[0001] Die Erfindung betrifft eine Geräteanschlusseinheit für ein Elektrogerät mit wenigstens
zwei Geräteversorgungselementen zum Versorgen von elektrischen Bauteilen des Elektrogerätes
mit elektrischer Energie. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Elektrogerät.
[0002] Elektrische Geräte benötigen für ihre Funktion elektrische Energie mit einer Versorgungsspannung
von unter oder über 250 V, wobei Haushaltsgeräte, wie beispielsweise Kochfelder und
Backöfen, eine Betriebsspannung von über 250 V erfordern.
[0003] Um diese Energieversorgung sicherstellen zu können, müssen die Geräte sicher mit
dem Gebäudeinstallationsnetz verbunden werden.
[0004] Geräteseitig geschieht dies meist durch das Anschließen einer Netzleitung mit entsprechendem
Querschnitt an das im Gerät eingebaute Anschlussterminal sowie netzseitig durch das
Anschließen dieser Netzleitung an eine Geräteanschlussdose der Hauselektroinstallation.
Bei Geräten unter 250 V Versorgungsspannung wird anstelle des Anschlussterminals üblicherweise
ein Geräteanschlusssystem oder ein Geräteanschlussstecker verwendet.
[0005] Problematisch dabei ist, dass der Anschluss der Netzleitung an die Geräteanschlusseinheit
und/oder an die Geräteanschlussdose der Hauselektroinstallation nach dem Stand der
Technik über Schraubklemmen erfolgt. Hierzu werden beispielsweise die abisolierten
Adern mit einer Aderendhülse versehen und die so konfektionierten Aderenden der Netzleitung
werden mittels jeweils einer Schraube auf eine Kontaktklemme montiert, wobei letztere
über Steckkontakte mit der Geräteinnenverdrahtung verbunden ist.
[0006] Nachteilig hierbei ist, dass dieser Anschluss sehr montage- und materialaufwändig
von einem Elektrofachmann oder zumindest einer elektrotechnisch unterwiesenen Person
vor Ort hergestellt werden muss.
[0007] Die Schwierigkeit besteht insbesondere darin, dass eine mittels Schraubklemme ausgeführte
elektrische Verbindung nur dann langfristig elektrisch sicher funktionieren kann,
wenn die Schraube exakt mit der vom Hersteller vorgegebenen Schraubenvorspannkraft
angezogen wird.
[0008] Diese exakt notwendige Schraubenvorspannkraft einzustellen, stellt nach dem Stand
der Technik eine Herausforderung dar, welche nur über die mechanische Hilfsgröße Drehmoment
mit einer sehr großen Ungenauigkeit realisiert werden kann.
[0009] Dazu ist es notwendig, ein kalibriertes drehmomentgesteuertes Schraubwerkzeug zu
verwenden. Jedoch ist dieses bereits in einem industriellen Fertigungsprozess kaum
sicher im Dauerbetrieb anwendbar. Umso unsicherer und unwahrscheinlicher ist dessen
sichere, exakte und selbstverständliche Anwendung in einem handwerklich geprägten
Serviceeinsatz, wie der Inbetriebnahme eines weißen Ware-Gerätes. Praktisch werden
hier meist die Schrauben der Schraubverbindung auf gut Glück angezogen, ohne die geforderten
Schraubenvorspannkräfte zu kennen, gezielt einzustellen und/oder gar einzuhalten.
[0010] Aus dieser üblichen Praxis ergibt sich ein erhöhtes Fehlerpotential für die Elektrosicherheit
des Geräteanwenders und des Gerätes sowie eine erhöhte Brandgefahr durch thermisch
überlastete Verbindungsstellen.
[0011] Des Weiteren benötigt die Schraubverbindung entsprechende zusätzliche Verbindungsbauteile,
wodurch sich die Übertragungsverluste zwischen Netz und Gerät aufgrund zusätzlicher
Durchgangs- und/oder Übergangswiderstände erhöhen. Zudem benötigt diese Schraubverbindungstechnik
hochwertige und/oder leitfähige Werkstoffe und Materialien zur Herstellung der elektrischen
Verbindung. Dies ist insbesondere auch im Hinblick auf die zunehmenden hohen Materialpreise,
langen Lieferzeiten von entsprechenden Bauteilen und die allgemeine Verknappung von
Rohstoffen nachteilig.
[0012] Aus der
DE 10 2017 057 334 A1 ist ein Haushaltsgerät mit einer Geräteanschlussdose für den Netzanschluss bekannt,
wobei die jeweiligen Leiter auf einem Klemmblock der Geräteanschlussdose mittels einer
Schraub- oder anderen Klemmverbindung befestigt werden, um anschließend eine elektrisch
leitfähige Verbindung durch Einführen der Geräteanschlussdose in den Netzanschluss
herbeizuführen.
[0013] In der
DE 20 2013 101 698 U1 wird ein Schutzleiterkontaktiersystem für Geräteanschlusssysteme elektrischer Geräte
für unterschiedliche Versorgungsspannungen beschrieben, wobei eine Schutzleiteranschlusslasche
als Bestandteil des Gerätegehäuses an einer Einbringöffnung für das Geräteanschlusssystem
ausgebildet und mit einem korrespondierend ausgebildeten Schutzleiteranschlusskontakt
des Geräteanschlusssystems wirkverbindbar ist. Somit wird der Schutzleiteranschluss
hier über eine Steckverbindung realisiert.
[0014] Aus der
EP 2 978 075 A2 ist ein Stecker mit integriertem Schutzleiteranschluss für elektrische Geräte bekannt,
bei dem eine an der Außenkontur des Steckers angeordnete, den Schutzleiteranschluss
bildende Powerkontaktklemmfeder direkt mit dem Gerätegehäuse mechanisch und damit
auch elektrisch wirkverbindbar ist.
[0015] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
[0016] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Geräteanschlusseinheit für ein Elektrogerät mit
wenigstens zwei Geräteversorgungselementen zum Versorgen von elektrischen Bauteilen
des Elektrogerätes mit elektrischer Energie, wobei den Geräteversorgungselementen
jeweils ein Kontaktierungselement zugeordnet ist, welches jeweils einem angeordneten
Versorgungsleiter im Betätigungsfall eine definierte Kontaktierungskraft mittels eines
Beaufschlagungselementes aufprägt, sodass ein elektrischer Kontakt zwischen den jeweiligen
Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter realisiert ist.
