahingehend zu verstehen, dass
die Verriegelflächen und die Montageflächen in Verriegelrichtung zueinander versetzt
angeordnet sind, wobei insbesondere ein Versatz kleiner als 2 cm, vorzugsweise 1 cm,
sein oder insbesondere 0,5 cm betragen soll. Dadurch wird die schmale Ausführbarkeit
des Verriegelungssystems verstärkt. Ferner kann wenigstens eine Verriegelfläche des
ersten Verriegelungsteils wenigstens einen sich in Verschieberichtung erstreckenden
Quersteg und/oder wenigstens eine Verriegelfläche des zweiten Verriegelungsteils eine
sich in Verschieberichtung erstreckende Quernut aufweisen. Der wenigstens eine Quersteg
und die wenigstens eine Quernut sind vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt sind,
dass der wenigstens eine Quersteg in die wenigstens eine Quernut einrasten kann. Der
wenigstens eine Querstege kann vorzugsweise in die wenigstens eine Quernut derart
einrasten, dass ein Widerstand in Verschieberichtung beim Einfahren in und Ausfahren
aus dem Verriegeleingriff sprunghaft erhöht bzw. reduziert wird. Dadurch ist es unter
anderem möglich, eine haptische und/oder akustische Rückmeldung über den Fortschritt
beim Einfahren in den Verriegeleingriff und Ausfahren aus dem Verriegeleingriff zu
erhalten. Alternativ können die Verriegelflächen des ersten und des zweiten Verriegelungsteils
als im Wesentlichen ebene, glatte Flächen realisiert sein, sodass ein gleichmäßiges
Einfahren in den Verriegeleingriff bei gleichbleibendem Reibungswiderstand gewährleistet
ist. Insbesondere sind die Querstege bzw. Quernuten einstückig mit dem jeweiligen
Verriegelungsteil ausgebildet, vorzugsweise durch spanende oder urformende Fertigungstechniken.
[0018] Bei einer Weiterbildung weisen die Montagefläche des ersten Verriegelungsteils und
die Montagefläche des zweiten Verriegelungsteils in Verriegelrichtung voneinander
weg. Dies hängt damit zusammen, dass die Flügelflächen, an die die Verriegelungsteile
montiert werden sollen, in Verriegelrichtung zueinander hin weisen und das Verriegelungssystem
in den Spaltbereich zwischen diesen zueinander hin weisenden Flügelflächen angebracht
werden soll.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, der mit den vorigen Merkmalen kombinierbar
ist, ist ein Verriegelungssystem für ein Hebeschiebetür- und/oder Hebeschiebefenstersystem,
im Folgenden Hebeschiebesystem genannt, bereitgestellt. Im Allgemeinen soll das Verriegelungssystem
dazu ausgelegt sein, ein sich Entfernen zweier Flügel des Hebeschiebesystems in einer
zur flächigen Erstreckung der Flügel querliegenden, insbesondere lotrechten, Verriegelrichtung
zu blockieren. Bei einer beispielhaften Ausführung entspricht eine Verschieberichtung
des wenigstens einen beweglichen Schiebeflügels der flächigen Erstreckung der Flügel.
Das Verriegelungssystem umfasst ein erstes Verriegelungsteil mit einer Montagefläche
zum Befestigen an einem Flügel sowie wenigstens eine Verriegelfläche, wobei auch mehrere
insbesondere separate Verriegelflächen vorgesehen sein können. Ferner umfasst das
Verriegelungssystem ein zweites Verriegelungsteil ebenfalls mit einer Montagefläche
zum Befestigen an einem anderen Flügel und ebenfalls wenigstens einer Verriegelfläche,
wobei auch das zweite Verriegelungsteil mehrere insbesondere separate Verriegelflächen
aufweisen kann. Separat bedeutet insbesondere, dass die separaten Verriegelflächen
durch einen Bewegungsbegrenzungsanschlag, der zwei benachbarte Verriegelflächen miteinander
verbindet, unterbrochen sein können. Beispielsweise kann zwischen zwei benachbarten
Verriegelflächen ein Freiraum oder ein Materialsteg ausgebildet sein. Die beiden Verriegelungsteile
sind dazu ausgebildet, über eine Linearbewegung relativ zueinander in einen Verriegeleingriff
zu gelangen. Der Verriegeleingriff wird dadurch realisiert, dass sich zugeordnete
Verriegelflächen des ersten Verriegelungsteils und des zweiten Verriegelungsteils
einander in einer zur Linearbewegungsrichtung senkrechten Verriegelrichtung überdecken
bzw. überlappen. Insbesondere ist der Verriegeleingriff dahingehend zu verstehen,
dass eine Verlagerung des ersten Verriegelungsteils zu dem zweiten Verriegelungsteil
in Verschieberichtung nicht weiter möglich ist, weil ein Anschlag erreicht ist. Dieser
in Verschieberichtung bestehende Anschlag lässt jedoch weiterhin eine Relatiwerschiebung
der Verriegelungsteile in Querrichtung zu, insbesondere um mindestens 5 mm, vorzugsweise
6 mm, 7 mm, 8 mm, 9 mm, 10 mm oder über 10 mm.
[0020] Im Verriegeleingriff ist eine Hebebewegungsamplitude von wenigstens 3 mm, vorzugsweise
5 mm, 8 mm, oder 10 mm, zwischen den Verriegelungsteilen in einer zur Verriegelrichtung
und zur Liniarbewegungsrichtung querliegenden, insbesondere lotrechten, Heberichtung
zugelassen. Vorzugsweise stimmt die Heberichtung mit der Querrichtung überein. Dieses
relative Bewegungsspiel in Querrichtung zwischen den Verriegelungsteilen ist nötig,
um einen Hebeschiebeflügel im Verriegeleingriff in seine Schließstellung abzusenken
oder aus der Schließstellung heraus anzuheben. Die erforderliche Hebebewegungsamplitude
hängt dabei von der Hebeschiebeeinrichtung und oder von einer Höhe der Türschwelle
bzw. der Laufschiene für den Hebeschiebeflügel in Querrichtung ab.
[0021] Ein beim Einfahren in den Verriegeleingriff entstehender Überlappungsbereich der
zugeordneten Verriegelflächen des ersten und des zweiten Verriegelungsteils nimmt
insbesondere kontinuierlich bis hin zu einer Verriegelendposition zu einem Maximum
zu. Dies bedeutet dass das Maximum des Überlappungsbereichs in der Verriegelendposition
der Verriegelungsteile erreicht ist. Die Verriegelflächen bilden erfindungsgemäß den
Überlappungsbereich, der aufgrund der festen Montage der Verriegelungsteile an den
Vertikalholmen die gewünschte Blockade in Verriegelrichtung bewirkt. Erfindungsgemäß
nimmt die Verriegelfläche, welche die Blockade realisiert, in Verschieberichtung zu
und gelangt zu einem Maximum in dem Verriegeleingriff, wenn sich der bewegliche Schiebeflügel
des Schiebefenster- und Schiebetürsystems in der Schließstellung befindet, d.h. in
der Verriegelendposition. Dann besteht auch der höchste Bloclcadeeffekt des Verriegelungssystems.
[0022] In einer beispielhaften Ausführung des Verriegelungssystems weist das erste Verriegelungsteil,
insbesondere männliche Verriegelungsteil, einen Zungenträger und wenigstens eine sich
von dem Zungenträger aus erstreckende Zunge, insbesondere Verriegelzunge, auf. Beispielsweise
ist das erste Verriegelungsteil aus einem Stück, vorzugsweise aus Metall, hergestellt,
wobei zum Beispiel spanende oder urformende Fertigungstechniken, wie Gießen, insbesondere
Spritzgießen bei Kunststoffen, Anwendung finden. Die wenigstens eine Zunge und der
Zungenträger können jedoch auch als separate Bauteile aneinander befestigt, beispielsweise
geschraubt, geschweißt oder gefügt, sein. In jedem Fall ist zu gewährleisten, dass
das erste Verriegelungsteil derart stark dimensioniert bzw. ausgebildet ist, dass
es die bei Einbrüchen oder starken Windlasten auftretenden Belastungen aufnehmen bzw.
übertragen kann. Vorzugsweise erstreckt sich die Zunge in Verschieberichtung, und
zwar in Richtung des zweiten Verriegelungsteils. Insbesondere sind die Zungen von
einem sich in Querrichtung erstreckenden Querträger oder Brückenträger gehalten. Die
Haupterstreckungsrichtung der Zunge kann quer, vorzugsweise senkrecht, zu der Haupterstreckungsrichtung
des Zungenträgers verlaufen. Das bedeutet, dass der Zungenträger, also Querträger
oder Brückenträger, eine Art Brückenfunktion bereitstellt, die es erlaubt, Kräfte
von einer Zunge zu einer anderen zu übertragen und um ein Einfahren der hervorragenden
Zungen in Verschieberichtung in den Verriegeleingriff zu erreichen. Ferner dient der
Zungenträger insbesondere als Anschlags- oder Pufferelement, und zwar zur Begrenzung
der Verschiebebewegung, wenn der Zungenträger mit dem zweiten Verriegelungsteil in
Kontakt kommt. Die Verschiebebewegung entspricht hierbei der Haupterstreckungsrichtung
der Zunge.
[0023] In einer beispielhaften Ausführung weist das erste Verriegelungsteil zwei, vorzugsweise
drei, vier oder fünf, insbesondere identisch ausgebildete Zungen auf, welche sich
jeweils von dem Zungenträger aus weg erstrecken. Bei einer Anordnung mit mindestens
drei Zungen kann ein Abstand zweier benachbarter Zungen stets gleich groß sein und
vorzugsweise im Bereich von 10 mm bis 40 mm, insbesondere im Bereich von 15 mm bis
35 mm, insbesondere im Bereich von 20 mm bis 30 mm liegen. Jede Zunge kann dann an
einer zugehörigen in Querrichtung weisenden Zungenunterseite eine Verriegelfläche
des ersten Verriegelungsteils bilden. Vorzugsweise sind sämtliche Verriegelflächen
durch die Zungen gebildet. Ferner kann der Zungenträger frei von Verriegelflächen
sein. Im montierten Zustand des ersten Verriegelungsteils an einem Vertikalholm erstreckt
sich die Zunge in Verschieberichtung und der Zungenträger exakt senkrecht dazu, das
heißt in Querrichtung. Ferner kann eine Zungenunterseite wenigstens einen sich in
Verschieberichtung erstreckenden Quersteg aufweisen.
