Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen
von Behältern.
Stand der Technik
[0002] Reinigungsmaschinen zum Reinigen von Mehrwegbehältern, insbesondere Glasflaschen,
PET-Flaschen oder ähnlichen Behältern, bei denen die zu reinigenden Behälter mit einem
maschineninternen Transportsystem durch unterschiedliche Reinigungs- beziehungsweise
Behandlungszonen transportiert werden, sind bekannt. Nachteilig an bekannten Reinigungsmaschinen
ist der hohe Platzbedarf. Die großen Baulängen und/ oder Bauhöhen der Anlagen werden
benötigt, um ausreichend Platz für die einzelnen Reinigungs- beziehungsweise Behandlungsschritte
zur Verfügung zu stellen und um die jeweiligen Behälter richtig zu positionieren.
[0003] Je nach Verschmutzungsgrad der eingebrachten Behälter ist eine unterschiedlich aufwändige
Reinigung vonnöten. Da Mehrwegflaschen aufgrund nicht sachgemäßer Lagerung oder durch
Einbringen von Fremdstoffen wie Zigarettenresten stark verschmutzt sein können, ist
ein sorgfältiges Austragen der auf diese Weise die Mehrwegflaschen kontaminierenden
Fremdstoffe notwendig. Weiterhin ist es vor der Weiterverwendung der Mehrwegflaschen
notwendig, die äußerlich anhaftenden Etiketten abzulösen und entsprechend im Innenraum
und auf der Außenseite vollständig gereinigte Flaschen bereitzustellen, welche einem
erneuten Befüll-, Verschließ- und Etikettiervorgang unterzogen werden können.
[0004] Zur Durchführung dieser Reinigungsaufgaben sind Reinigungsmaschinen bekannt, welche
im kontinuierlichen Betrieb betrieben werden können und in welchen die jeweiligen
zu reinigenden Behälter mehrere Reinigungszonen durchlaufen. Üblicherweise gibt es
einen Vorreinigungsbereich, in welchem die zu reinigenden Behälter zunächst vollständig
entleert werden, um Produktreste austropfen zu lassen und um loses Gut aus den Behältern
zu entfernen. In diesem Vorreinigungsbereich werden die Flaschen darüber hinaus üblicherweise
mit einem Wasserstrahl beziehungsweise Laugenstrahl ausgespritzt und werden äußerlich
und innerlich mit einer so genannten Vorweiche oder Vorlauge vorbehandelt. Dabei werden
die Flaschen auch für die weitere Behandlung angewärmt, damit das Auftreten von Spannungsbrüchen
verringert wird.
[0005] Behälterzellenträger zum Tragen von Behälterzellen, die zur Aufnahme jeweils eines
zu reinigenden Behälter dienen, in Reinigungsmaschinen sind bekannt. Hierbei gewährleisten
die durch den Behälterzellenträger gehaltenen Behälterzellen während des Reinigungsprozesses
einen schonenden Transport der zu reinigenden Behälter durch die Reinigungsmaschine.
Die zu reinigenden Behälter werden dabei mittels einer Einführvorrichtung in die Behälterzellen
eingeführt und anschließend durch die Bewegung des Behälterzellenträgers durch die
Reinigungsmaschine geführt. Dabei durchläuft der Behälterzellenträger während der
Reinigung verschiedene Behandlungszonen der Reinigungsmaschine, in welchen unterschiedliche
Reinigungsmedien bei unterschiedlichen Temperaturen vorliegen.
[0006] Bei herkömmlichen Vorrichtungen zum Reinigen von Behältern sind zumeist eine Vielzahl
von Behälterzellenträgern an endlos umlaufenden, maschinell angetriebenen, Transportketten
starr befestigt. Durch die starre Verbindung der Behälterzellenträger mit der Transportkette
ist die Ausrichtung der Behälterzellenträger durch die jeweilige Orientierung der
Transportkette vorgegeben. So müssen die Behälter beispielsweise in Tauchbädern mit
der Mündungsöffnung nach oben geführt werden, um ein zuverlässiges Befüllen der Behälter
mit Reinigungsflüssigkeit zu gewährleisten. Um die Reinigungsflüssigkeit dann wieder
aus den Behältern zu entfernen ist es notwendig, die Behälter mit der Mündungsöffnung
nach unten zu führen. Die für das Befüllen und das Entleeren der Behälter während
unterschiedlicher Reinigungsschritte vorgegebene Ausrichtung der Behälter wird entsprechend
durch die Führung der Transportkette umgesetzt. Dadurch, dass entsprechend viele Umlenkungen
nötig sind, werden große Bauhöhen und/oder Baulängen benötigt.
[0007] Die
GB 972149 A zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Waschen von Behältern, insbesondere
Milchbehältern, wobei sich die Behälter bei der Reinigung in den zum Verkauf verwendeten
Behälterkästen befinden.
[0008] Die
DE 10 2009 008 724 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern mit einer Behältertransporteinrichtung
zum Transportieren der zu reinigenden Behälter und mit Spritzdüsen. Dabei ist die
Behältertransporteinrichtung derart ausgebildet, dass die Behälter auf einem im Wesentlichen
spiralförmigen Transportweg an den Spritzdüsen vorbei transportiert werden.
[0009] Die
EP 0 529 387 A1 zeigt eine Maschine zum Reinigen von Behältern mit einem Endlosförderer für die Behälter
und diesem zugeordneten Behandlungseinrichtungen, wobei der Endlosförderer nach Art
einer horizontalen Spirale in mindestens zwei Bereiche mit gegenläufiger Querbewegung
geführt ist.
Darstellung der Erfindung
[0010] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine weiter verbesserte Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen von
Behältern bereitzustellen.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der vorliegenden Beschreibung sowie den Figuren.
[0012] Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern vorgeschlagen, umfassend
mindestens einen Behälterzellenträger zur Aufnahme von zu reinigenden Behältern und
eine Transporteinrichtung zum Transportieren des mindestens einen Behälterzellenträgers
entlang eines endlosen Transportweges. Erfindungsgemäß ist der mindestens eine Behälterzellenträger
unabhängig von der Ausrichtung des Transportwegs positionierbar.