[0017] Somit wird eine montagefreundliche und materialsparende elektrische Verbindung zwischen
dem jeweiligen Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter des Netzanschlusses
realisiert, ohne dass aufwändige Zusatzwerkzeuge zur Herstellung der Verbindung notwendig
sind.
[0018] Es ist besonders vorteilhaft, dass der elektrische Kontakt zwischen dem jeweiligen
Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter frei von einer Schraubverbindung
mit zusätzlichen Verbindungsbauteilen ist, wodurch Übertragungsverluste zwischen dem
Netz und dem Elektrogerät, die Fehleranfälligkeit und/oder die Brandgefahr verringert
werden.
[0019] Zudem kann auf hochwertige zusätzliche Werkstoffe und Materialien zum Ausbilden des
elektrischen Kontaktes zwischen dem jeweiligen Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter
des Versorgungsnetzes verzichtet werden.
[0020] Somit wird eine sichere, verlustarme Verbindung des Elektrogeräts zum jeweiligen
länderspezifischen Versorgungsnetz bereitgestellt.
[0021] Des Weiteren können nun auch Nicht-Fachleute beispielsweise ein derartiges Haushaltsgerät
sicher an das Hausnetz anschließen, wobei dieses auch frei von Werkzeugen erfolgt.
Folglich ist ein Drehmomentschlüssel zum sicheren Kontaktieren vorliegend nicht mehr
notwendig.
[0022] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung beruht darauf, dass der elektrische Kontakt
über ein Kontaktierungselement erfolgt, welches durch Ausgestaltung eines Beaufschlagungselementes
eine definierte Kontaktierungskraft im Betätigungsfall auf den Versorgungsleiter ausübt.
Somit wird mittels des Beaufschlagungselementes gezielt und definiert die Kontaktierungskraft
bereit- und/oder eingestellt, indem das Beaufschlagungselement zumindest auf jeweils
einen angeordneten Versorgungsleiter einwirkt.
Folgendes Begriffliche sei erläutert:
[0023] Eine "Geräteanschlusseinheit" ist insbesondere ein Geräteanschlussterminal, eine
Geräteanschlussdose, ein Geräteanschlusssystem oder ein Geräteanschlussstecker. Eine
Geräteanschlusseinheit stellt insbesondere eine elektrische Verbindung zwischen der
Geräteinnenverdrahtung des Elektrogerätes und den Versorgungsleitern des Netzanschlusses
(Stromnetz) dar.
[0024] Ein "Elektrogerät" ist ein durch elektrische Energie betriebenes Gerät für private
und/oder gewerbliche Nutzung. Das Elektrogerät wird insbesondere direkt vom Stromnetz
mit Energie versorgt. Ein Elektrogerät ist beispielsweise eine Lötstation, ein medizinisches
Gerät oder ein Haushaltsgerät. Bei einem "Haushaltsgerät" handelt es sich insbesondere
um ein elektrisches Gerät, welches üblicherweise im Privathaushalt genutzt wird. Unter
ein Haushaltsgerät fallen beispielsweise ein Elektroherd, eine Geschirrspülmaschine
oder eine Waschmaschine. Ein Haushaltsgerät wird insbesondere auch als Weiße Ware
bezeichnet.
[0025] Ein "Geräteversorgungselement" ist insbesondere ein Element in der Geräteanschlusseinheit,
welches im Kontakt zur Geräteinnenverdrahtung des Elektrogerätes steht. Ein Geräteversorgungselement
kann beispielsweise als fester und/oder unflexibler Kontakt oder als Leiter ausgeführt
sein. Zum Beispiel ist ein Geräteversorgungselement eine Leiterlitze eines Kabelbaumes
der Geräteinnenverdrahtung oder ein Anschlusspin eines Leuchtmittels. Ist das Geräteversorgungselement
beispielsweise eine Litze als Bestandteil einer Innenverdrahtung, so ist diese Litze
entsprechend flexibel.
[0026] Ein "Versorgungsleiter" ist insbesondere ein stromführender Leiter (auch "Ader" genannt)
in einem Netzkabel. Der Versorgungsleiter ist insbesondere mit einer Isolierung umhüllt,
jedoch insbesondere im Bereich des elektrischen Kontaktes abisoliert, sodass freier
("blanker") Draht und/oder freie Litzen an der Stelle des elektrischen Kontaktes vorliegt
oder vorliegen. Hierbei ist es entscheidend, dass der blanke Leiter der Netzleitung
direkt, das bedeutet ohne ein zusätzliches Kontaktelement, wie beispielsweise 6,3
mm Flachsteckkontakt, mit dem Geräteversorgungselement verbunden ist. Der Draht oder
die Litzen des Versorgungsleiters weist oder weisen insbesondere Kupfer oder Aluminium
auf.
[0027] Unter einem "elektrischen Kontakt" wird eine leitende elektrische Verbindung zwischen
dem jeweiligen Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter verstanden. Der
elektrische Kontakt besteht insbesondere direkt, das bedeutet, der abisolierte Versorgungsleiter
steht in direkter mechanischer Verbindung zum Geräteversorgungselement, oder indirekt,
wobei bei letzterem der elektrische Kontakt über ein zusätzlich stromleitendes Verbindungselement
erfolgt, sodass sich Geräteversorgungselement und Versorgungsleiter nicht direkt berühren.
[0028] Ein "Kontaktierungselement" ist insbesondere ein Element oder Bauteil, welches den
elektrischen Kontakt zwischen dem jeweiligen Geräteversorgungselement und dem Versorgungsleiter
herstellt oder diese in einen elektrischen Kontakt bringt. Bei einem Kontaktierungselement
kann es sich beispielsweise um ein Käfigzugfederkontaktmodul oder ein Leiterdirektverbindungskontaktmodul
handeln.