[0024] In einer beispielhaften Ausführung ist der Zungenträger als vorzugsweise ebene, längliche
Platte, insbesondere Montageplatte, ausgebildet, wobei eine Plattenunterseite, die
insbesondere in Verriegelrichtung weist, die Montagefläche des ersten Verriegelungsteils
gebildet. Die Montageplatte kann außerdem dünnwandig ausgebildet sein, wobei Wandstärken
im Bereich von 2 mm bis 5 mm zu bevorzugen sind. Die Montageplatte und die Montagefläche
sind in Verriegelrichtung versetzt zu den Zungen ausgeführt, so dass im montierten
Zustand der Montageplatte an dem Vertikalholm die Zunge frei von einem Eingriff bzw.
Kontakt mit dem Vertikalholm liegt Dies ist insofern notwendig, als die Verriegelzunge
in eine Verriegeltasche des weiblichen Verriegelungsteils einfahren soll, wobei möglichst
beim Einfahren der Kontakt zwischen den Verriegelflächen gering sein soll. Erst in
dem Verriegeleingriff soll der flächige Kontakt bestehen. Vorzugsweise sind an einer
Montageplatte ein, zwei, drei oder mehrere Verriegelzungen angeordnet, die sich kammartig
oder zinkenartig von der Montageplatte des männlichen Verriegelungsteils weg erstrecken.
[0025] Bei einer Weiterbildung des Verriegelungssystems weist das zweite Verriegelungsteil,
insbesondere das weibliche Verriegelungsteil, eine Montageplatte, im Folgenden auch
Basis genannt, und wenigstens zwei sich von einer Basisunterseite in Verriegelrichtung
erstreckende und in einem Abstand zueinander angeordnete, vorzugsweise identisch ausgebildete,
Füße, insbesondere Abstützfüße, auf. Beispielsweise ist auch das zweite Verriegelungsteil
aus einem Stück, vorzugsweise aus Metall, hergestellt, wobei zum Beispiel spanende
oder urformende Fertigungstechniken Anwendung finden. Alternativ können die wenigstens
zwei Füße und die Basis auch aneinander befestigt, beispielsweise geschraubt, geschweißt
oder gefügt, sein. Auch die Basis kann außerdem dünnwandig ausgebildet sein, wobei
Wandstärken im Bereich von 2 mm bis 5 mm zu bevorzugen sind. Es ist jedoch auch hier
sicherzustellen, dass die beim Einsatz des Verriegelungssystems auftretenden Belastungen
in Verriegelrichtung durch das zweite Verriegelungsteil aufgenommen bzw. übertragen
werden können. In einer beispielhaften Ausführung definieren bei einer Anordnung von
mindestens drei Abstutzfüßen jeweils zwei benachbarte Füße und die Montageplattenunterseite
eine Zungenaufnahme, insbesondere Verriegeltasche oder Einfahrtasche. Ferner kann
eine Zungenaufnahmenunterseite wenigstens eine sich in Verschieberichtung erstreckende
Quernut. Der wenigstens eine Quersteg der Zunge und die wenigstens eine Quernut der
Zungenaufnahme sind vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt sind, dass der wenigstens
eine Quersteg in die wenigstens eine Quernut einrasten kann. Der wenigstens eine Querstege
kann vorzugsweise in die wenigstens eine Quernut derart einrasten, dass ein Widerstand
in Verschieberichtung beim Einfahren in und Ausfahren aus dem Verriegeleingriff sprunghaft
erhöht bzw. reduziert wird. Dadurch ist es unter anderem möglich, eine haptische und/oder
akustische Rückmeldung über den Fortschritt beim Einfahren in den Verriegeleingriff
und Ausfahren aus dem Verriegeleingriff zu erhalten. Alternativ können die Zungenaufnahmenunterseite
und die Zungenaufnahmenunterseite als im Wesentlichen ebene, glatte Flächen realisiert
sein, sodass ein gleichmäßiges Einfahren in den Verriegeleingriff bei gleichbleibendem
Reibungswiderstand gewährleistet ist. Insbesondere sind die Querstege bzw. Quernuten
einstückig mit dem jeweiligen Verriegelungsteil ausgebildet, vorzugsweise durch spanende
oder urformende Fertigungstechniken.
[0026] Bei einer beispielhaften Ausführung ist die Basis als vorzugsweise ebene, längliche
Platte ausgebildet wobei insbesondere eine der Zungenaufnahme zugewandte, in Verriegelrichtung
weisende Plattenunterseite eine Verriegelfläche des zweiten Verriegelungsteils bildet.
Alternativ oder zusätzlich bildet jeweils eine Abstützfußunterseite, welche ebenfalls
in Verriegelrichtung weist, eine separate Montagefläche des zweiten Verriegelungsteils.
Die einzelnen Verriegelflächen sind durch Abstützfüße voneinander separiert, wobei
für jeweils eine Verriegeltasche, in die eine Verriegelzunge des männlichen Verriegelungsteils
eingreifen soll, wenigstens zwei Abstützfüße sich im Wesentlichen in Verschieberichtung
erstrecken.
[0027] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die wenigstens eine Zunge, insbesondere
Verriegelzunge, derart bezüglich der wenigstens einen Zungenaufnahme, insbesondere
Verriegeltasche, dimensioniert, dass die Zunge in die Zungenaufnahme bis hin zu einer
Verriegelendposition einfahrbar ist. Aufgrund der Abstützfüße, die in Verriegelrichtung
gleich dimensioniert sind, bilden sich die Verriegeltaschen, die zum einen von der
Außenseite des Vertikalholms, von den jeweils in Querrichtung benachbarten und versetzt
angeordneten Abstützfüßen sowie der Verriegelfläche der Montageplatte begrenzt sind.
In die Verriegeltaschen fahren die Verriegelzungen ein, um eine Blockade in Verriegelrichtung
zu realisieren. Der Abstand der Abstützfüße in Querrichtung ist derart auszubilden,
dass die entsprechend breit ausgebildeten Verriegelzungen eine Bewegungsfreiheit in
Querrichtung von wenigstens 3 mm, vorzugsweise 5 mm oder 8 mm, aufweisen sollen. Die
Verriegeltasche, die einseitig die Verriegelflächen des weiblichen Verriegelungsteils
begrenzt, ist im Bereich der Verriegelfläche derart flach ausgeführt, dass eine ungehinderte
Bewegung der Verriegelzunge mit dessen Verriegelflächen in Querrichtung gleitreibend
einhergehen kann. Vorzugsweise nimmt der Überlappungsbereich der Verriegelflächen
des ersten und des zweiten Verriegelungsteils beim Einfahren der wenigstens einen
Verrieglzunge in die wenigstens eine Verriegeltasche bis hin zu einer Verriegelendposition
kontinuierlich zu, in der das Überlappungsmaximum erreicht ist, wobei insbesondere
das Überlappungsmaximum wenigstens 10 cm
2, 15 cm
2, 20 cm
2, 30 cm
2, 40 cm
2, 50 cm
2, 70 cm
2, 100 cm
2, 150 cm
2, 200 cm
2, 300 cm
2, 400 cm
2, 500 cm
2, 700 cm
2, 900 cm
2, betragen und kleiner als 1000 cm
2 ausgeführt sein soll. Es sei klar, dass je größer der Überlappungsbereich der Verriegelflächen
ist, desto mehr Kraft von den beiden Verriegelungsteilen übertragen werden kann, das
heißt desto mehr Belastung das Verriegelungssystem standhalten kann, ohne dass eine
plastische Deformation oder eine Zerstörung des Verriegelungssystems einhergeht.
[0028] In einer beispielhaften Ausführung weist je ein Fuß einen Zinken auf, dessen einer
Zungenaufnahme zugewandte Zinkeninnenseite und/oder Zinkenaußenseite schräg ausgebildet
ist und dessen an die Zinkeninnenseite anschließende Zinkenoberseite ebenfalls schräg
ausgebildet ist, sodass die Zinkeninnenseite und die Zinkenoberseite in eine gemeinsame
Zinkenspitze münden und ein Zinkenquerschnitt hin zur Zinkenspitze vorzugsweise kontinuierlich
abnimmt. Anders ausgedrückt, sind die sich in Verschieberichtung erstreckenden Abstützfüße
keilförmig ausgebildet, um ein einfaches Einfahren bei nicht ganz exakt ausgerichteten
Verriegelzungen zu realisieren. Aufgrund der Abstützfüße, die vertikalholmseitig an
der Montageplatte angeordnet sind, ist ein verstärkter Materialbereich gebildet, in
dem Öffnungen und Bohrungen vorgesehen sind, um dort Schrauben anzubringen, um das
zweite Verriegelungsteil an dem Vertikalholmen starr zu befestigen. Vorzugsweise ist
an jedem der Abstützfußbereiche ein entsprechender Durchgang vorgesehen, um diesen
mit einer Schraube oder sonstigem Befestigungsmittel zu belegen. In einer beispielhaften
Ausführung kann der Zinken in der Verriegelendposition derart den Zungenträger unterfahren,
dass das erste Verriegelungsteil und das zweite Verriegelungsteil im Verriegeleingriff
gegeneinander verspannt sind. Dies bedeutet, dass in dem Verriegeleingriff eine Kraft
zwischen dem ersten und dem zweiten Verriegelungsteil hervorgerufen wird, welche ein
Aufeinanderzuziehen der Verriegelungsteile in Verriegelrichtung bewirkt. Dies kann
dadurch erreicht werden, dass , wie oben beschrieben, der Zinken keilförmig und insbesondere
die Zinkenoberseite schräg als eine Art Anlauffläche ausgebildet ist, um ein allmähliches
Aufbauen einer Zuziehkraft zwischen den Verriegelungsteilen zu bewirken.
[0029] In einer beispielhaften Ausführung weist die Verriegelfläche der Zunge eine Anfahrschräge
auf. Des Weiteren kann auch die Verriegelfläche der Zungenaufnahme eine Auflauframpe
aufweisen. Sowohl die Anfahrschräge als auch die Auflauframpe erleichtern das Einfahren
der Zunge in die Zungenaufnahme bei nicht ganz exakt zueinander ausgerichteten Zungen
und Zungenaufnahmen. Des Weiteren bewirken die Anfahrschräge und die Auflauframpe
ein Aufeinanderzuziehen der beiden Verriegelungsteile, hier jedoch in Querrichtung,
beim Einnehmen des Verriegeleingriffs. Dies hat den Vorteil, dass eine erhöhte Abdichtwirkung
im Zwischenbereich zwischen den Vertikalholmen erreicht ist. Ferner reduziert sich
dadurch diese Spaltbreite zwischen den Vertikalholmen, sodass bei Einbrüchen weniger
Platz zum Ansetzen von Werkzeugen, beispielsweise von Stemmeisen, vorhanden ist. Beispielsweise
liegt ein Anfahrschrägenwinkel im Bereich von 5° bis 45°, vorzugsweise im Bereich
von 10° bis 40°, vorzugsweise im Bereich von 15° bis 35° oder beträgt insbesondere
20°, 25° oder 30°. Beispielsweise liegt ein Auflauframpenwinkel im Bereich von 5°
bis 45°, vorzugsweise im Bereich von 10° bis 40°, vorzugsweise im Bereich von 15°
bis 35° oder beträgt beispielsweise 20°, 25° oder 30°. Bei einer derartigen Ausgestaltung
der Anfahrschräge bzw. der Auflauframpe wird ein allmähliches Aufbauen der Zuziehkraft
zwischen den Verriegelungsteilen beim Einnehmen des Verriegeleingriffs bis hin zur
Verriegelendposition erreicht.