[0013] Damit ergibt sich, dass der Transportweg innerhalb der Vorrichtung unabhängig von
der für die jeweilige Reinigung notwendigen Orientierung der Behälter geführt werden
kann und entsprechend die Bauform der Vorrichtung flexibel gewählt werden kann und
der verfügbare Platz besser ausgenutzt werden kann.
[0014] Unter einem Behälterzellenträger wird ein Verbund aus einer bestimmten Anzahl von
Trägerreihen für Behälterzellen verstanden. Hierbei ist die Anzahl der Trägerreihen
vorzugsweise so gewählt, dass die Breite der Behälterzellenträger annähernd der Höhe
der Behälterzellenträger entspricht. Je nach Größe der Anlage und gewünschtem Durchsatz
sind jedoch auch andere Dimensionen möglich.
[0015] Dadurch, dass der mindestens eine Behälterzellenträger unabhängig von der Ausrichtung
des Transportwegs positionierbar ist, erhöht sich die Flexibilität der Anlage. Durch
die unabhängige Positionierung der Behälter ist der Transportweg durch die Vorrichtung
hindurch entsprechend nicht mehr durch die Reinigungs- beziehungsweise Behandlungsschritte
vorgegeben, sondern kann dem zur Verfügung stehenden Platz individuell angepasst werden.
Da die Positionierung der Behälter individuell angepasst werden kann, kann die Bauhöhe
und/oder Baulänge der gesamten Vorrichtung zum Reinigen von Behältern minimiert werden.
[0016] Die einzelnen Behälterzellenträger sind vorzugsweise nicht miteinander verbunden,
sondern unabhängig voneinander bewegbar, um eine individuelle Positionierung der Behälterzellenträger
zu ermöglichen. Es ist jedoch auch möglich, die Behälterzellenträger durch geeignete
Verbindungseinrichtungen dauerhaft oder vorübergehend in Gruppen von mindestens zwei
Behälterzellenträgern miteinander zu verbinden und entsprechend gemeinsam zu positionieren.
[0017] Bevorzugt weist der mindestens eine Behälterzellenträger relativ zur Ausrichtung
des Transportwegs mindestens einen Freiheitsgrad auf.
[0018] Unter Freiheitsgrad wird die Zahl der voneinander unabhängigen Bewegungsmöglichkeiten
eines Systems verstanden. In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Behälterzellenträger
somit die Möglichkeit, eine Bewegung auszuführen, die unabhängig von der Bewegung
der Transporteinrichtung ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der mindestens eine Behälterzellenträger
relativ zur Ausrichtung des Transportwegs einen Freiheitsgrad der Rotation auf. Hierbei
kann der Behälterzellenträger eine Rotationsbewegung, vorzugsweise um die Achse der
Transporteinrichtung in Förderrichtung, ausführen. Hierbei rotiert der Behälterzellenträger
vorzugsweise um seinen Befestigungspunkt an der Transporteinrichtung. Dieser Rotationsfreiheitgrad
kann sich aber auch dadurch ergeben, dass der Behälterzellenträger um eine Achse parallel
zur Transportrichtung der Transporteinrichtung rotieren kann.
[0020] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist der mindestens eine Behälterzellenträger
relativ zur Ausrichtung des Transportwegs einen Freiheitsgrad der Rotation und einen
Freiheitsgrad der Translation auf. Hierbei kann der Behälterzellenträger eine Rotationsbewegung
entsprechend eines Rotationsfreiheitsgrades und eine Translationsbewegung entsprechend
eines Translationsfreiheitsgrades ausführen.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der mindestens eine Behälterzellenträger
relativ zur Ausrichtung des Transportwegs einen Freiheitsgrad der Translation und
zwei Freiheitsgrade der Rotation auf. Hierbei ist es möglich, dass der Behälterzellenträger
durch eine geeignete bewegliche Verbindung mit der Transporteinrichtung verbunden
ist, wodurch zusätzlich zu einem ersten Translationsfreiheitsgrad und zusätzlich zu
einem ersten Rotationsfreiheitgrad ein weiterer Rotationsfreiheitsgrad entlang einer
Achse senkrecht zur Ausrichtung des Transportwegs ermöglicht wird.
[0022] Durch die verschiedenen Freiheitsgrade beziehungsweise die verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten
des Behälterzellenträgers, unabhängig von der Ausrichtung des Transportwegs und damit
auch unabhängig von der jeweiligen Förderrichtung, erhöht sich die Flexibilität der
Vorrichtung, da die Transporteinrichtung zunächst nicht an die verschiedenen Reinigungsschritte
angepasst werden muss.
[0023] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Behälterzellenträger über eine bewegliche
Verbindungseinrichtung mit der Transporteinrichtung verbunden. Durch beispielsweise
die bewegliche Verbindungseinrichtung kann mindestens ein Freiheitsgrad bereitgestellt
werden. Um einen Freiheitsgrad der Translation zu ermöglichen, kann die bewegliche
Verbindungseinrichtung als einfaches Schubgelenk ausgebildet sein. Um einen Freiheitsgrad
der Rotation zu ermöglichen, kann die bewegliche Verbindungseinrichtung beispielsweise
als Drehgelenk oder Kugelgelenk ausgebildet sein. Um mehrere Freiheitsgrade zu ermöglichen,
kann die bewegliche Verbindungseinrichtung als Drehschubgelenk oder Mehrfachgelenk
ausgebildet sein.
[0024] Die einzelnen Behälterzellenträger sind bevorzugt nur an einem einzigen Punkt mit
der Transporteinrichtung verbunden, so dass sie mittels der beweglichen Verbindung
quasi wie Gondeln hängend angeordnet sein können.
[0025] Um die Behälterzellenträger von einem Bereich zum nächsten zu bewegen, ist in einer
bevorzugten Ausführungsform eine maschinell angetriebene Transporteinrichtung vorgesehen.
Durch einen zentralen Antrieb der Transporteinrichtung kann eine vereinfachte Bauweise
der Anlage realisiert werden.
[0026] Der Antrieb kann bevorzugt als Läufer eines sich als entlang des Transportwegs erstreckenden
Langstators ausgebildet sein.