[0029] Ein "Beaufschlagungselement" ist ein Element des Kontaktierungselementes, welches
zumindest dem Versorgungsleiter im Betätigungsfall eine definierte Kontaktierungskraft
aufprägt.
[0030] Unter einer "definierten Kontaktierungskraft" wird insbesondere eine Kraft verstanden,
mit welcher der Versorgungsleiter und/oder das Geräteversorgungselement in der Geräteanschlusseinheit
in eine elektrische Verbindung gebracht werden. Die definierte Kontaktierungskraft
wird insbesondere auf die elektrische Verbindung zwischen dem Geräteversorgungselement
und dem Versorgungsleiter und/oder einem weiteren Verbindungselement aufgebracht.
Somit liegt der Betätigungsfall und/oder ein Wirkungsfall vor.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform weist die Geräteanschlusseinheit drei, vier, fünf,
sechs oder weitere Geräteversorgungselemente auf, welchen jeweils ein Kontaktierungselement
zugeordnet ist, welches jeweils einem angeordneten Versorgungsleiter im Betätigungsfall
eine definierte Kontaktierungskraft mittels jeweils einem Beaufschlagungselement aufprägt.
[0032] Somit ist je nach Anzahl der Adern des Netzkabels aufgrund von Gleichstrom, Wechsel-
oder Drehstrom sowie der entsprechenden Schutzklasse jeder Versorgungsleiter (Ader
des Netzkabels) mittels eines zugeordneten Kontaktierungselementes mit einem Beaufschlagungselement
elektrisch mit dem jeweils zugeordneten Geräteversorgungselement verbindbar.
[0033] Hierbei kann bei jedem Kontaktierungselement aufgrund der Ausgestaltung seines jeweiligen
Beaufschlagungselementes dieselbe definierte Kontaktierungskraft bei allen Kontaktierungselementen
oder unterschiedliche definierte Kontaktierungskräfte aufgeprägt werden. Somit kann
beispielsweise gezielt die definierte Kontaktierungskraft an den Durchmesser von unterschiedlich
dicken Versorgungsleitern angepasst werden.
[0034] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Geräteversorgungselemente als im Wesentlichen
stabile Stege ausgestaltet sind. Während somit übliche Versorgungsleiter aufgrund
ihres Aderquerschnitts eine gewisse Flexibilität bieten, ist die stabile und somit
feste Ausgestaltung der Geräteversorgungselemente dafür geeignet, dass bei den durch
die Kontaktierungselemente über den Versorgungsleiter aufgeprägten Kräften die Geräteversorgungselemente
sich nicht verbiegen. Somit bieten die als im Wesentlichen stabile Stege ausgestalteten
Versorgungselemente einen Kraftwiderstand gegen die aufgeprägten Kontaktierungskräfte
auf die Versorgungsleiter.
[0035] Um die definierte Kontaktierungskraft gezielt einzustellen und/oder um eine sich
selbst nachregelnde elektrische Verbindungstechnik bereitzustellen, weisen die Beaufschlagungselemente
ein Federelement, ein Klemmelement und/oder ein Rastelement auf, welches jeweils die
definierte Kontaktierungskraft aufprägt.
[0036] Somit kann die auf den Versorgungsleiter wirkende notwendige Kontaktierungskraft
gezielt mittels der Ausgestaltung des Federelementes, des Klemmelementes und/oder
des Rastelementes eingestellt, verändert und/oder langfristig gehalten werden.
[0037] Ein "Federelement" ist insbesondere ein metallisches technisches Bauteil, welches
sich elastisch verformen lässt. Ein Federelement ist insbesondere eine Schraubfeder,
beispielsweise ein in Schraubenform gewickelter Draht. Hierbei lässt sich die Kontaktierungskraft
insbesondere über die Federkonstante (Federhärte) des Federelementes einstellen. Bei
dem Federelement können insbesondere der Werkstoff, die Anzahl und der Durchmesser
der Wicklungen variiert werden, um eine definierte Kontaktierungskraft einzustellen.
Bei Einwirken und/oder Betätigen der Feder tritt als elastische Verformung insbesondere
eine Dehnung, Biegung, Scherung und/oder Torsion auf.
[0038] Ein "Klemmelement" ist insbesondere ein Bauteil, welches geometrisch derart ausgestaltet
ist, dass bei Anbringen an den Versorgungsleiter dieser mechanisch fixiert wird. Dazu
weist das Klemmelement beispielsweise eine kleiner werdende Aussparung auf, in welche
der Versorgungsleiter mechanisch fixiert wird.
[0039] Ein "Rastelement" (auch "Verrastelement") ist insbesondere ein Bauteil, welches beim
Verschieben in eine vorgegebene Position einrastet und dadurch eine Presskraft auf
den Versorgungsleiter ausübt. Beispielsweise wird durch ein vertikales Verschieben
und dadurch realisiertes Einrasten eine vertikale Presskraft auf den Versorgungsleiter
ausgeübt. Bevorzugt weist das Kontaktierungselement mehrere Einraststufen des Rastelementes
auf, sodass die Presskraft und somit die Kontaktierungskraft gezielt eingestellt und/oder
angepasst werden kann. Beispielsweise erfolgt das Einrasten des Rastelementes im Inneren
des Kontaktierungselementes an verschiedenen Rasthaken der inneren Gehäusewand des
Kontaktierungselementes. Auch kann beispielsweise das Rastelement als Bügel ausgestaltet
sein, welcher durch ein Schwenken in eine Rastposition verfährt und dabei den Versorgungsleiter
mit dem entsprechenden Geräteversorgungselement zusammenpresst.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform der Geräteanschlusseinheit ist dem Geräteversorgungselementen
und/oder den Versorgungsleitern jeweils eine Einführeinrichtung zugeordnet, sodass
das jeweilige Geräteversorgungselement und der jeweilige Versorgungsleiter definiert
zueinander anordenbar sind.
[0041] Dadurch können sowohl die Geräteversorgungselemente als auch die Versorgungsleiter
jeweils durch eine Einführeinrichtung in das Kontaktierungselement eingebracht und/oder
durch die Einführungseinrichtung im Inneren des Kontaktierungselementes derart geführt
werden, dass diese jeweils eine definierte Anordnung im Kontaktierungselement und
zueinander einnehmen.