[0030] In einer beispielhaften Ausführung ist das Verriegelungssystem dazu ausgelegt, in
der Verriegelendposition eine Kraft in Verriegelrichtung und/oder in Querrichtung
von mindestens 3 kN, vorzugsweise 4 kN, 5 kN, 6 kN, 7 kN, 8 kN, 9 kN oder 10 kN, aufzunehmen,
wobei insbesondere sich das erste Verriegelungsteil mit dem zweiten Verriegelungsteil
beim Auftreten einer äußeren Kraft im Verriegeleingriff verldemmt. Es sei jedoch klar,
dass die Kraftübertragung in Querrichtung erst nach dem Überwinden der zulässigen
Hebebewegungsamplitude erfolgt. Erst wenn das erste Verriegelungsteil in Querrichtung
relativ zu dem zweiten Verriegelungsteil derart weit verschoben wurde, dass die Hebebewegungsamplitude
überwunden ist und die Zunge des ersten Verriegelungsteils mit dem Abstützfuß des
zweiten Verriegelungsteils in Kontakt gerät, nimmt das Verriegelungssystem eine Kraft
in Querrichtung auf. Vorteilhafterweise verkeilen bzw. verklemmen sich die beiden
Verriegelungsteile zwischen jeweiligen Anschlagspunkt-Paaren, wobei ein Anschlagspunkt-Paar
durch die Oberseite der Zunge sowie die Vertikalholmaußenfläche und ein weiteres Anschlagspunkt-Paar
durch die Unterseite des zweiten Verriegelungsteils sowie die Zungenunterseite des
ersten Verriegelungsteils gebildet ist. Auf diese Weise ist lässt sich die aufnehmbare
bzw. übertragbare Belastung in Verriegelrichtung und/oder in Querrichtung erhöhen,
ohne dass eine plastische Deformation oder gar eine Zerstörung eines der Verriegelungsteile,
des Montageabschnitts am Vertikalholm oder eines der Befestigungsmittel einhergeht.
[0031] Im Folgenden werden weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung mittels
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden beispielhaften
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems für ein
erfindungsgemäßes Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem, wobei ein erstes Verriegelungsteil
und ein zweites Verriegelungsteil nicht im Eingriff miteinander sind;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems nach Anspruch
1, wobei das erste und das zweite Verriegelungsteil in einem Verriegeleingriff stehen;
- Fig. 3a
- eine Draufsicht auf eine Oberseite einer alternativen Ausführung des ersten Verriegelungsteils
des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems;
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf eine Unterseite der alternativen Ausführung des ersten Verriegelungsteils
nach Fig. 3a;
- Fig. 4a
- eine Draufsicht auf eine Oberseite einer alternativen Ausführung des zweiten Verriegelungsteils
des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems;
- Fig. 4b
- eine Draufsicht auf eine Unterseite der alternativen Ausführung des zweiten Verriegelungsteils
nach Fig. 4a;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer Unterseite des ersten Verriegelungsteils nach Fig.
1, 2;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer Unterseite einer alternativen Ausführung des ersten
Verriegelungsteils;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des ersten Verriegelungsteils;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer Unterseite des zweiten Verriegelungsteils nach
Fig. 1, 2;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer Unterseite einer alternativen Ausführung des zweiten
Verriegelungsteils;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des zweiten Verriegelungsteils;
- Fig. 11a
- eine Draufsicht auf eine Oberseite einer alternativen Ausführung des ersten Verriegelungsteils
des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems;
- Fig. 11b
- eine Draufsicht auf eine Unterseite des ersten Verriegelungsteils nach Fig. 11a;
- Fig. 12a
- eine Draufsicht auf eine Oberseite einer alternativen Ausführung des zweiten Verriegelungsteils
des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems;
- Fig. 12a
- eine Draufsicht auf eine Unterseite des zweiten Verriegelungsteils nach Fig. 12a;
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem;
- Fig. 14a
- eine Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Hebeschiebefenster- und/oder
Hebeschiebetürsystems, bei dem ein erster und ein zweiter Flügel abgesenkt sind;
- Fig. 14b
- eine Schnittansicht des in Fig. 14a dargestellten Hebeschiebefenster- und/oder Hebeschiebetürsystems
anhand der Schnittlinie A - A;
- Fig. 15a
- eine Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Hebeschiebefenster- und/oder
Hebeschiebetürsystems, bei dem ein Flügel angehoben ist; und
- Fig. 15b
- eine Schnittansicht des in Fig. 15a dargestellten Hebeschiebefenster- und/oder Hebeschiebetürsystems
anhand der Schnittlinie B - B.
[0032] Mit Bezug auf die Fig. 1 bis 12b werden beispielhafte Ausführungen eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems beschrieben, wobei das Zusammenwirken und die Funktionsweise
der einzelnen Komponenten des Verriegelungssystems anhand Fig. 1, zwei und strukturelle
Details sowie verschiedene Alternativen davon anhand der Fig. 3 bis 12b erläutert
werden. Die Fig. 13 bis 15b verdeutlichen den Einsatz eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems
in einem erfindungsgemäßen Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem.
[0033] Ein erfindungsgemäßes Verriegelungssystem ist in der folgenden Beschreibung mit der
Bezugsziffer 1 versehen. Das Verriegelungssystem 1 ist im Allgemeinen dazu ausgelegt,
ein sich Entfernen zweier Flügel eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
in einer zur flächigen Erstreckung der Flügel querliegenden, insbesondere lotrechten
Verriegelrichtung zu blockieren. Dazu weist das Verriegelungssystem 1 ein erstes Verriegelungsteil
3, wie ein männliches Verriegelungsteil, und ein zweites Verriegelungsteil 5, wie
ein weibliches Verriegelungsteil, auf. Das erste Verriegelungsteil 3 weist eine im
Wesentlichen ebene, längliche Montagefläche 7 zum Befestigen an einem Flügel 103 (Fig.
13 bis 15b) eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems 100 (Fig. 13 bis 15b)
auf. Die Montagefläche 7 ist eine zusammenhängende, im Wesentlichen durchgehende Fläche,
d.h. bis auf Durchgangsöffnungen 9, wie Bohrungen oder Fräsungen, die sich vollständig
durch das erste Verriegelungsteil 3 von einer der Montagefläche 7 gegenüberliegenden
Oberseite 11 bis zu der Montagefläche 7 hindurch erstrecken. Die Montagefläche 7 stellt
im Wesentlichen die Unterseite 13 eines Zungenträgers 15 des ersten Verriegelungsteils
3 dar. Der Zungenträger 15 ist als ebene, längliche Platte, insbesondere Montageplatte,
ausgebildet mit vorzugsweise einer Wandstärke im Bereich von 2 mm bis 3 mm. Die Unterseite
13 des Zungenträgers 15 hat in der Draufsicht eine im Wesentlichen rechteckige Grundform,
wobei zwei einer Langkante 17 zugeordnete Ecken 19 abgerundet sind. Beispielsweise
besitzt die Langkante 17 eine Länge im Bereich von 110 mm bis 130 mm. Von dem Zungenträger
15 aus erstrecken sich zwei Zungen 21, insbesondere Verriegelzungen. In der beispielhaften
Ausführung gemäß Fig. 1 ist das erste Verriegelungsteil 3 aus einem Stück hergestellt,
wobei das Material vorzugsweise Metall beträgt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die
Zungen 21 an dem Zungenträger 15 befestigt, zum Beispiel geschraubt, sind. Die identisch
ausgebildeten Zungen 21 erstrecken sich von der Langkante 17 aus und sind in einem
Abstand zueinander angeordnet. Der Abstand ist dabei in Richtung der Langkante 17
zu messen. Diese Richtung wird im Folgenden als Querrichtung Q bezeichnet. Ein gemittelter
Abstand beträgt hier beispielsweise 25 mm. Eine gemittelte Zungenbreite, d.h. eine
Erstreckung der Zunge in Querrichtung Q, liegt beispielsweise bei 20 mm. Eine Zungenlänge,
d.h. gemessen in Erstreckungsrichtung weg von dem Zungenträger 15, liegt beispielsweise
im Bereich von 20 mm bis 30 mm. Jede der Zungen 21 bildet an einer zugehörigen Zungenunterseite
eine Verriegelfläche 23. Jede Verriegelfläche 23 ist eine im Wesentlichen ebene, in
der Draufsicht im Wesentlichen rechteckige Fläche, wobei an dem vom Zungenträger 15
wegweisenden Ende der Verriegelflächen 23 zwei zugehörige Ecken zu Bildung von Einlaufradien
24 abgerundet sind. Die Montagefläche 7 und die Verriegelflächen 23 sind im Wesentlichen
zueinander parallel orientiert, wobei im Wesentlichen dahingehend zu verstehen ist,
dass gewisse Fertigungstoleranzen berücksichtigt werden. Durch diese Anordnung der
Montagefläche 7 und der Verriegelflächen 23 kann eine flache Gestalt des zweiten Verriegelungsteils
3 erreicht werden. Flach bedeutet dabei, dass eine geringe Abmessung bzw. Erstreckung
in einer zur Querrichtung Q lotrechten Verriegelrichtung R vorliegt. Beispielsweise
besitzt das zweite Verriegelungsteil 3 eine Abmessung in Verriegelrichtung R, d.h.
von der Montagefläche 7 aus bis zu einer der Verriegelflächen 23 gegenüberliegenden
Zungenoberseite 25 gemessen in Verriegelrichtung R, von 9 mm. Als dritte Richtung
wird im Folgenden noch die Verschieberichtung V eingeführt, die zu der Querrichtung
Q und zu der Verriegelrichtung R querliegend, insbesondere lotrecht, orientiert ist.
Die Erstreckungsrichtung der Zungen 21 entspricht demnach der Verschieberichtung V.
die Verschieberichtung V wird ferner als die Richtung definiert, in welcher der erste
Flügel 103 und der zweite Flügel 105 relativ zueinander verschoben werden.