[0027] Der Behälterzellenträger kann in einem ersten Bereich der Vorrichtung zum Reinigen
von Behältern aufgrund der Schwerkraft ausgerichtet sein, so dass hier keine besondere
Führung vorgesehen sein muss. Die Ausrichtung des Behälterzellenträgers aufgrund der
Schwerkraft erfolgt dadurch, dass der Behälterzellenträger über die bewegliche Verbindung
mit der Transporteinrichtung verbunden ist, wobei der Verbindungspunkt zur Transporteinrichtung
nicht dem Schwerpunkt des Behälterzellenträgers entspricht. Um eine Ausrichtung durch
die Schwerkraft zu erreichen, ist die bewegliche Verbindung mit der Transporteinrichtung
an einem bestimmten Punkt mit dem Behälterzellenträger verbunden, der von dem Schwerpunkt
des Behälterzellenträges entfernt liegt. Somit wird der Behälterzellenträger dadurch
positioniert, dass er um seinen Befestigungspunkt mit der Transporteinrichtung rotiert,
dadurch, dass der Schwerpunkt des Behälterzellenträgers aufgrund der Schwerkraft nach
unten gezogen wird.
[0028] In einem ersten Bereich der Vorrichtung zum Reinigen von Behältern wird der Behälterzellenträger
aufgrund der beweglichen Verbindung zur Transporteinrichtung und seines eigenen Gewichts
im Wesentlichen frei wie eine Gondel an der Transporteinrichtung senkrecht nach unten
hängen.
[0029] Dadurch, dass der Behälterzellenträger unabhängig von der Ausrichtung des Transportwegs
positionierbar ist und der Behälterzellenträger allein aufgrund der Schwerkraft positioniert
wird, behält der Behälterzellenträger seine im Wesentlichen frei an der Transporteinrichtung
senkrecht nach unten hängende Position bei, unabhängig davon, wie die Transporteinrichtung
durch die Vorrichtung zum Reinigen von Behältern geführt wird. So behält der Behälterzellenträger
seine Position z.B. auch bei, wenn die endlose Transporteinrichtung um 90° nach oben
hin umgelenkt wird, oder wieder zu ihrem Anfangspunkt zurückgeleitet wird, wie beispielsweise
bei einer Einend-Behälterreinigungsmaschine. Da die Position des Behälterzellenträgers
somit unabhängig von der Führung der Transporteinrichtung ist, kann der zur Verfügung
stehende Platz optimal ausgenutzt werden, da der Transportweg unabhängig von der Abfolge
der Reinigungsschritte gelegt werden kann.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Behälterzellenträger in einem zweiten
Bereich der Vorrichtung zum Reinigen von Behältern entgegen der Schwerkraft positioniert.
Wobei die Behälterzellenträger beim Eintritt in den zweiten Bereich über geeignete
Positionierungseinrichtungen, wie z.B. Führungsschienen oder Seilzüge, entgegen der
Schwerkraft positioniert werden.
[0031] Die mit der Transporteinrichtung beweglich verbundenen Behälterzellenträger werden
vorzugsweise über Führungsschienen aus der frei hängenden Position eines ersten Bereichs
derart positioniert, dass sie im Wesentlichen gegenüberliegend zu der hängenden Position
des ersten Bereichs stehen und quasi "kopfüber" angeordnet sind. Bei dem Positionieren
der Behälterzellenträger durch die entsprechenden Einrichtungen führen die Behälterzellenträger
im Wesentlichen eine Rotationsbewegung entsprechend ihres Rotationsfreiheitsgrades
bezüglich der Ausrichtung des Transportwegs aus.
[0032] Die Positionierung der Behälterzellenträger kann aber auch durch einen eigenen Antrieb
der beweglichen Verbindungseinrichtung, d.h. ohne separate Positionierungseinrichtungen,
erfolgen. Hierbei weist die bewegliche Verbindungseinrichtung beispielsweise einen
Elektromotor auf, der die Rotationsbewegung ausführt.
[0033] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die bewegliche Verbindungseinrichtung
einen eigenen Antrieb auf. Der eigene Antrieb ist vorzugsweise als Linearstatorantrieb
ausgestaltet. Hierbei bildet die bewegliche Verbindungseinrichtung den Läufer und
die Transporteinrichtung den Stator des Linearstatorantriebs aus. Durch einen eigenen
Antrieb können die Behälterzellenträger unabhängig voneinander entsprechend ihres
jeweiligen Freiheitsgrades relativ zur Transporteinrichtung bewegt werden. Dadurch
können die Behälterzellenträger in einigen Bereichen mit nur sehr geringem beziehungsweise
ohne Abstand geführt werden und sich in Bereichen, in denen sie zum Beispiel aufgrund
einer durchzuführenden Rotationsbewegung mehr Platz benötigen, auseinander bewegen
und somit mit einem größeren Abstand zueinander geführt werden und nach Abschluss
der Rotationsbewegung wieder zusammengeführt werden. Hierdurch kann der zur Verfügung
stehende Platz optimal genutzt werden.
[0034] Der eigene Antrieb der beweglichen Verbindungseinrichtung kann auch die Rotationsbewegungen
der Behälterzellenträger bewirken. Hierbei kann beispielsweise ein Linearstatorantrieb
vorgesehen sein, der eine Translationsbewegung der Behälterzellenträger entlang der
Achse der Transportrichtung der Transporteinrichtung bewirkt. Durch eine geeignete
Ausgestaltung des Läufers und des Stators derart, dass der Läufer Positionierungseinrichtungen
aufweist, die in Bereichen, in denen eine geführte Rotationsbewegung ausgeführt werden
soll, mit entsprechenden Gegenstücken des Stators zusammenwirkt, kann eine Rotationsbewegung
ausgeführt werden.
[0035] Dadurch, dass eine Änderung der Ausrichtung der Behälter unabhängig von der Ausrichtung
des Transportwegs möglich ist, kann ein Wechsel der Positionen auch stattfinden, wenn
die Transporteinrichtung im Wesentlichen horizontal verläuft. Zudem können die Behälterzellenträger
in Bereichen, in denen die Transporteinrichtung einen Richtungswechsel durchführen
muss, in ihrer vorher einmal eingenommenen Positionierung verbleiben, wenn dies für
den jeweiligen Reinigungsschritt von Vorteil ist.