[0042] Eine "Einführeinrichtung" ist insbesondere eine Einrichtung, welche ein gezieltes
Einführen und somit Einbringen eines Geräteversorgungselementes und/oder Versorgungsleiters
in die Geräteanschlusseinheit und/oder das Kontaktierungselement ermöglicht und/oder
das Geräteversorgungselement und/oder den Versorgungsleiter innerhalb der Geräteanschlusseinheit
und/oder des Kontaktierungselementes gezielt in seinem jeweiligen Verlauf führt. Bei
einer Einführeinrichtung kann es sich insbesondere um eine Einführöffnung und/oder
um eine ausgeführte Führungsbahn der Geräteanschlusseinheit und/oder des Kontaktierungselements
handeln.
[0043] Um die Kontaktierungskraft gezielt einzustellen und/oder anzupassen, weisen die Kontaktierungselemente
ein Betätigungselement auf, sodass durch ein Betätigen des Betätigungselements die
Kontaktierungskraft verstärkt oder verringert wird.
[0044] Bei einem "Betätigungselement" handelt es sich insbesondere um ein mechanisch betätigtes
Bauelement, welches auf das Beaufschlagungselement einwirkt und dadurch die Kontaktierungskraft
verändert. Bei einem Betätigungselement kann es sich beispielsweise um einen mechanischen
und/oder elektronischen Schalter handeln. Auch kann das Betätigungselement als Abdeckung
(Deckel) des Kontaktierungselements ausgebildet sein, sodass beispielsweise bei geöffneter
Abdeckung das Beaufschlagungselement entlastet ist und das Geräteversorgungselement
und/oder der Versorgungsleiter durch ein Einführloch in das Kontaktierungselement
eingeführt werden können und beim anschließenden Schließen der Abdeckung des Kontaktierungselementes
durch direktes Einwirken der Abdeckung auf das Beaufschlagungselement eine definierte
Kontaktierungskraft eingestellt wird. Beispielsweise drückt hierzu die Abdeckung und/oder
das Betätigungselement direkt auf das Federelement und/oder das Rastelement beim Schließen
des Kontaktierungselementes.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform der Geräteanschlusseinheit ist im Falle einer Ausbildung
der Geräteversorgungselemente als Leiter das jeweilige Kontaktierungselement derart
eingerichtet, dass jeweils dem angeordneten Versorgungsleiter und dem jeweiligen Leiter
im Betätigungsfall die definierte Kontaktierungskraft mittels des Beaufschlagungselementes
aufgeprägt wird.
[0046] Somit können simultan dem jeweiligen Leiter der Gehäuseinnenverdrahtung des Elektrogerätes
und dem zugeordnete Versorgungsleiter in einem Kontaktierungselement eine definierte
Kontaktierungskraft aufgeprägt werden. Je nach Ausgestaltung des Kontaktierungselementes,
beispielsweise mit einer Feder oder mit jeweils zwei getrennten Federn jeweils für
den Leiter der Geräteinnenverdrahtung und dem Versorgungsleiter, kann somit dieselbe
Kontaktierungskraft oder unterschiedliche Kontaktierungskräfte aufgebracht werden.
[0047] Um die notwendige Kontaktierungskraft mittels der Ausgestaltung des Kontaktierungselementes
einzustellen, weist oder weisen eines der Kontaktierungselemente oder mehrere Kontaktierungselemente
oder sämtliche Kontaktierungselemente eine Käfigzugfeder auf.
[0048] Wenn der Leiter der Geräteinnenverdrahtung und der zugeordnete Versorgungsleiter
einen unterschiedlichen Aderquerschnitt aufweisen, ist es besondere vorteilhaft, wenn
das Kontaktierungselement zwei unterschiedliche Käfigzugfedern aufweist, sodass in
Abhängigkeit des Aderquerschnittes unterschiedliche definierte Kontaktierungskräfte
auf den Leiter und den Versorgungsleiter aufgebracht werden können.
[0049] Bei einer "Käfigzugfeder" handelt es sich insbesondere um einen Federklemmanschluss
für eine elektrische Verbindung. Eine Käfigzugfeder weist insbesondere einen Grob-
und/oder Mittel-Federstahl auf. Die Käfigzugfeder weist insbesondere eine Klemmfeder
und/oder eine Stromschiene (Strombalken) auf. Der Strombalken besteht insbesondere
aus Kupfer mit einer Silberoberfläche. Die Klemmfeder wird insbesondere durch das
Betätigungselement zusammengedrückt, wodurch der Leiter und/oder Versorgungsleiter
in die Aussparung der Klemmfeder unterhalb des Strombalkens einführbar ist und beim
Entlasten der Klemmfeder diese in ihre Ruhelage zurückkehrt, sodass durch die Klemm-
oder Kontaktkraft der Leiter und/oder Versorgungsleiter von unten gegen den Strombalken
gepresst wird. Somit wird ein elektrischer Kontakt zwischen dem Leiter und/oder dem
Versorgungsleiter und dem Strombaken der Käfigzugfeder aufgebaut. Im Falle, dass auf
beiden Seiten des Strombalkens eine Klemmfeder mit jeweils einem eingeklemmten Leiter
der Geräteinnenverdrahtung und einem eingeklemmten Versorgungsleiter angeordnet ist,
wird ein indirekter elektrischer Kontakt zwischen dem Leiter und dem Versorgungsleiter
über den Strombalken der Käfigzugfeder realisiert. Mittels einer einzigen Käfigzugfeder
kann jedoch auch ein direkter Kontakt zwischen dem Leiter und dem Versorgungsleiter
hergestellt werden, in dem auf dem Strombalken verzichtet wird, und bei zusammengedrückter
Käfigzugfeder von der einen Seite der Versorgungsleiter und darüber liegend von der
anderen Seite der Leiter (oder umgekehrt) in die Aussparung der Käfigzugfeder eingebracht
und eingeklemmt werden.