[0034] Das zweite Verriegelungsteil 5 weist eine Basis 29, die beispielsweise als ebene,
längliche Platte, insbesondere Montageplatte, ausgebildet ist, mit einer Oberseite
31 auf. Beispielsweise liegt eine Breite der Oberseite 31 gemessen in Querrichtung
Q im Bereich von 100 mm bis 115 mm und eine Länge gemessen in Verschieberichtung V
im Bereich von 20 mm bis 30 mm. Die Oberseite 31 ist im Wesentlichen durchgängig,
d.h. bis auf beispielsweise drei Durchgangsöffnungen 33, die zur Befestigung des zweiten
Verriegelungsteils 5 dienen. Die Durchgangsöffnungen 33 können als versenkte Bohrungen
ausgebildet und/oder beispielsweise gefräßt oder gebohrt sein. Von einer Unterseite
35 der Basis 29 aus erstrecken sich wenigstens zwei, bzw. drei in Fig. 1 und 2, Füße
37. In den dargestellten beispielhaften Ausführungen sind sämtliche Füße 37 identisch
ausgebildet. Das zweite Verriegelungsteil 5 ist vorzugsweise aus einem Stück hergestellt,
wobei insbesondere Metall als Material verwendet wird. Es ist jedoch auch denkbar,
dass die Füße 37 an die Basis 29 angeschraubt oder auf andere Weise daran befestigt
sind. Die Füße 37 sind an der Unterseite 35 der Basis 29 in einem Abstand zueinander
angeordnet, wobei ein Abstand zweier benachbarter Füße 37 gleich ist und beispielsweise
im Bereich von 30 mm bis 40 mm liegt. Bei der Ausführung in Fig. 1, 2 sind drei Füße
37 vorgesehen, wobei die zwei äußeren Füße 37 an den Rändern 30 der Basis 29 in Querrichtung
Q angeordnet sind und vorsprungsfrei in die Basis 29 übergehen. An einer Unterseite
der Füße 37 bilden diese jeweils eine Montagefläche 27, die als im Wesentlichen ebene,
in der Draufsicht patronenförmige Fläche ausgebildet ist und zum Befestigen des zweiten
Verriegelungsteils 5 an einem weiteren Flügel 105 (Fig. 13 bis 15b) des Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystems 100 dient. Je zwei benachbarte Füße 37 definieren eine
Zungenaufnahme 47, insbesondere Verriegel- oder Einfahrtasche, wobei die Füße 37 und
ein sich zwischen den Füßen 37 an der Unterseite 35 der Basis 29 erstreckender Abschnitt
49 (beispielsweise Fig. 4b) brückenartig die Zungenaufnahme 47 umgeben. Jeder Fuß
37 weist einen Zinken 39 auf, der sich im Wesentlichen in Verschieberichtung V von
dem jeweiligen Fuß 37 aus erstreckt und über die Basis 29 hervorsteht. Eine der Zungenaufnahme
47 zugewandte Zinkeninnenseite 41, eine der Zungenaufnahme 47 abgewandte Zinkenaußenseite
42 sowie eine an die Zinkeninnenseite 41 anschließende Zinkenoberseite 43 sind schräg
ausgebildet, das heißt nicht parallel zur Verschieberichtung V verlaufend, sodass
die Zinkeninnenseite 41, die Zinkenaußenseite 42 und die Zinkenoberseite 43 in eine
gemeinsame Zinkenspitze 45 münden. Demnach nimmt ein Zinkenquerschnitt hin zur Zinkenspitze
45 beispielsweise kontinuierlich ab. Die Zinkeninnenseite 41 und auch die Zinkenaußenseite
42 wirken als Einlaufradien. Es ist klar, dass die Zinkeninnenseite 41 und die Zinkenaußenseite
42 des in Fig. 1 abgebildeten mittleren Zinkens 39 benachbarten Zungenaufnahmen 47
zugeordnet sind und damit als Einlaufradius der jeweiligen Zungenaufnahme 47 dienen.
Dies bedeutet, dass ein Zinken 39 zwei Einlaufradien 41, 42 für zwei benachbarte Zungenaufnahmen
47 bereitstellt. Im Allgemeinen gewährleisten die Einlaufradien 41, 42 ein sicheres
Einfahren der Zungen 21 in die entsprechenden Zungenaufnahmen 47 selbst bei nicht
ganz zueinander ausgerichteten Zungen bzw. Zungenaufnahmen. Der Abschnitt 49, d.h.
der sich zwischen zwei benachbarten Füßen 37 erstreckende Teil der Basisplattenunterseite
35, der die entsprechende Zungenaufnahme 47 in einer Verriegelrichtung R begrenzt,
bildet eine Verriegelfläche 51 des zweiten Verriegelungsteils 5. Bei der in Fig. 1,
2 dargestellten Ausführung des Verriegelungssystem 1 besitzt das zweite Verriegelungsteil
5 daher zwei Verriegelflächen 51. Die schräg ausgebildeten Zinkenoberseiten 43 funktionieren
als Anlaufflächen, sodass in dem Schließzustand des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
100 eine Kraft aufgrund des Verriegeleingriffs zwischen den beiden Verriegelungsteilen
3, 5 insbesondere allmählich hervorgerufen wird.
[0035] Erfindungsgemäß sind das erste Verriegelungsteil 3 und das zweite Verriegelungsteil
5 dazu ausgebildet, über eine Linearbewegung relativ zueinander in einen Verriegeleingriff
zu gelangen. Die Richtung der Linearbewegung ist in Fig. 1 durch die Verschieberichtung
V angedeutet, wobei gewisse Abweichungen von einer rein geradlinigen, zur Verschieberichtung
V parallelen Linearbewegungsrichtung zulässig sind. In dem Verriegeleingriff überlappen
bzw. überdecken sich Verriegelflächen 51 des zweiten Verriegelungsteils 5 mit zugeordneten
Verriegelflächen 23 des ersten Verriegelungsteils 3 in einer zur Linearbewegungsrichtung,
bzw. Verschieberichtung V, senkrechten Verriegelrichtung R. Die Verriegelflächen 51
des zweiten Verriegelungsteils 5 und die Verriegelflächen 23 des ersten Verriegelungsteils
3 sind daher in Verriegelrichtung R entgegengesetzt orientiert, sodass diese beim
Einfahren in den Verriegeleingriff zueinander hin weisen. Das Einfahren erfolgt derart,
dass ein Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich der zugeordneten Verriegelflächen
23, 51 kontinuierlich bis hin zu einem Maximalwert zunimmt, der in einer Verriegelendposition
erreicht wird. Wie bereits angedeutet, ermöglicht die parallele Anordnung der Montagefläche
7 und der Verriegelflächen 23 des ersten Verriegelungsteils 3 eine in Verriegelrichtung
R gemessene flache Abmessung. Gleiches gilt für das zweite Verriegelungsteil 5, bei
dem die Montageflächen 27 und die Verriegelflächen 41 ebenfalls parallel zueinander
orientiert sind, um eine flache Gesamtabmessung zu erreichen. Es ist ferner beispielsweise
in den Fig. 1, 2 zu erkennen, dass die Linearbewegungsrichtung, also die Verschieberichtung
V, im Wesentlichen parallel zu den Verriegelflächen 23, 51 und den Montageflächen
7, 27 orientiert ist. Daraus resultiert dann beim Einfahren in den Verriegeleingriff
die Überlappung bzw. Überdeckung der Verriegelflächen 23, 51.
[0036] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verriegelungssystem 1 sind sämtliche
Verriegelflächen 23 des ersten Verriegelungsteils 3 und sämtliche Verriegelflächen
51 des zweiten Verriegelungsteils 5 zueinander parallel orientiert. Dies verstärkt
den Effekt einer insgesamt flachen Gesamtabmessung des Verriegelungssystem 1, sodass
eine Gesamtabmessung beispielsweise weniger als 15 mm betragen kann. Das Verriegelungssystem
1 kann daher auch an Stellen, beispielsweise in Zwischenräumen zweier Flügel 103,
105 eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems 100, eingesetzt werden, die wenig
Bauraum bzw. Platz bieten. Ferner bieten die flachen, parallelen Montageflächen 7
bzw. 27 eine flexible und einfache Möglichkeit zu Befestigung des jeweiligen Verriegelungsteils
3, 5 beispielsweise an einem Flügel 103, 105 des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
100.
[0037] Insbesondere in Fig. 2 ist zu sehen, dass die beiden Zungen 21 des ersten Verriegelungsteils
3 derart bezüglich der beiden Zungenaufnahmen 47 dimensioniert sind, dass die Zungen
21 in die Zungenaufnahmen 47 zum Einnehmen des Verriegeleingriffs einfahren können.
Beispielsweise ist eine Verriegelendposition vorgesehen, die ein weiteres relatives
Verschieben des ersten Verriegelungsteils 3 bezüglich des zweiten Verriegelungsteils
5 verhindert. Beim Einfahren einer Zunge 21 in eine entsprechende Zungenaufnahme 47
nimmt der Überlappungsbereich kontinuierlich bis hin zu einem Überlappungsmaximum,
das beispielsweise 450 mm
2 beträgt und in der Verriegelendposition erreicht wird, zu. Mit zunehmender Überlappung
der Verriegelflächen 23, 51 erhöht sich die Belastung, die das Verriegelungssystem
1 in der Lage ist, in Verriegelrichtung R zu übertragen bzw. aufzunehmen. Dies bedeutet,
dass die maximale Kraftübertragung in der Verriegelendposition erreicht wird. Beispielsweise
ist das Verriegelungssystem 1 dazu ausgelegt, im Verriegeleingriff, d.h. insbesondere
in der Verriegelendposition, eine Belastung in Verriegelrichtung R von mindestens
3 kN, vorzugsweise mindestens 4 kN, vorzugsweise mindestens 5 kN, mindestens 7 kN
oder vorzugsweise mindestens 10 kN aufzunehmen. Anders ausgedrückt ist das Verriegelungssystem
1 dazu in der Lage, bei einer äußeren Belastung bzw. Krafteinwirkung diese Belastung
bzw. Kraft von dem einen Verriegelungsteil 3, 5 auf das andere Verriegelungsteil 5,
3 zu übertragen, und umgekehrt. Ferner ist insbesondere in Fig. 2 zu erkennen, dass
die Zinken 39 beim Einfahren in den Verriegeleingriff den Zungenträger 15 derart unterfahren,
dass in der Verriegelendposition das erste Verriegelungsteil 3 und das zweite Verriegelungsteil
5 gegeneinander verspannt sind. Dies bedeutet, dass beim Einnehmen des Verriegeleingriffs,
also bei einer relativen Bewegung in Verschieberichtung V durch das Unterfahren durch
die Zinken 39 eine relative Bewegungskomponente in Verriegelrichtung R entsteht, die
bewirkt, dass die Verriegelflächen 23, 51 aufeinander zu bewegt werden. In einer beispielhaften
Ausführung sind die Verriegelflächen 23, 51 in der Verriegelendposition miteinander
in Kontakt, d.h. sie liegen wenigstens teilweise aufeinander auf. Ferner verklemmen
sich in der Verriegelendposition, die beispielsweise in Fig. 2 angedeutet ist, die
Verriegelflächen 23, 51 sowie die Zinkenoberseite 43 mit der Zungenträgeroberseite
11 gegeneinander, um die aufnehmbare Belastung in Verriegelrichtung R weiter zu erhöhen.