[0036] Die Vorrichtung zum Reinigen von Behältern verfügt weiterhin über Reinigungseinrichtungen.
Reinigungseinrichtungen können je nach Behandlungsschritt Spritzdüsen und/oder Tauchbäder
sein. Es ist auch die alleinige Verwendung von Spritzdüsen oder die alleinige Verwendung
von Tauchbädern möglich. Tauchbäder werden bevorzugt in Bereichen verwendet, in denen
eine längere Einwirkzeit benötigt wird, wie z.B. die Vorreinigung der Behälter in
Laugebädern zum Ablösen der Etiketten. Spritzdüsen werden bevorzugt in Bereichen verwendet,
in denen auch eine mechanische Reinigung gewünscht ist und/oder weniger Einwirkzeit
benötigt wird, wie z.B. Warm-, Kalt- und/oder Frischwasserspritzungen.
[0037] In einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel sind mindestens zwei Transporteinrichtungen
vorgesehen. Es können mehrere Transporteinrichtungen, vorzugsweise Förderketten, in
einer Ebene nebeneinander angeordnet sein, beziehungsweise in einer Ebene übereinander
oder versetzt nebeneinander oder versetzt übereinander angeordnet sein, wodurch der
Durchsatz der Vorrichtung zum Reinigen von Behältern deutlich erhöht wird.
[0038] Sind mehrere Transporteinrichtungen vorgesehen, sind der Abstand der Transporteinrichtungen
und die Dimensionierung der Behälterzellenträger bevorzugt derart aufeinander abgestimmt,
dass sich rotierende Behälterzellenträger nicht gegenseitig blockieren. Sind die einzelnen
Behälterzellenträger dicht aneinander an den Transporteinrichtungen angeordnet und
führen eine Rotationsbewegung um die Achse der Transportrichtung der Fördereinrichtung
durch, weisen benachbarte Transporteinrichtungen bevorzugt einen Abstand auf, der
mindestens der Höhe eines Behälterzellenträgers entspricht, wenn die Behälterzellenträger
von benachbarten Transporteinrichtungen gleichzeitig eine Rotationsbewegung ausführen
sollen. Auch eine versetzte Anordnung der Behälterzellenträger benachbarter Transporteinrichtungen
ist möglich, wobei hier der Abstand benachbarter Transporteinrichtungen ebenfalls
mindestens der Höhe eines Behälterzellenträgers entspricht.
[0039] Sind mehrere Transporteinrichtungen vorgesehen und weisen die Behälterzellenträger
bewegliche Verbindungseinrichtungen mit eigenem Antrieb auf, können die einzelnen
Behälterzellenträger dicht aneinander an den Transporteinrichtungen angeordnet sein
und gleichzeitig können benachbarte Transporteinrichtungen lediglich einen Abstand
aufweisen, der der Höhe eines Behälterzellenträgers entspricht. Bevor eine Rotationsbewegung
der Behälterzellenträger ausgeführt wird, bewegen sich die Behälterzellenträger mithilfe
ihres eigenen Antriebes derart auseinander, dass sich Behälterzellenträger benachbarter
Transporteinrichtungen nicht gegenseitig blockieren.
[0040] Sind mehrere Transporteinrichtungen und eine Rotation der Behälterzellenträger um
eine Achse senkrecht zur Transportrichtung der Transporteinrichtung vorgesehen, blockieren
sich die Behälterzellenträger benachbarter Transporteinrichtungen bei einer Rotationsbewegung
nicht. Hierbei müssen vielmehr die benachbarten Behälterzellenträger, die auf einer
Transporteinrichtung angeordnet sind, derart beabstandet sein, dass sie sich nicht
gegenseitig blockieren. Auch hier können die Behälterzellenträger in einem fixen Abstand
zueinander angeordnet sein, oder, wenn ein eigener Antrieb der beweglichen Verbindungseinrichtung
vorgesehen ist, sich vor dem Ausführen der jeweiligen Rotationsbewegung mithilfe eines
Linearstatorantriebs der Verbindungseinrichtung auseinander bewegen.
[0041] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind mindestens zwei Transporteinrichtungen
vorgesehen und jeder Behälterzellenträger ist mit beiden Transporteinrichtungen verbunden,
wobei und der Behälterzellenträger um eine sich senkrecht durch die Transporteinrichtungen
erstreckende Achse rotierbar ist.
[0042] Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
den Figuren sowie der vorliegenden Beschreibung.
[0043] Entsprechend wird ein Verfahren zum Reinigen von Behältern in einer Vorrichtung zum
Reinigen von Behältern vorgeschlagen, wobei mindestens ein Behälterzellenträger mittels
einer Transporteinrichtung entlang eines endlosen Transportwegs gefördert wird, wobei
der mindestens eine Behälterzellenträger unabhängig von der Ausrichtung des Transportweges
positioniert wird.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0044] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt schematisch die Anordnung von Behälterzellenträgern an einer Transporteinrichtung
in einer Vorrichtung zum Reinigen von Behältern;
- Figur 2
- zeigt schematisch die Freiheitsgrade eines Behälterzellenträgers relativ zu der Transporteinrichtung;
- Figur 3
- zeigt schematisch den Bewegungsablauf eines Behälterzellenträgers in der Transporteinrichtung;
- Figur 4
- zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern unter der Verwendung
von Spritzdüsen sowie einem Tauchbad zur Vorreinigung der Behälter;
- Figur 5
- zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern unter Verwendung von
Spritzdüsen zur Vor- und Hauptreinigung;
- Figur 6
- zeigt schematisch eine Vorrichtung mit zwei Transporteinrichtungen; und
- Figuren 7a und 7b
- zeigen schematisch eine weitere Vorrichtung mit zwei Transporteinrichtungen.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0045] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0046] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung von Komponenten einer Vorrichtung 1
zum Reinigen von Behältern, beispielsweise zum Reinigen von Mehrwegflaschen in einer
Getränkeabfüllanlage, gezeigt. Solche Vorrichtungen 1 werden dazu verwendet, um die
zu befüllenden Behälter vor deren eigentlicher Befüllung zu reinigen und in einen
hygienisch einwandfreien Zustand zu versetzen. Bei Mehrwegflaschen beispielsweise
sind - neben Füllproduktrückständen aufgrund der vorherigen Befüllung - auch Etiketten
zu entfernen. Weiterhin werden Mehrwegflaschen häufig zweckentfremdet und Fremdkörper
wie beispielsweise Zigarettenreste müssen aus den Flaschen entfernt werden. Durch
Fehllagerungen der Flaschen können weiterhin auch Verschmutzungen wie beispielsweise
durch anhaftende Erde oder Staub auftreten, die entfernt werden müssen. In einzelnen
Fällen werden die Flaschen auch mit Fremdflüssigkeiten befüllt - beispielsweise Speiseöl-
deren Reste ebenfalls vor der Neubefüllung sorgfältig entfernt werden müssen.