[0050] In einer weiteren Ausgestaltungsform der Geräteanschlusseinheit ist oder sind eins
der Kontaktierungselemente oder mehrere Kontaktierungselemente oder sämtliche Kontaktierungselemente
als Leiterdirektverbindungskontaktmodul ausgebildet, sodass mittels der definierten
Kontaktierungskraft des Beaufschlagungselementes eine direkte elektrische Verbindung
zwischen dem jeweiligen Geräteversorgungselement und dem Leiter und dem jeweiligen
Versorgungsleiter besteht.
[0051] Ein "Leiterdirektverbindungskontaktmodul" ist insbesondere ein Bauteil, welches derart
eingerichtet ist, dass die abisolierten Adern und/oder Litzen des Leiters und des
Versorgungsleiters mittels des Leiterdirektverbindungskontaktmoduls direkt einen elektrischen
Kontakt ausbilden, wodurch eine direkte elektrische Verbindung besteht.
[0052] Um eine optimale direkte elektrische Verbindung zwischen dem Leiter und dem Versorgungsleiter
herzustellen, weist das Leiterdirektverbindungskontaktmodul ein Leiterführungselement
und/oder Leiterklemmelement auf.
[0053] Somit wird der Leiter und der Versorgungsleiter mittels des Leiterführungselements
und/oder Leiterklemmelementes derart geführt und in Position gebracht, dass die abisolierten
Teile des Leiters und/oder des Versorgungsleiters in direktem mechanischen Kontakt
innerhalb des Leiterdirektverbindungskontaktmoduls treten.
[0054] Da im Falle des Leiterdirektverbindungskontaktmoduls eine direkte elektrische Verbindung
zwischen dem Leiter und dem Versorgungsleiter auftritt, sind weitere stromführende
Teile, wie ein Strombalken, in dieser Ausführungsform nicht notwendig. Folglich werden
Übertragungsverluste minimiert und auf hochwertige, leitfähige Werkstoffe, wie die
eines Strombalkens, kann beim Leiterdirektverbindungskontaktmodul verzichtet werden.
[0055] Es ist besonders vorteilhaft, dass das Leiterdirektverbindungskontaktmodul aus Metall-Stanzbiegenteilen,
wie z.B. Federstahl mit der Materialnummer 1.4310, geformt werden kann, sodass keine
hochwertigen Werkstoffe, wie Kupfer und/oder Silber, notwendig sind. Somit wird die
Abhängigkeit von hohen Materialpreisen und langen Lieferzeiten aufgrund der Verknappung
von hochwertigen Rohstoffen gesenkt.
[0056] In einer weiteren Ausgestaltungsform weist die Geräteanschlusseinheit einen Schutzleiteranschluss
mit einer Powerkontaktklemmfeder auf.
[0057] Somit kann der Schutzleiter in einer einfachen Form an die Geräteanschlusseinheit
mittels der Powerkontaktklemmfeder angeschlossen und somit die Sicherheit, zum Beispiel
zum Schutz gegen elektrischen Schlag, gewährleistet werden.
[0058] Eine "Powerkontaktklemmfeder" ist insbesondere eine Federkraftklemme. Die Powerkontaktklemmfeder
stellt insbesondere mit hoher Verbindungskraft und großer Verbindungsfläche eine niederohmige
und dauerhafte Verbindung zwischen einem Schutzleiter und dem Gehäuseblech eines Schutzklasse
I Gerätes sicher.
[0059] Um neben Haushaltsgeräten mit Gleichstromversorgung und kleineren Geräten mit geringerem
elektrischen Energiebedarf auch große Haushaltsgeräte anzuschließen, ist die Geräteanschlusseinheit
als Geräteanschlussterminal für ein Haushaltgerät mit einer Betriebsspannung oberhalb
von 250 V
eff, insbesondere mit einer Dreiphasenwechselspannung, ausgebildet.
[0060] Hierzu sei herausgestellt, dass die erfindungsgemäße Geräteanschlusseinheit prinzipiell
sowohl für Geräte mit einem Netzanschluss bis kleiner gleich 250 V als auch für Geräte
mit einem Netzanschluss über 250 V geeignet und unabhängig von der Betriebsspannung
das Funktionsprinzip identisch ist.
[0061] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Elektrogerät,
welches eine zuvor beschriebene Geräteanschlusseinheit aufweist.
[0062] Somit wird ein Elektrogerät bereitgestellt, welches im Haushalt sehr montagefreundlich
und wertstoffsparend an das Netzkabel sicher und verlustarm angeschlossen werden kann.
Insbesondere erfolgt der Anschluss des Elektrogerätes ohne Verwendung eines Schraubwerkzeuges,
dessen Drehmoment kalibriert sein müsste. Folglich weist die Geräteanschlusseinheit
und das Elektrogerät eine sichere, langlebige und langanhaltende exakt eingestellte
elektrische Verbindung zwischen dem Netzkabel und der Geräteinnenverdrahtung auf.
[0063] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Backofens,
- Figur 2
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Geräteanschlussterminals
mit einer anschlossenen Netzanschlussleitung in geschlossener Form, bei der die Adern
der abgemantelten Netzanschlussleitung in die Einführöffnungen für die Adern eingeschoben
sind,
- Figur 3
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung des Geräteanschlussterminals ohne
angeschlossene Netzleitung in geschlossener Form,
- Figur 4
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Geräteanschlussterminals
ohne angeschlossene Netzleitung in geöffneter Form,
- Figur 5
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Geräteanschlussterminals
mit angeschlossener Netzanschlussleitung und Leitern einer Geräteinnenverdrahtung
mit fünf Käfigzugfederkontaktmodulen,
- Figur 6
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Käfigzugfederkontaktmoduls
mit geöffnetem Moduldeckel,
- Figur 7
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung von zwei Käfigzugfedern auf einem
Strombalken,
- Figur 8
- eine stark schematisch-perspektivische Darstellung eines Geräteanschlussterminals
mit angeschlossener Netzanschlussleitung, unangeschlossenen Leitern einer Geräteinnenverdrahtung
und fünf Leiterdirektverbindungskontaktmodulen,
- Figur 9
- ein Leiterdirektverbindungskontaktmodul mit geöffnetem Moduldeckel und einem Einraster,
und
- Figur 10
- ein Leitungsführungs- und -klemmelement des Leiterdirektkontaktmoduls mit einem Leiter
der Geräteinnenverdrahtung und einer Ader.