[0038] Bei der Ausführung gemäß Fig. 3a, 3b weist das erfindungsgemäße erste Verriegelungsteil
3 nur eine Zunge 21 auf, wobei dieses ansonsten im Wesentlichen wie die Ausführung
des ersten Verriegelungsteils 3 nach Fig. 1, 2 ausgebildet ist. Bezugnehmend auf die
Oberseite 11 gemäß Fig. 3a weist die Zunge 21 im Bereich der Einlaufradien 24 eine
Einlauffase 53, um ein sicheres Einnehmen des Verriegeleingriffs zu unterstützen.
Beispielsweise beträgt eine Abmessung der Einlaufphase 53 2 mm x 30° (Breite x Winkel),
wobei auch weitere Maße zulässig sind, die eine Unterstützung des Einnehmens des Verriegeleingriffs
bewirken. Neben den Einlaufradien 24 besitzt die Zunge 21 auch Einlaufradien 55 an
einem Übergang der Zunge 21 in den Zungenträger 15. D.h., die Einlaufradien 55 befinden
sich an den Seiten der Zunge 21 bezüglich der Querrichtung Q, wobei die Einlaufradien
55 entgegengesetzt zu den Einlaufradien 24 gewölbt sind. Beispielsweise sind die Einlaufradien
24 nach außen gewölbt und die Einlaufradien 55 nach innen gewölbt. Die Durchgangsöffnungen
9 sind beispielsweise als versenkte Durchgangsbohrungen realisiert, wobei je eine
Senkung 57 beispielsweise kegelförmig oder plan ausgebildet sein kann. Die beiden
versenkten Durchgangsbohrungen 9 sind unmittelbar angrenzend an die Zunge 21 in dem
Zungenträger 15 und vorzugsweise in Verschieberichtung V mittig auf dem Zungenträger
15 angeordnet. An der Unterseite 13 des ersten Verriegelungsteils 3 weist die Zunge
21 insbesondere im Bereich der Einlaufradien 24, also an einem in Verschieberichtung
V gemessenen vorderen Ende der Zunge 21, eine Anfahr- oder Zentrierschräge 59 auf,
die neben einer Zentrierfunktion auch ein sicheres Einfahren in den Verriegeleingriff
unterstützen soll. Anders ausgedrückt, besitzt die Verriegelfläche 23 der Zunge 21
eine Anfahrschräge 59, wobei ein Anfahrschrägenwinkel vorzugsweise im Bereich von
50 bis 45°, insbesondere bei 30°, liegen kann. Die ebenfalls von der Unterseite 13
her sichtbaren Einlaufradien 55 sind ferner dafür vorgesehen, einen Eckriss zu verhindern.
[0039] In Fig. 4a, 4b ist ein erfindungsgemäßes zweites Verriegelungsteil 5 abgebildet,
das vorzugsweise zusammen mit dem ersten Verriegelungsteil 3 nach Fig. 3a, 3b eingesetzt
wird. Entsprechend der Ausbildung des ersten Verriegelungsteils 3 mit nur einer Zunge
21 ist bei dem zweiten Verriegelungsteil 5 nur eine Zungenaufnahme 47, d.h. nur zwei
Füße 37, vorgesehen. In Fig. 4a ist zu erkennen, dass die Durchgangsöffnungen 33 von
der Oberseite 31 her beispielsweise als versenkte Durchgangsbohrungen realisiert sind,
wobei je eine Senkung 61 beispielsweise kegelförmig oder plan ausgebildet sein kann.
Die jeweilige schräg ausgebildete Zinkeninnenseite 41 der Zinken 39 dient als Einlaufradius
und unterstützt das Einnehmen des Verriegeleingriffs, indem die Zinkeninnenseite 41
beim Anfahren durch eine Zunge 21 diese sicher in die Zungenaufnahme 47 führt. An
der Unterseite 35 gemäß Fig. wie weist das zweite Verriegelungsteil 5 in einem Übergangsbereich
zwischen Fuß 37 bzw. Zinken 39 einen Radius 63 zur Vermeidung eines Eckrisses auf.
Die Zungenaufnahme 47 weist eine mit der Anfahrschräge 59 kooperierende Auflauframpe
65 auf, um ein Verkanten mit der Zunge 21 zu vermeiden und das Einnehmen des Verriegeleingriffs
zu erleichtern. Beispielsweise liegt ein Auflauframpenwinkel im Bereich von 5° bis
45°, insbesondere beträgt der Auflauframpenwinkel 30°. Zur Unterstützung der Montage
des zweiten Verriegelungsteils 5 beispielsweise an einem Flügel 105 kann an einer
Unterseite 35 der Füße 37 eine Positionierhilfe 67 vorgesehen sein, die als erhöhter,
sich in Querrichtung Q erstreckender Steg ausgebildet sein kann. Beispielsweise liegt
eine Breite der Positionierhilfe 67, also eine Erstreckung in Verschieberichtung V,
im Bereich von 5 mm bis 10 mm. Eine in Verschieberichtung V gemessene Gesamtabmessung
des zweiten Verriegelungsteils 5 von der Zungenspitze 45 bis zu einer Langkante 32
der Basis 29 liegt beispielsweise im Bereich von 25 mm bis 50 mm, wobei eine Abmessung
von etwa 35 mm bevorzugt ist.
[0040] Bezugnehmend auf Fig. 5, 6 sind zwei alternative Ausführungen einer Ausfiihrungsform
des ersten Verriegelungsteils 3 mit zwei Zungen 21, wie in Fig. 1, 2, dargestellt,
wobei sich die Ausführungen lediglich durch die Gestalt der Verriegelflächen 23 unterscheiden.
Während in Fig. 5 die Verriegelflächen 23 als im Wesentlichen ebene, glatte Flächen
realisiert sind, sodass ein gleichmäßiges Einfahren der Zungen 21 in entsprechende
Zungenaufnahmen 47 bei gleichbleibendem Reibungswiderstand gewährleistet ist, weisen
die Verriegelflächen 23 gemäß Fig. 6 eine Art Profilierung bzw. Verrippung auf, vorzugsweise
zwei Querstege 69. Die Querstege 69 erstrecken sich im Wesentlichen in Querrichtung
Q über die gesamte Breite der Verriegelflächen 23 und stehen von diesen in Verriegelrichtung
R, vorzugsweise 1 mm, 2 mm oder 3 mm, hervor. In den Fig. 5, 6 ist außerdem zu erkennen,
dass auch die Anfahrschräge 59 insbesondere über dieselbe Distanz wie die Querstege
69 über die Verriegelflächen 23 hervorstehen kann.
[0041] In Fig. 8, 9 sind zwei alternative Ausführungen einer Ausführungsform des zweiten
Verriegelungsteils 5 mit zwei Zungenaufnahmen 47, wie in Fig. 1, 2, dargestellt, die
vorzugsweise in Kombination mit den Ausführungen gemäß Fig. 5 bzw. 6 zum Einsatz kommen,
wobei sich die Ausführungen lediglich durch die Gestalt der Verriegelflächen 51 unterscheiden.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 8 sind die Verriegelflächen 51 im Wesentlichen eben
und glatt ausgebildet, insbesondere um mit den glatten Oberflächen der Verriegelflächen
23 nach Fig. 5 zusammenzuwirken. Wie in Fig. 9 zu erkennen ist, weisen die Verriegelflächen
51 eine Art Profilierung bzw. Verrippung auf, vorzugsweise drei Quernuten 71, die
sich im Wesentlichen in Querrichtung Q über die gesamte Breite der Verriegelflächen
51 erstrecken. Die Quernuten 71 sind dazu ausgebildet, mit den Querstegen 69 derart
zusammenwirken, dass beim Einfahren der Zungen 21 in die Zungenaufnahmen 47 die Querstege
69 sukzessive in aufeinanderfolgende Quernuten 71 eingreifen. Ein Abstand zweier benachbarter
Quernuten 71 in Verschieberichtung V ist dabei auf einen Abstand zweier benachbarter
Querstege 69 abgestimmt, wobei eine Abmessung der Quernut 71 in Verschieberichtung
V größer ist als eine Abmessung des Querstegs 69. Die Querstege 69 können daher in
die Quernuten 71 einrasten, um den Widerstand in Verschieberichtung V beim Ineinanderein-
und Auseinanderausfahren sprunghaft zu erhöhen bzw. zu reduzieren. Dadurch ist es
unter anderem möglich, eine haptische und/oder akustische Rückmeldung über den Fortschritt
beim Einfahren der Zunge 21 in die Zungenaufnahme 47 zu erhalten. In beiden Ausführungen
gemäß Fig. 8, 9 ist an einem hinteren Ende jeder Zungenaufnahme 47 ein von der Plattenunterseite
35 vorstehender Endanschlag 73 vorgesehen, an dem die Zunge 21 zur Begrenzung des
Ineinandereinfahrens anschlagen kann.
[0042] Die Seitenansicht des ersten Verriegelungsteils 3 gemäß Fig. 7 verdeutlicht, dass
dessen Montagefläche 7 und dessen Verriegelflächen 23 zueinander parallel und in die
gleiche Richtung weisend orientiert sind. Das erste Verriegelungsteil 3 ist in der
Seitenansicht stufenförmig. Dies bedeutet, dass die Zungen 21 in Verriegelrichtung
R versetzt zu dem Zungenträger 15 angeordnet sind. Folglich befinden sich auch die
Montagefläche 7 und die Verriegelflächen 23 auf einer unterschiedlichen Höhe in Verriegelrichtung
R. Die Verriegelflächen 23 werden außerdem nicht von der gesamten Zungenunterseite
13 gebildet, sondern ausschließlich von dem in Fig. 7 horizontal dargestellten, sich
von der Anfahrschräge 59 bis zu einem Zentrieranschlag 75 erstreckenden Abschnitt.