[0047] Die Vorrichtung 1 erreicht dies durch die Behandlung der zu reinigenden Behälter
mit unterschiedlichen Behandlungsmethoden. Der zu reinigende Behälter wird dabei üblicherweise
in die Vorrichtung 1 mittels einer bekannten Zuführvorrichtung zugeführt und in einer
Behälterzelle aufgenommen, wobei üblicher Weise mehrere Behälterzellen in einem Behälterzellenträger
aufgenommen sind oder zu einem Behälterzellenträger kombiniert sind und entsprechend
gemeinsam entlang eines Transportwegs durch die Vorrichtung 1 hindurch gefördert werden.
Auf dem Transportweg werden zur Reinigung der in den Behälterzellen des Behälterzellenträgers
aufgenommenen Behälter verschiedene Behandlungszonen durchlaufen, in welchen unterschiedliche
Reinigungsmedien bei unterschiedlichen Temperaturen vorliegen und die Reinigungsmedien
entweder in Form eines Tauchbads vorliegen, oder mittels Sprühdüsen auf oder in die
zu reinigenden Behälter gebracht werden.
[0048] In Figur 1 ist eine Anordnung von Behälterzellenträgern 20 an einer Transporteinrichtung
3 gezeigt. Die Transporteinrichtung 3 ist hierbei ein Endlosförderer in Form einer
Förderkette, mittels welcher die Behälterzellenträger 20 auf ihrem Transportweg durch
die Vorrichtung 1 hindurch und entsprechend entlang der einzelnen unterschiedlichen
Behandlungsstationen innerhalb der Vorrichtung 1 gefördert werden. Der Behälterzellenträger
20 ist ein Verbund aus mehreren Behälterzellen 22, in welchen die hier nicht dargestellten
zu reinigenden Behälter aufgenommen werden können. Die in dem Behälterzellenträger
20 aufgenommenen Behälterzellen 22 können jeweils an die aufzunehmenden Behälter angepasst
werden.
[0049] Hierbei ist die Anzahl der Behälterzellen 22 vorzugsweise so gewählt, dass die Breite
der Behälterzellenträger 20 annähernd der Höhe der Behälterzellenträger 20 entspricht.
Andere Anordnungen sind aber ebenfalls denkbar.
[0050] Um eine variable Positionierung der Behälterzellenträger 20 in der Vorrichtung 1
zu ermöglichen, sind die Behälterzellenträger 20 jeweils über eine bewegliche Verbindungseinrichtung
21 mit der Transporteinrichtung 3 verbunden. Mittels der beweglichen Verbindungseinrichtung
21 kann der Behälterzellenträger 20 unabhängig von der Orientierung des Transportwegs
30 der Transportvorrichtung 3 positioniert werden. Mit anderen Worten kann, anders
als aus dem Stand der Technik bekannt, jeder Behälterzellenträger 20 an jeder Position
des Transportwegs 30 in seiner Position so ausgerichtet werden, dass die in den Behälterzellen
22 aufgenommen Behälter die für den jeweiligen Behandlungsschritt notwendige Orientierung
aufweisen.
[0051] Beispielsweise kann der Behälterzellenträger 20 in einem ersten Transportabschnitt
in einem Tauchbad so positioniert werden, dass die Behältermündungen nach oben zeigen,
um das Eintreten eines Behandlungsmediums zu unterstützen. In einem nachfolgenden
Abschnitt kann der Behälterzellenträger 20 dann so positioniert sein, dass die Behältermündungen
nach unten zeigen, damit das Behandlungsmedium wieder auslaufen kann. Diese unterschiedlichen
Positionierungen des Behälterzellenträgers 20 können in der vorgeschlagenen Vorrichtung
1 durchgeführt werden, ohne dass der Transportweg 30 zur Positionsänderung des Behälterzellenträgers
20 geändert werden müsste. Mit anderen Worten kann der Transportweg 30 beispielsweise
im Wesentlichen linear geführt sein, der Behälterzellenträger 20 aber dennoch unterschiedliche
Orientierungen einnehmen.
[0052] Um dies zu erreichen, ermöglicht die bewegliche Verbindungseinrichtung 21 beispielsweise
die in Figur 2 gezeigten Freiheitsgrade 40, 41, 42 des Behälterzellenträgers 20 relativ
zum Transportweg 30. Dabei entspricht der Richtungspfeil F in Figur 2 der jeweiligen
Richtung beziehungsweise Ausrichtung des Transportwegs 30 der Transporteinrichtung
3. Die Transporteinrichtung 3 transportiert die bewegliche Verbindung 21 zusammen
mit dem über diese angekoppelten Behälterzellenträger 20 entlang des Transportwegs
30 entlang der Förderrichtung F, die in dem in Figur 2 gezeigten kartesischen Koordinatensystem
mit der y-Achse zusammenfällt.
[0053] Der Behälterzellenträger 20 kann entsprechend eine erste Rotationsbewegung 41 um
die Förderrichtung F beziehungsweise die y-Achse herum ausführen. Zudem oder alternativ
kann der Behälterzellenträger 20 auch eine zweite Rotationsbewegung 42 um die x-Achse
herum und/oder eine Rotationsbewegung 40 um die z-Achse herum ausführen. Die bewegliche
Verbindungseinrichtung 21 ist mechanisch entsprechend ausgebildet, um die Beweglichkeit
der Behälterzellenträger zu ermöglichen.