[0064] An einem Backofen 101 ist rückseitig ein Geräteanschlussterminal 102 angeordnet.
Dieses Geräteanschlussterminal 102 weist Kontakte 107 zum Anschluss der Geräteinnenverdrahtung,
diesen Kontakten 107 zugeordnete Einführöffnungen 106 sowie zugeordnete Käfigzugfedern
110 auf.
[0065] Die Kontakte 107 zum Anschluss der Geräteinnenverdrahtung sind über Adern (nicht
dargestellt) mit einem elektrischen Bauteil, wie der Heizung, dem Gebläse und/oder
dem Licht des Backofens 101, verbunden.
[0066] Zum Anschließen des Backofens 101 an ein Hausnetz werden die fünf Adern 105 der Netzanschlussleitung
103 des Hauses an ihren Enden abisoliert. Drei der Adern werden Phase, eine Ader der
Nullleiter und eine die Erde genannt. Die abisolierten Enden der Adern 105 werden
über die Einführöffnungen 106 eingeschoben und im Bezug zu den Kontakten zum Anschluss
der Geräteinnenverdrahtung 107 positioniert. Dabei werden jeweils die Käfigzugfedern
110 nach unten gedrückt, sodass das Einführen der abisolierten Adern 105 vollständig
erfolgen kann. Sobald die Ader 105 eingeschoben ist, wird die jeweilige Käfigzugfeder
110 "losgelassen", sodass über eine Öse der Käfigzugfeder 110 der abisolierte Teil
der Ader 105 mit der entsprechenden Zugfederkraft mit den Kontakten zum Anschluss
der Geräteinnenverdrahtung 107 verbunden wird. Dies wird für alle Adern entsprechend
durchgeführt.
[0067] Somit konnte ohne das Verwenden eines Drehmomentschraubers ein sicheres Anschließen
des Backofens mit dem Hausanschluss realisiert werden.
[0068] In einer Alternative weist ein Geräteanschlussterminal 202 eine Netzanschlussleitung
203 auf. Die Netzanschlussleitung 203 ist mittels einer Halteklemme 204 im Inneren
des Geräteanschlussterminals 202 festgeklemmt. Hinter der Halteklemme 204 wurde eine
Kabelummantelung der Netzanschlussleitung 203 entfernt, sodass anschließend fünf Adern
205 der Netzanschlussleitung 203 einzeln weiter geführt sind. Die fünf Adern 205 sind
jeweils über eine Einführöffnung 206 jeweils in ein Käfigzugfederkontaktmodul 213
geführt. An der gegenüberliegenden Seite sind mittels fünf nicht gezeigten Einführöffnungen
203 entsprechend fünf Leiter 217 einer Geräteinnenverdrahtung jeweils in eins der
fünf Käfigzugfederkontaktmodule 213 geführt.
[0069] Auf der Unterseite weist das Geräteanschlussterminal 202 einen Schutzleiteranschluss
218 auf, welcher mit einer nicht gezeigten Powerkontaktklemmfeder unterseitig mit
dem Geräteanschlussterminal 202 verbunden ist.
[0070] Jedes Käfigzugfederkontaktmodul 213 weist einen beweglichen Moduldeckel 215 und zwei
gegenüberliegende Einführöffnungen 206 auf. In jedem Käfigzugfederkontaktmodul 213
sind im Inneren eine erste Käfigzugfeder 210 und eine zweite Käfigzugfeder 211 auf
einem Strombalken 212 angeordnet. Der Strombalken 212 ist stromleitend aus Kupfer
mit einer Silberoberfläche ausgeführt.
[0071] Zum elektrischen Verbinden der Netzanschlussleitung 203 mit ihren fünf Adern 205
mit den fünf Leitern 217 der Geräteinnenverdrahtung werden folgende Arbeitsgänge durchgeführt:
[0072] Die Netzanschlussleitung 203 wird in das Geräteanschlussterminal 202 eingeführt und
mittels der Halteklemme 204 im Inneren des Geräteanschlussterminals 202 festgeklemmt.
Hinter der Halteklemme 204 werden die fünf Adern 205 frei von der Kabelummantelung
der Netzanschlussleitung 203 einzeln im Inneren des Geräteanschlussterminals 202 jeweils
zu einem der Käfigzugfederkontaktmodule 213 geführt. Ebenso werden die Leiter 217
der Geräteinnenverdrahtung in das Geräteanschlussterminal 202 jeweils einzeln zu den
entsprechenden Käfigzugfederkontaktmodulen 213 geführt. Die Leiter 217 der Geräteinnenverdrahtung
und die Adern 205 der Netzanschlussleitung 203 sind an ihren jeweiligen freien Enden
abisoliert.
[0073] Bei geöffnetem Moduldeckel 215 der Käfigzugfederkontaktmodule 213 sind jeweils die
erste Käfigzugfeder 210 und die zweite Käfigzugfeder 211 (wie in Figur 7 gezeigt)
entspannt. In dieser Stellung befindet sich eine Aussparung 220 der ersten Käfigzugfeder
210 und eine Aussparung der zweiten Käfigzugfeder 211 oberhalb des Strombalkens 212.
[0074] Nacheinander werden nun die Moduldeckel 215 der jeweiligen Käfigzugfederkontaktmodule
213 durch manuelles Drücken auf den jeweiligen Moduldeckel 215 geschlossen. Dadurch
wird auf die erste Käfigzugfeder 210 und die zweite Käfigzugfeder 211 von oben ein
Druck aufgebracht und die beiden Käfigzugfedern 210 und 211 werden zusammengedrückt.