Beispielsweise liegt eine Länge der Verriegelflächen 23 in Verschieberichtung V im
Bereich von 15 mm bis 30 mm. Der Zentrieranschlag 75 geht bündig in einen die Zunge
21 mit dem Zungenträger 15 verbindenden Verbindungsbereich 77 über. Die Zunge 21 überdeckt
bzw. überlappt den Zungenträger 15 um wenige Millimeter beispielsweise im Bereich
von 3 mm bis 10 mm (Überlappungsabschnitt 79). Der Überlappungsabschnitt 79 mündet
auf der Verriegelungsteiloberseite 11 in den Zungenträger 15.
[0043] Aus der Seitenansicht des zweiten Verriegelungsteils 5 gemäß Fig. 10 ist zu erkennen,
dass im Bereich der Oberseite 31 der Basis 29 eine Gesamtabmessung in Verriegelrichtung
R im Wesentlichen konstant ist und vorzugsweise im Bereich von 5 mm bis 20 mm liegt,
wobei eine Abmessung von etwa 9 mm bevorzugt ist. Lediglich im Bereich der in Verriegelrichtung
R nach unten vorstehenden Positionierhilfe 67 ist die Abmessung um wenige Millimeter,
insbesondere 1 mm, 2 mm oder 3 mm größer. An der Stelle, an der der Fuß 37 in den
Zinken 39 übergeht, nimmt die Abmessung aufgrund der schräg ausgebildeten Zinkenoberseite
43 hin zu der Zinkenspitze 45 kontinuierlich ab.
[0044] In Fig. 11a, 11b bzw. 12a, 12b sind alternative Ausführungen des ersten Verriegelungsteils
3 bzw. des zweiten Verriegelungsteils 5 dargestellt, die sich im Wesentlichen von
den vorherigen Ausführungen nur dadurch unterscheiden, dass drei Zungen 21 bzw. drei
Zungenaufnahmen 47 vorgesehen sind und sich kammartig von dem Zungenträger 15 weg
erstrecken. Es ist zu sehen, dass je Zunge 21 zwei Durchgangsöffnungen 9 unmittelbar
an diese angrenzend in den Zungenträger 15 eingebracht sind. Ferner sind auch die
in die Basis 29 eingebrachten Durchgangsöffnungen 33 so angeordnet, dass je eine Durchgangsöffnung
33 einem der gleichmäßig entlang der Erstreckung der Basis 29 in Querrichtung Q verteilten
Füße 37 zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass sich je eine Durchgangsöffnung 33 durch
einen Fuß 37 hindurch erstreckt. Wie auch bereits in den vorigen Figuren zu erkennen
ist, steht der Zungenträger 15 in Querrichtung Q über die jeweils äußere Zunge 21
um einen Randabschnitt 81 über. Anders ausgedrückt, weist der Zungenträger 15 in dem
Randabschnitt 81 keine Zunge 21 auf.
[0045] Bezugnehmend auf Fig. 13 bis 15b wird der Einsatz eines insbesondere nach einem der
vorigen Ausführungsformen ausgebildeten Verriegelungssystems 1 bei einem Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystem 100, bzw. bei einem Hebeschiebefenster- und/oder Hebeschiebetürsystem,
beschrieben. Fig. 13 zeigt eine perspektivische Schnittansicht des Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystems 100 mit montiertem Verriegelungssystem 1. Das Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystem 100 nach Fig. 13 weist einen beweglichen Schiebeflügel 103
mit einem Profilrahmen 107 auf. Zusätzlich ist ein weiterer Flügel 105, der entweder
ebenfalls als Schiebeflügel oder als feststehender Standflügel ausgebildet sein kann,
mit einem Profilrahmen 109 vorgesehen. Beide Profilrahmen 107, 109 bestehen aus insbesondere
paarweise aufeinander senkrecht stehenden Vertikalholmen und Horizontalholmen. In
Fig. 13 sind ein Vertikalholmen 111 des Schiebeflügels 103 sowie ein Vertikalholmen
113 des weiteren Flügels 105, im Folgenden Standflügel genannt, gezeigt. Die Flügel
103, 105 sind dabei in Verriegelrichtung R zueinander versetzt angeordnet. Der Schiebeflügel
103 ist zum Öffnen und/oder Schließen des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
100 translatorisch in Verschieberichtung V verschiebbar, so dass sich in einer Schließstellung
des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems 100 der Vertikalholm 111 des Schiebeflügels
103 und der Vertikalholm 113 des Standflügels 105 in Verriegelrichtung R überlappen
bzw. überdecken, wie es in Fig. 13 dargestellt ist. Dabei weisen die Vertikalholmen
111, 113 jeweils eine Beschlagsnut 115, 117 zum Aufnehmen eines Beschlags (nicht dargestellt)
an einer in Verschieberichtung V orientierten Seitenfläche des jeweiligen Vertikalholms
111, 113 auf. Ferner ist eine der Beschlagsnut 115, 117 diametral gegenüberliegende
Seitenfläche 119, 121 dazu ausgelegt, ein Glas, wie ein Isolierglas, des Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystems 100 aufzunehmen. An den einander zugewandten Vertikalholminnenflächen
127 bzw. 129 ist jeweils eine Dichtungsleiste 123 bzw. 125 zur Aufnahme einer jeweiligen
Dichtung 124 bzw. 126 angebracht, wobei in dem Schließzustand die Dichtungsleiste
123 mit der Dichtung 126 in Kontakt gerät, bzw. die Dichtungsleiste 125 mit der Dichtung
124, um gegenüber äußeren Einflüssen, wie Geräuschen und/oder Wind bzw. Regen, isoliert
zu sein. Bei einer beispielhaften Ausführung ist das Verriegelungssystem 1 derart
angebracht, dass das erste Verriegelungsteil 3 an der Vertikalholminnenfläche 127
des Schiebeflügels 103 und das zweite Verriegelungsteil 105 an einer der Vertikalholminnenfläche
127 zugewandten Innenfläche 131 der Dichtungsleiste 125 montiert ist. Gemäß Fig. 13
sind die Vertikalholminnenflächen 127, 129 und die Dichtungsleisteninnenfläche 131
zueinander parallel ausgerichtet. Das Verriegelungssystem 1 ist dabei dazu ausgelegt,
ein sich Entfernen der Flügel 103, 105 in Verriegelrichtung R zu verhindern. Die beiden
Verriegelungsteile 3, 5 sind dabei derart aufeinander abgestimmt sowie insbesondere
derart bezüglich einander an den entsprechenden Vertikalholmen 111, 113 positioniert,
dass sie beim Verschieben des Schiebeflügels 103 in den Schließzustand miteinander
in einen Verriegeleingriff gelangen, wie es in Fig. 13 angedeutet ist. In Fig. 13
ist eine Ausführung des Verriegelungssystems 1 mit zwei Zungen 21 bzw. zwei Zungenaufnahmen
47 dargestellt, wie es insbesondere in Bezug auf die Fig. 1, 2 sowie 5 bis 10 beschrieben
wurde, wobei die Zungen 21 im Wesentlichen vollständig in die entsprechenden Zungenaufnahmen
47 zur Herstellung des Verriegeleingriffs eingefahren sind. D.h. also, dass die Struktur
sowie die Anordnung der beiden Verriegelungsteile 3, 5 derart aufeinander abgestimmt
ist, dass eine Blockierung eines sich Entfernens der Flügel 103, 105 in der Verriegelrichtung
R aufgrund des Verriegeleingriffs einhergeht. Beim Auftreten von Belastung in Verriegelrichtung
R, beispielsweise aufgrund von Windböen oder durch menschliche Kraft bei Einbruchsversuchen,
wird durch den Verriegeleingriff zwischen den beiden Verriegelungsteilen 3, 5 ein
sich Entfernen der Flügel 103, 105 in Verriegelrichtung R verhindert. Vorteilhafterweise
verkeilen bzw. verklemmen sich die beiden Verriegelungsteile 3, 5 zwischen jeweiligen
Anschlagspunkt-Paaren, wobei ein Anschlagspunkt-Paar durch die Einlaufphase 53 der
Oberseite 11 der Zungen 21 sowie die Dichtungsleisteninnenfläche 131 und ein weiteres
Anschlagspunkt-Paar durch die Auflauframpe 65 an der Unterseite 35 des zweiten Verriegelungsteils
5 sowie den Verbindungsbereich 77 des ersten Verriegelungsteils 3 gebildet ist.
[0046] Gemäß Fig. 14a bis 15b ist das Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem 100 als
Hebeschiebefenster- und/oder Hebeschiebetürsystem 150, im Folgenden Hebeschiebesystem
150 genannt, ausgebildet, wobei gleiche Bauteile mit derselben Bezugsziffer versehen
sind. Eine Hebeschiebesystem 150 unterscheidet sich von dem Schiebefenster- und/oder
Schiebetürsystem 100 im Wesentlichen dadurch, dass beim Verschieben des Schiebeflügels,
welcher nun Hebeschiebeflügel 153 genannt wird, in seine Schließstellung bzw. aus
seiner Schließstellung heraus dieser abgesenkt bzw. angehoben werden muss. Dazu ist
der Hebeschiebeflügel 153 mit einer Hebeschiebeeinrichtung (nicht dargestellt) versehen,
die in der Regel in den jeweiligen Profilrahmen integriert ist. Während Fig. 14a,
14b die Schließstellung des Hebeschiebeflügels 153 in dessen abgesenkter Stellung
zeigen, ist in Fig. 15a, 15b der Hebeschiebeflügel 153 in seiner angehobenen, aber
nicht in Verschieberichtung V verschobenen, Stellung gezeigt. Es ist zu erkennen,
dass die jeweiligen Schnittdarstellungen 14b, 15b, welche den Verriegeleingriff zwischen
den beiden Verriegelungsteilen 3, 5 im montierten Zustand bei einem Hebeschiebesystem
150 darstellen und entlang der Schnittlinien A - A bzw. B - B zu verstehen sind, identisch
ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass sich im Verriegeleingriff sowohl in der angehobenen
als auch in der abgesenkten Stellung des Hebeschiebeflügels 153 ein Verriegeleingriff
ergibt, der ein sich Entfernen der Flügel 153, 105 in Verriegelrichtung R verhindert.
Es sei klar, dass die Verriegelungsteile 3, 5 in Fig. 14a bzw. 15a lediglich schematisch
und mithilfe eines jeweiligen zeichnerischen Aufbruchs 155, 157 dargestellt sind.