[0054] Um eine Rotationsbewegung um die y-Achse herum ausführen zu können, ist die bewegliche
Verbindungseinrichtung 21 beispielsweise als Drehgelenk oder Drehschubgelenk ausgestaltet.
Um eine Rotationsbewegung um die x-Achse herum ausführen zu können, ist die bewegliche
Verbindungseinrichtung 21 beispielsweise als Drehgelenk oder Kugelgelenk ausgestaltet.
[0055] Durch die bewegliche Verbindung 21 des Behälterzellenträgers 20 mit der Transporteinrichtung
3 kann der Behälterzellenträger 20 auch eine Translationsbewegung entlang der Förderrichtung
F der Förderreinrichtung ausführen. Hierbei kann sich der Behälterzellenträger 20
auch entgegen der Förderrichtung F bewegen. Dies ist zum Beispiel möglich, wenn der
Behälterzellenträger 20 über einen eigenen Antrieb verfügt, der beispielsweise in
Form eines Linearstatorantriebs ausgebildet ist. Dabei bildet die bewegliche Verbindungseinrichtung
21 des Behälterzellenträgers 20 den Läufer und die Transporteinrichtung 3 den Stator
des Linearstatorantriebs.
[0056] Dadurch, dass der Behälterzellenträger 20 mindestens einen der vorgenannten Freiheitsgrade
aufweist, ist es möglich, dass der Behälterzellenträger 20 unabhängig von der Ausrichtung
der Fördereinrichtung 3 und insbesondere unabhängig von dem Förderweg 30 an der jeweils
betrachteten Position positionierbar ist und damit eine Ausrichtung des Behälterzellenträgers
20 vorgenommen werden kann, die für den jeweiligen Behandlungsabschnitt optimiert
ist. Die zu behandelnden Behälter können entsprechend so positioniert und ausgerichtet
werden, wie es der jeweilige Behandlungsschritt erfordert. Eine Bindung der Behandlungsschritte
an die Fördereinrichtung 3 beziehungsweise den Förderweg 30 mit dessen jeweiliger
Ausrichtung der Förderrichtung F ist damit aufgehoben.
[0057] In einem einfachen Beispiel, so wie es in der Figur 1 gezeigt ist, wird unmittelbar
klar, dass die Ausrichtung der Behälterzellenträger 20 auf dem "Hinweg" und dem "Rückweg"
des Förderwegs stets gleich ist - die bewegliche Verbindung 21 verbleibt oben und
ein Umdrehen der Behälterzellenträger 20 - so wie es aus dem Stand der Technik bekannt
ist, findet entsprechend nicht statt.
[0058] Damit ist die Ausrichtung des Behälterzellenträgers 20 von der Trajektorie des Behälterzellenträgers
20 entkoppelt und die Trajektorie des Behälterzellenträgers 20 kann quasi beliebig
durch die Vorrichtung 1 hindurch gelegt werden.
[0059] Figur 3 zeigt schematisch den Bewegungsablauf eines Behälterzellenträgers 20 der
über die bewegliche Verbindung 21 mit der Transporteinrichtung 3 verbunden ist. Der
Behälterzellenträger 20 bewegt sich dabei grundsätzlich in Transportrichtung F auf
dem Transportweg 30 durch die Vorrichtung 1 und durchläuft dabei drei verschiedene
Bereiche 50, 51, 52.
[0060] In einem ersten Bereich 50 hängt der Behälterzellenträger 20 aufgrund der Schwerkraft
frei an der Transporteinrichtung 3. Um den Behälterzellenträger 20 in dieser Position
zu halten, sind keine zusätzlichen Einrichtungen notwendig.
[0061] In einem zweiten Bereich 51 sind Positionierungseinrichtungen 60, 61 angeordnet,
die den Behälterzellenträger 20 entgegen der Schwerkraft positionieren. Die Positionierungsvorrichtungen
60, 61 können beispielsweise in Form von fest in der Vorrichtung 1 angeordneten Positionierschienen
vorgesehen sein, welche an dem Behälterzellenträger 20 vorgesehen Rollen führen, wenn
der Behälterzellenträger 20 entlang des Transportwegs 30 an den Positionierschienen
vorbeitransportiert wird und dessen Rollen in Eingriff mit den Positionierschienen
gebracht wird.
[0062] Eine erste Positionierungseinrichtung 60 bewegt den Behälterzellenträger 20 dabei
in dem zweiten Bereich 51 von der freihängenden Position des ersten Bereichs 50 in
einer Rotationsbewegung 41 so, dass eine relativ zu der beweglichen Verbindung 21
gegenüberliegende Position erreicht wird, in der die Behälterzellenträger 20 quasi
"kopfüber" angeordnet sind.
[0063] Eine zweite Positionierungseinrichtung 61 hält den Behälterzellenträger 20 dann im
zweiten Bereich 51 in dieser Position.
[0064] In einem dritten Bereich 52 sind keine Positionierungseinrichtungen 60, 61 mehr vorhanden,
weshalb der Behälterzellenträger 20 aufgrund seines Schwerpunktes S, welcher beabstandet
von der beweglichen Verbindung 21 liegt, durch die Schwerkraft eine Rotationsbewegung
41 zurück in eine hängende Position ausführt.
[0065] In Figur 4 ist schematisch eine Vorrichtung 1 zum Reinigen von zu reinigenden Behältern
24 mit einer Vielzahl von Spritzdüsen 70 und einem Tauchbad 71 zur Vorreinigung der
Behälter 24 gezeigt. Hierbei werden die Behälterzellenträger 20 im Bereich eines Behältereinlaufs
E mit zu reinigenden Behältern 24 befüllt.
[0066] Die Breite der Behälterzellenträger 20 entspricht annähernd der Höhe der Behälterzellenträger
20. Vorliegend ist schematisch jeweils nur ein Behälter 24 in jedem Behälterzellenträger
20 dargestellt.
[0067] Die Behälter 24 werden derart in den Behälterzellenträgern 20 positioniert, dass
sie in einem ersten Bereich 50, in dem die Behälterzellenträger 20 frei hängen, jeweils
mit ihrer Mündungsöffnung nach unten zeigen, sodass Flüssigkeit, die sich in den Behältern
24 befindet, auslaufen kann. In diesem ersten Bereich 50, in dem die Behälter 24 mit
der Mündungsöffnung nach unten zeigen, kann zum Beispiel eine Restentleerung der Behälter
24 stattfinden. Durch die Transporteinrichtung 3 werden die Behälterzellenträger 20
in Richtung der Transportrichtung F gefördert.