Aufgrund der Form der beiden Käfigkontaktfedern 210, 211 mit einem unteren horizontalen
Abschnitt der jeweiligen Käfigkontaktfedern 210, 211 parallel zum und oberhalb auf
dem Strombalken 212 liegend, verschieben sich die Aussparung 220, 221 von oberseitig
des Strombalkens 212 auf unterseitig des Strombalkens 212. Daraufhin wird durch die
jeweils gegenüberliegenden Einführöffnungen 206 eines jeden Kontaktmodules 213 auf
der einen Seite eine abisolierte Ader 205 und auf der anderen Seite ein abisolierter
Leiter 217 der Geräteinnenverdrahtung durch die Einführöffnung 206 und die nach unten
verschobene Aussparung 220 oder 221 durchgeführt. Aufgrund der Federkraft der ersten
Käfigzugfeder 210 und der zweiten Käfigzugfeder 211 wird entsprechend die abisolierte
Ader 205 und der abisolierte Leiter 217 an der Unterseite des Strombalkens 212 mit
einer definierten Kontaktierungskraft aufgrund der entsprechenden Federspannung festgeklemmt.
Hierbei schnellen die erste Käfigzugfeder 210 und die zweite Käfigzugfeder 211 in
Abhängigkeit der Querschnitte der abisolierten Ader 205 und des abisolierten Leiter
217 aufgrund ihrer Federkraft teilweise zu ihrer entspannten Position gegen den Moduldeckel
315 zurück. Durch das Festklemmen stehen die festgeklemmte abisolierte Ader 205 und
der festgeklemmte abisolierte Leiter 217 über den Strombalken 212 in elektrischem
Kontakt.
[0075] Folglich wird ohne Verwendung eines Werkzeuges eine indirekte elektrische Verbindung
zwischen jeder Ader 205 der Netzanschlussleitung 203 und jedem zugeordneten Leiter
217 der Geräteinnenverdrahtung realisiert.
[0076] In einer Alternative weist ein Geräteanschlussterminal 302 eine Netzanschlussleitung
303, eine Halteklemme 304, fünf Leiterdirektkontaktmodule 313 und fünf Leiter 317
einer Geräteinnenverdrahtung (in Figur 8 im nichtangeschlossenen Zustand gezeigt)
auf. Die Netzanschlussleitung 303 weist an ihrem Ende wiederum fünf Adern 305 auf,
welche an ihren Enden abisoliert sind, sodass einzelne Litzen frei liegen. Ebenso
sind die Leiter 317 an ihrem Ende abisoliert.
[0077] Auf der Unterseite des Geräteanschlussterminals 302 ist wiederum ein Schutzleiteranschluss
318 wie oben beschrieben angeordnet. Jedes Leiterdirektkontaktmodul 313 weist einen
betätigbaren, beweglichen Moduldeckel 315 und an gegenüberliegenden Seiten jeweils
eine Einführöffnung 306 für eine Ader 305 und einen Leiter 317 auf.
[0078] Im Inneren jedes Leiterdirektkontaktmoduls 313 ist ein Leitungsführungs- und -klemmelement
314 mit einem mittigen Einraster 311 angeordnet. Das Leitungsführungs- und -klemmelement
314 weist an gegenüberliegenden Seiten zwei Aussparungen 320 zur Durchführung des
Leiter 317 und der Ader 305 (siehe Fig. 10) auf, wobei die Aussparung 320 für den
Leiter 317 der Geräteinnenverdrahtung höher liegt als die Aussparung 320 für die Ader
305. Dies wird durch eine entsprechende Ausgestaltung des Leiterführungs- und -klemmelementes
314 mit einer entsprechend höher gelegenen Führungsbahn für den Leiter 317 realisiert.
[0079] Zum Herstellen der direkten elektrischen Verbindung zwischen jeder abisolierten Ader
305 der Netzanschlussleitung 303 und dem jeweiligen abisolierten Leiter 317 der Geräteinnenverdrahtung
werden folgende Arbeitsschritte durchgeführt.
[0080] Bei jeweils geöffnetem Moduldeckel 315 jedes Leiterdirektkontaktmoduls 313 wird in
die eine Einführungsöfffnung 306 die abisolierte Ader 305 der Netzanschlussleitung
303 in das Leitungsführungs- und -klemmelement 314 des Leiterdirektkontaktmoduls 313
eingelegt, sodass die abisolierte Ader 305 unten im Leitungsführungs- und -klemmelement
314 liegt. Durch die gegenüberliegende Einführöffnung 306 wird der entsprechende abisolierte
Leiter 317 in das Leitungsführungs- und -klemmelement 314 eingelegt, sodass der abisolierte
Leiter 317 über der abisolierten Ader 305 liegt. Dies wird dadurch unterstützt, dass
das Leitungsführungs- und -klemmelement 314 entsprechend an seinen freien Enden mit
einem jeweiligen Klemmelement von oben auf die abisolierte Ader 305 und den abisolierten
Leiter 317 drückt. Anschließend wird der Moduldeckel 315 durch manuelles Draufdrücken
geschlossen, wodurch der Moduldeckel 315 von oben gegen den Einraster 311 drückt,
welcher im mittleren Bereich des Leitungsführungs- und -klemmelementes 314, in dem
der abisolierte Leiter 317 auf der abisolierten Ader 305 liegt, drückt und an einem
entsprechenden Einrasthaken (nicht gezeigt) auf der Innenseite des Leiterdirektmoduls
313 einrastet, sodass eine definierte Kontaktierungskraft auf die direkte elektrische
Verbindung der abisolierten Ader 305 und des abisolierten Leiters 317 aufgrund deren
Aneinanderliegen ausgeübt wird.
[0081] Aufgrund dieses direkten elektrischen Kontaktes benötigt das Leiterdirektkontaktmodul
313 kein zusätzliches elektrisches Verbindungselement und somit keine speziellen leitfähigen
Wertstoffe wie Kupfer oder Silber, wodurch dieses kostengünstig aus Metall-Stanzbiegeteilen
gefertigt ist. Zudem werden durch das Leiterdirektkontaktmodul 313 Übertragungsverluste
minimiert und somit ein langlebiges Geräteanschlussterminal 302 und eine dauerhafte
direkt elektrische Verbindung zwischen den Adern 305 der Netzanschlussleitung 303
und den entsprechenden Leiten 317 der Geräteinnenverdrahtung realisiert.
[0082] In einer nicht gezeigten Alternative des Leiterdirektkontaktmoduls weist das Leiterdirektkontaktmodul
eine einzige Käfigzugfeder 210 oder 211 (vergleiche in Fig. 7) ohne Strombalken auf.