In dem zeichnerischen Aufbruch 155 in Fig. 14a greift die Zunge 21 etwa mittig in
die Zungenaufnahme 47 während des Verriegeleingriffs ein. In dem Verriegeleingriff
gemäß 15a, der durch den zeichnerischen Aufbruch 157 verdeutlicht ist, ist der Hebeschiebeflügel
153 zusammen mit dem ersten Verriegelungsteil 3 in Querrichtung Q nach oben in die
angehobene Position des Hebeschiebeflügels 153 gefahren, sodass die Zunge 21 des ersten
Verriegelungsteils 3 derart innerhalb der Zungenaufnahme 47 des zweiten Verriegelungsteils
5 in Querrichtung Q nach oben gefahren ist, dass die Zunge 21 mit dem oberen Fuß 37
in Anschlag gerät. Insofern begrenzt die Schiebebewegungsamplitude eine Relativbewegung
der beiden Verriegelungsteile, bzw. der beiden benachbarten Flügel, in Querrichtung
Q. Der Verriegeleingriff lässt also eine Hebebewegungsamplitude von wenigstens 3 mm,
vorzugsweise wenigstens 5 mm, insbesondere wenigstens 8 mm zwischen den Verriegelungsteilen
3,5 in einer Querrichtung Q zu. Die Hebebewegungsamplitude ist dabei auf eine Höhe
einer Türschwelle (nicht dargestellt) des Hebeschiebesystems 150 abzustimmen, wobei
zu berücksichtigen ist, dass je geringer die Höhe der Türschwelle ist, desto geringer
die zugelassene Hebebewegungsamplitude sein darf. Das erfindungsgemäße Hebeschiebesystem
150 mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem 1 ist also derart ausgestaltet,
dass eine Einbruchsicherung bzw. eine Sicherung gegen erhöhte Windlasten bei gleichzeitiger
Gewährleistung der Hebeschiebefunktion bereitgestellt ist. Bei Einbrüchen wird versucht,
den Hebeschiebeflügel 153 über die Laufschiene der Türschwelle zu heben und anschließend
den Hebeschiebeflügel 153 von dem Standflügel 105 weg zu drücken, wobei verschiedene
Werkzeuge Einsatz finden, wie beispielsweise ein Stemmeisen, dass in den Zwischenraum
der Vertikalholmen 111, 113 eingeschoben und als Art Hebel verwendet wird, um den
Zwischenraum weiter aufzuspreizen, um einen Durchgang für eine Person zu schaffen.
Die Hebebewegungsamplitude des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems 1 ist dabei
derart bestimmt, dass das Anheben des Hebeschiebeflügels 153 gerade noch gewährleistet
ist, jedoch ein weiteres Anheben über die angehobene Verschiebestellung des Hebeschiebeflügels
153 hinaus nicht mehr möglich ist. Die Hebebewegungsamplitude wird nämlich durch den
Verriegeleingriff zwischen den beiden Verriegelungsteilen 3, 5 realisiert, wobei die
Zunge 21 innerhalb der Zungenaufnahme 47 in Querrichtung Q bewegt werden kann, bis
die Zunge 21 an einen zugeordneten Fuß 37 anschlägt. Die Sicherung in Verriegelrichtung
R wird ebenfalls durch den Verriegeleingriff zwischen den beiden Verriegelungsteilen
3, 5 realisiert, und zwar dadurch, dass beim Auftreten einer Belastung in Verriegelrichtung
R sich die beiden Verriegelungsteile 3, 5 gegeneinander verspannen, insbesondere sich
die Zunge 21 innerhalb der Zungenaufnahme 47 verklemmt. Auf diese Weise ist es möglich,
Belastungen in Verriegelrichtung R in Höhe von mindestens 3 kN, vorzugsweise 4 kN,
vorzugsweise 5 kN, vorzugsweise 6 kN, vorzugsweise 7 kN, oder sogar von 10 kN zu übertragen.
Ferner ist klar, dass bei ansteigender flächiger Erstreckung der Flügel, insbesondere
des Hebeschiebeflügels 153, die Angriffsfläche für Windlasten von außen zunimmt. Aus
diesem Grund nimmt auch die Anforderung an die aufnehmbare Belastung in Verriegelrichtung
R mit zunehmender Größe des Hebeschiebeflügels 153 stark zu. Auf den Hebeschiebeflügel
153 wirkende Windlasten verursachen eine Verbiegung bzw. Krümmung der Flügel zwischen
den Vertikalholmen, sodass an dem Vertikalholm 111 im Mittelverschlussbereich sehr
hohe Belastungen in Verriegelrichtung R auftreten, die ein sich voneinander Entfernen
des Hebeschiebeflügels 153 und des Standflügels 105 verursachen. Das Verriegelungssystem
1 ist in der Lage diese Kräfte aufzunehmen und ein sich Entfernen der Flügel 153,
105 voneinander zu verhindern. Da die Profilrahmen 107, 109 in der Regel aus Kunststoff,
wie PVC, hergestellt sind, werden zur Montage der Verriegelungsteile 3, 5 an den Vertikalholmen
111, 113 Aussteifungen 159, insbesondere aus Metall bzw. Stahl, vorzugsweise Alu oder
vorzugsweise Polyamidkern , eingesetzt, um die Stabilität zu erhöhen. Die Montage
erfolgt beispielsweise mithilfe von Schrauben (nicht dargestellt) entlang der Verschraubungen
161 (Fig. 14b, 15b). Es sei klar, dass derartige Aussteifungen 159 auch bei Schiebefenster-
und/oder Schiebetürsystemen 100 verwendet werden.
[0047] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Verriegelungssystem
- 3
- erstes Verriegelungsteil
- 5
- zweites Verriegelungsteil
- 7
- Montagefläche
- 9
- Durchgangsöffnung
- 11
- Oberseite
- 13
- Unterseite
- 15
- Zungenträger
- 17
- Langkante
- 19
- Ecke
- 21
- Zunge
- 23
- Verriegelfläche
- 24
- Einlaufradius
- 25
- Zungenoberseite
- 27
- Montagefläche
- 29
- Basis
- 30
- Rand
- 31
- Oberseite
- 32
- Langkante
- 33
- Durchgangsöffnung
- 35
- Unterseite
- 37
- Fuß
- 39
- Zinken
- 41
- Zinkeninnenseite
- 42
- Zinkenaußenseite
- 43
- Zinkenoberseite
- 45
- Zinkenspitze
- 47
- Zungenaufnahme
- 49
- Abschnitt
- 51
- Verriegelfläche
- 53
- Einlauffase
- 55
- Einlaufradius
- 57
- Senkung
- 59
- Anfahrschräge
- 61
- Senkung
- 63
- Radius
- 65
- Auflauframpe
- 67
- Positionierhilfe
- 69
- Quersteg
- 71
- Quernut
- 73
- Endanschlag
- 75
- Zentrieranschlag
- 77
- Verbindungsbereich
- 79
- Überlappungsabschnitt
- 81
- Randabschnitt
- 100
- Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem
- 103, 105
- Flügel
- 107, 109
- Profilrahmen
- 111, 113
- Vertikalholm
- 115, 117
- Beschlagsnut
- 119, 121
- Seitenfläche
- 123, 125
- Dichtungsleiste
- 124, 126
- Dichtung
- 127, 129
- Vertikalholminnenfläche
- 131
- Dichtungsleisteninnenfläche
- 150
- Hebeschiebefenster- und/oder Hebeschiebetürsystem
- 153
- Hebeschiebeflügel
- 155, 157
- Aufbruch
- 159
- Aussteifung
- 161
- Verschraubung
- V
- Verschieberichtung
- R
- Verriegelrichtung
- Q
- Querrichtung
1. Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150), insbesondere Hebeschiebetürsystem,
umfassend:
- wenigstens einen beweglichen Schiebeflügel und wenigstens einen weiteren, zum Schiebeflügel
benachbarten Flügel mit jeweils einem Flügelprofilrahmen (107, 109), der aus Vertikalholmen
und Horizontalholmen besteht, wobei der Schiebeflügel zum Öffnen und/oder Schließen
des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems (100, 150) relativ zu dem weiteren
Flügel in einer translatorischen Verschieberichtung (V) derart verschiebbar ist, dass
sich in einem Schließzustand des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems (100,
150) ein Vertikalholm des Schiebeflügels und ein Vertikalholm des weiteren Flügels
in einer zur Verschieberichtung (V) senkrechten Verrielgelrichtung (R) überlappen;
und
- ein insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 20 ausgebildetes Verriegelungssystem
(1) zum Verhindern eines sich Entfernens der Flügel in Verrielgelrichtung (R) in dem
Schließzustand, wobei das Verriegelungssystem (1) ein erstes Verriegelungsteil (3),
das an dem sich überlappenden Vertikalholmen des Schiebeflügels montiert ist, und
ein zweites Verriegelungsteil (5) aufweist, das an dem anderen überlappenden Vertikalholmen
des benachbarten Flügels montiert ist, wobei das erste und das zweite Verriegelungsteil
(3, 5) derart aufeinander abgestimmt sind, dass sie beim Verschieben des Schiebeflügels
in die Schließstellung miteinander in einen Verriegeleingriff gelangen.
2. Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150) nach Anspruch 1, wobei das erste
und das zweite Verriegelungsteil (3, 5) derart aufeinander abgestimmt sind, dass sie
sich beim Einnehmen des Verriegeleingriffs gegeneinander in Verriegelrichtung (R)
verspannen, um die sich überlappenden Vertikalholme zueinander hin zu ziehen, wobei
insbesondere in dem Schließzustand des Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
(100, 150) eine Kraft aufgrund des Verriegeleingriffs zwischen dem ersten und dem
zweiten Verriegelungsteil (3, 5) hervorgerufen wird, welche ein Aufeinanderzuziehen
der Verriegelungsteile (3, 5) bewirkt, und/oder gegenseitig zueinander in einer zur
Verriegelrichtung (R) und zur Verschieberichtung (V) querliegenden Querrichtung (Q)
ausrichten.
3. Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Verriegelungssystem (1) dazu ausgelegt ist, im Verriegeleingriff eine Belastung
in Verriegelrichtung (R) in Höhe von mindestens 3 kN, vorzugsweise 4 kN, 5 kN, 6 kN,
7 kN, 8 kN, 9 kN oder 10 kN, aufzunehmen.
4. Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das erste und das zweite Verriegelungsteil (3, 5) an einer Außenfläche des jeweiligen
Vertikalholms, insbesondere im Mittelverschlussbereich, befestigt sind, wobei die
Außenflächen einander zugewandt sind und insbesondere derart plan und stufenfrei ausgebildet
sind, dass eine flächige Auflage des jeweiligen Verriegelungsteils (3, 5) erreicht
ist, und/oder wobei das Verriegelungssystem (1) in Querrichtung (Q) bezüglich der
jeweiligen Vertikalholme in einem Bereich in der unteren Hälfte, vorzugsweise im unteren
Drittel, des Vertikalholms des jeweiligen Flügels anzuordnen ist, wobei insbesondere
das Verriegelungssystem (1) auf einer Höhe von einer Bodenseite des Schiebefenster-
und/oder Schiebetürensystems (100, 150) her vorzugsweise bodenbündig, insbesondere
im Bereich von 0 cm bis 30 cm, vorzugsweise im Bereich von mehr als 10 cm bis höchstens
150 cm, insbesondere von 20 cm bis 130 cm, insbesondere von 30 cm bis 100 cm, anzuordnen
ist.
5. Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens zwei insbesondere identisch ausgebildete Verriegelungsteil-Paare
vorgesehen sind, wobei ein Verriegelungsteil-Paar ein erstes (3) und ein zweites Verriegelungsteil
(5) umfasst, wobei insbesondere ein zweites Verriegelungsteil-Paar unmittelbar an
ein erstes Verriegelungsteil-Paar anschließt, und/oder wobei das erste und das zweite
Verriegelungsteil (3, 5) derart aufeinander abgestimmt sind, dass im Verriegeleingriff
eine Hebebewegungsamplitude von wenigstens 5 mm zwischen den Verriegelungsteilen (3,
5) in einer zur Verriegelrichtung (R) und zur Verschieberichtung (V) querliegenden,
insbesondere vertikalen, Heberichtung zugelassen ist, wobei insbesondere die Relatiwerschiebung
in Heberichtung durch eine Hebebewegungsamplitudengrenze begrenzt ist.
6. Verriegelungssystem (1) für ein insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche
ausgebildetes Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystem (100, 150), insbesondere Hebeschiebetürsystem,
wobei das Verriegelungssystem (1) dazu ausgelegt ist, ein sich Entfernen zweier Flügel
eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems (100, 150) in einer zur flächigen
Erstreckung der Flügel querliegenden, insbesondere lotrechten, Verriegelrichtung (R)
zu blockieren, umfassend:
- ein erstes Verriegelungsteil (3) mit einer Montagefläche (7) zum Befestigen an einem
Flügel und wenigstens einer Verriegelfläche (23), vorzugweise mehreren separaten Verriegelflächen
(23); und
- ein zweites Verriegelungsteil (5) mit einer Montagefläche (27) zum Befestigen an
einem anderen Flügel und wenigstens einer Verriegelfläche (51), vorzugweise mehreren
separaten Verriegelflächen (51);
- wobei beide Verriegelungsteile (3, 5) dazu ausgebildet sind, über eine Linearbewegung
relativ zueinander in einen Verriegeleingriff zu gelangen, in dem sich zugeordnete
Verriegelflächen einander in einer zur Linearbewegungsrichtung senkrechten Verrielgelrichtung
(R) überdecken, wobei ein Überdeckungsbereich der zugeordneten Verriegelflächen beim
Einfahren in den Verriegeleingriff allmählich zunimmt;
- wobei die Montageflächen und die Verriegelflächen im Wesentlichen zueinander parallel
liegen.
7. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 6, wobei die Linearbewegungsrichtung parallel
zu den Verriegel- und den Montageflächen liegt und/oder wobei sämtliche Verriegelflächen
(23) des ersten Verriegelungsteils (3) und sämtliche Verriegelflächen (51) des zweiten
Verriegelungsteils (5) zueinander parallel liegen, wobei insbesondere wenigstens eine
Verriegelfläche (23) des ersten Verriegelungsteils (3) wenigstens einen sich in Verschieberichtung
(V) erstreckenden Quersteg (69) und/oder wenigstens eine Verriegelfläche (51) des
zweiten Verriegelungsteils (5) eine sich in Verschieberichtung (V) erstreckende Quernut
(71) aufweist, wobei insbesondere der wenigstens eine Quersteg (69) und die wenigstens
eine Quernut (71) derart aufeinander abgestimmt sind, dass der wenigstens eine Quersteg
(69) in die wenigstens eine Quernut (71) einrasten kann, und/oder wobei die Montagefläche
(7) des ersten Verriegelungsteils (3) und die Montagefläche (27) des zweiten Verriegelungsteils
(5) in Verriegelrichtung (R) voneinander weg weisen.
8. Verriegelungssystem (1) für ein insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildetes
Hebeschiebetürsystem (153), wobei das Verriegelungssystem (1) dazu ausgelegt ist,
ein sich Entfernen zweier Flügel eines Schiebefenster- und/oder Schiebetürsystems
(100, 150) in einer zur flächigen Erstreckung der Flügel querliegenden, insbesondere
lotrechten Verriegelrichtung (R) zu blockieren, umfassend:
- ein erstes Verriegelungsteil (3) mit einer Montagefläche (7) zum Befestigen an einem
Flügel und wenigstens einer Verriegelfläche (23), vorzugweise mehreren separaten Verriegelflächen
(23); und
- ein zweites Verriegelungsteil (5) mit einer Montagefläche (27) zum Befestigen an
einem anderen Flügel und wenigstens einer Verriegelfläche (51), vorzugweise mehreren
separaten Verriegelflächen (51);
- wobei beide Verriegelungsteile (3, 5) dazu ausgebildet sind, über eine Linearbewegung
relativ zueinander in einen Verriegeleingriff zu gelangen, in dem zugeordnete Verriegelflächen
einander in einer zur Linearbewegungsrichtung senkrechten Verrielgelrichtung (R) überlappen,
wobei im Verriegeleingriff eine Hebebewegungsamplitude von wenigstens 5 mm zwischen
den Verriegelungsteilen (3, 5) in einer zur Verriegelrichtung (R) und zur Linearbewegungsrichtung
querliegenden Heberichtung zugelassen ist;
- wobei ein Überlappungsbereich der zugeordneten Verriegelflächen beim Einfahren in
den Verriegeleingriff bis hin zu einer Verriegelendposition zu einem Maximum zunimmt.
9. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das erste Verriegelungsteil
einen Zungenträger (15) und wenigstens eine sich von dem Zungenträger (15) aus erstreckende
Zunge (21) umfasst, wobei insbesondere das erste Verriegelungsteil (3) aus einem Stück,
vorzugsweise aus Metall, hergestellt ist, wobei insbesondere das erste Verriegelungsteil
(3) zwei, vorzugsweise drei, vier oder fünf, insbesondere identisch ausgebildete Zungen
(21) umfasst, wobei insbesondere ein Abstand zweier benachbarter Zungen (21) gleich
groß ist, vorzugsweise im Bereich von 10 mm bis 40 mm, insbesondere im Bereich von
15 mm bis 35 mm, insbesondere im Bereich von 20 mm bis 30 mm liegt, wobei insbesondere
jede Zunge (21) an einer zugehörigen Zungenunterseite eine Verriegelfläche (23) bildet.
10. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei der Zungenträger
(15) als vorzugsweise ebene, längliche Platte ausgebildet ist und eine Plattenunterseite
die Montagefläche (7) bildet, wobei insbesondere die Platte und die Montagefläche
(7) in Verriegelrichtung (R) versetzt zu der wenigstens einen Zunge (21) ausgeführt
sind, sodass im montierten Zustand der Platte an dem Vertikalholm die wenigstens eine
Zunge (21) frei von einem Eingriff und/oder Kontakt mit dem Vertikalholm liegt.
11. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei das zweite Verriegelungsteil
(5) eine Basis (29) und wenigstens zwei sich von einer Basisunterseite aus erstreckende
und in einem Abstand zueinander angeordnete, vorzugsweise identisch ausgebildete,
Füße (37) umfasst, wobei insbesondere das zweite Verriegelungsteil aus einem Stück,
vorzugsweise aus Metall, hergestellt ist, wobei insbesondere je zwei benachbarte Füße
(37) und die Basisunterseite eine Zungenaufnahme (47) definieren, wobei insbesondere
die Basis (29) als vorzugsweise ebene, längliche Platte ausgebildet ist, wobei insbesondere
eine der Zungenaufnahme (47) zugewandte Plattenunterseite eine Verriegelfläche (51)
bildet und/oder jeweils eine Fußunterseite eine Montagefläche (27) bildet.
12. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 11, wobei die wenigstens eine Zunge (21) derart
bezüglich der wenigstens einen Zungenaufnahme (47) dimensioniert ist, dass die Zunge
(21) in die Zungenaufnahme (47) bis hin zu einer Verriegelendposition einfahrbar ist,
wobei insbesondere in der Verriegelendposition das Überlappungsmaximum wenigstens
10 cm2, 15 cm2, 20 cm2, 30 cm2, 40 cm2, 50 cm2, 70 cm2, 100 cm2, 150 cm2, 200 cm2, 300 cm2, 400 cm2, 500 cm2, 700 cm2, 900 cm2, beträgt und kleiner als 1000 cm2 ist.
13. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei je ein Fuß (37)
einen Zinken (39) aufweist, dessen einer Zungenaufnahme (47) zugewandte Zinkeninnenseite
(41, 42) schräg ausgebildet ist und dessen an die Zinkeninnenseite (41, 42) anschließende
Zinkenoberseite (43) ebenfalls schräg ausgebildet ist, sodass die Zinkeninnenseite
(41, 42) und die Zinkenoberseite (43) in eine gemeinsame Zinkenspitze (45) münden
und ein Zinkenquerschnitt hin zur Zinkenspitze (45) vorzugsweise kontinuierlich abnimmt,
wobei insbesondere der Zinken (39) in der Verriegelendposition derart den Zungenträger
(15) unterfährt, dass das erste Verriegelungsteil (3) und das zweite Verriegelungsteil
(5) gegeneinander verspannt sind.
14. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Verriegelfläche
(23) einer Zunge (21) eine Anfahrschräge (59) und/oder die Verriegelfläche (51) einer
Zungenaufnahme (47) eine Auflauframpe (65) aufweist, wobei insbesondere ein Anfahrschrägenwinkel
im Bereich von etwa 5° bis etwa 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 10° bis etwa
40°, vorzugsweise im Bereich von etwa 15° bis etwa 35° liegt, insbesondere etwa 20°,
etwa 25° oder etwa 30° beträgt und/oder ein Auflauframpenwinkel im Bereich von etwa
5° bis etwa 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 10° bis etwa 40°, vorzugsweise im
Bereich von etwa 15° bis etwa 35° liegt, insbesondere etwa 20°, etwa 25° oder etwa
30° beträgt.
15. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, wobei das Verriegelungssystem
(1) dazu ausgelegt ist, in der Verriegelendposition eine Kraft in Verriegelrichtung
(R) und/oder in Querrichtung (Q) von mindestens 3 kN, vorzugsweise 4 kN, 5 kN, 6 kN,
7 kN, 8 kN, 9 kN oder 10 kN, aufzunehmen, wobei insbesondere sich das erste Verriegelungsteil
(3) mit dem zweiten Verriegelungsteil (5) beim Auftreten einer äußeren Kraft im Verriegeleingriff
verklemmt.