[0068] In einem zweiten Bereich 51 ist ein Tauchbad 71 zur Hauptreinigung der Behälter 24
vorgesehen. In dem zweiten Bereich 51 sind zudem Positionierungseinrichtungen 60,
61 vorgesehen. Eine erste Positionierungseinrichtung 60 bewegt den Behälterzellenträger
20 dabei von der freihängenden Ausrichtung in eine darüber liegende, umgekehrte, Position
derart, dass er eine Rotationsbewegung um seinen Rotationsfreiheitsgrad 41 ausführt.
Eine zweite Positionierungseinrichtung 61 hält den Behälterzellenträger 20 dann in
dieser Position. Wenn der Behälterzellenträger 20 im zweiten Bereich 51 von der Positionierungseinrichtung
61 gehalten wird, sind die Behälter 24 in den Behälterzellenträgern 20 nun derart
positioniert, dass sie mit der Mündungsöffnung nach oben zeigen. Hierdurch können
sie mit der Reinigungsflüssigkeit in dem Tauchbad 71 volllaufen. Der zweite Bereich
51 ist bevorzugt so lang, dass eine ausreichende Einwirkzeit der Reinigungsflüssigkeit
gewährleistet wird.
[0069] An den zweiten Bereich 51 schließt sich ein dritter Bereich 52 an. In dem dritten
Bereich 52 befinden sich die Behälterzellenträger 20 zunächst noch in einer Position
entgegengesetzt zur freihängenden Position. In dem dritten Bereich 52 sind keine Positionierungseinrichtungen
60, 61 mehr vorgesehen, weshalb der Behälterzellenträger 20 aufgrund der Schwerkraft
eine Rotationsbewegung entsprechend seines Rotationsfreiheitsgrades 41 zurück in die
Ausgangsposition in einem ersten Bereich 50 ausführt. Die Behälter 24 sind somit wieder
mit der Mündungsöffnung nach unten positioniert, wodurch die in den Behältern 24 aufgenommene
Reinigungsflüssigkeit aus dem Tauchbad 71 aus den Behältern 24 auslaufen kann und
weitere Reinigungsschritte durch Spritzdüsen 50 durchgeführt werden können.
[0070] In Figur 4 wird die Transporteinrichtung um 90° nach oben hin umgelenkt und dann
noch einmal um 90° umgelenkt, sodass die gereinigten Behälter 24 im Bereich der Behälterauslaufs
A entnommen werden können. Der Bereich der Umlenkung und der Rückführung zum Behälterauslauf
A entspricht einem ersten Bereich 50. Das heißt die Behälterzellenträger 20 sind freihängend
und nur aufgrund der Schwerkraft positioniert. Da die Behälterzellenträger 20 freihängend
sind, verbeiben sie auch beim Umlenken der Transporteinrichtung 3 und bei der Rückführung
der Behälter zum Behälterauslauf A in ihrer Ausgangsposition, in der die Behälter
24 mit der Mündungsöffnung nach unten zeigen.
[0071] In Figur 5 ist schematisch eine Vorrichtung 1 zum Reinigen von Behältern 24 mit Spritzdüsen
70 zur Vor- und Hauptreinigung gezeigt. Hierbei werden die Behälterzellenträger 20
im Bereich des Behältereinlaufs E mit zu reinigenden Behältern 24 befüllt.
[0072] Die Behälter 24 werden derart in den Behälterzellenträgern 20 positioniert, dass
sie in einer freihängenden Ausrichtung mit ihrer Mündungsöffnung nach unten zeigen,
sodass Flüssigkeit, die sich in den Behältern 24 befindet, auslaufen kann. Die Behälterzellenträger
20 befinden sich über den gesamten Reinigungsprozess in der Vorrichtung 1 zum Reinigen
von Behältern 24 in einer freihängenden Ausrichtung, ohne dass zusätzliche Einrichtungen
zum Positionieren der Behälterzellenträger 20 erforderlich sind. Hierdurch bleiben
die Behälter 24 auch beim Umlenken der Transporteinrichtung 3 zum Behälterauslauf
A mit der Mündungsöffnung nach unten ausgerichtet. Die Behälterzellenträger 20 sind
entsprechend wie in einzelnen Gondeln ausgebildet.
[0073] Dadurch, dass die Behälter 24 auch bei einem Umlenken der Transporteinrichtung 3
mit der Mündungsöffnung nach unten ausgerichtet sind, können über die gesamte Förderstrecke
Spritzdüsen 70 zur Vor- und Hauptreinigung und für Warm-, Kalt- und/oder Frischwasserspritzungen
vorgesehen sein.
[0074] In Figur 6 ist eine Vorrichtung 1 mit zwei Transporteinrichtungen 3 gezeigt. Es sind
beispielhaft zwei Behälterzellenträger 20 an zwei nebeneinander angeordneten Transporteinrichtungen
3 dargestellt. Diese Anordnung ist im ersten Bereich 51 und im zweiten Bereich 52
gezeigt. Die Behälterzellenträger 3 sind über eine bewegliche Verbindungseinrichtung
21 mit der jeweiligen Transporteinrichtung verbunden. Die Behälterzellenträger 20
führen dabei im zweiten Bereich 52 eine Rotationsbewegung um die Achse der Transportrichtung
der Transporteinrichtung 3 entsprechend ihres Rotationsfreiheitsgrades 41 aus. Die
Behälterzellenträger 20 führen die Rotationsbewegung im zweiten Bereich 52 gleichzeitig
aus und sind derart beabstandet, dass sie sich dabei nicht blockieren.
[0075] Die bewegliche Verbindungseinrichtung 21 ist als Drehgelenk oder Drehschubgelenk
ausgestaltet, wobei die Rotationsbewegung durch nicht dargestellte Positionierungseinrichtungen
60, 61 bewirkt wird.
[0076] Die bewegliche Verbindungseinrichtung kann auch einen eigenen Antrieb aufweisen.