Durch Schließen des entsprechenden Moduldeckels wird die Käfigzugfeder 210 oder 211
zusammengedrückt und durch die Aussparung 220 oder 221, welche sich nun unterhalb
des unteren horizontalen Abschnittes (welcher in Fig. 7 auf dem Strombalken 212 aufliegt)
der Käfigzugfeder 210 oder 211 befindet, wird von der einen Seite ein blanker Leiter
317 der Geräteinnenverdrahtung und von der anderen Seite eine blanke Ader 305 geführt.
Hierbei liegen der blanke Leiter 317 der Geräteinnenverdrahtung und die blanke Ader
305 übereinander und werden mittels des unteren horizontalen Abschnittes der Käfigzugfeder
210 oder 211, welcher durch die durch die Aussparung 220 oder 221 geführt ist, festgeklemmt,
sodass ein direkter Kontakt zwischen der blanken Ader 305 und dem blanken Leiter 317
der Geräteinnenverdrahtung hergestellt ist.
Bezugszeichenliste
[0083]
- 101
- Backofen
- 102
- Geräteanschlussterminal
- 103
- Netzanschlussleitung
- 104
- Geräteanschlussdose
- 105
- Ader
- 106
- Einführöffnung
- 107
- Kontakte zum Anschluss der Geräteinnenverdrahtung
- 108
- Powerkontaktklemmfeder
- 109
- Betätigungsöffnung für Käfigzugfeder
- 110
- Käfigzugfeder
- 202
- Geräteanschlussterminal
- 203
- Netzanschlussleitung
- 204
- Halteklemme
- 205
- Ader
- 206
- Einführöffnung
- 210
- erste Käfigzugfeder
- 211
- zweite Käfigzugfeder
- 212
- Strombalken
- 213
- Käfigzugfederkontaktmodul
- 215
- Moduldeckel
- 217
- Leiter der Geräteinnenverdrahtung
- 218
- Schutzleiteranschluss
- 220
- Aussparung erste Käfigzugfeder
- 221
- Aussparung zweite Käfigzugfeder
- 302
- Geräteanschlussterminal
- 303
- Netzanschlussleitung
- 304
- Halteklemme
- 305
- Ader
- 306
- Einführöffnung
- 311
- Einraster
- 313
- Leiterdirektkontaktmodul
- 314
- Leitungsführungs- und -klemmelement
- 315
- Moduldeckel
- 317
- Leiter der Geräteinnenverdrahtung
- 318
- Schutzleiteranschluss
- 320
- Aussparung des Leitungsführungs- und -klemmelementes
1. Geräteanschlusseinheit (102, 201, 302) für ein Elektrogerät (101) mit wenigstens zwei
Geräteversorgungselementen (107, 217, 317) zum Versorgen von elektrischen Bauteilen
des Elektrogeräts mit elektrischer Energie, dadurch gekennzeichnet, dass den Geräteversorgungselementen jeweils ein Kontaktierungselement (110, 213, 313)
zugeordnet ist, welches jeweils einem angeordneten Versorgungsleiter (105, 205, 305)
im Betätigungsfall eine definierte Kontaktierungskraft mittels eines Beaufschlagungselementes
aufprägt, sodass ein elektrischer Kontakt zwischen dem jeweiligen Geräteversorgungselement
und dem Versorgungsleiter realisiert ist.
2. Geräteanschlusseinheit nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei, vier, fünf, sechs oder weitere Geräteversorgungselemente, welchen jeweils ein
Kontaktierungselement zugeordnet ist, welches jeweils einem angeordneten Versorgungsleiter
im Betätigungsfall eine definierte Kontaktierungskraft mittels jeweils einem Beaufschlagungselement
aufprägt.
3. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagungselemente ein Federelement (110, 210, 211), ein Klemmelement und/oder
ein Rastelement (311) aufweisen, welches jeweils die definierte Kontaktierungskraft
aufprägt.
4. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Geräteversorgungselementen und/oder den Versorgungsleitern jeweils eine Einführeinrichtung
(106, 206, 306) zugeordnet ist, sodass das jeweilige Geräteversorgungselement und
der jeweilige Versorgungsleiter definiert zueinander anordnenbar sind.
5. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierungselemente ein Betätigungselement (215, 315) aufweisen, sodass durch
ein Betätigen des Betätigungselementes die Kontaktierungskraft verstärkt oder verringert
wird.
6. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer Ausbildung der Geräteversorgungselemente als Leiter (217, 317) das
jeweilige Kontaktierungselement derart eingerichtet ist, dass jeweils dem angeordneten
Versorgungsleiter (105, 205, 305) und dem jeweiligen Leiter im Betätigungsfall die
definierte Kontaktierungskraft mittels des Beaufschlagungselementes aufprägt wird.
7. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Kontaktierungselemente oder mehrere Kontaktierungselemente oder sämtliche
Kontaktierungselemente eine Käfigzugfeder (110, 210, 211) aufweist oder aufweisen.
8. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Kontaktierungselemente oder mehrere Kontaktierungselemente oder sämtliche
Kontaktierungselemente als Leiterdirektverbindungskontaktmodul (313) ausgebildet ist
oder sind, sodass mittels der definierten Kontaktierungskraft des Beaufschlagungselementes
eine direkte elektrische Verbindung zwischen dem jeweiligen Geräteversorgungselement
oder dem Leiter und dem jeweiligen Versorgungsleiter besteht.
9. Geräteanschlusseinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Leiterdirektverbindungskontaktmodul ein Leiterführungselement und/oder Leiterklemmelement
(314) aufweist.
10. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteanschlusseinheit einen Schutzleiteranschluss (218, 318) mit einer Powerkontaktklemmfeder
(108) aufweist.
11. Geräteanschlusseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteanschlusseinheit als Geräteanschlussterminal (102, 202, 302) für ein Elektrogerät
(101) mit einer Betriebsspannung oberhalb von 250 Veff, insbesondere mit einer Dreiphasenwechselspannung, ausgebildet ist.
12. Elektrogerät (101), welches eine Geräteanschlusseinheit nach einem der Ansprüche 1
bis 11 aufweist.