Hierbei kann beispielsweise die Translationsbewegung durch eine Linearstatorantrieb
bewirkt werden und die Rotationsbewegung über Positionierungseinrichtungen 60, 61.
Es ist auch möglich, dass der Linearmotor selbst Positionierungseinrichtungen aufweist.
Beispielsweise derart, dass der Läufer selbst in einem zweiten Bereich 52, in dem
eine geführte Rotationsbewegung vorgesehen ist, eine Positionierungseinrichtung aufweist,
die mit einem entsprechenden Gegenstück des Stators derart zusammenwirkt, dass eine
Rotationsbewegung und gleichzeitig eine Translationsbewegung ausgeführt werden.
[0077] In Figur 7a, 7b und c ist eine weitere Vorrichtung 1 mit zwei Transporteinrichtungen
3 gezeigt. Hierbei ist beispielhaft ein Behälterzellenträger 20 dargestellt. Der Behälterzellenträger
20 ist ein Verbund aus mehreren Behälterzellen 20, in welchen die hier nicht dargestellten
zu reinigenden Behälter aufgenommen werden können. Der Behälterzellenträger 20 weist
dabei zwei bewegliche Verbindungseinrichtungen 21 auf, über welche er mit beiden Transporteinrichtungen
3 verbunden ist.
[0078] Der Behälterzellenträger 20 umfasst in dem gezeigten Ausführungsbeispiel drei Segmente
20a, 20b, 20c, wobei jeweils zwischen zwei Segmenten eine bewegliche Verbindungseinrichtung
21 angeordnet ist. Sind mehr als zwei Transporteinrichtungen 3 vorgesehen, weist der
Behälterzellenträger 20 entsprechend mehrere Verbindungsreinrichtungen 21 und mehrere
Segmente 25 auf. Der Behälterzellenträger 20 bewegt sich an den Transporteinrichtungen
3 entlang der Förderrichtung F. Wird in einem zweiten Bereich 52 bzw. dritten Bereich
53, wie in Figur 3 erläutert, eine Rotationsbewegung des Behälterzellenträgers 20
ausgeführt, rotiert der Behälterzellträger 20 hierbei um eine Achse senkrecht zur
Achse der Transportrichtung der Transporteinrichtung 3. Die Rotationsbewegung kann
dabei entweder durch hier nicht gezeigte Positionierungseinrichtungen 60, 61 oder
durch einen eigenen Antrieb der beweglichen Verbindungseinrichtungen 21 ausgeführt
werden. Um eine Rotationsbewegung um eine Achse senkrecht zur Achse der Transportrichtung
der Transporteinrichtung 3 zu ermöglichen, ist die bewegliche Verbindung 21 als Drehgelenk
oder, wenn zusätzlich ein Translationsfreiheitsgrad ermöglich werden soll, als Drehschubgelenk
ausgestaltet.
[0079] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0080]
- 1
- Vorrichtung zum Reinigen von Behältern
- 20
- Behälterzellenträger
- 20a, 20b, 20c
- Segmente des Behälterzellenträgers
- 21
- bewegliche Verbindungseinrichtung
- 22
- Behälterzelle
- 24
- Behälter
- 25
- Segmente
- 3
- Transporteinrichtung
- 30
- Transportweg
- 40
- Translationsfreiheitsgrad
- 41
- Rotationsfreiheitsgrad
- 42
- Rotationsfreiheitsgrad
- 50
- erster Bereich
- 51
- zweiter Bereich
- 52
- dritter Bereich
- 60
- Positionierungseinrichtung
- 61
- Positionierungseinrichtung
- 70
- Spritzdüse
- 71
- Tauchbad
- F
- Förderrichtung
- E
- Behältereinlauf
- A
- Behälterauslauf
- S
- Schwerpunkt des Behälterzellenträgers
1. Vorrichtung (1) zum Reinigen von Behältern (24), bevorzugt zum Reinigen von Mehrwegflaschen
in einer Getränkeabfüllanlage, umfassend
- mindestens einen Behälterzellenträger (20) zur Aufnahme von zu reinigenden Behältern
(24) und
- eine Transporteinrichtung (3) zum Transportieren des mindestens einen Behälterzellenträgers
(20) entlang eines endlosen Transportwegs (30),
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Behälterzellenträger (20) unabhängig von der Ausrichtung des Transportwegs
(30) positionierbar ist.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Behälterzellenträger (20) relativ zur Ausrichtung des Transportwegs
(30) mindestens einen Freiheitsgrad (40, 41, 42) aufweist.
3. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterzellenträger (20) in einem ersten Bereich (50) aufgrund der Schwerkraft
ausgerichtet ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterzellenträger (20) in einem zweiten Bereich (51) entgegen der Schwerkraft
positioniert wird.
5. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterzellenträger über eine bewegliche Verbindungseinrichtung (21) mit der
Transporteinrichtung (3) verbunden ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Verbindungseinrichtung (21) einen eigenen Antrieb aufweist, wobei
der Antrieb bevorzugt als Läufer eines sich als entlang des Transportwegs (30) erstreckenden
Langstators ausgebildet ist.
7. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Transporteinrichtungen (3) vorgesehen sind, jeder Behälterzellenträger
(20) mit beiden Transporteinrichtungen (3) verbunden ist und der Behälterzellenträger
(20) um eine senkrecht durch die Transporteinrichtungen (3) erstreckende Achse rotierbar
ist.
8. Verfahren zum Reinigen von Behältern, bevorzugt in einer Vorrichtung (1) gemäß einem
der vorstehenden Ansprüche, wobei mindestens ein Behälterzellenträger (20) mittels
einer Transporteinrichtung (3) entlang eines endlosen Transportwegs (30) gefördert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Behälterzellenträger (20) unabhängig von der Ausrichtung des Transportweges
(3) positioniert wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Behälterzellenträger (20) relativ zur Ausrichtung des Transportwegs
(30) eine Bewegung entsprechend mindestens eines Freiheitsgrades (40, 41, 42) ausführt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterzellenträger (20) in einem ersten Bereich (50) aufgrund seiner Schwerkraft
ausgerichtet ist.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterzellenträger (20) in einem zweiten Bereich (51) entgegen der Schwerkraft
positioniert wird.